Hanf Magazin | Ausgabe 04

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft

GENIALITÄT DURCH EINFACHHEIT BAUEN MIT HANF UND KALK WERNER SCHÖNTHALER

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HIGH ON THE FUTURE OF HEMP BEN DRONKERS

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D I E A N A LY T I K V O N CANNABISPRODUKTEN CHRISTIAN FUCZIK


Cannabis is a plant with an eventful history and a great future. By now a thriving business with a wide spread potential has arisen from this legendary plant. More and more countries acknowledge its positive characteristics – especially in the medical sector. This is why Botanic Matters Group focuses on this exact issue. The young company with locations in Austria and partners in France, Switzerland and the Czech Republic takes a holistic approach regarding the subject of Cannabis. Regardless of whether it concerns technologies for cultivating the plants, or the supply of high class CBD products, which are becoming increasingly important in the wellness sector. This is why Botanic Matters Group is your ideal partner.


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EDITORIAL hanf magazin Ausgabe 04 Die Debatte rund um die Grauzone CBD-Blüten in Deutschland ist nach wie vor ein heißes Eisen zudem wir bis zur nächsten Ausgabe im Frühjahr einen Präzedenzfall erwarten dürfen. Parallel gewinnt die Cannabis-Bewegung weltweit exponentiell an Befürwortern und es zeichnet sich ab, dass eine Legalisierung bzw. Entkriminalisierung nicht so aussehen wird, wie es sich der unermüdlich kämpfende Aktivist in den letzten 20 Jahren vorgestellt hatte. Große Konzerne beherrschen den Markt und die Anteile werden scheinbar unaufhaltsam Land für Land aufgeteilt. So sieht die wirtschaftliche Realität aus und dennoch verbindet der Spirit des Hanfes länderübergreifend Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise, wie Maren Krings von ihren Reisen rund um den Globus berichtet.

Die Redaktion hanf-m agaz in.com

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INHALT GENIALITÄT DURCH EINFACHHEIT BAUEN MIT HANF UND KALK

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HIGH ON THE FUTURE OF HEMP

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D I E A N A LY T I K VO N CANNABISPRODUKTEN

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WHICH HEMP OIL TO USE: FULL SPECTRUM, BROAD SPECTRUM, PCR OIL OR ISOL ATE?


RECHT & ALLGEMEIN

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Fotoreise um die Welt und zurück zum eigenen Feld

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Unsere kiffenden Vorfahren: Schamanen und Prinzessinnen?

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Ein Plädoyer für eine Heilpflanze

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Cannabis und fine dining

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Suchtmittelrecht Reform Österreich

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Erde & Dünger im Bio-Anbau

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Wann ist die Verschreibung von CBD-reichen Cannabissorten sinnvoll?

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Reducing opioid, antidepressant and antipsychotic use among geriatric patients in Cananda's long-term care homes

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Hanfsamenöl Gesundheitsrausch mit gutem Gewissen

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Hanf - Eine lang vergessene Faserpflanze

Hype in der Grauzone - Der rechtliche Status von CBDBlüten

MEDIZIN & FORSCHUNG

34 Hanfprotein und CBD als alternativer Regenerationsbooster im Sport

NUTZHANF 79

Hanf im Alltag

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Interieur & Lifestyle aus Hanf

27 Hemp Paper

SONSTIGES 05

Editorial

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Produktvorstellungen

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Nationale & internationale Messen & Konferenzen

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Rezensionen

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Rezepte

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Genialität durch Einfachheit

BAUEN MIT HANF UND KALK

von Werner Schönthaler Fotos: Maren Krings

W ELTWEIT WERDEN KON V EN T I ON ELLE BAUPR AK T I KEN IM MER UN H ALT BARER . W I R W ERDEN N I CH T N UR M IT DER NOT WEN DIG KEIT KON FRON T I ERT , H Ä U SER F Ü R DI E WACHSEN DE BE VÖLKERUNG ZU BAUEN , SON DERN Ü BEN AUCH IMMER MEH R DRUCK AUF UN SERE Ö KO SYST EM E AUS, DA WIR UN SERE N AT Ü RLI CH EN RESSOURCEN M IT EINER UN AUFH ALTSAM EN G ESCH W I N DI G KEI T AU SBE U TEN. So schrieb der bekannte Wiener Architekt Dietmar Steiner, Mitbegründer des Wiener Architekturzentrums, kürzlich in der Wiener Zeitung: „Wir bauen den größten Sondermüll der Baugeschichte“. Obwohl er sich sein Leben lang mit Architektur beschäftigt, spricht sich Dietmar Steiner gegen das Bauen aus – zumindest in seiner derzeitigen umweltschädigenden Form.


Es ist ein großer Widerspruch. In der Achse Schweiz-Südtirol bilden sich 360 Grad Kreisläufe, womit die Hanfpflanze als Ganzes veredelt wird, von Lebensmitteln, CBD über Textilien bis hin zu Hanfsteinen. Für den Landwirt hat dies den Vorteil, dass er die ganze Pflanze vom Feld wegbekommt und dadurch auch mehr Geld verdient. Für die Firmen ist es ein Vorteil eine komplette Produktpalette anbieten zu können. Auch auf Messen und Veranstaltungen kann man die Begeisterung spüren. Tatsächlich werden heutzutage in der Baubranche Materialien verbaut, die auf Erdöl, Plastik und Chemie basieren und weder getrennt noch wiederverwertet werden können und respektive als Sondermüll entsorgt werden müssen. Hanf in Kombination mit Naturkalk bietet hier eine klare Lösung sowohl in bauphysikalischer als auch ökologischer Sicht. Die Hanfschäben werden mit besonderen Naturkalken und Mineralien in einer Ziegelmaschine in Formen gepresst und luftgetrocknet. Heraus kommen Hanfsteine in diversen Stärken, die nach einem Monat Trocknungszeit verbaut werden können. Die Produktion benötigt zwar eine große Maschine, ist wegen der natürlichen Lufttrocknung aber äußerst schonend für die Umwelt. Die bauphysikalischen Eigenschaften sind beeindruckend: Hanfsteine erlauben es uns Häuser zu bauen, ohne zusätzliche Dämmung, mit einer Mauerdicke von 40 cm erreicht man einen U-Wert von 0,18, was dem höchsten

Klimahaus-Standard entspricht, mit 45 cm erreicht man Passivhaus-Standard. Heutzutage ist es üblich bei Neubauten mit vielen Schichten zu arbeiten, verschiedenen Materialien mit verschiedenen Dehnungen. Daraus ergeben sich über kurz oder lang Schwachpunkte mit Kondenzwasserbildung, Schimmel und Bakterien. Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Hauses in Europa beträgt ca. 30-40 Jahre, danach ist es Sondermüll. Der Grund wieso Häuser gedämmt werden ist außer dem Komfort hauptsächlich die Schonung der Umwelt durch Energie-Ersparnis, was ja durchaus Sinn macht. Tatsächlich ist dies eine große Lüge – weil in Produktion und Entsorgung ein Vielfaches an Energie verschwendet wird, als in der kurzen Nutzungsdauer eingespart werden kann. Hanfsteine haben hervorragende Werte in Wärmedämmung, Wärmespeicher und Wärmereflexion. Dadurch bringen sie behagliche Wärme im Winter und Kühle im Sommer. Sie dämmen Schall und regulieren die Raumakustik. In der Wirkung auf die Raumluft ähneln Hanfsteine dem Lehm. Sie nehmen die Luftfeuchtigkeit auf, durch den hohen pH-Wert des Kalks wird die Luft gereinigt und desinfiziert, und wird wieder an den Raum abgegeben. Daraus resultiert reine Raumluft mit regulierter Luftfeuchtigkeit, bei der man sich behaglicher fühlt. Im Gegensatz zu den meisten konventionellen Dämmmaterialien brauchen Hanfsteine keine


Hanfsteine sind Insekten- und Ungeziefer resistent, sehr leicht im Gewicht und diffusionsoffen.

Dies ist heutzutage fundamental, weil Zeit an Geld gekoppelt ist. So kann man auch mit normalem gelöschtem Kalk Hanfbeton herstellen, braucht aber eine größere Menge an Kalk und zudem sehr lange Trocknungszeiten. Zum Teil benötigt man bis zu 1,5 Jahre, bis man den Verputz aufbringen kann.

Die Bestandteile des Materials klingen zwar einfach, „Hanf + Kalk“, sind aber dennoch komplex. Nur hochwertige Naturkalke mit besonderer Zusammensetzung und in Kombination mit natürlichen Additiven ergeben ein hochqualitatives Produkt. Weltweit gibt es viele verschiedene Mischungen; wenige funktionieren in dem Sinne gut, dass in normaler Bauzeit gebaut werden kann.

Der Unterschied von Hanfbeton und Hanfsteinen ist – sofern die Mischung gut ist – nur der zeitliche Faktor: Der Hanfstein wurde vorfabriziert und ist trocken während der Hanfbeton erst trocknen muss. Bei gleicher Mischung ist das Endergebnis aber dasselbe. Nicht zu unterschätzen ist beim Hanfbeton der Arbeitsaufwand. Das Material muss im Zwangsmischer gemischt,

synthetischen Brand-Hemmer. Da der Kalk in die Hanfschäben eindringt und mineralisiert brennen Hanfsteine nicht (Brandschutzklasse B-s1,d0).

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die Wände müssen eingeschalt, gefüllt und gestampft werden, wodurch nur eine geringe Mauerhöhen pro Tag realisiert werden kann. Den Erfahrungen nach ist dies machbar, wenn der Bauherr ohne externe Baufirma arbeitet und Zeit hat. Sobald die Arbeit eine Firma machen muss, sprengt es die Baukosten. In einigen Fällen jedoch, zum Beispiel bei einer sehr schiefen, alten Steinmauer oder bei der Ausfachung von alten Fachwerkhäusern ist Hanfbeton die ideale Lösung, auch weil es da wenig gute Alternativen gibt. Entwickelt, zertifiziert und markt-

reif gemacht wurde auch ein Putzsystem aus Hanf und Kalk in einer Kooperation der Firmen Schönthaler, Ecopassion und Röfix. Dieser Verputz ist in der Wirkung dem Lehm sehr ähnlich. Verwendet wird hochwertiger natürlicher Kalk in Kombination mit feinen Hanfschäben. Das Ergebnis ist ein ästhetisch und funktional hochwertiges Produkt. HanfKalk-Putze werden aufgrund des Kalkes härter als Lehm und unempfindlicher gegenüber Wasser. Die Applikation ist sehr einfach. Der Grundputz kann manuell oder mit handelsüblichen Verputzmaschinen aufgespritzt werden, was die Arbeitskosten senkt.

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Weil sowohl im Mörtel, Putz und Hanfstein immer nur dieselben zwei Materialien vorkommen, ist das Gebäude unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen und langlebig. Schon die Römer verwendeten sehr ähnliche Kalke. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Wiederverwertbarkeit. Hanfsteine können

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nicht nur kompostiert werden, sie können komplett als Baumaterial wiederverwendet werden (cradle to cradle). Ein weiterer großer Vorteil von diesen zwei Materialien ist die Diffusionsoffenheit, die außer der wohltuenden Wirkung auch die Langlebigkeit garantiert,


besonders bei Renovierungen. Wenn man altes Mauerwerk oder Holzwände nachträglich dämmt, muss bei den meisten Dämmmaterialien eine Dampfbremse oder Zementsperre eingebaut werden, damit der Taupunkt nicht die Kondenz in die Dämmung eindringen lässt. Diese absolute Luftdichtigkeit mindert die Langlebigkeit des alten Mauerwerks massiv, weil Steinmauerwerk und Holzwände Diffusionsoffenheit brauchen. Da Hanfsteine das entstehende Kondenzwasser aufsaugen und an den Raum abgeben und dabei trotzdem die Dämmwirkung nicht verlieren, sind keine Dampfsperren notwendig.

In der Ökobilanz eines Bauproduktes werden alle Einflüsse von der Produktion bis hin zur Entsorgung akribisch berechnet. Bei den Hanfsteinen kam das Resultat einer negativen CO² Bilanz heraus (minus 90 Prozent). Man spart mit dem Bau eines Hanfhaues also einige Tonnen an CO² ein. In Europa wird immer mehr Nutzhanf angebaut, Schäben und Fasern aber meistens nicht verwendet. Dies macht sowohl ökologisch, agrartechnisch, philosophisch als auch ökonomisch wenig Sinn, da erst durch die vollständige Nutzung der Pflanze ihre Vielfalt erkennbar wird.

NEARLY ZERO ENERGY BUILDING Die EU will mit den nearly zero energy building ab 2020 bei jedem Bau die Produktion und Entsorgung der Materialien mit einberechnen. In den skandinavischen Ländern ist dies heute schon so. Mit Hanf-Kalk werden wir dem heute schon gerecht und fördern damit eine enkeltaugliche Zukunft. Deshalb hat 2017 ein Hanf-Hochhaus den Klima-Haus Award gewonnen und 2016 den Green Building Award. Bauen mit Hanf-Kalk ist keineswegs neu. Es ist zwar immer noch eine Nische, im südlichen Raum aber eine große und noch wachsende Nische mit großem Potenzial für eine Zukunft mit Zukunft. Quelle: Wiener Zeitung

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Die Analytik von Cannabisprodukten von Christian Fuczik | hanfanalytik.at


Die Analyse von Hanf und Hanfprodukten ist ein weites Feld. Die Untersuchung auf Cannabinoide, Terpene, Mykotoxine, Schwermetalle,

Pestizide

Lösungsmittelrückstände

und ge-

hört zu den gängigsten Anforderungen an das Labor.

Welche Cannabinoide sollte das Labor Ihres Vertrauens bestimmen können? Viele würden jetzt sagen: "Bestimmt mir CBD/CBDA und THC/THCA, da gibt es nichts zu diskutieren." Diese Ansicht trägt allerdings aus mehreren Gründen nicht zur Verbesserung

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der Qualität von Cannabisprodukten bei. Die Biologie sagt uns, dass in der Hanfpflanze die Cannabigerolsäure (CBGA) die Mutter aller Cannabinoide ist, aus der durch Enzyme die anderen Cannabinoide gebildet werden. Die Bestimmung von CBGA ist für die Bewertung, in welchem Entwicklungsstadium eine Pflanze ist, also unerlässlich. Auch bei der Analyse der finalen Blüte ist es wichtig, den CBGA-Gehalt zu kennen. Nur so lässt sich bewerten, ob das Potenzial der Pflanze ausgeschöpft wurde. Die neutrale (decarboxylierte) Form

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von CBGA ist das Cannabigerol (CBG). Die Möglichkeit der Bestimmung von CBG ist fundamental für ein qualifiziertes Labor, da es immer mehr CBG Produkte auf dem Markt gibt. Um ein Analysezertifikat für diese Produkte erstellen zu können, muss ein Labor in der Lage sein, CBG und CBGA eindeutig zu bestimmen. Der andere Grund, warum ein seriöses Labor dazu im Stande sein muss ist: Wer CBG und CBGA nicht nachweisen kann, hat womöglich ein Problem, den Gehalt an CBD und CBDA korrekt zu analysieren. Ein Grundsatz der analytischen Che-


mie lautet, dass ein Chemiker nur analysieren kann, was er auch besitzt. Vor allem, wenn man den Gehalt einer Substanz innerhalb einer Probe quantitativ bestimmen will. Ein Labor benötigt also immer die gesuchten Substanzen in höchster Reinheit und bestimmter (zertifizierter) Konzentration, um damit das Analysesystem zu kalibrieren. Der Fachausdruck dafür ist „zertifiziertes Referenzmaterial“. Ein Milliliter (Kubikzentimeter – ccm) zertifiziertes Referenzmaterial kostet, je nach Substanz zwischen 50 und 450 Euro, und ist teilweise mit dem Besitz einer Ausnahmegenehmigung zur Suchtgiftverordnung („Suchtgiftlizenz“)

verbunden. Für 10 verschiedene Substanzen sind rund 2.000 EUR zu budgetieren. Diese beiden Substanzen CBG und CBD haben verschiedene Wirkungen im menschlichen Körper, aber sehr ähnliche chemische und physikalische Eigenschaften. Die Analyse der Cannabinoide beruht zunächst auf der Trennung der verschiedenen Substanzen, danach wird deren Gehalt bestimmt – Stichwort Chromatografie. Die Trennung von CBD und CBG ist allerdings nicht ganz einfach. Labors feilen oft monatelang an ihren Methoden, um dies sauber und reproduzierbar zu

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schaffen. Nur ein Labor, das sich dieser Herausforderung gestellt hat, kann mit Sicherheit behaupten, CBG von CBD unterscheiden zu können. Ein Labor, das neben dem CBD auch das CBG (und neben dem CBDA auch das CBGA) auf dem Analysezertifikat anführt, hat sich mit dieser Problematik auseinandergesetzt und kann deren Gehalt gut voneinander abgrenzen. Während die Cannabigerolsäure (CBGA)

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am Anfang aller Cannabinoid-Prozesse der Pflanze steht, steht das Cannabinol (CBN) an deren Ende. Deshalb sollte das CBN als finales Abbauprodukt auf dem Analysezertifikat nicht fehlen. Weitere Cannabinoide, die es durchaus wert sind, genau bestimmt zu werden, sind Tetrahydrocannabivarin (THCV), Cannabichromen (CBC), Cannabidivarin (CBDV), Cannabidivarinsäure (CBDVA), Cannabicyclol (CBL) und Cannabicyc-


lolsäure (CBLA). Diese Substanzen als zertifiziertes Referenzmaterial in Europa zu beschaffen, ist teilweise allerdings schwierig und mit erheblichen Ausgaben verbunden. Als Labor muss man sich gut überlegen, ob man die Bestimmung dieser Cannabinoide anbieten kann, da dies die Kosten pro Analyse wesentlich erhöht. Ein solides Cannabinoid-Profil weist also zumindest immer diese 8 Substanzen aus: CBD, CBDA, delta 8-THC, delta 9-THC, THCA, CBG, CBGA und CBN.

Das bemühte Labor bestimmt zusätzlich THCV und CBC. Die Top-Labors werden in naher Zukunft auch noch CBDV, CBDVA, CBL und CBLA anbieten.

Die verschiedenen Cannabisprodukte als Herausforderung im Labor Das Labor muss sich überlegen, wie ein Hanfprodukt für die Analyse aufbereitet werden kann. Verschiedene Hanfprodukte benötigen auch verschiedene Vorbereitungen für deren Analyse.

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Ein Beispiel: Die Cannabinoide einer Pflanze lassen sich sehr gut mit Methanol extrahieren. Aber: Wenn man versucht, gängige CBD-Öle mit Methanol zu verarbeiten, führt dies zu vollkommen falschen Analyseergebnissen. Noch diffiziler wird die Analyse von Zwischenprodukten beziehungsweise Extrakten innerhalb der Produktion von Hanf-Ölen. Es ist offensichtlich, dass eine Outdoor-Pflanze mit rund 1,5 % CBDA nicht genauso behandelt werden kann wie ein angereicherter Rohextrakt mit 45 % CBD. Unsere Antwort auf diese Herausfor-

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derung war die Entwicklung und Validierung von angepassten Aufarbeitungsmethoden für die verschiedenen Probenmaterialien. Trotzdem stellen uns innovative Produkte wie CBDHonig, CBD-Schokolade, CBD-Globuli oder CBD Lippenbalsam immer wieder vor neue Herausforderungen. Einerseits ist die 100-prozentige Extraktion der Wirkstoffe unser erstes Anliegen, aber auch der Schutz unserer Analysesysteme vor langkettigen Zuckermolekülen bzw. Paraffinen ist uns wichtig. Das Unterschätzen der Wirkung von Zuckern oder Paraffinen auf das Analysesystem schlägt jeweils mit EUR 200 bis 600 zu Buche, weshalb


wir uns sehr genau überlegen, wie wir welches Probenmaterial in unser Gerät einbringen.

Wie ist das mit den Summen aus THC & THCA / CBD & CBDA / CBG & CBGA?

Es gilt also: (Analysenergebnis Säureform x 0,877 ) + Analysenergebnis neutrale Form = Summe Wirkstoff-Potenzial Im Detail: (THCA x 0,877) + d9-THC + d8-THC = Summe THC

In der unbehandelten Pflanze sind die Cannabinoide überwiegend als Carboxylsäuren CBDA, THCA und CBGA enthalten. In Pflanzen liegt die Säureform zumeist in der 5- bis 30-fachen Konzentration der neutralen Form (CBD, THC und CBG) vor.

(CBDA x 0,877) + CBD = Summe CBD

Um das Potenzial der Pflanze für den Wirkstoff der neutralen Formen abschätzen zu können, wird üblicherweise ein Faktor angewandt. Dieser Faktor ist international üblich und stellt das Verhältnis der Molekulargewichte dar (z.B.: CBD zu CBDA). Für CBD und THC ist dieser Faktor 0,877; für CBG 0,878.

Die Decarboxylierung, also der Übergang von Säuren (THCA, CBDA, CBGA) in ihre neutralen Formen (THC, CBD, CBG), ist ein erwünschter Prozess bei Cannabisprodukten. Allerdings nicht im Labor. Im Labor will man die Probe so bewerten, wie diese eingesandt wurde.

(CBGA x 0,878) + CBG = Summe CBG

Decarboxylierung – der Feind des Labors

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Wie kann also eine eventuelle Decarboxylierung zu Problemen führen? Zum Ersten sollte das Labor Ihres Vertrauens die Cannabinoide mittels Flüssigchromatografie (HPLC) analysieren. Nur so können die Cannabinoide bei niedrigen Temperaturen (< 60°C) bestimmt werden. Bei der Analyse mit Gaschromatografie kommen wesentlich höhere Temperaturen zur Anwendung (rund 250°C). Bei diesen Temperaturen decarboxylieren alle Cannabinoide in rasender Geschwindigkeit. Deshalb kann bei dieser Temperatur im besten Fall nur die Summe aus Säure und neutraler Form bestimmt werden. Ein weiterer Punkt ist die Trocknung der Proben. In der einschlägigen Literatur wird oft 80°C als jene Temperatur angegeben, bei dem die Decarboxylierung

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beginnt. Dies ist leider nicht so. Eine Nacht im Trockenschrank bei 60° C hat beim Versuch gezeigt, dass rund die Hälfte der Säuren (CBDA, THCA, CBGA) in ihre neutralen Formen (CBD, THC, CBG) umgewandelt wurden. Auch bei Raumtemperatur findet Decarboxylierung statt. Allerdings sehr langsam. Bei einer neuerlichen Messung von 2 Monate alten Rückstellmustern konnten wir eine klare Veränderung der Wirkstoffanteile sehen.

Verschiedene Labors kommen oft zu verschiedenen Ergebnissen – Eine Ursachenanalyse Als Labor hört man öfter den Vorwurf, dass die eigenen Werte sich von denen der Kollegen unterscheiden. Dafür gibt es grundsätzlich mehrere Ursachen: die eingesandte Probe und die Messunsicherheit der Analyse. Hanfpflanzen


sind Naturprodukte. Ihre Inhaltsstoffe sind nicht gleichmäßig verteilt. Innerhalb eines Grows gibt es manchmal erhebliche Unterschiede. Auch innerhalb einer einzelnen Pflanze kann es zu Unterschieden zwischen den einzelnen Blüten kommen. Wir haben im Labor einen Versuch gestartet und bei 10 verschiedenen Proben, die aus mehreren Blüten bestanden, 1 einzelne Blüte separiert und diese im Vergleich zum Durchschnitt der anderen Proben gemessen. Dabei gab es teilweise erhebliche Abweichungen. Ein paar Beispiele: THCA: 0,27 Prozent (Gesamtprobe) zu 0,13 Prozent (Einzelblüte) CBDA: 6,05 Prozent (Gesamtprobe) zu 6,92 Prozent (Einzelblüte) Wenn eine Pflanzenprobe an verschiedene Labors gesendet werden soll, sollten die Blüten vorher getrocknet, gehäckselt und gut vermischt werden. Danach kann je ein Teil dieser Mischung

an das jeweilige Labor geschickt werden. Die Messunsicherheit (MU) einer Analyse gibt Auskunft darüber, welche Schwankungsbreite beim Ergebnis erwartet werden kann. Sie setzt die Grenzen, innerhalb derer ein Ergebnis als präzise und wahr angenommen wird. Ein Analysenergebnis von 4,00 Prozent CBD beispielsweise hat bei einer Messunsicherheit von 10 Prozent ein wahres Ergebnis zwischen 3,6 Prozent und 4,4 Prozent. Bei der Entwicklung einer Messmethode optimiert das Labor alle Abläufe so, dass die Messunsicherheit in einen akzeptablen Bereich (so klein wie möglich) gelangt. Vollkommen eliminieren kann man sie nie. Die MU ist auch innerhalb einer Methode nicht konstant. An den Grenzen, vor allem im niedrigen Bereich, ist sie höher. Wenn man an der Bestimmungsgrenze (englisch: LOQ = Limit of

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Quantitation) angekommen ist, ist die Messunsicherheit nicht mehr akzeptabel. Das Labor schreibt dann z.B.: < 0,02 Prozent. Wichtig ist, dass ein Labor die MU durch Wiederholungsmessungen ermittelt und diese auch auf dem Analysezertifikat angibt. Bei der Analyse von Cannbinoiden gilt eine MU von 5 Prozent als

sehr gut. Wenn Sie Fragen rund um die Cannabinoidanalytik an das Labor Ihres Vertrauens haben, dann stellen Sie diese. Dies hilft Missverständnisse zu vermeiden und räumt mit Gerßchten und Urban Legends auf.


Artikel auf Deutsch: ď‚Ź www.hanf-magazin.com/nl4

Hemp Paper von Nathan Liddell | Hemp.press

One could easily make the argument that the beginnings of modern American hemp paper are rooted in Germany, after all inventor George Schlichten is German.

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After immigrating from Germany, G.W. Schlichten made a home for himself in San Diego, California, where his passion for hemp drove the development of the modern decorticator. Up until that time, processing hemp was very labor intensive. It required numerous workers using hand brakes to crush the stalks to the point where the fibers

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could be separated from the hurds and used for paper. This fiber would be sold to mills, where it would be further refined until becoming usable material. The higher labor costs associated with hemp made it far less popular in the marketplace than cotton for textiles and wood pulp for paper. By the 1840’s, wood pulp-based paper had arrived and


quickly became the cheapest available option, as cutting down the nation’s forests didn’t require farming labor of any kind. Aware of the setbacks that came with these costs, George Schlichten invested a great deal of his own time and money into removing those limitations. He states his intention clearly in the patent he filed in December of 1916; “... to provide means for so treating fibers that the treated product may be produced very cheaply and economically and in particular the fiber of ramie and hemp.” Ramie is another fiber crop with a long history of human use. This herbaceous

perennial, also known as “China Grass,” is a non-stinging member of the nettle family and grows in tall stalks, similar to those of hemp. The potential of ramie was also restricted by the large amount of labor needed to process the plant. Schlichten believed that his decorticator would be capable of, in his own words, “producing the fiber thereof through my means, thereby becoming as simple a farm crop as grain.” Fast forward to today where the percentage of American agriculture devoted to hemp cultivation is growing rapidly yet remains a pittance when compared to any other commodity,

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like the eighty million acres of corn harvested annually. Domestic hemp production was severely limited by the controversial 1937 Marijuana Tax Act and has since then struggled to make a comeback in the United States. Fortunately, the American hemp industry doesn’t solely rely on national production to continue its growth. Being able to source hemp fiber internationally is what makes American-made hemp paper possible today. The other key component to hemp paper as a commodity is recycled post-consumer waste. When it comes to the most widely used hemp paper available today, you could technically say that hemp paper is 75 percent trash, but when that paper waste is combined with 25 percent hemp fibers, the end result is far from trashy. What you get is a premium paper product with far more structural integrity than can be found in any product made using recycled paper alone. Mixed with recycled post-consumer paper, the hemp fibers serve similarly to metal rebar in concrete: adding stability and

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strength throughout the material. The low durability of post-consumer paper waste makes it suitable for use in thinner paper stocks, which limits the number of products that can be made from it. The addition of hemp removes that limitation. While its unique composition is the source of its strength, the stark differences between hemp and conventional tree fibers are what keep more paper mills and print shops from experimenting with the material. Paper mills are unwilling to risk potential damage to their machinery by altering a process tooled specifically for wood pulp. Similarly, print shops operate machinery warranted to run only certified tree-based papers. Choosing more sustainable alternatives such as hemp creates high risk and little reward for businesses who lack passion and commitment for the future of hemp itself. Hemp paper is also more spongelike, which allows ink to be absorbed quickly. While this may not seem like a major issue, print shops need to fine tune their process before being able to


complete each individual print job. When all their printing is done on tree-based paper, print shops generally can’t afford the time investment or special equipment it takes to do high quality hemp paper printing. However, there is one company in Eugene, Oregon which has gone out of its way to make those additional investments. “Most printers run the risk of having pieces of hemp from the paper break loose and jam up their equipment causing un-warranted damage to their high-end machinery, but our specialized processes make operating with that routine occurrence a nonissue.” Matthew Glyer, the owner of Hemp Press, has spent the last five years refining his company’s operating procedures to provide the best possible printing available on hemp paper. The custom packaging and printing they offer blows away the competition but since Hemp Press is currently the only exclusively hemp paper print shop that goes without saying. While the print industry has suffered greatly from digitalization with many print shops shutting their doors, Hemp Press has grown steadily since its inception, assisted greatly by the newly legalized American cannabis industry.


One flagship product is their signature Crutch Card. Taking the form of a business card, Crutch Cards are perforated into sections easily removed for use as a hemp filter tip for those who like to roll their own. With the user in mind, Crutch Cards are printed with Hemp Press’ proprietary blends of soy and water-based inks. The fastest growing segment of Hemp Press’s business is engineering and production of custom hemp paper packaging for premium eco-conscious brands. Prototype packaging designs are created by the Hemp Press team before being sent to a laser cutter, where the faintest aroma of smoke pervades the air as the box is cut to size. Differently cut shapes are created and proofed

based on customer specifications, eventually finding the perfect box for each product, which range from jars of natural beauty products and dropper bottles of CBD oil to vape cartridges and joint boxes. A long way still from mainstream use, printing and packaging with hemp paper offers a unique opportunity for businesses to add to the growth of the entire hemp industry. Every order that leaves Matt Glyer’s print shop results in more hemp seeds being planted for fiber. The paper used to complete an order of 500 business cards requires the planting of another 100 hemp seeds. Creating additional demand for hemp in the global economy, each business card tempting more farmers considering the switch to hemp. With its numerous benefits, the future of hemp for paper will largely be decided by whether businesses choose to package and promote their hemp goods on hemp itself.

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Hanfprotein und CBD als alternativer Regenerationsbooster im Sport von Dr. Patrick Thurner

Wie regeneriere ich am effizientesten um wieder meine optimale Leistung im Training und Wettkampf abrufen zu können? Die Frage der optimalen Regeneration ist im Profisport nicht neu. Im Hobbysport wird die Regeneration allerdings häufig unterschätzt.


Foto © Rene Strasser


Viele Menschen üben neben ihrem normalen Job oft intensive Sportarten aus. Realität sind hier oft mehr als 8 Stunden Belastung im Beruf (physisch und/oder psychisch) und noch eine zusätzliche Belastung durch Training. Auffällig ist auch das gerade die sportlichen „Nebenjobs“ immer extremer werden. Zum „Ausgleich“ zählen zum Beispiel extrem harte Aktivitäten wie Triathlon, Marathon, Ultraläufe oder Crossfit. Die Tagesbelastung eines Hobbysportlers kann fast mit der eines Profisportlers verglichen werden. OHNE REGENERATION KEINE LEISTUNGSSTEIGERUNG

Foto © Rene Strasser

Extreme körperliche Belastungen hinterlassen minimale Verletzungen der Muskel- und Sehnenstrukturen – mikroskopisch kleine Risse und Dehnungen, sogenannte Mikroläsionen. Und um die Leistungsbereitschaft zu steigern, kommt noch dazu, dass vermehrt Stresshormone (z. B. Adrenalin) produziert werden. Fehlt es dem Körper an Zeit und Ressourcen, um sich zu erholen und anzupassen, kommt es bald zu einer Stagnation im Training. Die Erfolge bleiben aus und das Immunsystem wird geschwächt. Ernährung und Schlaf gelten als Basis für eine erfolgreiche Regeneration nach unterschiedlichsten (sport-

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lichen) Belastungen. Ein zusätzlicher Faktor ist mitunter ein gezielter Einsatz von Antioxidantien. Hier kommen Hanfprotein und CBD ins Spiel. CBD Extrakte können je nach Dosierung (in der Regel höhere Dosierungen) schlaffördernd wirken. Menschen mit Einschlafproblemen können ihre Regeneration dadurch sehr schnell und einfach um einiges verbessern. Zusätzlich können CBD und auch CBDA mit ihrer stark antioxidativen Wirkung dem sportbedingten oxidativen Stress effizient entgegensteuern. Viele andere Maßnahmen wie Powernapping, psychologische Entspannungsstrategien, Kälte- & Wärmeanwendungen, Massage, Stretching, Auslaufen, Kompression, EMS oder Vibration zählen zu den unterstützenden Regenerationsmaßnahmen.

HANFPROTEIN KANN ES BESSER!

Hanfprotein liefert als Makronährstoff die notwendigen Baustoffe für eine schnelle Regeneration und unterscheidet sich in seiner Grundfunktion nicht von anderen (pflanzlichen oder tierischen) Proteinpräparaten. Was Hanfprotein allerdings besonders macht, ist eine schnelle Verdaulichkeit und die äußerst gute Verträglichkeit, insbesondere bei Daueranwendungen über Monate oder Jahre hinweg (eine hohe Verarbeitungs- und Rohstoffqualität vorausgesetzt). Grund hierfür ist die in der Pflanzenwelt einzigartige Proteinstruktur. Kurz vorweg: Wenn von Hanfprotein die Rede ist, wird meist das Präparat als

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Ganzes gemeint, also der aufbereitete Presskuchen mit einem hohen Proteinanteil (ab ca. 50%). Der Presskuchen enthält neben dem Proteinanteil auch die Fettsäuren Omega 3-6-9 in einem optimalen Verhältnis, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe (Magnesium, Calcium) und Spurenelemente. Um den Proteinanteil im eigentlichen Sinne geht es jetzt. Die Struktur des Hanfproteins teilt sich in Edestin und Albumin. Edestin ist ein spezielles, für den menschlichen Organismus sehr gut verträgliches, pflanzliches Speicherprotein, das nur in den Hanfnüssen zu finden ist. Edestin und Albumin im Hanfprotein werden aufgrund ihres chemischen Aufbaus auch als Globuline bezeichnet. Gleichzeitig werden auch Proteine des Blutplasmas Globuline genannt. Rund 40 Prozent der im menschlichen Blutplasma befindlichen Proteine entfallen

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auf Globuline. Im Blutplasma übernehmen Globuline viele Aufgaben, etwa als Transporter-Proteine, als Lieferant für Energie oder bei der pH-Wert-Regulierung als Enzyme. Immunglobuline beispielsweise haben als Antikörper die Hauptaufgabe, eindringende Fremdkörper aller Art abzuwehren. Das Edestin im Hanfprotein – chemisch betrachtet gibt es Edestin-Typ 1 & 2 - ist in seiner Zusammensetzung den Globulinen im menschlichen Blutplasma sehr ähnlich. Edestin ist zudem ein sogenanntes „bio-aktives“ Protein, welches bereits als solches funktionelle Eigenschaften aufweist, mit denen der Körper interagieren kann. Sie dienen, wie bereits erwähnt, als Antikörper (Immunglobuline), Hormone, Hämoglobin und Enzyme etc. Im Falle von Edestin wurde auch eine antioxidative Wirkung, sowie ein Effekt nachgewiesen, der jenem von Choles-


terinsenkern entspricht. Die Rolle von Peptiden als physiologisch aktive Lebensmittelkomponenten wurde in den letzten Jahren immer mehr anerkannt. In den Proteinen liegen sie in inaktiver Form vor, die physiologische Wirkung wird erst durch Proteolyse (den Abbau der Proteine) während der Verdauung oder Verarbeitung aktiviert. Edestin wird im Cytoplasma mit einem Signalpeptid synthetisiert. Diese Signalpeptide lenken ein Protein zu seinem Bestimmungsort und werden während des Transportes oder kurz danach entfernt. Sie sorgen zudem für die fehlerfreie Funktionsweise der Peptidstrukturen. Die Prozesse, welche Proteine sortieren und zu ihrem korrekten Platz in der Zelle transportieren, bezeichnet man als Protein-Targeting (Zielsteuerung). Man kann davon ausgehen, dass dadurch weniger „Abfälle“ entstehen die Leber und Niere belasten. „Abfälle“ entstehen zum Beispiel durch falsch synthetisierte oder falsch gefaltete Proteine.

Vieles deutet also darauf hin, dass die Struktur des Hanfproteins für den Menschen wesentlich bekömmlicher ist und positive Auswirkungen auf den Organismus haben kann, was sich positiv in der Regeneration nach sportlichen Belastungen bemerkbar machen kann. Im Vergleich: Molkeprotein besteht zu ca. 45 Prozent aus Beta-Lactoglobulin. Es wird zusammen mit Alpha-Globulin am häufigsten mit Milchallergien in Verbindung gebracht (nicht zu verwechseln mit Lactose-Intoleranz). Menschen mit Lactoseintoleranzen oder Milchallergien vertragen Hanfprotein in der Regel problemlos. Besonders für Menschen mit Lebensmittelintoleranzen oder einem veganen Lebensstil zeigt sich Hanfprotein als bekömmliche Alternative zum Molkeprotein. Gemeinsam mit CBD ergibt es sich auch aus medizinischer Sicht ein schlüssiges Konzept für eine bessere Regeneration im Hobby- wie auch im Profisport.


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Im Osten von Deutschland, mitten im Herzen der Lausitz befindet sich die ölfreund Bio-Ölmühle, die sich seit ihrer Gründung 2010 voll und ganz der Herstellung hochwertiger Bio-Öle widmet und sich als leidenschaftlicher Botschafter für den Verzehr und die Verwendung wertvoller Öle versteht. Dank ausgezeichneter Maschinentechnik der Ölwerk GmbH gelingt es hier, kalt gepresste, naturbelassene Öle zu produzieren, die höchsten Ansprüchen an Qualität und Geschmack gerecht werden.

Beim Hanföl handelt es sich genau genommen um Hanfsamenöl, da es aus den Samen oder Nüsschen der Hanfpflanze gewonnen wird. Es enthält kein THC und so gut wie kein CBD und ist daher kein medizinisches Produkt. Nichtsdestotrotz kann es in seiner ganz eigenen Weise auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen wirken. Darüber hinaus eignet es sich perfekt als Trägeröl für CBD Extrakte, um diese besser aufnehmen zu können.

Gemeinsam haben wir uns auf die Suche nach dem Geheimnis des Hanfsamenöls begeben, welches sich immer größerer Beliebtheit erfreut.

Legen wir also los: Was ist Hanfsamenöl?

Ein kleiner Unterschied zu Beginn Hanföl und Cannabidiol (CBD) werden beide aus der Hanfpflanze – (Cannabis sativa) hergestellt und sind doch zwei verschiedene Paar Schuh. Das CBD wird in verschiedenen Verfahren aus den getrockneten und gehäckselten Blüten der Hanfpflanze extrahiert und bietet eine Reihe von medizinischen Anwendungsmöglichkeiten. Anders als THC ist CBD nicht psychoaktiv und führt daher nicht zu rauschhaften Zuständen.

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Man könnte Hanfsamenöl als das perfekte Öl bezeichnen. Allein die satte grün-glänzende Farbe, der intensive heuartige Geruch und der kräftige grasig-nussige Geschmack lassen es herausstechen aus der Vielzahl wertvoller Pflanzenöle. Dass es darüber hinaus das ausgewogenste Verhältnis essenzieller Omega-Fettsäuren und eine überragende Zahl lebenswichtiger Nährstoffe, Vitamine und Antioxidantien enthält, verhilft dem Hanfsamenöl zu einem Platz auf dem Treppchen. Wenn diese Argumente noch nicht ausreichen, kann man zusätzlich noch den ökologischen Fußabdruck anführen, der dank häufig regionalen Anbaus beim Hanf deutlich kleiner ausfällt,


als bei manch weit gereistem, nicht weniger wertvollen Ölkollegen.

Hanfsamenöl einfach selber herstellen Das allerbeste Hanfsamenöl stellt man natürlich aus zertifizierter Bio-Saat her, um Rückstände von Pestiziden zu vermeiden. Für zweieinhalb Liter des Öls werden etwa zehn Kilogramm Hanfsamen benötigt. Die ungeschälte Saat sollte gereinigt, frei von Steinen, Staub und anderen Fremdkörpern und gut getrocknet sein. Mittels einer Spindelpresse werden die Hanfsamen durch Ausübung einer mechanischen Kraft stark verdichtet und

ausgepresst. Wichtig bei der Gewinnung von Hanfsamenöl, aber auch vieler anderer Öle, ist die schonende Kaltpressung ohne zusätzliche Wärmezufuhr, um viele der meist hitzeempfindlichen Nährstoffe im Öl zu erhalten. Es ist empfehlenswert, das Öl natürlich zu belassen und auch auf eine Filterung zu verzichten. So bleiben wertvolle Schwebstoffe und wichtige sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die unseren Körper fit und gesund erhalten können. Als Nebenprodukt entsteht ein entölter Hanfpresskuchen. Auch dieses vermeintliche „Abfallprodukt“ hat das Zeug zum Superstar.

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Gesunde Fette? Das steckt im Hanfsamenöl Angesichts von Übergewicht und schweren Erkrankungen, wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden, stellt sich immer wieder die Frage, wie gesund Fette für unseren Körper sind. Fakt ist, dass Fette lebensnotwendige Aufgaben bei einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen übernehmen. So unterstützen sie unter anderem die Funktionen von Hormonen und Enzymen, stabilisieren den Blutzuckerspiegel, steigern die Gehirnleistung und ermöglichen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Daher scheint die Wahl der richtigen Fette der entscheidende Punkt zu sein. Erwiesen ist, dass vor allem gehärtete oder Transfette, hoch verarbeitete Öle und gesättigte Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln unsere Gesundheit gefährden können. Gesunde Fette zeichnen sich durch eine besonders schonende Herstellung und Naturbelassenheit aus. Dabei wird unterschieden zwischen gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Vor allem die mehrfach ungesättigten essenziellen Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6 gelten als besonders förderlich für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Auch das Verhältnis der beiden Omega-Fettsäuren zueinander spielt eine maßgebliche Rolle.

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Für das Hanfsamenöl sind all das gute Nachrichten. Das Öl besteht zu bis zu 80 Prozent aus mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, die beide für den Menschen essenziell wichtig sind, da sie vom Körper nicht selbst gebildet werden und somit durch die Nahrung aufgenommen werden müssen. Während es schwierig ist, sich ausreichend mit Omega-3 Fettsäuren zu versorgen, herrscht bei der Aufnahme von Omega-6 Fettsäuren sogar eine Überversorgung, welche insbesondere


auf den hohen Konsum fettreicher tierischer Produkte zurückzuführen ist. Nun können andere, schonend hergestellte Pflanzenöle, ähnliche hohe Konzentrationen mehrfach ungesättigter Fettsäuren aufweisen, jedoch bietet nur das Hanfsamenöl das für den Menschen optimale Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren von 3:1. In allen anderen überwiegen stark die Omega-6 Fettsäuren, was angesichts einer ohnehin schon Omega-6-lastigen westlichen Ernährungsweise zu Problemen führen kann. Zum einen kann ein gravierender Überschuss an Linolsäure (Omega-6) im Körper chronische Entzündungsprozesse begünstigen. Zum anderen kann die aufgenommene alpha-Linolensäure (Omega-3) nur dann ihre entzündungshemmende Wirkung entfalten, wenn beide Fettsäure-Komplexe dem Körper in einem bestimmten Verhältnis zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist im Hanfsamenöl die seltene Gamma-Linolensäure (GLA) enthalten, die sich positiv auf entzündliche Prozesse und einen balancierten Hormonhaushalt auswirken kann. Außerdem finden sich eine Reihe lebenswichtiger Nähr- und Vitalstoffe, darunter Phosphor, Kalium und Magnesium sowie die Vitamine A, B1, B2 und E in dem tiefgrünen Pflanzenöl. Ein hoher Chlorophyllgehalt sorgt für die kräftige Färbung.

Vitalisierend für Körper und Geist Hanfsamenöl lässt sich im Nahrungsmittelbereich, ebenso wie als kosmetisches Produkt einsetzen und stellt als Omega-3 Quelle eine gute Alternative zu Seefisch dar. Aufgrund seines angenehm würzigen, teils nussigen und kräuterartigen Geschmacks passt es perfekt in die kalte Küche zu Salaten, gegartem Gemüse und Quark. Das wertvolle kalt gepresste Hanfsamenöl sollte stets nach dem Kochvorgang zugegeben werden, um die hochwertigen hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Ferner sollte das Öl nicht zum Braten verwendet werden, da sich ab einer Temperatur von 165 °C die gesunden ungesättigten Fettsäuren zersetzen und in möglicherweise schädliche Transfette verwandeln können. Am einfachsten kommt man in den Genuss der vielen wertvollen Inhaltsstoffe, indem man täglich 2-4 TL schonend kalt gepresstes und naturbelassenes BIO Hanföl pur, oder im Frühstücksmüsli verwendet. Das Öl sollte kühl und dunkel – auch in dunklen Flaschen – gelagert werden, da viele der Inhaltsstoffe lichtempfindlich sind.

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Im Kosmetikbereich kann das Hanfsamenöl auf die Haut aufgetragen, oder regelmäßig eingenommen, sichtbare Verbesserungen bringen. So ist es aufgrund seiner Zusammensetzung geeignet, die Zellregeneration anzuregen und für schöne und widerstandsfähige Haut, Haare und Nägel zu sorgen. Es zieht rasch ein, spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend und hautberuhigend, was bei Hautunreinheiten, Neurodermitis oder Schuppenflechte Erleichterung verschaffen kann. Darüber hinaus konnte bereits eine Reihe von Beobachtungen in Bezug auf die gesundheitliche Wirkung des Hanfsamenöls gemacht werden. So kann es sich unter anderem positiv auf den Cholesterinspiegel und den Blutdruck auswirken. Ebenso gibt es Hinweise auf unterstützende Auswirkungen im Hinblick auf die Stärkung des Immunsystems und den Ausgleich hormoneller Störungen. Eine regelmäßige Verwendung des Öls kann chronische Entzündungen lindern und sich günstig auf Stoffwechselprozesse auswirken. Auch bei Alzheimer und Depressionen konnten bereits positive Effekte beobachtet werden. Die enthalte-

ne Gamma-Linolensäure scheint zudem dafür zu sorgen, dass eingelagertes Fett effektiver für die Energiegewinnung eingesetzt wird und folglich schneller abgebaut werden kann.

Was tun mit dem „Abfall“? Wie bereits erwähnt, hat auch der Hanfpresskuchen, als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung ungeahnte Fähigkeiten. Hanfsamen bestehen zu 25 Prozent aus hochwertigen Proteinen in Form aller essenzieller Aminosäuren, die der Mensch benötigt, um daraus körpereigenes Eiweiß herzustellen. Proteine sind die Bausteine jeder Zelle, aus ihnen entstehen rote Blutkörperchen, Hormone, Enzyme und Antikörper. Ohne sie würden weder Haare noch Nägel wachsen. Ein großer Teil des Hanfproteins ähnelt in seiner Struktur dem menschlichen Protein. Es kann daher leicht aufgenommen und für wichtige Körperprozesse umgewandelt werden. Zu Mehl verarbeitet eignet sich die entölte Hanfsaat als idealer Proteinzusatz für Sportler und Vegetarier, die damit ihre Backwaren herstellen, oder ihre Joghurts, Smoothies und Suppen verfeinern können.

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high on the future of hemp von Ben Dronkers | HempFlax

Artikel auf Deutsch: ď‚Ź www.hanf-magazin.com/bd4

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There are three questions that all cannabis lovers should know the answer to. Firstly, what can industrial hemp be used for? Secondly, who is Ben Dronkers?

rieties of cannabis as I am about the psychoactive strains that are the foundation of Sensi Seeds. It is no exaggeration to say that hemp, one of the very first crops to be cultivated by humankind, is still the crop with the most potential to benefit our future.

THE OLDEST CROP, STILL WITH THE MOST POTENTIAL FOR THE FUTURE

Many years ago, I was inspired by my good friend Jack Herer’s book ‘The Emperor Wears No Clothes’. I decided to look into the Dutch agricultural tradition of hemp farming. In the early 90s, this practice was all but extinct in Europe. I decided that I was going to revive it. In 1994, HempFlax began with a hemp harvest of 140 hectares. By 2020, we expect to cultivate 3500 hectares, split between the Netherlands, Germany, and the newest location, in Romania.

The subject of hemp fills me with energy and excitement. I’m genuinely as passionate about the industrial va-

HempFlax is an exciting company. It continues to research, explore, and innovate. Our CEO Mark Reinders began his career there on a student work

And finally, what does one have to do with the other? Fill up a vape, roll a joint, pull up a comfy chair, and get to know the past, present and future of the world’s most versatile plant and the man who resurrected it from near-extinction in Europe.

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placement; I would say that along with myself, there are few other people on the planet who are as passionate about hemp, and as directly involved in unlocking its full potential, as he is. CBD – A CANNABINOID OF EXTRAORDINARY POWER AND VERSATILITY Anyone who has an interest in health foods and ‘nutraceuticals’ has surely heard of cannabidiol (more commonly known as CDB) by now. Unlike its mindexpanding sibling THC, this non-psychoactive cannabinoid is not just found in the unpollinated flowers of the female cannabis plant. CBD can be extracted from both male and female industrial hemp plants. It interacts with the endocannabinoid system, a biological network found in almost all creatures (both vertebrate and invertebrate). The endocannabinoid system acts like a kind of thermostat for a number of important factors including blood sugar and pH, body temperature, the balance of water and minerals, and the disposal of metabolic waste. Obviously, a wellfunctioning endocannabinoid system is essential for good health in humans and animals. It is thought that, as more research is done into CBD and legislation catches up with it, CBD could be “the vitamin C of the future” – a useful, easily available, beneficial food supplement that everyone is familiar with and can take when needed. The World

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Health Organisation are in the process of reviewing the legal status of CBD, so it is to be hoped that this potential could soon be realised! ACID-RESISTANT CBD CAPSULES HempFlax is at the forefront of the European CBD market. The range of CBD products currently available includes oils, sublingual drops, eliquids, and most recently, capsules. HempFlax has succeeded in developing a type of acid-resistant CBD capsule. Unlike other capsules on the market, which dissolve in the stomach where the bioavailability of the CBD is low, the HempFlax capsules do not dissolve until they reach the bowel, where the maximum amount of CBD can be absorbed. Capsules are popular with people who find the taste of CBD oil too intense, or have difficulty obtaining the exact dosage they need using a dropper.


HEMP BIOPLASTICS – FINALLY, A SUSTAINABLE, DURABLE AND BIODEGRADABLE ALTERNATIVE Our reliance on plastic is propelling us rapidly towards disaster. It clogs the oceans; figures from the Worldwatch Institute state that “10-20 million tons of plastic end up in the oceans each year”. In 2015, the United Nations Environmental Program calculated that 22 % to 43 % of plastic used worldwide is disposed of in landfills. All but a minute fraction of plastic is petroleum-based. Worldwide, 4 % of this finite, fossil fuel resource is used to create plastic, and another 4 % powers plastic manufac-

turing. All of this contributes to climate change. Look around you right now; how many things can you see that are made of plastic? The vast majority of them will have been made using petrochemicals and the injection moulding process. Although they may break, the material they are made from will almost certainly outlast you; it may well outlast the next generation. However, plastics have become essential to many beneficial industries. For example, food storage and transportation, healthcare, and technology all rely heavily on plastics – a computer keyboard made of glass, wood, or metal would not be an

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improvement! Obviously, there is desperate need for a solution to this conundrum. Previously, attempts to create plant fibre-based plastics, also called bioplastics, had foundered when the long fibres kept clogging the injection moulding equipment. Plant fibres made short enough to solve this problem caused a new problem: the plastic was too weak to be durable. The fibres had been degraded from being a strengthening component to what is known as a ‘filler’ (cheap petrochemical plastic often uses chalk as a filler, which bulks out the plastic polymer but makes it brittle and easily broken).

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A REVOLUTIONARY BREAKTHROUGH IN BIOPLASTIC INJECTION MOULDING HempFlax has now perfected a method of pelletizing hemp fibres that are long enough to give bioplastic even more strength than petrochemical equivalents, without clogging the all-important injection moulding machinery. These innocuous-looking dark brown pellets can genuinely revolutionize most of the plastic items we use on a daily basis. Faced with reluctance from plastics manufacturers to risk their expensive and essential equipment, HempFlax has invested in a plastic injection moulding set-up of our own. It is currently being installed in a free space at


the HempFlax headquarters in Oude Pekela, North Holland. Once up and running, the company will begin offering demonstrations and training sessions to convince manufacturers of the power of hemp! HempFlax has successfully implemented numerous innovations in the field of industrial hemp during the last two decades but given the new potential of hemp-based bioplastics to replace so many items, this may be its most significant to date. I can’t help thinking that Jack Herer would have loved this.

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HEMP AND THE REDUCTION OF CO2 EMISSIONS

needs to be kept at a temperature of 1371°C in order to make it into fibres.

Rather than contributing to climate change, hemp bioplastic may help to reduce it somewhat (if used on a large enough scale). Replacing fibreglass as a reinforcing component in plastics alone will lead to reduced carbon and heat emissions; glass

HempFlax is one of the very rare carbon-negative companies. The amount of CO2 absorbed by their 2,500 hectares of hemp as it grows is less than the amount produced by their manufacturing processes. Not only that, but CO2 is ‘locked’ into the

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products made from hemp and remains there until that product biodegrades or is burned. Hemp bioplastic is so strong and durable that the CO2 in it could be kept out of the atmosphere for decades. As for biodegrading, that depends on what polymer the hemp fibres are blended with. Even fully biodegradable hemp plastic needs forced composting conditions – high temperatures, a careful balance of water and air, the right microbes – to biodegrade. The good news is that plastic items which have to withstand rain and sun, such as garden furniture or plant pots, will last for many years!

THE HEMP DESIGN FACTORY AND HEMP VILLA HempFlax is a superb embodiment of the adage ‘think globally, act locally’. The company recently began a project in partnership with local universities and businesses to showcase the qualities of hemp as a building material. The ‘Hemp Villa’, a building being constructed in the grounds of HempFlax in Oude Pekela, will prove that classic aesthetic design, highly durable modern materials, and minimal environmental impact can combine into a harmonious whole.


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It was officially inaugurated by the Mayor of Oude Pekela in January 2018. The Hemp Design Factory is ultimately intended to act as a creative workspace that can be shared by people from many different disciplines but a common interest in hemp. The plans feature meeting rooms, art and design spaces, a laboratory, a canteen – everything that could be asked for from a state-of-theart workspace. I have always loved the cannabis plant, and not only has it always excited and rewarded me in the past, it continues to do so in the present, and I have no doubt it will in the future!

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THE RESEARCH CONTINUES TO PUSH THE FRONTIERS OF WHAT HEMP CAN BE USED FOR Ben Dronkers, together with Mark Reinders, continues to pioneer new developments across the entire range of hemp applications. The face of the industrial hemp market has radically changed in the last two decades. As the plant continues to surprise and delight a global audience with its multifacetted nature, we can only dream of where we will be two decades from now. As Ben says, “it’s all about the plant!”


Wann ist die Verschreibung von CBD-reichen Cannabissorten sinnvoll? von Dr. med. Franjo Grotenhermen

CBD (Cannabidiol), das bekannteste nicht psychedelisch wirkende Cannabinoid der Hanfpflanze, wird zunehmend hinsichtlich seines therapeutischen Potenzials untersucht und geschätzt. Das Cannabinoid bietet einige Vorteile. Es verursacht meistens keine und nur selten relevante Nebenwirkungen. In den deutschsprachigen Ländern ist es legal erhältlich, und viele Anbieter ermöglichen den Kauf von CBD-Extrakten aus Faserhanf als Nahrungsergänzungsmittel. CBD-Produkte sind kein Ersatz für THC, da sich das Wirkungsspektrum von THC und CBD erheblich unterscheidet. Nicht selten ist eine Kombination aus THC und CBD aber sinnvoll. Die in Deutschland erhältlichen und vom Arzt verschreibungsfä-

higen Medizinalcannabisblüten enthalten überwiegend weniger als 1 Prozent, einige jedoch zwischen 7 und 12 Prozent CBD. Das Besondere der Sorte an Bedrolite ist die geringe THC-Konzentration, sodass es fast wie reines CBD wirkt. Neben der Verschreibung von CBD-reichen Cannabisblüten kommt in Deutschland auch die Verschreibung von reinem CBD in Form von Tropflösungen aus der Apotheke infrage. Allerdings fällt CBD nicht unter das Gesetz, das seit März 2017 die Erstattungsfähigkeit bestimmter Cannabisprodukte und Medikamente auf Cannabisbasis regelt. Dieses Gesetz (§ 31 Abs. 6 SGB V) beinhaltet nur die Erstattungsfähigkeit von THC- und Nabilon-haltigen Präparaten. Nabilon ist ein


synthetischer Abkömmling von THC. In unterschiedlichen Cannabissorten wurden in den vergangenen 50 Jahren etwa 600 chemische Verbindungen

THC wirkt nicht auf jeden Menschen und nicht in jeder Situation gleich. So kann es in manchen Fällen Angst auslösen, aber auch Angst lindern. Es hilft oft sehr gut gegen Übelkeit und Erbre-

In Deutschland erhältliche Cannabisblüten mit vergleichsweise hohen CBD-Gehalten Sorte

Gehalt THC

Gehalt CBD

Penelope

ca. 10,4 %

ca. 7,5 %

Argyle

ca. 5,4 %

ca. 7,0 %

Green No. 3

ca. 8,1 %

ca. 11,7 %

Bediol, granuliert

ca. 6,3 %

ca. 8 %

<1%

ca. 9 %

ca. 8 %

ca. 8 %

Bedrolite granuliert Pedanios 8/8

nachgewiesen, darunter neben den etwa 120 Cannabinoiden Substanzen anderer Stoffgruppen, wie Aminosäuren, Proteine, Zucker, Alkohole, Fettsäuren, Terpene und Flavonoide. Die meisten Cannabis-Bestandteile außer den Cannabinoiden kommen auch in anderen Organismen (Tieren und Pflanzen) vor. Diese Inhaltsstoffe befinden sich nicht alle in einer Pflanze, sondern wurden weltweit zumindest in einer Pflanze nachgewiesen. So enthalten die meisten Cannabissorten nicht mehr als 5 oder 10 Cannabinoide in relevanter Konzentration (über 0,1 Prozent)

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chen, aber einigen wenigen Menschen wird auch übel, wenn sie Cannabis verwenden. Diese variable individuelle Ansprechbarkeit gilt grundsätzlich auch für Cannabidiol. In einer kleinen kontrollierten klinischen Studie wurden wachmachende Eigenschaften von geringen CBD-Dosen nachgewiesen. Andererseits berichten viele Patienten, dass sie durch die Verwendung von CBD-Extrakten oder Cannabissorten mit hohen CBD-Konzentrationen (z.B. Argyle oder Bediol) besser schlafen können. Daher gilt genauso wie beim THC, dass auch


beim CBD eine klare Aussage zu den zu erwartenden Wirkungen nicht sicher gemacht werden kann. Ich hatte eine Patientin, die durch die Einnahme von CBD so wach wurde, dass sie während der gesamten Nacht nach der Einnahme nicht schlafen konnte. Die meisten Patienten geben dagegen eine Verbesserung des Schlafes an. Die Wirkungen der Cannabinoide werden zudem noch durch die Terpene (ätherische Öle) moduliert. Das Terpen-Profil von sogenannten Indica-dominanten Sorten (zum Beispiel Argyle) kann die schlafanstoßenden Eigenschaften verstärken, wie sie häufig bei CBD beobachtet werden, während sativa-lastige Sorten eher aktivieren. Daneben gibt es Hinweise auf weitere mögliche Einsatzgebiete, wie z. B. bei Kindern und Erwachsenen mit Autismus. Bislang sind diese kaum erforscht und es liegen nur Ergebnisse aus der Grundlagenforschung oder Berichte einzelner Patienten vor, wie beispielsweise hinsichtlich der krebshemmenden Eigenschaften des CBD. Bei den rechts oben aufgelisteten Erkrankungen können Cannabisblüten zum Einsatz kommen, die fast nur CBD enthalten, also in Deutschland die Sorte Bedrolite des niederländischen Unternehmens Bedrocan. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die Einnahme von CBD in Form von Cannabisblüten vergleichsweise teuer ist. Bei einer CBD-Konzentration von 9 % enthält ein Gramm der Blüten 90 mg CBD. Bei

Häufige Einsatzgebiete von CBD sind:

Epilepsie: insbesondere bestimmte Formen der Epilepsie, wie Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom

Angststörungen

Depressionen

Schizophrene Psychosen

Entzündungen und entzündlich bedingte Schmerzen

Bewegungsstörungen: Dystonie, Dyskinesie

Abhängigkeit von THC, Nikotin und Opiaten

einem Preis von 20 Euro pro Gramm in einer deutschen Apotheke, müsste man über 200 € für 1000 mg CBD bezahlen. 1000 mg CBD in Form von CBD-Extrakten aus Faserhanf sind dagegen bereits für etwa 40 bis 60 Euro erhältlich. In der Schweiz gibt es dagegen einige Sorten mit deutlich höheren CBD-Konzentrationen von mehr als 20 Prozent, die auch deutlich günstiger sind als Cannabisblüten in deutschen Apotheken. Da ist das Preis-Leistungs-Verhältnis

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schon wesentlich günstiger. In diesem Fall enthält ein Gramm der Blüten mehr als 200 mg CBD und ist für etwas über 10 Schweizer Franken erhältlich. Wenn eine Therapie mit THC erforderlich ist, muss aus medizinischer Sicht überlegt werden, ob ein zusätzlicher CBD-Anteil sinnvoll oder weniger sinnvoll ist. Dabei kommt es nicht nur auf die Kenntnis der THC-Wirkungen (psychedelische Wirkungen, Schmerzlinderung, Appetitsteigerung, Linderung von Übelkeit, etc.) einerseits und der CBD-Wirkungen andererseits, sondern auch auf die Kenntnis möglicher Wechselwirkungen an. CBD ist ein sogenannter allosterischer Modulator des Cannabinoid-1-Rezeptors. Das bedeutet, dass CBD den CB1-Rezeptor verändert, sodass THC nicht mehr so gut an diesen Rezeptor binden kann. Die Aktivierung dieses Rezeptors durch THC ist unter anderem für die psychedelischen Wirkungen des THC verantwortlich. CBD hemmt durch die vorübergehende Veränderung dieses Rezeptors eine Anzahl von THC-Effekten an diesem Rezeptor. Bereits in den 1970er Jahren haben Untersuchungen brasilianischer Forscher nachgewiesen, dass CBD die psychedelischen Wirkungen des THC abschwächt. Auch die Steigerung der Herzfrequenz oder die Steigerung des Appetits durch THC werden durch CBD abgeschwächt. So wäre die Kombination aus THC und CBD bei einem Patien-

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ten mit Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust kontraproduktiv. Es gibt auch Hinweise, dass die schmerzlindernden Wirkungen von THC am CB1-Rezeptor durch CBD gehemmt werden. Andererseits kann CBD bei bestimmten Schmerzarten selbst schmerzlindernd wirken. So könnte CBD bei Schmerzen aufgrund einer Gelenkentzündung durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften die Schmerzlinderung durch THC verstärken. Ein weiteres Beispiel: Wenn ein Patient mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung) gleichzeitig auch depressiv ist oder an einer Angststörung leidet, kann die THC-Wirkung auf die Hyperaktivität und Aufmerksamkeit durch eine CBD-Wirkung auf Angst und Depressionen ergänzt werden. Es gibt also Situationen, in denen durch THC-reiche Sorten mit möglichst wenig CBD die besten Wirkungen erzielt werden können. Und es gibt andererseits Symptom-Konstellationen, bei denen eine Kombination der beiden Cannabinoide sinnvoll und reinem THC überlegen ist.


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Hanf EINE LANG VERGESSENE HEIMISCHE FASERPFLANZE von Ursula Mock


Textilgeschichte und aktueller Stand Wenn wir uns heutzutage mit Mode beschäftigen, müssen wir uns bewusst machen, dass hinter der Schönheit und Vielfalt von Kleidung, fern ab der Laufstege und Werbeplakate, eine riesige Industrie und Wahrnehmungspropaganda steht. Um das Ausmaß dieser globalen Dimension zu verstehen, ist es hilfreich ein wenig in die Textilgeschichte einzutauchen. Unsere Vorfahren bildeten textile Flächen mit reiner Handarbeit. Der erste geschichtlich bekannte Webstoff war offenbar aus Hanf, mit dessen Verarbeitung man im 8. Jahrtausend (8000-7000 vor Christus) begann. Pharaonen und Heilige wurden bei ihren Begräbnissen schon vor langer Zeit in feine Hanf- und Leinentücher eingewickelt.

Das persische Reich war bekannt dafür, die besten und edelsten Stoffe herstellen zu können. Schon damals trafen sich die Handelsleute am Umschlagplatz in Israel, der heute als Gazastreifen bekannt ist. Die 6400 km lange Seidenstraße, eine Karawanenstraße, verband Zentralasien mit Ostasien und diente seit 115 vor Christus unter anderem dem Handel für edle Naturtextilien aus Seide und Wolle. Aus diesen sehr alten geschichtlichen Überlieferungen lässt sich schließen, dass unsere Vorfahren geeignete händische Verarbeitungsschritte kannten, um Naturfasern in hochwertiger Art und Weise zu verarbeiten. 1492 entdeckte Kolumbus Amerika. Ohne die Verwendung der stärksten Naturfaser Hanf, wäre es ihm vermutlich nicht möglich gewesen, über den Atlantik


zu segeln. Damals wurden weltweit im Schiffsbau Hanfseile und Hanfsegel zum Einsatz gebracht. Seit Beginn des Mittelalters von 12001700 wurden Schweizer Leinenstoffe als exklusive Exportgüter hergestellt. 1239 gab es erste Belege über eine Leinenverarbeitung in der Schweiz. Das „weiße Gold“ erlebte mehrere Jahrhunderte eine Hochzeit und brachte Landwirten, Arbeitern und Handelsleuten sehr viel Reichtum. Ein Handelsnetzwerk von Afrika nach Russland bis in die Türkei entstand. 1750 wurde die vermehrte Verarbeitung von Baumwolle favorisiert. Es wurden die gesamten Maschinentechniken angefangen auf diese Faser auszurichten. So schlich sich langsam aber sicher die Bevorzugung dieser Pflanze ein. Die regional autonom machenden Pflanzen wie Hanf, Leinen und Brennnessel wurden damit systematisch verdrängt.

Im Laufe der Jahrtausende veränderten sich selbstverständlich die Verarbeitungsmethoden. So sorgte 1764 die Entwicklung der ersten industriellen Spinnmaschine „Spinning Jenny“ für eine industrielle Revolution im Textilbereich. Was früher 100 Spinnerinnen einen Arbeitsplatz gewährte, wurde von nun an mit nur einer Maschine ersetzt. Der hohe Zuwachs an Produktivität gegenüber dem Spinnrad gilt als ein Meilenstein der industriellen Revolution und der Technikgeschichte. Von nun an folgten viele weitere Textilmaschinenentwicklungen. So begann innerhalb weniger Jahre ein massiver Abbau von Arbeitsplätzen und der Einzug des Maschinenzeitalters in der Textilbranche schritt mit großen Zügen voran. Als nach dem 2. Weltkrieg die Chemieund Baumwollfasern ihren Einzug in das Fasergeschäft erhielten, wurden welt-

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weit Hanftextilien, Hanfseile und Segeltücher systematisch verdrängt. Hanf stand in großer Konkurrenz zu den hiesigen Erdöl- und Chemiekonzernen. Da die Pflanze nahezu überall wächst, kann sie nicht sehr leicht monopolisiert und kontrolliert werden. Durch die zeitgleiche Einführung der Prohibitionsgeschichte über „Marihuana“ war es ein Leichtes die Bevölkerung von der Pflanze abzuschrecken. Durch die Kriege und die fortschreitende Industrialisierung wurden weltweit bis heute der Großteil der alten robusten Faserverarbeitungsmaschinen verschrottet. Der übrig gebliebene Rest steht hauptsächlich in Russland und den Ostblockländern sowie in China. In Zentraleuropa stehen die meisten übrig

gebliebenen Maschinen in Textilmuseen. Nur noch sehr wenige Betriebe haben alte Maschinen im laufenden Tagesgeschäft integriert. Dieser derzeitige Jetztzustand muss bewusst gemacht werden, um zu verstehen, warum es heutzutage ein langwieriger Prozess ist, eine textile Kette für einheimische Faserpflanzen wie Hanf, Leinen und Brennnessel wieder aufzubauen. Auch erklärt dies das fehlende Angebot an Hanfkleidung auf dem Weltmarkt. Die technischen Möglichkeiten die Pflanzenfasern wieder zu Produkten zu verarbeiten müssen komplett neu aufgebaut werden. Da die textile Kette sehr lang ist, bedarf es so einigem Finanzkapital sowie Wissen und ineinander abgestimmten Prozessen. Ein fertiges T-Shirt

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benötigt bis zu 40 Maschinen, bis es vom Anbau der Faser bis zum Endprodukt entsteht. Durch die strenge Reglementierung des Saatgutes sind leider mittlerweile wertvolle alte Textilsorten verloren gegangen bzw. dürfen nicht angebaut werden, da sie oftmals über 0,2% THC enthalten. Zwar gibt es auf der EU-Liste Sorten die für den Textilanbau verwendet werden können, jedoch gibt es wohl durchaus geeignetere. Wo in der Legalisierungsdebatte des Rauchkonsums für eine Freigabe stark eingetreten wird, wird leider kaum über die Verdrängung der alten wertvollen Textilsorten gesprochen. Doch gera-

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de beim Anbau wird die Qualität der Fasern festgelegt.

Eigenschaften von Hanf - Tragekomfort: Schon Hildegard von Bingen schrieb über die magischen Fähigkeiten der Hanfpflanze. So benutzte sie damals Hanftücher als Mullbinden, um Wunden damit abzubinden. Die Nutzvielfalt von Hanf übersteigt jegliche Anwendungsbereiche aller anderen Pflanzen/Rohstoffe auf diesem Planeten. Diese unbeschreibliche Kraft ist in jedem vorstellbaren Produkt


aus naturbelassenem Hanf zu finden und sofort spürbar. Bekleidung aus Hanf ist für die Haut wie Urlaub in der Karibik. Die mikroelektrische Spannung der Hanffaser ist dieselbe wie die der Haut. So reizt das Tragen des Hanfstoffes die Hautoberfläche nicht und ist somit besonders für hautempfindliche Menschen mit Neurodermitis oder Rötungen geeignet und kann sogar Symptome der Schuppenflechte lindern. Sie schenkt dem Menschen ein Gefühl der Ganzheit. Kunden beschreiben dieses Gefühl oft als ein „nach


Hause kommen“ im eigenen Körper. Das unbekannte Tragegefühl von Hanfbekleidung ist im ersten Moment zwar ungewohnt für den Körper, fühlt sich jedoch kaum einengend oder erdrückend an. Schon nach kürzester Zeit verschmilzt die Bekleidung mit dem Körper und wird so zur zweiten Haut. Durch die Kapillarwirkung der Faser ist eine gewisse Atmungsaktivität gegeben und lässt den Körper nicht feucht anfühlen. Hanfbekleidung ist temperaturausgleichend. Auch ist Hanfbekleidung überaus hervorragend als Funktionsunterwäsche zu empfehlen. Die antibakteriellen Eigenschaften führen zu einem stets angenehmen Körpergeruch. So kann Hanfbekleidung mehrere Male hintereinander angezogen werden, ohne ge-

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waschen werden zu müssen. Ein Auslüften über Nacht reicht völlig aus. Vor allem bei Socken aus Hanf fällt diese Fähigkeit der Faser besonders auf. Die Füße sind ein wichtiges Körperteil, welches für das Ausscheiden unserer Giftstoffe zuständig ist. Zudem befinden sich unsere Füße heutzutage oftmals in Plastikschuhen. So entsteht in dieser Körperregion zumeist ein unangenehmer Geruch. Beim Tragen von Hanf-Socken ist dem nicht so. In alten Überlieferungen wird auch über die abschirmende Funktion vor äußeren energetischen Einflüssen, wie zum Beispiel heutzutage der Elektrosmog, gesprochen. Diesbezüglich liegen allerdings noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor.


Artikel auf Deutsch:  www.hanf-magazin.com/jz4

Which Hemp Oil to Use:

Full Spectrum, Broad Spectrum, PCR oil, or Isolate? von Dr. Jokūbas Žiburkus, PhD | MediTaurus, CEO and Co-Founder of www.Floranceworld.com

In the fast-changing global hemp market, new ingredients, products, and definitions are developing at such fast speed that this industry often becomes overwhelming for a lay person, a patient, a regulator, or a hemp-based start-up. Indeed, when one looks at a variety of products online or in hemp or cannabis retail shops, the sheer number of products and brands can be overwhelming. Furthermore, when faced with a variety of hemp products at the retail locations, it is rare

to find a well-educated sales person that can confidently explain the difference in the multitude of products. A good sales person should be able to explain some basic concepts about hemp, phytoactive elements, including phytocannabinoids, explain the differences in the products at hand, and to not overstate hemp’s medicinal value. While the level of consumer and seller education is evolving, more and more products will enter the market, concur-

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rent with the increasing demand and daily consumption of the whole hemp plant elements, like non-psychotropic phytocannabinoids like cannabidiol (CBD). Given that it is estimated that only 1-3% of the total population currently knows what CBD is, the market is still at the emergent stage. Yet the small number of people who start discovering how hemp may benefit them, inevitably first look at the products, but then quickly want to learn more

about the plant, CBD, and terpenes, as well as potentially learn about the endocannabinoid system. Education is required before consumers spend tens or hundreds of Euros for an unknown brand or product. Subsequently, once feeling aware of some of these concepts, consumers surf back into web shops or venture off to retail stores. Retail shops of hemp or cannabis offer an unprecedented opportunity not only to educate the public, but to allow for consumers to look at the products much closer, to smell, touch, and try first. After they have potentially learned some basic information about hemp and the endocannabinoid system, these are some of the most common questions that, typically, follow immediately: What is the difference between full spectrum hemp oil and CBD oil? What is CBD isolate? How is hemp oil different from hemp seed oil?

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Which product is good? So, to answer some of these questions we should walk through some of the important concepts. Full Spectrum Full spectrum hemp oil


is typically made from hemp flowers, leaves, and the top stems. Often, the plants are used with the seeds inside of the flowers. When cold extraction methods (example: super critical CO2, cold alcohol) are used to extract the whole plant or its parts, like flowers or upper stalks, the resultant concentrate will contain a whole full spectrum of cannabinoids, flavonoids, chlorophyll, waxes and terpenes. Within hemp, CBD is the most prevalent phytocannabinoid. However, other minor cannabinoids are also present, like CBG (cannabigerol), CBC (cannabichromine), and the acidic cannabinoids (CBDA, CBGA, THCA). It is thought that the full spectrum oils and natural waxes may provide for the most interactions for a variety of whole plant molecules. Full spectrum oils would then be most in line with the wholistic approach of treating the whole body with the whole plant(s). Florance Hemp Oil 250 (www.FloranceWorld.com) is a good example of a full spectrum raw hemp oil with these factors.

Broad Spectrum For broad spectrum formulations, the same or select parts of the plants would be used: flowers, leaves, trim, stalks. During heating, extraction process, or post-extraction processing of the concentrate, the oil may lose some of the components mentioned above. Acidic

cannabinoids may become completely decarboxylated by heat and some terpenes may also evaporate. Removals of the natural hemp waxes in the extracts may remove terpenes and some cannabinoids. Filtering or processing with heat will further reduce the full spectrum of molecules into the broad spectrum. The most volatile terpenes may also be lost in this post-process.

PCR Oil PCR stands for phytocannabinoid rich. In this case, typically, using alcohol distillation, the most dominant phytocannabinoids (THC and CBD) and terpenes are separated. This process allows to produce extractions that are 0.0% THC and to preserve a partial set of terpenes from the original plant. Post-extraction, the extracted and separated terpenes can then be combined back with CBD. PCR oil are typically CBD oils that are 0.0 THC and can be up to 90% CBD and 10% terpenes. Although PCR oils are stripped of some of the beneficial hemp components, they are also effective, can usually be shipped internationally, and will not show any positive THC test in the blood. Furthermore, PCR oils allow to test whether a given person is reacting to CBD and a small subset of terpenes, in the absence of other hemp molecules .

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Isolate or CBD Oils CBD can be reduced to a powder or crystal form? Yes, this is a natural CBD that comes from the plant. It is not synthesized, but it is isolated from all of the rest of the molecules. It looks like grain flower that dissolves in oil. Thus, CBD isolate is typically 25-50% cheaper than the full spectrum extract. In addition, CBD isolate is often used to infuse other oils, like olive oil, with CBD. However, CBD oil is not hemp oil. CBD can be dissolved in hemp seed, olive, avocado, MCT (medium chain triglyceride oil), and other oils.

Why would you want CBD in olive oil or MCT or other oils? From a consumer’s perspective, they are already familiar with olive oil, but they are not with hemp seed oil or hemp oil. MCT oil contains mostly caprylic and capric acids with C8 and C10 carbon chains, respectively. This oil is also popular with the athletes and body builders. Thus, when combined with the ingredients that are known to the consumer and have known benefits, CBD finds its way into our daily diet, on top of the salad or in a smoothie at the gym.

Does this mean that CBD Oil is not as good for me as the PCR or Full Spectrum oils? Some have criticized hemp as a dirty plant, compared to ‘marijuana’ grown in

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green houses. Wait a minute, I though to myself, does one only want to eat tomatoes grown in the green houses? - no! Doesn’t the plant evolve with the environment that surrounds us, while we are evolving with it as well? - yes! Isn’t there ‘dirty marijuana’ and bad products? – yes! The argument that hemp is a great bioremediatory and can suck up everything from the ground is also true about cannabis grown in artificial environments. We should want hemp to give us the cleanest and most complex output of the earth, sun, and wind.

Its all about the quality. So let’s demystify ‘dirty hemp’ and lets talk about quality ingredients and quality products. As with any food supplement, cosmetic, or medical products, there are good products and bad products. Hemp and hemp products can be pristine, harvested and processed by hand, or they be of poor quality. The same goes for the THC cannabis plants and products. The final quality of the plant and the product depends on many variables, but most importantly on the people and process behind it. Products made from pristine hemp with the highest quality ingredients, formulations, and innovations will stand the test of time. Products made with real scientific substance and care for quality will establish themselves in the market place long term.


Start Low, Go Slow. When shopping for the next hemp oil or CBD product, now you know some basics to decide where to start with the products, but then you start wondering about whether to use the oil or cream, vape or lozenges.. Although hemp and CBD are safe and non-psychotropic, first time buyers typically still have reservations. It is important to keep in mind that all of us have different sensitivity to hemp, to CBD, and other ingredients, like terpenes. Thus, typically a “Start Low, Go Slow” approach is encouraged with any new hemp-based supplement. Obviously, oils consumed orally will find their way into the bloodstream via the cheek, throat, and upper esophageal organs. CBD inhalation straight into the lungs is actually the most direct way for CBD to get into the blood stream and the brain. Surely, full spectrum components can interact to facilitate hemp’s effect and generate the cannabis entourage effect, but despite its superior qualities, I am a firm believer that every product has a customer. For some, it is pure CBD crystals in their salad oil; for others - it is a raw full spectrum hemp paste; yet, for some hemp oil capsule is the way to go. Hemp – a part for the human entourage Hemp may be one of the most central plants for human sustainability, health and wellness. But it does not exist in isolation. Hemp co-exists and co-evolves with the soil, other crops and plants, with

insects and animals. Hemp is a part of the human entourage, is what surrounds us, what makes a Gestalt. Thus, we should think how hemp can interact with other oils, herbs, vegetables, fruit, diets, etc; how these other plants and their elements with known beneficial properties interact, enhance, or negate effects of phytocannabinoids and other elements of hemp. In my company’s practice, we like to make food, cosmetic, and supplement formulations based on clinical and wholistic, herbal medicine evidences. These paste formulations blend active ingredients and become an entourage of elements from black currants to hemp phytoactive components (Florance™ Hemp pastes). There are no artificial or natural flavorings in these products, it is an actual marriage between the natural elements of these plants, enhancing the experience and effectiveness. Whether consumers pick CBD oil or full spectrum hemp entourage products, they will find their favorite, safe and most effective products with the help of additional research and education. More hemp in our daily food chains is inevitable, so learning what products to select, how to use them, and what to expect after using them is key for hemp regaining its royal thrown with ‘vitamins CBD, CBG, CBC’ and terpenes as the loyal entourage.

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MEDIZIN MIT ZUKUNFT NEU

Franjo Grotenhermen

Cannabis gegen Krebs Der Stand der Wissenschaft und praktische

Michka (Hrsg.)

Folgerungen für die Therapie

Heilen mit Cannabis

Cannabis gegen Krebs Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie

Mit Beiträgen von F. Grotenhermen, J. Cervantes, R. Mechoulam, R. C. Clarke, M. Guzman u.a.

ISBN 978-3-03788-567-3 184 Seiten, Format 10,6 x 15 cm, Broschur erscheint im Oktober 2018

F. Grotenhermen, M. Berger, K. Gebhardt

Cannabidiol CBD

Ein cannabishaltiges Compendium ISBN 978-3-03788-369-3 160 Seiten, 17x24,5cm durchgehend 4-farbig, Hardcover

Dr. med. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Britta Reckendrees

Dr. med. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Britta Reckendrees

Die Behandlung mit Cannabis und THC

Christian Rätsch

Hanf als Heilmittel Ethnomedizin, Anwendungen und Rezepte

Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps

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ISBN 978-3-03788-147-7

ISBN 978-3-03788-516-1 160 Seiten, 14,8 x 21 cm Broschur

Die Behandlung mit Cannabis und THC Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps

Dieses Buch bietet umfassende praktische Informationen und hilfreiche Tipps zur therapeutischen Verwendung von Cannabis und dem Cannabiswirkstoff Dronabinol (THC). Es behandelt sowohl die medizinischen Themen, wie Anwendungsgebiete, Dosierung, Nebenwirkungen, als auch darüber hinausgehende Aspekte, die bei einer Therapie mit Cannabisprodukten eine Rolle spielen können. Dazu zählen die rechtliche Lage, die Frage der Kostenübernahme einer Behandlung mit Dronabinol durch die Krankenkassen, die ärztliche Schweigepflicht, Fahrtüchtigkeit und Fahreignung, sowie Anbau und Lagerung von Cannabis. Alle Themen werden von den Autoren aus ihrer langjährigen Erfahrung mit grosser Sachkenntnis und mit dem Augenmerk auf das Wesentliche behandelt. Entstanden ist ein kompakter, kompetenter Ratgeber, unentbehrlich für alle, die Cannabisprodukte medizinisch verwenden oder verwenden wollen.

Franjo Grotenhermen

Franjo Grotenhermen

F. Grotenhermen, B. Reckendrees Christian Rätsch

Ein praxisorientierter Ratgeber

Ethnomedizin, Anwendungen Medizinische Möglichkeiten, und Rezepte Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps ISBN 978-3-03788-390-7 ISBN 978-3-03788-147-7 216 Seiten, Format 19,5x26.5 cm, 112 Seiten, A5, Broschur Farbfotos, Pappband

Hanf als Medizin ISBN 978-3-03788-285-6 192 Seiten, 14 x 22,5 cm Broschur

Die Behandlung mit Cannabis und THC

Nachtschatten Verlag AG Kronengasse 11 CH-4500 Solothurn

Hanf als Heilmittel

www.nachtschatten.ch www.hanfundmedizin.info


hanf im alltag von DDr. Elisabeth Manndorff | hanfmarkt.at

Im 19. Jahrhundert nahm Hanf in der Produktion gesunder Textilien, der Papierproduktion, der Heilkunde, der Erzeugung von Farben, Lacken, Schiffsseilen, Segeltuch und Grundnahrungsmitteln in Europa völlig zu Recht noch eine ganz bedeutsame Rolle ein. Erst als die USA nach dem Ersten Weltkrieg die eigene, pestizid-verseuchte Baumwolle im Überseehandel besser verkaufen wollte und mit großem Druck eine drastische Reduktion des schadstofffreien Hanfanbaus auch in Europa und besonders in Deutschland sowie Österreich durchsetzte, geriet Hanf mehr und mehr in Vergessenheit.

verbunden und beweist neben hervorragenden Beiträgen zur qualitativ hochwertigen Ernährung auch viele andere Möglichkeiten der Einsetzbarkeit von Hanf im Alltag.

Im Garten schätzt man zum Beispiel die Bodenverbesserung von Hanf und nutzt seine guten Eigenschaften mehr und mehr in den beliebten Hochbeeten: Hier sorgen Reste von Hanf-Dämmstoffplatten über der untersten Schicht von Ästen und Zweigen sowie Waldhackgut dafür, dass die Erde nicht absickert und das Wasser auf optimale Weise gespeichert werden kann, also keine Fäulnissituation entsteht. Hanfstroh hilft, Heute ist die längst fällige Renais- Wurzelkrankheiten bei Nutzpflansance von Hanf mit einem erwa- zen zu vermeiden und bietet stabile chenden Gesundheitsbewusstsein Wachstumsbedingungen. Nicht zu-


letzt als Schneckenmauer eignen sich Hanfplattenreste bestens. Früher wurde Hanf im Bauernhaus zum ‚Aussperren’ der Mäuse verwendet. Getreide oder auch andere landwirtschaftliche Erzeugnisse am Dachboden sicherte man durch Zwischendecken aus Hanf die Mäuse. Das ist bemerkenswert, da sich Mäuse in die heute so vielfach eingesetzten Kunststoffschaumplatten gerne Gänge oder Nester zum Überwintern fressen. Ebenso werden Mineral- oder Glasfasern leicht zernagt. Die extrem festen Hanffasern sind gegen solche Attacken der kleinen Nager aber resistent! Eine Erklärung dafür ist auch, dass die Maisstärke-Bindefaser in den Hanfplatten zwar biologisches Material, aber kein Mäusefutter darstellt. In einem zweistufigen Verfahren wird aus Mais zunächst Milchsäure gewonnen – ein Prozess, der in einigen Etappen die Fermentierung durch eine mikrobielle oder enzymatische Umwandlung organischer Stoffe in Säure vorsieht. Nach der Reinigung und Ausscheidung von Nebenprodukten wird die produzierte Milchsäure in Polymilchsäure (PLA, poly lactic acid) und somit in eine Maisstärkefaser überführt, um sie als Bindemittel nutzen zu können. Für Mäuse ist die PLA-Faser – wie die Praxis gezeigt hat – als Nahrungsmittel aber nicht interessant und bildet deshalb in der Ver-

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bindung mit den Bitterstoffen (Polyphenole) in den Hanffasern eine natürliche, aktive Barriere gegen jeglichen Schädlingsfraß. Hausfrauen schätzen diese Wirkstoffkette, da sie Vorräte durch Hanfbarrieren von Schädlingen verschont. Insbesondere auch Motten arbeiten sich nicht durch Hanf. Dämmstoffplatten aus Hanf sichern das Haus zudem vor Staubläusen. Und obwohl Ameisen als reinliche Tiere bekannt sind, erfreuen ihre intensiv frequentierten, Straßenzüge im Haus kaum. Hanf schützt vor ihren eifrigen Besuchen. Ein besonders interessanter Einsatzbereich bietet sich den Imkern für die heute so mehrfach bedrohten Bienenvölker und ist damit auch in die allgemeine Beachtung gerückt. Die Auskleidung der Bienenstöcke mit Hanfplatten sichert nicht nur vor dem Einnisten gefährlicher Bienenschädlinge, sie bietet auch einen ausgezeichneten Kälteschutz. Hanf verbindet uns also wieder mit der gesundheitsfördernden Natur. Die Vorzüge dieser bewährten Heilpflanze mit breitem Anwendungsspektrum überraschen hinsichtlich der wissenschaftlichen Ergebnisse von Wirkkraftuntersuchungen sowie den Studien zu ihrer fachkompetenten Hintergrundsystematik.


Hype in der Grauzone von Dieter Klaus Glasmann

Der rechtliche Status von CBD-Blüten In den letzten zwei bis drei Jahren erfuhr Hanf eine wahre Renaissance. Gesetzliche Änderungen haben den Umgang mit Cannabis auf der ganzen Welt verändert. Uruguay, Kanada und einige US-Bundesstaaten wa-

ren die Zugpferde, die eine neue Kategorie der Information in die Bevölkerung brachte, und zwar wissenschaftliche, seriöse Fakten, anstelle der althergebrachten Propaganda Phrasen. In Deutschland war das „Cannabis als Medi-

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CBD macht Cannabis massentauglich Im Windschatten der wachsenden Akzeptanz entstand in vielen Ländern ein Markt für das zweite, wichtige Cannabinoid im Hanf, das Cannabidiol (CBD). Den Siegeszug in die Regale gesundheitsbewusster Verbraucher schaff-

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te CBD zunächst in Form von Ölen und Extrakten, die mittlerweile auch ihren Platz in den Produktsortimenten großer Handelsketten finden. Doch durch den vielseitigen Ausgangsstoff und die Kreativität der Produktdesigner und Unternehmer führen die Öle ein wesentlich breiteres Spektrum an CBD-haltigen Waren an. Von Kopf bis Fuß, vom Menschen zum Tier, von innen wie von außen. Cannabidiol wird heute in vielen Produkten der Wellness-, Pflege- und Nahrungsmittelindustrie verarbeitet. Aber nach und nach wagten einige CBD-Cannabisproduzenten auch den Handel mit

CBD macht Cannabis massentauglich

zin“-Gesetz der maßgebliche Grund dafür, dass Menschen jenseits der sonst üblichen Zielgruppen, begannen, sich für die Pflanze zu interessieren und sich daher über sie und ihr Potenzial zu informieren.


dem Ausgangsstoff, den CBD-haltigen Cannabis-Blüten. Diese gab es zwar früher schon in Apotheken als Tee, jedoch in einer tendenziell wenig aromatischen Qualität, mit Samen. Heute sind die Blüten teilweise optisch schwer von THC-Cannabis zu unterscheiden. Sie werden in professioneller Manier gezüchtet und Sorten werden gezielt gekreuzt, um mehr CBD oder einen besseren Geschmack zu erzeugen. Durch den höheren legalen THC-Grenzwert, den Hanfpflanzen dort besitzen dürfen, erwies sich die Schweiz als Pionier in Sachen Neuzüchtungen, aber auch in Österreich, Frankreich und Italien nahm der Handel mit dem Light-Cannabis schnell Gestalt an.

CBD-Blüten in der Innenstadt... In Deutschland erregte der neue, offene Umgang mit den rauschfreien Blüten einige Aufmerksamkeit. In besonderer Weise machte hier die Hanfbar, ein junges Unternehmen aus Braunschweig, Schlagzeilen. In der Braunschweiger Innenstadt eröffneten innerhalb kurzer Zeit zwei Geschäfte, in denen es Hanftee zu kaufen, bzw. zu trinken gibt, der aus Nutzhanf hergestellt wird. Der Bedarf für dieses gesundheitsfördernde Produkt, den CBD-Hanf, ist offensichtlich vorhanden, denn der Andrang ist groß, und das Unternehmen expandiert. Gleichermaßen wächst auch allgemein der Handel mit dem vermeintlich le-


galen Cannabis im Internet, Hersteller und Vertriebe gibt es mittlerweile massenhaft. Während diesem wachsenden Wirtschaftszweig eigentlich von Seiten der Behörden kaum zu Leibe gerückt wird, unternimmt die Staatsanwaltschaft Braunschweig unverhältnismäßig große Mühen, die Hanfbar in die Knie zu zwingen. Drei Razzien und die Verhaftung des Gründers, Marcel Kaine, legen hierüber Zeugnis ab. Man scheint hier eigentlich machtlos noch ein Exempel statuieren zu wollen, weil die Hanfbar öffentlich so stark präsent ist.

...und auf dem Feld Weniger schrill, doch genau so mühsam ist der Kampf, den der Hanfbauer Josef Bayer seit einiger Zeit mit den Behörden ausficht. Als in den Zeitungen zu lesen war, dass im drogenpolitisch besonders restriktiven Bayern ein Mann ein Nutzhanf-Feld zum Selberpflücken plant, mochte man ja schon glauben, die Cannabis-Prohibition sei vorbei. Im Allgemeinen wollte Josef den Menschen die Pflanze näher bringen, von der auch er medizinisch profitiert, sein Ziel war also der legale Verkauf an den Endkunden, auch frisch. Eigentlich hatte Josef alles unternommen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Er holte Genehmigungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ein, dann beim Landwirtschaftsamt, beim Gesundheitsamt und beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Setz dich ein fĂźr die Legalisierung von Cannabis. Werde FĂśrdermitglied im Deutschen Hanfverband!

Schluss mit Krimi. Cannabis normal! hanfverband.de


(BfArM). Erst Monate nach der Aussaat wurde ihm untersagt Privatpersonen auf das Feld zu lassen, bzw. den Hanf an Endverbraucher zu veräußern. Solange er unverarbeitet ist, gelte er als Betäubungsmittel. Daher sei nur der Handel an Gewerbetreibende erlaubt, die den Hanf dann so weiterverarbeiten, dass der Verkauf an Privatpersonen einen Missbrauch zum Zweck des Berauschens ausschließt. Aufgeben will Josef Bayer seine Idee nicht, er ist weiterhin bereit eine bürokratische Hürde nach der nächsten zu nehmen, um seinen Hanf an den Mann und die Frau zu bringen. Dieses Jahr allerdings musste er selbst ernten, um den CBD-Hanf dann weiterverarbeitet an Privatkunden verkaufen zu können.

Die Rechtslage Der Anbau von CBD-Hanf mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent ist in Deutschland legal, jedoch nicht für jedermann machbar. Erstens muss man dafür Landwirt sein, und zweitens den Anbau bei den Behörden anmelden bzw. genehmigen lassen. Verzwickter wird es dann beim Handel, denn hier ergibt sich der eine oder andere Auslegungsspielraum. Es sind in der Hauptsache drei Formulierungen des Gesetzes, die unterschiedlich ausgelegt werden können, und damit zu der Ungewissheit führen, in der sich viele Menschen derzeit befinden. Da wäre zum Beispiel die Aussage, dass

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der Verkehr mit dem Hanf, also der Handel wissenschaftliche oder gewerbliche Zwecke verfolgen soll. Streitbar ist, ob das für beide Handelsparteien gilt. Müssen Verkäufer und Kunde beide gewerbliche oder wissenschaftliche Absichten haben, oder reicht es, wenn nur der Verkäufer diese hat. Die Formulierung ist hier nicht zu hundert Prozent eindeutig, aber es wird noch schwieriger. Es geht darum, dass die Teile der Pflanze nicht unverarbeitet in Verkehr gebracht werden dürfen. Ob Ernte, Trocknung und besonders die Fermentation nicht auch bereits eine Form der Weiterverarbeitung darstellen, auch hierüber scheiden sich die Geister. Doch der wahrscheinlich umstrittenste Punkt im Gesetz ist der, dass der Missbrauch zu Rauschzwecken ausgeschlossen sein muss. Diese Formulierung bietet die größte Angriffsfläche. Bei einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent müsste ein Mensch für einen Rausch den Nutzhanf in einer Größenordnung konsumieren, die geradezu absurd ist. Technisch wäre es durch Extraktionsverfahren möglich, dem CBD-Cannabis das wenige THC zu entziehen, und eben das daraus gewonnene Extrakt zu konsumieren. Allerdings steht diese Möglichkeit so dermaßen entgegen jeglicher Logik, dass es eigentlich einem Ausschluss des Missbrauchs zu Rauschzwecken gleichkommt. Erstens will diese Menge CBD-Blüten kein Mensch bei Verstand bezahlen, die er für den Rausch benötigt, und wer das doch möchte, der ist vermutlich nicht zurechnungsfähig, wo-


durch er das Rechtsgeschäft des Einkaufs dieser Menge gar nicht tätigen dürfte. Zweitens werden in der Regel in den Geschäften oder auf Online Plattformen Konsumeinheiten zwischen 2 Gramm und 10 Gramm gekauft. Wenn ein Händler eine solche Einheit verkauft, oder auch ein paar mehr, schließt die zu geringe Menge den Rausch für den Konsumenten aus, egal was er damit anstellt. Wenn wir nun drittens von volljährigen, mündigen Käufern ausgehen, würde eigentlich eine Konsumwarnung und die Deklaration als Aroma-Blüten oder als Tee, völlig ausreichen. Wenn jemand Rohrfrei oder andere Gefahrenstoffe kauft, sind darin Chemikalien enthalten, die giftig beziehungsweise ätzend sind. Bei diesen lebensgefährlichen Stoffen reicht die Warnung auf dem Etikett, damit wir davon ausgehen, dass ein mündiger Mensch bei Verstand es nicht verzehrt. Wenn also ein Gesetz dem Menschenverstand folgt, sollte das auch bei CBD-Blüten reichen.

Kann ich nun CBD Blüten legal kaufen? Auch wenn sie bereits in vielen Sorten leicht nach Hause zu bestellen sind, oder wenn sie über die Theken mutiger Shop-Betreiber gehen, so ganz astrein ist das Geschäft rechtlich nicht. Wer sich das CBD-Gras als Konsu-

ment erwirbt und besitzt, bewegt sich in einem eher dunkelgrauen Bereich. Wenn die Polizei bei einer Privatperson CBD-Hanfblüten findet, wird es wohl schon deshalb auf das übliche, unangenehme Prozedere hinauslaufen wie bei THC-Cannabis, weil es teilweise nur schwer voneinander unterschieden werden kann. Es wird also ein Ermittlungsverfahren eröffnet, welches dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eingestellt wird, da für die Strafzumessung wiederum der THC-Gehalt in den Blüten entscheidend ist. Allerdings kann ein solcher Vorfall die Führerscheinstelle erreichen, was oft zu weiteren Unannehmlichkeiten führt. Letztlich bleiben einige Fragen offen, und selbst Juristen sind sich uneins, wie das Gesetz für oder gegen den CBDHanf auszulegen ist. Weder kann man den Kauf der nahezu THC-freien Blüten bedenkenlos empfehlen, da es nicht zwingend frei von strafrechtlichen Konsequenzen bleiben muss, noch möchte man davon abraten, denn der Boom und der rasch gewachsene Markt machen Druck auf vernünftige Regulierung des Umgangs mit der beliebten Pflanze, ob mit THC oder ohne.

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Fotoreise um die Welt und zurück zum eigenen Feld von Dieter Klaus Glasmann | Fotos von Maren Krings

Aus denJohann öffentlichen Diskussionen von Kevin und politischen Debatten um Cannabis wissen wir, dass bereits ein großer Teil der Bevölkerung damit Kontakt hatte. Damit ist allerdings nur der Kontakt mit der Pflanze als Mittel zum Rausch gemeint. In der Realität spielt Hanf auch in so

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vielen Lebensbereichen eine Rolle, in denen wir ihn nicht bewusst wahrnehmen. Die Fotografin Maren Krings hat die Pflanze beinahe zufällig von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Nachdem ihr über die Vielseitigkeit von Cannabispflanzen die Augen geöffnet


wurden, tauchte sie weit tiefer ein in ihren kulturellen, landwirtschaftlichen und praktischen Gebrauch. Ihre Reisen hat Maren stets mit der Kamera begleitet und so eine lebendige Dokumentation geschaffen von der Bedeutung der Hanfpflanze für Menschen aus aller Welt. In einem Bildband möchte sie uns mitnehmen und ihre Faszination näher bringen. Wir sprechen mit Maren über

ihre Eindrücke und Erfahrungen, aber auch über die Entwicklung ihrer eigenen Betrachtungsweise der Cannabispflanze auf einem Weg durch viele Länder. Berichte von Deinem ersten Kontakt mit Hanf mit Herrn Schönthaler. Was dachtest Du, als Du begriffen hast, dass er als Rohstoff für Ziegel auch Hanf verwendet, das gleiche Mate-

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rial, das als Droge diskutiert wird? Das war am 25.07.2016, ein Tag, den ich nie mehr vergessen werde. Wie wegweisend das Kennenlernen mit Werner Schönthaler sein würde, war mir damals noch gar nicht bewusst. Ich lernte ihn bei einer Reportage für ein Magazin, in seinem Heimatort Tschengls, im Südtiroler Vinschgau kennen. Er erzählte mir, dass er Hanfbauer ist. Ich konnte das nicht einordnen und machte einen

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blöden Kommentar. Dass Hanf nicht gleich Marihuana ist,, lernte ich erst im weiteren Gespräch mit Werner, der mich zu sich auf seinen Bergbauernhof Castelatsch einlud. Dort dämmerte mir, dieser Südtiroler ist kein Spät-Hippie, sondern ein Pionier. Was er mir zeigte und erzählte, hatte rein gar nichts mit der Droge zu tun. Seinen Hof hatte er mit Bausteinen aus Hanf saniert, was mich restlos begeisterte.


Die lange Liste an Dingen, welche man aus Hanf herstellen kann, sprengte meine Vorstellungskraft und aus Skepsis beschloss ich der Sache auf den Grund zu gehen. So begannen meine immer noch anhaltenden Recherchen zum Hanf und meine Faszination w채chst mit jedem weiteren Land, in dem ich mir Projekte von engagierten Menschen ansehe. Mittlerweile sind das 16 L채nder in 2 Jahren und drei Monaten, die ich dokumentiert habe!

Hast Du Marihuana immer eher locker gesehen, oder wurdest Du durch Erziehung oder Medien eher kritisch beeinflusst? Gestanden, ich habe mich in meiner Kindheit und Jugend eher wenig mit Drogen besch채ftigt. Das Thema kam nur einmal f체r mich auf, als ich die Schule wechselte und es dort Drogenprobleme gab. Meine Eltern nahmen

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sich dem Thema sehr unkonventionell an und offerierten mir, gemeinsam zu Hause Drogen auszuprobieren. Das war mir eine Nummer zu bunt, dankend lehnte ich ab. Fortan bemühte ich mich, ihnen keinen Anlass zu geben dieses Angebot erneut auszusprechen. Marihuana galt als Einstiegsdroge und mehr Aufklärung dazu gab es nicht.

Als Du die Reise begonnen hast, wusstest Du da, dass daraus ein Bildband entstehen würde? Nein, als meine Reise begann, hatte ich gerade meinen dritten Bildband veröffentlicht und suchte eine Pause vom Buchverlegen. 2,5 Monate später stolperte ich dann bereits über mein nächstes Buchthema. Am Anfang zollte meine Recherche mehr der Skepsis an dem, was Werner mir erzählt hatte. Mir wurde sofort klar, dass ich hier auf ein Thema von besonderem Interesse für die Menschheit gestossen war. Ein Gefühl, ein Sujet gefunden zu haben, das mich viel näher an meine persönlichen Themen der Nachhaltigkeit und des gesellschaftlichen Wandels

herangebracht hatten, überkam mich. Die Menschen, die ich durch dieses Projekt treffe, sind ausnahmslos besondere Menschen, denen der Umgang mit Mutter Erde sehr am Herzen liegt. Sie alle sind bereit steinige Wege zu gehen, um unsere entgleisten Praktiken wieder in eine harmonischere Bahn zu lenken. Dank dem Hanf und seinen Befürwortern fällt es mir leicht die Strapazen, Mühen, Kosten und die viele Zeit in dieses Buchprojekt zu investieren. Ich hoffe 2020 diese Arbeit publizieren zu können. Immer noch ist die Liste der zu besuchenden Länder, welche für die Geschichte des Hanfes äußerst wichtig sind, sehr lang. Deswegen habe ich im Zeitraum vom 22.10. bis 18.11.2018 ein Crowdfunding laufen. Damit hoffe ich, Unterstützung bei der Fertigstellung zu bekommen. Interessierte können sich das Buch vorbestellen und somit ein Dankeschön in Form von meinen persönlichen Favoriten unter den Hanfprodukten sichern. Der Teaser zum Buch ist jedem Unterstützer des Crowdfundings sicher. Das Crowdfunding kann hier unterstützt werden: www.hanf-magazin.com/mk4



Kann man das Fotobuch und die dahinter stehenden BemĂźhungen als Teil der Legalisierungsbewegung verstehen? Was kann das Buch und die Erfahrungen dahinter einem Betrachter mitgeben fĂźr seine Wahrnehmung der Hanfpflanze?

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Die Hanfpflanze war die erste domestizierte Pflanze des Menschen und begleitet uns geschichtlich seit 12.000 Jahren. Ihr Rohstoff wurde als Medizin, Nahrung, Kleidung und Baumaterial genutzt. Das uralte Wissen haben wir innerhalb der 75 Jahren Prohibition komplett verloren. Der Hanf spielt eine


wichtige Rolle für die Gesundheit unseres Planeten, kann er doch Böden verbessern, CO2 binden und nahezu überall wachsen. Mein Buch soll durch die Fotografien und die zweisprachigen Begleittexte (Englisch und Deutsch) einen einfachen Weg finden, mit den Vorurteilen, Missverständnissen und der immer noch anhaltenden Kriminalisierung aufzuräumen. Ich möchte transparent zeigen, wie umfangreich diese Pflanze in unser Leben einwirkt und wie vielseitig wir sie nutzen können. Dabei spielt neben dem Nutzhanf auch das Thema Marihuana und Medizin eine Rolle. Mein

Ziel ist es, umfangreich und animiert Fakten zu liefern, damit jeder sich seine eigene Meinung zum Thema machen kann.

Haben die Reisen Deinen Blick auf Cannabis weiter verändert? Wenn ja, in welcher Art und Weise? Das haben sie auf jeden Fall. Die Reisen für das Projekt waren immer ein Eintauchen in andere Kulturen mit sehr spezifischer Mission. Daher bin ich völlig fremden Menschen oft in tiefer Verbundenheit begegnet, was

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ich so vorher nicht kannte. Der Umgang mit Hanf ist weltweit ähnlich, in den meisten Ländern ist der Konsum von Cannabis illegal. Der Industriehanf ist grundsätzlich legal, unterliegt aber Bestimmungen, welche sich regional immer leicht voneinander unterscheiden und somit den Anbau für Bauern zu einer Herausforderung machen. Während in Europa derzeit die Nutzung eindeutig am stärksten im Bereich Lebensmittelhanf ist, so ist China der Vorreiter im Textilhanf. USA

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und Kanada dagegen sind führend im Bereich der medizinischen Nutzung, so auch Israel wo man schon lange, bevor der Hanf bei uns sein Comeback hatte, umfangreiche Forschung betrieb.

Was waren für Dich die interessantesten Kenntnisse oder Erlebnisse mit Cannabis auf den Reisen? Es fällt mir zunehmend schwerer


aus allen Geschichten „Best-of’s“ herauszufiltern. Sehr beeindruckt bin ich immer noch von meiner gerade abgeschlossenen Reise nach China. Die Offenheit und Transparenz vor Ort hat meinem Buch eine neue Dimension gegeben. Bisher war Textil der noch am wenigsten erforschte Teil meines Buches. Der Geschäftsführer des größten Hanf-Textilunternehmens Chinas, Herr Hongliang von Hempfortex stellte sich der Herausforderung zweier Filmteams (darunter auch Patagonia, welche für ihre Transparenz in der Herstellung bekannt sind) und mich für eine Woche durch das ganze Land zu begleiten, um die einzelnen Schritte in der Produktion von Hanfstoff zu sehen. Woanders wurde ich von einem der ehemals größten Drogen Dealer des Landes nach Hause eingeladen. Er erzählte mir seine komplette Lebensgeschichte und bat mich im Gegenzug nur darum, seinen Namen anonym zu halten. In Slowenien wurde ich bei den Hanfbauern der größten Genossenschaft des Landes wie ein Familienmitglied aufgenommen und durfte Blüten für die Gewinnung von Hanfessenz ernten. Dort kamen sich die unterschiedlichsten Charaktere bei der Ernte in friedlichster Mission näher, vom ehemaligen Soldaten bis hin zur alten Dame, die extra aus der Hauptstadt Ljubljana angereist war. Das war eine sehr berührende menschliche Erfahrung für uns alle. In den Niederlanden lernte ich dann, dass nur die Eingangstüre eines Coffeeshops legal, die Hintertüre, durch welche Cannabis in den Laden kommt,

jedoch illegal ist. Die illegalen Waren werden allerdings besteuert. Das war eines der vielen Paradebeispiele, wie hilflos die Politik mit diesem Thema umgeht.

In welchem Land empfandest Du den Umgang mit Hanf am schönsten, am interessantesten, am kuriosesten? Momentan zählen die Länder, welche das medizinische Cannabis erforschen und vorantreiben, sicherlich für viele Patienten zu den interessantesten. Dazu gehören derzeit Dänemark und Italien. Beide haben gerade Pilotprojekte zur Patientenbehandlung in Kliniken gestartet. Am Kuriosesten zählt für mich die Schweiz derzeit. Dort läuft sehr viel. Hanf als Baustoff boomt und auch in der Textilbranche gibt es tolle Entwicklungen. Um das CBD herum ist es etwas chaotisch, es gibt Regeln, die nicht von allen eingehalten werden und so schießen CBD Shops wie Pilze aus dem Boden und verschwinden dann aber auch sehr schnell wieder. Das ist für die gesetzeskonformen CBD Produzenten nicht unbedingt von Vorteil. Wer durch Zürichs Innenstadt läuft, hat das Gefühl, er sei im Grünen Viertel von Amsterdam. Auch Coffeeshops sind für deren Besitzer schwer zu steuern, da viele Gäste einfach ihr eigenes illegales Gras mitbringen und rauchen. Aber die Schweiz hat einen Vorbild Charakter, denn zumindest setzt man sich mit der

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Entwicklung auseinander.

Wie wichtig ist Dir die Unterscheidung zwischen Nutzhanf und der berauschenden Variante? Wie denkst Du über den Konsum der Pflanze als Freizeitdroge? Ich finde es sehr wichtig, dass man den Unterschied versteht, wenn diese Hausaufgabe erledigt ist, dann glaube ich werden viele Ängste in Bezug auf die Hanfpflanze entfallen, da jeder für sich selber entscheiden kann, welchen Weg er einschlagen möchte.

Wie kam die Idee für das Feld-Projekt? Nach all den Recherchen möchte ich endlich selber wissen, wie es ist Hanf anzupflanzen. Es reizt mich die Produkte, die ich täglich esse, irgendwann einmal selber produzieren zu können. Seien es die Hanfnüsse fürs Müsli oder das Öl für den Salat. Da gäbe es

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noch so viel mehr, was man aus Hanf machen kann. Eine Südtiroler Hanf-Bäuerin hat mir ein selbst gemachtes Pesto geschenkt und der Schwede David Appelgren servierte mir selbst gemachte Industrie-Hanfbutter, die köstlich schmeckte. Ein Selbsttest fürs Buch kann nicht schaden. Ich habe oft gehört, dass der Hanf sowohl Segen als auch Fluch sei, weil seine vielseitige Nutzung die Menschen

nach dem Anbau zum Wahnsinn treibt. Nahrungsmittel, Textil, oder eher die Blüte für CBD oder Tee… darin kann man sich verlieren. Wie schwierig war es das Experimentierfeld zu organisieren, anzumelden etc.? Noch stecke ich in diesem Prozess vollständig drinnen. Bis-

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her habe ich nur potenzielle Mitstreiter gefunden, einen in Deutschland, einen in Österreich und einen weiteren in Schweden. Es wird noch eine Weile spannend bleiben, bis ich mit Gewissheit sagen kann, wo ich mein Testfeld haben werde. Sobald das durch ist, wird dann der nächste Schritt kommen: die Bürokratie der Anmeldung. v In der Bad Langensalzaer Zeitung wird Dir der Satz zugeschrieben, dass die Pflanze ein Eintrittsticket in eine neue Welt sei. Was genau meinst Du damit? Es dämmerte mir bereits nach der ers-

ten Einführung in das Thema durch Werner Schönthaler, das die Hanfpflanze ein Wunder für unseren Planeten sein kann, wenn sie wieder an Bedeutung gewinnt. Nahrungsmittel, Textilien, Medikamente, das alles deckt die Grundbedürfnisse des Menschen ab. Noch dazu ist Hanf eine schnell wachsende, bodenregenerierende Pflanze, welche mehr CO2 bindet, als sie es bei der Produktion der Endprodukte wieder abgibt. Das ist es was wir brauchen, um das Steuerruder wieder in eine andere Richtung zu bewegen. Der Hanf hat mich seit Langem wieder dazu gebracht, groß zu träumen. Ganz im Sinne von Ghandis Zitat “lebe

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den Wandel, den du auf Erden sehen möchtest”. Mich haben schon immer die Themen der Humanität und des soziales Engagements interessiert. Leider sind diese Themen einfach zu verlieren, wenn man ständig unter Zeitdruck steht, die To-do Liste andauernd wächst anstatt kürzer zu werden und Kosten konstant höher werden. Erstaunlich viele Menschen befinden sich gerade in einer Art Wandel, weg aus den Städten, hin zum eigenen Garten und zum Selbstversorgertum.

Das ist fast ein Trend geworden, der seine Wurzeln aber in einer grundunzufriedenen Gesellschaft hat, die langsam einsieht, dass der derzeitige Lebensstil uns bald in einer toten Betonwüste aufwachen lässt. Ich bin davon überzeugt das wir sehr viele unserer Umwelt- und Gesellschaftsprobleme mit der Wiedereinführung von Hanf angehen können.



EIN PLÄDOYER FÜR EINE HEILPFLANZE von Franziska Quadri | Präsidentin MedCan Schweiz

Ich bin seit einem Unfall querschnittgelähmt und seit neun Jahren chronische Schmerzpatientin. Mit der Situation im Rollstuhl habe ich mich gut zurechtgefunden, die Schmerzen machen mir das Leben aber zur Hölle. Ein gesunder Mensch kann sich nicht in seinen schlimmsten Träumen vorstellen, was es heißt, täglich Schmerzen auszuhalten. Ich weiß aber, es gibt unzählige Menschen wie mich. Wir zwingen uns immer wieder aufzustehen und jeden Tag zu überstehen. Die klassische Schulmedizin überfordern wir. Oft haben die Ärzte schon alle gängigen Medikamente am Patienten ausprobiert, aber die Nebenwirkungen machen alles nur noch schlimmer. Dann sind sie mit ihrem Latein am Ende und schicken den Patienten weiter meistens zum Psychologen. Dort werden die nächsten Medikamente ausprobiert. Spätestens

dann verliert der Patient das Vertrauen, sodass er die Ärzte meidet. So war es bei mir. Ein Teufelskreis! Die Schmerzen und die Verzweiflung bleiben. In meinem Fall habe ich gute Nachrichten. Ich habe einen Weg gefunden. Mir geht es viel besser. Zum einen habe ich gelernt, mit den Schmerzen umzugehen, und ich habe mir Techniken beigebracht, um sie meditativ zu beeinflussen. Ich habe aber auch eine Pflanze gefunden, die mir als Schmerzmittel dient und geholfen hat, die starken Medikamente abzusetzen. Die ganze Erfolgsgeschichte hat nur einen Haken. Die Pflanze, die meine Schmerzen lindert, heißt Cannabis und ist in der Schweiz verboten. Mir hilft medizinisches Cannabis in hohen Dosen. Es lindert die neuropathischen Schmerzen und löst die spastischen Krämpfe, ohne dass ich Nebenwirkungen spüre. Im Internet findet man Unmengen an

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Informationen über die Verwendung von Cannabis als Schmerzmittel, aber wenn man es in der Schweiz legal als Medikament einnehmen will, ist das immer noch praktisch unmöglich. Ich habe zwar eine Sonderbewilligung, aber die Cannabistropfen aus der Apotheke sind unverhältnismäßig teuer und für

kläglich. Seit März 2017 können Ärzte in Deutschland laut Gesetz medizinisches Cannabis verschreiben. Die Versorgung und die ärztliche Betreuung ist aber ungenügend. Zudem werden die Kosten von den Krankenkassen meist nicht übernommen. Das ist als Cannabis-Patientin unglaublich frustrierend!

meine Beschwerden viel zu schwach. In Kanada und den USA ändert sich die Situation rasant. Den Patienten werden vielfältige Einnahmeformen angeboten. In Europa ist der Zugang zu sinnvollen medizinischen Cannabisprodukten

So viel über medizinisches Cannabis zu wissen und es nicht einsetzen zu können, lässt mich manchmal fast verzweifeln. Ich bin inzwischen eine Schmerzexpertin und möchte diese Erfahrungen weitergeben. Ich habe jahrelang an mir

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selber herumexperimentiert. Es könnten so viele davon profitieren. Es sind heute keine schlüssigen Argumente mehr gegen Cannabis vorzubringen. Mit dem Gegner darüber zu diskutieren, ist fast unmöglich, da sie jahrzehntelange Lüge der Prohibition wiederholen, die inzwischen klar von Studien widerlegt werden. Auch der Austausch mit den Ärzten ist schwierig. Als gut informierte Cannabis-Patientin finde ich nur noch schwer einen Nenner, um mit ihnen zu kommunizieren. Es ist den Ärzten nur bedingt ein Vorwurf zu machen, da sie in ihrem Studium nichts über medizinisches Cannabis und das Endocannabinoid-System lernen. Im Zeitalter des Internets sollten sie aber über den Tellerrand blicken und den Patienten zuhören. Wer mit chronischen Schmerzpatienten arbeitet und sich noch nie mit Cannabis auseinandergesetzt hat, ist kein guter Arzt. Schmerzpatienten permanent abhängigmachende Medikamente zu verabreichen, ohne Suche nach längerfristig milderen Therapieformen und mentalen Strategien, um den Schmerz zu bewältigen, hat meiner Meinung nach nicht viel mit Medizin zu tun. Aber genau das wurde bei mir gemacht. Ich wurde abhängig, magerte ab und habe nach jeder Mahlzeit erbrochen. Meine Lebensqualität war gleich null. Da sollte doch jeder Arzt eingreifen und nach einer anderen Lösung suchen. Die Medikamente haben meinen durch den Unfall bereits stark verletzten Körper noch mehr kaputt gemacht. Den Weg der Cannabis-Pa-

tientin einzuschlagen braucht sehr viel Mut, Kraft und Ausdauer. Viele kranke Menschen haben diese Energie nicht. Es ist ein unglaublich belastendes Gefühl, sich illegal versorgen zu müssen. Und es braucht Geld, da man sein Medikament selber finanzieren muss. Es ist eine unmenschliche Situation. Da ich offen meine Geschichte erzähle, habe ich viele Cannabis-Patienten kennengelernt. Jede dieser Geschichten hat das Recht erzählt zu werden. Viele von ihnen haben ein immenses Wissen und es ist wirklich schade, dass dieses nicht genutzt wird. Sollten Ärzte und Patienten nicht anfangen als Teams zusammen zu arbeiten? Ich habe viele mutige Menschen kennengelernt, die für ihre Überzeugung einstehen und Patienten beraten. Wir sind bereit unser Wissen weiterzugeben, dazu müssten die Ärzte aber zuhören. Den Cannabis-Patienten sollten eigentlich von der Gesellschaft auf die Schulter geklopft werden, weil sie für ihre Gesundheit einstehen und sich selber helfen. Ich habe meine Gesundheitskosten drastisch gesenkt. Ich nehme nur noch ein Medikament ein, ich lasse mir keine Schmerzpumpe implantieren und ich war schon lange nicht mehr mit einer Lungenentzündung im Spital, da ich auf meine Ernährung achte und mein Immunsystem akribisch wieder aufgebaut habe. Das hat eine Menge Geld gespart, dass im Endeffekt jedem Beitragszahler unseres Gesundheitssystems zugutekommt. Jedes Jahr werden in der Schweiz die Krankenkassenbeiträge er-


PATIENTENTREFF ZÜRICH BERN BASEL

MEDCAN organisiert in der Schweiz Patiententreffs, informiert über die medizinische Anwendung von Cannabis und gibt Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Die Veranstaltungsorte und die Daten finden Sie auf www.medcan.ch höht und die Gesundheitskosten explodieren. Vielleicht ist es ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es wäre doch einen Versuch wert. Gerade alte Menschen die zum Teil starke Medikamenten-Cocktails einnehmen, könnten diese dank Cannabis reduzieren und ihre Lebensqualität verbessern. Davon bin ich überzeugt. Bei mir hat es ja auch funktioniert. Cannabis-Patientin zu sein setzt aber voraus, dass man bereit ist die Verantwortung für sich und seine Gesundheit zu übernehmen. Es ist nicht einfach,

die richtige Cannabis-Sorte, Einnahmeform und Dosierung zu finden. Man braucht Geduld und muss seinen Körper beobachten. Zudem müsste man eng mit dem Arzt zusammenarbeiten, um eine optimale Therapie zu gewährleisten. Diese Voraussetzung ist noch nicht gegeben. Im Moment ist man alleine gelassen und muss sich selber informieren. Aber Cannabis-Patienten sind inzwischen in allen Ländern auf der Welt gerne dazu bereit, ihre Erfahrungen zu teilen. Cannabis ist kein Wunderheilmittel und


kann wie jedes Medikament Nebenwirkungen haben. Meine Schmerzen sind nicht verschwunden. Sie sind aber gedämpft und dadurch besser auszuhalten. Medizinisches Cannabis hat sich in meiner persönlichen Studie als klarer Testsieger der Schmerzmittel durchgesetzt. Und ich denke, ich bin repräsentativ, da ich so ziemlich alles gegen neuropathische Schmerzen und spastische Krämpfe ausprobiert habe. Wenn du es auch versuchen willst, frag deinen Arzt. Vielleicht interessiert es ihn nicht, dann gehe ihm auf die Nerven. Frage

ihn jedes Mal danach und fordere ihn auf sich zu informieren. Irgendwann können die Ärzte die Nachfrage nicht mehr ignorieren. Ich werde jedenfalls nicht aufhören meine Geschichte zu erzählen und für mein Recht, medizinisches Cannabis einzusetzen, als Präsidentin des Medical Cannabis Verein Schweiz kämpfen. Und ich bin mir sicher, eines Tages werde ich und die anderen Cannabis-Patienten den Respekt erhalten, der uns zusteht. Ich bin stolz darauf Cannabis-Patientin zu sein!

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Artikel auf Deutsch: ď‚Ź www.hanf-magazin.com/bp4

Reducing opioid, antidepressant and antipsychotic use am ong

g e r i a t ri c p at i e n ts in C a n ada ’ s l o n g - t er m car e h o m e s von Blake Pearson, M.D. Chief Medical Advisor, Greenly Health Limited

Over the last few years, reducing opioid prescribing has become a public health priority across Canada and indeed, many countries around the world. As medical experts look to address the ongoing opioid epidemic among various subsectors of the population, there is one patient group that is somewhat overlooked.


According to a recent report published by the Canadian Institute for Health Information, senior citizens living in long-term care in Canada are twice as likely to be prescribed opioids and three times as likely to be on antidepressants than others their age living in the general population. On average, Canadian longterm care residents are on 9.9 different classes of medications (compared to 6.7 in the general community) and research has clearly established a strong correlation between polypharmacy and increased risk of negative health outcomes, falls, adverse drug events, and higher health costs. In fact, the number of drugs being prescribed to seniors was the factor most responsible for hospitalizations related to adverse drug reactions (ADRs): Seniors on 10-14 drug classes were more than five times more likely to be hospitalized for an ADR than seniors taking between one and four drug classes. This data speaks for itself and was a primary driver behind my interest in exploring safe, effective, alternative thera-

pies for seniors living in longterm care. I see a number of senior citizens in my medical clinic every day and eventually some of these patients transitioned into long-term care. It was during a follow-up visit with one patient that I realized there was a real opportunity to use cannabinoid therapies to improve long-term care patients’ quality of life and endof-life care. In my experience, cannabinoid medicine is a reasonable option for seniors because it is a multimodal treatment. It can be used to treat several different conditions at once, allowing doctors to reduce polypharmacy. As outlined above, this is a critical issue in long-term care. Early data supports what we have been seeing clinically and demonstrates the need for further investigation. Earlier this year, I developed a case series exploring cannabis use as an alternative for opioids, antipsychotics and antidepressants among geriatric patients in a longterm care setting I presented this case series to colleagues at the 2018 CannX International Conference in

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Tel Aviv, Israel, and at two of Ontario, Canada’s leading health industry conferences: Health Quality Ontario’s Transformation Conference and the Ontario Long Term Care Association 2018 Conference – both in Toronto. Below is a summary of the methods and observations.

tients were heavily embedded in the follow-up process and six patients self-selected to trial cannabinoid therapy. Indications for treatment were chronic pain or responsive behaviors secondary to dementia. Patients were monitored every eight hours over a period of two months.

METHODS:

RESULTS:

One hundred and fifty-two patient medical records were reviewed at one nursing home to identify which residents would benefit from:

Six patients (all female, average age: 87) were selected. All patients were prescribed a high CBD cannabis oil with a concentration of 5 mg THC and 20 mg CBD per 1 mL. Patients were started at a dose of 0.125 mL QID with dose adjustments occurring every four days based on symptoms. Maximum dose did not exceed 1 mL. All four patients

1) a reduction in polypharmacy and/or 2) trialing an alternative therapy due to poor response to current treatment or negative side effects. Families and pa-


on an antidepressant (trazodone) were able to discontinue use. Three out of four patients on opioids (Fentanyl, Percocet, Dilaudid) discontinued use. Three out of three patients on an antipsychotic (Seroquel) discontinued use. No increase in gait disturbances or falls were observed.

CONCLUSIONS:

All patients started on the cannabinoid protocol experienced a large reduction in their opioid, antidepressant, and antipsychotic doses. Additionally, residents, family and staff reported: less sedation from narcotics and antipsychotics, enhanced appetite, more regular bowel movements, enhanced sleep durations, pain levels consistent with effective pain management, and impro-

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ved persistent responsive behaviors. Indeed, some behaviors have completely resolved.

From a practical standpoint, cannabis, as a multi-modal medication, has also improved time efficiencies for team members and led to fewer medications and possible interactions for residents.

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“Resident outcomes have been remarkable in terms of quality of life and pain management,” says Kim Van Dam, Administrator at Trillium Villa, a Steeves & Rozema nursing home in Ontario, Canada and the first Home in which I introduced cannabinoid therapy. “Medical cannabis can be of great benefit to seniors. That’s why it’s so important that we address barriers to ac-


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cess, such as integrating the process for ordering, storing and administering medical cannabis with our existing medication management processes. The fact that it is not covered by the Ontario Drug Benefit program is another barrier that urgently needs to be addressed,� adds Van Dam. The improvements we have seen in these patients have been extremely promising and patient and family demand has led to the development of a cannabinoid medicine program that is now offered in all Steeves & Rozema long-term care homes across Ontario. While the clinical evidence is compelling, the next step is developing clinical

trials to test these effects amongst the greater geriatric population.

ABOUT DR. PEARSON:

Blake Pearson, M.D. is a member of the College of Physicians and Surgeons of Ontario and a board-certified family physician in the U.S. He is a practicing family physician who has focused his practice on cannabinoid medicine.


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Suchtmittelrecht Reform Österreich von Mag. Arthur Machac

Im Regierungsprogramm, Seite 44, der österreichischen Bundesregierung befindet sich folgender Passus: „Suchtmittelgesetz: Verschärfung einzelner Bestimmungen im SMG um insbesondere Minderjährige zu schützen. Verbot des Verkaufs von Hanfsamen und Hanfpflanzen“ Es geht um eine Änderung der Suchtgiftverordnung. Hierbei handelt es sich um eine Verordnung, das heißt, die zuständige Gesundheitsministerin kann diese jederzeit ändern.

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Die Suchtgiftverordnung enthält im Anhang 1 die nicht mit Blüten- oder Fruchtständen vermengten Samen und Blätter der zur Gattung Cannabis gehörenden (Anm.: richtig: gehörenden) Pflanzen Änderung laut BGBL 292 aus 2017 vom 30.10.2017 (Rechtslage neu) I.1. Stoffe und Zubereitungen gemäß § 2 Abs. 1 Suchtmittelgesetz: I.1.a. Folgende Drogen und daraus hergestellte Extrakte, Tinkturen und andere Zubereitungen: Cannabis (Marihuana) Blüten- oder Fruchtstände der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen, denen das Harz nicht entzogen worden ist ausgenommen sind – die Blüten- oder Fruchtstände jener Hanfsorten, die 1. im Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten gemäß Artikel 17 der Richtlinie 2002/53/EG des Rates vom 13. Juni 2002, ABl. Nr. L 193/2002 S. 1, oder

Dabei war geplant, den Prozentgehalt von 0,3% auf 0,2% zu senken – was jedoch nunmehr nicht getan wurde. Seitdem gibt es einen Boom in der

2. in der österreichischen Sortenliste gemäß § 65 Saatgutgesetz 1997, BGBl. I Nr. 72/1997, in der geltenden Fassung, angeführt sind und deren Gehalt an Tetrahydrocannabinol 0,3% nicht übersteigt, – Produkte aus Nutzhanfsorten, die im ersten Spiegelstrich angeführt sind, sofern der Gehalt an Tetrahydrocannabinol 0,3% vor, während und nach dem Produktionsprozess nicht übersteigt und daraus nicht leicht oder wirtschaftlich rentabel Suchtgift in einer zum Missbrauch geeigneten Konzentration oder Menge gewonnen werden kann, sowie – die nicht mit Blüten- oder Fruchtständen vermengten Samen und Blätter der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen. Cannabisharz (Haschisch) das abgesonderte Harz der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen

CBD-Branche. Überall sprießen CBD-Geschäfte an allen Ecken und Enden des Landes aus dem Boden. Im Lagebericht der Suchtmittelkrimina-

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lität 2017 stellt man fest, dass rund 1,7 Tonnen Cannabis beschlagnahmt wurden. Des Weiteren ist aus dem Suchtmittelbericht ersichtlich, dass sich der Reinheitsgehalt von 2008 auf 2017 bei Cannabiskraut und Marihuana von 7,2% auf 13,9% fast verdoppelt hat. Auch sind im Lagebericht Suchtmittelkriminalität Plantagen ausgewiesen – gegliedert in Miniplantagen, kleine Plantagen, Mediumplantagen, große Plantagen und industrielle Plantagen. Dies allein bedeutet, dass die Exekutive einen stärkeren Fokus auf diese Art der Suchtgiftkriminalität legt. Das Cannabiskraut ist auch das einzige Suchtmittel, das in Österreich hergestellt wird; alle anderen Mittel werden aus dem Ausland importiert. Typisch bei Cannabisplantagen ist, dass normalerweise die Beweislast relativ hoch ist. Es wird zumeist eine Plantage vorgefunden mit technischem Equipment und belastet sich der Mandant – erfahrungsgemäß – mit der ersten Aus-

sage gleich selbst. Angegebene Mengen können im Gerichtsverfahren kaum mehr revidiert werden. Gleichzeitig schwingt der Staatsanwalt, falls man diese Verteidigungslinie vertritt, gleich die Rechtsansicht, man würde doch die Polizeibeamten verleugnen, da nunmehr behauptet wird, dass absichtlich falsch zu hohe Mengen in das Protokoll geschrieben wurden. Was würde jetzt passieren, wenn der Verkauf von Hanfstecklingen und Hanfsamen in Österreich verboten werden würde? Natürlich würde dies einen wirtschaftlichen Einbruch bei den diversen Anbietern geben, da aus meiner Sicht hier das Geschäft mit den Stecklingen ein zentrales Element darstellt. Geht man von einer Beschäftigungsanzahl von rund 1.000 Personen in der Growbranche aus, so würden rund die Hälfte ihren Arbeitsplatz verlieren. Das zweite


Problem wäre, dass ausländische Tä- der Kanzlei reine Cannabismandate tergruppen nunmehr Cannabis aus sind. Diese Trennung der Vertriebsdem Ausland importieren und – wie in wege von harten und weichen Drogen der Vergangenheit schon vorgekom- würde damit verschwinden. men – würden ausländische Täter- Dass sich am Konsum der Österreigruppen dazu übergehen, eventuell das cher etwas ändern würde, bezweifle Cannabis vom Gewicht her mit wasser- ich stark. Letztendlich würden sich priangereichertem Blei zu versetzen, um mär Herr und Frau Österreicher mehr höhere Verkaufspreise am Markt zu er- aus dem Darknet bedienen, wo auch zielen. Es kommt zu einer Vermischung – wenn man Cannabis bestellt – prakder Täterkreise. Ein Großteil meines tischerweise Heroin und Kokain zusätzKlientels betont immer wieder, dass lich angeboten wird. es ihnen nur um Cannabis ginge, dass sie nie etwas „Hartes“ (Kokain, Heroin, Die Ermittlungsarbeit der Polizei wäre wesentlich erschwert, da österreichiCrystal Meth) angegriffen haben. sche Homegrower sicher leichter zu Aus meiner 15-jährigen Anwaltspraxis verfolgen sind, als ausländische Täterlässt sich sagen, dass es mehr als zwei gruppen bzw. Darknethändler. Drittel aller Suchtmittelmandate aus

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Mary Jane Berlin


Unsere kiffenden Vorfahren:

Schamanen und Prinzessinnen? von Evelyn Oberholzer

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Die Geschichte unserer prähistorischen Vorfahren zu entschlüsseln, ist nie einfach. In den Epochen vor der Schriftlichkeit sind es nur Überreste und Zufallsfunde, die einen Blick in die Vorzeit erlauben. Während Stein und Keramik große Chancen haben, im Boden einige Jahrtausende zu überdauern, zersetzen sich organische Materialien wie Pflanzenfasern sehr schnell. Eiszeit, geologische Umwälzungen und Zersetzungsprozesse machen es uns schwer, nachzuweisen, ab wann Hanf breite Verwendung fand.

Einen Cannabiskonsum mit berauschendem oder medizinischem Hintergrund nach zu weisen, ist noch schwieriger. Getrocknete Blüten verrotten zu schnell, wenn sie denn überhaupt dem Verwesungsprozess ausgesetzt und nicht vorher konsumiert werden. Daher ist jeder vorchristliche Cannabisfund eine kleine Sensation, und wenn man genug Funde hat, die in dieselbe Region und Epoche datieren, lässt sich sogar ein Bild vom frühgeschichtlichen Kiffer skizzieren.

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EIN LEICHENTUCH AUS HANFPLANZEN Das Archäologenteam um Hong-En Jiang staunte nicht schlecht, als sie 2016 bei ihrer Ausgrabung bei der Turpan-Oase ein Grab mit 13 Cannabispflanzen fanden, die diagonal über der Brust des Toten lagen. Der Körper lag auf einem Bett aus Holz, sein Kopf ruhte auf einem roten Kissen. Der Mann verstarb ungefähr 500 vor Christus. Aus dieser Epoche gibt es Cannabisfunde. Allerdings stößt man auf getrocknete Blüten, oder aber der Hanf wurde als Quelle für Pflanzenfasern verwendet. Ganze Pflanzen, die diagonal – fast wie ein Leichentuch – über den Körper des Verstorbenen gelegt wurden, stellen einen besonderen Fund dar, für den es keine Referenz gibt. Andere Cannabisfunde aus der Epoche bestehen nur aus Blüten, oder belegen den Einsatz von Hanf als Nutzpflanze. Beim Turpan-Grab wurden die reifen Blüten abgeschnitten. Einzelne Zweige tragen noch unreife Blüten. Da sich die Hanfstängel der Körperform des Toten angepasst haben, muss man davon ausgehen, dass frisch geerntete Pflanzen zum Einsatz kamen. Dies wiederum legt folgende Schlüsse nahe:

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Die Beerdigung fand im Spätsommer statt.

Bei dem Hanf handelt es sich um ein Produkt aus der Region.

Den reifen Blüten kam eine besondere Bedeutung zu.

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Die Pflanze als Ganzes muss für den Toten, vielleicht auch für sein Umfeld, eine wichtige Bedeutung gehabt haben.

Ebenfalls relevant ist der Fundort an sich. Die Turpan-Oase war ein wichtiger Zwischenstopp auf der Seidenstraße.

SEIDENSTRASSE: DAS FRÜHGESCHICHTLICHE AMSTERDAM Die Seidenstraße ist ein Netz von Handelsrouten, das sich von Ostasien bis hin zum Mittelmeerraum erstreckt. Gehandelt wurde nicht nur mit Seide, sondern auch mit Wolle und Edelmetallen. Gleichzeitig kam es immer wieder zu kulturellem Austausch, Ideen diffundierten von Asien nach Europa. Das Wissen um die Destillation und die Produktion von Schwarzpulver kam auf diesem Wege nach Westen. Hinweise auf Cannabishandel gibt es bislang praktisch gar nicht. Grund dafür könnte sein, dass das Kraut wie beim Grab von Turpan lokal angebaut wurde und damit kein überregionales Handelsgut war. Aber auch wenn damit nicht gehandelt wurde, konsumiert wurde es auf alle Fälle.

DER YANGHAI-SCHAMANE Zu den populärsten Cannabisfunden an der Seidenstraße zählt das Grab des sogenannten Yanghai-Shamanen. Der Tote wird – wie auch das Grab an der Turpan-Oase - der Subeixi-Kultur zugeschrieben, von der frühe Cannabisnutzung bekannt ist. Allerdings deuten die ersten Spuren nicht auf einen Gebrauch der psychoaktiven Substanzen hin, sondern legen einen Gebrauch als Nutzpflanze nahe. Keramik aus der Subexi-Kultur ist häufig mit Hanfkordeln verziert. Das impliziert, dass Hanf so breite Verwendung fand, dass man Material für Dekorationszwecke übrig hatte. Damit präsentiert sich die Subeixi-Kultur als fortschrittlich, denn nur sozial durchstrukturierte, wohlhabende Kulturen haben so viel Materialüberschuss, den sie für gestalterische Zwecke verwenden. Während angesichts hanfverzierter Tontöpfe und Hanftextilien noch nicht von Cannabiskonsum gesprochen werden kann, drängt sich diese Theorie angesichts der Fundlage im Grab des Yanghai-Shaman richtiggehend auf.

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Neben dem Toten befand sich ein Gefäß mit Cannabisblüten. Die Blüten waren allesamt weiblich und zeichneten sich durch einen hohen THC-Wert aus. Daneben fanden die Archäologen Pfeil und Bogen, eine Harfe, diverse Töpfe und persönliche Gegenstände wie Schminkutensilien. All das zusammen führt zu der Annahme, dass es sich bei dem Toten um eine spirituelle Figur gehandelt hat. Ob der Cannabiskonsum religiösen oder medizinischen Zwecken oder doch eher dem persönlichen Vergnügen diente, lässt sich nicht rekonstruieren. DIE PRINZESSIN VON UKOK Aber auch außerhalb der gängigen Seidenstraße fand die Pflanze Anklang. Hoch im sibirischen Norden fanden

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Archäologen das Grab einer Frau, die als Prinzessin von Ukok in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Das Ukok-Plateau ist Teil der eurasischen Steppe. Die Region ist kalt und trocken, und war lange von Nomadenvölkern besiedelt. Zu einem solchen Nomadenstamm gehörte auch die Prinzessin von Ukok. Sie wird der Pazyryk-Kultur zugeordnet, die wiederum eng mit der skythischen Kultur verwandt scheint. Bezüglich der Skythen ist durch den Griechen Herodots belegt, dass sie Cannabis zu Rausch- und Vergnügungszwecken konsumierten. Für die Pazyryk-Kultur ist keine solche Beobachtung überliefert. Dennoch liefert der Fund von Ukok wie alle Eismumien einen tiefen Einblick in die zeitgenössische Kultur, denn die kalt-trockenen Bedingungen führten dazu, dass Körper


und Grabbeigaben optimal konserviert wurden. Sogar die Tattoos der Prinzessin sind noch deutlich erkennbar. Der Frau, die auch als „Sibirian Ice Maiden“ bekannt ist, wurde in einem Hügelgrab zur Ruhe gebettet. Ihren Spitznamen „Prinzessin“ verdankt sie den reichen und wertvollen Grabbeigaben. So wurde die Frau mit Beistelltischchen und sechs Pferden fürs Jenseits ausgerüstet. Pferde waren – gerade in einer nomadischen Gesellschaft – ein wertvoller Besitz und deuten auf eine sehr hohe Position hin. Auf dem Beistelltisch fand man eine Schale mit Cannabisblüten.Untersuchungen ergaben, dass die Frau an Brustkrebs erkrankt war, und höchst

wahrscheinlich im Alter von 25 Jahren daran gestorben ist. Damit ist ein medizinischer Einsatz des Cannabis sehr nahe liegend, man nimmt an, dass sie es zur Linderung von Schmerzen eingesetzt hat.

SCHLUSSFOLGERUNGEN Diese drei Funde zeichnen bezüglich vorchristlicher Cannabisnutzung ein klares Bild. Cannabis war als Konsumgut bekannt. Es wurde für medizinische Zwecke und höchst wahrscheinlich auch in einem kultischen Kontext eingesetzt. Cannabis als Handelsgut ist nicht be-

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legt, was nicht zuletzt daran liegt, dass Hanf praktisch auf der ganzen Welt wächst. Da aber alle drei Gräber Zugang zur Seidenstraße hatten, scheint es naheliegend, dass sich auf diesem Weg eine cannabisaffine Kultur etablierte. Interessant ist, dass alle drei Gräber höher gestellten Personen zugeordnet werden. Damit öffnet sich das Feld für weitere Fragen. Wie chinesische Quellen belegen, war Hanf als Medizin und Rauschmittel bekannt. Zusammen mit dem Fakt, dass die Pflanze fast überall wächst, kann ausgeschlossen werden, dass der Konsum nur höher gestellten Personen erlaubt war. Allerdings könnte es kulturelle Gründe dafür geben, dass man das Kraut nur höhergestellten Personen ins Grab gab. Naheliegend ist auch eine kultische Interpretation. In prähistorischen Kulturen lagen Medizin und Magie nahe beieinander. Vielleicht hatten alle drei Personen eine kultische Funktion in ihrer Gesellschaft, und es oblag ihnen, dass Cannabis zu verwalten oder zu verabreichen, womit Cannabis als Grabbeigabe einen ähnlichen Stellenwert hat wie persönliche Arbeitsgeräte in Gräbern. Ebenfalls naheliegend ist die Idee, dass die kultische Funktion in der Gesellschaft mit einem vermehrten Konsum einherging. So oder so, frühe Cannabisfunde sind ein interessantes Thema, weil sie Einblick in die Kultur, die soziale Struktur und die Gedankenwelt unserer Vorfahren liefern.

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 cbdium.eu CBDIUM - AKUT 10%

DiCBDium Akut ist ein aus biologisch angebauten und zertifizierten Nutzhanfblüten hergestelltes Vollspektrumextrakt der Firma Hemp M&S GmbH aus Österreich. Um den Geschmack abzurunden, wurde diCBDium zusätzlich noch mit wohlschmeckendem Bio-Kürbiskernöl verfeinert. Neben CBD enthält der Extrakt auch Terpene, natürliche Flavonoide und weitere nützliche Substanzen. Die 10% Variante enthält pro Tropfen ungefähr 4 mg CBD, eine Flasche mit 10ml kostet 69,00 €.

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 cbd-theke.at CBD THEKE - CBD ÖL 5%

Das CBD Öl der CBD-Theke besteht zu 100% aus Stoffen, die aus der Cannabispflanzen hergestellt wurde. Neben einem guten Anteil an Vollspektrumextrakt enthält das Öl außerdem noch kaltgepresstes Hanföl. Sowohl das Öl als auch das enthaltene Extrakt wurden aus Bio-Hanfpflanzen hergestellt, Pestizide oder Schwermetalle, welche durch Mineraldünger in die Pflanzen gelangen könnte, sucht man vergebens. Dank des Hanföls enthält das Öl auch wichtige ungesättigte Fettsäuren in einem guten Verhältnis. Eine 10ml Flasche mit 5% CBD kostet 39,95 €.

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 dr-ehrenberger.eu CBD HANFEXTRAKT TROPFEN BIO

Das Bio CBD 10% Hanfextrakt der österreichischen Firma Dr. Ehrenberg wird mittels überkritischer Co2-Extraktion aus biologisch angebauten Nutzhanfblüten hergestellt und enthält so alle wichtigen Inhaltsstoffe der Cannabispflanze. Selbst THC ist mit einem Anteil von unter 0,2% vertreten. Als besonderer Geschmacksträger agiert hier Kokosnussöl. Dadurch hat das Öl einen einzigartigen Geschmack. Die Tropfen enthalten ca. 10% CBD, eine Flasche mit 10ml kostet 74,90 €.

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 pharmahemp.si CBD TROPFEN MIT KURKUMA

Die Tropfen von PharmaHemp sind auf dem CBD-Markt eine große Ausnahme: Neben dem CBD enthält das Öl auch Curcumin und schwarzen Pfeffer. Curcumin wird aus Kurkuma gewonnen und hat, genau wie schwarzer Pfeffer, eine Vielzahl von gesunden Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise bei einer Grippe oder Gelenkproblemen. Durch die Mischung der drei Heilpflanzen entstand ein tolles Produkt, selbstverständlich frei von Pestiziden oder anderen Schadstoffen. Eine 10ml Flasche mit 5% CBD, schwarzem Pfeffer und Curcumin kostet 39,70 €.

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Hanf & CBD Produkte

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 cabinol.de CABINOL - MASSAGEÖL

Ein Mischung aus Hanfsamenöl, biologisch produziertem Mandelöl und insgesamt drei Gramm reinem CBD. Da kein Vollspektrumextrakt verwenden wird, riecht das Öl nicht stark nach Cannabis und hat einen neutralen Duft. Das Massageöl lässt sich gut verteilen und zieht nicht zu schnell ein. Die Inhaltsstoffe, allen voran das CBD, beruhigen die Haut. Das Öl enthält weder Farbnoch Duftstoffe und lässt sich dank des Sprühkopfes sehr leicht dosieren. Eine 50ml Flasche mit 6% CBD kostet 89,99 €.

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 kannaswiss.ch WASSERLÖSLICHER HANFEXTRAKT

KannSwiss stammt nicht nur aus der Schweiz, alle Zutaten und auch die Produktion sind zu 100% „Made in Switzerland“. Mit dem wasserlöslichen Hanfextrakt wird ein riesiges Problem der CBD-Branche gelöst: Die Löslichkeit von CBD! Im Gegensatz zu normalen CBD-Ölen, kann man das wasserlösliche CBD Vollspektrum-Extrakt nicht nur mit Fett, sondern auch in Getränken oder fettarmen Gerichten verwenden. Das wasserlösliche Vollspektrum-Extrakt wird bei oraler Einnahme bis zu 4x schneller vom Körper aufgenommen. Eine 30ml Flasche kostet 52,00 CHF.

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 pharmahemp.si BALSAM 3%

Der CBD Balsam von PharmaHemp enthält eine Mischung aus Hanfsamenöl, Cacaobutter, Cocosöl, Rosmarinextrakt und weiteren natürlichen Ölen und Fetten. Abgerundet wird diese Mischung durch Hanfextrakt. Der CBD-Gehalt des Balsams liegt bei etwa 3%, welches fast zu gleichen Anteilen in CBDa und CBD vorliegt. Der Balsam ist komplett vegan, enthält keine künstlichen Farboder Duftstoffe und ist zudem noch laktose- und glutenfrei. Ein Tiegel mit 30ml Creme kostet 59,70 €.

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 kaneh-b.com KANEH-B - B-FOR+

Israel ist seit einigen Jahren ein großer Player im Canna-Business. Die in Tel Aviv ansässige Firma Kaneh-B sitzt direkt an der Quelle des Wissens. Kaneh-B stellt CBD- und terpenhaltige Sprays, Cremen und andere Produkte her, welche mit Inhaltsstoffen von anderen Pflanzen kombiniert werden. Das B-FOR Spray enthält neben 300mg CBD auch Ginko, Kurkuma oder Arnika, sowie die Terpene Linalool oder 1,8-Cineole, welches beispielsweise bei Atemwegserkrankungen eingesetzt wird. Das Spray sollte vor dem Training auf die Brust gesprüht werden und unterstützt so die Atmung.

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Hanfprodukte und mehr

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 appenzellerbier.ch HANFBIER HANFBLÜTE

Das Hanfbier der Brauerei Locher aus dem schönen Appenzell wird seit 1997 gebraut. Neben echten Hanfblättern und -blüten aus der Schweiz enthält es Wiener Malz, welches für die kräftige Farbe bekannt ist, und den in der Schweiz für den Geschmack berühmten Stammheimer Hopfen. Das Bier hat durch die Blüten eine intensive Hanfnote und wird nicht geklärt. Die Farbe ist hellgelb, besonders zu Fleisch oder deftigen Salaten passt das Bier ausgezeichnet. Ein 33cl Sixpack kostet 12,15 CHF, der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.

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 growsartig.eu ALFA BOOST

Mit Alfa Boost, dem biozertifizierten All-In-One Booster, ist es gelungen, modernste Forschung mit der Natur zu kombinieren. Der in einem mehrstufigen Verfahren hergestellte Wirkstoffkomplex enthält eine ausgewogene Mischung pflanzenaktiver Wirkstoffe, die für alle Lebensabschnitte der Pflanze, notwendig sind. Ein absolutes Musthave für jeden Hobbygärtner, der für seine Pflanzen nur das Beste möchte. Ein Liter Alfa Boost kostet 35,00 €.

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 schalk-muehle.at HANFNUSS PROTEIN PULVER

Die Firma Schalk Mühle verarbeitet alle möglichen Samen, Nüsse und Ölfrüchte, da darf Hanf natürlich nicht fehlen. Das Hanfnuss Protein Pulver enthält 40% pflanzliche Proteine und wird zu 100% in Österreich hergestellt. Das Proteinpulver ist entölt und enthält somit viel weniger Fett (nur 4%) als Hanfnüsse. 350g Hanfnuss Protein Pulver kosten 5,90 €. Übrigens: Für den schnellen Hunger gibt es auch Bio Protein Riegel mit 25% Hanf Protein Pulver, verfeinert mit biologisch angebauten Datteln, Feigen und Rosinen.

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 arizer.com ARIZER - AIR II

Der Arizer Air 2 ist die Neuauflage des beliebten „Air“-Vaporizers der kanadischen Firma Arizer. Der Air 2 hat im Gegensatz zum Vormodell bis zu 50% mehr Akkuleistung und heizt insgesamt schneller auf. Der Air 2 liegt mit nur knapp 3cm Durchmesser super in der Hand und hat ein neues Mundstück. Die Temperatur lässt sich auf ein Grad genau einstellen. So hat man als Konsument mehr Kontrolle über die Temperatur. Der Arizer Air 2 kostet ohne Zubehör 189,99 €.

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LITERATUR FÜR HÄNFLINGE UND CANNABISLIEBHABER

von Markus Berger

1 Das Haschisch-Kochbuch Revisited HANS-GEORG BEHR

Dieses Buch ist ein Klassiker aus dem Untergrund. Es war das erste Drogenbuch, das ich Ende der Achtziger Jahre in einem Headshop gefunden und sofort erworben habe. Damit begann für mich die Ära des Aufbaus einer umfassenden Drogenbibliothek – und diese hält bis heute an. Das Buch war 1970 im Verlag von Josef Melzer in Darmstadt erschienen und umfasst 42 Rezepte für die Zubereitung von Cannabis in Form von Speisen und Getränken – allerdings mit hohem Satirefaktor. Das bedeutet: Man sollte um Gottes Willen die abgedruckten Rezepte nicht eins zu eins nachahmen, insbesondere die fantasievoll ausgedachte Anleitung zur Herstellung einer „Hexensalbe“, es könnte sonst eine Überdosierung allererster Güteklasse resultieren. Das Kultbuch ist ausgestattet mit zahlreichen psychedelischen Zeichnungen des Autors Hans-Georg Behr, der

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sich später in der Cannabis- und psychonautischen Bewegung als Schriftsteller einen Namen machte und eine Vielzahl an Texten zur Thematik verfasste. Der hier präsentierte Reprint des Haschisch-Kochbuchs ist im Cosmics Verlag erschienen, der als direkter Nachfolger des Melzer Verlags von Abraham Melzer geleitet wird.


2 Heilen mit Cannabis MICHKA

Die französische Journalistin Michka ist in ihrem Land schon lange als drogenpolitische Aktivistin bekannt und Autorin mehrerer Bücher zum Thema Cannabis. Sie beobachtet seit Jahren die Bewegung der Hanfenthusiasten und wird in der Szene liebevoll als „Grande Dame du Cannabis“ bezeichnet. In ihrem neuesten Buch, werden alle wichtigen Fragen rund um das Heilen mit Cannabis beantwortet. Das Buch stellt eine Anthologie dar, versammelt zahlreiche Größen der Cannabiswelt. Ausgrund der Größe eignet sich zum Mitnehmen und schnellen Nachschlagen unterwegs und in

der Arztpraxis sowie als Merkhilfe für den Hausarzt.

«Ein sehr gelungenes Magazin rund um psychonautische Themen» Nr. 8 / Herbst 2018

Lucy’s Rausch – das Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur.

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Cannabis · Psychedelische Kunst · Safer-Party · Ethnobotanik

Psychoaktive Orchideen Erfahrungen mit CBD Psilocybin & Meditation MDMA-Untergrundproduktion Hans Plomp im Interview

Mit Artikeln zu diesen Themen:

www.lucys-magazin.com 4

Geburt einer psychedelischen Bewegung – Falsche Perspektiven Legal Highs Rätsch: LSD und Musik die Verbesserung der Welt ElChristian Pepe – oder Stanislav Grof: Der des Psychonauten – EinWeg Gespräch mit Albert Hofmann Unterwegs mit Timothy Leary dem LSD-Entdecker

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Nr.6 / Herbst 2017

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Praxis:Hofmann Entheogene Gruppenrituale – Ein Gespräch mit Albert Cannabis: Marihuana oder Hanf? dem LSD-Entdecker

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MDMA-Psychotherapie: Hoffnung trotz Trauma Legal Highs – Falsche Perspektiven John C.–Lilly: oderDelfinforschung die Verbesserung der Welt El Pepe

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Bicylce 75 Jahre LSD-Erfahrung HR Giger –Day: Das grosse Interview Vater des LSD: Albert Hofmann – Besuch im Val-de-Travers Absinthe

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Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Ketamin: bei Depressionen HR Giger –Einsatz Das grosse Interview Stefan Haag: Drogen auf Reisen – Besuch im Val-de-Travers Absinthe

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Nr. 7/ Frühjahr 2018

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Akasha Project im–Interview Ein Gespräch mit Albert Hofmann Drug, Set und Setting - Alex Bücheli dem LSD-Entdecker

Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Vorverkauf ab 1. März bis 31. Mai

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Nr.4 / Herbst 2016

Infos und Anmeldung

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Ayahuasca Entheogen, Heilmittel und Lebenshilfe HR Giger – -Das grosse Interview Die Kunst –des Luke im Brown - Claudia Müller-Ebeling Besuch Val-de-Travers Absinthe Tanzkultur und Transformation - Roberdo Raval – Falsche Perspektiven Legal Highs

H A n F + K u n S T + PA R T y + E T H n o B o TA n I K

Podiumsgespräche Kino, Ausstellungen Specials, Party

Sasha Shulgin Pate des MDMA der Welt – oder -die Verbesserung El Pepe Akasha Project im–Interview Ein Gespräch mit Albert Hofmann Drug,LSD-Entdecker Set und Setting - Alex Bücheli dem

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Rahmenprogramm

Nullnummer / Frühjahr 2014 / CHF 12.50 / EUR 10.–

HR Giger, Luke Brown, Fred Weidmann, Gerhard Seyfried Steve Stoned, Nana Nauwald, Akasha Project Vorträge, Seminare, Workshops

Kunst: / Gerhardder Seyfried oder Nauwald die Verbesserung Welt El Pepe –Nana Ein neuer Psilocybin-Pilz Jochenmit Gartz – Ein Gespräch Albert Hofmann Progressive Psytrance Roberdo Raval dem LSD-Entdecker

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Diverse Künstler

3 Kapitel

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Ayahuasca Entheogen, Heilmittel und Lebenshilfe HR Giger – -Das grosse Interview Die Kunst –des Luke im Brown - Claudia Müller-Ebeling Besuch Val-de-Travers Absinthe Tanzkultur und Transformation - Roberdo Raval – Falsche Perspektiven Legal Highs

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Steve Stoned im Gespräch Auf dem Peyote-Weg

Albert Hofmann – Ein Gespräch mit

Zu den spannenden Themen

Nachtschattengewächse, Schamanische Kraftpflanzen Hanf, Pilze, LSD, Ayahuasca, Kakteen, Drogenmischkonsum, Partyfood Psycholytische Therapie, Holotropes Atmen, Alchemistische Divination

Kapitel

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Legal Highs – Falsche Perspektiven El Pepe – oder die Verbesserung der Welt dem LSD-Entdecker

Stanislav Grof, Ralph Metzner, Wolf-Dieter Storl, Christian Rätsch, Claudia Müller-Ebeling, Markus Berger, Alexander Ochse, Wolfgang Bauer, Jochen Gartz Arno Adelaars, Mathias Bröckers, Patrizia Ochsner, Hans Cousto, Tina Loosli Daniel Trachsel, Wolfgang Sterneck, Samuel Widmer, Claudia Möckel, Klaus John Theo Pütz, Mike MoD, Matthias Diesch

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Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur

Die Kröte –und Jaguar Ralph Metzner HR Giger Das der grosse Interview Holotropes Atmenim Stanislav Grof et al. Val-de-Travers Absinthe – Besuch Timothy Leary in Harvard Mathias Bröckers – Falsche Perspektiven Legal Highs

Nr. 4 / Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Cannabis als Medizin/Dabbing

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Mit folgenden Autoren

Ralph Metzner

HR Giger – Das grosse Interview

Nr. 2 / Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

Nullnummer / Frühjahr 2014 / CHF 12.50 / EUR 10.–

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Nr. 3/ Herbst 2015 / CHF 18.50 / € (D) 14.80 / € (A) 15.30

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Kapitel

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Nr.8 / Herbst 2018

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Christian Rätsch über die erste Ayahuasca-Oper Orfeo chamán • Dendrobium nobile: Eine psychoaktive Orchidee • Erfahrungen mit CBD: Susanne G. Seiler über Cannabidiol • Cannabis und Terpene: Michael Knodt • Psychedelische Kunst: Martina Hoffmann • Hans Plomp im Interview • Meditation mit Substanz: Ose Hein über Meditation, Psilocybin und andere Entheogene, u.v.m.

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Schwerpunktthemen: Christia Rätsch: Ayahuasca-Oper

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3 Heilender Hanf: Cannabis – Die wiederentdeckte Naturmedizin ALEXANDER THURNER, BETTINA THURNER, PATRICK THURNER

Dieses brandneue Buch ist das Ergebnis einer Kooperation dreier Geschwister: Alexander Thurner (Jurist und Geschäftsführer), Bettina Thurner (Apothekerin und Hanfbauerin) und Patrick Thurner (Arzt und Hanfbauer) haben sich zusammengetan und auf 130 Seiten eine Abhandlung über das medizinische Potenzial des Cannabis verfasst. Dabei passen die beruflichen Profile hervorragend zum Inhalt des Buches. Dieses neue Werk aus Österreich punktet mit und zu individuellen Erfahrunmodernen und dem Zeitgeist entsprechenden gen mit Cannabis als Medizin Rezepten sowie mit ernährungsphysiologischen runden den Band ab. Abhandlungen, Texte zum Thema Hanfkosmetik, zur rechtlichen Situation der Hanfpatienten

4 BACKEN MIT HANF KATHRIN GEBHARDT

Kathrin Gebhardt ist Bäckerin und Self-Made-Konditorin aus Berlin. Ihr Buch Backen mit Hanf ist dabei ein Klassiker. Das Buch versammelt rund 80 Rezepte zum Kochen und Backen mit Cannabis und liefert darüber hinaus zahlreiche Hintergrundinformationen rund um den Hanf und seine Inhaltsstoffe. Gerade für Cannabispatienten, die ihre Medizin nicht rauchen oder verdampfen mögen, sondern lieber in Form von Nahrungsmitteln zu sich nehmen, bietet das Buch Inspirationen. Wie stellt man eine potente Cannabisbutter her? Und wie ermittelt von Neurologe Dr. Joubin Gandman seine individuelle Dosis Cannabis für die jour und Allgemeinmediziner Dr. kulinarische Verwendung? Mit Gastbeiträgen Franjo Grotenhermen.

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5 Weißbuch Cannabis ANGELA RAAB

Dieser schmale Band präsentiert auf 146 Seiten eine kurze, aber prägnante Bestandsaufnahme der Cannabisthematik, politisch vor allem auf den deutschsprachigen Raum zugeschnitten. Wie wirkt Cannabis und was wirkt da eigentlich? Wie kann Cannabis als Medikament Verwendung finden und ist dies sinnvoll? Wieso ist der Hanf bei uns eine illegalisierte Pflanze? Autorin Angela Raab hat sich bemüht, alle wichtigen und relevanten Fragestellungen zum Thema aufzuzeigen und zu beantworten. Mit Abhandlungen zur Botanik, Pharmakologie, Ver- kann dieses Buch als praktische wendungsweise, Rechtspraxis und vielem mehr. Argumentationsgrundlage verWer darüber hinaus seinen Arzt von den Qualitä- wenden. ten des Hanfs als Medizin überzeugen möchte,

6 Cannabis und Führerschein THEO PÜTZ

Das Buch vom „Führerscheinpapst“ Theo Pütz ist kurz nach Erscheinen der ersten Auflage vergriffen gewesen und direkt nachgedruckt worden – und zwar in einer leicht überarbeitet und aktualisiert. Das Thema rund ums Kiffen und die Teilnahme am Straßenverkehr ist eines der brisantesten. Selbst Fußgänger, die von der Staatsgewalt mit THC im Blut aufgegriffen werden, können von ihrer zuständigen Führerscheinstelle den Lappen entzogen bekommen. Das ist kein rein theoretisches Problem, sondern tagtägliche Praxis auf deutschen Straßen. In der Schweiz fizient mit verkehrsrechtlichen und in Österreich verhält es sich nicht großartig Fragen in Sachen Hanfkonsum anders. Einziges deutsches Buch, das sich suf- auseinandersetzt.

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7 HanfĂśl & Hanfsamen BARBARA SIMONSOHN

Dieses kleine Bändchen zum „Superfood“ Hanf ist von einer Ernährungsexpertin verfasst und beschäftigt sich mit Hanfprodukten, die das Wohlbefinden und die Gesundheit positiv beeinflussen. In kurzen Abschnitten erläutert die Autorin Barbara Simonsohn Grundlegendes zur Botanik, den (nicht psychoaktiven) Inhaltsstoffen und Heilwirkungen des Hanfs. Im Hauptteil präsentiert sie eine Auswahl an hanfigen und gesunden Rezepten fĂźr Hanfbrote, Getränke, Hauptgerichte, Gebäck, Nachtische, Salate und dantienquelle ist, was insbesonsonstiges, was aus Hanfsamen und -Ăśl zuberei- dere Vegetariern und vor allem tet werden kann. Die Autorin informiert darĂźber, Veganern zugutekommen kann. dass Hanf eine wertvolle EiweiĂ&#x;- und Antioxi-

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CANNABIS NEU ZU BEWERTEN Dienstältestes Cannabismagazin aus Europa. 1985 von Wernard Bruining als Hausmagazin seines Growshops Positronics gegrĂźndet. Jahre später von Boy Ramsahai aufgekauft und als Zeitschrift fĂźr Männer etabliert, in der es um Cannabis, schnelle Autos und hĂźbsche Frauen ging. Das kostenlose Magazin im Tageszeitungs-Stil wird seit Jahrzehnten von Chefredakteur Cliff C. Cremer aus Amsterdam verantwortet und heutzutage in zwĂślf Ländern der Welt verĂśffentlicht. Soft Secrets erscheint alle zwei Monate, liegt in zahlreichen Grow-, Head- und Coffeeshops aus. sider-Kolumnen der GroĂ&#x;meisDas Blatt ist vor allem fĂźr den aufstrebenden ter des Cannabis-Growings Ed Guerilla-Grower gedacht. Mit regelmäĂ&#x;igen In- Rosenthal und Jorge Cervantes. RRY ˜ SENSI-STAR ˜ DELAHAZE ˜ PANDORA ˜ BELLADONNA ˜ WAPPA ˜ ALL

Jetzt kÜnnte sich in Sachen Cannabis tatsächlich etwas tun. Das Expertenkomitee fßr Drogenabhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation WHO (Expert Committee on Drug Dependence, ECCD) hat sich im Juni in Genf getroffen. Nun steht ernsthaft zu erwarten, dass die WHO daraus resultie rend empfiehlt, Cannabis dro genpolitisch neu zu bewerten.

Die Fachleute aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachrichtungen, die zum ECCD gehÜren, hatten sich zum 40. Mal zusammengesetzt und diesmal insbesondere ßber Cannabis diskutiert. Die Frage war, ob der Hanf weiterhin politisch in der selben Kategorie eingeordnet bleiben soll wie zum Beispiel die stark abhängigkeitserzeugenden Opiate. Die Expertenrunde stellte dabei bereits vor zwei Jahren fest, dass Cannabismedizin effektive und nebenwirkungsarme Heilmittel umfasst, die sicherlich nicht vergleichbar mit potenten Suchtbildnern ohne heilkräftige Wirkungen sind. Nach Ansicht der WHO soll deshalb beispielsweise Cannabidiol (CBD) gänzlich von der Liste gefährlicher psychotroper Stoffe gestrichen werden. Auch stellt der

Bericht des ECCD dar, dass THC und THC reiche Cannabisprodukte in zahlreichen Ländern zunehmend erfolgreich zur Behandlung unterschiedlichster Krankheitsbilder und Leiden verwendet werden. Deshalb sei die Klassifizierung von Cannabis in der internationalen Single Convention on Narcotic Drugs (Einheitsabkommen Ăźber die Betäubungsmittel) von 1961 zusammen mit Kokain und Opium nicht mehr zeitgemäĂ&#x;.

Das 41. Treffen der ECCD-Expertenrunde wird noch im November dieses Jahres stattfinden. Dann soll erneut Ăźber Cannabis und das weitere Vorgehen zu dessen Bewertung debattiert werden. Die Zeichen stehen gut, dass die WHO empfehlen wird, Cannabis neu zu bewerten und einzuordnen. Letzten Endes steht sogar zu erwarten, dass die Vereinten Nationen (UN) den Hanf und seine Produkte als harmlose Stoffe klassifizieren werden, auch wenn der Missbrauch dieser Drogen nachweislich zu gesundheitlichen Problemen fĂźhren kann. Das ist aber bei allen Substanzen der Fall und kein Grund, zum Beispiel Zucker oder Salz gänzlich zu verbieten – der sinnvolle und sachgemäĂ&#x;e Umgang mit solchen Lebensmitteln ist der Gesundheit des Menschen nämlich durchaus zuträglich. Und genauso ist es auch beim Cannabis, das nicht nur Rauschdroge, sondern vor allem eine nĂźtzliche und vielfältig einsetzbare Medizin darstellt.

Am Ende des Tages mĂźsste UN-Generalsekretär AntĂłnio Guterres im Anschluss der 41. Sitzung der ECCD deren Bericht Ăźber Cannabis und ihre Einschätzung zur Sache der Suchtstoffkommission der UNO unterbreiten und sich dafĂźr stark machen, dass Cannabis kĂźnftig auf die Liste der ungefährlichen Stoffe gesetzt wird. Deshalb ist nun abzuwarten, ob die UNO-Kommission den Bericht entgegennehmen und den Hanf neu klassifizieren wird. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn AntĂłnio Guterres hatte vor 15 Jahren schon einmal fĂźr eine positive Veränderung der Drogenpolitik gesorgt: Als Premierminister Portugals hatte Guterres damals maĂ&#x;geblich daran mitgearbeitet, dass in seinem Land der Konsum und Besitz von Eigenbedarfsmengen aller Drogen entkriminalisiert wurde. Seitdem sind die Drogenprobleme in Portugal drastisch zurĂźckgegangen. Die Neubewertung von Cannabis durch die WHO wĂźrde eine radikale Wende im internationalen Umgang mit Cannabis herbeifĂźhren, denn bisher gilt der Hanf ad definitionem als hochgefährliche Substanz. Eine Klassifizierung in die Gruppe der eher harmlosen Stoffe mit medizinischem Nutzen mĂźsste sich faktisch auf die Gesetze aller Länder auswirken – hin zu einer menschlichen und vernĂźnftigen Drogenpolitik. (MB)

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Cannabis und fine dining von André Schneider

Cannabis und Essen gehören schon seit jeher zueinander. In erster Linie mag man da an die sog. "Munchies" denken, - den Heißhunger, wenn man "stoned" ist, oder an die sogenannten "edibles". Viele von uns kennen ein Kakao Rezept oder die Brownies aus dem Coffeeshop in Holland. Auch das Brot aus Hanfmehl vom BIO Bäcker oder der Hanfprotein-Riegel aus dem Reformhaus zählen dazu. Doch langsam aber sicher findet Cannabis seinen wohl verdienten Platz ganz vorne. Die Aufhebung der Prohibition von Cannabis in Kanada und einigen Staaten der USA löste einen regelrechten "gold rush", einen Boom des Cannabis Marktes aus. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis Cannabis seinen Platz in der feinen Küche fand. Ein Platz, den es mit den vielfältigen Aromen und wunderbaren Eigenschaften zu Recht verdient hat, wie einige meinen. Derzeit ganz weit vorne im Geschäft des

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Cannabis fine dinig ist hier wohl Chris Sayegh zu nennen, ein Koch, der sein Handwerk zuerst in Küchen mit zwei und drei Michelin Sternen lernte. Nachdem er lange Zeit in hochdekorierten Küchen verbrachte, eröffnete Sayegh seine eigenen Geschäfte. Vor ungefähr acht Jahren entdeckte er dann seine Passion für Gourmet Menüs mit Cannabis Einfluss. Seither produziert er unter dem Namen "The herbal chef" Gourmet Menüs, aber auch "edibles" oder CBD Tiefkühl-Gerichte für Patienten. Cannabis intensiviert die Sinneswahrnehmung, heißt es. Vielleicht hat es auch gerade deswegen seinen Platz in feinen Speisen verdient. "Rich-

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tig und mit Respekt konsumiert, kann Cannabis das gesamte Leben bereichern", so Chef Sayegh. Die Nachfrage und der Erfolg der Cannabis Menüs steigt dabei ohne jeden Zweifel. Obwohl ein Dinner von Chef Sayegh 200 bis 500 US-Dollar pro Person kostet, gibt es keinen Mangel an Interessenten und die Veranstaltungen sind jedes Mal voll ausgebucht. So hat er zum Beispiel eine der größten Kunst Galerien der Welt gebucht und das L.A. Philharmonie Orchester zur musikalischen Untermalung seines Dinners hinzugeholt. Als großer Fan von Kunst und Musik möchte Sayegh diese Erlebnisse zu einer grandiosen Erfahrung


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vereinen. Cannabis mit seinen psychoaktiven Eigenschaften kann all das bereichern. Auch Chris Yang, ein ehemaliger BIO Chemiker hat die Wissenschaft verlassen und sich dem Kochen mit Cannabis auf hohem Niveau gewidmet. Vormals an der University of Southern California hat er sein Wissen über Cannabis während einer Studie zur Behandlung von Krebs am Loker Hydrocarbon Research Institute ausgebaut und vertieft. Seither hat Yang sich auf Kochen mit Cannabis spezialisiert und sich seinen Platz nicht nur in der kulinarischen Cannabis Szene L.A's, sondern mit seinen Erscheinungen auf Food Network, Tastemade, und Go90 wohl auch weit über die Grenzen Kaliforniens hinaus verdient.

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In seinem Lokal PopCulinaire in Los Angeles kreiert Chef Yang mit seinem kleinen Team ständig neue Gerichte, wobei er jedoch Wert darauf legt, das man das enthaltene Cannabis nicht schmeckt. Seine Speisen werden ohne Cannabis zubereitet.Die Dosierung geschieht erst auf Nachfrage. Ein weiterer Name der im Zusammenhang mit Cannabis und fine dining nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist Marisela Retana. Sie verbrachte 5 Jahre in der Patisserie von Joel Robuchon und L'atelier de Joel Robuchon auf der Casino Ebene des MGM in Las Vegas. Joel Robuchon, ein Name der für 30 Michelin Sterne in 28 Restaurants weltweit steht und als höchst dekorierter Koch verehrt wird. Hier hat sie


gelernt mit Zutaten, bis ins Feinste, zu arbeiten. Die Werke mussten von Hand perfekt ausgearbeitet werden, bis ins letzte Detail. Anschließend wechselte sie ins Cesars Palace für 5 Jahre in die Patisserie von chef François Payard. Über einen Auftragsjob bei einer nahe gelegenen Apotheke kam Retana zum Cannabis Business. Nun produziert sie "edibles", Torten und feinste Pralinen, allerdings aufgrund der aktuellen Regularien in Las Vegas, noch einzeln verpackt. Sobald sich aber die Gesetze in der Hinsicht ändern freut sich die ambitionierte Chefin schon auf mehrgängige Menüs. Sie denkt, dass mit der

erhofften Öffnung sogenannter Cannabis Lounges zum Jahresende auch kulinarisch die Tore für den Gebrauch von Cannabis in Las Vegas noch weiter geöffnet werden. Das sind nur drei aus einer Vielzahl talentierter und passionierter Köche, die sich dem Kochen mit Cannabis auf hohem Niveau verschrieben haben. Damit hat Cannabis zumindest in Übersee schon den Schritt zur Gesellschaftsfähigkeit auf Genussebene geschafft und bietet dem Kenner eine schier unzählige Vielfalt an Aromen und

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Nuancen, mit denen er spielen kann. Liebhaber vertreten schon lange die Ansicht, dass die Cannabisvielfalt gleich zu werten ist, wie wir es von Wein, Whiskey, Tabak, Käse oder der Schokolade schon seit jeher kennen. In Europa entwickelt sich die Cannabis fine dining Szene jedoch nur zaghaft, was mit Sicherheit auch auf die Regularien und die strengen Kontrollen zurückzuführen ist. In Amsterdam ist die feine Cannabis Küche gepaart mit anderen biolo-

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gisch-psychedelischen Erfahrungen. Fraiche zum Beispiel, im hippen Jordaan District, wo ein junges und modernes Koch Duo Noah Tucker und Tony Joseph hochklassige Gerichte kreieren und in feinen Dinners mit bis zu 8 Gängen auserlesenen Gästen präsentieren. Neben Hanf verwenden der gebürtige Londoner Joseph, welcher selber keine Rauschmittel konsumiert, sowie sein aus New York stammender Partner Tucker, auch berauschende Zutaten wie Magic Truffles, Syrian rue und Kanna,


was es für den reinen Hanf Freund nicht unbedingt einfach macht. Unter dem Format Namen "HighCuisine" sind sie auch im Internet vertreten und verlegen derzeit ihr eigenes Kochbuch. Generell ist in Europa der Hanf noch nicht wirklich in den Küchen angekommen, und findet nur zaghaft Boden im BIO-Sektor und heimischen Gerichten von Hanf Liebhabern. Wie lange wir jedoch warten müssen, bis auch hierzulande Cannabis seine volle Wertigkeit im High Dining Bereich einnimmt, hängt wohl in erster Linie von den Behörden und deren Umgang mit dem Thema Cannabis ab.

Hoffnungsvoll blicken wir da neben Holland auch auf die Schweiz, welche neben einem 1 Prozent THC Grenzwert auch hervorragende und ambitionierte Köche besitzt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier Cannabis Gourmet Gerichte unsere Gaumen erfreuen können.

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ERDE & DÜNGER IM BIO-ANBAU von Alice Legit

Bio ist nicht nur gesund, es treibt auch schöne Blüten. Die Anlage ist eingerichtet. Für Luft und Licht ist gesorgt und auch woher die Cannabispflanzen bezogen werden, wurde bereits recherchiert. Was noch fehlt, ist ein geeignetes Anbaumedium, wie auch Düngemittel – jene zwei Aspekte, durch die sich der Bio-Anbau (neben dem Verzicht auf chemische Pestizide) wahrscheinlich am meisten von der konventionel-

len Cannabis-Produktion unterscheidet. DAS ANBAUMEDIUM DER WAHL: BIO-ERDE Das Material der Wahl, in das jede Bio-Cannabispflanze getopft werden sollte, ist jedenfalls Erde. Diese dient den Pflanzen im Vergleich zu Stein-

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wolle & Co, nicht nur "zum Festhalten", also zum Anwurzeln, sondern auch zur Ernährung. Erde ist ein Speichermedium, quasi ein Puffer, der Mineralien, Spurenelemente und Nährstoffe, aber auch Wasser speichern kann, sodass sie der Pflanze zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Außerdem bietet Erde Lebensraum für wurzelwachstumsfördernde Mikroorganismen, die sich wiederum positiv auf die Pflanzengesundheit auswirken. Andere Anbaumedien, wie z.B. Steinwolle, besitzen diese speziellen Eigenschaften nicht. Mineralwolle, auch Steinwolle genannt, ist außerdem ökologisch extrem schädlich – in der Produktion, wie auch in der Entsorgung. Sie ist daher für den Bio-Anbau im Allgemeinen ungeeignet. Außerdem ist sie gesundheitsschädlich: bei Hautkontakt kann es zu Hautreizungen und Schwellungen kommen. Der feine Mineralstaub steht im Verdacht Krebs, allem voran Lungen- und Kehlkopfkrebs, zu verursachen. Auch Kokosfasern sind aus ökologischer Sicht, in Bezug auf die Produktionsbedinungen und aufgrund der langen Transportwege fragwürdig. Im Gegensatz zu Steinwolle sind Kokosfasern jedoch grundsätzlich im biologischen Landbau zugelassen.

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DA S A N BAU A N BAU M E DI U M DE R WA H L I M BIOA N BAU IST EINDEUTIG ERDE!

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BIOA N BAU

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KANN

MAN

ST ECK L I NGE M EIST N U R I N ST EI N WOL LW Ü R F E L N K AU F E N.


WORAUF BEI ERDE ZU ACHTEN IST Erde ist nicht gleich Erde. Da konventionelle Erde häufig vom Hersteller mit Pestiziden vorbehandelt wird, sowie gerade im Cannabisanbau mit chemischen Düngemitteln bereits vorgedüngt wurde, empfehle ich ausschließlich den Kauf von biologischer Anbauerde (meist auf Englisch als "organic" angegeben) aus dem Growshop. Vorsicht: "Natur pur!" "All Natural" oder ähnliches, klingt zwar gut, hat aber nichts mit Bio zu tun. Ein schwieriges Thema im biologischen Cannabisanbau ist der Torf. Torf entsteht auf natürliche Weise in einem extrem langsamen Prozess in Mooren, wobei 1 Hektar Moor etwa 4 Mal so viel CO2 bindet, wie ein Hektar tropischen Regenwald, zeitgleich jedoch in tausend Jahren um nur 1m Torf "wächst". Trotz dieser wichtigen Eigenschaften – gerade in Zeiten des Klimawandels – wird Torf immer noch abgebaut, um als Pflanzenerde und vor allem als Brennstoff verwendet zu werden. Wer biologisch im Sinne von umweltschützend, nachhaltig und klimaschonend leben möchte, sollte daher grundsätzlich bei jedem Kauf von Pflanzenerde darauf achten, dass

kein Torf beigemischt ist. Leider ist besonders im Cannabisanbau die Torfproblematik noch nicht angekommen – eine Topferde zu finden, die kein Torf enthält, ist äußerst schwierig, auch im biologischen Bereich. Aber nicht unmöglich! Zum Thema Entsorgung: Wer die benutzte Erde nach einem erfolgreichen Anbauzyklus bei sich oder Freunden im Garten/in einem Park/auf Grünflächen in der Stadt/oder sonst irgendwo in der Natur ausstreuen und verteilen möchte, sollte darauf Achten Erde OHNE Perlit zu kaufen. Dieses soll die Erde durchlüften und Wasser speichern, ist jedoch in seiner Produktion sehr energieaufwendig (Perlit besteht aus aufgeschäumtem, vulkanischen Glas). Vor allem aber sind die kleinen, weißen Perlitkugeln im Garten äußerst auffällig. Wer keinen Garten, aber einen Balkon oder eine Terrasse besitzt, sollte die bereits verwendete Erde für Tomatenpflanzen oder andere Starkzehrer im Topf wiederverwenden – bessere Tomatenernten werden Sie wahrscheinlich auf keinem anderen Weg erhalten. Ein Tipp für besonders Engagierte: Suchen Sie sich einen Bio-Schaf-Betrieb in Ihrer Region und fragen Sie den Landwirt, ob

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VON DER SCH A FSWOL L E IN DIESEM TOPF IST BER EI TS NACH Z W E I B I S D R E I WO C H E N K AU M N O C H E T WA S Ü B R I G . S TAT TDESSEN HABEN SICH EIN DICHTES WURZELNETZ UND EIN G E S U N D E S B O D E N L E BE N E N T W I C K E LT.

Sie etwas Schafswolle günstig kaufen können. Eine Schicht Schafswolle am Boden jedes Topfes fördert die Durchlüftung, speichert Wasser und dient den Pflanzen als Langzeitdünger. Das finde ich persönlich zehnmal besser als Perlit. Achtung: Die eigene Produktion oder Wiederaufbereitung von Anbauerde ist ausschließlich etwas für Gärtnermeister. Die Erde muss vor Verwendung gedämpft werden, um Schadinsekten und deren Nachkommen, sowie die Samen von unerwünschten Beikräutern abzutöten, der pH-Wert muss richtig eingestellt und die Düngemenge muss richtig kalkuliert werden. Alles äußerst sensible Bereiche. Daher lieber Finger weg, und auf ein fertiges Produkt aus dem Growshop Ihres Vertrauens zu-

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rückgreifen. Tipp: Sehen Sie sich einmal nach einem Bio-Growshop um. Zumindest in Österreich gibt es bereits eines.

AUCH DIE PFLANZE IST, WAS SIE FRISST Haben Sie schon einmal konventionelles versus biologisches Cannabis blind verkostet – quasi "blind verraucht"? Probieren Sie es einmal. Sie werden den Unterschied schmecken und wahrscheinlich auch in Ihrer Lunge spüren. Hauptverantwortlich für diesen deutlichen Geschmacksunterschied ist die Verwendung von chemischen, mineralischen (also aus Erdölprodukten hergestellten) Düngemitteln, sowie künstlichen Hormonen im konventionellen Anbau, die nicht nur geschmacksver-


IM GU T SORTIERT EN GROWSHOP SIN D POSITIV AUF DAS W U R Z E LWAC HS T U M

UND

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WIRKEN-

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ändernd, sondern auch umweltschädigend wirken. Im biologischen Pflanzenbau wird hingegen mit natürlichen Düngemitteln gearbeitet, die aus fermentierten Pflanzenteilen, Mikroorganismen und natürlichen Nährstoffen bestehen. Wer jedoch meint, dies würde auf Kosten der Erntemenge gehen, der irrt bei Weitem.

oder "Organic" weisen ein Produkt als biologisch aus. "All natural", "mit natürlichen Inhaltsstoffen", oder ähnliche Floskeln, sind genau das: Nämlich Floskeln.

Sehen Sie sich nach geeigneten Bio-Düngemitteln rechtzeitig in mehreren Growshops um. Heutzutage wird zwar beinahe überall schon zumindest eine biologische Düngemittelmarke angeboten, wer aber die Wahl haben möchte, muss immer noch in ausgesuchte Läden gehen.

Auch bieten die verschiedenen Marken die unterschiedlichsten Zusatzdünger an. Einige davon sind sinnvoll, wie z.B. spezielle Mikroorganismen und Pilzsporen zur Aufbereitung des Bodenlebens, welche das Wurzelwachstum, wie auch die Düngeraufnamefähigkeit der Pflanzen fördern. Diese werden teils bereits beim Topfen beigefügt, teils durch das Gießwasser verteilt. Auch das Gießen mit effektiven Mikroorganismen hat sich als positiv erwiesen.

Vorsicht: Auch für Düngemittel gilt dasselbe, wie für den Erdkauf. Nur "BIO"

Auf andere Zusatzprodukte wiederum kann man getrost verzichten. Hier gilt:

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Am besten einen vertrauenswürdigen Fachberater im Growshop fragen, und dann selbst ausprobieren, was welche Effekte erzielt. Beachten Sie bereits beim Einkauf, dass Bio-Dünger empfindlicher ist, als mineralischer Dünger – er kann "kippen", also schlecht werden. Kaufen Sie daher im Zweifelsfall lieber häufiger kleine Mengen, auch wenn das teurer ist als Großpackungen. Achten Sie dann außerdem auf die Lagerung. Biodünger sollte immer verschlossen, wenn möglich kühl, und nicht zu hell gelagert werden. Extrem hohe Temperaturen, wie auch Frost, vertragen die enthaltenen Stoffe und Mikroorganismen nicht. Zwar riechen die fermentierten

W E R S E I N E P F L A N Z E N G U T P F L E G T, K A N N AUCH – ODER EIGEN T LICH EH ER VOR A LLEM – MIT BIOLOGISCHEN DÜNGEMITTELN W U N DERVOL L E , ERT R AGR EICH E U N D GESCHM ACK LICH E H ERVOR R AGEN DE ER N T EN E I N FA H R E N .

Pflanzenteile im Allgemeinen streng, sollte sich jedoch an dessen Geruch von einer Düngegabe auf die Nächste stark etwas ändern, dann entsorgen Sie den Dünger lieber. Bio-Dünger kann man theoretisch auch selbst herstellen. In solchen Fällen werden dann meist Brennnesseljauche oder Ähnliches verwendet. Da man mit falschem Düngen jedoch am meisten Schaden bei den Pflanzen anrichten kann, würde ich dies nur Menschen empfehlen, die in Chemie bewandert sind und wissen, wie man den pH-Wert misst und einstellt. Wer eine ertragreiche und sichere Ernte haben möchte, sollte jedenfalls zu gekauftem Bio-Dünger greifen.


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Aber natürlich gibt es noch zahlreiche Tipps und Tricks für's Gießen und Düngen, die man anwenden kann, um seinen Pflanzen auf natürliche Weise etwas Gutes zu tun. Ein absoluter Hit ist die Verwendung von Regenwasser zum Gießen. Dieses Wasser ist nicht zu kalkhaltig und frei von chemischen Rückständen wie z.B. Chlor, das in vielen Regionen Europas

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zur Wasseraufbereitung auch im Trinkwasser enthalten ist. Lebt man in einer Wohnung, ist der Zugang zu Regenwasser meist mehr als schwierig. Alternativ empfehle ich das Aufstellen eines Wasserfasses im Growzelt, bzw. der Anlage, in dem das eingefüllte Wasser abstehen kann, bevor es vergossen wird. Dies bringt einige Vorteile mit sich:


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Eventuell enthaltenes Chlor und Ähnliches können ausdampfen.

2. Kalk kann sich am Fassrand absetzen und wird damit dem Wasser entzogen. 3. Die Wassertemperatur kann sich an die Zimmertemperatur anpassen, bzw. kann man das Wasser mit einem Aquarienheizstab im Winter vorwärmen. Die Wurzeln der Cannabispflanzen werden es dan-

ken, wenn sie mit lauwarmen, statt eiskaltem Wasser gegossen werden, indem sie animierter wachsen. Viele weitere Informationen, Tipps und Tricks zum Thema Gießen und Topfen, finden Sie in meinem Buch "Bio-Grow", erschienen im Nachtschattenverlag. In der nächsten Folge dieser Bio-Reihe dreht sich dann alles um das Thema biologische Schädlingsbekämpfung im Cannabisanbau.

Bio-Grow Die gesammelten Inhalte finden Sie im Buch "BioGrow" von Alice Legit. erhältlich im Nachtschatten Verlag

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INTERIEUR & LIFESTYLE AUS HANF von Christian Bรถdefeld

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allem dort, wo andere Textilien aufgrund der hohen Beanspruchung mit der Zeit den Geist aufgeben. Durch Ausklopfen kann er ganz einfach gereinigt werden. Ein interessantes Anwendungsgebiet von Hanf ist die Möbelindustrie. Ob Textilien, Teppiche, Tapeten oder ganze Möbel, Hanffasern können viele Formen annehmen und erzeugen einen besonderen Stil. Ein Teppich aus Hanf? Die Naturfaser Sisal ist in diesem Zusammenhang womöglich besser bekannt. Ein Hanfteppich besitzt eine ähnliche Optik und hat vergleichbare Eigenschaften. Mit dem Unterschied, dass Hanffasern noch langlebiger und strapazierfähiger sind. Das raue Erscheinungsbild sorgt für ein natürliches und rustikales Aussehen. Teppiche aus Hanffasern eignen sich vor

In einem Gemisch mit Baumwolle und anderen Fasern wie Leinen, Seide oder Wolle werden aus Hanffasern sehr schöne Gardinen mit einem natürlichen UV-Schutz gefertigt. Hanf ist schimmelresistent, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie schnell wieder ab. Auch in Wandtapeten machen die Fasern eine gute Figur. Neben dem edlen Erscheinungsbild optimieren Hanffasern die Isolation sowie den Schallschutz der Wände. Naturbelassene und unbehandelte Hanffasern haben eine hellbraune Farbe und erzeugen eine edle Naturoptik, die hervorragend zu anderen Naturtönen passt und sehr gut mit Materialien wie Wolle, Sisal, Jute, Kokos und natürlich Holz kombiniert werden kann.

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Hemp Chair, Bettdecken und edles Design Monobloc-Stühle kennt man vor allem aus Kunststoff. Die beliebten Gartenmöbel sind aus einem Guss gefertigt und können leicht gestapelt werden. Die Idee einer ansprechenden Sitzgelegenheit aus einem Verbundwerkstoff mit Hanffasern ist etwas älter. Mit dem Projekt Hemp Chair kombiniert der Berliner Designer Werner Aisslinger umweltfreundliche Materialien und praktische Sitzgelegenheiten. Der Hemp Chair besteht hauptsächlich aus Hanffasern und anderen Naturfasern und wurde 2016 im Rahmen des 150. Geburtstages von BASF auf einer Möbelausstellung in Mailand vorgestellt. Entstanden ist die Idee jedoch schon früher. In Verbindung mit einem speziellen Binder wird der Stuhl unter Hitze in einer Presse geformt. Die Sitzgelegenheit ist in vielerlei Hinsicht ökologisch. Durch den speziellen Binder, der in Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern BASF entstand, entstehen keinerlei Schadstoffe wie Formaldehyd oder Phenole. Der Chemiehersteller, der auch an der Entwicklung von Kunststoffen forscht, die nicht auf Erdöl basieren, lieferte den Leim auf Wasserbasis. Das Verfahren, bei dem Naturfasern gepresst werden, wurde eigentlich für die Automobilindustrie entwickelt. Der Hemp Chair als Stapelstuhl aus Naturfasern ist eine Idee für ein nachhaltiges Gegenmodell zu den stapel-

baren Monoblöcken aus Kunststoff und der freischwingende Sessel sieht zudem ziemlich stylish aus. Die Eigenschaften der Hanffaser oder anderer Naturstoffe wie Kenaf machen sie zu einem perfekten Material, das den Ansprüchen einer hochwertigen Sitzgelegenheit gerecht wird. Es gibt aber auch andere Stühle, die Hanffasern nutzen. Eine Sitzfläche aus kräftigem und luftdurchlässigem Hanfgewebe macht das Möbelstück nicht nur leichter, sondern auch unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse wie Sonne oder Feuchtigkeit. Obwohl man Stoffe generell nicht im Regen stehen lassen sollte, eignen sich Verbundwerkstoffe mit Hanffasern gut für den Einsatz als attraktive Gartenmöbel, die auch Mal eine Nacht im Freien verbringen können. Im Angebot des Luxusmöbelherstellers Cuero Design findet man eine interessante Auswahl an Butterfly-Stühlen, darunter auch ein Exemplar mit einer Sitzfläche aus Hanffasern. Nils Kjerstadius ist Geschäftsführer des schwedischen Möbelherstellers und von den Vorteilen des Materials überzeugt. „Hanf ist unglaublich vielseitig. Im Sommer atmet das Material und kühlt, während es im Winter schön warm hält. Die Luft in den Hanffasern wird durch das Sitzen von unserem Körper aufgewärmt, was unseren Stuhl zu einem perfekten Möbelstück für jede Jahreszeit macht. Er ist sehr bequem und das Wichtigste ist, er ist gut für die Umwelt“, so Kjerstadius.


„Nature meets Art“, heißt die Philosophie hinter Cuero, die man mit dem Butterfly-Sessel aus Hanffasern umsetzen wollte. Für Nils Kjerstadius eine eindeutige Angelegenheit, denn seiner Meinung nach verspüren Menschen immer den Drang, mit der Natur in Kontakt zu treten und welches Material wäre dafür besser geeignet als Hanf. Hanf sei so nah an der Natur wie nur möglich, die Pflanze könne beinahe überall wachsen, hält Kjerstadius fest.

und sorgt damit gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima.

Die Idee für einen Stuhl aus Hanffasern stammt ursprünglich von seinem Vater, der das Unternehmen vor mehr als 30 Jahren gründete. Dass das Material in der heutigen Zeit immer noch aktueller denn je ist, beweisen zukünftige Projekte und Aufträge von Cuero. Der Plan ist, Hanf in die komplette Kollektion zu integrieren. Erst kürzlich stattete der Hersteller ein veganes Restaurant in Stockholm mit einer veganen Version des Hanf-Butterfly-Sessels aus.

Auch Sam Whitten, Gründer von Hemp Eyewear ist sich sicher, dass er mit Hanf auf einen Rohstoff setzt der nachhaltiger, umweltfreundlicher und vielfältiger nicht sein könnte. „Es ist Pionierarbeit nötig um nachhaltige Technologien zu entwickeln die es vorher in der Brillen-Industrie nicht gegeben hat. Das bedeutet natürlich auch, dass man einen langen Lernprozess hat der nach dem Motto “Trial and Error” viel Zeit und Geld kostet. Zusätzlich zu dieser Belastung kosten die Maschinen, welche teils individuell gebaut werden müssen, eine Menge Geld“, betont Whitten.

Mit seinen Eigenschaften eignet sich Hanf nicht nur für die Möbelherstellung. Auch als Füllmaterial für Decken und Kissen ist die vielseitige Kulturpflanze eine ökologisch sehr sinnvolle Alternative. Bettdecken aus Hanf sind antistatisch, sehr gut hautverträglich und können bei 60°C gewaschen werden. Dank der Waschbarkeit sind sie bestens für Allergiker und Menschen geeignet, die eine Bettdecke ohne Tierfasern und mit optimaler Wärmespeicherung suchen die gleichzeitig Feuchtigkeit absorbieren kann. Sie nimmt Schweiß optimal auf

Dass Produkte aus Hanf nicht nur nachhaltig und gut für die Umwelt, sondern auch optisch sehr ansprechend sein können, beweisen die Brillengestelle der schottischen Firma Hemp Eyewear. Die sehr schönen und hochwertigen Brillen aus Hanffasern sind in verschiedenen Modellen erhältlich und verbinden Nachhaltigkeit mit Ästhetik.

Zudem geschieht die Verarbeitung von Hanf unter völlig anderen Voraussetzungen. „Jedes einzelne Gerät, welches in der Manufaktur genutzt wird ist ein spezielles Gerät oder wurde extra individualisiert, da alles genau auf die speziellen Bedürfnisse angepasst werden muss. Zudem muss man erst lernen wie damit umzugehen ist. Die Geräte sind eine Mischung aus alten Maschinen aus der Handwerkskunst und hochmodernen Technologien“, er-

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klärt Whitten, der den Rohstoff für seine Produkte derzeit noch großteils zukauft, jedoch bereits einen ersten eigenen Test-Anbau einige Kilometer von Edinburgh entfernt realisiert um den gesamten Kreislauf in Zukunft selbst zu kontrollieren. Hanf: Rohstoff der Zukunft? Wer in Deutschland Nutzhanf anbauen möchte, muss Landwirt sein und das Vorhaben beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte anmelden. Letztendlich muss man dafür eine Mitgliedschaft in der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung vorweisen und es dürfen nur lizenzierte Sorten angebaut werden. Selbst gewonnenes Saatgut darf

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nicht wieder eingepflanzt werden. Hinter Möbeln aus Hanf steht ein grundlegendes Prinzip: Nachhaltigkeit und ökologisches Wohnen. Dass sich das auch im Haushalt umsetzen lässt, zeigen Trends wie Upcycling Möbel. Upcycling ergänzt das Recycling und aus eigentlichen Abfallprodukten entstehen Möbel, Deko oder Wohnaccessoires. Das Ganze ist mittlerweile zu einem richtigen Trend geworden. Sitzgelegenheiten aus alten Paletten sind da noch die einfachsten Beispiele. Nicht nur aus Gründen der Ressourceneinsparung und des Umweltschutzes ist das eine gute Sache. Vor allem in Eigenregie lassen sich aus Abfallprodukten kreative Unikate erstellen. Holz als stilistisches Element, Wein- und Obstkisten werden

zu rustikalen Wandregalen oder alte Flaschen zu schönen Vasen oder einer raffinierten Tischdekoration. Ein Trend, der in einer vermeintlichen Wegwerfgesellschaft wichtiger ist, denn je. Durch mutige Ideen und Projekte wie den Hemp Chair, bei dem auch Großkonzerne mitwirken, lässt sich Hanf als Rohstoff womöglich wieder ein Stück im Bewusstsein der Industrie etablieren. Konzepte wie Upcycling, das es auch in anderen Bereichen gibt, setzen auf Ökologie und beweisen, wie ästhetisch Nachhaltigkeit sein kann. Fraglich ist jedoch, ob der Hanfanbau jemals wieder ein bedeutender Wirtschaftszweig werden wird. Unserer Umwelt käme es mit Sicherheit zugute.

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Lemon Haze Garnelen mi t zwe i e r l e i Can n ab is A io li 2 Portionen

Zutaten

Zubereitung

500g Garnelen

Vorbereitend werden die Garnelen bis auf das vorletzte Glied von der Schale befreit und der Darm, welcher sich als schwarzer Faden auf der Rückgradlinie zeigt, mit der Messerspitze entfernt.

0,6g Lemon Haze 2 BIO Knoblauchzehen Thymian Rosmarin Salz & Pfeffer Pernod 1/2 Limette Olivenöl

Öl in einer Pfanne erhitzen und die Garnelen in die heiße Pfanne geben. Nach kurzem Anbraten werden die Garnelen gewendet und das zerkleinerte Lemon Haze so wie die Kräuter und die Knoblauchzehen, angedrückt hinzugegeben. Nach weiterem kurzen Braten werden die Garnelen mit einem Schuss Pernod abgelöscht. Da Garnelen hauptsächlich aus Eiweiß bestehen, brauchen diese nur kurz zu braten. Je nach Größe sollten 90 Sekunden bis 2 Minuten Garzeit ausreichend sein. Anschließend mit Salz, Pfeffer und etwas Limettensaft würzen.

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400ml Olivenöl

Salz

Zubereitung Am Anfang wird die Blüte, OrangeBud in diesem Fall, fein zerkleinert und in das Öl gegeben. Dieses soll dann im Wasserbad, oder in einem geschlossenen Behälter im Ofen auf 90 °C für mindestens 2 Stunden ziehen. Hierbei werden die psychoaktiven Inhaltsstoffe aktiviert. Anschließend wird das Öl nach Abkühlung fein gesiebt. Zum Konfieren wird der Lachs nun vollkommen mit dem Öl bedeckt und bei konstanten 42 °C für circa 20-25 Minuten konfiert. Anschließend mit Salz und etwas Zitrone würzen.

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D E S S E R T

Schokoladen Lavaküchlein mit Himbeer-Wasabi Sorbet, Cannabis im Paco-Jet, Cannabissirup-Läuterzucker und Hanfsamenkrokant Zutaten für Lavaküchlein

für Krokant

200g Fairtrade Schokolade

12 g Hanfsamen

200g Cannabis Butter

40g Zucker

(CBD Shark)

4g Butter

3 Eier 70g Zucker 45g Mehl 5g Hanfmehl für Sorbet 650g Himbeeren 350ml Cannabis Sirup (Läuterzucker "*Blueberry") Wasabi nach Geschmack

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Zubereitung Backofen vorheizen auf 185 °C. Schoko- gibt man nun alles in einen Topf und lade im Wasserbad schmelzen, Butter lässt diese leicht köcheln, bis sich die Masse um 1/4 reduziert hat. Dieses lässt hinzugeben und glatt rühren. sich gut mit einem Lineal kontrollieren. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen, anschließend die Schokoladen-Mas- Wer es ein bisschen komplizierter mag, se und das Mehl hinzufügen und gleich- kann zuerst den Zucker mit dem Pflanzenmaterial im Topf unter Rühren vormäßig verrühren. sichtig auf der heißen Herdplatte den Den Teig in vor gefettete Portionsförm- Zucker schmelzen. Wenn dieser anfängt chen geben und im Backofen auf mittle- sich golden-braun zu verfärben, geben wir das Wasser hinzu und lassen es wie rer Schiene ca. 8-12 Minuten backen. Hierbei sollte die ersten Male regelmäßig oben beschrieben einköcheln. kontrolliert werden, dass der innere Kern noch flüssig bleibt. Die Garzeit kann hier Der auf diese Weise hergestellte Canna von Backofen und Förmchengröße ab- Läuterzucker ist etwas goldener in seiner Farbe und ein wenig geschmacksintenhängig variieren. siver. Da der Zucker sehr heiß wird, bitte Alle Zutaten in den Paco Jet Becher ge- nur kalt sieben, oder hitzebeständiges ben, 24h einfrieren und "pacosieren" (im Material hierzu verwenden. PacoJet durchlassen). Ggf. ein zweites Mal durchlassen, um eine cremigere Der Cannabis Läuterzucker ist bei sauberer Verarbeitung und kühler, trockener Konsistenz zu erlangen. und dunkler Lagerung nahezu unbeBitte beachten Sie, dass die Kombination grenzt haltbar. THC haltiger Speisen auch die Dosis und Zuerst wird der Zucker in der Pfanne geWirkung verdoppelt/erhöht. schmolzen und die Hanfsamen hinzugeUm einen Cannabis Sirup herzustellen, geben. benötigen wir 1 Kg Zucker auf einen Liter Wasser sowie den Saft einer Limette so- Anschließend wenn sich der Zucker golwie unser trockenes und fein zerkleiner- den verfärbt, geben wir die Butter in die tes Cannabis Pflanzenmaterial. (* die in Pfanne und lassen es unter Rühren kurz diesem Fall verwendete Sorte: "Blueber- weiterschmelzen. ry") Die Masse wird nun dünn auf Backpapier Für die einfache und sichere Methode verteilt und muss auskühlen.

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Medizin Nutzhanf Politik & Recht Wirtschaft

VERLAG & HERAUSGEBER mindpark AG Schützenstraße 38/o CH – 9100 Herisau LEITUNG Lucas Nestler

GENIALITÄT DURCH EINFACHHEIT BAUEN MIT HANF UND KALK WERNER SCHÖNTHALER

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HIGH ON THE FUTURE OF HEMP BEN DRONKERS

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ANZEIGEN Lucas Nestler info@hanf-magazin.com

D I E A N A LY T I K V O N CANNABISPRODUKTEN CHRISTIAN FUCZIK

REDAKTION Christian Bödefeld, Dieter Klaus Glasmann, Robert Meister, Evelyn Oberholzer, Andre Schneider, Lucas Nestler, u. v. m. GASTAUTOREN DIESER AUSGABE Markus Berger, Ben Dronkers, Christian Fuczik, Dr. Franjo Grotenhermen, Dr. Jokūbas Žiburkus, PhD., Alice Legit, Nathan Liddell, Mag. Arthur Machac, DDr. Elisabeth Manndorff, Ursula Mock, Blake Pearson M.D., Sven Schulze, Werner Schönthaler, Dr. Patrick Thurner, Franziska Quadri FOTOS Maren Krings, Rene Strasser u.v.m. LAYOUT & SATZ Julia Nestler

Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urhebervermerk gekennzeichnetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung sowie Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Gerichtsstand ist Herisau. Die theoretischen Inhalte oder Berichte wahrer Begebenheiten sind keine Anleitung oder Aufforderung zu Straftaten und sollen nicht als diese verstanden werden. Einige Details wie Namen und Orte können zum Schutz der Personen verfälscht werden, um journalistisch arbeiten zu können. Jeder Redakteur vertritt seine eigene Meinung.

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