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Die Ausbreitung und erhöhten Bedürfni e un erer Negermi ion
from Missions-Taube 1891
Aahriciten aus ne ZN: TE Ta Hn oe Auslandes.
Herausgegeben für die Evang. - Lutheri he Synodalconferenz von Nordamerifa von der Commi ion für die Negermi ion; redigirt
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von den Pa toren C. J. D. Han er und C. F. W. Sapper.
13. Jahrgang. Augu t 1891.
Arner 8.
Die Anshreitung und erhöhten Bedürfui e un erer Negermi ion.
Zwölf Jahre i t es am 18. Augu t die es Jahres, daß die von der ev.-luth. Synodalconferenz gegründete Neger- mi ion die es Landes unter Mi ionar Berg in Little Ro>, Ark., ihr er tes be cheidenes Mi ionskirchlein einweihte. Seitdem hat dies Werk cinen tillen, aber ge egneten Fort- gang gehabt und unter mancherlei traurigen Erfahrungen und großen Anfechtungen ich dennoch überaus erfreulich ausgebreitet. Kurz vor dem Ende des Jahres 1880 trat Candidat N. Vakke aus dem St. Loui er Concordia-Semi- nar in den Dien t der Negermi ion in New Orleans ein und arbeitet eitdem mit ichtbarem Erfolg da elb t. Jn die er größten Stadt des Südens mit der größten Neger- bevölkerung hat un ere Mi ion fe ten Fuß gefaßt und Got- tes Segen über Bitten und Ver tehen erfahren dürfen. Bis zum Jahre 1885 arbeitete Mi ionar Bakke allein; hatte zwei Stationen gegründet, St. Paul und Mount Zion, mit zivei Schulen, an denen Lehrer Berg und Vix in großer Treue arbeiteten. Jm Jahre 1885 wurde der zweite Mi - ionar, Aug. Burgdorf, nach New Orleans ent andt, und er hat abermals zwei Stationen, die Trinitatis- und Beth- lehemsfkirche, gegründet, die er te in Carrollton, einer Vor- ftadt von New Orleans, two wir cine Kirche kaufen konnten. Die zweite wurde im Mai 1888 eingeweiht. Zugleich wur- den elb tver tändlih auf beiden Stationen aud) Tages- \chulen eröffnet, die in kurzer Zeit gegen hundert Kinder zählten. Ende 1888 ivurde auch auf der St. Pauls-Station
eine neue Kirche gebaut und die alte für Schulzwe>e einge- richtet. Aber auch die e genügte dem Andrang der vielen Negerkinder bald nicht mehr, und im leßten Jahre wurden auf die er und der Bethlehems-Station zwei neue Schul- häu er errichtet, fo daß nun auf beiden Stationen zwei- kla ige Schulen ind, von denen jede an 90 Kinder zählt. Leider fehlen uns noch zei Lehrer für die e Shulen. Wenn alle Stellen befest find, fo hat die Mi ion da elb t zwei Mi ionare, vier Kirchen, zwei Schulhäu er und fünf Lehrer. Außer Netw Orleans haben wir noch eine blühende Station unter Mi ionar Schooff in Meherrin, Va., der elb t Schule hält, und wo gegenwärtig eine Kirche und ein Pfarrhaus gebaut wird. Endlich i t auh in Springfield, Jll., unter Mi ionar Knaben chuh die von Prof. Wyneken begonnene Negermi ion in erfreulichem Fortgang. Wir befitsen hier eine ehr hüb che Kirche, und eit zwei Monaten ift dem Mi - ionar cin lutheri cher Neger, Park, der in einem ö tlichen lutherifden Seminar ausgebildet wurde, für die Schule zur Hilfe gegeben. Jn Little Rod muß eit einem Jahre ein Student aus dem prakti chen Seminar in Springfield vica- riren, da es uns noch nicht gelungen i t, eitdem Mi ionar Allenbach abberufen wurde, einen Anderen an eine Stelle zu gewinnen. Go hodjerfreulid) nun das Wachsthum un e- ver Negermi ion in die en wenigen Jahren gewe en i t, fo tieg uns doch oft der Wun ch auf, einmal auch in den Staaten mi ioniren zu können, welche vorwiegend Neger- bevölkerung haben und wo die Neger nicht durch das itt- liche Verderben der Groß tädte nod) mehr verdorben und dem reinen Worte Gottes noch feind eliger ge innt ind. Wie wunderbar Gott die en tillen Wun ch erfüllt, hat uns
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Die Mission=-Taube.
Mi ionar Bakke in der leßten Nummer der Mi ions- Taube erzählt. Ein lutheri cher Negerpa tor, Pfeifer, in Nord: Carolina, ein Glied der früheren lutheri chen Alpha- ynode, hat fic) mit zwei anderen einer Collegen an uns ge- wandt mit der Bitte, ie und ihre Arbeit unter ihrem Stam- mespvolf, den. Negern, unter un eren Schuß und Auf icht zu auf den Mi ionsfe ten; gedenket ihrer, wenn cud) Gott im Jrdi chen egnet und einen Freudentag cheukt. Ja, ge- denket ihrer mit Gebet und Gaben. Der HErr wird eud) vergelten und euren Kindern an Leib und Seele in Zeit und Ewigkeit. Amen. O. H.
nehmen. Daß die Commi ion infolge die er Bitte die drei Mi ionare Bakke, Burgdorf und Schooff dahin abordnete und wie gün tig das erzielte Re ultat die er Rei e war, hat Mi ionar Bakke alles erzählt. Ein timmig haben die drei Mi ionare die Ueberzeugung ausge prochen, daß Gott un e- rer Mi ion hier ein weites Feld aufgethan hat und die Commi ion die e gün tige Gelegenheit nicht unver ucht vor- übergehen la en ollte. Damit timmten denn auch alle Glieder der Commi ion überein und be chlo en, Mi ionar Bakke vorläufig auf zwei Jahre nach Nord-Carolina zu en- den, um mit den drei dortigen Negerpa toren cine reine lutheri che Mi ion in's Werk zu fegen. An eine Stelle in New Orleans wird Candidat Lankenau treten. Der elbe oll am 23. Augu t ordinirt werden, worauf Mi ionar Bakke nach Charlotte, Nord-Carolina, über iedeln wird. So hat denn damit un ere Negermi ion plößlich eine große hoffnungsvolle Erweiterung erfahren, wie ie vor einem halben Jahre noch niemand ahnen konnte. Der treue Gott und Heiland wolle nun einen reichen Segen darauf legen und helfen, daß wenn die Commi ion im näch ten Jahre der Synodalconferenz ihren zweijährigen Bericht er tatten darf, ie die herrliche Erfüllung ihrer gegenwärtigen freu- digen Hoffnungen berichten darf. Freilich, ihr theuren Le er, ind mit die em Wachsthum der Mi ion auch die A n- prüche an eure Liebesthätigkeit gewach en. Sit un er Mi ionsper onal voll tändig, fo haben wir jest fünf Mi ionare und ehs Lehrer. Jedenfalls mü en wir aud) die drei Negerpa toren in Nord-Carolina mit unter tützen. Jett hon belaufen fid) un ere monatlichen Auslagen auf 7 800 Dollars, ie werden ih noch teigern bei aller Spar- amkeit und werden nicht weit unter 1000 Dollars monat- lic) kommen. Sind wir bereit, un ere Freude über Gottes großen Segen auch durch die That einer reichlicheren Unter- tüßung zu bewei en? Sind wir bereit, größere Scheuern zu bauen, um die reiche Ernte, die Gottes Segen uns be- chert hat, aud) zu bewahren? Wir find ein zahlreiches Volk in der Synodalconferenz; niemandem wird es chwer fallen, ein Scherflein für die es Gotteswerk zu opfern und ihm damit reichliche Mittel zu einer kräftigen Betreibung dar tre>en zu helfen, wenn nur jeder mithilft. Auf denn, ihr lieben lutheri chen Chri ten, laßt das Licht cures Glaubens auch in die er Mi ion leuhten. Wahrlich, fie zieht das Auge der Welt auf ich, und wenn fie un ere thätige Liebe und Gottes reichen Segen über die em Werke icht, wird ie den Vater im Himmel prei en. Allermei t aber werden es die Neger thun, welche durch un ern Liebesdien t aus der Fin ternis zum Lichte des Glaubens und ewigen Lebens kommen. So gedenket denn diefer un erer Mi ion

Aus dem Wifftonswefer.
(Von P. A. Chr. Bauer.)
Der elige Graul, dem wir mei tens hier folgen, agt: Gleichwie wir aus der Schrift überhaupt wi en, daß die Fülle der Heiden in's Reich Chri ti eingehen (Röm. 11, 25.) und der Heiden Zeit einmal erfüllt ein wird (Luc. 21, 24.), o haben wir insbe ondere noch ein propheti ches Wort für China, daß Gott auch die es Land zu der Kirche eines Ge albten will kommen la en. Denn es pricht der Treue und Wahrhaftige (Jef. 49, 11. 12.) al o: Sch will alle meine Berge zum Wege machen und meine Pfade ollen ge- bahnet ein. Siehe, die e werden von ferne kommen, und iehe, jene von Mitternacht, und die e vom Meer und jene
vom Lande Sinim. Vom Meer, das heißt, vom Abend, und vom Lande Sinim, das heißt, vom Lande China; denn China wird in der älte ten geographi chen Sprache Sin oder Sinim genannt. China, durch den jeßigen allgemeinen Weltverkehr, i t nun wohl jedem Le er der Mi ions-Taube o weit bekannt, daß es nicht nöthig zu ein cheint, auf de en Land und Leute be onders einzu- gehen. Aber weniger möchte bekannt ein, was in früherer Zeit zur Evangeli ation die es uralten, fa t räth elhaften Volkes ge chehen ijt, bis zu der denkwürdigen Ueber ezung der heiligen Schrift in die Sprache des elben. Alter Ueber- lieferung zufolge ollen hon im apo toli chen Zeitalter Boten des Friedens, von der Liebe Chri ti gedrungen, das Wort des Lebens nach China gebracht haben. Nach einer altfirhlichen Sage oll der Apo tel Thomas nicht nur in Indien, ondern auch in China das Evangelium gepredigt haben. Sodann im Jahre 147 nach Chri tus, als arabi che Kaufleute eine Handelsniederla ung zu Canton gründeten, er chien in China, wie die Ge chichts\chreiber des Landes er- zählen, eine außerordentliche Per on, welche cine ganz gei tige Lehre verkündigte und allgemeine Bewunderung erregte. Auch hat man aus der Zeit nad) 411 kirchenge chichtliche Kunde, daß da chon Oberbi chöfe in China be tellt worden ind, woraus man abnehmen kann, wie weit das Chri ten- thum in die em Reiche zu der Zeit hon verbreitet gewe en fein mag. Obwohl nun hier nod) Manches dunkel i t, fo geht doch o viel daraus hervor, daß im fünften oder ehsten Jahrhundert die Kirche Chri ti, wie in Jndien, fo in China fe ten Boden gewonnen haben muß.
Das Chri tenthum in China i t aber haupt ählih dur die Mi ionsthätigkeit der ne toriani chen Kirche mehrere"
Jahrhunderte hindurch unterhalten und ausgebreitet wor- den. Nachdem Ne torius, Bi chof von Con tantinopel, wegen einer fal chen Lehre von der Per on Chri ti in Bann 'ge- than, um das Jahr 400 in der brennenden Sandwü te Egyptens in Kummer und Elend ge torben war, hatten eine vielen Anhänger bereits eine be ondere Kirchengemein chaft gebildet, Ne torianer genannt. Sm Gebiet der griechi chen Kai er verfolgt, floh Bi chof Var umas, der Lehrer der wurden. Das Reich genoß der größten Ruhe, alle Städte füllten ih mit Gemeinden, und die Familien blühten im Glüd> des Evangeliums. Nach dem Tode des dem Chri- ftenthum ehr gün tigen Kai ers erhob fic) eine große Ver- folgung der Chri ten, die chine i che Gößenprie ter erhoben hatten. Die e Verfolgungen währten vom Jahre 693 713. Der Regierungsantritt eines neuen Kai ers ver chaffte den Chri ten wieder Ruhe, und o kamen im Jahre 719 neue
Schule zu Ede a gewe en, mit einen ange ehen ten Schülern nach Per ien; er errichtete ein eigenes Patriarchat der ne toria- ni chen Kirche zu Seleucia, welches alle ne toriani chen Ge- meinden in den nordwe tlichen Ländern A iens umfaßte.
Die Schule zu Ni ibis wurde zu einer An talt erhoben, in welcher die zahlreiche Gei tlichkeit für die e weiten Kirchen- fprengel gebildet werden konnte. So konnte die neue Kirchen- gemein chaft beinahe hundert Jahre lang unter dem Schutze der per i hen Könige fic) ruhig erbauen und ausbreiten, während die griechi che Kirche durd) Kriegsunruhen und inneren Verfall immer mehr herunterkam. Jn Syrien, Me opotamien, Chaldäa und Per ien hatten ich die mei ten Gemeinden zum größten Theile den Ne torianern ange- \{lo en. Aus ihren Mi ions chulen zu Ede a und Ni ibis andten ie niht nur nad) Judien Mi ionare, ondern fie verbreiteten aud) ihren Glauben unter den Tartaren der ungeheuren Steppenländer, welche nordwe tli<h an das chine i che Reich grenzen. Unter die er Kirche Boten waren es nun, welche das Chri tenthum aud) bis na< China hineintrugen, gewannen viel Volks für ihren Glauben und bauten viele Kirchen.
Man hat im Jahr 1625 in der chine i hen Provinz Schen i eine Marmortafel entdedt vom Jahre 781, auf welcher oben ein Kreuz und darunter eine merkwürdige Jn- chrift, theils in yri chen, theils in chine i hen Buch taben ge chrieben i t. Sie enthält den Hauptinhalt der chri tlichen Lehre, welche in die em Lande verkündigt wurde, neb t einer kurzen Ge chichte ihrer Verbreitung vom Jahre 636 bis zum Jahre 781, neb t den Namen der chri tlichen Lehrer, welche in die en 145 Jahren an der Pflanzung der Gemeine JE u gearbeitet haben. Die Dar tellung der chri tlichen Lehrer i t aber freilid) nicht die einfach bibli che, ondern mit viel heidni ch-philo ophi hem We en verunreinigt. Jm zweiten Theile obgedachten Denk teines folgt die Ge chichte der Ver- breitung des Chri tenthums in China vom Jahre 636 781. Es wird darin erzählt, daß im Jahre 636 ein Chri t, Namens Olopuen, aus Syrien nah China gekommen ei und vom damaligen Kai er die Erlaubnis erhalten habe, zu lehren und Gemeinden zu bilden. Die e Jahresangabe 636 trifft genau mit der Sendung von Mi ionaren zu ammen, welche Je ujabus, ein ausgezeichneter Patriard) der ne toriani chen Kirche, in dem elben Jahre veran taltete, woraus , wie Graul agt, folgt, daß in der Ju chrift von Neftoriantfden Mi ionaren die Rede i t . nun weiter berichtet, daß fid) das große Ge eß (chri tliche Lehre) weithin ausgebreitet habe und viele Kirchen gebaut Es wird"

Mi ionsgehülfen nad) China, denen im Jahre 745 nod andere folgten. Der näch te Kai er, der von 757 763 regierte, war ebenfalls dem Chri tenthum gün tig, wie eine zwei näch ten Nachfolger; der Leste die er vier Kai er aß bis zum Jahre 805 auf dem Throne. Unter einer Regierung kam ein chri tlicher Prie ter, U u, aus Sndien nah China, der zu hohen Ehren tellen am Hofe erhoben wurde. Denkmal pricht von ehs Kai ern, unter deren Regierung das Chri tenthum großen Einfluß und Ausbreitung gewann. Der Schluß des elben lautet: Jm zweiten Jahre der Regierung Kien-ßum (im Fahre 781) i t die er Denk tein von mir Quim-Lim am iebenten Tage des Herb tmonats an einem Sonntage aufgerichtet worden, als der Bi chof Him- ciu der Kirche in China vor tand. Der Mandarine Tai- cieu- u-can-kim hat die e Ju chrift mit eigener Hand ver- fertigt. Ju yri cher Sprache ind am Rande des Steines die Namen von 70 Männern eingegraben, welche vom Jahre 636 781 das Evangelium in den ver chiedenen Provinzen China's verkündigt haben; unterihnen Patriarchen, Bi chöfe, Prie ter und andere Stufen der kirhlichen Ordnung.
Das
(Fort eßung folgt.)
Das Deut che in Japan.
Aus Tokio wird dem O ta iati chen Lloyd ge chrie- ben: Um der deut hen Sprache ihre hervorragende Stellung im japani chen Erziehungs- und Bildungswe en zu erhalten, i t vor einigen Tagen ein wichtiger Schritt ge- chehen. Das Edict, das die deutfde Abtheilung in den höheren Mittel chulen Japans aufhob, i t wieder zurü>- genommen worden, bevor es in Kraft trat. Dadurch wird den deut chen Rechtsabtheilungen und der medicini chen Fa- cultät auch in Zukunft die Beibehaltung des Deut chen als Unterrichts\ prache ermöglicht und eine engere Verbindung mit dem deut chen Gei tesleben aud) den künftigen Ge- fclechtern zur Pflicht gemacht. Die Kenner und Verehrer deut cher Wi en chaft, die unter den hochge tellten Japanern ziemlich zahlreih find, haben fic) die er Sache mit regem Eifer angenommen. Um die Agitation gegen die einfluß- reichen Vorkämpfer der aus chließlichen Geltung der eng- li chen Sprache hat ich Herr Omura, Lehrer an der hie igen höheren Mittel chule und Director einer eigenen Erziehungs- an talt, das größte Verdien t erworben. Um die en Sieg würdig zu feiern, haben fic) alle für die deut che Sprache intere irten Krei e der Re idenz zu ammengethan. Voran

die medicini he Facultät und die deut che Rechtsabtheilung der Kai erlichen Univer ität, der Verein für deut che Wi en- chaft, der cine eigene große Lehran talt neb t einer Rechts- chule unterhält, die deut che Abtheilung der Adels chule und der höheren Mittel chule. Sie beab ichtigen am Sonn- tag, den 18. Mai, dem Kai er cinen großen Fa>kelzug zu bringen, um ihm für die en neuen Erlaß zu danken. Außer- dem haben ctwa 300 der deut chen Sprache kundige Beamte und Studenten einen neuen Verein gegründet, der durch Vorträge und ähnliche Veran taltungen den Gei t deut cher Wi en chaftlichkeit unter den Japanern crhalten und tärken oll. Wir wün chen dem neuen Vereine, der den Namen Kobunkwai führt, ein kräftiges Blühen und Gedeihen.
Aus der Negermi ion in New Orleans.
Den lieben Freunden un erer Mi ion ijt es gewiß an- genehm, wieder einmal etwas von Carrollton und Bethle- hem zu hören.
Die Arbeit ift an beiden Stationen ftetig vor fid) ge- gangen. Der Same des göttlichen Wortes ift von den Mi ionaren ge äet; viel i t auf den harten Weg, viel auf fteinidjten Boden, viel unter Di teln und Dornen gefallen. Etliches aber fiel auf guten Boden, und es hat Frucht ge- tragen, dreißigfältig, fechzigfiltig, ja, hundertfältig : Dank ei dem lieben Gott, der uns einen Segen nie vorenthalten, Dank ihm, der uns wieder einige theuererkaufte Seelen in un er lutheri ches Zion führte! Carrollton cheint un er armes krankes Kindlein zu bleiben; es hat an Pflege nie gefehlt, aber es will niht (Matth. 23, 37.), der Mi ionar hatte auch hier wieder katecheti chen Unterricht ertheilt, und don glaubte er, daß wenig tens Ein Knabe gewonnen ei, als auch die e Hoffnung zu Schanden wurde. Von einem römi chen Prie ter aufge tachelt, beeinflußte die Mutter ihren Sohn, o daß er noch im leßten Augenbli> von der Confir- mation zurü>trat. Die e Mutter hatte aud) hon früher ihren Charakter als edjte Rabenmutter hinreichend dadurch bewie en, daß ie den Jungen als dreijähriges Kind erbar- mungslos auf die Straße eßte. Die Großmutter des Kna- ben jedo< nahm fid) des armen Kindes an und zog es auf.
Und Bethlehem? Auch hier ereignet fic) Vieles, das uns ehr betrübt; nad) jahrelanger Arbeit chen wir uns oft bitter enttäu cht. Doch, in olcher Noth ehen wir auf das Häuflein derer, die uns der HErr gegeben hat, und wir prei en einen Namen. Oft, wenn wir nichts weiter als un er eigenes Sündenelend und das der armen Schivarzen ehen, fo daß wir meinen, es wollte uns fa t das Herz zu- chnüren, dann kommt der liebe Gott mit dem Bal am eines Wortes, dann erfahren wirs, daß
Behind a frowning Providence God bids a smiling face, dann endet der HErr Freudentage, und iche, bald lacht das Herz im Leibe. Ein olcher Freudentag war det 21. Juni.
Acht Kinder erhielten das Sacrament der heiligen Taufe, von denen fünf nah empfangenem Unterricht ihr Taufgelübde elb t ablegten. Zu die en Täuflingen ge ellte ich noch cine Grei in, die eit long before the war? gelebt hatte. Vier Schulkinder und echs Erwach ene wurden confirmirt.
O, die e Freude! Un ere kleine Kapelle hatte ein herrliches Fe tgewand angelegt und war gedrängt voll. Und ach! wie viele Kinder ind da, die in der chri tlichen Erkenntnis genügend gereift ind, deren Eltern ihnen aber ihre Zu-
timmung zu der Confirmation manchmal aus onder- baren Gründen verweigern. So dachte z. B. eine Mut- ter: da ihr Sohn noch mit Ball und Marble piele, könne er kein Chri t ein. Sie ließ fic) jedoch cines Be eren be- lehren, cin Fall, der fid) nicht oft verzeichnen läßt. Am näch ten Sonntag communicirten die Confirmirten. Wir
wi en, daß un ere treuen Lutheraner mit uns vereint ind in dem Wun che, daß der Herr der Kirche die Predigt des Evangeliums weiter Sieg auf Sieg erringen la en wolle. Ja, das walte Gott! E. Ni chow.
Zum Bilde.
Kioto in Japan, zuweilen aud) Micado, d. h. Re i- denz, genannt, war der frühere Wohn iß des Kai ers, der jest läng t in der Haupt tadt des Landes, Tokio, wohnt. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren reichen Ebene und i t der Mittelpunkt japane i cher Gelehr amkeit und Snduftrie. Es hat nahezu 400,000 Einwohner und war der Sif des Buddhismus und einer Prie ter. Zu einer Zeit oll die e Stadt an 1000 buddhi ti che Schulen und Tempel gehabt haben, und iver eine Gelehr amkeit nicht hier erlangt hatte, galt nichts. Seit Japan ich der chri tlichen Civili ation er- \{lo en und das Chri tenthum einen ge egneten Einzug auch in die er Stadt gehalten, i t die er ein heidni cher Glanz dahin. Die Lei tungen der neueren Staats chulen, onderlich aber der chri tlichen, haben den Japane en die Augen geöffnet über den Betrug der Gelehrten chulen der Buddhi ten-Prie ter. Von die er Stadt und ihren Prie tern ging auch die tärk te Oppo ition gegen das Chri tenthum aus und überhaupt gegen alle Fremde. Der Kai er hatte ihnen auch o weit nachgegeben, daß wohl eine Schule von Europäern und Americanern in der Stadt eröffnet werden durfte, aber mit Aus\chluß alles chri tlichen Unterrichts darin, Aber die japane i che Jugend elb t hatte hon fo viel von der chri tlichen Religion gehört, daß fie in das Haus des americani chen Mi ionars J. M. Brauns kamen und um Unterricht baten. Nun i t die chri tliche Neligion chon eine Macht in die er Stadt geivorden, und der Mi ionar erzählt folgendes Vorkommnis, de en Zeuge er war: Ein buddhi- ti cher Prie ter forderte einen japane i chen Banquier auf, ich ciner Agitation gegen das Chri tenthum anzu chließen. Der elbe antivortete: Davor werde ih mich wohl hüten. Soh glaube zwar elb t nicht an das Chri tenthum, aber ih
erkenne einen großen Nuten für mid) an. Sd) freue mich nämlich, wenn meine Clerks Chri ten ind. Denn die Clerks, welche von euch unterrichtet ind, ind unwi end und unfähig. Die, welche ihre Ausbildung in der europäi chen Staats chule
erhalten haben, ind unehrlich. Aber die, welche die Mi io- nare ausgebildet haben, ind beides, tüchtig und ehrlich. Un er Bild zeigt eine der Haupt traßen von Kioto. Die ziveiräderigen Karren jinsikshas genannt ind die
Mi ionsnachricten.
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Aus der cine i hen Mi ion. Frl. M. M. Phillips, M.D., undFrl. Smithey, von der Bi chöflichen Methodi ten- Mi ion in Soo Chow in China, hatten kürzlich ein unan- genehmes Erlebnis, während ie zu Schiff von Shanghai nah Soo Chow zurückkehrten. Sie wurden nämli<h von Flußpiraten angegriffen. Die elben öffneten die Koffer,

carriages oder cabs un erer großen Städte für die Reichern, die nicht zu Fuße gehen wollen. Wie hier un ere ogenann- ten Leih tälle, fo gibt es-dort Leute, welche olche Wagen in größerer Zahl halten und kräftige, flinke Bur chen, welche tatt der Pferde dienen. Zum Schluß noch eine kleine Notiz. Die e Stadt Kioto hat in lehter Zeit eine traurige
Berühmtheit erlangt und i t durch alle Zeitungen der Welt gegangen, weil in ihrer Nähe der Mordangriff auf den ru i hen Kronprinzen von einem fanati chen Japane en ge- macht wurde. Wie bekannt, kam der Kronprinz mit einer ungefährlihen Wunde davon. Der Attentäter wurde zu lebenslänglichem Gefängnis verurtheilt. O. H. 4 anata E
durch uchten die beiden Damen und beraubten fie vieler Werthgegen tände. Gefahren auf dem Wa er, und Ge- fahren unter Räubern waren, wie es cheint, nicht auf die Heit der Apo tel allein be chränkt. Die Arbeit, welche unter den Chine en an der Kü te des Stillen Oceans gethan worden i t, beginnt jest hoffnungs- volle Frucht zu bringen. Hierfür zivei Bei piele: 1000 Chine en, Glieder der Congregationali ten-Kirche in Cali- fornia und Oregon, haben 2 Mi ionare in ihr Heimath- land ge chi>t, eine Ge ell chaft für äußere Mi ion gebildet mit $1000 Anfangscapital, und $2200 beige teuert für innere. Mi ion. Lun Foon, ein Glied der methodi ti chen
a Miffionskirde in San Francisco, gab fein blühendes Ge- fcajt auf und kehrte nach China zurü>, um auf eigene Ko ten als Mi ionar thatig zu fein. Er hat ein Mi ions- gebäude in ausländi chem Bau til errichtet, in welchem ich ein Predigt aal und Schulräume befinden. Die mi ioniren- den Acrzte in China cheinen einen tiefen Cindrud auf das Volk zu machen. Der Arzt wird fa t angebetet ; eine Per- on und ein Werk ind heilig. Ein ehr ge under und be ernder Einfluß kommt von der Arbeit der weiblichen Aerzte und der cingebornen Ammen, welche durch fie unter- richtet ind. Jhr Werk hat die Aufmerk amkeit der Orien- talen auf die Fähigkeiten der Frauen gelenkt. Wie man agt, find 109 mi ionirende Aerzte in China jest; von die en find 38 Frauen, mit 2 Ausnahmen ämmtlich Amerikane- rinnen. Der Medical Missionary Record agt: Es i t nicht immer leicht, Eintritt in cine chine i che Stadt zu erhalten. Der Arzt i t es, der die Zuneigung der Leute ge- winnt. Mit einem Hospital, einer täglichen Klinik, und einer großen Landbevölkerung würde der ge chi>te te Arzt fort- während vollauf zu thun haben. Wir bitten un ere Freunde, die im ärztlichen Berufe-ftehen, zu uns zu kommen und uns zu helfen. Es ind ungefähr 100 mi ionirende Aerzte in China; 1000 find erforderlih. 100 Au tralier haben fid) freiwillig gemeldet, um Dien te zu lei ten bei der Mi ion im Jnnern von China. Ein Dien tmädchen in Tasmania hat $100 von ihren Er parni en für die e Mi ion gegeben und $20 für die Arbeit in Afrika. Dies zeigt klar den- Ern t, mit welchem die e Leute Mi ion treiben. In der Stadt Wuhu am linken Ufer des Yant ekiang (China) griff eine von Haß und Erbitterung erfüllte größere Volfmenge die katholi che Mi ion an und brannte die elbe, neb t der franzö i chen Kirche, nieder. Den Mitgliedern der Mi ion gelang es, fid) vor den Gewaltthätigkeiten der er- regten Menge auf Schiffe zu flüchten, die auf dem Flu e vor Anker lagen. Nach den neue ten Nachrichten hat der Kai er von China den Ausländern einen Schuß zuge agt und eine trenge Be trafung der Unruhe tifter. Ein herrliches Bekenntnis cines bekehrten Japaners. Jm heidni chen Japan figen elf Chri ten in dem neu ge- \haffenen Parlament. Einer i t Aelte ter einer chri tlichen Gemeinde. Vor der Wahl agte ihm nun ein politi cher Freund: Es wäre in . deinem Jntere e für deine Wahl be er, wenn du dich von die en chri tlichen Kirchenangelegen- heiten zurü>zöge t. Die Sache der Chri ten ift bei der Ma e des Volkes nicht gern ge ehen. Darauf antwortete der Parlaments-Candidat: Aber mir i t mein Chri tenthum unendlih wichtiger als die Politik und meine Erwählung in's Parlament. So lege wenig tens dein Vor teheramt in der Kirche nieder , drängte der politi che Freund. Aber 1h ziehe vor und achte es höher, ein Aelte ter in der dhrift- lichen Kirche zu ein, als ein ganzes politi ches Parlament , antwortete der Bekenner JE u Chri ti. Jn Japan oll es {hon vor mehreren Jahrhunderten e Chri ten gegeben haben. Nun meint Pfarrer Spinner auf den Gotoin eln, zwi chen Japan und China, Re te die er alten Chri ten aufgefunden zu haben. Schon früher war die Vermuthung aufgetaucht, daß nah der Schimabara- Rebellion (1638) fic) Chri ten dorthin geflüchtet hätten, und olche Re te cheinen auh die Bauern und Jäger im Juneren der Hnfel Fukae chima zu fein, die fic) von der Fi cherbevölkerung an der Kü te ganz abge ondert halten. Unter ihnen lebt die Ueberlieferung, daß ihre Vorfahren von Amaku a herübergekommen eien. Sie tragen von Alters her das Kreuz auf der Bru t, halten den Sonntag heilig und leben treng fittlid). Jn die Ein amkeit haben ie ich früher zurückgezogen, aus Furcht entdedt und be traft zu werden. Die e chemaligen Chri ten bewohnen 60 Häu er, führen ein mujfterhaftes Leben und heirathen nur unter ich. Allmonatlich chi>en ie einen Vertreter mit einem Ge chenk Reis an die katholi che Mi ion in Naga aki. Eine große Mi ionsge ell haft. Am 17. Februar d. J. fam die größte Ge ell chaft von Mi ionaren, welche je in China landete, von San Francisco in Shanghai an. Sie be tand aus 35 Männern nnd Frauen, welchen in der näch ten Woche noch 10 oder 15 folgen ollten; alle werden von den Vereinigten Staaten aus durch die kandinavi chen Kirchen die es Landes ge andt, um in Hud on Taylor's Mi ion im Junern von China zu arbeiten. Die Ge ell chaft für die Ausbreitung des Evan- geliums (Society for the Propagation of the Gospel) hielt am 7. Mai ihre 190fte jährliche Ver ammlung ab. Die Einnahmen während des Jahres waren $821,910.00, $130,000 mehr als im vorigen Jahre. Jnfolgede en hatte die Ge ell chaft ihr Arbeitsfeld vergrößert, be onders in Neu- Guinea und Korea. Die Zahl der ordinirten Mi ionare, ein chließlih 8 Vi chöfe, war nah dem Bericht der Ge ell- haft 660 und zwar in A ien 220; in Africa 142; in Au tralien und der Süd ee 17; in Nordamerica 215; in We tindien 34; und in Europa 32. Unter die en waren 127 Eingeborene, welche in A ien, und 29, welche in Africa arbeiteten. Außerdem waren in den ver chiedenen Mi ionen gegen 2300 Schullehrer, 2600 Schüler in den höheren Schulen der Ge ell chaft, und 38,000 Kinder in den Mi ions- \{hulen in A ien und Africa. Der Bi chof von Calcutta machte in einer An prache aufmerk am auf die Wichtigkeit Indiens, welche daher rühre, daß eine Bewohner ich fo weit über die Erde verbreiten. Jn We tindien waren 280,000 Sndier; auf Mauritius tammten von 500,000 Bewohnern 245,000 aus Jndien, und Südafrica wimmelte von ihnen. Americani he Bibelge ell haft. Bei ihrer 75 ten Jahresfeier wurde berichtet, daß die Einnahmen im leßten Jahre $512,388.18 betrugen, und daß 1,497,637 Bibelu, Te tamente und Theile der elben verbreitet wurden, davon 524,096 in fremden Ländern. Seit 1816 ind mehr als $20,000.000 cingenommen, und mit die em Gelde ind 54,000,000 Bibeln gedru>t und vertheilt worden. Die Vermächtni e beliefen ich im er ten Vierteljahrhundert auf $109,504.57 und wuch en im dritten Vierteljahrhundert an

Die Misstons-Tazube<e. 63
auf $3,204,460.68; die Collecten tiegen von $28,938.04
auf $353,307.29.
Dic Briti che Bibelge ell haft hat während des leh-
ten Jahres die heilige Schrift in ehs neue Sprachen über- ehen la en. Das macht im Ganzen 300 ver chiedene Sprachen, in denen die Bibel gedruct ijt.
Die Marathi- Mi ion des American Board in Wittwen, aber jede Chri tin kann pa ives Glied werden. Sie verpflichten ich, zu beten, daß Gott das Joch zerbreche und die Gefangenen frei mache; ie bringen Geld auf, um Wittwen zu niislider Thätigkeit anzuleiten, und ammeln und verbreiten Nachrichten über die Lage der Wittwen.
Henry M. Stanley erzählt, daß einmal im Herzen Africa's ein Eingeborener vor ihn ge chleppt wurde, weil er
Jndien bede>t ein Gebiet von 17,000 Quadratmeilen, um- faßt Bombay, Ahmadnagar und acht andere Städte, außer- dem 3600 Dörfer und eine Bevölkerung von 3,286,889 Men chen, von denen 285,000 Muhammedaner ind. Auf die em Felde arbeiten 33 Mi ionare, 18 eingeborne Paz toren und 19 eingeborene Prediger. Die 35 Kirchen haben 2306 Glieder, von denen zwei Drittel während der leßten zehn Jahre und 215 im leßten Jahre aufgenommen find. Es ind dort 200 Schulen mit 3382 Schülern. Jn den Hospitälern find 12,289 verpflegt worden. Die Einge- bornen teuerten im Jahre 1890 $1617 bei.
Nordamericani he Judianer. Die ge ammte Ju- dianerbevölferung Canada s beträgt 120,000 ungefähr, und von die en find etiva 30,000, wie man agt, mehr oder weniger unter chri tlichem Unterricht von Seiten der Me- thodi ten, Episcopalen und Presbyterianer. Es gibt in den
Vereinigten Staaten 243,000 Jndianer. Von die en erhalten nur 58,000 überhaupt Unter tüßung von der Re- gierung, und ein großer Theil der elben i t nur in geringem Maße abhängig. Die fünf civilijitten Stämme des Jn- dianer-Territoriums zählen 64,871, und außerdem werden 35,287 zu der Ge ammtbevölkerung gerechnet, welche nicht auf Re ervationen leben. Die Hauptunruhen in dem leßten Au tand fanden tatt unter den Sioux, welche gegen 28,000 zählen. Von chri tlihen Sndianerfnaben erzählt Miss. Review?? folgendes chöne Bei piel. Man hat viele Me- thoden angegeben, um Geld zu Wohlthätigkeitszwe>en auf- zubringen, aber einige Jndianerknaben im Nordwe ten haben

die neue te entde>t. Sie waren nämlich ehr arm, wün chten aber bei der Collecte ctivas Geld zu geben. Da ahen fie, daß für getödtete Präriehunde eine Prämie gezahlt wurde. Der Prariehund ijt ein kleines, aber chädliches Thier, da er cine große Menge Weizen, Korn und anderes Getreide jedes Jahr verzehrt. Zum Betiveis, daß ein olcher getödtet i t, zeigt man de en Schwanz vor; und für jeden todten Präriehund bezahlen die Farmer zwei Cents. Die e kleinen Indianerknaben nun waren o ehr begei tert durch das, was ihnen über die Arbeit der Sunday School Society erzählt war, daß ie ihren freien Sonnabend-Nachmittag dazu ver- wandten, daß ie Prärichunde fingen. Die Schwänze der- elben brachten ic als ihren Beitrag.
Gegen dic traurige Lage der Wittwen in Jndien hat fid) eine Ge ell chaft in England gebildet, die ich the India Widows Union nennt. Sie i t eine Vereinigung chri tlicher Frauen, die fid) zu ammengethan haben, um die Lage der Wittwen von Hindus und Muhammedanern in
Jndien zu verbe ern. Die Mitglieder find ausfdlieplich eine Flinte ge tohlen habe. Stanley ah die Büch e an; ie gehörte offenbar einen Leuten. Der arme Men ch, welcher ie hatte, er chrak ehr bei der Erwähnung von Stanley's Namen und fonnte nichts hervorbringen als: Jch bin ein Sohn Gottes; ich tehle nicht! Das wiederholte er immer wieder. Stanley nahm Antheil an der Sache; es kam ihm der Gedanke, daß die er Neger cin Chri t ei, der fid) zu einem der Mi ionare in jener Gegend hielte; er gab ihm deshalb die Flinte und ließ ihn gehen, während die Ex- pedition ihren Weg weiter verfolgte. Als fie wieder Halt machten, fanden fie die Flinte an der Halte telle vor. Wahr cheinlich war die elbe verloren worden der Neger hatte ie gefunden, und als man ihn frei ließ, war er o- gleih zu dem Mi ionar gegangen, und auf de en Anwei- ung war ie dahin ge chi>t, wo Stanley Halt machte, o daß er ie bekommen mußte. Aber welcher Strahl des Lichtes mußte den chwarzen Sohn Africa's getroffen haben, welcher, obwohl in Gemeinheit, Dieb tahl und Sünde er- zogen, doch die Herrlichkeit eines Kindes Gottes zeigen konnte und agen: Jch bin ein Sohn Gottes; ich ftehle nicht!
Mi ion und Handel. Früher dachte man, daß das für Mi ionszwe>e gegebene Geld verloren fei. est aber denkt das fein vernünftiger Men ch mehr. England gibt mehr für die Mi ion als die ganze übrige Welt, aber ein Handel hat $10 bekommen für jeden Dollar, den es für dic Mi ion hergegeben hat. Chri tenthum und Handel gehen Hand -in Hand. Das Evangelium ijt eine Kraft Gottes, um von der Sünde und allen ihren chädlichen Folgen zu retten. Das Evangelium i t die Grundlage un eres Han- dels und un erer ganzen Civili ation.
Die amcricaui he Bapti ten = Miffionsgejellfdaft (American Baptist Missionary Union) hielt Ende Mai ihre 75 te Jahresver ammlung ab. So ehr man ich freuen möchte, daß o reiche Gaben für die Mi ion in die er Ge ell- chaft jährlich zu ammen kommen, o. tief kränkend und betrü- bend i t die chnöde Heuchelei, mit welcher die e Liebesgaben verwendet werden. Die e hwärmeri che Secte theilt nämlich ihr Mi ionsfeld in zwei große Gebiete, nämlich er tlich : Mi - ion unter den Heiden, undzweitens Mi ion unterNamen- dj viften (nominally Christian lands). Und wen rechnet ic nun unter die Lesteren? Schweden, Dänemark, Deut chland, Rußland, Spanien, Frankreih. Jn Schweden unterhält ic 495 Prediger, 526 Kirchen mit $7582.00 für 1890; in Dänemark 54 Prediger, 21 Kirchen mit $1000; in Deut ch- land 306 Prediger, 124 Kirchen mit $8400; in Spanien ò Prediger, 3 Kirchen mit $2900; in Frankreich 33 Prediger, i
10 Kirchen mit $11,777; in Rußland 72 Prediger, 50 Kir- chen mit $2700. Gn die em Lande der grau amen Verfol- gung aller Ändersgläubigen, neben den Juden, onderlich der Lutheraner, ift auch die Baptiftenfecte nicht ver chont ge- blieben. Einer ihrer Prediger i t eit Jahren in der Ver-
bannung in Sibirien. Ein anderer erhielt in die em Jahr _ auf eine Stunde Notiz, das Land zu verla en, und erreichte mit Mühe cinen Auf chub von drei Stunden, ich rei efertig zu machen. Jeder ihrer Pa toren ijt tündlih in Gefahr der Auswei ung oder Verbannung. Bei der Bekehrung der Juden zum Chri tenthum hat jest nach ihrem Jahresbericht die hierfür eit 1825 in
Berlin be tehende Ge ell chaft noch chlechtere Erfolge als früher zu verzeihnen. Jnsge ammt find im leßten Jahre 10 Juden zum Unterricht zugela en, zwei davon müßten wieder entla en werden, weil ie des Lernens müde wurden, einer verließ Berlin, getauft wurden 7, 4 Männer und 3 Frauen, ciner der Getauften ift Schrift teller, die übrigen gehörten dem Handels tande an. D. H.
Wie cin Walaye Chri ten prüft.
Ein americanifder Schiffskapitän, der viel in hinter- a iati che Gewä er fuhr, miethete fic) einmal in Singapur bei einem reichen malayi chen Handelsmann ein. Nun bat ihn die er cines Tags, ihm von einen engli chen Tractaten

etliche zu verkaufen. Was wollen Sie damit? fragt der Americaner er- taunt. Sie können ja das Engli che nicht le en. Was haben Sie dann davon ? Le en kann id) die Büchlein freilid) nicht , antwortet der Malaye; doch ind ie mir troy allem niiglid) in mei- nem Ge chäft. Sie verkaufen fie doch nicht weiter? fragt der Ameri- caner. : Das nicht. Aber jedesmal, wenn ein Englander oder Americaner Ge chäfte halber zu mir kommt, trage ih Sorge, ihm eines die er Schriftchen in die Hand zu geben und dann ein wach ames Auge auf ihn zu haben. Lie t er's mit Jn- tere e, o entnehme ich daraus, daß er mich nicht täu chen wird. Wenn er es aber mit Verachtung oder gar einem Fluchwort bei Seite chiebt, fo weiß ich, wen ih vor mir habe. Mit einem olchen la e id) mic) in keine Ge chäfte ein, mag auch mit ihm in keinerlei Verbindung treten, weil ih kein Vertrauen in thn eßen kann,
Allerlet.
__Thatbeweis für die Wahrheit der Bibel. Ein Mann, welcher bezweifelte, daß die Neger aus der Predigt des Wortes Gottes irgend welchen Gewinn haben, wurde gefragt, ob denn fein hwarzer Diener durch den Be uch der
Gottes8dien te niht gebe ert worden. ei. Er antwortete : Allerdings, ih muß bekennen, daß er ein Säufer, und ein Lügner, und cin Dieb war; aber jest i t er nüchtern und wahrhaftig, ih kann ihm getro t irgendivas anvertrauen. Die Frucht des Gei tes i t allerlei Gütigkeit, und Ge- rechtigkeit und Wahrheit. (Pittsb. K.- und W.-B.)
Ermordung cines Mi ionars.- Auf Neu-Guinea
(Papua) fand kürzlih Mi ionar Savage, von der Lon- doner Mi ionsge ell cha t ausge andt, einen Tod durch die Hände der Eingeborenen. Mit ihm fielen cine Anzahl
eingeborener Chri ten und die Mann chaft des Mijfions= fchiffes Mary der Wuth der Heiden zum Opfer. Man vermuthet, daß die Mörder dem Togari tamme angehören. Bücher-Anzeige.
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Mache aus E Miffionsgebiet ie FTE RD bes Auslanvdes.
Herausgegeben fiir die Evang. - Lutheri he Synodalconferenz von Nordamerifa von der Commi ion für die Negermijfion; redigirt von den Pa toren C. J. O. Han er und C. F. W. Sapper.
13. Jahrgang. September 1891. Aummer 9.
»cLa et uns Gutes thun und niht müde werden, denn zu einer Zeit werden wir and eruten ohne Aufhören. Gal. 6, 9. Es i t ein Privilegium der wahren Chri ten, Gutes zu thun. Der Unbekehrte kann nur ündigen. Denn was nicht aus dem Glauben geht, i t Sünde. Das natürliche Herz i t cin ündiges Herz. Wie nun eine Giftquelle nur giftiges Wa er aus trömen kann, fo auc) das Herz. Sein = Dichten i t bö e von Jugend auf. Einem Unbekehrten zu- fen, daß die Welt ie icht und den Vater im Himmel dar- über prei t. Darum ift Gutes thun ein Privilegium nur der Gläubigen. - Nur ihnen, ich elb t mit ein chließend, ruft der Apo tel zu: La et uns Gutes thun und nicht müde werden. Aber wie, i t das Herz des Gläubigen fo

erneuert, wozu noch die e Aufforderung? Bringt es nicht
rufen: Thue Gutes, lebe fromm! heißt oviel als einem todten Men chen befehlen: Stehe auf und wandle. Wohl kann der natürliche Men ch Werke thun, die Gott geboten, und daher den Schein des Guten haben aber nur vor Men chen. Denn vor Gott gut i t nicht das, tvas mit einem Gebot nur äußerlich überein timmt, ondern was auch zu- gleich aus einem Herzen voll Liebe und Furcht Gottes konimt. Da aber in dem natürlichen Herzen nicht Furcht und Liebe Gottes, ondern nur Selb tliebe wohnt, und daher alles, j twas der Men ch thut, nur aus Furcht der Strafe oder aus Hoffnung des Lohnes kommt, fo ift natürlich ein Gutes
Se nur cheinbar gut; es ijt vor Gott bö e. Anders ift es mit dem wahren Chri ten. Er i t dur eine Bekehrung aus Es dem Tod in's Leben gekommen. Er i t cine neue Creatur _ geworden. Er ift ein Tempel des Heiligen Gei tes, der ihn - regiert. Sir ein Herz i t die Liebe Gottes durch den Glau- ben ausgego en. Dankbar freudig ruft er aus: La et |= un ibn lieben, denn er hat uns zuer t geliebt." Und wie bewei t ex nun eine dankbare Liebe? Durch Gutes thun. Gr läßt das Licht eines Glaubens leuchten in guten Wer-
eine neue gei tliche Natur mit ich, die nicht anders als Gutes thun kann? Wird man auch einem Vogel zurufen : Fliege! Einem Fi che: Shwimm? Ja, lieber Le er, wenn die Erneuerung des Herzens in die em Leben eine vollkom- mene wäre, dann bedürfte es die es Zurufes niht. Wher neben dem neuen Men chen bleibt aud) nod) der alte Men ch im Herzen zurü>. Flei h und Gei t wohnen in ihm. Die Sünde, die uns immer anklebt, macht uns träge, agt der Hebräerbrief. Darum die herzliche Aufmunterung: La et uns Gutes thun und niht müde werden. Als wollte der Apo tel agen: D ihr lieben Chri ten, auf, ge- brauchet eures eligen Borredjtes, Gutes zu thun. Jhr könnet und vermöget es durd) den Heiligen Gei t. Shr allein eid die ko tbaren Reben an dem Wein to> Chri to, die kö tliche Früchte tragen können. D kämpft die alte Na- tur nieder, die cuch müde, verdro en und träge machen will. Nafft euch auf, wendet allen Fleiß an, werdet immer reicher an guten Werken. Wi et, eure guten Werke ind eine Aus- aat für die Ewigkeit. Sie find nicht vergeblich in dem HErrn. Nein, wahrlich niht. Denn zu einer Zeit werdet ihr auch ernten ohne Aufhören. Welche Verheißung! Welche elige Freudenernte, welche überreiche göttliche Belohnung im Himmel für un ere armen Werke auf Erden! O wer ollte fid) nge ertveden la en durd)
die e theure Verheißung. zu immer größerem Fleiß, zu immer heiligerem Eifer im Guten! ~ Wohlan, lieber Le er, denke daran, was für ein eliges
Erntefeld deines Gutesthun un ere Mi ion i t, wieviel fie bedarf, welchen .großen Segen ie tiftet, wie fie Gott fo wohlgefällig i t. Frage dich, ob du des Gebens dafür niht hon manchmal müde geworden und fie vielleicht mit deinen Gaben verkürzt ha t? Ob du nicht aud) in Bezug auf dies Gotteswerk der Mi ion auf's neue in dein Herz fa en oll t. die freundlide Ermahnung: La et uns Gutes thun und niht müde werden, denn zu einer Zeit oll t du aud ernten ohne Auf- hören. O. H.
Wiffionsrundfdar.
+
_ Bedeutende Erfolge der Mi ion in Indien. Wäh- rend es auf manchen Mi ionsfeldern in Judien mit der Mi ion nur lang am vorwärts geht, ja, hie und da elb t Still tand und ogar Rück chritt gemeldet wird, hat im Te- lugulande, und onderlich im Dugoledi tricte, im Jahre 1890 eine große Crivedung tattgefunden. Jm Laufe des leßten Quartals wurden von den Mi ionaren der amerikani chen Baptiften-Union 2023 Erwach ene getauft, davon an einem einzigen Tage, den 28. December, 1671. Die Bewegung nahm in die em Jahre, 1891, ihren Fortgang, und hatten in den er ten drei Monaten desfelben bereits gegen 3000 neue Taufen tattgefunden; aud) cheint es, als eien nod) Tare ende zu erivarten. Es ind mit geringen Ausnahmen Leute aus den niederen Ka ten, welche fid) haben taufen la en; die oberen Volks chichten verhalten ich feindlich. On Nordindien, zwi chen Ganges, Himalaya und __Audh, haben die amerikani chen Methodi ten große Erfolge _zu berichten. Ein bekehrter Mohammedaner, Namens Ha am Raza Khan, taufte innerhalb zweier Monate 400 Per onen. Aus Hunderten von Ort chaften erhielt er die Einladung: Komm und mache uns zu Chri ten, lehre uns und un ere ee Kinder. Die Methodi ten-Conferenz in Nordindien meldet 1256 Taufen Erwach ener und einen Zuwachs von 3000 Kaz | _ _ techumenen. Auch die Kirchliche Miffionsgefellfdyaft mel- det eine erfreuliche Bewegung aus dem Pond chab-Gebiet. =S _ den Jn die der 400 Tinnewelly-Mi ion Südindiens wur- Bewohner einer ganzen Ort chaft in zwei Tagen, nach vorhergegangener Vorbereitung und Prüfung, getauft.
Als die junge Gemeinde ein Bethaus bauen wollte, wurde ie von den umwohnenden Heiden angegriffen und einige + ihrer Glieder verwundet und andere in's Gefängnis ge- _\<leppt, wurden jedod) von den ein chreitenden engli chen Behörden befreit. : In der deut chen Rolsmiffion wurden im : vorigen ahre 2339 Taufen vollzogen und 2000 neue Taufbewer- ammelt. : :

Auf Sumatra hat die Rheini che Mi ion cin fo reich ge- egnetes Jahr gehabt, wie nie zuvor. Fünf neue Stationen ind errichtet,-2500 Heiden getauft und 5000 Katechumenen warten auf die Taufe, Unter den Getauften befinden ich 250 und unter den Katechumenen liber 400 Mohammedaner.
Nordamerika. Ju Alaska find 11 Mi ionsge ell- chaften thätig. Die Hauptarbeit haben die Presbyterianer. Die elben haben 7 Stationen. 437 Yndtanerdriften find zum heiligen Abendmahl berechtigt. 450 Kinder werden von 20 Lehrern unterrichtet, Jhre tärk te Gemeinde i t in der Haupt tadt Sitka mit 300 erivach enen Chri ten, Dort be indet fic) auch eine Judu trie chule, welche von 106 Kna- ben und 64 Mädchen be ucht wird,
Ju Californien treiben die Bi chöflichen Methodi ten eine Mi ion unter den da elb t lebenden Japanern. Sta- tionen befinden ih in San Francisco, Oakland und Los An- geles. Die Gemeinden zählen 285 Glieder und 115 Schüler.
Chine i che Schulen und Chri tengemeinden gab es im- Jahre 1889 in den Vereinigten Staaten 123. Auf New York und Brooklyn entfielen davon 35 Schulen mit 700 Schülern, von denen bereits 64 Chri ten geworden waren. Ein erfreuliches Zeichen unter den Neubekehrten ift die Freigebigkeit der on t fo knau erigen Chine en, nun auh ihren Landsleuten in China das Evangelium zu bringen. So unterhält z. B. eine 100 chine i che Chri ten zählende Sonntags chule in Bo ton 3 eingeborne Mi ionsgehilfen in China. Auch in New Orleans wird Mi ion unter
den Chine en getrieben eit 1885 von den Presbyterianern. 20 Chine en find bereits Chri ten getvorden, und ciner von ihnen ift als Glaubensbote in ein Vaterland zurückgekehrt. Am tärk ten wird die Chine en-Mi ion in den Pacific- taaten getrieben. - Die Amerikani che Mi ionsge ell chaft hatte im vorigen Jahre 1044 Schüler, darunter 150 Chri- ten. Die Bi chöflichen Methodi ten tauften in 1889 in Caz lifornien 40 Chine en. Von ihren Bekehrten gibt jeder durch chnittlich 6 bis 7 Dollars jährlih zur Mi ion. Jn Portland, Oregon, haben die Bapti ten eine chine i che Gemeinde von 82 Erwach enen, welche im Jahre 1888 die Summe von $600 für Heidenmi ion bei teuerten. Sehr erfreulich ind ja die zuer t angeführten Mi ions- berichte aus Yndien. Wenn nun auch zu befürchten i t, daß man in hwärmeri cher Wei e etwas oberflächlich zu Werke gegangen i t, fo i t dod) ein erfreulicher Fort chritt nicht zu verkennen. * Freilih würde un ere Freude ungleich größer ein, wenn eine rehtgläubige, lutheri che Mi ion olche Er- folge berichten könnte. C. S. /
Das Jaßhresfe t der Leipziger Mi ion fand tatt am 20. Mai. Es war das fünfundfünfzig te eit Begründung der Mi ion. Der Fe tgottesdien t wurde Vor- mittags 9 Uhr in der Nikolaikirche gehalten, wozu ich eine un- gewöhnlich große Zahl Zuhörer eingefunden hatte. Pfarrer ; 3 |
pe - gegen das Chrijtenthum ijt ehr groß.

Die Miasiona-Taube. 67 Lie. theol. Stählin aus Bayreuth hielt die Fe tpredigt über
Mim. 1, 16. Sein Thema war: Was gibt uns Freudig- keit zu dem Werke der Mi ion? 1. Der fe te Grund, auf dem das Werk der Mi ion ruht, 2. die lebendige Gottes- kraft, die im Wort des Evangeliums wirkt, 3. die herrliche
Hoffnung, deren Erfüllung die Mi ion vorbereitet. Der neue Mi ionsdirector von Schwarß er tattete den Jahresbericht, welchem wir das Folgende entnehmen: Jm leßten Jahr find wieder 6 neue Schulen gegründet (in O tindien); die Zahl der Schulen hat ich - eit 1886 von 146 auf 183 vermehrt. An die en Schulen unterrichten 271 Lehrer und 40 Lehrerinnen 4753 Schüler. Am 3. Ad- vent ind 4 cingeborne Candidaten ordinirt, und beträgt die
Zahl der Landprediger 17. Die Zahl ämmtlicher europäi- cher Mi ionare i 27, von welchen 2, Kabis und Zieb ch- mann, auf Urlaub in der Heimath weilen, und ich jest auf ihre Nücrei e vorbereiten. Dagegen wird Mi ionar Pam- perrien, der Europa vor 14 Jahren verla en hat, zum er ten
Male zu einer Stärkung herüber kommen. Jm Seminar des Mi ionshau es bereiten fic) 15 Jünglinge auf den
Mi ionsdien t vor. Jn den näch ten Wochen wird noch ein fed)sehnter eintreten. Außerdem hat ich wieder ein äch- i cher Candidat der Theologie in den Dien t der Mi ion ge tellt und ein zweiter hat ich gemeldet. Die Geldbeiträge aus den Gemeinden in Jndien haben nicht unerheblich zugenommen und betrugen im leßten Jahr 5200 Rupien oder etiva $2280.00. Das ift kein geringes
Dpfer, wenn man bedenkt, daß die mei ten der Leute mit bitterer Armuth zu kämpfen haben und das Geld überhaupt einen ehr hohen Werth in Jndien hat. Jm Laufe des
Jahres find 207 Heiden getauft, dagegen i t der Rüfall von 191 in's Heidenthum zu beklagen. Der Haß der Heiden Er t kürzlich ivurde eine er t vor drei Jahren von der Mi ion erbaute Kapelle von den Heiden niedergebrannt. Die Zugehörigkeit zur
Kirche bringt Schaden an Hab, Gut und Ehre, an Leib und
Leben. Es erfolgten 149 Uebertritte aus andern Kirchen zur Leipziger Mi ion, wogegen aber 102 von der Leipziger
Mi ion zu andern Confe ionen abfielen, was onderlich dur Eingriffe der Römi chen veranlaßt wurde, die mit allerlei Ver prechungen und Geldge chenken Seelen zu ge- winnen uchen. Die Sabhreseinnahme in Leipzig betrug 324,376 Mark oder $77,850.00. Auch i t der Mi ion aus der Stadt Leipzig elb t ein Legat von 20,000 Mark zuge- fallen. Nach Er tattung des Jahresberichts vollzog Pa tor - Hoff tätter, der er te theologi che Lehrer am Mi ions eminar, die Abordnung von 5 Mi ionscandidaten. Die in die em
Fe tgottesdien t ge ammelte Mi ionscollecte betrug 573 Mk. oder $136.40. : Am Nachmittag wurde im Bet aale des Mi ionshau es noch eine Ver ammlung abgehalten und dabei auch tati ti che Mittheilungen aus dem Gebiet der Mi ion in Judien ge- macht. Die Zahl der Ort chaften in Judien, in welchen ich die Chri ten der Leipziger Mi ion befinden, beträgt 613, die >» der Gottesdien tlocale 148. Getauft wurden im vorigen Jahre 207 Heiden und 502 Chri tenkinder. Aufgenommen aus andern Confe ionen 149, und Ausge chlo ene wieder aufgenommen 115. Die em Zuwachs von 973 Seelen teht aber gegenüber ein Verlu t von 832 Seelen, nämlich: Ge- ftorbene 329, Ausgewanderte 119, Nückfall ins Heidenthum 191, Uebertritt zu andern Confe ionen 102, Ver chollene 91. Die Seelenzahl der ge ammten Gemeinden betrug Ende des vorigen Jahres 14,084, mit 86 Gemeindeälte ten und 38 niederen Kirchendienern. C. S. Das jährli<he Mi iousfe t der Hermannsburger Mi ion ivurde am 24. und 25. Juni gefeiert. Am Nachmittage des er ten Tages fand, wie gewöhnlich, die Jahresfeier der An talt in der Kreuzkirche tatt. Prediger waren die aus Jndien zurückgekehrten Mi ionare Kohlmeier und Lüchow. Director Harms er tattete den Jahresbericht. Jun der Zulu- mi ion arbeiten 22 Mi ionare mit 59 eingebornen Gehülfen auf 22 Stationen. Getauft ind im leßten Jahr 225 See- len und beträgt die Ge ammtzahl aller Getauften 1994, was gegen das vorige Jahr einen Zuwachs von 212 Seelen be- deutet. Die Gemeinden haben 3459 Mark oder $823.24 aufgebraht. Wegen der durch den Krieg im Nordzululande verloren gegangenen Stationen, die aber päter von der engli chen Regierung zurückzugeben ver prochen waren, wor- über jedod) noch keine Be ißtitel gegeben waren, wandte ich die Mi ion an das deut che kai erliche ausivärtige Aut, durch de en Vermittlung das Ver prechen der in näch ter Zeit auszufertigenden Vefigtitel erlangt worden i t. Daz durch ift der Mi ion ein bedeutender Verlu t an Mi ions- arbeit und Vermögen er part. Jn der Bet chuanenmi ion arbeiteten 27 Mi ionare mit 149 eingeborenen Gehülfen auf 24 Stationen. Getauft wurden 1494. Die Ge ammt eelenzahl in die er Mi ion beträgt 14,123 Seelen, ein Zuwachs von 448 im lebten Jahr. An Beiträgen wurden aufgebracht 18,805 Mark oder $4475.59. Jn der Hermannsburger Mi ion in Afrika arbeiten al o 49 Mi ionare auf 46 Stationen an einer Seelenzahl von 16,117. Jn Jnudien arbeiten unter den Telugu 11 Mi ionare, von denen fid) gegenwärtig 2 zur Erholung in der Heimath befinden. Jhnen zur Seite tehen 32 Nationalgehülfen, ge- tauft wurden 45, die Ge ammtzahl der Gemeinden beträgt 822 Seelen. Man hält die Anlage einer Erholungs tation in Judien für Augu t die es unternehmen. nothwendig. Director Harms Jahres cine Vi itationsrei e nad) gedenkt Judien im zu Jn Au tralien hat Mi ionar Schwarz um eine Gut [a ung gebeten, weil er das Klima nicht vertragen kann. Auch andere Mi ionare fühlen fid) matt und ehnen fid) nach Ablö ung. Ueber den Stand der Mi ion agt der
Bericht nichts, doh chen wir aus einem Bericht des dor- tigen Mi ionsprop tes Heidenreich im Au trali chen Kirchen- boten , daß hier im Ganzen bis yest 32 getauft ind, von denen aber 4 tarben und 6 entliefen, fo daß nur nod) 22 Seelen übrig ind. Das i t allerdings cin entmuthigen- ER des Re ultat, wenn man bedenkt, daß die Hermannsburger Mi ion eit 25 Jahren, mit nur kurzer Unterbrechung, im Junern Au traliens arbeitet und daß eitdem eine ganze Reihe von Mi ionaren unter un äglichen Mühen, Noth und -Cnt- : behrungen hier ihre Kräfte verzehrt haben, und ungezählte «Tau ende für die e Mi ion verausgabt ind. Die Mi ion in Neu eeland i t jest mit der in Au tra- lien verbunden. Mi ionar Chr. Dierks hat einen Bericht einge andt, wonach auf einer Station 26 Maorichri ten in gei tlicher Pflege tehen. Außerdem berichtet Mi ionar = H. Dierks, daß eine Gemeinde aus den Maori bis zu 60 Seelen geivach- dru>erei und Buchhandlung ergab einen Reingewinn von 3456 Mark oder $822.55. Das Hermannsburger Mi - 2s fionsblatt er chien in 9000, das Beiblatt in 6000 und dev Kalender in 7000 Exemplaren. Das Per onal des ganzen pas Buchge chäfts be teht aus 25 Per onen. Außer den genanne ten Geldbeiträgen gingen ein zahlreiche Beiträge an Zeug, Kleidungs tü>ken, Naturalien und allerlei Brauchbarem. | Am Abend \{loß fröhliches Bei ammen ein beim Alten Mi ionshau e und eine gemein ame Abendandacht im Freien die Feier des er ten Tages. Der zweite Tag ivurde a wie gewöhnlich mit Gottesdienften und den nothivendigen Zwi chenpau en zur Stärkung des Leibes im Freien ge- feiert, und zivar diesmal in dem etiva eine halbe Stunde von Hermannsburg gelegenen Dorfe Wee en auf einem chattigen großen Hofe. Kurz nach dem Mi ionsfe te traf die Nachricht von dem Tode des Mi ionars Heinr. Chr. Schulenburg ein.
en i t.
Der elbe war Mi -
Sur Mi ions- hau e in Her- mannsburg ind 25 Zöglinge im Unterricht; 2 der- elben werden dem-
ee näch t nad) Ame- tifa abgehen und ihre Studien in

ig dem mit Her- mannsburg be- freundeten Semi- nar der Ohio-- Synode in Afton fort eßen. Mit
ionar zu Harms- hope und Vor- teher des Moriko-
Krei es. Er wurde 1857 nach Afrika ge andt, legte meh- rere Stationen, darunter auch 1875 die Station Harmshope an, und tarb am 24. Mai im 61 ten Lebensjahre nach _ be chwerlicher, aber höch t ge eg-
dein Bekenntnis ; neter Thätigkeit ;
2 : nimmt man es ja leider im alten Das alte Hospital für Aus ühige in Jeru alem, gegründet 1865. toe im Dien te der is Mi ion. C.'S. S|
ES Hermannsburg läng t nicht mehr genau, denn nicht nur i t der
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Bes Miffionsrath aus Gliedern aus der Freifirde und der Lanz
; : deskirche sufammengefest, ondern aud) im Miffionshaufe | Die. driftlide Liebe im Dien te der Ausfahiger elb t unterrichten Lehrer aus der Freikirche und olche aus im Worgenlande. é aa der Landeskirche in Frieden zu ammen . Jn Zukunft oll Zu den Vildern. by der Cur us im Miffionshaufe ein e<8jähriger fein, und die er ten drei Jahre haupt ächlih der prachlichen und allge- meinen Bildung und die lebten drei Jahre der theologi chen Ausbildung gewidmet werden. - | 1 Einige der rithrendften Erzählungen handeln von Aus äßigen; es cheint, fic) ihrer be onders angenommen hat, der daß heiligen Schrift un er Heiland er heilte ja fo : BS ne Mit dem Mi ionshau e be onders für die Kinder der ift nod) verbunden eine Schul indi chen Mi ionare und der Ange tellten der Mi ion, mit zwei theologi ch gebildeten Lehrern; Leins, mit und ein Kinderheim, 10 Kindern indi cher unter Für orge cines Fräu- Mi ionare, welche Zahl bald einen bedeutenden Zuwachs erfahren wird. _ DieGe ammteinnahme der Mi ion betrug 271,592 Mark der $64,640.00. Die Mi ion hat gegenwärtig noch eine
manche von ihnen. Die Ge etze, welche Gott durh Mo es einem Volke gab, um die Aus äßigen abzu ondern, find außerordentlich wei e, und man befolgt ie daher noch bei allen Völkern, welche für die Ge undheit der Einzelnen _ Sorge tragen. Die e Trennung von den Uebrigen ollte aber keineswegs ein Grund ein, daß man fid) gar nicht um die e Unglitdliden bekümmert; und erfreulicherwei e haben die Chri ten fic) ihre Noth zu Herzen gehen la en. : Jm Mittelalter waren in fa t allen großen Städten
i Aus\äßigen-A yle; in England ollen cine Zeit lang ogar er 95 olcher Häu er gewe en ein. Seit dem 17. Jahrhundert i t der Aus aß aus Europa fa t ver chwunden ;- er findet ich aber noch in vielen Ländern, in Norivegen, Rußland, Afrika,
Palä tina, Per ien, Jndien, China und Japan. Jn Judien ind, wie man agt, 130,000 Aus äßzige, auf den Sandwich- In eln nicht weniger als 1250 bei einer Ge ammtbevölke- rung von etiva 80,000. Eins der bekannte ten A yle i t das der Briidergemeinde in Jeru alem, welches 1867 durch die Baronin Keffenbrink- A cheraden gegründet wurde. 1887 wurde das neue Ge- bäude errichtet, welches un ere zweite Sllujtration dar tellt. der engli chen Negierung aufgehört. Die Aus äßigen find vielfach ehr dankbar und ehr glücklich in ihrem Glauben an Chri tum; Herr Pa tor Kennedy agt, er habe nie auf- merk amere Zuhörer gehabt, als die Aus äßigen. Jn dem A yl zu Calcutta, welches der English Church Missionary Society gehört, ind innerhalb 20 Jahren 50 Aus äßige getauft worden, unter ihnen eine junge Frau, gewöhnlich die arme Emilie genannt. Die elbe war durch ihre Krank- heit blind geworden; obwohl ie wenig von der Bibel wußte, ertrug ie ihr Leiden mit bewundernsiverther Standhaftigkeit. Als ie im Sterben lag, las man ihr die Stelle vor: ,, Fd)
Wweifs, daß mein Erlö er lebt. ... Den elben werde ih mir
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Das neue Hospital für Aus ähige in Jeru alem JE u Hilfe , gegründet 1887. ie Ueber einer Thür fteht: JE us Hilfe. Mehr als 20 Aus- | äßige leben darin unter der aufopfernden Pflege von Herrn und Frau Müller. Die Brüdergemeinde hatte früher ein > Hospital auf Robben Fsland in Süd-Afrika. Cin A yl für Aus äßige gibt es ferner in Almora in Jndien, welches ehen, und meine Augen werden ihn chauen, und fein Fremder. Die Blinde wiederholte: Meine Augen werden ihn chauen. Bis zuleßt zeigte ie ihre Liebe und Ehrfurcht vor dem, der ihren Gei t geheilt hatte. Die e Mi ionsge ell chaft hat noh ein A yl in Tarran-Tarran E nach einer Gründung durch Capitän Ram ey 1851 der Lon- im Pendjab. - doner Mi ionsge ell chaft vermacht wurde. 260 Per onen -fwurden während der Lester zehn Jahre aufgenommen; von von Die Aus äßigen der Sandwich-Jn eln leben, ihren Verwandten und dem übrigen Volk, auf getrennt der Jn el ihnen tarben 158; zur Zeit befinden fic) 102 darin. Obwohl Molokai. Der Aus ahß tritt hier nicht in o hre>licher Ge- die mei ten Aus äßigen tumpf innig werden im Verlauf der + Krankheit, konnte von die en doch die Hälfte getauft erden. Die Hindus glauben, daß Aus aß cine Strafe ei für die in einem vorigen Leben begangenen Sünden und hielten des- __ halb die Aus äßigen für Verfluchte; ja, man begrub fie ogar öfters lebendig. Die e Grau amkeit hat aber unter talt auf, wie z. B. in Palä tina. Obgleich viele ent tellt ind durch die Krankheit, führen fie doch ein erträgliches Leben. Wohnung, Nahrung und Wa er wird ihnen reich- lich geliefert. Der römi che Prie ter Damien, welcher am 15. April v. J. tarb, wohnte 15 Jahre auf Molokai und litt in den legten drei Jahren, wie bekannt, elb t am us -

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- fag. Seine Leute liebten ihn ehr wegen einer Freundlich- keit und Güte. Aber auch viele andere haben ich der Aus- äßigen liebreih angenommen. Die Hälfte der Aus äßigen auf Molokai ind Katholiken, die Hälfte Prote tanten; beide
Kirchen ind tets gut gefüllt. Eine Anzahl Mi ionare aus
Bo ton haben in Segen gewirkt, außer ihnen mehrere an- dere Mi ionare und ein dort wohnender Arzt, Dr. Swift. Es i t ein trö tlicher Gedanke, daß in das dunkle Leben die er armen Dulder das Evangelium Licht gebracht hat.
Viele der Wusfagigen ind während ihres Aufenthalts im
A yl vom Aus aß der Sünde befreit worden; ie gleichen einem alten blinden Manne, der jest im Hospital zu Molo- kai i t er agt, er danke Gott für die e Krankheit, denn ie habe ihn von o vielen Uebeln befreit, onderlich von dem
Aus aß der Sünde und ihrer ewigen Verdammnis, die er damit vor Gott verdient habe. O. H.
Die Töchter des Wandarins.
(Ein trauriges Stück Heidenthums.)
Ji einer der Haupt traßen von Wut chang in China teht die tattlihe Wohnung eines Mandarins (Staats- beamten), die freilich von außen mehr einem Gefängnis gleich ieht, als einem Gis des Wohl tands; fo hod) find die fin teren Mauern, welche den Wohnplaß umgeben. Freilich, wenn man eintritt, nimmt ich das Haus ganz an- ders aus: da ind hön ge hmüdc>te Höfe, angefüllt mit liebli<h duftenden Blumen und Blüthenbäumen; in den Teichen prangen Wa erlilien, und wunderlich gebaute Fels- bögen öffnen die Aus icht auf immer neue Vergnügungs- plage. Jn die em Hau e wohnten drei junge Schwe tern unter der Obhut von einigen Tanten und Ba en und einem Bruder; Vater und Mutter hatten ie vor etlichen Jahren durch den Tod verloren. Hier nun brachten die Schwe tern ihre mei te Zeit in

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.__ ettivad cinförmiger Abge chiedenheit zu; am lieb ten be chäf- ; tigten fie fic) mit kun tvoller Stiderei. Die chön ten Klei- der ihres Bruders waren von ihren funftfertigen Fingern verziert. Wenn fie von die er teten Arbeit müde waren, er- holten fie ih in Hof und Garten oder griffen zum Karten- SS piel. Am mei ten aber vergnügten ie fic) damit, alten 3 Weibern zuzuhören, welche Blumen, irgend ein Pulver oder Schmud>geräthe, aud) andere Kleinigkeiten zum Verkaufe . brachten und tundenlang vom Treiben in der Außenwelt erzählen konnten. So gab s manche Gelegenheit, fröhliche und traurige Er- eigniffe zu hören. Jeßt aber trat eine neue Per on auf, eine alte Dame, Hau es viel deren Er cheinung unter Aufregung und Geflü ter den älteren veranlaßte; Frauen des die Schwe- tern hatten bald heraus, daß das eine Ehe tifterin war. Nun wußten fie alle drei, , an ielchem fie die liebe daß einmal Heimath zu der Tag kommen verla en hätten. Wie ehr Pn en ie zu ammen zu gehe Aber davon
konnte ja keine Rede ein. Schon vor Jahren hatte man ie verlobt, nur ließ fic) keinerlei Kunde einholen von den Familien, in welche ie eintreten würden. Die älte te der Schwe tern war jeßt 16 Jahre alt, die jüng te 13; da wäre es doch an der Zeit gewe en, etivas über die Bräutigame zu erfahren. Gerade heraus zu fragen, wie es ich damit ver- halte, war jedod) kaum chi>lih.
Sebt aber kam auch eine alte Frau zu dem Kleeblatt, die le en konnte. Sie erzählte o anmuthige Ge chichten von jungen Damen, die ich mit der Wi en chaft abgaben, ganz gelehrte Gedichte machten und die abenteuerlich ten Ereig- ni e erlebten, daß die Einbildungskraft der drei Schwe tern auf's höch te angeregt wurde und ich das Gehörte in ihren Träumen wiederholte. Wenn nur auch in ihrem Leben ich etivas Außerordentliches zutrüge! ihr einförmiges Da ein begann ihnen doch recht langweilig zu werden. Nun, mit der Hochzeit mußte dod) eine neue Zeit anbrechen. Jeht trug fic) wirklich twas Neues zu. Eines Tags, da ie fich angelegentlih erkundigten, was denn aus ihnen werden olle, erfuhren fie, daß die Hochzeit der beiden älte ten eine be chlo ene Sache fei: die Vorbereitungen dazu eien bereits getroffen. Aber warum agt man uns denn gar nichts von un eren Verlobten? Allmählich kam die ganze Sach- lage an's Licht. Jhr müßt euh nicht wundern, wenn es bet der Hochzeit minder lu tig zugeht, als ihr wohl er- wartetet. Wie ihr ganz klein waret, hat euch euer Vater an die Söhne der beiden Nachbarn verlobt; aber either haben
fid) die Um tände ehr verändert. Der eine Knabe, der die älte te zur Frau bekommen ollte, hatte eine chr chwere Krankheit durchzumachen ; es cheint,. die Gei ter waren un- zufrieden mit der Verlobung, und ie plagen ihn either. Er hat alle Fri che und Kraft verloren und ift zu einem Zwerg zu ammenge chrump ft, der kaum ein wenig denken und reden kann. Aber wie teht's mit meinem Verlobten? fragte die zweite Schwe ter. Darauf kam unter allerhand Ach elzu>ken ein eben o wenig befriedigender Be cheid. Die Familie deines Verlobten hat viel Unglü> gehabt. Sie war ja reid) und ange ehen; jest aber fehlt es dort am Nöthig ten. Du wir t dich recht zu ammennehmen und kärglich durch chlagen mü en; denn Armuth i t und bleibt ein hartes Loos. Die jüng te, Meimei genannt, \{li< fid) jest zu den beiden Schwe tern und lang liebevoll ihre Arme um fie. Da fragten die älteren: Und wie wird's un erer Meimei gehen? und bekamen die Antwort: O, um Meimei darf euh niht bange ein! die wird gut ver orgt, die Familie, zu der ie kommt, ift reid) und glitdlid), und ihr Verlobter i t ein ganz ge chi>ter, hoffnungsvoller Jüngling.
Am Abend, da fic) die drei Mädchen in ihrer tillen Kammer zu ammenfanden, weinten fie mit einander über das chwere Loos, das ihnen bevor tand. Was ollten, was konnten ie thun, um es zu ändern? wie wäre ihrer dunkeln Zukunft zu entfliehen? Vielleicht könnte. ihr Bruder hel- fen; den müßte man bitten, daß er die Hochzeiten verhindere.