Zalasiewicz, Die verborgene Geschichte der Erde

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Die verborgene Geschichte der Erde

Was Gesteine uns verraten

Die verborgene Geschichte der Erde

1. Auflage: 2023

ISBN 978-3-258-08316-2

Alle Rechte vorbehalten.

Copyright © 2023 für die deutschsprachige Ausgabe: Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig.

Aus dem Englischen übersetzt von Claudia Arlinghaus, D-Münster, und Claudia Buchholtz, D-Rackwitz

Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, D-Göttingen

Umschlag der deutschsprachigen Ausgabe: pooldesign, CH-Zürich

Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel How to Read a Rock. Our Planet’s Hidden Stories bei Smithsonian Books, USA

Copyright © 2022 UniPress Books Ltd, London

Gedruckt in der Tschechischen Republik

Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.dnb.de.

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www.haupt.ch

Die verborgene Geschichte der Erde

Was Gesteine uns verraten

Aus dem Englischen von Claudia Arlinghaus und Claudia Buchholtz

Haupt Verlag

Magmatisches Gestein

Sedimentgesteine und Fossilien

1 2 3 4 Einführung 6 Gesteine richtig deuten Gestein: Unsere Lebensgrundlage 2 2 Unsere Erde: Ein hitzegetriebener Gesteinsplanet 24 Hartes Innenleben: Die tiefliegenden Gesteine 26 Antriebskräfte: Plattentektonik 28 Minerale: Die Bausteine der Gesteine 30 Entstehung: Wie aus Mineralen Gestein wird 32 Der ewige Kreislauf der Gesteine: Neubildung, Zerstörung, Erneuerung 3 4 Gestein aus nächster Nähe: In Stadt und Natur 36 Eine Frage der Größenordnung: Vom Planeten bis zum Sandkorn 38 Topografische Anhaltspunkte: Landschaftsformen lesen 40
Heißer Untergrund: So entsteht Magma 4 4 Abkühlung: Der Ursprung von Plutonit 46 Nahaufnahme: Granite und Gabbros 4 8 Nahaufnahme: Granite und Gabbros 50 Magmaintrusionen: Ganggesteine 52 Magma erreicht die Oberfläche: Vulkanausbrüche 5 4 Eine explosive Gemeinschaft: Vulkantypen 56 K issen, Seile, Stricke: Lavaströme 58 Zeitstufen: Gigantische Lavalandschaften 60 Vulkanische Ascheschichten: Ascheregen 62 Vulkanische Ascheschichten: Pyroklastische Fließablagerungen 64 Diamantenvulkane: Kimberlit 66
INHALT
Allmählicher Zerfall: Erosion, Verwitterung und Zersetzung 70 Aus den Flüssen ins Meer: Sedimente sind immer unterwegs – wie auf einem Förderband 74 Transformation: Wie aus Sedimenten Hartgestein wird 78 Grobkies, Geröll, Findling & Co.: Sedimente grober Korngrößen 80 Sand und Sandstein: Die Geschichte eines Sandkorns 82 Wunderwerke der Natur: Sandrippeln und Sanddünen 84 Gestein aus Schlamm: Zeugen der Erdgeschichte 88 Unter der Oberfläche: Meeresablagerungen 90 Chemische und biogene Sedimentgesteine: Von Kalksteinen bis hin zu Phosphaten 92 Zeitbestimmung nach Geologenart: Fossilien 96 Gesteinsmetamorphose und Plattentektonik Gesteinsschichten gelangen nach oben: Marine Ablagerungen im Gebirge 100 Tektonisch verdichteter Schlamm: Wie Schiefer entsteht 102 Das Herz eines Faltengebirges: Glimmerschiefer, Gneise und Migmatite 104 Wenn die Kruste aufbricht: Auseinanderdriftende Lithosphärenplatten 106 Zusammenstoß epischen Ausmaßes: Wenn Lithosphärenplatten kollidieren 108 In entgegengesetzter Richtung: Wenn tektonische Platten aneinander vorbeigleiten 110 Was Hitze bewirkt: Frittung durch Magma 112 Heiße Wässer unter der Erde: Wie Mineralgänge und Adern im Gestein entstehen 114 Kräfte der Plattentektonik: Zerknittertes und faltig zerdrücktes Gestein 116 Vorsicht, zerbrechlich: Brüche und Verwerfungszonen 118 Verräterische Topografie: Tektonische Landschaften entschlüsseln 120

Gesteine, die uns Geschichten erzählen

Menschengemachtes Gestein

5 6
Sterne am Himmel: Meteoriten 184 Einschläge auf der Erde: Meteoritenkrater 186 Einschläge im Weltraum: Krater auf anderen Himmelskörpern 188 Mondgestein: Uraltes Hochland und Basaltmeere 190 Merkur: Der Eisenplant 192 Venus: Vulkanlandschaft unter Wolken 194 Der Rote Planet: Uralte Vulkane auf dem Mars 196 Gesteinsschichten auf dem Mars: Hinweise auf einen wärmeren, feuchteren Planeten 198 Io: Der stärkste Vulkanismus im Sonnensystem 200 Eisige Hülle: Europa und Callisto 202 Landschaften entschlüsseln: Titan 204 Degradiert: Pluto 206 Asteroiden: Wissenschaftlich hochinteressante Kleinplaneten 208 Kometen: Höchst seltener Besuch 2 10 Interstellare Geologie: Gesteine in anderen Sonnensystemen 2 12 Glossar 214 Bildnachweis 2 18 Dank 2 19 Stichwortverzeichnis 220
7 Weltraumgestein
Hart im Nehmen: Das älteste Gestein überhaupt 124 Als die Erde heißer war: Gesteine aus dem Archaikum 126 Mikrobiell geschichtet: Stromatolithen 128 Atmosphärische Wandlung: Sauerstoff verändert alles 130 Die Macht der Natur: Wie Tiere die Geologie veränderten 132 Orte der Artenvielfalt: Alte Korallenriffe 134 Wüstenlandschaften: Dünen, Fulgurite und Salzgestein 136 Vom Wasser fortgetragen: Flüsse verteilen Sedimente 138 Alte Küstenlinien: Zeugen der Veränderung 140 Explosion der Pflanzen: Das Land wird grün 14 2 Marine Katastrophe: Wenn Ozeane sterben 14 4 Deep Impact: Wenn Asteroiden auf der Erde einschlagen 146 Die Erde ein Treibhaus: Gesteine aus wärmerer Zeit 14 8 Eisige Zeiten: Gesteine aus kälteren Tagen 150 Im Eis dokumentiert: Was uns Eisbohrkerne über das Klima verraten 152
Bergbauliche Förderung: Steinbruch, Grube & Co. 156 Angebaut und angefertigt: Natürlich vorkommende und synthetisch hergestellte Minerale 158 Überall Beton: Das neue Gestein prägt unsere Epoche 160 Sand: Kleine Körnchen, große Geschäfte 162 Dem Feuer entstiegen: Backstein, Ziegel und was dahintersteckt 164 Ursprünge in prähistorischer Zeit: Wie Kohlenwasserstoffe entstanden 166 Die große schwarze Wolke: Die Folgen der Verbrennung fossiler Ressourcen 168 Wenn die Meere sauer werden: Kalkstein in der Krise 170 Kohlenwasserstoffe und die Folgen 172 Staudämme, Verlegung, Verbau: Wenn der Mensch in Flusssysteme eingreift 174 Spuren im Untergrund: Gesteinstransformationen unter Tage 176 Stadtlandschaften: Urbane Gesteinsschichten 178 Technofossilien: Felsen der besonderen Art 180
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GESTEINE RICHTIG DEUTEN

GESTEIN: UNSERE LEBENSGRUNDLAGE

Von der Sonne sanft gewärmt, hält unsere Erde alles bereit, was für das Leben nötig ist – für uns Menschen ebenso wie für all die anderen Organismen, die unsere 4,6 Mrd. Jahre alte Erde jemals bevölkerten.

Das Kapitol

George Washington persönlich bestimmte den Stein, aus dem das Kapitol der Vereinigten Staaten errichtet wurde: einen 100 Mio. Jahre alten Sandstein, entstanden in einer Zeit, als noch Dinosaurier die Erde bevölkerten. Dieser Sandstein verwitterte allerdings sehr rasch, weshalb die Fassade heute mit widerstandsfähigerem Marmor aus Georgia verkleidet ist.

In welchem Umfang der Mensch dabei auf Gestein zurückgreift, ist besonders in unseren Stadtzentren sichtbar, wo unterschiedlichste Gesteinsarten die Fassaden schmücken, von Kalkstein über Sandstein bis hin zu Granittafeln. Das in und an unseren Gebäuden verbaute Glas wird aus Sand hergestellt. Den ebenfalls verbauten Stahl gewinnen wir aus gewaltigen eisenhaltigen Steinvorkommen, die größtenteils vor Jahrmilliarden gebildet wurden, als unser Planet eine seiner frühen Umwandlungen durchlief. Kupfer, Blei, Zink, Zinn und andere Metalle gewinnen wir aus unterschiedlichen Erzen; diese wiederum sind das Ergebnis komplexer Entstehungsprozesse, deren Vielfalt unseren Gesteinsplaneten einzigartig macht.

Die Energie, die uns gestattet, unsere Bauten zu errichten, zu heizen, in Betrieb zu halten und die hierfür notwendige Infrastruktur zu schaffen, haben ebenfalls auf die eine oder andere Weise ihren Ursprung im Gestein. Nicht nur gewinnen wir die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas aus Gesteinslagen, sondern die Kohle selbst ist Gestein. Auch das Uran, das wir für Kernenergie benötigen, stammt aus unterirdischen La-

gerstätten. Wollen wir Sonnenenergie nutzen, benötigen wir Solarzellen und für diese ebenfalls bestimmte Minerale, die aus Gestein gewonnen werden. Unsere Abhängigkeit ist ebenso absolut wie unauflöslich.

Genauso elementar ist sämtliches tierische Leben auf Gestein angewiesen. Unsere Nahrung wächst in Erdreich, das zu großen Teilen aus zersetztem Stein besteht und den Großteil der für diese Pflanzen nötigen Nährstoffe liefert. Wichtigster Kohlenstofflieferant für das Pflanzenwachstum ist das Kohlendioxid der Erdatmosphäre; dieses wurde, lange bevor es pflanzliches Leben gab, vom Gestein freigesetzt, in großem Maße bspw. durch Vulkanausbrüche. Tatsächlich stehen die Gesteine und das Kohlendioxid in einem komplexen Prozess miteinander im Austausch; dieser Kreislauf sorgte während des größten Teils der Erdgeschichte dafür, dass den Pflanzen immer die richtige Menge an CO₂ zur Verfügung stand. Zugleich verhindert das Kohlendioxid allzu große Klimaschwankungen – ein wichtiger stabilisierender Faktor, der allerdings durch unseren übermäßigen Ressourcenverbrauch heute bedroht ist.

Letztlich stammt auch das, woraus wir bestehen – Calcium, Kohlenstoff, Phosphor und all die anderen chemischen Elemente – ursprünglich aus Gestein.

Ebenso faszinierend sind die Gesteine selbst. Da wir nun endlich wissen, wie sie zu entschlüsseln sind, können wir ihnen die unterschiedlichsten Geschichten entlocken – über die Entstehung der Erde ebenso wie über die Prozesse, die heute auf ihr ablaufen. Diese im Gestein verborgenen Geheimnisse wollen wir im Folgenden ergründen.

Ein außergewöhnlicher Fels

Australiens Uluru – auch Ayers Rock genannt – besteht aus geschichtetem Sandstein; Lagen von Flusssand haben sich dazu verfestigt und wurden 100 Mio. Jahre später durch die Bewegungen der Erdoberfläche nahezu senkrecht aufgerichtet. Dass sie ihre Umgebung auch heute noch so hoch und steil überragen, ist darauf zurückzuführen, dass die Schichten ungewöhnlich wenige Risse aufweisen.

23 Gesteine richtig deuten

UNSERE ERDE: EIN HITZEGETRIEBENER GESTEINSPLANET

Im 19. Jh. stand die Wissenschaft vor einem Dilemma. Die zahlreichen langen Ahnenreihen irdischen Lebens, die durch Fossilien und gewaltige Sedimentschichten bezeugt waren, wurden von der jungen Disziplin der Geologie als Beweis für eine unvorstellbar lange Erdgeschichte gelesen. Die Physik hingegen errechnete aus dem Wärmeverlust der Erde, auf der bis heute flüssiges Gestein zur Oberfläche emporquillt, dass der Planet wesentlich jünger sein musste, und gestand ihm nur einige Dutzend Mio. Jahre zu.

Erst kurz vor der Wende zum 20. Jh. ließ sich dieser Widerspruch dank der Entdeckung der Radioaktivität auflösen. Es wurde klar, dass der radioaktive Zerfall verschiedener Minerale im Gestein durch die dabei freigesetzte Wärmeenergie das vollständige Auskühlen der Gesteinsschichten verhindert und die Erde bereits seit mehr als 4,5 Mrd. Jahren durch diesen Prozess als aktiven, energiereichen Planeten erhält.

Wärmeregulierung

An der Küste von Hawaii tritt glühendes Magma an die Oberfläche; dies ist eine Variante, wie sich die Erde des Hitzestaus in ihrem Inneren entledigt. Die ausgetretene Lava wird zu dunklem Basalt erkalten und das gewaltige Felsmassiv der Insel, das sich 10 km über den Meeresboden erhebt, weiter vergrößern.

Die Wärme im Inneren der Erde spüren wir in einem Bergwerk: Pro 100 m Höhenverlust steigt die Temperatur um 3 °C. Größtenteils ist diese Wärme eine Folge von Radioaktivität; ein geringer Teil allerdings ist aus der Frühgeschichte des Sonnensystems erhalten geblieben, als Asteroiden und Planetesimale in großer Zahl aufeinanderprallten und sich zu größeren Himmelskörpern verdichteten. Ein herausragendes Ereignis war die gewaltige Kollision der jungen Erde mit einem etwa marsgroßen Planeten, Theia genannt, bei der Teile des Mantels in den Orbit geschleudert wurden und schließlich den Erdmond bildeten. Der hierbei auf der Erde entstandene Magma-Ozean muss etwa 1000 km in die Tiefe gereicht haben. Und weil die Erde ein sehr großer Gesteinsplanet ist und Gestein ein sehr guter Wärmeisolator, blieb ein Teil dieser Hitze über Jahrmilliarden erhalten.

WÄRMEKRAFTMASCHINE ERDE

Die Hitze im Erdinneren wird in Vulkanen und in Erdbeben spürbar. Zugleich treibt sie die in einem gewaltigen räumlichen und zeitlichen Maßstab ablaufenden plattentektonischen Vorgänge der Erdkruste an. Die Bewegungen dieser Erdplatten verursachen die Kontinentalverschiebung und das Auffalten von Gebirgsketten dort, wo zwei Platten aufeinandertreffen. Die Plattentektonik ist für die Erde gewissermaßen unverzichtbar – nur so kann sie die Wärme abgeben, die kontinuierlich in ihrem Inneren entsteht. So zerstörerisch Vulkane und Erdbeben erscheinen mögen –tatsächlich ist die regelmäßige Wärmeabgabe, wie wir sie erleben, ein vergleichsweise sanfter Prozess. Bei unserem Nachbarplaneten Venus, der über keine Plattentektonik verfügt, spricht einiges für einen ganz anderen Ablauf: Hier staut sich die Hitze im Planeteninneren, bis sie sich in Form einer den gesamten Planeten umspannenden Magma-Eruption einen Weg bahnt. Etwa alle 500 Mio. Jahre wird die Oberfläche der Venus im Zuge einer solchen gewaltigen Wärmefreisetzung «runderneuert».

Je tiefer man ins Erdinnere vordringt, desto höher steigen die Temperaturen. Man sollte daher meinen, dass schon in recht geringer Tiefe verflüssigtes Gestein anzutreffen wäre. Doch ein ebenso kontinuierlich ansteigender Druck kompensiert den Temperaturanstieg, sodass der Großteil des Gesteins im festen Aggregatzustand verbleibt. Hitze und Druck konkurrieren quasi miteinander; in der Folge sind die tiefen Gesteinsschichten überwiegend fest und nur von geringen Mengen an Schmelze durchsetzt, bis in einer Tiefe von 2900 km der flüssige äußere Erdkern erreicht ist.

23–45 45–55 55–65 65–75 75–85 85–95 95–150 150–450 mW / m2
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MAGMATISCHES GESTEIN

MAGMAINTRUSIONEN: GANGGESTEINE

Zu den augenfälligsten magmatischen Gesteinsformationen zählen die sogenannten Ganggesteine. Sie entstanden aus Magma, das einst in Rissen und Spalten im Erdmantel nahezu senkrecht emporstieg und erkaltete. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Schmelze den langen Weg vollständig hinter sich brachte, um sich schließlich als oberflächliches Lavafeld auszubreiten, oder bereits tief in der Erde in eine Sackgasse geriet, in der sie verblieb und erstarrte.

Magmatitwände

Magma, das einst in nahezu vertikalen Spalten aufstieg, erkaltete zu dunklen basaltischen Gesteinsgängen, die in scharfem Kontrast zum hellen Nebengestein stehen.

Die Freiräume, die Magma nutzt, sind durchweg durch tektonische Dehnung entstanden; dabei wird die Erdkruste wie eine Brotkruste auseinandergezogen, sodass sich im Gestein unzählige, nah beieinander liegende und nahezu parallele Risse öffnen, die dem Magma den Weg frei machen. Ist dieses Deckgestein nach Jahrmillionen durch Erosion abgetragen, liegt das die Risse ausfüllende magmatische Gestein frei. Treten diese Gesteinsgänge zahlreich auf, sprechen wir von einem Gangschwarm. An felsigen Küsten und anderen erdreich- und vegetationsfreien Orten sind sie eine prominente Erscheinung.

Besonders dort, wo das magmatische Gestein härter ist als das Nebengestein (die Schichten, in die das Magma einst eindrang), stellen solche Gesteinsgänge spektakuläre Landschaftsmerkmale dar. Erosionsanfälliges

Sedimentgestein etwa hinterlässt oft regelrechte Wände aus viel härterem Gestein, die bei beträchtlicher Länge oft nur 1 oder 2 m stark sind.

Bei näherer Betrachtung verrät solches Ganggestein einiges über seine Entstehung. Im Randbereich, wo die Schmelze Kontakt zum kühleren Nebengestein hatte, kühlte sie oft rascher aus, sodass die dort gebildeten Kristalle kleiner blieben als im mittleren Gangbereich. Zugleich wird das benachbarte Gestein in seinen Randbereichen durch die vom Magma abgegebene Hitze nicht selten klar erkennbar verändert, ja regelrecht verbacken; in der Geologie spricht man hier von Frittung. Um die Frage zu beantworten, wie tief unter der Oberfläche sich die Schmelze während des Intrusionsvorgangs befand, halten wir nach kleinen Blasen im magmatischen Gestein Ausschau. Sind welche zu sehen, hat der in Oberflächennähe geringere Druck bereits ein Ausgasen des Magmas gestattet. Sind keine Gashohlräume zu erkennen, dürfte sich das Magma tiefer befunden haben. Dies ist nur eines der Detektivspiele, denen man sich bei Ganggesteinen widmen kann.

Mancherorts weicht aufsteigendes Magma seitlich aus, in das Umgebungsgestein hinein. Dies geschieht normalerweise dann, wenn das auflagernde Gestein weniger dicht ist als die Schmelze und ein Anheben daher leichter ist als ein weiteres Aufsteigen. Auch mehr oder weniger horizontale Schwächezonen im vorhandenen Gestein, bspw. Grenzflächen zwischen dicken Sedimentgesteinsschichten, fördern derartiges Verhalten. Die dabei entstehenden magmatischen Gesteinsmassen bilden in diesem Fall sogenannte Lagergänge, die später als spektakuläre Klippen oder Plateaus die Landschaft prägen können – besonders dann, wenn sich das Magma beim Erhärten und Auskühlen zusammenzog und zu Lavasäulen zersprang, die oft wie gigantische Orgelpfeifen anmuten.

Magmatischer Lagergang

Dieser spektakuläre Lagergang im schottischen Edinburgh entstand, als basaltisches Magma unterirdisch zwischen mehr oder weniger waagerechte Gesteinsschichten drang. Deutlich ausgeprägt sind die Klüfte, die entstanden, als die heiße Basaltlava auskühlte.

53 Magmatisches Gestein

MAGMA ERREICHT DIE OBERFLÄCHE: VULKANAUSBRÜCHE

Mitunter tritt Magma ruhig fließend an die Erdoberfläche, sodass der Mensch gefahrlos aus einiger Entfernung zusehen und das Schauspiel bewundern kann. In anderen Fällen bricht sich die Masse derart gewaltsam und rapide Bahn, dass nicht einmal 1000 km Abstand Sicherheit gewähren. Wie der Ablauf vonstattengeht, hängt überwiegend von der Beschaffenheit des Magmas ab.

Dünnflüssiges Magma gibt bereits während des Aufstiegs den größten Teil der in ihm gelösten Gase frei. Dies gilt etwa für die meisten basaltischen Magmen mit ihrem relativ hohen Eisen- und Magnesiumgehalt, dem ein relativ niedriger Gehalt an Siliziumdioxid entgegensteht. Erreicht solches Magma die Oberfläche, ist es fast vollständig entgast und tritt als Lava aus – zunächst weiß glühend, doch bald schon abkühlend, dunkler werdend und erhärtend. Solche Lavaströme werden gern in Naturdokumentationen im Fernsehen gezeigt. Mitunter kosten sie Menschen ihre Habe, eher selten das

Leichter Vulkanausbruch

Eine Eruption des Pu‘u ‚O‘o-Schlots auf Hawaiis Kilauea schleudert dünnflüssige basaltische Lava fontänenartig empor.

Leben; die größte Gefahr stellen bei solch einem Ausbruch potenziell giftige Vulkangase dar.

In SiO₂-reichem Magma hingegen verketten sich die Siliziumdioxid-Moleküle zu größeren Molekülen; die viskose Schmelze fließt langsamer und entlässt die Gasbläschen nicht. Diese verwandeln das zähe Magma in eine rasch an Volumen zunehmende, hochexplosive schaumige Masse, die sich beim Erreichen der Erdoberfläche in einem gewaltigen Vulkanausbruch entlädt – im Grunde eine nicht enden wollende Explosion, die so lange anhält, bis der Magmavorrat erschöpft ist, manchmal erst nach Stunden. Die aufgeschäumten Magmafetzen erhärten umgehend zu Bimsstein, um sogleich zu vulkanischer Asche zerrissen und von den aufsteigenden Gasen bis hoch in die Atmosphäre getragen zu werden. Ein solcher Vulkanausbruch ist ein katastrophales Naturereignis, das eine gesamte Region verwüsten kann. Alles ist in tiefste Finsternis getaucht, während es vom Himmel Stein und Asche regnet.

Unglück ereilt alle, die sich auf der Route eines dahinrasenden Gemischs aus heißen Gasen, Bims und Gestein befinden, das der Vulkanöffnung entströmt und sich – zu schwer, um in den Himmel aufzusteigen – ähnlich wie überkochende Milch hangabwärts wälzt. Dies ist der gefürchtete pyroklastische Strom, im Französischen als nuée ardente («brennende Wolke») bezeichnet, der jedem Leben ein Ende macht.

Weniger apokalyptisch verhält sich sehr zähflüssige Lava, die – ausreichend entgast und nahezu erstarrt – langsam und allmählich als Lavanadel aus einem Vulkanschlot herausgepresst wird. Die Schwerkraft lässt einen solchen, mitunter mehrere Hundert Meter hohen Steinpfeiler jedoch schon bald zusammenbrechen und als Trümmerlawine die Hänge des Vulkans herabrutschen.

54 Die verborgene Geschichte der Erde

VULKANISMUSARTEN UND ERUPTIONSTYPEN

Diese Darstellungen vermitteln einen Eindruck von den unterschiedlichen Formen des Vulkanismus auf unserem Planeten (nicht maßstabsgerecht).

Vulkanianische Eruption

Spalteneruption

Plinianische Eruption

Hawaiische Eruption

Peléanische Eruption

Strombolianische Eruption

55 Magmatisches Gestein

SAND UND SANDSTEIN: DIE GESCHICHTE EINES SANDKORNS

In der Entstehung jedes einzelnen Sandkorns steckt die Geschichte einer Reise. Und jede Reise ist einzigartig. Dennoch haben die Trillionen von Einzelgeschichten manches gemeinsam, z. B. das Mineral, aus dem die meisten Sandkörnchen bestehen: Quarz.

Die Reise eines Sandkorns beginnt oft mit der Verwitterung und der Erosion eines magmatischen Gesteins wie Granit, der zum Großteil aus Feldspat besteht – dem tatsächlich auf der Erdoberfläche am häufigsten vorkommenden Mineral. Quarz macht hingegen üblicherweise nur einen kleineren Teil aus. Doch im Laufe der Verwitterung neigt Feldspat – besonders in heißem und feuchtem Klima – dazu, sich chemisch zu zersetzen. Seine Kristallstruktur verändert sich, das Ergebnis sind Tonminerale, die fortgespült werden und Schlamm bilden. Die Quarzkristalle im Granit halten solchen chemischen Angriffen viel eher stand. Wenn also das Gestein um sie herum zerfällt, werden sie als Quarzsandkörner freigesetzt. Dann werden sie von Wind und Wasser davongetragen, und hier und da türmen sie sich zu quarzreichen Sandschichten auf.

Sand besteht aber nicht nur aus Quarz. Besonders in trockenen Gegenden hält sich Feldspat lange genug, um einen Teil der Sandkörner zu bilden. Oft erkennt man sie daran, dass sie im Gegensatz zu den eher glasig wirkenden Quarzkörnern undurchsichtig erscheinen. Am Strand vulkanischer Inseln ist schwarzer Sand nicht ungewöhnlich, der aus unzähligen winzigen Partikeln erodierten Basaltgesteins besteht, ebenso Sand, dessen flaschengrüne Körner aus dem Mineral Olivin bestehen, oder sogar aus Glimmerpartikeln. Einige Arten von Kalkstein bestehen ebenfalls aus Körnern in Sandgröße (s. S. 92–95). Schaut man sich Sand unter dem Mikroskop an, entdeckt man mitunter noch allerhand eher seltene Bestandteile: Granat, Zirkon, Turmalin, Apatit und weitere Begleitminerale. Sie verhelfen dem Sand zu einem einzigartigen mineralischen «Fingerabdruck». Bei alten Sandsteinen können die Geologen anhand dieser Körner herausfinden, welche Art von Landschaft vor Jahrmillionen erodiert sein muss, um die Körner zu liefern, die nun im Sandstein stecken.

Sandkörner, die vom Wasser fortgetragen werden, nehmen genau wie Flusskiesel und Strandgerölle eine rundliche Form an, allerdings rollen sich ihre Kanten nicht so ohne Weiteres ab, weil sie viel leichter als Gerölle und die Zusammenstöße weniger kraftvoll sind, noch dazu, wenn Wasser sie abfedert. Daher findet man den Sand mit den rundesten Körnern in Sandwüsten, wo die Zusammenstöße, angetrieben durch die heftigen Wüstenwinde, viel wuchtiger ausfallen. Aus der Nähe betrachtet sind diese Körner nicht nur überaus rund, sondern haben durch die vielen Stöße auch eine mattierte Oberfläche.

Natürliche Sandsteinskulptur

Die Schichten dieses Sandsteins auf Animasola Island, einer kleinen Insel der Philippinen, widerspiegeln die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten, die bewirkten, dass die Sandkörner sortiert und in gröberen und feineren Schichten abgelagert wurden. Einige der Strömungen waren so stark, dass sie sogar größere Gerölle mit sich reißen konnten.

82 Die verborgene Geschichte der Erde

TEKTONISCH VERDICHTETER SCHLAMM:

WIE SCHIEFER ENTSTEHT

Wer heute ein Faltengebirge durchstreift, begegnet Gesteinen, die aus verschiedenen Bereichen seines uralten Inneren stammen – aus großer Tiefe nach oben gehoben und freigelegt, als darüberliegende Generationen von Gebirgen durch Erosion abgetragen wurden. Viele dieser «exhumierten» alten Gesteine sind metamorphe Gesteine, die ursprünglich magmatische oder Sedimentgesteine waren und durch Hitze und Druck verändert wurden.

An den Rändern eines Gebirges ist das ursprüngliche Gestein zwar nicht bis zur Unkenntlichkeit verändert, wurde aber dennoch in ein anderes Gestein umgewandelt. Bestes Beispiel hierfür ist Schiefer. Ursprünglich war er Schlamm auf dem Meeresboden, lag unter darüberliegenden Schichten begraben und wurde unter ihrem Gewicht zu Tonstein zusammengepresst. Als dieser dann zwischen zwei kollidierende tektonische Platten geriet, die gerade dabei waren, ein Gebirge aufzufalten, wurde er gnadenlos zusammengequetscht zu riesigen Knitterfalten.

Findet diese Knitterfaltung in einer Tiefe von mehr als 8 km statt, wo die Temperatur bei 200 °C oder höher liegt, verändert sich die Textur des Gesteins langsam, aber grundlegend. Die winzigen plättchenförmigen Tonminerale im Gestein beginnen, sich zu verwandeln. Noch mikroskopisch klein, verändern sie ihre Ausrichtung bzw. Orientierung und legen sich angesichts des neuerlich verspürten, schraubstockartigen Drucks von der Seite her flach aneinander. Das Gestein spaltet nun nicht mehr entlang seinen ursprünglichen Lagen, sondern meist in einem recht steilen Winkel dazu, eben parallel zu jener neuen Ausrichtung. Es ist zu Tonschiefer geworden.

Die meisten in der Natur anstehenden Tonsteine enthalten schluffige oder sandige Schichten. Die rauen, sandigen Schichten bilden jedoch einen Kontrast zu den schieferglatten Spaltflächen und sind somit hervorragende Zeugen für die Geschichte des Gesteins. Da ihnen die plättchenförmigen Minerale fehlen, lassen sie sich zwar nicht sauber spalten, aber durch die Rekristallisation der Quarzkörner ist ein dicht gepackter, sehr widerstandsfähiger Quarzit entstanden.

Bei der Entstehung von Schiefer finden oft auch noch andere Veränderungen statt. Enthält der Schlamm Eisensulfide, rekristallisieren diese im Schiefer mitunter zu großen kubischen Pyritkristallen, im Volksmund auch als Katzengold bezeichnet. Bei frisch gebrochenem Gestein fallen sie durch ihre metallisch goldene Farbe auf. Wenn das Gestein verwittert, zerfällt das Pyrit und hinterlässt auffällige kubische Löcher im Gestein. Das sieht meist ein wenig surreal aus – ist aber tatsächlich rein natürlichen Ursprungs.

Schiefer –umgewandelter

Tonstein

Dieses Gestein spaltet sich entlang unzähliger parallel zueinander verlaufender Schieferflächen. Die Schieferung entstand, als das Gestein tektonisch zusammengepresst wurde. Ebenfalls, allerdings weniger deutlich, sind Spuren der ursprünglichen Schichtung zu erkennen, und zwar im steilen Winkel zu den Schieferflächen, wo sich die Form einer tektonischen Falte andeutet.

102 Die verborgene Geschichte der Erde

DIE ENTSTEHUNG VON SCHIEFER

Wenn Tonsteinschichten, die von anderem Gestein überdeckt sind (deren Auflast zur Erhöhung des Drucks beiträgt), tektonisch bedingt seitlich zusammengepresst werden, falten sie sich auf, und dann formen sich die blättchenartigen Tonminerale um und ordnen sich neu an, nämlich senkrecht zur Richtung, aus welcher der Druck kommt. Quer zur Schichtung kommt es also zur Schieferung. Daher die Spaltrichtung von Schiefer.

Glattschieferung

103 Gesteinsmetamorphose und Plattentektonik
(eben spaltender Schiefer mit feinen Schieferungslamellen) Vertikale Auflast führt zur Schieferung parallel zur Schichtung. Ablagerung von Ton- und Schluff schichten Griffelschiefer

WAS HITZE BEWIRKT: FRITTUNG DURCH MAGMA

Die Hitze von Magma, die mehr als 1000 °C betragen kann, wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf Gestein aus, sei es nun an der Erdoberfläche oder tief unten im Inneren der Erdkruste.

Sich ausbreitende Basaltlava verbackt den Boden, über den sie fließt, und verbrennt zudem darin befindliche organische Stoffe. Geologen sagen, das Sediment wird metamorph überprägt bzw. gefrittet, wobei es nicht nur verdichtet und gehärtet wird, sondern oft auch eine ziegelrote Färbung annimmt, eben wie gebrannter Ton. Im Boden bilden sich mitunter sogar vertikale säulenförmige Klüfte, die wie kleine Varianten der spektakulären Basaltsäulen aussehen.

Wenn Magma mit Gestein in Berührung kommt, wird auch dieses oft verbacken – gefrittet – und gehärtet. Wenn das Gestein hingegen mürbe ist – beispielsweise weicher und vor allem feuchter Sand- oder Tonstein –, lässt die starke Hitze das Wasser mit einem Schlag verdampfen, das Gestein zerspringt und mischt sich mit Magmafetzen. Während sich das vorrückende Magma sozusagen per Dampf immer weiter ins Gestein sprengt, bildet das entstehende Gemisch oft dicke Schichten. Wenn diese abkühlen und fest werden, entsteht ein Gestein namens Peperit (die Geologen, die ihm den Namen gaben, meinten, es erinnere sie an schwarzen Pfeffer).

Weiter unten bilden sich neben großen Magmamassen andere Arten von Gestein, die schließlich zu Granit oder Gabbroplutonen erstarren. In diesem Falle erfolgt die Abkühlung sehr langsam, über viele Jahrtausende hinweg, wodurch sich durch Kontaktmetamorphose viele unterschiedliche neue Minerale bilden können.

Welche Minerale sich dabei bilden, hängt davon ab, welcher Art die Gesteine sind, die er-

hitzt werden. Wenn Granitmagma auf Schichten aus dunklem, kohlenstoffreichem Tonstein trifft, kann sich im Gestein ein sehr charakteristisches Mineral bilden, das Aluminiumsilikat Chiastolith. Es besteht aus weißen Kristallen in Größe und Form eines Streichholzes, die, wenn man sie zerbricht, einen im Schnitt kreuzförmigen, dunklen Einschluss aufweisen, bestehend aus Kohlenstoffpartikeln, die sich im Inneren des Kristalls sammelten, während dieser wuchs. Bei längerer Erhitzung rekristallisiert meist der gesamte Tonstein zu einem sehr dichten, festen Gestein namens Hornfels.

Dringt eine Granitintrusion von unten in Kalkstein ein, kann sich Skarn bilden, dessen Minerale die chemische Zusammensetzung von beiden Gesteinen, Kalkstein und Granit, widerspiegeln. Aufgrund der heißen, den sich abkühlenden Granit umspülenden hydrothermalen Lösungen reichern sich auch oft wertvolle Metalle wie Zinn, Kupfer, Gold und Nickel im Skarn an – und dann ist es an den Geologen, deren Lagerstätten aufzuspüren.

112 Die verborgene Geschichte der Erde

UMWANDLUNGEN DURCH KONTAKTMETAMORPHOSE

Welches Gestein bei der thermischen Überprägung, der sog. Frittung, entsteht, hängt einerseits von der Temperatur und dem Ausgangsgestein ab, das mit Magma in Kontakt kommt, und andererseits von der Größe und der Temperatur des Magmas selbst.

t Frittung durch Lava Thermisch überprägtes, also gefrittetes und dadurch rötlich verfärbtes, zwischen zwei Schichten aus Basaltlava eingebettetes Erdreich – fotografiert an der Interstate 17 bei Flagstaff in Arizona. Die Lava war ca. 1100 °C heiß, als sie sich hier über den Boden ergoss. Aufgrund dieser hohen Temperatur trocknete die Lava den Boden aus, und es bildeten sich diese auffälligen säulenförmigen Klüfte.

u Wenn Magma auf feuchtes Gestein trifft Als vor über 2 Mrd. Jahren dort, wo heute die kanadische Provinz Ontario liegt, Magma in wasserdurchtränktes Gestein eindrang, wurde es vom dabei entstehenden Wasserdampf gesprengt . Aus den Fragmenten entstand dieses Peperit genannte Gestein.

113 Gesteinsmetamorphose und Plattentektonik
Kalkstein Marmor Magma Sandstein Tonstein Hornfels Quarzit

HEISSE WÄSSER UNTER DER ERDE: WIE MINERALGÄNGE UND ADERN IM GESTEIN ENTSTEHEN

Die Erde verfügt über erstaunliche Erzlagerstätten. Dieser Reichtum kommt nicht von ungefähr. Zur Rezeptur gehört eine breite Vielfalt an Gesteinen, die Hitze im Inneren der Erde – einschließlich der Magmakammern und Vulkane, die wie eine Art örtlich begrenzte Wärmekraftmaschinen wirken – und jede Menge Wasser, welches das heiße Gestein in der Tiefe durchströmt.

Dieses Phänomen äußert sich am häufigsten in Form weißer Adern im Gestein – Mineralgänge, die typischerweise aus Quarz bestehen und in felsiger Landschaft oft Felswände und Klippen durchziehen. Einfach gesagt: Sie bilden sich, weil in der Tiefe Gesteine erhitzt werden wie in einem Schmortopf – nach ganz unterschiedlichen Rezepturen im Übrigen. Eines der einfachsten Rezepte verlangt nach einer Masse aus schlammigen Schichten, kilometerdick bedeckt von anderen Schichten und gerne auch im Rahmen einer Gebirgsbildung zusammengepresst und somit vorab in Tonschiefer umgewandelt (s. S. 102–103). Beim Zusammenpressen wird das Gestein ausgequetscht, und das Porenwasser – sog. hydrothermale Lösungen – wird mitsamt all der gelösten Minerale einschließlich gelöstem Siliziumdioxid ausgetrieben. Diese hydrothermalen Wässer steigen in Gesteinsregionen mit geringerer Hitze und Druck auf und dringen dort in Risse und Spalten ein. Hier kristallisiert das Siliziumdioxid zu Quarz aus, der oft milchig weiß ist, weil unzählige Gasblasen in den sich bildenden Kristallen eingeschlossen sind. Aufgrund von Undichtigkeiten und plötzlichem Druckabfall neigen diese Lösungen zum Sieden, und bei derartigen Siedevorgängen bilden sich viele Minerale.

Die heißen, aus dem Gestein gepressten Lösungen führen neben Siliziumdioxid auch Metalle wie Barium, Kupfer, Blei, Zink, Zinn und Gold mit sich, da die ursprünglichen Schlämme solche Elemente in geringer Konzentration enthielten. In manchen Mineralgängen fällen sie als Kristalle aus oder reichern sich als Schichten metallischer Minerale wie Baryt (Schwerspat), Chalkopyrit (Kupferkies), Galenit (Bleiglanz) und Sphalerit (Zinkblende) an, während Gold nur gediegen vorliegt in Form von Kristallen oder Nuggets.

Auch Vulkane und unterirdische Magmakammern «kochen ihr Süppchen», um im Bild mit dem Schmortopf zu bleiben, allerdings auf etwas andere Weise. Aufgrund der Wärme drücken sich die stark mineralhaltigen Lösungen in Adern durch das Gestein nach oben und treten an der Oberfläche als Thermalquellen und Geisire aus. Und während diese heißen Lösungen aufsteigen, werden kalte, vom Regen gespeiste Wässer von der Oberfläche in tiefer gelegene Regionen des Vulkans gezogen, wo sie nun ihrerseits erhitzt werden, aufsteigen und dabei Minerale mit sich nehmen.

Mineralische Lösungen erreichen die Oberfläche

Wo heiße, stark mineralhaltige Lösungen aus großer Tiefe bis zur Erdoberfläche heraufdringen, bilden sich oft spektakuläre heiße Quellen wie hier im isländischen Geothermalgebiet Hverir (Hverarönd). Auch unter derartigen Umständen lagern sich meist Minerale ab.

114 Die verborgene Geschichte der Erde

STICHWORTVERZEICHNIS

A

‘A‘ā-Lava 58

Acasta-Gneis 124 f.

Achondrit 185

Afrikanischer Grabenbruch 107, 118

Alter (von Gesteinen) 11–16, 49, 96 f.

Aluminium 31, 44, 159, 185

Ammonit 97, 141

Amphibol 31, 46, 49, 105

Amphibolit 105

Anden 101, 109

Anorthit 190

Anorthosit 190 f., 193

Antarktika/Antarktis 148 f., 150, 152 f., 168 f., 185

anthropogen modifizierter

Boden 179

Apatit 49, 82, 95

Apollo-Missionen 191

Aragonit 92 f., 170

Archaeocyathiden 135

Archaikum 125–129

Arizona 12, 37, 51, 101, 113, 146

Asthenosphäre 27, 29

Atmosphäre 130 f.

Atoll 93, 134

Atombombentests 177

Australien 23, 48, 125, 128 f., 130, 186

B

Banded Iron Formations 130

Bändereisenerz 130

Basalt 28, 50 f., 54, 58, 60 f., 105, 108, 112

Archaikum 127

Io 200 Mars 197

Merkur 193

Mond 191

ozeanische Kruste 107

schwarzer Sand 82

Beachrock 8, 78, 173, 180

Belemnit 97

Bergsturz 70 f., siehe auch Gerölllawine

Bergwerk siehe Mine

Beton 160 ff., 177 f.

Bims 54, 62–65

Bingham Canyon (Utah) 156

Bioturbation 133, 176

Blauschiefer 101

Blei 153

Blockgeröll siehe Gerölle

Blocklava 58

Bohrloch, Bohrung 26, 177

Bonebed 95, 133

Bornitrid 159

braided river 138

Brekzie 79, 81, 146, 177, 191

Brücke der Götter 71

Buckland, William 15 f

Büßereis 207

C

Calcit 30, 78 f., 92 ff.

Calciumcarbonat 30, 72, 78, 92 ff., 133, 165, 170 f.

Calciumphosphat 49, 95, 133

Caldera 57, 63, 197

Callisto 202 f.

Caloris-Becken 193

Calthemit 177

Central Park (New York) 178 f.

Challenger-Tief (Marianengraben) 108

chemische Verwitterung 71, 86 f.

Chert 94 f., 129

Chiastolith 112

Chondren 184 f.

Chondrite 184 f., 209

Clavius (Mondkrater) 188

Coccolith 94

Columbia River 60, 71

Cooksonia 142

Coronae 194 f.

Curiosity (Mars-Rover) 197

Daimonelix 176

Dämonenschrauben 176

Darwin, Charles 93, 134

Davemaoit 67

Death Valley 79, 120, 121

Deep-Impact-Raumsonde 211

Delta, Mündungsdelta 75 ff., 175

Deponie 179

Devon 135, 143

Diamant 10, 26, 66 f., 156

Diatomeen 94

Dinosaurier 15, 95, 147, 149, 208

Diorit 48

Diskontinuität 26, 141

Diskordanz 141

Dolomit 30

Drachenhaut (Eisklingen) 207

Drucklösung 79

Düne 33, 38 f., 84 f., 136 f., 189, 198, 204 f., 207

Durchkreuzungszwilling 105

Einsprengling 47, 50

Eisbohrkern 152 f.

Eisen 88 f., 130, 181, 209

Merkur 192

Meteorit 184 f.

Oxid 78, 130 f., 199

Sulfid 102

Ziegel 165

Eisklingen 207

Eiszeit (Glazial, Kaltzeit) 140, 163, 179

Eiszeitalter 73, 143, 148, 150 f., 153

Ejekta 186

Energie(quelle) 18 f., 22 ff., 166–169, 177; siehe auch fossiler Brennstoff

Erdbeben 25, 27 f., 90, 110 f., 118, 157

Erderwärmung 18 f., 61, 135, 144, 148 f., 160, 169, 171

Beton 160

Meteoriten 186

siehe auch Klima; Klimawandel

Erdöl 18, 19, 23, 144, 166 ff., 172, 177

Erdrutsch 70 f.; siehe auch Gerölllawine

Erdwärme 24 f.

Erosion 70 f., 76, 80, 82, 140, 151, 175

Erstarrungsgestein 10, 34, 44, 202, 212; siehe auch magmatisches

Gestein

Europa (Jupitermond) 152, 202 f

Everglades (Florida) 167

Exoplanet 212

220 Die verborgene Geschichte der Erde
D
E

F

Faltung 116 f., 118

Feldspat 31, 32, 48 f., 71, 82, 105, 190, 197

Felsblock 80

Feuerstein 95, 149, 181

fiamme 65

Flugasche 163

Fluss 9, 11, 32, 74–77, 81, 143, 174

braided river 138

Columbia River 60, 71

Eingriff des Menschen 174 f.

Flusskiesel siehe Gerölle

Gletscherfluss 151

Mars 199

Mississippi 76, 139

Sand 162 f.

Schwemmebene 40, 76, 139, 163, 174 f., 179

Sedimenttransport und -verteilung 34, 40, 71, 74–77, 82, 138 f.

Titan (Saturnmond) 204

«unter» dem Meer 139

verwilderter Fluss 138

Flutbasalt 60 f.

fossile Luft 153, 168 f.

fossiler Brennstoff 18, 23, 144, 148, 166–170; siehe auch Kohle;

Erdöl

Fossilien 6, 9, 12, 15, 68–97, 132 f.

Altersbestimmung von Gestein 96 f.

Apatit 95

Calcit 78

Höhlen 73

marine Fossilien im Gebirge 100

Mars 185

Muschelkalke 92

Pflanzen 133, 142

Riffe 93

Siliziumdioxid 78

Technofossilien 180 f. in Ton- und Schluffstein 89

Frittung 53, 112 f

Fujiyama (Japan) 57

Fulgurit 137

G

Gabbro 46, 48 ff., 112

Gale-Krater 197

Ganggestein 52 f., 107 Gebäude

Baumaterial 16, 22

Standsicherheit 18

siehe auch menschengemachtes

Gestein

Gebirge 40, 114

Anden 101, 109

Death Valley 79, 120, 121

Diskordanz 141

Faltung 116 f.

Faltengebirgskette, -gürtel 9 f., 95, 101 f., 104 f.

marine Fossilien 100

Rocky Mountains 120

Geländekartierung 40

Geländestufe 41, 121

geologische Zeitskala 15 f

Gerölle 36, 40 f., 74 ff., 78, 80–83, 95, 138

Geröllhalde 81

Gerölllawine 80; siehe auch Bergsturz

Geschiebe 150 f.

Gesteinskreislauf 33 ff., 105

Gesteinsschutt siehe Geröllhalde

Giant’s Causeway (Nordirland) 60

Gips 73, 137, 160

Glas 22, 47, 178, 181

Gletscher 36, 40, 71, 150 f.

Schmelzwasser 151, 163

Glimmer 31 f., 49, 82, 104 f.

Glimmerschiefer 33, 104 f.

Gneis 33, 104 f.

Acasta-Gneis 124 f.

Gold 26, 112, 114, 156, 176

Gotland (Schweden) 92

Graben 121

Grabenbruch, Großer Afrikanischer 107, 118

Grabspuren/-gänge 176 f.

Granat 82, 104 f., 159

Grand Canyon 12, 15, 101

Granit 32, 46 f., 48 ff., 81, 105, 112, 117 f.

Archaikum 127

Mineralader/-gang 158

Graphit 189, 193

Graptolithen 97

Grönland 125, 150, 152 f., 169

Grünsteingürtel 125, 127

H

Hadaikum 124 f.

Hämatit 165, 199

Hawaii 24, 54, 56, 58, 72, 107, 196

Hawaiische Eruption 55

Hayabusa-Raumsonde 208 f.

Höhlen 72 f.

Höhlensinter 73

Hornfels 112

Hornstein 95

Hubble-Weltraumteleskop 212

Hutton, James 101, 141

I

Iapetus-Ozean 145

Ignimbrit 64 f., 81

Impaktbrekzie 146 f.

Indien 60, 109, 175

industrielle Revolution 18, 156, 160, 170

Intrusivgestein 46

Io 200 f.

Iridium 147

Island 9, 28, 55, 107, 114, 138

Isua-Grünsteingürtel 125 (25413) Itokawa 209

J Jack Hills (Australien) 125

Java 64

Jupiter 189, 200, 202, 208

Jura (Zeitalter) 15 f., 136, 141

K

Kalium 191

Kalkstein 82, 92 ff., 105, 112, 118, 149, 165

Beton 160

Höhle 72 f.

Riff 134

Versauerung der Meere 170 f.

kambrische (Arten-)Explosion 96, 132, 176

Kambrium 15, 94, 96, 132 f., 135, 176

Kanada 51, 77, 113, 124 f.

Känozoikum 97

Karbon 143, 166

Karst 72 f.

Keramik 165

Kies 162

Abbau 156

Beton 160

Gletscherschmelzwasser 151

221 Stichwortverzeichnis

Kiesel(steine) siehe Gerölle

Kimberlitausbruch 26, 66 f

Kissenlava 58, 107

Klasten 80

Klima, globales

Abkühlung 88 f., 143, 145

Erwärmung siehe Erderwärmung

Klimawandel 93, 148

Reef Gaps 135

siehe auch Klima, globales

Kohle 18, 23, 143, 149, 157, 166 f., 174

Kohlendioxid 18 f., 23, 34, 44, 66, 87, 148 f., 167–170

Beton 160

chemische Verwitterung 71

fossile Luft 153

Mars 198 f.

Venus 194 f.

Kohlenwasserstoff 166 f., 204

Kola-Halbinsel (Russland) 26, 177

Komatiit 126, 193

Komet 189, 210 f.

Konglomerat 32, 78, 81, 160

Koprolith 95

Korallen 93, 133 ff., 173

Körperfossil 180

KREEP-Gestein 191

Kreide (Gestein) 90, 94 f., 144, 148 f., 151

Kreide (Zeitalter) 94, 101, 135, 144, 149, 151

Kreislauf der Gesteine 33 ff., 105

Krotzen 56

künstliches (menschengemachtes)

Gestein 16

Kunststoff 172 f., 179, 181

Kupfermine 156

Küstenlinie 140 f.

L

Lagergang 53

Lava

Höhle 72

Komatiit 126, 193

Mond 191

Röhre 72

See 201

Strom 54, 57–61, 70, 165

Venus 194 f.

Leonardo da Vinci 100

Lithosphäre 27, 29

Lithosphärenplatten 29, 101, 105, 106 ff.

Loki Patera 201

London 177, 179

Longarone (Italien) 70

Lupe 39

Magma 9 ff., 24 ff., 28, 32, 42–67, 101, 105, 165

Gesteinsbildung am Ozeanboden 106

Gesteinskreislauf 34

Hitzewirkung 112 ff.

Io 200 f.

Mars 196

Mond 190 f.

Wärmeschlot 127

magmatisches Gestein 10, 32 ff., 44, 48, 51 f., 82

Mars 196

Tiefengestein 46 f.

Zersetzung 71

siehe auch Magma

Magmatismus 60, 158

Magnesium 31, 44, 193

Malachit 159

Manteldiapir 107, 127

Mantel-Plume 61, 107, 127, 194, 196

Marianengraben 108 f.

Marmor 22, 105

Mars 86, 87, 139, 184 f., 189, 196–199, 208

Martinique 64

Massenaussterben 61, 144, 147

Mauna Loa 56, 196

Meeresspiegel 94, 101, 140 f., 148, 169, 175

menschengemachtes Gestein 37, 154–181

Merkur 188, 192 f

Mesozoikum 97

Messenger-Raumsonde 192 f.

Messinische Salinitätskrise 137

Metall 16, 18, 112, 114, 159, 209

metamorphes Gestein 10, 33 f., 98–121

Meteorit 124, 146 f., 158, 184–189, 191, 209

Mars 185

Merkur 193

Venus 195

Meteoroid 209

Methanhydrat 206 f.

Mexiko 147, 159

Migmatit 104 f.

Mikroben 96, 125, 128 f

Mars 198

Sauerstoffkatastrophe 131

Stromatolith 128 f.

Mikroplastik 172 f.

Mikroskop 39

Mine 24, 26, 156 f., 176

tiefste 156

Mineral 8, 10, 15, 30–34, 131

Ader und Mineralgang 114 f., 158

Asteroid 209

Flusssediment 175

frühe Erde 125

mineralischer Fingerabdruck von Sand 82

natürlicher und synthetischer

Ursprung 158 f.

Zersetzung 71

Miozän 137, 146

Mississippi 139

Mündungsdelta 76

Mittelmeer 30, 137, 145

mittelozeanischer Rücken 28, 58, 106 f.

Moho 26

Mond 24, 34, 70, 86, 146, 184 f., 188, 190 f.

monomineralisches Gestein 32

Mont Pelé 64

Mount Everest 100

Mullit 165

Navajo-Sandstein 136

New-Horizons-Raumsonde 206

Nördlinger Ries 146 f

nuée ardente siehe pyroklastischer Strom

Nummulit 97

Obsidian 32, 47

Olivin 31, 51, 71, 82, 185, 190, 197, 209

Olympus Mons 196 f

Ooid 93 f.

oolitischer Kalkstein 93 f

Oortsche Wolke 211

opalartiges Siliziumdioxid 95

222 Die verborgene Geschichte der Erde
M
N
O

Ophiolith 145

Oregon 71, 94, 131

Ortelius, Abraham 29

Ozean

anoxisches Ereignis 144

Exoplanet 212

Flusssediment 139

Meeresspiegel 94, 101, 140 f., 148, 169, 175

Mikroplastik173

Mittelmeer 30, 137, 145

Rotes Meer 107

Salz 12, 30, 33 f., 92, 137

Sterben 144 f.

Versauerung 61, 93, 149, 170 f.

Ozeanboden 28, 90 f., 94, 106

Gebirgskette 106

mittelozeanischer Rücken 28, 58, 106 f.

Tiefseeschlick und Eiszeiten 151

Gesteinskreislauf 34

Kollision 108 f., 116 f., 145

Ozeansterben 145

Subduktion 28, 66, 108 f., 145 tektonische Brekzie 81

Plinianische Eruption 55, 63

Pluto 189, 206 f., 208

Plutonit 45, 46 f

polymineralisches Gestein 32

Porphyr 47

Portland-Zement 160

Pyrit 102, 104, 131

pyroklastischer Strom 54, 64 f

Pyroplastik 173

Pyroxen 31, 49, 185, 190, 197, 209

Q

Quarz 31 f., 34, 46, 48 f., 71, 79, 81 f., 94 f., 104 f., 114, 130, 158

Quarzit 102, 160

Sandbank 75

schwarzer Sand 82

Ziegel 164

siehe auch Wüste; Sandstein

Sander 163

Sandstein 8-11, 41, 82 f., 118

äolischer Sandstein 82

Jack Hills (Australien) 125

Suspensionsstrom 90

Saturn 189, 204

Sauerstoff 130 f., 144 f., 158, 174

Sauerstoffkatastrophe 131

säulenförmige Klüftung 53, 60

Schiefer 33, 81, 102 f., 114, 117

Schildvulkan 56, 194, 196

Schlamm 74 f., 86–89, 105

Lawine 33

Lehmziegel 164

Schieferbildung 102 f.

Schluffstein siehe Ton- und Schluffstein

P

Pāhoehoe-Lava 58, 61

Pancake-Vulkan 194

Pantheon Fossae 193

Patera 200

Pazifischer Feuerring 28, 109

Pegmatit 46, 49, 158

Peléanische Eruption 55

Penitentes 207

Peperit 112 f.

Peridotit 51

Perm 144

Perm-Trias-Ereignis 144

Pflanzen 23, 142 f., 174

fossile 133, 142

Phanerozoikum 96 f., 133

Philippinen 82, 108 f.

Phosphat 49, 95, 133

Phosphor 23, 191

Phyllit 104

Planet 38, 182–213

einzelne Planeten siehe dort

frei fliegender 212

Plankton 88, 94, 149, 170 f.

Plastiglomerat 173

Plastik siehe Kunststoff

Plattentektonik 12, 25 f., 28 f., 33, 66, 70, 76, 98–121, 140

Archaikum 126 f.

Aneinandervorbeigleiten 110 f.

Auseinanderdriften 106 f.

R

Radioaktivität 15 f., 24, 44, 49, 96, 126, 177

Radiokarbon-Datierung 16

Radiolarien 94

radiometrische Datierung 16

Red Beds 131

Rhyolit 32

Riff 93 f., 133 ff., 173

Ringwoodit 67

Rocky Mountains 120

Rosasit 159

Rost 131, 181

Rotes Meer 107, 134

Rotsediment 131

Rücken, mittelozeanischer 28, 58, 106 f.

Rudisten 135

Ruschelzone 118

Ryugu 208 f.

S

Salz 12, 30, 33 f., 71, 92, 137, 177

San-Andreas-Verwerfung 28 f., 110 f., 118

Sand 11, 33, 82 f., 131, 162 f.

Abbau 156

Beton 160, 162 f.

Diebstahl 163

Düne 84 f., 136 f., 189, 204

Gletscherschmelzwasser 151

Rippel 84–5

Schmelztuff (Tuff verschweißt) 65

Schrägschichtung 85, 136

Schuttdecke 179

Schwarzpelit 165, 167

Schwarzschiefer siehe Schwarzpelit

Schwemmebene 40, 76, 139, 163, 174 f., 179

Schwerkraft 33, 54, 70, 74 f., 116 f.

gewellte Schichten durch ~ 116 f.

Sedimentation durch ~ (Suspensionsstrom) 91, 139

Sediment 11, 33, 74, 78–81

Drucklösung 79

Gesteinskreislauf 34

Schwemmebene 40

Talsperre, Staudamm 175

Transport und Verteilung durch Flüsse 34, 40, 71, 74–77, 82, 138 f.

siehe auch Sand; Sedimentgestein

Sedimentgestein 10, 33 f., 68–97

Bioturbation 133

Ganggestein 53

Isua-Grünsteingürtel125

Kunststoff 172 f.

seismische Wellen 26 f

seltene Erden 19, 191

Shark Bay (Australien) 128 f

Shoemaker-Levy 9 189

Sibirischer Trapp 60

Silikat 30 f., 86 f.

223 Stichwortverzeichnis

Silizium 30 f., 44, 159

Siliziumdioxid 78 f., 94 f., 108, 114, 129, 137

Sinterfahne 73

Skarn 112

Sonnenenergie 23

Spalteneruption 55

Speläothem 72

Spinifexgefüge 126

Spurenfossil 180

Sputnik Planitia 206

Saint-Pierre (Martinique) 64

Stadt und Gestein 36 f., 178 f.; siehe auch menschengemachtes

Gestein

Stalagmit 72 f.

Stalaktit 72 f.

Staudamm/-see 71, 174 f.

Staurolith 105

Steinbruch 156 f., 176

Steinsalz 30, 33, 92, 118; siehe auch

Salz

Stickstoffeis 206 f.

Strand 33, 81

Dünen und Rippeln 84 f

schwarzer Sand 82

Strandgerölle siehe Gerölle

stratigraphisches Grundgesetz 15

Strelley Pools (Australien) 128 f

Stricklava 58 f.

Stromatolith 96, 128 f

Strombolianische Eruption 55

Stufenfläche 41, 121

Stufenstirn 41, 121

Subduktion 28, 108 f., 145

Suevit 147

Suspensionsstrom 90 f., 139

Talaue siehe Schwemmebene

Talsperre 174 f.

Technofossil 180 f.

Tektonik siehe Plattentektonik

tektonische Brekzie 81

Tempel 1 211

Tethys 145

Tharsis-Rücken 196

Theia 24, 190

Tiefengestein 46 f.

Tiere 132 f., 142 f. 166, 176

Tillit 150 f.

Titan (Gestein) 46, 152

Titan (Saturnmond) 204 f

Ton 10, 34, 67, 71, 74 f., 78 f., 86 f., 102, 111

Ton und Schluff siehe Schlamm

Ton- und Schluffstein 33, 41, 66, 88 f., 90 f., 102–105, 117 f., 141, 162

Beton 160 ff.

Farbe 88 f.

Hitze und Frittung 112 f.

Perm-Trias-Ereignis 144

Schieferbildung 102 f.

Schwarzpelit 165, 167

Suspensionsstrom 90

Ziegel 164 f.

Topografie 40 f.

Trapp 60 f.

Treibhauseffekt 89, 169; siehe auch Erderwärmung

Trilobit 15, 97, 132

Turbidit 90 f., 139

Tycho 188, 191

Überschiebung 118 f.

Überschwemmung 151

Uluru 23

Uran 16, 18, 22, 49

Venus 25, 86, 87, 188, 194 ff., 197, 198, 212

Versteinerung siehe Fossil

Verwerfung 28 f., 110 f., 118 f., 121

Verwitterung 33 f., 38, 49, 70 f., 82, 92

chemische 34, 49, 71, 86 f.

Venus 195

Vredefort-Krater (Südafrika) 186

Vulkan 9 f., 23, 24 f., 28, 70, 80 f., 107, 109, 114

Anatomie 45

Arten und Eruptionstypen 55 ff

Ascheschicht 62–65

Atoll 93, 134

Ausbruch 54 f.

Diamanten- 66 f.

Eis 153

Exoplanet 212

größter (im Sonnensystem) 197

Io 200 f.

Mars 196 f.

Merkur 193

Mond 191

Schlot 66 f., 127, 156

Topographie 41

Venus 194 f.

siehe auch Magma

Vulkanasche 62, 153, 160, 200 f.

Ascheregen 62 f., 64 f.

Aschestrom 64 f.

Asteroid 146 f., 208 f.

Vulkanianische Eruption 55

Wärmekraftmaschine 25, 62, 101, 114

Widmanstätten-Strukturen 185

Winderosion 71

Wolframcarbid 159

Wüste 33, 37, 71, 82, 136 f., 146, 162, 165, 177, 185

Xenokristall 50

Xenolith 26, 50 f

Yarrabubba-Krater (Australien) 186

Yellowstone-Vulkan 57 Z

Zackeneis 207

Ziegel 164 f.

Zirkon 49, 82, 124f.

Zobten-Massiv 26

224 Die verborgene Geschichte der Erde
T
U
V
W
X
Y

Eine spannende Reise durch die Erdgeschichte: Was Felsen, Steine und Minerale über die Vergangenheit erzählen.

Jan Zalasiewicz nimmt uns mit in steingeprägte Landschaften und ergründet die außergewöhnlichen Geschichten, die sich aus altem und jungem, gewaltigem oder mikroskopisch kleinem, im Untergrund verborgenem oder offen zutage tretendem Gestein ablesen lassen. Von der prähistorischen Kontinentalverschiebung bis hin zu Weltraumgestein wird eine Fülle von Themen behandelt wie Diamantenvulkane, Lavaströme, alte Küstenlinien, fossile Brennstoffe, Wüsten, Korallenriffe, die Tiefen der Erde, städtische Gesteinsschichten, menschengemachtes Gestein oder Technofossilien. Die außergewöhnlichen Fotografien dokumentieren die geologische Vielfalt und den Reichtum der Erde.

ISBN 978-3-258-08316-2

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