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Grenzüberschreitend handeln
from retail | März 2020
Kommentar. Grenzüberschreitenden Handel auch KMU zu ermöglichen ist die Idee des von Alibaba-Gründer Jack Ma ersonnenen „eWTP“- Projekts. Wie das funktionieren soll und was bisher passiert ist. Neue Wachstumschancen für Österreich durch Alibabas eWTP-Projekt
eWTP oder Electronic World Trade Platform kann man sich vorstellen wie eine Mischung aus E-Commerce und der Welthandelsorganisation WTO. Erdacht wurde sie von Alibaba-Gründer Jack Ma, der damit den grenzüberschreitenden Handel fördern will. Und zwar nicht den für Großunternehmen, denn diese haben damit in der Regel keine Probleme. Sondern den von kleinen und mittleren Unternehmen. Diese haben oft nur eingeschränkten Zugang zum Markt, zu Informationen über Exportmöglichkeiten, zu Handelsfi nanzierungen und Rechtsvorschriften in verschiedenen Regionen. Einen Ausweg bietet schon jetzt der E-Commerce. Er ist gekennzeichnet durch interaktive Kommunikation mit einer beträchtlichen Anzahl von in- und ausländischen Kunden sowie hocheffi - ziente digitalisierte Abläufe. Dies senkt die Schwelle des grenzüberschreitenden Handels für kleine und mittlere Unternehmen und trägt auch zu einem effi zienteren Fluss von Waren, Informationen und Geld bei.
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Mehr Umsatz durch bessere Standards Die eWTP soll den inklusiven Handel fördern und damit den Schwelleneff ekt senken, dem KMU bei der Teilnahme am grenzüberschreitenden E-Commerce ausgesetzt sind. Sie bietet KMU eine transparente und off ene Plattform für die weltweite Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Durch die eWTP sollen gleichzeitig Kosten gesenkt und mehr Kunden erreicht werden – mehr Umsatz ist die Folge. Aus Sicht der eWTP müssen dafür alle Interessengruppen zusammengebracht und ein wirksamer Dialog zwischen dem öff entlichen und dem privaten Sektor gestartet werden, um die Probleme der KMUs zu lösen, bewährte Verfahren zusammenzufassen und gemeinsame Industriestandards zu schaff en. Bereits 2016 wurde mit der Entwicklung der Plattform begonnen. Als erstes Land sprang Malaysia auf und gründete im November 2017 den ersten eWTP-Hub. Dort geht das Konzept voll auf: So investierte Alibaba in ein Logistikzentrum in Kuala Lumpur mehr als 100 Millionen US-Dollar. Und während Anfang 2017, also vor der Eröff nung des Hubs, erst 1.900 malaysische KMU im grenzüberschreitenden Handel tätig waren, sind es heute bereits 5.000. Inzwischen sind weitere Staaten dem Aufruf gefolgt und haben eigene Hubs eröff net. Dazu gehören Belgien (Liege), Ruanda (Kigali) und seit Ende 2019 auch Äthiopien. Grundsätzlich enthält die eWTP vier Stoß richtungen („Trade“, „Tourism“, „Technology“ und „Training“), die je nach Land unterschiedlich zusammengesetzt sein können. Auch Österreich könnte eWTP-Staat werden, schließlich bilden KMU das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Doch nicht nur das:
Österreich ... ▸ hat eine Regierung mit starkem Fokus auf Digitalisierung, ▸ ist eines der innovativsten Länder
Europas, ▸ ist stark im Transitgeschäft zu Osteuropa mit einer gut entwickelten
Transit-Infrastruktur, ▸ hat eine starke Tourismusindustrie. ▪ Igor Subow, Rainer Will
Igor Subow, Vice President Logistik der „eCommerce Russia Association“ und Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband, haben sich bei der NRF Big Show in New York kennengelernt und koope - rieren in Bezug auf die eWTP-Initiative.