Michael Stocker / Sebastian Meyer
Wildtiere Hausfreunde und Stรถrenfriede
Haupt
NATUR
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Michael Stocker / Sebastian Meyer
Wildtiere
Hausfreunde und St枚renfriede Unter Mitwirkung von Pro Natura
Haupt Verlag Bern 路 Stuttgart 路 Wien
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Zu den Autoren: Michael Stocker, Wien, ist selbstständiger Landschaftsplaner, Zoologe und Naturvermittler. Er ist Initiator und Mitentwickler der Homepage www.bauen-tiere.ch, die vom Verein WILDTIER SCHWEIZ geführt wird. Sebastian Meyer, Luzern, ist Zoologe und arbeitet beim Umweltschutz Stadt Luzern als Projektleiter Natur- und Landschaftsschutz. Er ist aktiver Vogel-, Fledermaus- und Naturschützer und Mitinitiator des Schweizer Natur- und Umweltschutzportals www.naturschutz.ch.
Die Herausgabe dieses Buches wurde durch Beiträge folgender Institutionen ermöglicht: Pro Natura, www.pronatura.ch SWISSLOS / Lotteriefonds Kanton Bern
Zürcher Tierschutz Wiener Umweltanwaltschaft SSF – Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz Anna-Zemp-Stiftung – Stiftung für umfassenden Mitweltschutz (SUMS)
Lektorat: Claudia Huber, D-Erfurt Illustrationen: Karin Bauer, D-Augsburg Gestaltung und Satz: Katja von Ruville, D-Frankfurt a. M. 1. Auflage: 2012 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07664-5
Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2012 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Germany www.haupt.ch
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Inhalt
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Lebensräume für Menschen und Tiere Tierische Begleiter Das behagliche Schlaraffenland?
9 14 17
Tiere auf dem Dach und unter Dachvorsprüngen Mauersegler Alpensegler Mehlschwalben Weißstörche Wespen Begrünte Dächer
21 24 33 39 48 57 70
Tiere auf dem Dachboden Fledermäuse Eulen Siebenschläfer Steinmarder Straßentauben Dohlen
77 80 91 101 108 117 128
Tiere an Fassaden Turmfalken Wanderfalken Spalten bewohnende Fledermäuse Hausrotschwänze Mauerspinnen Buntspechte
139 143 151 154 159 164 167
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Tiere an Fenster und Balkon Hausspatzen Amseln Wildbienen Zebra-Springspinnen Marienkäfer
175 178 186 191 199 202
Tiere in offenen Innenräumen und unter weit ausladenden Gebäudeelementen Rauchschwalben Große Zitterspinnen Kreuzspinnen
209 212 220 222
Tiere im Keller Kellerasseln Hausspinnen Erdkröten Fledermäuse Wanderratten Hausmäuse
229 233 238 242 250 256 262
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Rund ums Haus Igel Schmetterlinge Zauneidechsen, Mauereidechsen, Blindschleichen Frösche und Molche Füchse Dachse und Wildschweine Wildbienen
269 272 279 282 290 297 304 307
Wildtierschutz in Haus und Garten Tierfallen entschärfen Tierschonender Alltag Häuser sanieren, Gärten umgestalten Neubauten und Neuanlagen Zum Schluss
311 312 318 322 328 333
Anhang Dank Links Weiterführende Literatur Bildnachweis Stichwortverzeichnis
335 336 337 340 344 348
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1 Lebensräume für Menschen und Tiere Tierische Begleiter Das behagliche Schlaraffenland?
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Menschen und Tiere bewohnen gemeinsam Häuser und Gärten. Einige Tiere wurden von den Menschen gewählt und gelten als Haustiere. Aber neben Hunden, Katzen und Meerschweinchen wohnen auch wilde Tiere im menschlichen Lebensraum, Vögel, Insekten, Säugetiere und viele andere – diejenigen Hausfreunde, denen dieses Buch gewidmet ist. Mit Wildtieren zu wohnen, bringt Freude und gute Unterhaltung. Ob junge Spatzen ihre Eltern anbetteln, Mauersegler durch die Straßenschluchten jagen, Füchse im Scheinwerferlicht ruhig die Straßenseite wechseln, Wespen ein Stück aus einem Kotelett herausnagen, Kreuzspinnen ihre filigranen Netze aufspannen, wir können ihnen immer wieder zusehen. Das Wunder «Natur» im unmittelbaren Zusammenleben erfüllt uns mit Faszination. Wir möchten diese gerne mit den Leserinnen und Lesern teilen. Manchmal birgt das Zusammenleben aber auch Ärger und führt zu Konflikten. Wir nehmen diesen Ärger ernst. Daher zeigen wir in diesem Buch Möglichkeiten auf, wie solche Konflikte entschärft werden können: Was können die Menschen tun, um in möglichst gutem Einvernehmen mit den Störenfrieden in ihrer nächsten Nähe zusammenzuleben? Vom Dach bis in den Keller, vom Balkon bis in den Garten werden die verschiedenen Lebensräume am, im und ums Haus betrachtet. Jedes Kapitel beschreibt einen Gebäudeteil und zeigt, welche Tiergruppen und Tierarten hier leben können. 38 Tierarten werden in 10
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Bild und Text porträtiert, ihre Bedürfnisse an den Lebensraum geschildert und aufgeführt, warum sie besonders faszinieren. Falls eine Tierart Konflikte heraufbeschwören kann, gibt das Unterkapitel «Gutes Einvernehmen» Auskunft darüber, was zu tun ist, um die Situation für beide Seiten zu verbessern. Das Schlusskapitel zeigt, wie Tierfallen im Siedlungsraum entschärft werden können und worauf beim Sanieren oder Bauen geachtet werden muss, will man unseren tierischen Nachbarn unter die Flügel und Beine greifen. Im Anhang finden sich Internet-Links zu den wichtigsten Organisationen und zu Menschen, die sich für die eine oder andere Art besonders engagieren.
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Dachboden
Dach und Dachvorsprünge
Fledermäuse, S. 80
Mauersegler, S. 24
Alpensegler, S. 33
Mehlschwalben, S. 39
Hausspinnen, S. 238
Erdkröten, S. 242
Fenster und Balkon
Eulen, S. 91
Hausspatzen, S. 178
Siebenschläfer, S. 101
Amseln, S. 186
Steinmarder, S. 108
Wildbienen, S. 191
Straßentauben, S. 117
Zebra-Springspinnen, S. 199
Dohlen, S. 128
Marienkäfer, S. 202
Offene Innenräume
Rauchschwalben, S. 212
Große Zitterspinnen, S. 220
Keller
Kreuzspinnen, S. 222
Kellerasseln, S. 233
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Fassaden
Weißstörche, S. 48
Turmfalken, S. 143
Wespen, S. 57
Rund ums Haus
Wanderfalken, S. 151
Igel, S. 272
Spalten bewohnende Fledermäuse, S. 154 Schmetterlinge, S. 279
Hausrotschwänze, S. 159 Zauneidechsen, Mauereidechsen, Blindschleichen, S. 282
Mauerspinnen, S. 164
Frösche und Molche, S. 290
Buntspechte, S. 167
Füchse, S. 297
Dachse, S. 304
Wildschweine, S. 305
Fledermäuse, S. 250
Wanderratten, S. 256
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Hausmäuse, S. 262
Wildbienen, S. 307
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Tierische Begleiter
Turmfalken waren ursprünglich Felsenbewohner, die sich dann an den städtischen Lebensraum angepasst haben.
Das Bedürfnis nach Schutz begleitet die Menschen in ihrer ganzen Entwicklungsgeschichte. Vielerorts bezogen sie Höhlen, bevor sie zu bauen begannen. Andere Menschen zogen umher, und ihre Behausungen wanderten mit ihnen. Die mobilen «Höhlen» wurden massiver, je länger sie an einem Ort verweilten, bis sie schließlich sesshaft wurden. Als Material verwendeten sie Steine, Holz, Erde – je nachdem, was verfügbar war und sich leicht bearbeiten ließ. Die Menschen bauten nicht nur einzelne Häuser, sondern sie gründeten Siedlungen, die sich zu Dörfern und Städten entwickelten. Tiere fanden Gefallen an diesem neuartigen Angebot und folgten dem Menschen in die Dörfer und Städte.
Häuser als Höhlen In unseren Breitengraden entwickelte der Mensch mit der Zeit ein Haus mit drei Höhlentypen: dem eher kühl-feuchten Keller, dem beheizten, gemäßigt-trockenen Aufenthaltsbereich und dem trockenen, warm-kalten Dachboden. Die Tierarten, die dem Menschen folgten, nutzen die Lebensräume ganz nach ihren Bedürfnissen. Einige dieser Tierarten nutzen Dachböden, andere nur Keller. Weitere beziehen je nach Saison und Bedürfnis zunächst die warm-trockene und dann die feucht-kühle «Höhle».
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Gesamtlebensraum Gesamtlebensraum
Asseln
Hauswinkelspinnen
Wespen
Schmetterlinge
Zitterspinnen
Sommerversteck
Erdkröten
Gesamtlebensraum
Jungenaufzucht
z. T. Staatengründung
Jungenaufzucht
Mauersegler
Rauchschwalben
Jungenaufzucht, Übernachten
Jungenaufzucht
Straßentauben
Alpensegler
Jungenaufzucht
Turmfalken Jungenaufzucht
Jungenaufzucht, Verbringen des Tages
Jungenaufzucht
Eulen
evtl. Überwintern
Jungenaufzucht, Verbringen des Tages
warm-trocken (Dachboden im Sommer)
Jungenaufzucht
Jungenaufzucht
Überwintern
gemäßigt-trocken (Innenräume)
Steinmarder
Siebenschläfer
Fledermäuse
kühl-feucht (Keller, Brückenhohlräume)
Die Nutzung der verschiedenen «Haus-Höhlen» durch ausgewählte Tierarten
z. T. Überwintern
Verbringen des Tages
evtl. Überwintern
–
kalt-trocken (Dachboden im Winter)
Fassaden als neue Felswände Häuser bieten nicht nur Höhlen, sie sind mit ihren Fassaden Felsen in der Stadt. Mauern und Holzflanken bieten Vorsprünge, Gesimse, Spalten und Nischen als Unterschlupf, Brut- oder Überwinterungsplatz. Wer gut fliegen oder klettern kann wie Vögel, Spinnen, Insekten, Reptilien und manche Säuger erreicht diese Stellen leicht. Und je steiler und höher die Wand ist, desto größer ist der Schutz vor Feinden. Mit der Der Haussperling hat im Zeit wurden die künstlichen Felsen höher und höher. Gefolge der Menschen alle Türme, hohe Schornsteine, Hochhäuser und WolkenKontinente erobert. kratzer wurden gebaut. Turm- und in neuerer Zeit auch Wanderfalken nehmen diese Angebote gerne in Anspruch. In diese Landschaften mit von Wiesen und Hecken umgebenen Ersatzfelsen zogen auch die Hausrotschwänze ein. In den Straßenschluchten von Städten fühlt sich manch eine alpine Art wohl. Diese künstliche Felsenlandschaft verwandelt sich teilweise in eine grüne Zone. Wo sich Blätter ablagern und es ausreichend feucht ist, schaffen Mikroorganismen Humus und Erde. Bald wachsen hier Moose, Gräser oder sogar kleine Sträucher. Grün erobert ganz langsam die Ersatzfelsen. Flache und nur schwach geneigte Hausdächer werden grün. Ganz von alleine. Und es steht ihnen gut. Kletterpflanzen ranken und winden sich an den Fassaden hoch. Die Tierwelt erobert rasch dieses Grün: Schmetterlinge, Heuschrecken, Wildbienen, Vögel und viele mehr wissen die Sicherheit und das Ungestörtsein in der Höhe zu schätzen.
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Das behagliche Schlaraffenland?
Nirgends überlassen Menschen den Wildtieren ganzjährig mehr Nahrung als in Siedlungen und Städten: Abfalleimer, Abfallsäcke, nicht aufgesammelte Nüsse oder Früchte, auf die Straße geworfene Speisereste, Komposthaufen, spezielles Futter für Vögel, Igel und andere mehr. Wer die Scheu vor den Menschen verloren hat, findet in der Stadt das Schlaraffenland. Wo sich Ersatzfelsen anhäufen und «Felswände» zusammenkommen, wird es warm. Tagsüber heizt die Sonne sie auf, nachts strahlen sie die Wärme wieder ab. Im Winter erwärmen beheizte Gebäude und Automotoren die Luft. Die Städte sind weniger kalt als Wiesen, Wälder und Berge. Sommers wie winters kann die Temperaturdifferenz zwischen den Innenstädten und dem Umland an manchen Tagen vier bis fünf Grad Celsius oder mehr betragen. Die Luft ist oft trockener, und die Winde sind meist schwächer als in stärker durchgrünten Bezirken und in der Umgebung der Stadt. Die Wärme kommt vielen Tieren gerade im Winter zugute. Sie brauchen weniger Energie, um den Winter zu überstehen. Zum Beispiel kommen Hunderttausende von Saat- und Nebelkrähen und Dohlen aus Osteuropa in mitteleuropäische Städte, um dort zu überwintern. Auch
Füchse in der Stadt. Oft schon eine Selbstverständlichkeit und trotzdem jedes Mal wieder eine Überraschung.
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südlichen Tierarten gelingt aus diesem Grund in den Städten die Niederlassung nördlich der Alpen (Beispiele sind Weißrandfledermaus, Eichenschrecke und Mauerspinne). Die Tiere merken noch mehr: Wo viele Menschen sind, wird keine Jagd betrieben und (meist) weniger Gift ausgelegt. Die Dörfer und Städte wirken wie Jagdbanngebiete. Manche Tiere wie zum Beispiel Füchse, Wildschweine und Greifvögel sind hier sicherer. Ein weiterer Pluspunkt für Siedlungsgebiete sind die Ideal für Tauben: Räume für grünen Oasen – die Gärten und Parks. Grünräume sind die Nistplätze, Sitzstangen paradiesische Orte für die Menschen. In ihnen scheint zum Ausschauhalten und die die Natur gebändigt. Gärten beschenken uns mit NahNahrung ist sicherlich nicht rung und mit Schönheit. Unsere Seele kann hier zur weit. Ruhe kommen. Grünräume sind so vielfältig wie die Menschen, denen sie gehören. Diese Vielfalt ist es auch, die sie für viele Tiere zu einem begehrten Ort machen. Nahrung und Schutz, Partnerbörsen und Aufzuchtplätze liegen sehr nahe beieinander. In naturnahen Grünräumen sind viele Kleinstrukturen vorhanden, die in der landwirtschaftlich genutzten Landschaft weitgehend fehlen. Naturnahe Grünräume bieten Leckerbissen auf Beeten, an Sträuchern und Bäumen und im Kompost. Schatten- und Sonnenplätze werden angeboten. Der Schutz im Astdickicht liegt gleich neben der Singwarte. In Gärten und Parks wurden und werden Gewässer und Teiche geschaffen, während sie im Umland zugeschüttet wurden. In Grünräumen leben Vögel, Reptilien, Amphibien, Igel, Käfer und Schnecken.
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Artenvielfalt in der Stadt Aufgrund dieser guten Lebensbedingungen ergibt sich eine Tatsache, die überraschen mag. Längst liegen die Artenzahlen vieler Tier- und Pflanzengruppen in Siedlungen und Städten weit über denen der intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen. Die Vorstellung von einer «naturfeindlichen Stadt» ist an vielen Orten nicht mehr richtig.
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Manche Art hat in der Stadt zudem ihre Lebensweise geändert. Zum Beispiel brüten «Stadtamseln» früher als «Waldamseln». Einige singen mitten in der Nacht. In Einzelfällen wurden auch Bruten mitten im Winter an hell erleuchteten Stellen beobachtet. Einige Stadt-Fuchsfamilien werden zu Großfamilien, wie es die Flur-Füchse nicht kennen. Die Tiere an Häusern und um sie herum werden Kulturfolger genannt. Es sind Arten, die sich in besonderem Maße an den vom Menschen umgeformten Lebensraum angepasst haben. So kommen heute zum Beispiel Hausspatz, Straßentaube, Mauer- und Alpensegler oder Hausrotschwanz fast nur im Umfeld des Menschen vor. Ob die Arten sich jedoch im menschlichen Lebensraum auf Dauer halten können, ist nicht in jedem Fall gesichert. Lebensqualität – Naturbeziehungen im Alltag Die hohe Artenvielfalt ist ein Zeichen dafür, dass es Tieren tendenziell im Siedlungsumfeld ganz gut gefällt. Das gemeinsame Bewohnen des Lebensraumes erhöht jedoch auch die Lebensqualität der Menschen. Tiere zu beobachten, bereichert den Alltag und entspannt – und reduziert damit Stress. Kleinkinder erleben Tiere als Mitgeschöpfe, bauen Beziehungen zu ihnen auf und lernen den Respekt vor den Mitbewohnern. Die Möglichkeiten unmittelbarer Begegnungen mit der Natur sind von unschätzbarem Wert. Aber das Teilen dieses Lebensraumes ist nicht immer konfliktfrei – für beide Seiten können Probleme entstehen. Das Zusammenleben will gelernt sein, und die Bedürfnisse der Mitbewohner sind ernst zu nehmen. Mehlschwalben werden weniger, Mauerseglerbestände nehmen ab, in den Straßenzügen mancher Städte fehlen die Spatzen – für uns Menschen ein Verlust an Lebensqualität. Dem entgegenzuwirken, indem wir dafür sorgen, dass sich Tiere, Menschen und Pflanzen in den Ortschaften und Städten wohlfühlen, ist eine gesellschaftliche Aufgabe, an der sich alle beteiligen können, im Großen wie im Kleinen.
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2 Tiere 00 Kapitelüberauf dem schrift, gerne über Dach und unter drei Zeilen Dachvorsprüngen Mauersegler mit Seitenangabe Unterkapitel Unterkapitel mit Seitenangabe Alpensegler Unterkapitel mit Seitenangabe Mehlschwalben Weißstörche Wespen Begrünte Dächer
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Dächer und Dachvorsprünge
Jede menschliche Behausung hat ein Dach. Es schützt vor Regen, Schnee, Wind, Sonne und Kälte. Die Formenvielfalt der Dächer ist so groß wie die Vielfalt der Haustypen. Es gibt Satteldächer, Walmdächer, Pultdächer und Flachdächer. Mit Ausnahme des Flachdachs sind die Dächer geneigt und in der Regel nicht bewachsen. Dächer bestehen meist aus einem Oberdach (Dachbedeckung) und einem Unterdach. Dazwischen entsteht ein Raum – das Zwischendach –, der etwa zehn bis zwölf Zentimeter hoch ist und durch Balken, Latten und Ziegelleisten in Teilbereiche aufgetrennt beziehungsweise strukturiert wird. Am unteren Ende des Daches, unter Dachrinnen, Blechen oder Dachvorsprüngen, ist das Zwischendach offen. Sind keine Insektengitter angebracht, können Tiere wie Mauersegler und Fledermäuse diesen Raum nutzen. Zugänge können sich auch bei seitlichen Dachabschlüssen ergeben, zum Beispiel auf der Giebelseite eines Hauses. Schließt hier das treppenartig ausgeschnittene Brett nicht ganz genau an die Ziegel an, können Mauersegler oder Spatzen wunderbar einschlüpfen und eine Brut hochziehen oder Fledermäuse den Tag verbringen. Für solche Tierarten ist dieser Raum ein trockenes und ungestörtes Zuhause. Dachvorsprünge halten Regen von der Fassade ab, werfen Schatten und sind gleichzeitig Gestaltungselement. Je nach Region, Zeit und Baustil sind sie unter22
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schiedlich. Manche ragen nur zwanzig Zentimeter über die Fassade hinaus, andere zwei Meter. Die einen zeigen die Dachbalken, bei anderen sind diese in einen Holzkasten (Traufkasten) eingepackt oder gar in ein Gesims eingemauert. Den Schutz im Winkel zwischen Dach und Fassade nutzen beispielsweise Mehlschwalben, die hier ihre Nester bauen. Große Hohlräume sind in den Traufkästen vorhanden, etwas kleinere zwischen den Dachbalken auf der Hausmauer. Je nach Konstruktionsart sind sie für Mauer- und Alpensegler, Spatzen sowie für Fledermäuse zugänglich, sofern keine Insektengitter montiert wurden.
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Mauersegler Bindung an ein Haus: eng; Nistplatz, Mitte Mai bis Juli | Anwesenheit im Gebiet: Ende April bis Anfang August | Aktionsradius um Brutplatz während Brut und Aufzucht: 20–500 Kilometer (!) | Nur Nestrandaufbau, 1–4 weiße, glanzlose, gräulich gefleckte Eier | Brutbeginn: ab Mitte Mai, Schlüpfen: ab Anfang Juni | Ausfliegen der Jungen: ab Mitte Juli | Eine Brut pro Saison, Ersatz- bzw. Spätbrut selten | Körperlänge: 16–17 cm, Flügelspannweite: etwa 40 cm, Gewicht: 36–50 g So erkennt man sie: Mai bis Juli. Dunkle Vögel am Himmel. Schnell fliegend. Schnell flatternde sichelförmige Flügel. Meist in Gruppen oder zu zweit sich im Flug «neckende» Vögel. Ein hohes «srii-srii» ist ihr Ruf.
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Die Mauersegler (Apus apus) gehören zu den großen Fliegern unter den Vögeln. Ihre Flugleistung ist enorm. Haben sie ihr Nest einmal verlassen, fliegen Mauersegler fast während ihres ganzen Lebens. Da sie sich ausschließlich von Fluginsekten ernähren, verlassen sie Europa im insektenarmen Winter. Sie verbringen die kalte Jahreszeit über Afrika und
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legen dabei jedes Jahr Zugdistanzen von 3000 bis 12 000 Kilometern zurück. Im Sturzflug erreichen diese Hochleistungsflieger Geschwindigkeiten von 150 bis 180 Kilometer pro Stunde. Sie fliegen dabei so enge Kurven, wie es kaum ein anderer Vogel schafft. Unter den Tierkennern gibt es einige, die deshalb ausgesprochene Mauersegler-Fans sind. Sie erwarten freudig die «srii-srii»-Rufe der ersten Tiere, die jedes Jahr fast taggenau Ende April / Anfang Mai bei uns ankommen. Nach drei Monaten haben die Mauersegler ihre Jungen bereits großgezogen und treten ihre weite Rückreise nach Südafrika an. Mauersegler sind recht häufig – auch wenn ihre Bestände in manchen Städten bereits drastisch gesunken sind. Ursprünglich war der Mauersegler ein Fels- und Baumbrüter, doch heute bevorzugt er die Häuser im menschlichen Siedlungsraum. Die Nester werden an Häusern und Türmen in hochgelegenen Nischen, Mauerspalten, in und unter Dachvorsprüngen oder unter Ziegeln angelegt. Der Rückgang der Population ist darauf zurückzuführen, dass viele Nistplätze bei Gebäudesanierungen, Renovationen und Umbauten zerstört werden und einige moderne Baustile kaum Möglichkeiten für eine Neuansiedlung bieten. Häufig nisten mehrere Brutpaare am gleichen Gebäude, Kolonien von fünfzig und mehr Brutpaaren sind möglich. Doch vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass diese erstaunlichen Flieger vielerorts in Städten ihre Jungen aufziehen. Oft werden sie mit Schwalben verwechselt, mit denen sie jedoch nicht verwandt sind. Mauersegler leben oft jahrelang unbeobachtet in friedlicher Nachbarschaft mit Menschen unter einem Dach. Da sie die Fassaden nicht verkoten, sind sie für die Häuser unproblematisch. Ein Leben im Flug Mauersegler kann man fast nur beim Fliegen sehen – und meist nur von fern. Flitzen sie vor einem Fenster durch, hat man kaum Zeit, sie mit einem Blick zu erhaschen. Sie sind viel zu schnell. Am Himmel erscheinen sie als dunkel gefärbte Vögel mit langen, sichelförmigen, schmalen Flügeln und kurzem gegabeltem Schwanz.
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Mauersegler lieben es, in der Gruppe zu fliegen. Sie begeben sich in die insektenreichen Jagdgebiete und kehren dann zu den Nestern zurück, um ihre Jungen zu füttern.
Wenn sie kurzzeitig segeln, ist die Flügelform gut zu erkennen. Ansonsten schlagen sie die Flügel meist sehr schnell auf und ab und machen einen nervösen Eindruck. Ganz typisch ist ihr Formationsflug. Zu zweit oder in Gruppen von über zehn Tieren jagen sie einander pfeilschnell nach, am Himmel, über Baumwipfeln oder um Hausecken herum und schreien dabei laut «srii-srii». Fast alle lebenswichtigen Aktivitäten erledigt der Mauersegler im Flug. Er frisst, trinkt und schläft im Flug, ja manchmal kopuliert er sogar fliegend. Nur während der Brutzeit verbringen die Eltern Zeit mit ihrer Brut im Nest.
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Haben Sie’s gewusst? Dank moderner Radartechnik ist heute bekannt, dass die Mauersegler fliegend schlafen. Dabei schlagen sie alle paar Sekunden mit den Flügeln, um wieder an Höhe zu gewinnen. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Ornithologie sind jetzt dabei, die Annahme zu prüfen, ob die zwei Hirnhälften abwechselnd schlafen, während die jeweils wache den Flug und das Flügelschlagen kontrolliert.
Nachwuchs Mauersegler legen normalerweise zwei bis vier Eier, die von Männchen und Weibchen abwechselnd während etwa zwanzig Tagen bebrütet werden. Auch das Füttern bis zum Ausfliegen nach 42 bis 46 Tagen ist Aufgabe beider Eltern, die mit geöffnetem Schnabel herumfliegen und Insekten erbeuten. Haben die Alttiere bis zu 500 Insekten erhascht, fliegen sie ins Nest und verfüttern den Futterballen einem Jungen. Diese müssen dabei gelegentlich Stunden auf die Fütterung warten – ganz anders als zum Beispiel junge Meisen, die 10 bis 15 Mal pro Stunde gefüttert werden. Sind bei Kälte oder Regenwetter kaum Insekten in der Luft, weichen die erwachsenen Mauersegler großräumig in insektenreiche Gebiete
Mauersegler legen in erster Linie einen Nestrand aus in der Luft gesammeltem Material an. Das Nest bewahrt Eier und Jungvögel vor dem Absturz aus der Nische.
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aus. Es kann sein, dass diese mehrere Hundert (!) Kilometer vom Nest entfernt liegen. Junge Mauersegler müssen in solchen Fällen drei oder mehr Tage auf ihre Eltern und damit auf Futter warten. Damit sie in dieser Zeit nicht verhungern und erfrieren, fallen sie in eine Art Starre, in der die Körpertemperatur gesenkt wird und das Herz weniger oft schlägt. So können die Jungvögel Energie sparen und durchhalten, bis sie wieder gefüttert werden. Bleiben die Eltern jedoch zu lange weg, kann es trotzdem geschehen, dass die Jungen verhungern. Junge Mauersegler müssen sofort voll flugtauglich sein, wenn sie das Nest verlassen. Denn sie setzen sich nie auf Äste, Drähte oder Dächer. Wahrscheinlich ruhen sie nur aus, wenn sie segelfliegen oder sich an Mauern krallen. Um die Flugmuskulatur für den Wegflug zu stärken, schlagen die jungen Mauersegler im Nest mit den Flügeln – oder zittern bei Platzknappheit mit den Muskeln. Ein Mauersegler am Boden Ein Mauersegler, der am Boden liegt, ist in der Regel nicht gesund. Hartnäckig hält sich der Glaube, ein Mauersegler könne nicht auffliegen, wenn er einmal am Boden gelandet ist. Das ist falsch, denn jeder gesunde flugfähige Mauersegler mit voll ausgebildetem Federkleid würde sofort wieder starten.
Mauersegler am Boden sind entweder verletzt oder entkräftet, oder aber es handelt sich um einen Nestling, der noch nicht flugfähig ist.
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Daher darf ein Mauersegler, den man am Boden findet, niemals in die Luft geworfen werden, denn er ist verletzt, entkräftet oder noch zu jung zum Fliegen. Es empfiehlt sich, das Tier in einer mit einem Badetuch ausgelegten Kartonschachtel zum Tierarzt oder zu einer Vogelpflegestation zu bringen. Oder man informiert sich im Internet (Links im Anhang). Anforderungen an einen (idealen) Nistplatz – Ein Mauersegler-Nistplatz hat etwa die Größe einer großen Schuhschachtel, also etwa 35 x 25 x 12 Zentimeter. – Er muss dunkel sein. – Die Einflugöffnung ist etwa 4 x 6 Zentimeter groß. – Der Abstand zwischen zwei Einschlüpfen beträgt mindestens fünfzig Zentimeter, und jeder Einschlupf führt zu einer eigenen Kammer. – Unterhalb oder an der Einflugöffnung befindet sich eine griffige Fläche, an der sich die Vögel festkrallen können. – Ein- und Ausflugöffnung sind exponiert: Mauersegler lassen sich beim Abflug etwa vier bis fünf Meter senkrecht fallen. – Die Anflugbahn unmittelbar vor der Landestelle ist hindernisfrei: Kein Baum, keine Drähte, kein Abflussrohr, kein Mauervorsprung behindern den Anflug. – Die Temperaturen im Nest bleiben gemäßigt. (Bei sehr hohen Temperaturen springen junge Mauersegler aus dem Nest.)
Im Zuge von Dachsanierungen können Nistkästen angebracht und bei Neubauten Nischen zur Verfügung gestellt werden.
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= Nistbereich
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Gewusst wie – Nisthilfen für Mauersegler Viele Nistplätze werden unwissentlich zerstört, und moderne Gebäude bieten oft wenig geeignete Nischen. Damit weiterhin Mauersegler in unseren Siedlungen anzutreffen sind, müssen vorhandene Nistplätze erhalten und neue Nistmöglichkeiten angeboten werden. Da Mauersegler sehr ortstreu sind, mancher Brutplatz wird über mehr als zwanzig Jahre alljährlich aufgesucht, besteht die wirksamste Hilfe in der Erhaltung bestehender Nistplätze. Steht eine umfassende Fassaden- oder Dachrenovation an, ist es meist möglich, an praktisch gleicher Stelle wieder eine Nische zur Verfügung zu stellen oder einen Nistkasten anzubringen. Beobachtet man das Aufstellen eines Baugerüsts an einem Gebäude mit Mauerseglernestern, kann auf die Mauerseglerpopulation aufmerksam gemacht werden. Wenn das Gerüst vor der Rückkehr der Mauersegler steht, können Ersatznistkästen als Notlösung helfen. Wichtig ist, dass nach dem Brutbeginn der Mauersegler nicht mit dem Bauen begonnen wird, denn Bruten der Mauersegler sind geschützt. Für Mauersegler-Nistkästen aus Holz gibt es Bauanleitungen, Nistkästen aus Holzbeton sind im Fachhandel erhältlich. Neben Modellen, die in Mauern integriert werden können, gibt es solche, die am Unterdach oder an der Fassade angebracht werden. Im ersten Rückkehrjahr brüten junge Mauersegler noch nicht. Sie fliegen in der Gruppe und erkunden Nistmöglichkeiten für das nächste
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Jahr. Oft treffen jüngere Mauersegler auch später ein als erfahrenere Vögel und finden die Brutplätze besetzt vor. Daher brüten sie teilweise erst mit vier oder fünf Jahren zum ersten Mal. Gutes Einvernehmen Mauersegler sind im Nest leise und verursachen keine Verschmutzung. Sind die Jungen noch klein, schlucken die Eltern deren frische Ausscheidungen. Später tragen die Altvögel die Exkremente im Kehlsack fort, Nisthilfen müssen also höchstens alle paar Jahre gesäubert werden. Trotzdem empfiehlt es sich, Nistplätze nicht oder nur in mindestens 1,5 Meter Abstand über Fenstern einzurichten. Beste Unterhaltung Die Hochgeschwindigkeits- und Formationsflüge über Dachkanten und um Hausecken sind tagsüber und gehäuft am Abend vor Einbruch der Dämmerung zu beobachten. Mit Stakkato-Schreien stürzt eine Mauerseglergruppe aus dem Himmel auf eine Dachkante zu, pfeilt dann laut rufend vor der Hausfassade durch, wendet vier Häuser weiter. Schon zischen sie rufend wieder vorbei. Beim nächsten Durchflug setzen sich zwei oder drei Vögel aus der Gruppe ab, drehen schon bei der Hauskante, rufen ganz nah beim Nest, aus dem der Ruf möglicherweise beantwortet wird. Noch einmal drehen sie sich – immer noch in Hochgeschwindigkeit – vom Haus weg. Und vielleicht 15 oder 30 Sekunden später fliegt ein Mauersegler lautlos senkrecht auf die Fassade zu und ist blitzschnell in der Nische oder im Loch verschwunden.
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Typischer Flugverlauf an einem Nest, bevor ein Elternvogel ins Nest einfliegt.
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Tipps vom Nestdetektiv Um Nistplätze zu finden, muss man die Mauersegler beobachten. Am größten sind die Chancen, wenn man zwischen Mitte Mai und Mitte Juli frühmorgens, um die Mittagszeit oder bei einbrechender Dunkelheit die Hausbereiche kontrolliert, an denen sich ein Nest befinden könnte. Rufe und Ein- oder Ausflug verraten den Niststandort (siehe unten).
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JJ H C
An folgenden Stellen können sich Mauerseglernester befinden: A) Traufblech B) Giebelblech C) Ziegel D) Dachuntersicht E) Dachuntersicht-Verzierung F) Seitenblech G) Dachrinne H) Dachknick (Mansarddach) I) Haus-Zwischenspalt J) Fassadenverzierung K) Attika L) Rollladenkasten M) Brandmauer / fensterlose Mauer
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Stichwortverzeichnis
Abendsegler 80, 250 Großer 81, 83, 155 Kleiner 83 Alpensegler 12, 15, 19, 23, 33–38, 165, 323, 325 Ameise 73, 193 Ammen-Dornfinger 240 Amphibien 18, 93, 232, 246, 290–296, 312, 315, 320, 323 Amphibienunterführung 245, 248 Amsel 12, 19, 177, 186–190 Artenvielfalt 18, 19, 74, 281 Assel g Kellerassel Ästling 94, 95 Bakterien 234 259 Baumbrüter 25 Baumfalke 153 Baummarder 115 Baumschläfer 101 Bergmolch 231, 191. 292 Bienen 72, 142, 191–194 (s. auch Honigbienen, Wildbienen) Bilch 101 Birne 140, 142 Blattkäfer 73 Blindschleiche 13, 282–288, 319 Blutspecht 173 bodenbrütende Vögel 73 Brutkolonie 37, 129, 131 Brutpflege 94, 235 Brutröhrchen 196, 197 Buntspecht 13, 167–170, 172, 173
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Cheliceren 220, 221
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Dachbegrünung 70, 73, 75, 329 Dachboden (Estrich) 12, 14, 15, 34, 36, 38, 61, 63, 68, 78, 79, 82, 84, 86–90, 95, 96, 98, 99, 102–107, 109, 110, 112, 114, 115, 121, 124, 129, 154, 221, 318, 327 Dachs 13, 298, 304–306 DDT 152 Dickblattgewächse 198 Dohle 12, 17, 97, 128–137, 317 Drohne 59 Drossel 186 Duftstoff (Pheromon) 59 Echoortung 82, 83 Efeu 140, 142 Eichelhäher 137 Eichenschrecke 18 Eichhörnchen 93, 101, 107 Eidechsen 73, 282–284, 286–289, 319, 325 Elster 137, 153 Erdkröte 12, 15, 231, 232, 237, 242–249, 291, 292, 295, 314 Ersatzbrut 48 Erzwespe 72 Eule 12, 15, 82, 91–100, 172, 323 Fähe (Weibchen) 109, 303 Falke 82, 143, 147, 150, 153, 223 Faltenwespe 68 Fassadenbegrünung 141, 166, 171, 329 Feldspatz 185 Feldwespe 57, 58, 62, 65–67 Feldwinkelspinne 239 Felsenbrüter 99
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Fetthenne 72, 198 Feuersalamander 231, 232 Fledermaus 12, 13, 15, 22, 23, 64, 80–91, 93, 107, 122, 123, 125, 140, 154, 158, 176, 210, 211, 232, 250–255, 315–319, 322, 323, 326, 331 Braunes Langohr 82, 83, 251, 255 Breitflügel- 82, 155, 251 Fransen- 231 Graues Langohr 82, 83 Große Hufeisennase 82, 83 Großes Mausohr 82, 83, 86, 252, 254 Kleine Hufeisennase 82, 83, 231 Kleiner Abendsegler 83 Kleines Mausohr 82, 83, 86 Mücken- 155 Rauhaut- 83, 155, 157 Spalten bewohnende 13, 87, 140 Teich- 83 Wasser- 155 Weißrand- 18 Zweifarben- 155 Zwerg- 80, 83, 155, 250 Fledertiere 81 Fluchtdistanz 131, 132 Flugfaden 72, 165 Flughunde 81 Formationsflug 26, 31, 37 Frösche 13, 54, 242, 245, 248, 290, 291, 296, 319 Fuchs 10, 13, 17–19, 79, 93, 275, 297–304, 317 Fuchsbandwurm 299, 301, 302 Fuchsräude 299, 301 Furchenbiene 192
Glanzbiene 192 Grasfrosch 291–293 Graureiher 56 Grauschnäpper 79 Greifvogel 18, 123, 124, 136, 144, 313 Greifvogelattrappe 171, 172 Grille 147 Gründach 70, 72, 74 Guano 86, 89
Gartenrotschwanz 163 Gartenschläfer 79, 101, 107 Gelbhalsmaus 266, 267 Gesichtsschleier 93 Gewölle 93, 97, 98, 100
Igel 13, 17, 18, 232, 272–275 Braunbrust- 273 Ost- 273 Weißbrust- 273 West- 273
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Halbhöhlenbrüter 161 Harzbiene 192 Haselmaus 101, 107 Hauskatze g Katze Hausmaus 13, 262–264, 266, 267 Hausrotschwanz 13, 16, 19, 79, 140, 159–163, 165, 210, 211, 331 Hausspatz 12, 19, 178–185, 323 Haussperling g Hausspatz Hausspinnen 12, 238–241 Hauswinkelspinne 15, 221, 239, 241 Hauswurz 72 Heideschnecke 72, 73 Heuschrecke 16, 72, 73, 147 Höhlenbrüter 99, 163, 176 Holzbiene 191, 307 Honigbiene 191, 192, 194 Hopfen 142 Hornisse 63, 66, 68, 69, 79, 323 Hosenbiene 192 hudern 35, 53, 146 Hufeisennase Große 82, 83 Kleine 82, 83, 231 Hummel 72, 73, 142, 191–194, 307 Hundertfüßer 72
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Iltis 115 Insektenschutznetze 72
Libelle 73 Luftschadstoff 70
Käfer 18, 54, 72, 73, 147, 177, 181, 202, 205–207, 232 Käferfraßgänge 197 Katze 10, 42, 82, 88, 96, 98, 108, 114, 116, 134, 148, 188, 189, 216, 218, 232 Kaulquappe 246, 291, 295 Kauz g Eule
Magnetpulssystem 124 Malvengewächse 198 Marder g Steinmarder Marienkäfer 12, 202–207, 231 Asiatischer 206, 207 -larve 177, 203 Luzerne- 204 Zweipunkt- 204, 207
Keimruhe 110 Kellerassel 12, 15, 72, 73, 211, 231–237, 243 Kieferklauen (Cheliceren) 220, 221, 238 Kleiner Fuchs (Schmetterling) 79 Kleinspecht 173 Kletterpflanze 16, 107, 141, 187, 189 Koloniebrüter 128, 132, 136 Krähen 123, 124, 132, 144, 153, 313 Kräuselspinne 164, 165 Kreuzblütler 198 Kreuzkröte 295, 296 Kreuzspinne 10, 12, 211, 222, 223, 227 Brücken- 223 Garten- 223, 227 Vierfleck- 223 Kropfmilch 119 Kuckucksbiene 194 Kuckuckshummel 194 Kugelassel 72 Kulturfolger 19, 99, 129, 263, 267 Kurzschwanzmäuse 266
Maskenbiene 192 Mauereidechse 13, 72, 73, 140, 282–289, 323 Mauerpfeffer 70, 72, 198 Mauersegler 10, 12, 15, 19, 22, 24–34, 37, 38, 40, 44, 123, 125, 140, 183, 316, 323–325, 329–332 Mauerspinne 13, 18, 140, 164–166 Mäuse 54, 79, 86, 93, 95, 96, 98, 106, 109, 114, 147, 148, 153, 256, 257, 259, 262– 267, 298, 301, 314, 319 Mausohr 82–84, 86, 251, 252, 254 Großes 82, 83, 86, 252, 254 Kleines 82, 83, 86 Mehlschwalbe 13, 19, 23, 39, 40–47, 140, 176, 180, 211, 212, 323, 324, 329, 331 Meise 27, 176, 177 Milben 164, 205, 234, 301 Moderkäfer 231 Molche 13, 248, 290, 291, 314, 319
Labormaus 266, 267 Langohr 86, 231, 255 Braunes 82, 83, 251, 255 Graues 82, 83 Langschwanzmäuse 266 Larve 59, 61, 66, 67, 193, 194, 202, 205, 294, 301 Laubfrosch 295, 296 Laufkäfer 73, 231
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Nachtpfauenauge, Wiener 280 Nacktschnecken 231 Napfnest 33 Nebelkrähe 17, 132, 137 Nestflüchter 53 Nestlinge 28, 44, 94, 99, 119, 120, 123, 130–132, 146, 186, 190, 213, 264 Nisthilfen 30, 31, 38, 42, 45, 46, 162, 182, 192, 197, 217, 308, 309, 320, 326
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Pelzbiene 192, 195 Pheromon (Duftstoff) 59 Pionierpflanze 71 Primärdestruenten 234 Pseudotracheen g Tracheen Puppe 193, 279 Rabenkrähe 137 Radnetzspinne 222–224, 227 Radspinne, Eichblatt- 223 Rauchschwalbe 12, 15, 129, 210–219, 323 Regenwurm 54, 109, 147, 187, 188, 249, 273, 298 Repellent 122, 124 Reptilien 16, 18, 148, 283, 289, 320, 321 Ruderalpflanze 71 Ruhelarve 193 Rüttelflug 96, 144, 153 Saatkrähe 132, 137 Sandbiene 72 Schachtelbrut 119 Schlafgemeinschaft 36 Schlafmaus 101 Schleiereule 79, 91, 95–100 Schließmundschnecke 72 Schlürfbiene 192 Schmetterling 13, 15, 16, 40, 72, 73, 79, 155, 177, 205, 231, 279–281, 318 Schmetterlingsblütler 198 Schnake 155, 220 Schnecken 18, 72, 132, 188, 193, 232, 243, 273, 277, 292, 308 Schneckenzaun 314 Schwarzstorch 56 Schwebfliege 36, 58, 72 Seidenbiene 192 Siebenschläfer 12, 15, 78, 79, 101–107, 111, 112, 116, 259, 312, 315, 319, 323 Silberreiher 56
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Singvogel 79, 132, 264 Spaltenquartier 87–89, 155–157 Spätbrut 24, 128 Spatz g Hausspatz Spechtschaden 170, 171 Sperber 152, 153, 218 Spermientasche 58, 59 Spikes 123, 124, 317 Spinnen 16, 53, 72, 73, 162, 164–166, 168, 177, 181, 186, 199–201, 220–223, 225, 227, 231, 232, 237–241, 277, 292, 319 Spitzmäuse 232, 265, 266 Springschwänze 73, 231, 234 Springspinne 177, 200, 201 Zebra- 12, 199–201 Star 132 Steinhummel g Hummel Steinkauz 91, 94, 95, 98 Steinkriecher 231 Steinmarder 12, 15, 79, 96, 108–116, 149, 216, 232 Steinpicker 72 Stockente 177 Strangfalzziegel 198 Substrat 70–75, 271, 294, 328 Tagpfauenauge 79 Tauben 18, 88, 93, 95, 97, 109, 118–127, 135, 153, 257, 260 Felsen- 118 Ringel- 126 Straßen- 12, 15, 19, 79, 117–120, 125, 127, 132, 140, 152, 176, 317 Türken- 126 Wald- 126 Taubenabwehr 132, 317 Taubenschlag 95, 120, 121 Taubenspikes g Spikes Taufliege 231 Tausendfüßer 73, 231 Teichfrosch 293 Tracheen 236
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Trauerbiene, Gemeine 195 Trichterspinnen 239 Trockenrasen 71 Turmfalke 13–15, 79, 97, 123, 140, 143–150, 152, 153, 172, 177, 331 Uhu 92, 93, 99, 124, 172 Ultraschall 82, 106, 124, 264 ultraviolettes Licht 147 Usutu-Virus 189 Vorpuppe 193 Waldgeißblatt 142 Waldkauz 92, 95, 96, 99, 100 Waldmaus 266, 267 Waldohreule 92, 93 Waldrebe 140, 142 Waldwinkelspinne 239 Wanderfalke 13, 16, 123, 151–153 Wanderflug 203 Wanderratten 13, 356, 257, 259, 261 Wärmedämmung 45, 105, 157, 326 Wärmedämm-Vollsystem (WDVS ) 170 Waschbär 79, 114, 115 Wasserfrosch 248, 291, 296 Wasserkäfer 73 Wasserschnecke 73 Wasserspinne 240 WDVS Wärmedämm-Vollsystem 170 Weberknecht 72, 73, 231
Weinrebe 142 Weißstorch 13, 48–56, 323 Wespen 10, 13, 15, 57–59, 61, 62, 64–66, 68, 69, 73, 79, 191, 193, 194, 240, 323 Deutsche 61, 63, 68 Gemeine 58, 59, 61, 62, 64, 65, 68 Kurzkopf- 62 Langkopf- 62 Sächsische 63, 68 Wespenbussard 172 Wiesenhummel g Hummel Wildbiene 12, 13, 16, 72, 73, 177, 191–198, 307–309, 324, 329 Wildrose 142 Wildschwein 13, 18, 304–306 Winkelspinne, Große g Hausspinnen Wintersänger 187 Winterschlaf 84, 102, 103, 111, 251, 252, 263, 272, 274, 275, 277 Winterstarre 252, 282, 284, 285 Wochenstube 80, 84, 87, 88, 90, 154, 156, 211, 250 Wollbiene 72, 193 Wühlmäuse 266 Zauneidechse 13, 282–287, 323, 325 Zitronenfalter 231 Zitterspinnen 12, 15, 211, 220, 221, 239 Große 12, 220, 221 Zottelbiene 192 Zweiflügler 73
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