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SHOPPEN OHNE ANSTECKUNG
from retail | Q3 2021
AKTUELL
KEINE CORONA-CLUSTER IM EINZELHANDEL
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Wo ist das Risiko, sich mit Corona anzustecken, im Alltag am höchsten? Diese Frage wurde in den vergangenen Monaten oft gestellt. Die Antwort auf diese Frage war für Öffnungsschritte entscheidend. Mehrere Studien belegen, dass das Ansteckungs- risiko in Supermärkten und anderen Geschäften gering ist.
Text / Cornelia Ritzer
orscher haben sich zuletzt einem Thema F gewidmet, das für die Österreicher in den vergangenen Monaten im Alltag große Bedeutung hatte: Wo passieren Infektionen mit dem COVID-19-Virus und wo muss man besonders gut aufpassen, sich nicht anzustecken. Mehrere Untersuchungen zeigen deutlich, dass die Infektionen nicht beim Shopping passieren. 22.500 österreichische Geschäfte hatten seit Beginn der Coronakrise insgesamt bis zu 90 Einkaufstage geschlossen. Während der drei harten Lockdowns hatte der Handel Umsatzverluste von fast einer Milliarde Euro pro Woche zu verkraften. Der österreichische Handel stellte die Gesundheit der Bevölkerung seit Beginn der Coronavirus-Krise an erste Stelle und setzt auf strenge Hygienemaßnahmen und Sicherheitsauflagen. Dazu gehört die Maskenpflicht, der Mindestabstand, die Personenbeschränkung in den Geschäften und die zusätzliche Möglichkeit, sich die Hände zu desinfizieren. Und es wird betont: Der Handel – an der Branche hängen österreichweit 600.000 Arbeitsplätze – ist kein Corona-Hotspot.
So belegen die aktuellen Clusteranalysen der AGES (Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene), dass fast 70 Prozent aller Infektionen im Haushalt passieren, 15 Prozent in der Freizeit. Im Einzelhandel konnte hingegen bis dato kein Corona-Cluster nachgewiesen werden. Und in einer Studie der renommierten Stanford Universität wurde im Dezember 2020 untersucht, welche Effekte Lockdowns und Geschäftsschließungen – die häufigsten nicht-medizinischen Maßnahmen in der Pandemie – auf die Ausbreitung des Coronavirus hatten. Das Ergebnis: Länder mit
Sicherheit.
Maskenpflicht, Mindestabstand oder Personenbeschränkungen in den Shops: Die Maßnahmen im Handel zeigten Wirkung.
» Eine wesentliche Rolle für das geringe Infektionsrisiko spielen sehr wahrscheinlich die Schutzmaßnahmen. «
Stefan Mayer
BGHW Prävention harten Maßnahmen schneiden nicht besser ab als Länder, die sich gegen Schließungen entschieden haben. Das Zusperren der Geschäfte reduzierte die Corona-Fallzahlen also nicht.
Das Infektionsrisiko bei der Arbeit im Einzelhandel untersuchte die deutsche Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik (BGHW). So sind zwischen Mitte März und Ende Oktober 2020 im deutschen Einzelhandel etwa 0,6 Prozent der Beschäftigten am Coronavirus erkrankt. Gleichzeitig haben sich im selben Zeitraum 0,8 Prozent der Bevölkerung infiziert. Das Risiko, am Coronavirus zu erkranken, ist also am Arbeitsplatz im Einzelhandel nicht höher. Und schließlich hat auch der Conseil scientifique – das wissenschaftliche Gremium, das die französische Regierung bei den COVID-Maßnahmen berät – eine Studie veröffentlicht, wonach die Einzelhandelsgeschäfte ganz klar nicht zu den Orten zählen, an denen ein erhöhtes Infektionsrisiko droht.