Vom Ziergarten zum Lebensraum Kleines Praxisbuch fĂźr eine naturnahe Gartengestaltung 2. Auflage
Hecken und Trockenmauern Dachbegrünungen und Ruderalflächen Hochstammbäume und Blumenwiesen Feuchtbiotope und Wildstaudenbeete Lebensgemeinschaften im naturnahen Garten
ISBN 978-3-258-08223-3
Vom Ziergarten zum Lebensraum Kleines Praxisbuch fĂźr eine naturnahe Gartengestaltung
Vom Ziergarten zum Lebensraum Kleines Praxisbuch fßr eine naturnahe Gartengestaltung Zweite, vollständig revidierte Auflage
Liebe Freundinnen und Freunde naturnaher Gärten Das erste Naturgartenhandbuch der LGU «Vom Ziergarten zum Lebensraum» erschien im Jahr 2008. Das handliche Plädoyer für die Verwendung von ökologisch wertvollen Pflanzen in Gärten war sehr beliebt. Die LGU hat seit seinem Erscheinen viele Erfahrungen im Naturgartenbereich gesammelt und stiess mit ihren Projekten naturfreundliche Entwicklungen im Privatgartenbereich, im öffentlichen Raum und in Industrie- und Gewerbegebieten an. Mit dieser vollständig revidierten Neuauflage möchte die LGU ihr gesammeltes Wissen und die gewonnenen Erfahrungen allen naturverbundenen Gartenliebhaberinnen und Gartenliebhabern zur Verfügung stellen. Das vorliegende Buch zeigt Ihnen anschaulich und einfach auf, wie Sie Schritt für Schritt mehr Leben in Ihren Garten holen. Da dieses Praxisbuch seinen Ursprung in Liechtenstein hat, wurde die Auswahl an heimischen Wildpflanzen darauf abgestimmt. Die in den einzelnen Kapiteln vorgeschlagene Pflanzenauswahl gilt selbstverständlich auch für naturnahe Gärten der benachbarten Regionen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland. Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Freude mit Ihrem Naturgarten!
Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU, im Mai 2020
Inhaltsverzeichnis Zeichenerklärung
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Gärten naturnah gestalten
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Hecken und Trockenmauern
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Hecken bringen Leben in den Garten – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
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Trockenmauern: Tradition mit Lebensraumpotenzial – Praxistipps
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Dachbegrünungen und Ruderalflächen
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Grüne Dachlandschaften ersetzen Lebensräume – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
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Ruderalflächen sind Paradiese für Wildbienen – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
37 38 40
Hochstammbäume und Blumenwiesen
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Bäume im Siedlungsraum – je älter desto wertvoller – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
53 54 56
Blumenwiesen und Blumenrasen – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
61 62 65
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Feuchtbiotope und Wildstaudenbeete
71
Naturnahe Gewässer in der Siedlung – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
73 74 76
Wildstaudenbeete – Praxistipps – Auswahl geeigneter Pflanzen
87 88 91
Lebensgemeinschaften im naturnahen Garten
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Lebensräume für Tiere – Den Garten mit vielfältigen Strukturen gestalten – Singvögel fördern – Wildbienen und andere Bestäuber fördern – Fledermäusen Unterschlupf gewähren – Naturgärten für Igel und andere Kleintiere
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Gutes Gelingen und viel Freude
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Danke – Bildnachweis – Quellen – Impressum
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Zeichenerklärung
Farbe Blütezeit Höhe sehr sonnig sonnig halbschattig schattig sehr schattig Besonderheiten schneiden giftig weitere Standorte
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Gärten naturnah gestalten Ein naturnaher Garten hält Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen bereit. Mit jedem einheimischen Gehölz, jeder Wildblume und jeder Kleinstruktur in Ihrem Garten, auf Ihrem Balkon oder Ihrem Dach leisten Sie einen wertvollen Beitrag für die Natur. Unsere heimische Natur hält für jeden Gartenstandort geeignete Pflanzen bereit, die uns mit ihren schönen Blüten erfreuen und dabei Singvögeln, Bienen, Schmetterlingen, Igeln und Eidechsen Nahrung und Unterschlupf bieten. Denn Siedlungsräume werden immer wichtiger als Ersatzlebensräume für unsere Pflanzen und Tiere. Mit einem naturnahen Garten betreiben Sie aktiven Natur- und Umweltschutz. Sie verzichten auf Pestizide, sparen Wasser und Energie, verbreiten keine Neophyten und fördern die Biodiversität. Dabei verlieren Sie keinesfalls Ihr privates grünes Reich, denn Naturgärten lassen sich nach unseren Bedürfnissen gestalten. Die farblich unterschiedlich gekennzeichneten Kapitel entsprechen verschiedenen Strukturelementen, die in der Gartengestaltung eingesetzt werden. Diese Elemente finden sich auch in unserer Kulturlandschaft.
Erste Überlegungen zur Gartenplanung Ob es um eine Neuanlage, eine Umgestaltung oder eine kleinere Aufwertung geht: überlegen Sie sich gut, welche Ansprüche Sie an Ihren Garten stellen, damit Sie schlussendlich auch den Garten bekommen, den Sie sich wünschen. Stellen Sie sich eine Oase der Ruhe, einen gemütlichen Platz zum geselligen Beisammensein oder einen Spielplatz für Ihre Kinder vor? Möchten Sie Gemüse anbauen oder soll der Flecken einfach nur schön aussehen? Wollen Sie lieber die Abend- oder die Morgensonne geniessen, wo soll die Wäsche hängen oder der Sandkasten stehen? Und welche Lebensräume für unsere natürlichen Mitbewohner möchten Sie in ihrem Garten vorwiegend fördern?
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Da Sie im naturnahen Garten hauptsächlich mit einheimischen Pflanzenarten umgehen, können Sie bei einer Neuanlage / einem Neubau vorhandenes Aushubmaterial verwenden. Dadurch muss weniger Aushubmaterial deponiert werden und Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung, schonen das Landschaftsbild und die Lebensräume.
Gartenpflanzen naturnah auswählen Leider können sich mittlerweile viele gebietsfremde Pflanzenarten bei uns wildlebend ausbreiten. Diese sogenannten Neophyten können ein grosses Schadenspotenzial für unsere Biodiversität, Gesundheit und Wirtschaft entwickeln. In diesem Fall spricht man von «invasiven Neophyten». Die heimische Tierwelt ist nicht an die gebietsfremden Pflanzen, die häufig in Ziergärten verwendet werden, angepasst und kann sich von deren Blüten, Blättern oder Beeren zumeist nicht ernähren. Durch die Verwendung einheimischer und standortgerechter Pflanzenarten zur Begrünung reduzieren Sie die Gefährdung durch invasive Neophyten und verbessern die Lebensgrundlagen für zahlreiche Tierarten. Wir stellen Ihnen in diesem Buch eine Auswahl an heimischen Pflanzenarten für Ihren Garten vor. Damit Sie sicher sein können, dass Sie keine gebietsfremden Arten erhalten, sollten Sie beim Kauf den vollständigen lateinischen Pflanzennamen verwenden.
Mehr darüber
Info Flora, Nationales Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora: www.infoflora.ch LGU-Homepage: www.lgu.li/projekte/neophyten 10
Gartenpflege mit Gefühl Auch ein naturnaher Garten braucht eine gewisse Pflege. Allerdings sind Naturgärten weniger pflegeintensiv als ihre zierlichen Verwandten. Wie wild und dynamisch Sie Ihre Gartennatur werden lassen, entscheiden Sie selbst. Ihre Entwicklung und natürliche Dynamik zu beobachten, ist ein Erlebnis und vielleicht werden Sie sich mit der Zeit auch ein wenig von ihr inspirieren und führen lassen. Regelmässiges Giessen und Düngen entfällt durch die Auswahl von heimischen und standortgerechten Pflanzen und selbstverständlich verwenden wir in Naturgärten keine Pestizide. Falls gedüngt werden muss, eignen sich zum Beispiel Kompost oder Pflanzenjauchen wie Brennesseljauche.
Pflegehinweise finden Sie unter den einzelnen Modulen ab Seite 15
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Hecken und Trockenmauern
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Hecken bringen Leben in den Garten Was gibt es Schöneres als die erste weisse Blütenpracht des Schwarzdorns im Frühling, die Früchte der Kornelkirsche im Sommer, die Herbstfärbung des Feldahorns oder die reifen Hagebutten im Schnee – das alles kann in unserem Garten gedeihen und unseren Alltag bereichern. Schon nach kurzer Zeit finden sich Rotkehlchen, Zitronenfalter und Wildbienen ein. Denn Hecken sind reich gedeckte Tafeln für zahlreiche einheimische Tierarten, Rückzugsraum, Nistplatz und Verbindungsstruktur zugleich. Igel nutzen die Hecken als Winterquartier und Zauneidechsen als Korridore zum Wandern. Dem Menschen dienen Hecken auch als Sicht-, Wind- und Lärmschutz, als Staubfilter sowie als lebendige Begrenzung seines Grundstücks. Einheimisches bringt Vielfalt, denn unsere Tierarten sind auf einheimische Gehölze angewiesen. Wer fremde Arten wie Sommerflieder oder Kirschlorbeer in seinem Garten pflanzt, tut der Tierwelt keinen Gefallen. Er lässt sie buchstäblich verhungern. Artenvielfalt bringt nur eine Hecke aus einheimischen Gehölzen, welche sich im Idealfall zu einem Drittel aus Dornensträuchern wie Schwarzdorn, Heckenrose oder Berberitze zusammensetzt. Im Dornendickicht sind brütende Vögel sicher vor Hauskatzen und anderen Räubern. Wer sich einen ganzjährigen Sichtschutz wünscht, liegt mit Stechpalme, Eibe, oder auch der Hagebuche, die ihre trockenen Blätter über den Winter behält, richtig.
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Praxistipps Hecken dienen oft der Be- und Abgrenzung. Je nach Anspruch können Hecken sogar Zäune ersetzen. Falls sie dennoch einen Zaun brauchen, achten Sie bitte darauf, dass sie einen genügenden Abstand zum Boden (10 cm) einplanen, damit sich Igel und Co frei bewegen können.
Pflanzmodelle In der Regel werden Heckengehölze in einer Reihe gepflanzt. Der Abstand zwischen den einzelnen Gehölzen ergibt sich aus der Gehölzart und der Grösse der Pflanzen.
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Wer die Heckenpflege möglichst tief halten möchte und genügend Platz hat, kann die Heckengehölze in einer Zickzack-Form pflanzen. Dadurch kann einzelnen Sträuchern ausreichend Platz eingeräumt werden, sodass sie ihre natürliche Wuchsform entwickeln. Ihre Pflege beschränkt sich in diesem Fall auf ein Auslichten und Verjüngen alle zwei bis drei Jahre.
Das Pflanzloch muss ca. um ein Drittel tiefer sein als der Wurzelballen. Damit die Wurzeln einen guten Bodenschluss erhalten, sollte der Untergrund gut aufgelockert werden. Nach dem Einsenken des Wurzelballens wird die Erde wieder eingefüllt und seitlich angestampft. Zum Schluss muss gut angegossen werden – auch bei Regen.
Das Auslichten oder Zurückschneiden der Hecke erfolgt etappenweise 16
Hecken pflegen, Gehölze schneiden Je nach Gehölzart, eignen sich folgende verschiedene Schnittarten:
Beim Auf-den-Stock-setzen werden alle Triebe ca. 10 cm über dem Boden abgeschnitten.
Beim schonenden Schnitt zur Verjüngung des Gehölzes wird gezielt auf kräftige Seitentriebe, die zu gerüstbildenden Ästen heranwachsen, zurückgeschnitten.
Zum Auslichten von mehrtriebigen, stark wachsenden Sträuchern werden zu lange Triebe ca. 10 cm über dem Boden abgeschnitten.
Der Quirlschnitt eignet sich für Dornengehölze, wenn katzensichere Nistgelegenheiten für Singvögel geschaffen werden sollen. Dafür werden einzelne Äste immer an der gleichen Stelle geschnitten. Dies führt zu einer dichten Verästelung des Gehölzes, das damit seine ursprüngliche Wuchsform verliert.
Mehr darüber «Hecken richtig pflanzen und pflegen», Agridea 2015: www.agridea.ch Die LGU hält auf ihrer Homepage Bezugsquellen für heimische Gehölze bereit: www.lgu.li/projekte/naturgarten 17
Auswahl geeigneter Pflanzen
Acer campestre Feldahorn gelb-grünlich Mai bis 15 m
Auslichten, Quirlschnitt Carpinus betulus Hagebuche, Hainbuche grünlich Mai bis 20 m – Auslichten, Auf-denStock-setzen
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Corylus avellana Haselstrauch gelb-grünlich Feburar – April bis 6 m – Auslichten Cornus mas Kornelkirsche, Tierlibaum gelb März bis 6 m
Verjüngen, Auslichten
Cornus sanguinea Hartriegel weiss Mai bis 4 m – Verjüngen, Auf-denStock-setzen, Auslichten Crataegus laevigata Zweigriffeliger Weissdorn weiss April – Mai bis 4m – Quirlschnitt
Euonymus europaeus Gemeines Pfaffenhütchen hellgrün Mai – Juli bis 5 m – Auf-den-Stock-setzen, Auslichten Alle Pflanzenzeile
Hippophaë rhamnoides Sanddorn bräunlich April – Mai bis 4 m
Auf-den-Stock-setzen, Quirlschnitt
Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster weiss Mai – Juli bis 4 m – halb-immergrün (je nach Winter, fallen die Blätter spätestens im Frühjahr) Auf-den-Stock-setzen Blätter und Beeren
Lonicera periclymenum Wald-Geissblatt gelblich Juni – August bis 5 m
Kletterpflanze Auf-den-Stock-setzen
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Beeren
Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche weisslich, später hellgelb bis ins rosa laufend April – Mai bis 2 m
Auslichten
Beeren
Mespilus germanica Echte Mispel weiss Mai – Juni bis 6 m – Verjüngen
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Prunus padus Traubenkirsche weiss April – Mai bis 10 m
Auslichten, Quirlschnitt Prunus spinosa Schwarzdorn, Schlehdorn weiss April bis 3 m
Verjüngen, Auf-den-
Rosa canina L Heckenrose / Hunds-Rose rosa Juni bis 3 m – Auf-den-Stock-setzen, Verjüngen, Quirlschnitt Salix caprea Sal-Weide gelb März – Mai bis 9m
Stock-setzen, Quirlschnitt Auslichten
Sambucus nigra Schwarzer Holunder weiss Mai – Juni bis 7 m – Schnittart auslichten Staphylea pinnata Pimpernuss weiss bis gelblich Mai bis 4m
Schnittart: Verjüngen
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Viburnum lantana Wolliger Schneeball weiss Mai bis 5 m – Auf-den-Stock-setzen, Auslichten Viburnum opulus Gemeiner Schneeball weiss Mai – Juni bis 4 m – Auf-den-Stock-setzen, Auslichten
Trockenmauern: Tradition mit Lebensraumpotenzial Trockenmauern sind ganz besondere Mauertypen. Das Wissen und Können rund um den Bau von Trockenmauern wurde sogar von der UNESCO in ihre Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Sie werden aus Natursteinen ohne Zement und Mörtel gebaut, sind sehr stabil und passen sich harmonisch ins Landschaftsbild ein. Trockenmauern sind Zeugen einer jahrhundertealten, traditionellen Bautechnik. In Weinbaugebieten oder entlang von alten Verkehrswegen findet man sie oft als Stützmauern. Andernorts als Begrenzung von Feldern oder Weidegebieten. Heute werden sie auch im Siedlungsraum als gestalterisches Element und Hotspot der Artenvielfalt zunehmend geschätzt. Denn die fugenreichen Trockenmauern sind wertvolle Lebensräume für viele wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Typische tierische Bewohner sind Eidechsen, Blindschleichen und Wildbienen. Sie finden auf den Steinen wärmende Sonnenplätze und in den Ritzen geeignete Ruhe- und Winterquertiere. Je nach Alter, Struktur und Exposition wird die Trockenmauer von verschiedensten Kleinfarnen und Blütenpflanzen besiedelt. Da der Bau von Trockenmauern nicht einfach ist und viel Wissen, Erfahrung und Geschicklichkeit voraussetzt, erklären wir in diesem Buch nur den Aufbau und verweisen auf Spezialisten für eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesem uralten Handwerk.
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Praxistipps •
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Trockenmauern entfalten ihr Lebensraumpotenzial am besten, wenn sie südexponiert angelegt werden. Als Faustregel gilt, dass eine Trockenmauer doppelt so hoch gebaut wird, wie das Fundament breit ist. Das Bauen von Trockenmauern braucht ein wenig handwerkliches Geschick. Wer keine Erfahrung hat, sollte sich im Vorfeld gut informieren oder (zumindest zu Beginn) auf kompetente Beratung setzen.
Aufbau einer Trockenmauer
Schotterkies
Gewachsener Boden
1 Die Fundamentsteine tragen das gesamte Gewicht der Mauer. Sie sind möglichst gross und flach. 2 Die eigentlichen Bausteine sollten keine Spitzen und mindestens eine flache Seite aufweisen. 3 Als Füllsteine dienen kleinere Steine, die bei Bedarf auch den Bausteinen unterlegt werden können. Füllsteine sollten locker eingefüllt werden, damit Hohlräume entstehen. 4 Als sogenannte Binder gewährleisten lange Steine die Stabilität der Mauer, da sie die beiden Wände miteinander verbinden. 5 Mit Decksteinen schliesst der Mauerbau nach oben ab.
Mehr darüber Kleinstrukturen-Praxismerkblatt 3: Trockenmauern, BirdLife Schweiz: www.birdlife.ch «Trockenmauern: Anleitung für den Bau und die Reparatur», Richard Tufnell, Frank Rumpe, Alain Ducommun, Marianne Hassenstein, Stiftung Umwelteinsatz, 10. überarbeitete Auflage 2019, Haupt Verlag: www.haupt.ch 25
Impressum Idee, Konzept Claudia Ospelt-Bosshard und Monika Gstöhl, LGU Texte, Redaktion, Korrektorat Monika Gstöhl, LGU Gestaltung, Satz, Projektbegleitung Atelier Silvia Ruppen, Vaduz www.silvia-ruppen.li Bildbearbeitung Longo AG, Bozen www.longo.media Druck ko)print:, Alpnach Dorf www.koprint.ch Buchbinder Buchbinderei Grollimund AG, Reinach www.grolli.ch Kommissionsverlag Haupt Verlag, Bern www.haupt.ch Herausgeberin Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz, LGU www.lgu.li 2. Auflage: 2020 1. Auflage: 2008
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Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter: http://dnb.dnb.de.
ISBN 978-3-258-08223-3 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2020 Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz, LGU, Vaduz Jede Art der Vervielfältigung bedarf der Genehmigung der Herausgeberin.
Bestellen info@lgu.li www.haupt.ch oder über jede Buchhandlung
Zeichenerklärung
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Farbe Blütezeit Höhe + sehr sonnig sonnig halbschattig schattig + sehr schattig Besonderheiten schneiden giftig weitere Standorte
Hecken und Trockenmauern Dachbegrünungen und Ruderalflächen Hochstammbäume und Blumenwiesen Feuchtbiotope und Wildstaudenbeete Lebensgemeinschaften im naturnahen Garten
Vom Ziergarten zum Lebensraum Kleines Praxisbuch für eine naturnahe Gartengestaltung
Was geschähe mit uns ohne die Leistungen der zahlreichen wilden Bestäuber, die gemeinsam mit den Honigbienen für Obst und Gemüse sorgen? Oder ohne die Kleinstlebewesen, die in Gewässersohlen und Böden einen unverzichtbaren Beitrag dafür leisten, dass uns gutes Trinkwasser und fruchtbare Böden zur Verfügung stehen? Je grösser die Biodiversität ist, umso resilienter sind Ökosysteme und umso verlässlicher ihre Leistungen, auf die wir Menschen angewiesen sind. Eine noch grössere Bedeutung für uns Menschen bekommen diese Zusammenhänge, wenn sich wichtige Parameter wie das Klima ändern. Durch eine immer intensivere Nutzung unserer Kultur- und Naturlandschaften schwinden die Lebensgrundlagen unserer natürlichen Mitbewohner, sodass diese zunehmend in Bedrängnis geraten. Mancherorts ist die natürliche Vielfalt innerhalb von Siedlungsräumen bereits heute grösser als im intensiv genutzten Umland, dem oft der nötige Strukturreichtum fehlt. Eine möglichst naturnahe und strukturreiche Gestaltung des Siedlungsraumes ist also wertvoll, auch wenn sie den zunehmenden Verlust an naturnahen und reich strukturierten Landschaften nicht zu ersetzen vermag. Mit dem vorliegenden, sehr praxisbezogenen Ratgeber zeigen wir Wege auf, wie Sie in Ihrem Garten naturnahe Lebensräume ansprechend gestalten und pflegen können, ohne dabei die eigenen Ansprüche aus den Augen verlieren zu müssen. Damit fördern Sie die heimische Vielfalt und schonen die Umwelt.
ISBN 978-3-258-08223-3