Bertrand; Herbarium der Heil- und Giftpflanzen

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DAS HERBARIUM DER HEIL- UND GIFTPFLANZEN

Haupt


Obwohl der Autor große Sorgfalt auf die Korrektheit der medizinischen Angaben verwendet hat, ist dieses Buch kein medizinisches Fachbuch. Verlag und Autor übernehmen für die medizinischen Angaben in diesem Buch, insbesondere für die angegebenen Dosierungen, Wirkungen und Anwendungen der beschriebenen Drogen, keinerlei Verantwortung; eine Garantie oder Haftung durch den Verlag oder den Autor sind daher ausgeschlossen. Verlag und Autor empfehlen dringend, vor der Verwendung der in diesem Buch beschriebenen Drogen einen Arzt oder Naturheilpraktiker aufzusuchen.


Bernard Bertrand

DAS HERBARIUM DER HEIL- UND GIFTPFLANZEN

Übersetzt von Sibille Schmitz Fotos von Yannick Fourié

Haupt NATUR


1. Auflage 2015 Die französische Originalausgabe erschien 2009 bei Editions Plume de Carotte unter dem Titel Herbier toxique. Codes secrets pour plantes utiles. Copyright © Editions Plume de Carotte, 2009 Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Informationen sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-07914-1 Herbarblätter: Université de Montpellier II, Institut de botanique, Service des herbiers Foto der Herbarblätter: Yannick Fourié Drogen: Université de Montpellier II (Seiten 34, 38, 40, 42, 44, 46, 52, 54, 56, 58, 62, 64, 66, 70, 72, 74, 78, 82, 84, 88, 90, 96, 98, 102, 106, 108, 116, 118, 122, 124, 128, 132, 144, 148, 156, 158, 160, 162, 170, 172, 174, 176) und Université de Montpellier I (alle anderen) Fotos der Drogen: Yannick Fourié Fotos der Pflanzen: Bernard Bertrand: 38, 40, 42, 44, 46, 50, 52, 54, 56, 64, 66, 70, 72, 76, 78, 82, 86, 90, 96, 100, 106, 118, 124, 126, 130, 132, 144, 148, 150, 152, 154, 160, 162, 172, 176 Fotos des Herbariums: Véronique Bourgade/Herbier de l’Université de Montpellier II Ethnografische Fotos: Sammlung von Edition Plume de Carotte Layout: Geneviève Démereau Grafisches Konzept: LesZines/Sandrine Arribeux, Céline Colombo Projektleitung: Laura Puechberty Aus dem Französischen übersetzt von Sibille Schmitz Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Verlag die Werkstatt, D-Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe: Haupt, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig. Printed in Germany www.haupt.ch


INHALTSVERZEICHNIS PATRONAT DER UNIVERSITÄTEN VON MONTPELLIER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

(Heracleum mantegazzianum) – Der Eroberer . . . . . . . 56

VORWORT VON REINHARD SALLER . . . . . . . . 8

FAULBAUM (Frangula alnus) – Stimulierendes Abführmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

RIESEN-BÄRENKLAU

ZWEIHÄUSIGE ZAUNRÜBE TOXIZITÄT BEI PFLANZEN – historische Hintergründe und kritische Anmerkungen. . . . . . . . . . 11

(Bryonia dioica) – Eine Hexenpflanze . . . . . . . . . . . . . . . 60

GIFT ZUM ÜBERLEBEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

(Buxus sempervirens) – Zwiespältiges Hausmittel . . . 62

TOXIZITÄT, DOSIS UND KONZENTRATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

GEWÖHNLICHER HANF (Cannabis sativa) – Verbotenes Betäubungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

EINE FAMILIENANGELEGENHEIT? Es kommt darauf an!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

SCHÖLLKRAUT (Chelidonium majus) – Ein Mittel für die Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

FAMILIEN MIT UNGEFÄHRLICHEN ARTEN (AUSNAHMEN AUSGENOMMEN!). . . . . . . . . . . 27

(Lonicera periclymenum) – Duftend aber harmlos? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

FAMILIEN MIT UNGEFÄHRLICHEN UND GEFÄHRLICHEN ARTEN . . . . . . . . . . . . . . . . 29 FAMILIEN MIT (FAST) AUSSCHLIESSLICH GEFÄHRLICHEN ARTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

GEWÖHNLICHER BUCHSBAUM

WALD-GEISSBLATT

GEFLECKTER SCHIERLING (Conium maculatum) – Von Sokrates bis zur Bibel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

GEWÖHNLICHE WALDREBE (Clematis vitalba) – Das Kraut der Bettler . . . . . . . . . . . 72

HERBSTZEITLOSE (Colchicum autumnale) – Der Tod in den Wiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 FUCHS-EISENHUT (Aconitum vulparia) – Tödlicher Köder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 SCHWARZFRÜCHTIGES CHRISTOPHSKRAUT (Actaea spicata) – Verlockende Früchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 FRÜHLINGS-ADONISRÖSCHEN (Adonis vernalis) – Göttliche Pflanze . . . . . . . . . . . . . . . . 38

GEWÖHNLICHE AKELEI (Aquilegia vulgaris) – Blauer Hustensaft . . . . . . . . . . . . . 40

BUSCH-WINDRÖSCHEN (Anemone nemorosa) – Das schöne Waldblüemli . . . . 42

GEWÖHNLICHER BEINWELL (Symphytum officinale) – Lügen und Desinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

HARTRIEGEL/KORNELKIRSCHE (Cornus sanguinea/mas) – Genießbar und Ungenießbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

GEWÖHNLICHER GOLDREGEN (Laburnum anagyroides) – Gefährliche Schönheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

SEIDELBAST (Daphne sp.) – Eine keusche Pflanze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

GEWÖHNLICHE OSTERLUZEI

GEWÖHNLICHER STECHAPFEL

(Aristolochia clematitis) – Kein Fleischfresser. . . . . . . . 44

(Datura stramonium) – Die Droge, die Flügel verleiht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

ARNIKA, BERG-WOHLVERLEIH (Arnica montana) – Allheilmittel für allerlei Beulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

ROTER FINGERHUT (Digitalis purpurea) – Nur zum Spielen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

GEFLECKTER ARONSTAB

RUNDBLÄTTRIGER SONNENTAU

(Arum maculatum) – Das Schlangenkraut . . . . . . . . . . . 48

(Drosera rotundifolia) – Fleischfressende Pflanze . . . . 88

GEWÖHNLICHE HASELWURZ

GRÜNE NIESWURZ (Helleborus viridis) – Wider den Wahnsinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

(Asarum europaeum) – Ein Mittel bei Trunksucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

KREUZBLÄTTRIGE WOLFSMILCH

WEISSER AFFODILL (Asphodelus albus) – Wildes Gemüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

(Euphorbia lathyris) – Purgiermittel und Wühlmausschreck . . . . . . . . . . . . . . . . 92

SCHWARZE TOLLKIRSCHE

ADLERFARN (Pteridium aquilinum) – Anders als vermutet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

(Atropa belladonna) – Tödliche Eitelkeit . . . . . . . . . . . . . 54

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STECHENDER MÄUSEDORN (Ruscus aculeatus) – Der aus der Reihe tanzt . . . . . . . . 96

SCHACHBRETTBLUME

AMERIKANISCHE KERMESBEERE

(Fritillaria meleagris) – Verkannte Noblesse . . . . . . . . . 98

(Phytolacca americana) – Mit Vorsicht zu genießen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

GEWÖHNLICHES PFAFFENHÜTCHEN (Euonymus europaeus) – Spindelstrauch . . . . . . . . . . . . 100

SCHARFER HAHNENFUSS

SADEBAUM (Juniperus sabina) –

(Ranunculus acris) – Erinnerungen an die Kindheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

Niedriger Strauch mit kräftigem Geruch . . . . . . . . . . . 102

ECHTER GAMANDER (Teucrium chamaedrys) – Auf der Anklagebank . . . . 104

WEISSE MISTEL (Viscum album) – Symbol der Ewigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 GEWÖHNLICHE STECHPALME (Ilex aquifolium) – Giftig oder ungiftig? . . . . . . . . . . . . . 108

GEMEINE EIBE (Taxus baccata) – Bitte keine Vorverurteilung! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 TAUMEL-LOLCH (Lolium temulentum) – Das Kraut, das taumeln macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 OSTERGLOCKE, GELBE NARZISSE (Narcissus pseudonarcissus) – Bitte nicht verwechseln! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

SCHWARZES BILSENKRAUT (Hyoscyamus niger) – Gefährlicher Flug . . . . . . . . . . . . . 116

LORBEER-KIRSCHE/KIRSCHLORBEER (Prunus laurocerasus) – Weder Lorbeer noch Kirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

OLEANDER (Nerium oleander) – Schönheit, die töten kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

GEMEINER EFEU (Hedera helix) – Unbegründeter Verdacht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 LUPINEN (Lupinus spp.) – Gutes Potenzial – noch unterentwickelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 GEMEINER BOCKSDORN

ALPENROSEN UND VERWANDTE (Rhododendron spp.) – Giftig, aber wunderschön . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

GEMEINER RHABARBER (Rheum rhabarbarum) – Mit Vorsicht genießen!. . . . 154

RIZINUS (Ricinus communis) – Geheimagent im Park . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 WEIN-RAUTE (Ruta graveolens) – Die Engelmacherin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 GEWÖHNLICHES SEIFENKRAUT (Saponaria officinalis) – Vom schlimmsten Verdacht reingewaschen . . . . . . . . . 160

PYRENÄEN-BLAUSTERN (Scilla lilio-hyacinthus) – Traditionelles Rattengift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

JAKOBS-GREISKRAUT (Jacobaea vulgaris syn. Senecio jacobaea) – Invasive Gefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

VIRGINISCHER TABAK (Nicotiana tabacum) – Vom Nikotin zur Zigarette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

GEMEINE SCHMERWURZ (Dioscorea communis) – Kraut für verprügelte Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

GARTEN-TULPE (Tulipa gesneriana) – Stille Wasser sind tief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

GEMEINE ALRAUNE

WEISSER GERMER (Veratrum album) – Diabolischer Cocktail. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

(Mandragora officinarum) – Der Inbegriff der Zauberpflanze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

(Viburnum opulus) – Meistens essbar . . . . . . . . . . . . . . . . 174

(Lycium barbarum) – Schlechter Leumund . . . . . . . . . . 126

GEMEINER SCHNEEBALL

ECHTES JOHANNISKRAUT

ATTICH, ZWERG-HOLUNDER

(Hypericum perforatum) – Unschuldig und nützlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

(Sambucus ebulus) – Als Aperitif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

SCHWARZER NACHTSCHATTEN

ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EIN EIGENES HERBAR ANLEGEN . . . . . . . . . . . GLOSSAR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIBLIOGRAFIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HERBARIEN ONLINE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ÜBER DEN AUTOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REGISTER DEUTSCH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REGISTER LATEINISCH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

(Solanum nigrum) – Eine schwierige Familie! . . . . . . . 132

MAIGLÖCKCHEN (Convallaria majalis) – Im Mai, aber bitte mit Vorsicht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 KORNRADE (Agrostemma githago) – Vergiftetes Mehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 GIFTIGE REBENDOLDE (Oenanthe crocata) – Krankmachende Wurzel . . . . . . 138

GROSSE BRENNNESSEL (Urtica dioica) – Die Königin der Nesseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 SAUER-AMPFER (Rumex spp.) – Nicht nur für die Suppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 SCHLAF-MOHN (Papaver somniferum) – Schlafende Schönheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

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KARTOFFEL (Solanum tuberosum) – Zu Beginn verdächtig, heute begehrt . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

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Patronat der Universitäten von Montpellier Das «Herbarium der Heil- und Giftpflanzen» wurde in Partnerschaft mit der Université Montpellier 1 (Droguier de Pharmacie, Drogensammlung der Pharmazie) und der Université Montpellier 2 (Service des collections, Institut de Botanique, Sammlungsabteilung des Instituts für Botanik) verwirklicht. Die beiden Institutionen freuen sich, dadurch einen kleinen Ausschnitt aus ihren Sammlungen – Herbarblätter und Drogen – einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wir sind stolz auf unsere Sammlungen und wünschen dem «Herbarium der Heil- und Giftpflanzen» viel Erfolg. Danièle Hérin Präsidentin der Université Montpellier 2

Das Herbarium des Instituts für Botanik In der Nähe des Botanischen Gartens befindet sich im Institut für Botanik das Herbarium von Montpellier, das die Zeiten überdauert hat und kommenden Generationen ein unschätzbares Kapital übermittelt. Die aus mehr als 5 Jahrhunderten stammenden Sammlungen sind nicht nur ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte der Botanik in Montpellier, sondern eines der wichtigsten Herbarien in Frankreich mit über 4 Millionen Belegen an höheren Pflanzen und Pilzen, Sammlungen getrockneter Pflanzen und bedeutender Illustrationen. Die ältesten Sammlungsbelege gehen auf Richer de Belleval zurück, der 1593 in Montpellier den ersten Botanischen Garten Frankreichs gründete. Vom 17. Jahrhundert an wurden und werden die Bestände durch lokale Sammeltätigkeit oder große Expeditionen vergrößert. Dank internationaler Austauschprogramme, Legate und Akquisitionen umfasst das Herbar zurzeit mehr als 15 000 Kartons auf etwa 5000 Regalmetern. Das Herbarium ist gleichzeitig Archiv und Kulturgut, dient aber vor allem der Forschung; seine Sammlungen werden durch wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen oder Digitalisierung der Belege für die OnlineVerfügbarkeit immer wertvoller. V. Bourgade, L. Gomel, J. Mathez, F. Munoz, P. A. Schäfer Universität Montpellier 2, Sammlungsabteilung

Philippe Augé Präsident der Université Montpellier 1

Die Drogensammlung der Pharmazie Bernardin II Duranc, ein Apotheker aus Montpellier, entschied sich 1588, in seiner Offizin eine Mustersammlung der verschiedenen Drogen anzulegen, die er für seine offizinellen Zubereitungen brauchte. Jedes Jahr stellte er seine Arzneidrogen den Studenten des Collège de Médecine vor. Diese Idee wurde 1633 von der Universität aufgegriffen, die begann, eine eigene Drogensammlung aufzubauen. Im Lauf der Zeit sollten zahlreiche Ausstellungsstücke aus der ganzen Welt dazukommen. Die Sammlung besteht vorwiegend aus pflanzlichen Arzneidrogen und wurde von den Professoren für Arzneimittelkunde und Pharmakognosie, die den Lehrstuhl im Lauf der Zeit innehatten, nach und nach zusammengetragen. Die einzigartige Drogensammlung von Montpellier ist heute die zweitgrößte in Frankreich und umfasst auf 250 m2 Fläche etwa 14 000 DrogenBelege. Als wissenschaftliches und kulturelles Erbe der Universität begeistert die Drogensammlung auch heute noch die Pharmaziestudenten, die kürzlich begonnen haben, sie unter Anleitung ihrer Dozenten zu sichten und zu aktualisieren. C. Marion, F. Olivier, Y. Pélissier, A. Térol Universität Montpellier 1, Fakultät für Pharmazie

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VORWORT

Derzeitige Schätzungen weisen weltweit auf ca. 250 000 Blütenpflanzen (Spermatophyten) hin (manche Schätzungen gehen bis zu 400 000 Arten). Ein wesentlicher Anteil von ihnen (35 000–80 000) scheint als Heilpflanzen verwendbar zu sein, etwas mehr als 10 000 Arten sind bislang, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß, in der Forschung aufgegriffen worden. Von den derzeit bekannten potenziellen Heilpflanzen sind vermutlich mehr 15 000 Arten in unterschiedlichem Grade im Bestand gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht. In Mitteleuropa sollen sich ca. 20 % der wild wachsenden Blütenpflanzen als Heilpflanzen nutzen lassen, in manchen afrikanischen Ländern sogar bis mehr als 35 %. Heilpflanzen und Giftpflanzen lassen sind zumeist nicht prinzipiell voneinander unterscheiden. Eine Reihe von Heilpflanzen kann bei der Anwendung dosisabhängig toxisch wirken, d. h., sozusagen zur Giftpflanze werden, und umgekehrt können Pflanzen, die schwerpunktmäßig als Giftpflanzen angesehen werden, bei sorgsamer und kenntnisreicher Anwendung im niedrigen bis sehr niedrigen Dosisbereich arzneilich genutzt werden. Die Ambivalenz der potenziell toxischen, aber häufig auch potenziell therapeutischen Eigenschaften lässt sich schon in den Versuchen erkennen, Giftpflanzen 8

als Pflanzen zu definieren, die chemische Verbindungen synthetisieren, die in den Stoffwechsel lebender Organismen störend eingreifen, d. h., direkt oder indirekt Giftwirkungen entfalten können. Vergleichbar lassen sich Heilpflanzen charakterisieren, wenn der Begriff «Giftwirkungen» durch «therapeutische Wirkungen» ersetzt wird. Das ambivalente Potenzial lässt sich auch im griechischen Begriff «Pharmakon» im Zusammenhang mit Heilund Giftpflanzen erkennen, der neben «Heilmittel» und «Gegengift» auch «Zaubermittel», «schädliches Mittel», «Gift» sowie «Färbemittel» bedeuten kann. Es werden allerdings zumeist nicht die ganzen Pflanzen verwendet, sondern gezielt ausgewählte Pflanzenteile, die sich in ihrer Zusammensetzung und in den erzielbaren erwünschten bzw. toxischen Wirkungen ganz erheblich unterscheiden können. Solche Pflanzenteile sind z. B. Wurzeln, Rhizom, Kraut, Blätter, Blüten, Rinde und Samen. Soweit die Pflanzen als potenzielle Arzneipflanzen gelten, werden die arzneilich eingesetzten bzw. zur Herstellung von Arzneimitteln (z. B. Tee, Extrakte) verwendeten Pflanzenteile als Drogen bzw. Arzneidrogen bezeichnet. Pflanzliche Mittel, seien sie Heiloder Arzneimittel oder seien sie Gif-


te, weisen eine wesentliche Eigenheit auf: Sie sind regelhaft Mehrstoff-, zumeist sogar Vielstoffgemische. Zu den Heilwirkungen tragen, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß, zumeist mehrere bis viele Komponenten der Droge, des Tees oder des Extraktes bei. Auch zu den Giftwirkungen tragen zumeist mehrere, bis zahlreiche Einzelstoffe bei, die in den Giftpflanzen bzw. den giftigen Pflanzenteilen und deren Zubereitungen enthalten sind. Man nimmt derzeit an, dass nur bei ca. 9 % der (potenziellen) Giftpflanzen ein einziger Einzelstoff oder wenige Einzelstoffe die Wirkungen dominieren. In den Pflanzen selbst scheinen notwendige Reaktionen, z. B. die Abwehr von Fressfeinden, eher durch Vielstoffgemische als durch Einzelsubstanzen gelöst zu sein. Im Pflanzenreich wird eine riesige Vielfalt von unterschiedlichen Pflanzeninhaltsstoffen gebildet. Man schätzt die Zahl solcher biogener Substanzen derzeit auf 60 000–100 000. «Biogen» (aus dem Leben stammend) heißt, dass diese Verbindungen das Ergebnis lange bestehender biologischer Prozesse sind. Diese Pflanzenstoffe sind in der Regel jeweils Träger zahlreicher Wirkungen, sie entwickelten sich evolutionär als Breitbandwirkstoffe. Dementsprechend sind die pflanzlichen Wirkungsträger in den meisten Fällen Breitbandwirkstoffgemische. Es sind keineswegs nur das biochemische Gefüge und die biochemische Beschreibung von Wirkungen, die zur Attraktivität der Beschäftigung mit Heil- und Giftpflanzen und den durch sie ausgelösten komplexen Erscheinungsbildern beitragen. Historische, kulturelle, emotionale und affektive Faktoren spielen gleichermaßen eine wesentliche Rolle. So lassen sich z. B. Giftpflanzen nicht nur als biogene Naturgefahren oder nur in den Kategorien von Gesundheitsschädigungen und Gefahren verstehen. Begriffe im Zusammenhang mit Heil- und Giftpflanzen wie «Phantastika», «Rauschmittel», «Botanik der Begierde», «Magie», «ritueller» resp. «spiritueller Gebrauch» weisen auf unterschiedliche, aber wirkungsträchtige Symbol- und Gefühlswerte hin. Dass die Beschäftigung mit Giftpflanzen in der Bevölkerung auf großes Interesse stößt, zeigt sich auch

in der seit 2004 jährlich stattfindenden Wahl einer Giftpflanze des Jahres (2015: Rittersporn; vordem u. a. Blauer Eisenhut, Pfaffenhütchen, Roter Fingerhut, Herkulesstaude, Tabak, Herbstzeitlose, Eibe, Kirschlorbeer, Maiglöckchen). Alle diese Pflanzen werden in diesem «Herbarium der Heil- und Giftpflanzen» besprochen. Der Gebrauch von nützlichen Pflanzen bedeutet nicht nur die Aufnahme von Einzelstoffen, und sei es auch einer Vielzahl von Einzelstoffen, er ist darüber hinaus die Verwendung gestalteter Umwelt mit den pflanzlichen Mitteln, die u. a. mit dem variablen Wachstum der Pflanzen, den jeweiligen klimatischen Einflüssen, den unterschiedlichen Standorten und der Begleitflora zusammenhängt. Heilpflanzen und die in ihnen strukturierten Zusammenhänge enthaltenen Stoffe sind in langer evolutionärer Entwicklung entstanden (evolutionäre Selektion), viele von ihnen in ko-evolutionärer Auseinandersetzung mit Säugetieren und Menschen. Die Anwendung von Heilpflanzen und der aus ihnen entwickelten Produkte lassen sich daher durchaus als eine Art «Öko-Pharmakologie» bzw. «ÖkoPharmakotherapie» betrachten. Sie werden von nicht wenigen Menschen als eine Art Kontrapunkt oder wenigstens Ergänzung zu einem «Imperialismus neuer chemischer Moleküle» empfunden. Der ökologische Charakter könnte auch noch darauf beruhen, dass die Rohstoffe der pflanzlichen Mittel (Heilpflanzen, Arzneidrogen) Endprodukte einer Art solarer Chemie darstellen, d. h., sie entstehen in Wurzeln, Sprossachsen, Blättern, Blüten oder Früchten bzw. Samen durch chemische Reaktionen, die durch Solarenergie in Gang gesetzt und unterhalten werden. Die Produkte lassen sich sehr wahrscheinlich leichter als neue synthetisierte Substanzen wieder in natürliche Stoffwechselkreisläufe zurückführen. Der bedachte Umgang mit Heilpflanzen ist durchaus eine Art von exakter wissenschaftlicher Heilkunde. Diese beruht auf Erkenntnissen durch sorgsame, geplante und wiederholte Beobachtungen. Sie beinhaltet zudem die teilweise lange und kulturell mannigfaltige Geschichte von Anwendung und Beobachtung. Für eine solche Heilkräutermedizin lässt sich durch9


aus Nutzen aus den mitunter erheblich erweiterten Kenntnissen der heutigen, sehr experimentell ausgerichteten Wissenschaften ziehen. Es könnten sich dabei analoge, analytische und deduktive Denktraditionen fruchtbar begegnen. Eine solche Verbindung unterschiedlicher Forschungsweisen bedeutet keineswegs einen Verzicht, die Welt der traditionellen Heilpflanzen angemessen und fantasievoll zu erforschen und anzuwenden. Eine auffällige, mitunter reißerische Aufmerksamkeit erhalten Gift- und Heilpflanzen im Zusammenhang mit «toxischen» Aspekten ihrer Anwendung bzw. ihres Missbrauchs in Geschichte und Gegenwart: pflanzliche Gifte im Rahmen von absichtlichen und unabsichtlichen Vergiftungen, Jagd, Verbrechen, Mord, Krieg, politischen Intrigen, Attentaten, Bestrafung, Krankheiten und Suizid. Vermutete oder befürchtete Risiken durch die fahrlässige bzw. unbeabsichtigte Einnahme von Pflanzenteilen, v. a. von unbekannten, giftigen oder mutmaßlich giftigen Pflanzen sind ein häufiger Grund für Anfragen bei Giftnotrufzentralen. In der Schweiz stehen pflanzenbezogene Anfragen seit Jahren mit einem Anteil von 8 % bis knapp 12 % Vergiftungen an dritter Stelle der Anrufgründe. Die Vergiftungen betreffen überwiegend die Einnahme von Pflanzen durch Kinder, seltener durch Erwachsene (z. B. 2013 insgesamt mehr als 29 000 Vergiftungen, davon durch pflanzliche Produkte 1789 bei Kindern und 573 bei Erwachsenen). Glücklicherweise scheinen insgesamt nur relativ wenige schwere Vergiftungen vorzukommen (2013: zwei schwere Vergiftungen bei Erwachsenen mit Tollkirschen bzw. Tee aus Eibennadeln, eine schwere Vergiftung bei Kindern durch Ginkgo-biloba-Samen). In früheren Jahren betrafen schwere Pflanzenvergiftungen u. a. die Einnahme von Stechapfel, Engelstrompete (u. a. Blüten), Tollkirschen, Oleanderblättern, Rizinussamen, Fingerhutblättern, Wurzeln des Weißen Germers, Eisenhutblüten, Eibennadeln und Christusdorn. Die meisten dieser Pflanzen werden im vorliegenden Buch abgehandelt. Die historische und aktuelle Polyvalenz von Heil- und Giftpflanzen wird im vorliegenden Herbarium in vielerlei 10

Hinsicht aufgegriffen und abgehandelt. Die einzelnen Pflanzen und ggf. Pflanzenteile werden mit den Herbar-Abbildungen naturnah dargestellt. Sie sind dabei als jeweilige Einheit erkennbar (Herbar als Sammlung getrockneter und gepresster Pflanzen bzw. Pflanzenteile). Die naturnahen Bilder lassen erkennen, dass pflanzliche Mittel nicht nur über die Aufnahme der in ihnen enthaltenen Stoffe wirken, sondern dass sie auch unmittelbar über Gestalt und Aussehen und in natura freilich auch über Farben, Gerüche und Geschmack günstig auf das psychophysische Befinden, d. h. auf Leib und Seele, positive Einflüsse nehmen können. Die Herbar-Belege sind größtenteils historisch, ihre Entstehung umfasst einen Zeitraum von ca. 150 Jahren (1820– 1972). Dies verweist auf die Konstanz pflanzlicher Mittel. Jede Auswahl für ein solches Herbar ist subjektiv und selektiv. Für das vorliegende Werk liegt der Schwerpunkt auf Pflanzen, die in West- und Mitteleuropa vorkommen. Bei den einzelnen Pflanzen wird auf die mannigfachen Nutzungsmöglichkeiten eingegangen, z. B. beim Schlafmohn (Papaver somniferum) auf die medizinische Anwendung des Mohnsaftes und der Alkaloide, das Vergiftungs- und Abhängigkeitspotenzial, die Nutzung von Mohnsamen und Mohnöl als Lebensmittel und die beeindruckende Schönheit der blühenden Pflanze. Die Auswahl der 72 Hauptpflanzen und zahlreicher weiterer Pflanzen, die in den einheitlich strukturierten Hauptkapiteln mit abgehandelt werden, erscheint repräsentativ, spannend und überzeugend. Sie ist eine kenntnisreiche Grundlage, um sich ebenso fantasieanregend wie präzise mit den vielfältigen Charakteren, den Ambivalenzen und Polyvalenzen, den Gemeinsamkeiten und Unterschieden, der Bedeutung sowie den Potenzialen und Gefahren von Gift- und Heilpflanzen in der modernen Welt zu beschäftigen. Prof. Dr. med. Reinhard Saller emeritierter Professor für Naturheilkunde der Universität Zürich.



FUCHSEISENHUT Aconitum vulparia Reichenbach, Ranunculaceae

WIRKSTOF FE WIRK STOFFE Äußerst giftige neuro- und kardiotoxische Alkaloide: Aconitin, Lycaconitin, Mycoctonin, Aconin etc. Die toxische, manchmal letale Dosis von Aconitin liegt bei 0,25 mg; 3–5 mg sind definitiv tödlich. Besonders giftig sind die fleischigen Wurzeln, bereits 12 g davon sind für den Menschen tödlich.

BOTANISCHES Alle Eisenhut-Arten sind äußerst giftig, wie die Volksnamen teils schon vermuten lassen: beispielsweise Wolfswurz und Hundstod für die oben beschrieben Art, Giftheil für den Blassgelben Eisenhut (Aconitum anthora L.), Würgling für den Blauen Eisenhut (Aconitum napellus L.). Die Pflanzen wachsen vor allem in Mittel- und Hochgebirgen. Eisenhut-Arten mit blauen Blüten sind beliebte Gartenpflanzen; auch chinesische Arten, die genauso giftig sind, werden angepflanzt.

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er Name Fuchs-Eisenhut (vom lateinischen vulpes, Fuchs, abgeleitet) gibt uns bereits Hinweise auf die Verwendung der giftigen Pflanze: Man tränkte Köder, die zum Vergiften von Füchsen oder Wölfen bestimmt waren, mit Zubereitungen aus den Wurzeln. Da die hochgiftigen Alkaloide durch Austrocknen und Hitze zerstört werden, verwendete man Auszüge aus der frischen Pflanze. Die Pflanzen sind so giftig, dass man sich sogar, wenn man einige Stunden einen Eisenhutstrauß in der Hand hält, «den göttlichen Zorn zuzieht». Genauso gefährlich ist es, eine Eisenhutblüte in den Mund zu nehmen, bereits nach einigen Minuten spürt man Brennen und Taubheit im Mund. Am schlimmsten ist der Verzehr von frischem Eisenhut. In den Pyrenäen kommt es öfters zu tödlichen Vergiftungen, die direkt auf Eisenhut zurückzuführen sind. Wer die Pflanze kennt, kann sie jedoch kaum verwechseln. Doch viele «Gelegenheits-Kräutersammler» sind leider mit den Grundlagen der Pflanzenbestimmung kaum vertraut. Wir wissen sogar, mit welcher Pflanze Eisenhut verwechselt wird; es ist der Striemensame (Molopospermum peloponnesiacum), in Katalonien auch Couscouil oder Coscoll genannt, der aber zum Beispiel auch im Tessin vorkommt. Der Striemensame wächst in mittleren und höheren Berglagen – in denselben Gebieten wie Eisenhut –, und die frischen Blattstiele und Blättchen werden von den Katalanen als erstes Frühjahrsgemüse sehr geschätzt. Man schneidet sie klein, blanchiert sie, schreckt sie in Eiswasser ab und genießt die verschrumpelten Häppchen zum Aperitif. Verständlich, dass Verwechslungen ausgeschlossen sein müssen! Couscouil schmeckt köstlich, zuerst etwas bitter, dann herrlich aromatisch, sodass man immer wieder zugreift. Wenn Sie also eines Tages in Katalonien unterwegs sind und zufällig von Freunden, die von einer Bergtour zurückkehren, zum Aperitif eingeladen werden, dann vergewissern Sie sich diskret, ob der Komposteimer wirklich die Blätter des Striemensamens enthält. Die Blattspreiten müssen sehr fein zerteilt und fiederschnittig sein, ein bisschen wie Kerbel und vor allem stark riechen. Wenn das Grünzeug jedoch süß und fade schmeckt, aber sehr schnell zu Schleimhautbrennen führt, sollten Sie – selbst auf die Gefahr, Ihren Gastgeber zu beleidigen – ihn auf den Irrtum aufmerksam machen, denn er hat den Sensemann zu Tisch geladen.

VERWENDUNG Q In der Homöopathie verwendet man Aconitum napellus bei nervösen Problemen und entzündlichen Infektionen. Q Eisenhutzubereitungen wurden auch zum Vergiften von Skorpionen und großen Karnivoren wie Panthern und Luchsen eingesetzt.

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Eisenhutblätter

Q Eisenhut ist ein Nervengift und innerlich schon in geringen Dosen äußerst toxisch; äußerlich als Tinktur bei Neuralgien, vor allem Gesichtsneuralgien. Doch auch hier kann es leicht zu Vergiftungen kommen!

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Q Mehrjährige krautige Pflanze, Wurzel fleischig und faserig, Stängel behaart, 1 m oder mehr Q große, handförmig geteilte Blätter, tief eingeschnitten Q hellgelbe Blüten in Form eines länglichen Helms, in lockerer, endständiger Traube Q Bergregionen, Felsgebiete, feuchte Bereiche, auch im Unterholz.

TÖDLICHER KÖDER

Füchse galten als Schädlinge, daher versuchte man sie mit Ködern zu töten, die mit Eisenhut vergiftet waren.

POLITISCHER EINSATZ Der rumänische Geheimdienst verwendete 1982 ein Gift auf Aconitinbasis, um zwei Dissidenten zum Schweigen zu bringen, die in Frankreich lebten. Die letzte Massenvergiftung mit Eisenhut soll sich in den 1960erJahren in den Pyrenäen zugetragen haben, und zwar bei einem Fallschirmjäger-Bataillon auf Überlebenstraining. Die Soldaten hatten mangelhafte Pflanzenkenntnisse und aßen versehentlich Eisenhutwurzeln … Genauere Informationen über die Umstände und die Zahl der Opfer sind nicht erhältlich.

GRAUSAME RACHE Vor 200 Jahren rächte sich eine Frau in den Vogesen (am Hohneck) angeblich an russischen Besatzungssoldaten, die ihre Familie umgebracht hatten: Sie servierte ihnen eine Suppe, in der sie Eisenhutwurzeln mitgekocht hatte, sodass alle starben. Später führte sie ihren Mann, der es ursprünglich alleine mit den 22 Kosaken aufnehmen wollte, zu den Toten und sagte nur: «Ist das nicht besser als dein Gewehr?»



SCHWARZFRÜCHTIGES CHRISTOPHSKRAUT Actaea spicata L., Ranunculaceae

, Alkaloide wie Magnoflorin ferner das Lacton Protoanemonin, das zu Rötungen und Hautreizungen führt. Die scharfen und bitteren Früchte wirken nauf die meisten Pflanze fresser abschreckend.

BOTANISCHES In BOTANIQUE den Vogesen fand man rund um zahlreiche Burgruinen Bestände von Christophskraut. Aus diesen untypischen Standorten haben Historiker geschlossen, dass es dort möglicherweise als Heilpflanze gezogen wurde.

Die Autoren früherer Jahrhunderte liebten dramatische Berichte; so erzählt Carl von Linné von den Auswirkungen einer Vergiftung, die bei ihrem Opfer zum rasenden Delirium und anschließenden Tod führte. Cazin zitiert einen gewissen Lemercier, der von einer von Krämpfen begleiteten Trunkenheit berichtet, die mit starken Unruhezuständen einhergeht. Trotzdem empfiehlt Matthiolus Christophskraut bei Asthma und Skrofulose, und Tournai rät, höchstens 2 g pro Tag einzunehmen, um hartnäckigen Husten zu stillen! Fast könnte man glauben, dass – abgesehen von ein paar Botanikern – niemand mehr das Christophskraut kennt. Man sollte aber nicht vergessen, dass zur Gattung Actaea beliebte Gartenpflanzen gehören; vor allem das amerikanische Rotfrüchtige Christophskraut (Actaea rubra). Neugierige Kinder muss man entschieden davor warnen, diese leckeren roten «Kirschen» auszuprobieren!

VERWENDUNG QQ In Nordamerika wird Actaea noch verwendet. Früher war sie als Räuchermittel wichtiger Bestandteil des indianischen Arzneischatzes; nach neueren Arbeiten soll die Pflanze bei der Behandlung von Brustkrebs eine Wirkung zeigen. Q Die Phytotherapie beschäftigt sich heute wieder mit den Eigenschaften der Pflanze: Als

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Blätter des Christophskrauts

beruhigendes Mittel bei Menstruationsbeschwerden war sie bereits der indigenen Bevölkerung bekannt. Dies zeigt, dass es in den Schätzen des Pflanzenreichs noch viel zu entdecken gibt. Q In der Homöopathie wird Actaea racemosa D15 bei Beschwerden eingesetzt, die mit dem Menstruationszyklus zusammenhängen.

Angeblich dient es dem heiligen Christophorus als Stab, ob er auch die Eigenschaften der Pflanze kannte?

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FE FE STOF STOF WIRK WIRK

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er Name Christophskraut geht angeblich auf die Ähnlichkeit mit dem Blüten- und Blätter-tragenden Stab des heiligen Christophorus zurück. Je nach Gegend und beschriebenem Pflanzenteil nennt man es auch Wolfsbeere, Hundebeere (wegen der fleischigen, auf den ersten Blick appetitlich wirkenden Früchte) oder Wanzenkraut (bei Bezug auf die Abkochung der ganzen Pflanze oder des Pulvers); der Name Schwarzwurz bezieht sich auf die Wurzel der Pflanze. Das Schwarzfrüchtige oder Ährige Christophskraut ist je nach Standort selten bis häufig, es kommt vor allem in hügeligen bis Mittelgebirgsoder Gebirgslagen vor. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig; gefährlich sind insbesondere die schwarzen fleischigen Früchte, die an kleine Kirschen erinnern. Am besten lässt sich die Pflanze in blühendem Zustand bestimmen, doch ansonsten reicht es, die Blätter zwischen den Fingern zu reiben: Der unangenehme Geruch, der etwas an Holunderblätter erinnert, ist kaum zu verkennen. Die Früchte schmecken im ersten Moment süßlich, führen aber rasch zu Schleimhautentzündungen (ähnlich wie Eisenhut) und später zu starken Verbrennungen in der Speiseröhre und dem gesamten Magendarmtrakt. Die Wurzel soll dieselben Symptome auslösen – doch wer verwendet heute noch die Wurzel? Sie ist inzwischen obsolet, doch wurde Actaea früher teilweise anstelle von Nieswurz eingesetzt. Die innerliche Anwendung wurde wegen der unsicheren Dosierung rasch aufgegeben. Trotzdem testeten manche Autoren Actaea spicata als Mittel zur Behandlung von Schlangenbiss, Rheuma, Gicht oder Asthma – vor allem in der Hoffnung, dass sie dieselben positiven Eigenschaften wie ihre nahe nordamerikanische Verwandte (Actaea racemosa/A. rubra) besitzen könnte. Auch diese ist übrigens sehr giftig, ihre Früchte sind rot.

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Q Mehrjährige krautige Pflanze mit kräftigem, knotigem Wurzelstock sowie relativ dünnen, 50–80 cm hohen, kahlen Trieben Q Blätter mit 3–5 gesägten, dreieckigen Fiederblättern Q Blüten weiß, in kleinen Trauben Q Frucht: kleine schwarze Beeren Q feuchte Wälder, Unterholz, in der Ebene selten.

VERLOCKENDE FRÜCHTE

ARZNEI FÜR RINDER Bei Tieren verwendete man die Pflanze lange Zeit als ableitendes Mittel (Revulsivum). «Bei bestimmten Rinderkrankheiten führen die Bauern in der Auvergne kleine Wurzelstücke unter die Haut ein, was zur Bildung von viel seröser Flüssigkeit führt.» (Cazin) Im Übrigen sollen Esel und Ziegen das Christophskraut ohne Probleme fressen, während es für Geflügel giftig ist.

VERWECHSLUNG Die jungen, nicht fruchtenden Pflanzen können mit dem Attich oder Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus L.) verwechselt werden, aber auch mit Wald-Geißbart (Aruncus dioicus Fernald). Letzterer wächst an denselben Standorten. In Italien werden beide Pflanzen manchmal sogar mit demselben Namen bezeichnet: Barba di capra! In freier Natur kann Christophskraut inmitten von Walderdbeeren wachsen; da die Früchte gleichzeitig reif werden, muss man Kinder vor der Verwechslung warnen.



FRÜHLINGSADONISRÖSCHEN Adonis vernalis L., Ranunculaceae

WIRK FE STOFFE WIRKSTOF

Herzglykoside (Cardenolid ch glykoside): hauptsächli Cymarin, kleinere Mengen an Adonitoxin und etliche ide. weitere; ferner Flavono Die Wurzel soll am giftigsten sein.

BOTANISCHES Das Sommer-Adonisröschen, Blutströpfchen, Blutauge oder Kleine Teufelsauge (Adonis aestivalis L.) gehört zu den Ackerwildkräutern; es ist durch die Intensivierung der modernen Landwirtschaft leider selten geworden. Manchmal findet man das Blutströpfchen auch in Sommerblumen-Mischungen für den Ziergarten.

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o das Adonisröschen wächst, ist Aphrodite nicht fern. Voller Schmerz über den Verlust ihres Geliebten, der von einem Eber getötet wurde, flehte die Göttin der Liebe die übrigen Götter an, ihn als Pflanze zu neuem Leben zu erwecken. Sie erreichte außerdem, dass er nur während einer bestimmten Zeitspanne des Jahres auf Erden an ihrer Seite leben durfte, während er für den Rest zu Persephone zurückkehren musste – die Göttin der Unterwelt war ebenfalls von dem schönen Jüngling angetan. Sind die Adonisröschen seit dieser Zeit giftig, als ob sie sich für das dunkle Schicksal rächen oder als ob sie zeigen wollten, dass man allzu großer Schönheit misstrauen sollte, die nur Unglück ankündigen kann? Wer weiß! Jedenfalls erweisen sich die Adonisröschen, auch Teufelsauge genannt, als sehr gefährliche Ranunculaceen; die roten Arten (zum Beispiel Adonis aestivalis, siehe Foto oben links) nicht ganz so sehr wie das gelbe Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis, siehe ganzseitiges Foto gegenüber), das auch als Schwarze Nieswurz oder Herzresche bezeichnet wurde. Die roten Arten sind einjährig, die gelben, mit ihren wie kleine Sonnen leuchtenden Blüten, sind mehrjährig. Zu Letzteren zählt auch das Pyrenäen-Adonisröschen (Adonis pyrenaica DC.); es kommt in den Pyrenäen und den französischen Alpen vor. Dass sich die gelben Adonisröschen-Arten als besonders gefährlich erwiesen haben, liegt auch daran, dass diese, anders als die roten, medizinisch häufiger genutzt und daher als Herzmittel verwendet wurden, bis besser dosierbare Arzneimittel zur Verfügung standen. Doch diese empirische Anwendung war nicht ohne Risiken. Das Frühlings-Adonisröschen wächst hauptsächlich auf kontinentalen Trockenrasen und Steppen von Westasien bis Mitteleuropa. Vor allem in Mitteleuropa wurden die Bestände in der Vergangenheit stark dezimiert, denn es war als Heilpflanze sehr begehrt. Was seine Effekte bei Herzinsuffizienz angeht, galt es als dem Fingerhut (Digitalis) gleichwertig, doch milder in der Wirkung. Als man die Bestände zu sehr ausbeutete und Verfälschungen der Droge zunahmen, wurden die traditionellen Anwendungen mit der Zeit verdrängt, dies umso mehr, als man die Wirkstoffe inzwischen im Labor aus Digitalis isolieren konnte. Man kann sich gut vorstellen, dass die herzstärkende Wirkung bei falscher Dosierung der Pflanze in eine starke (auch letale) Vergiftung umschlagen kann. Aus neuerer Zeit sind aber keine schweren Vergiftungsfälle mit Adonisröschen bekannt.

VERWENDUNG Q Im Vergleich zu den Digitalis-Wirkstoffen sind die Adonis-Herzglykoside milder in der Wirkung und reichern sich zudem nicht im Organismus an.

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Fruchtstände des Adonisröschens

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Q Kleine mehrjährige, krautige Pflanze (20–40 cm), unbehaart, horstbildend, mit dichtem, stark geschlitztem Laub Q Blätter hellgrün, wechselständig Q Triebe an der Basis geschuppt Q Blüten leuchtend gelb, groß (4–8 cm), einzeln an der Sprossspitze Q Sammelfrucht mit vielen Nüsschen Q inzwischen sehr selten; Trockenrasen, lichte Kiefernwälder, kollinmontan.

GÖTTLICHE PFLANZE

Der niedergestreckte Adonis; Aphrodite erreicht bei den Göttern des Olymps, dass er in eine Pflanze verwandelt wird.

WIEDERGEBURT Adonis war zunächst ein Mythos, bevor er zum Namensgeber einer Pflanze wurde. Er war der Held einer unmöglichen Liebe. Aufgrund seiner großen Schönheit ist er das göttliche Symbol der Wiedergeburt. Als Geliebter der Aphrodite erregte Adonis unter den Göttern so viel Eifersucht, dass Artemis (oder Ares) beschloss, den Schönling loszuwerden, indem sie ihm einen Eber über den Weg schickte, der ihn tötete. Aus den Blutstropfen des Getöteten, die auf die Erde fielen, sprießte daraufhin eine entzückende kleine blutrote Pflanze, das Adonisröschen.

GÖTTLICHE LIEBE Aphrodite (die römische Göttin Venus) soll Adonis nach seinem Tod auf eine Bahre aus Lattich (Salat) gebettet haben, sodass er göttliche Ruhe finden konnte. Diese Legende steht vermutlich in Zusammenhang mit dem Milchsaft des Lattichs, der opiumähnliche Substanzen enthält. Doch lassen Sie sich dadurch nicht von zarten Salaten abhalten, denn die Dosis ist winzig – und Sie wissen ja: Allein die Dosis macht das Gift.



ÜBER DEN AUTOR Bernard Bertrand, * 1955, stammt aus der Region CharenteMaritime in Westfrankreich. Er setzt sich seit Jahrzehnten für eine naturnahe Landwirtschaft ein und interessiert sich leidenschaftlich für Heil- und Giftpflanzen.

Der Autor, Bernard Bertrand, und seine Frau Annie-Jeanne Bertrand

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REGISTER DEUTSCH A Adlerfarn 94 Adonisröschen, Frühlings- 38 Pyrenäen 38 Affodill, Ästiger 52 Kirschen- 52 Röhriger 52 Sommer- 52 Weißer 52 Akelei, Gewöhnliche 40 Alpen-Goldregen 80 Alpenrose 152 Behaarte 152 Rostblättrige 152 Alpen-Waldrebe 72 Alraune, Gemeine 13, 128 Amerikanische Kermesbeere 148 Amerikanischer Nachtschatten 132 Schneeball 174 Ampfer, Sauer- 142 Anemone, Herbst- 42 Apfel, Holz- 118 Arnika 46 Nordamerikanische 46 Aronstab, Gefleckter 48 Italienischer 48 Ästiger Affodill 52 Attich 176 Aufrechte Waldrebe 72 Azalee 152

B Bärenklau, Riesen- 56 Wiesen- 56 Becher-Primel 26 Behaarte Alpenrose 152 Beinwell, Gewöhnlicher 76 Berg-Wohlverleih 46 Bilsenkraut, Schwarzes 13, 116 Weißes 116 Bingelkraut 156 Bittersüßer Nachtschatten 126, 132 Blassgelber Eisenhut 34 Blauer Eisenhut 34 Blaumohn 144 Blaustern, Pyrenäen 162 Zweiblättriger 162 Bleiche Osterluzei 44 Bocksdorn, Chinesischer 126 Gemeiner 126 Bohne, Dicke 124 Brennende Waldrebe 72 Brennender Hahnenfuß 150 Brennnessel, Große 140 Buchsbaum, Gewöhnlicher 62 Busch-Windröschen 42

C Cassava 48, 92 Chinesische Jujube 58 Chinesischer Bocksdorn 126 Christophskraut, Schwarzfrüchtiges 36 Christrose 90 Damen-Tulpe 170 Deutsches Weidelgras 112 Dicke Bohne 124

Dotterblume, Sumpf- 150 Drachenwurz 48

E Echter Gamander 104 Kreuzdorn 58 Lorbeer 82 Echtes Johanniskraut 130 Efeu, Gemeiner 12, 122 Eibe, Gemeine 110 Einhäusige Zaunrübe 60 Eisenhut, Blassgelber 34 Blauer 34 Englisches Raygras 112 Enzian, Gelber 172 F Färber-Waid 82 Faulbaum 58 Fenchel, Gewöhnlicher 138 Fingerhut, Gelber 86 Großblütiger 86 Roter 17, 22, 86 Frühlings-Adonisröschen 38 Fuchs-Eisenhut 12, 34

G Gamander, Echter 104 Garten-Tulpe 170 Gefleckter Schierling 22, 70 Gefleckter Aronstab 48 Geißblatt, Wald- 36, 68 Gelbe Narzisse 114 Enzian 172 Fingerhut 86 Gelbes Windröschen 42 Gelbstern, Wald- 170 Gemeine Alraune 13, 128 Eibe 110 Schmerwurz 168 Gemeiner Bocksdorn 126 Gemeiner Efeu 12, 122 Gemeiner Rhabarber 154 Gemeiner Schneeball 174 Germer, Weißer 12, 172 Gewöhnliche Akelei 40 Haselwurz 50 Osterluzei 44 Stechpalme 108 Waldrebe 72 Gewöhnlicher Beinwell 76 Buchsbaum 62 Fenchel 138 Goldregen 80 Hanf 64 Stechapfel 13, 84 Wacholder 102 Gewöhnliches Hexenkraut 13 Pfaffenhütchen 100 Seifenkraut 160 Gift-Hahnenfuß 150 Giftige Rebendolde 138 Goldregen, Alpen- 80 Gewöhnlicher 80 Greiskraut, Jakobs- 164 Schmalblättriges 164 Großblütiger Fingerhut 86

Große Brennnessel 140 Nieswurz 90 Großes Immergrün 120

H Hadernblatt 96 Hahnenfuß, Brennender 150 Gift- 150 Knolliger 150 Kriechender 150 Scharfer 150 Schildblätteriger 150 Hanf, Gewöhnlicher 64 Indischer 64 Hartriegel 78 Haselwurz, Gewöhnliche 44, 50 Heidekorn 142 Herbst-Anemone 42 Herbstzeitlose 14, 74 Hexenkraut, Gewöhnliches 13 Holunder, Roter 176 Schwarzer 176 Zwerg- 36, 176 Holz-Apfel 118 Hopfen 64 Hundspetersilie 70

I Immergrün, Großes, 120 Kleines 120 Madagaskar- 26, 120 Indianer-Seidenpflanze 21 Indischer Hanf 64 Italienische Waldrebe 72 Italienischer Aronstab 48

J Jakobs-Greiskraut 164 Johanniskraut, Echtes 130 Jonquille 114 Jujube, Chinesische 58

K Kartoffel 146 Kautschuk 92 Kellerhals 82 Kermesbeere, Amerikanische 148 Kirsche, Lorbeer- 118 Kirschen-Affodill 52 Kirschlorbeer 118 Klatsch-Mohn 112, 144 Kleines Immergrün 120 Teufelsauge 38 Knolliger Hahnenfuß 150 Kornblume 112 Kornelkirsche 78 Kornrade 112, 136 Kreuzblättrige Wolfsmilch 92 Kreuzdorn, Echter 58 Kriechender Hahnenfuß 150 Küchenschelle 42

L Langblättriger Sonnentau 88 Lein-Lolch 112

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Lolch, Lein- 112 Taumel 112 Lorbeer, Echter 82 Lorbeer-Kirsche 118 Seidelbast 82 Lupinen 124

M Madagaskar-Immergrün 26, 120 Maiglöckchen 134 Maniok 48, 92 Mate-Strauch 108 Mäusedorn, Stechender 96 Westmediterraner 96 Medizinalrhabarber 154 Meerzwiebel 162 Mistel, Weiße 12, 106 Mittlerer Sonnentau 88 Mohn, Klatsch- 112, 144 Schlaf- 14, 144

N Nachtschatten, Amerikanischer 132 Bittersüßer 126, 132 Schwarzer 132 Narzisse, Gelbe 114 Weiße 114 Nieswurz, Grüne 90 Stinkende 90 Nordamerikanische Arnika 46

O Oleander 120 Ongaonga 140 Osterglocke 114 Osterluzei, Bleiche 44 Gewöhnliche 44 Rundknollige 44

P Pastinak 138 Pfaffenhütchen, Gewöhnliches 100 Phönizischer Wacholder 102 Pontischer Rhododendron 152 Primel, Becher- 26 Pyrenäen-Adonisröschen 38 Blaustern 162 Schachblume 98

R Raute, Wein- 158 Raygras, Englisches 112 Rebendolde, Giftige 138 Rhabarber, Gemeiner 154 Rhapontika- 154 Rhododendron, Pontischer 152 Riesen-Bärenklau 56 Rizinus 156 Robinie 80, 124 Röhriger Affodill 52 Wasserfenchel 70 Rohr-Schwingel 112 Rosmarin-Seidelbast 82 Rostblättrige Alpenrose 152 Roter Fingerhut 17, 22, 86

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Holunder 176 Rundblättriger Sonnentau 88 Rundknollige Osterluzei 44

S Sadebaum 102 Sauer-Ampfer 142 Schachblume, Pyrenäen- 98 Schachbrettblume 98 Scharbockskraut 150 Scharfer Hahnenfuß 150 Schierling, Gefleckter 22, 70 Schildblättriger Hahnenfuß 150 Schlaf-Mohn 14, 144 Schmalblättriges Greiskraut 164 Schmerwurz, Gemeine 168 Schneeball, Amerikanischer 174 Gemeiner 174 Wolliger 174 Schöllkraut 66 Schwarze Tollkirsche 13, 17, 54 Holunder 176 Schwarzer Nachtschatten 132 Schwarzes Bilsenkraut 13, 116 Schwarzfrüchtiges Christophskraut 36 Schwarzkümmel 136 Schwingel, Rohr- 112 Seidelbast 82 Lorbeer- 82 Rosmarin- 82 Seifenkraut, Gewöhnliches 160 Sommer-Affodill 52 Sonnentau, Langblättriger 88 Mittlerer 88 Rundblättriger 88 Sonnen-Wolfsmilch 92 Spanischer Wacholder 102 Spitzgurke 60 Stechapfel, Gewöhnlicher 13, 84 Stechender Mäusedorn 96 Stechpalme, Gewöhnliche 108 Stinkende Nieswurz 90 Straußenfarn 94 Striemensame 34 Sumpf-Dotterblume 150 Süßholz 80

T Tabak, Virginischer 166 Taubnessel 140 Taumel-Lolch 112 Tazette 114 Teufelsauge, Kleines 38 Tollkirsche, Schwarze 13, 17, 54 Tomate 132 Tulpe, Damen- 170 Garten- 170 Weinberg- 170

U Upasbaum 12

V Virginischer Tabak 166

W Wacholder, Gewöhnlicher 102 Phönizischer 102 Spanischer 102 Waid, Färber- 82 Wald-Geißblatt 36, 68 Gelbstern 170 Alpen- 72 Aufrechte 72 Waldrebe, Brennende 72 Gewöhnliche 72 Italienische 72 Wasserfenchel 70, 138 Röhriger 70 Wasserschierling 70, 138 Weidelgras, Deutsches 112 Weinberg-Tulpe 170 Wein-Raute 158 Weiße Mistel 12, 106 Narzisse 114 Affodill 52 Germer 12, 172 Weißes Bilsenkraut 116 Westmediterraner Mäusedorn 96 Wiesen-Bärenklau 56 Windröschen, Busch- 42 Gelbes 42 Wohlverleih, Berg- 46 Wolfsmilch, Kreuzblättrige 92 Sonnen- 92 Wolliger Schneeball 174

Z Zaunrübe, Einhäusige 60 Zweihäusige 60 Zweiblätteriger Blaustern 162 Zweihäusige Zaunrübe 60 Zwerg-Holunder 36, 176


REGISTER LATEINISCH A Aconitum anthora 34 napellus 34 vulparia 12, 34 Actaea racemosa 36 rubra 36 spicata 36 Adonis aestivalis 38 pyrenaica 38 vernalis 38 Aethusa cynapium 70 Agrostemma githago 112, 136 Anemone hupehensis 42 nemorosa 42 pulsatilla 42 ranunculoides 42 Antiaris toxicaria 12 Aquilegia vulgaris 40 Aristolochia clematitis 44 pallida 44 rotunda 44 Arnica montana 46 Arum italicum 48 maculatum 48 Aruncus dioicus 36 Asarum europaeum 44, 50 Asclepias curassavica 21 Asphodelus aestivus 52 albus 52 cerasiferus 52 fistulosus 52 ramosus 52 Atropa belladonna 13, 17, 54

B Bryonia alba 60 dioica 60 Buxus sempervirens 62

C Caltha palustris 150 Cannabis indica 64 sativa 64 Catharanthus roseus 26, 120 Centaurea cyanus 112 Chelidonium majus 66 Cicuta virosa 70, 138 Circaea lutetiana 13 Clematis alpina 72 flammula 72 integrifolia 72 recta 72 vitalba 72 viticella 72 Colchium autumnale 14, 74 Conium maculatum 22, 70 Convallaria majalis 134 Cornus mas 78 sanguinea 78

D Daphne spp. 82 Datura stramonium 13, 84 Digitalis grandiflora 86 lutea 86

Digitalis purpurea 17, 22, 86 Dioscorea communis 168 Dracunculus vulgaris 48 Drimia maritima 162 Drosera intermedia 88 longifolia 88 rotundifolia 88

E Ecabllium elaterium 60 Euonymus europaeus 100 Euphorbia helioscopia 92 lathyris 92

F Fagopyrum esculentum 142 Festuca arundinacea 112 Foeniculum vulgare 138 Frangula alnus 58 Fritillaria meleagris 98 pyrenaica 98

G Gagea lutea 170 Gentiana lutea 172 Glycyrrhiza glabra 80

H Hedera helix 12, 122 Helleborus foetidus 90 niger 90 viridis 90 Heracleum mantegazzianum 56 sphondylium 56 Hevea brasiliensis 92 Humulus lupulus 64 Hyoscyamus albus 116 niger 13, 116 Hypericum perforatum 130

I Ilex aquifolium 108 paraguariensis 108 Isatis tinctoria 82

J Jacobaea vulgaris 164 Juniperus communis 102 phoenicea 102 sabina 102 thurifera 102

L Laburnum alpinum 80 anagyroides 80 Lamium album 140 Laurus nobilis 82 Lolium temulentum 112 perenne 112 remotum 112 Lonicera japonica 68 periclymenum 68 tatarica 68

Lupinus spp. 124 Lycium barbarum 126 chinense 126

M Malus sylvestris 118 Mandragora officinarum 13, 128 Manihot esculenta 48, 92 Matteuccia struthiopteris 94 Mercurialis annua 156 Molopospermum peloponnesiacum 34

N Narcissus jonquilla 114 poeticus 114 pseudonarcissus 114 tazetta 114 Nerium oleander 120 Nicotina tabacum 166 Nigella sativa 136

O Oenanthe aquatica 70, 138 crocata 70, 138 fistulosa 70

P Papaver nigrum 144 rhoeas 112, 144 somniferum 14, 144 Pastinaca sativa 138 Phytolacca acinosa 148 americana 148 culenta 148 Primula obconica 26 Prunus laurocerasus 118 Pteridium aquilinum 94

R Ranunculus acris 150 bulbosus 150 flammula 150 phtora 150 repens 150 sceleratus 150 Rhamnus catharicus 56 Rheum palmatum 154 rhabarbarum 154 rhaponticum 154 Rhododendron spp. 152 ferrugineum 152 hirsutum 152 luteum 152 obtusum 152 ponticum 152 Ricinus communis 156 Robinia pseudoacacia 80, 124 Rumex spp. 142 Ruscus aculeatus 96 hypoglossum 96 hypophyllum 96 Ruta graveolens 158

189


190

S

T

V

Sambucus ebulus 36, 176 nigra 176 racemosa 176 Saponaria ofďŹ cinalis 160 Scilla bifolia 162 lilio-hyacinthus 162 Senecio inaequidens 164 jacobaea 164 Solanum americanum 132 dulcamarum 126, 132 lycopersicum 132 nigrum 132 tuberosum 146 Symphytum ofďŹ cinale 76

Tamus communis 168 Taxus baccata 110 Teucrium chamaedrys 104 Tulipa clusiana 170 gesneriana 170 sylvestris 170

Veratrum album 12, 172 Vibornum lantana 174 opulus 174 trilobum 174 Vicia faba 124 Vinca major 120 minor 120 Viscum album 12, 106

U Urtica dioica 140 ferox 140

Z Ziziphus jujuba 56




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