Mittl, Nachhaltig Imkern mit gesunden Honigbienen (3. A.)

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NACHHALTIG IMKERN mit gesunden Honigbienen

Aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft lernen

Sigrun Mittl

Nachhaltig Imkern mit gesunden Honigbienen

Aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft lernen

3., korrigierte Auflage

Haupt Verlag

Sigrun Mittl

Sigrun Mittl ist Diplom-Biologin und hat Botanik, Zoologie, Geologie, Pharmazeutische Biologie und Mikrobiologie studiert. Sie ist seit 33 Jahren beruflich im Natur- und Artenschutz tätig. Seit 10 Jahren erforscht sie verschiedene Themen rund um die einheimische Dunkle Biene und die Honigbiene in Imkerhand im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutztierhaltung. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen zur nachhaltigen Bienenhaltung und dem Schutz der wild lebenden Honigbienen. Darüber berichtet sie auf https://bienen-dialoge.de/ und auf ihrem YouTube-Kanal bienen-dialoge.

3.Auflage: 2024

2.Auflage: 2022

1.Auflage: 2021

ISBN 978-3-258-08369-8

Umschlaggestaltung: Tanja Frey, Bern Gestaltung und Satz: Die Werkstatt Medien-Produktion, D-Göttingen Umschlagsbild: Solvin Zankl/Alamy Stock Photo

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Einleitung

Teil I

Als Mensch und Honigbiene sich vor 2 Millionen Jahren fanden – Der gemeinsame Weg von Mensch und Westlicher Honigbiene in der Altsteinzeit ..17

1 Die ersten Treffen von Mensch und Westlicher Honigbiene fanden in Asien und Afrika statt

Die Ursprünge der Gattung Apis liegen in Europa

Die Westliche Honigbiene hat sich wohl vor 6–9 Millionen Jahren im Nahen Osten oder Nordafrika entwickelt

… und war extrem wanderlustig: Afrika rief

Die Wiege nahezu aller Unterarten der Westlichen Honigbiene liegt in Afrika

Gab es während der Eiszeit in Afrika überhaupt Wälder und Spechte? . . . . . . . . . . . . . . .

Die erste Begegnung eines Menschen der Gattung Homo mit der Westlichen Honigbiene fand vor etwa 2 Millionen Jahren im Nahen Osten statt

Die Westliche Honigbiene erlebte das Auftauchen des frühen Homo sapiens in Afrika vor 300 000 Jahren live mit ..........................................................24

2 Die Westliche Honigbiene und der Mensch auf dem Weg nach Europa ......26

Out of Africa – Die Vorfahren der Dunklen Biene wanderten nach Westeuropa .............................................................................27

Vor 165 000 Jahren wanderten die Vorfahren der Kärntner Biene und der Italienischen Biene nach Europa ein

Wie stand es um die Wälder Europas im Eiszeitalter, als die Westliche Honigbiene eintraf?

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Inhalt
.......................................................................................13
...................................................................18
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.................................................................20
.................................................21
.............22
. . . . 22
. .
.......................23
........................................................28
.........................................................................29

Welche Menschen-Arten in Europa sammelten damals Honig, Wachs und Brut der Honigbiene?

Die Dunkle Biene und ihre Schwestern tauchen am Ende des Eiszeitalters aus dem Dunkel der Geschichte auf .............................................................32

Der moderne Mensch erlebte die Entstehung unserer Imkerbienen also live mit ..................................................................................35

Alle Unterarten der Westlichen Honigbiene sind im Spätglazial schon vorhanden .........36

Wer ist nun mit wem wie verwandt? ........................................................38

Die Zeit der weitgehenden Wiederbewaldung des eisfreien Mitteleuropas .................39

Apis mellifera in Europa, Afrika, West- und Zentralasien mit vielen Unterarten ............40

Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete unserer drei wichtigsten Unterarten ...............41

Teil II

Unsere Westliche Honigbiene und der Beginn ihrer gezielten Nutzung in Mitteleuropa

3 Wald- und Bienennutzung von der Mittelsteinzeit bis zur Eisenzeit .........46

Die Ausbildung unterschiedlicher Waldtypen in Europa im Laufe der Nacheiszeit ..........47

Die Westliche Honigbiene und der moderne Mensch in der Mittelsteinzeit Europas – die erste bildliche Darstellung der Sammlung von Bienenprodukten ............49

Der Mensch und die Honigbiene in der Jungsteinzeit um 7000–2000 v. Chr. ................51

Die Nutzung der Wälder in der Jungsteinzeit Europas – erste Zeichen der Bienenhaltung und Waldbienenzucht?

Die Wald- und Bienennutzung im Metallzeitalter (Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit) .......56

4 Wald- und Bienennutzung ab der Zeit nach Christi Geburt ....................58

Wald- und Bienennutzung in der Römischen Epoche ab der Jahrtausendwende ...........59

Wald- und Siedlungsgeschichte ab dem frühen Mittelalter ab ca. 455 n. Chr. ..............59

Kurzer Rückblick auf die bisherige Honigbienennutzung durch den Menschen von der Altsteinzeit bis in die Römerzeit

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..............................................................................31
..............................................................................45
.......................................................52
....................................................62

5 Wald- und Bienennutzung ab etwa 700 n. Chr. ..................................66

Die ersten schriftlichen Quellen zu Bienenjagd, Waldbienenfang sowie zu Waldbienen- und Hausbienenzucht in Mitteleuropa finden sich im Mittelalter ab etwa 700 n. Chr. ..........................................................................67

Zum ersten Mal in der Geschichte der wilden Westlichen Honigbiene ist das Überleben ihrer Art gefährdet

Die Nutzung der Wälder im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit – das Ende der Zeidlerei kommt in Sicht ................................................................78

Die Lebensbedingungen der wilden Honigbienen in freier Wildbahn – erste Tipps für die Bienenhaltung . . . . .

Teil III

Der große Umbruch: Die Intensivierung der Bienenhaltung seit etwa 1850 ......83

6 Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und das Ende der Zeidlerei ...84

Die Intensivierung der Landwirtschaft ab etwa 1750 .......................................85

Der Umbau der Wälder im 18. und 19. Jahrhundert

Die letzten Bäume mit Baumhöhlen gingen durch die neue Forstwirtschaft verloren ......89

7 Die Quelle «wilde Honigbienen» aus Wald und Flur ist etwa um 1800 versiegt .............................................................92

Die ersten Lehrbücher und Magazinbeuten für die Bienenhaltung um 1700 ...............93

Die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera starb um 1800 herum in Deutschland aus .......94

Verwilderte Honigbienen statt wilder Honigbienen in den Wäldern .......................95

Die Ursachen für den Verlust der wilden Bienenvölker .....................................96

8 Der Beginn der Intensivierung der Imkerei .........................................98

Die Einführung der Mobilbauweise der Bienenwohnungen ab 1842 .......................99

Die Einführung fremder Unterarten der Westlichen Honigbiene ab 1853 ..................99

Zucht der Dunklen Biene in Deutschland bis etwa 1960

7
...............................................................77
. . . 79
........................................86
....................................101

9 Die Warnungen berühmter Bienenforscher ab 1860 ............................102

Die wirtschaftliche Bienenhaltung mit der Steigerung des Honigertrags als alleiniges Ziel

Die Warnungen berühmter Bienenforscher und Bienenzüchter setzten schon ab 1860 ein – verhallten aber …............................................................104

Von der natürlichen zur künstlichen und technisch-mechanischen Bienenzucht...........105

Die Mobilbeuten erfüllen die Vorgaben der Baumhöhle nicht .............................108

Doppelwandige und warmhaltige Bienenbeuten wurden nach und nach von einfachen Bretterbeuten verdrängt

Zerstörung der Nest-Duft-Wärme-Bindung durch die übliche Rähmchenbeute ...........111

Kunstwaben ersetzen den Naturwabenbau..................................................112

Fütterung von Völkern, die nicht in der Lage sind, ihren eigenen Wintervorrat selbst zu sammeln

Zucht von kranken Honigbienen............................................................113

Fleischvölker statt Hüngler – Zucht auf Honigertrag statt auf Widerstandsfähigkeit .......114

Verbringen von Bienen, Brut und Waben von einem Volk in ein fremdes ..................115

Trennung der harmonischen Einheit von Brut- und Honigwaben ..........................116

Die Kunst der Beobachtung: das Verhalten am Flugloch und das Lesen der Windel .......116

Explosionsartige Verbreitung von Krankheiten durch bestimmte Imkerpraktiken .........117

Zuckerfütterung nur in absoluten Notzeiten und nicht als normale Imkerpraxis ...........117

Was können wir aus den bisherigen Warnungen für unsere heutige Imkerpraxis lernen?

Teil IV

Die Zunahme der Bienenkrankheiten und die Strategien zu ihrer Bekämpfung

10 Die Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut (AFB) ab etwa 1860 ...........122

Strategie 1: Ausrottung des Feindes

Strategien 2–4: Natürliche oder gezielte Förderung der Resistenz am Bienenstand .........124

Strategie 5: Importverbot von Bienen, Königinnen und Material sowie Verbot der Wanderung

Strategie 6: Vermeidung ungünstiger Imkerpraktiken

8
...........................................................................103
.........................................................109
...........................................................................113
.........................................................................119
........................................................................121
.........................................................123
..................................................................................125
.....................................126

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9 Strategie 7: Strategie der Natur ..............................................................128 Welche Strategien waren im Kampf gegen die Amerikanische Faulbrut erfolgreich? .......128 Die sieben Strategien der Seuchenbekämpfung ............................................129
Die erste Milbenseuche schreckt
1904 auf ...........................130 Beschreibung der Problemlage ..............................................................131 Strategie 1: Ausrottung des Feindes .........................................................133 Strategie 2: Resistenzbildung durch Kombinationszucht ....................................138 Strategie 3: Resistenzbildung durch natürliche Selektion am Bienenstand .................139 Strategie 4: Resistenzbildung durch Wahlzucht am Bienenstand...........................140 Strategie 5: Importverbot von Bienen, Königinnen und Material sowie Verbot der Wanderung .....................................................................140 Strategie 6: Vermeidung ungünstiger Imkerpraktiken ......................................141 Strategie 7: Strategie der Natur ..............................................................144 Welche Strategien waren im Kampf gegen die Tracheenmilbe erfolgreich? ................146
die Imker
Die Nosema-Krankheit ................................................................148
1: Ausrottung des Feindes ........................................................149
2–4: Natürliche oder gezielte Förderung der Resistenz am Bienenstand .........150 Strategie 5: Importverbot von Bienen, Königinnen und Material sowie Verbot der Wanderung ..................................................................................151 Strategie 6: Vermeidung ungünstiger Imkerpraktiken ......................................151 Ein neuer Gesundheitsbegriff – «krank» ist das neue «gesund».............................154 Strategie 7: Strategie der Natur ..............................................................155 Welche Strategien waren im Kampf gegen die Nosematose erfolgreich? ....................155
Strategie
Strategien
waren
............156
damals schon
die «Strategie der Natur» ....................................................................157 Schlussfolgerungen.........................................................................164
Was
die Gründe für die Heilkraft der Natur gegen Erreger?
Die
bekannten Gründe für die nachhaltig erfolgreichste Strategie,
Die Varroamilbe
nächste
.........................166
der Problemlage ..............................................................167
1: Ausrottung des Feindes ........................................................168
3: Resistenzbildung
Bienenstand ..................177
als
Herausforderung ab 1970
Beschreibung
Strategie
Strategie
durch natürliche Selektion am

Strategie 4: Resistenzbildung durch Wahlzucht am Bienenstand

Strategie 5: Importverbot von Bienen, Königinnen und Material sowie Verbot der Wanderung

Strategie 6: Vermeidung ungünstiger Imkerpraktiken

Eine verhängnisvolle Entwicklung des Gesundheitsbegriffes – «chronisch krank» ist das neue «gesund» ......................................................................193

Strategie 7: Strategie der Natur

Welche Strategien waren im Kampf gegen die Varroamilbe erfolgreich?

Teil V

Die Kraft der Natur – Das Geheimnis der natürlichen Selektion

15 Die Gründe für die nachhaltig erfolgreichste Strategie, d. h. die «Strategie der Natur»

Abstände der wild lebenden Honigbienen voneinander

Erreger werden durch den Schwarmakt auf Harmlosigkeit selektiert

Harmlose Stämme eines Virus unterdrücken ansteckende Stämme des gleichen Virus ...207

Honigbienen können gegenüber Viren tolerant werden

Das Putzverhalten der Honigbienen – Grooming

Das Hygieneverhalten der Honigbienen

Die Varroasensitive Hygiene (VSH)

Die Brut kann die Fortpflanzung der Varroa unterdrücken

Resistente Honigbienen öffnen und schließen verdeckelte Brutzellen – «Recapping» ......212

Regulation von Temperatur und Luftfeuchtigkeit hemmen den Fortpflanzungserfolg der Varroa

Helfen kleinere Zellen gegen die Varroamilbe?

Hilft eine kürzere Verdeckelungszeit, um die Varroa in ihrer Fortpflanzung zu hemmen?

Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch den Schwarmakt

Verkleinerung des Bienenvolkes durch Nutzung kleinerer Baumhöhlen

Die Wirkung der Pollen auf die Gesundheit der Honigbienen

Nektar und Honig als Drive-In-Apotheke

Der Einsatz von Propolis gegen alle möglichen Krankheitserreger, sogar gegen Varroa

10
...........................180
......................................................................185
.....................................186
..............................................................195
...................199
..................201
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...................................................210
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...................................................................................213
.............................................215
.................................................................................215
.............................216
...................217
.............................219
.................................................222
...............................................................................224

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Milchsäurebakterien im Honigmagen der Bienen beeinflussen die Gesundheit

Umweltbedingungen, lokale Anpassung und Imkermethoden haben Einfluss auf Vitalität und Gesundheit der Honigbienen – Der Einfluss der Epigenetik

Warmhaltigkeit und Größen der natürlichen Bienenwohnungen

Die Honigbiene als Mosaikstein im Ökosystem Wald

Wild lebende Honigbienen unterstützen Imkervölker auf ihrem Weg zur Gesundheit ....242

Weitergabe der Resistenzgene durch resistente Drohnen an Völker in der Umgebung ....242

Schlussfolgerungen

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Teil VI

Die Kriterien nachhaltiger Bienenhaltung – Was wir von wild lebenden Honigbienen für unsere Imkerpraxis lernen können

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Unser Ziel – Land ohne Bienenseuchen – oder:

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...........227
.................229
..........................230
......................................236
Wild lebende Honigbienen – Seuchenschleuder oder Genschatz ............240
.........................................................................243
Gesamtbetrachtung ...................................................................244
.................................249
Land mit gesunden  Honigbienen.............................................................................250
Die Grundlagen nachhaltigen Imkerns .............................................254 Mit welcher Honigbiene imkern? ..........................................................255 Abstände der Bienenvölker voneinander – Einzelaufstellung ..............................255 Art und Dämmung der Bienenwohnung...................................................256 Größe der Bienenwohnungen ...............................................................257 Jegliche Vermeidung der waagrechten Übertragung .......................................258 Völkervermehrung .........................................................................258 Durchsicht des Bienenvolkes ...............................................................259 Zuchtziele ..................................................................................260 Auslese von varroaresistenten Honigbienen ...............................................261 Honigentnahme ............................................................................262 Auflösen von kranken oder weisellosen Völkern ...........................................262 Krankheitsbehandlung .....................................................................263
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12 Fütterung...................................................................................263 Rücksichtnahme auf Wildbienen und wild lebende Honigbienen .........................263 Zeidlerei ....................................................................................264 Ausblick ....................................................................................264 Literaturverzeichnis .........................................................................265 Bildnachweis .................................................................................278 Register ........................................................................................279 Raum für Notizen............................................................................288

Einleitung

Bis vor wenigen Jahrhunderten galt der Mensch vielen noch als Geist- oder Seelenwesen und die Natur mitsamt allen Pflanzen und Tieren als lebendiger Organismus. Die Gegenbewegung des Materialismus sah Mensch und Natur als reine Maschinen. Die zunehmende Industrialisierung Europas gab der Denkrichtung des mechanistischen Weltbildes Auftrieb und führte dazu, dass das gesamte Leben, der Mensch und die Natur dem Profitstreben unterworfen wurden. Die Auswirkungen im Bereich der Natur zeigten sich bereits ab etwa 1800, sodass der berühmte Vogelkundler Prof. Naumann im Jahre 1849 den dramatischen Rückgang der Vogelwelt Deutschlands beklagte, der vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft verursacht wurde. (Naumann, 1849) Aus heutiger Sicht nahm sich der Rückgang der Vogelwelt zwischen 1800 und 1950 mit 15 % nach Aussage von Prof. Berthold geradezu bescheiden aus, verglichen mit dem dramatischen Verlust von 80 % ab 1800 bis heute (Berthold, 2018), eine Entwicklung, wie sie auch für die gesamte Insektenwelt gilt. (Hallmann et al., 2017)

Auch für das Schicksal der Westliche Honigbiene Apis mellifera waren diese 150 Jahre entscheidend, ein kurzer Wimpernschlag der Geschichte verglichen mit der mindestens 6 Millionen Jahre währenden Lebensspanne dieser Art. Vor etwa 2 Millionen Jahren begegnete sie im Nahen Osten oder Asien nicht nur dem ersten Vertreter der Gattung Homo in Gestalt des Homo erectus, sondern erlebte auch die Entwicklung des frühen Homo sapiens und des modernen Menschen live mit. So lange währt unsere gemeinsame Geschichte, die sich über einen so langen Zeitraum relativ harmonisch gestaltete. Aber ab etwa 1800 erfuhr auch die Nutzung der Westlichen Honigbiene eine Intensivierung, sodass der berühmte Bienenkundler Freiherr von Berlepsch im Jahre 1860 verschiedenste Imkermethoden wie die Nutzung von dünnwandigen Bretterbeuten und die Unsitte, kranke mit gesunden Völkern zu vereinigen, verurteilte. (von Berlepsch, 1860)

Alle Mahnungen verhallten allerdings ungehört, bis die Biologin Rachel Carson 1962 mit ihrem Hauptwerk «Der stumme Frühling» (Carson, 1962) die Umweltbewegung ins Leben rief. Für die einheimische wilde Honigbiene, die in Erd- und Baumhöhlen sowie in Felsritzen und Mauerwerken lebte, war es aller-

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dings bereits zu spät. Sie war in Deutschland, Österreich und der Schweiz schon nahezu ausgestorben.

Die Bienenhaltung erlebte innerhalb dieser 150 Jahre einen GAU nach dem nächsten. Waren die Honigbienen in Imkerhand noch bis etwa 1850 relativ gesund, so löste ab diesem Zeitpunkt eine Bienenseuche die nächste ab. Es begann mit der Amerikanischen Faulbrut, die sich aufgrund der veränderten Imkermethoden schlagartig ausbreitete. Der Erreger wurde als der Feind betrachtet, den es auszurotten galt. Diese Strategie zeitigte zwar nicht die erwünschten Erfolge, wurde aber unbeirrt weiterverfolgt. Den Blick auf die Imkermethoden zu werfen, die die Ursache für diese Ausbreitung darstellten, wurde fast zwanghaft verweigert. So wundert es nicht, dass diese Strategie auch auf die nächste Bienenseuche angewandt wurde – und die nächste und die nächste – und gleichfalls scheiterte. Die Honigbienen wurden mit quecksilber- und bromhaltigen Schädlingsbekämpfungsmitteln «behandelt», aber alles war umsonst. Die Erreger konnten einfach nicht vernichtet werden. Anstatt die Methoden zu überdenken, gab man den Imkern die Schuld, die ihre Honigbienen nicht «behandelten». Sie verfolgten andere Strategien, wie die Resistenzzucht oder gar die Strategie der Natur, sahen sie doch, dass wild lebende Honigbienen ohne diese Behandlungsmittel gesund in den Wäldern lebten.

Heute ist die Varroamilbe der Feind, der ausgerottet werden muss und die Strategie, mit der dieses Ziel verfolgt wurde und wird, ist wiederum die der Ausrottung des Feindes. Dass diese Strategie wiederum gescheitert ist, gelangt langsam ins Bewusstsein, wie der Aussage von Dr. Rosenkranz von der Uni Hohenheim zu entnehmen ist, die er 2016 anlässlich einer Tagung in Nürnberg tätigte:

«Die imkerliche Praxis und die Bienenbiologie fördern die Verbreitung neu eingeschleppter Parasiten und die imkerliche Praxis erschwert die Entstehung natürlicher Abwehrmechanismen bei den Bienen. Es gibt varroatolerante wild lebende Völker und die Anpassung erfolgt in ca. 6 Jahren. Wenn die nächsten Parasiten kommen, der kleine Beutenkäfer und die Tropilaelaps-Milbe, und wir behandeln diese dann auch noch, potenzieren wir das Problem.» (Rosenkranz, 2016)

Aus diesem Grund ist dieses Buch nicht noch ein weiteres, das die Ablegerbildung oder die Brutentnahme bei den Honigbienen in Imkerhand erklären möchte. Es ist eines, das versucht, Bewusstheit zu mehren. Bewusstsein dafür, dass wir Verantwortung tragen für die Natur, nicht, weil wir Teil der Natur sind, sondern weil die Natur ein Teil von uns und in uns ist. Quälen oder zerstören wir die Natur und

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die Wesen der Natur, zu denen auch die Honigbienen gehören, quälen und zerstören wir auch einen Teil von uns und in uns. Betrachten wir einen Teil der Natur als Feind, den es auszurotten gilt, kämpfen wir auch gegen uns selbst. Umfassende und nachhaltige Gesundheit lässt sich nicht durch Vernichtung eines angeblichen Feindes wie der Varroamilbe erlangen, sondern nur durch Einbeziehung der Kraft der Natur und eines friedlichen Umganges mit uns selbst und der Natur. Dies allein stärkt das Immunsystem, das seit Millionen von Jahren für das Zusammenleben der Arten mit allen Arten von Viren, Bakterien und Pilzen sorgt.

Das Bienenvolk als Maschine zu betrachten, die man nach Belieben manipulieren und reparieren kann, hat in die Sackgasse geführt. Dieses Weltbild von der Natur und uns Menschen müssen wir überwinden. Dieses entzauberte, von allem Lebendigen befreite Leben, das verwaltet und der Technik untergeordnet ist, möchte erfüllt werden mit zarter Lebendigkeit und Beseelung. Die Biochemikerin Francé-Harrar beschrieb 1950 den Umgang mit unserem Boden, der doch erstaunlich dem der Bienenhaltung gleicht: «Es ist etwa so, als ob Riesen mit tölpischen Fingern und Fäusten in die geheimen Wunderstädte kunstreicher Zwergenvölker einbrechen würden, und zwar mit der Ausrede, sie verstünden es viel besser zu machen als jene.» (Francé-Harrar, 1950) Frei nach Nietzsche: «Man hat nur spät den Mut zu dem, was man eigentlich weiß» (Nietzsche, 1980), möchte ich Sie ermutigen, aus der Vergangenheit und der Gegenwart für die Zukunft zu lernen. Dieses Buch möchte einführen in die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und in die Bedenken, die erfahrene Imker und Bienenwissenschaftler schon vor Jahrzehnten geäußert haben. Es wendet sich an alle Hobby-Imkerinnen und -imker, die das Bedürfnis in sich spüren, anders zu imkern. Es möchte neue Wege aufzeigen, aber nicht planlos und gegen alle Erkenntnisse, sondern auf wissenschaftlichen Fakten basierend, die Klarheit schaffen und Rückhalt geben. Aus den Fakten werden die Grundzüge einer nachhaltigen imkerlichen Praxis abgeleitet, die so viele Stressfaktoren wie möglich von den Honigbienen nehmen möchte. Ziel ist die Stärkung des Immunsystems der Honigbienen und die Rückkehr zu wirklich gesunden Bienen. Dazu möchte dieses Buch seinen Beitrag leisten.

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Teil I

Als Mensch und Honigbiene sich vor 2 Millionen Jahren fanden –

Der gemeinsame Weg von Mensch und Westlicher Honigbiene in der Altsteinzeit

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Mensch und Honigbiene so eng miteinander sind, warum so viele Menschen unbedingt Bienen halten möchten? Wenn wir diese Frage beantworten wollen, müssen wir weit, weit zurück in die Geschichte der Menschheit gehen. Und wenn wir das tun, stellen wir fest, dass nicht nur der Mensch eine spannende Entwicklungsgeschichte aufweist, sondern auch die Honigbiene. Mehr noch, der Mensch und die Westliche Honigbiene Apis mellifera sind sich schon vor über 2 Millionen Jahren begegnet und haben sogar fast dieselben Wanderwege benutzt, um sich über verschiedene Kontinente auszubreiten. Von dieser gemeinsamen Geschichte erzählen die ersten beiden Kapitel dieses Buches.

1Die

ersten Treffen von Mensch und Westlicher Honigbiene

fanden

in Asien und Afrika statt

Die Ursprünge der Gattung Apis liegen in Europa

Die frühesten Nachweise der ersten Apis-Arten finden sich während des erdgeschichtlichen Zeitintervalls des Oligozän (33,9 Millionen–23 Millionen Jahre vor unserer Zeit) in Deutschland und Frankreich. Umfangreiche Vergleiche der fossilen mit den heute lebenden Honigbienen weisen sogar auf Europa als das Ursprungszentrum der gesamten Gattung Apis hin. In der Übergangszeit vom Oligozän zum Miozän (23 Millionen Jahre–5,3 Millionen Jahre vor unserer Zeit) wanderten diese frühen Honigbienen-Arten von Europa nach Südostasien und Nordamerika. In Nordamerika starb die Gattung Apis wieder aus, während sie sich innerhalb Asiens in verschiedene Arten auffächerte. Im Laufe der nächsten Millionen Jahre führte die Evolution zur Entstehung der drei heute lebenden Untergattungen «Höhlenbrütende Honigbienen» (u. a. mit Apis mellifera und Apis cerana), «Riesenhonigbienen» und «Zwerghonigbienen». (Kotthoff et al., 2013) (Nell et al., 1999)

Abb. 1: Die Wanderung einer Ur-ur-ur-Honigbiene der Gattung Apis im Übergang vom Oligozän zum Miozän von Europa nach Südostasien – im Laufe von Millionen von Jahren entwickelten sich dort die drei heute lebenden Untergattungen. Nach: (Nell et al., 1999), (Kotthoff et al., 2013)

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Die Westliche Honigbiene hat sich wohl vor 6–9 Millionen Jahren im Nahen Osten oder Nordafrika entwickelt

Da alle neun mit der Westlichen Honigbiene verwandten Arten der Gattung Apis heute in Asien leben, wurde die Forschung rasch fündig: Die Vorfahren, aus denen sich Apis mellifera entwickelt hat, sind eine frühe Abspaltung von anderen höhlenbrütenden Honigbienen Asiens. Diese Vorfahren verabschiedeten sich von ihren nächsten Verwandten und machten sich in Richtung Naher Osten oder Nordostafrika auf den Weg. Dort soll sich die Art Apis mellifera ausgebildet haben, und zwar gegen Ende des Miozäns vor ca. 6–9 Millionen Jahren. (Han et al., 2012) (Gridland et al., 2017)

Abb. 2: In einem zweiten Schritt wanderte wahrscheinlich eine Ur-ur-Honigbiene der Untergattung «Höhlenbrütende Honigbienen» in den Nahen Osten oder Nordafrika. Dort soll sich gegen Ende des Miozäns vor etwa 6–9 Millionen Jahren die Art Westliche Honigbiene Apis mellifera herausgebildet haben. Nach: (Gridland et al., 2017)

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… und war extrem wanderlustig: Afrika rief

Am Ende des Pliozäns vor etwa 2,6 Millionen Jahren kündigte sich mit einer starken Abkühlung das nächste erdgeschichtliche Zeitintervall an, nämlich das Pleistozän genannte Eiszeitalter, welches von vor 2,4 Millionen–10 000 Jahre vor unserer Zeit andauerte. In diesem spielt jetzt unsere Geschichte.

Die Westliche Honigbiene verblieb wohl ein paar Millionen Jahre in ihrem Ursprungsgebiet und machte sich von dort aus im Pleistozän, und zwar vor ca. 1–1,3 Millionen Jahren, auf den Weg. Die Ausbreitungswege werden in der Wissenschaft noch kontrovers diskutiert, aber es zeichnet sich folgendes Modell ab: Ein Teil der Honigbienen wanderte vom Nahen Osten nach Afrika bzw. von Nordostafrika nach ganz Afrika. Ein weiterer Teil, der später als Y-Gruppe bezeichnet wird, wandte sich nach Saudi-Arabien und den Jemen. (Gridland et al., 2017)

Abb. 3: Apis mellifera blieb wahrscheinlich einige Millionen Jahre in diesem Gebiet und machte sich dann in einem dritten Schritt vor etwa 1 Million Jahren auf, ihr riesiges heutiges Verbreitungsgebiet zu besiedeln – zuerst mit einer Teilpopulation in Richtung Afrika und einer Richtung Arabische Halbinsel (Y-Gruppe). Nach: (Gridland et al., 2017)

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Die Wiege nahezu aller Unterarten der Westlichen Honigbiene liegt in Afrika

Schon im 18. und 19. Jahrhundert konnten Bienenforscher mithilfe morphologischer Analysen eindeutig belegen, dass die heute lebenden Honigbienen Europas, Afrikas, des Nahen Ostens und Westasiens ein und derselben Art, nämlich der Westlichen Honigbiene Apis mellifera, angehören und als Unterarten dieser Art angesprochen werden können. Diese Erkenntnis weist auf eine extrem vitale und anpassungsfähige Honigbiene hin, die mit einem einzigartigen Genmaterial ausgestattet ist. Die Frage nach dem Ursprung fast aller Unterarten konnte erst heute mithilfe aufwendiger genetischer Untersuchungen geklärt werden: Ein großer Teil der bis heute mindestens 29 bestätigten Unterarten der Westlichen Honigbiene hat seine Wiege in Afrika.

Gab es während der Eiszeit in Afrika überhaupt Wälder und Spechte?

Da die Westliche Honigbiene zur Untergattung «Höhlenbrütende Honigbienen» gehört, ist sie auf Höhlen zum Überleben angewiesen. Dies können Erdhöhlen, Felshöhlen oder Baumhöhlen sein. Von heute lebenden wilden Honigbienen wissen wir, dass sie sich ihre Höhle aber auch selbst schaffen können, indem sie ihr frei in Bäume gebautes Nest vollständig mit einer Propolis-Wachs-Hülle umgeben.

Aber gab es während des Eiszeitalters in Afrika überhaupt Bäume? Und gab es überhaupt Spechte, die Baumhöhlen anlegen konnten? Beide Fragen können wir mit «Ja» beantworten. In den 2,4 Mio. Jahren dieses Zeitalters wechselten sich mindestens sechs, vielleicht sogar 13 oder 19 Kalt- und Warmzeiten ab. (Küster, 2013) In Afrika und dem Nahen Osten erfolgte zwar keine Gletscherbildung wie in Nordeuropa, aber die klimatischen Schwankungen zeigten sich ebenso deutlich. In den auch von Trockenheit geprägten Kaltzeiten breiteten sich Wüsten und Steppen aus, was dazu führte, dass die Sahara den Norden vom Süden abriegelte. In den bis zu 15 000 Jahren andauernden Warmzeiten gelangte der Monsunregen bis in den Norden Afrikas und begrünte die Sahara wieder. In den üppigen baumüberzogenen Savannen mit Flüssen und Seen grasten Büffel und andere Säugetiere. Die Honigbienen haben sich an diese Verhältnisse erfolgreich angepasst. Sie nisteten in Felshöhlen und bauten sogar ihre Nester in Bäume, die keine Höhlen aufwiesen. Baumhöhlen entstanden wie heute entweder durch die Tätigkeit von Spechten oder die Tätigkeit von Pilzen, die in verletzte Bereiche des Baumes ein-

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Abb. 4: Die heute noch wild lebende Kap-Biene Südafrikas Apis mellifera capensis schafft sich selbst eine Höhle, indem sie ihr Nest in einer Palme mit einer Propolis-Wachs-Hülle vollständig umgibt. © Sternberg 2020. Das Verhalten, ein frei im Baum hängendes Nest mit einem Propolis-Wachs-Vorhang vollständig zu verhüllen, ist sogar bei verwilderten Honigbienen in Deutschland beobachtet worden. (Heßberg, 1953) (Heßberg, 1954)

dringen und dort mit der Zeit Faulhöhlen bilden. Spechte bevölkern unsere Erde schon seit über 25 Mio. Jahren und sind auch heute noch mit der Untergattung Fleckenspechte in Afrika beheimatet, von denen einige selbst Höhlen anlegen können und sicher auch konnten. Von daher können wir davon ausgehen, dass sie damals auch in Afrika lebten.

Die erste Begegnung eines Menschen der Gattung Homo mit der Westlichen Honigbiene fand vor etwa 2 Millionen Jahren im Nahen Osten statt

Die neueste Forschung belegt, dass der erste Mensch der Gattung Homo, der Homo erectus, der als Vorfahre des Neandertalers und des modernen Menschen Homo sapiens gilt, nicht aus Asien stammt, sondern schon vor ca. 2 Mio. Jahren

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in ganz Afrika lebte. Sein Auftauchen definiert den Beginn der Altsteinzeit, welche durch die Beherrschung und Nutzung des Feuers sowie komplexer Steinwerkzeuge wie Faustkeil und Handaxt markiert ist. (Herries et al., 2020) (Semaw et al., 2020) Homo erectus wanderte vor etwa 2 Mio. Jahren in einer ersten Ausbreitungswelle zum einen Richtung Spanien und in Richtung Naher Osten. Er war der erste Frühmensch, der Afrika verließ und bis ins ferne Südostasien vordrang, wo er – wie sich aus obigen Ausführungen ergibt – auf Apis-Arten und auch Unterarten der Apis mellifera aus der Y-Gruppe (siehe oben) gestoßen sein dürfte.

Es ist also anzunehmen, dass er als erster Vertreter der Gattung Homo mit der Westlichen Honigbiene Bekanntschaft machte und als erster Vertreter der Gattung Homo die Westliche Honigbiene nutzte, indem er Honig sowie proteinreiche Brut und Wachs sammelte. Es wird sogar spekuliert, dass Honig eine bedeutende Nahrungsquelle für den Frühmensch gewesen sein könnte. (Smithonian Institution, 2020) An dieser Stelle sei eine Stelle aus einem Buch von 1889 zitiert, die diese These stützt:

«So finden noch heutzutag bei Völkern auf niedriger Kulturstufe unsere Missionare und Kulturpioniere, dass solche Völker Honig und Wachs in den Wäldern suchen, und wenn sie Bienen bei ihren Ansiedlungen haben, hohle Baumstücke oder aus Baumrinde, Erde, wohl auch aus Erde mit Schilf und Gesträuchzweigen nachgeformte Höhlungen als Bienenwohnungen benützen.» (Stautner, 1889)

Es könnte sein, dass Naturvölker diese Tradition aus der Altsteinzeit übernommen und bewahrt haben und dass diese Tradition die früheste Form der Hausbienenhaltung darstellt.

Vor 2 Millionen Jahren beginnt also die gemeinsame Geschichte von Mensch und Westlicher Honigbiene und die Geschichte der gemeinsamen Wanderwege. Dies mag der Grund für die tiefe Verbundenheit von Mensch und Honigbiene sein.

Die Westliche Honigbiene erlebte das Auftauchen des frühen Homo sapiens in Afrika vor 300 000 Jahren live mit

Homo erectus war schon da, als unsere Westliche Honigbiene vor etwa 1 Mio. Jahren in Afrika ankam. Vor rund 600 000 Jahren kam es nach der Ansicht vieler Paläoanthropologen zu einer zweiten Ausbreitungswelle, infolgedessen Homo

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erectus über Spanien Europa erreichte und sich über die Zwischenstufe des Homo heidelbergensis zum Neandertaler weiterentwickelte. Zeitgleich entwickelte sich in Afrika aus dem Homo erectus der frühe Homo sapiens (oder «früher anatomisch moderner Mensch» oder «archaischer Mensch») und breitete sich vor 300 000 Jahren über den gesamten afrikanischen Kontinent aus. (Hublin et al., 2017) Da unsere Westliche Honigbiene schon in Afrika war, erlebte sie live mit, als sich dort unser direkter Vorfahre, der frühe Homo sapiens, im Zuge der evolutionären Prozesse herausbildete, vielleicht sogar mithilfe der Proteine und Kohlenhydrate der Honigbiene.

Auch die Honigbiene blieb einige Jahrhunderttausende in Afrika und meisterte erfolgreich alle klimatischen Schwankungen des Eiszeitalters. Diese afrikanische Urpopulation wurde während der Kaltzeiten getrennt in eine Population nördlich der Sahara und eine südlich davon. Während der Warmzeiten trafen sich die Populationen wieder. In einer dieser Phasen packte ein Teil der Honigbienenpopulation das Reisefieber und folgte den Spuren des Homo erectus.

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Register

A

Ablegerbildung 14, 94, 106, 140, 143, 161, 178f., 190f., 258f.

Abschwefeln 123, 137, 140, 149, 169, 181, 253, 260ff.

Absperrgitter 153, 179, 258

Abstand wild lebender Bienenvölker 144, 146, 205f.

Acarapis woodi 131ff., 121, 124, 135ff., 141, 144, 146, 159, 169ff., 185, 198

AFB siehe Amerikanische Faulbrut

A-Gruppe 28, 32f., 38f.

AGT siehe Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht

Altsteinzeit siehe Paläolithikum

Ameisensäure 118, 169f., 176, 182

Amerikanische Faulbrut 105, 122ff., 128, 159, 185, 199, 217, 222, 227, 241

Amitraz 173f., 197

Antibiotika 124, 149, 157, 164, 177, 228

ApiLifeVar© 170

Apis cerana 19, 141, 151, 167, 171, 195, 197, 203

Apis mellifera capensis 23, 36ff., 278

Apis mellifera carnica 34, 38f., 41ff., 81, 100, 114, 167, 178, 216, 245, 255

Apis mellifera carnica, Verbreitungsgebiet 34, 41f., 245

Apis mellifera iberiensis 33f., 37ff., 49

Apis mellifera intermissa 38ff., 177

Apis mellifera ligustica 32ff, 38f., 41ff., 81, 100, 178, 245, 255

Apis mellifera ligustica, Verbreitungsgebiet 34, 41ff.

Apis mellifera mellifera 32, 34ff., 38ff., 47, 54, 81, 94f., 100f., 139, 178, 209, 245f., 255, 264, 278

Apis mellifera mellifera, ausgestorben 14, 45, 83, 94, 97, 101, 195, 229, 246, 255

Apis mellifera mellifera, Ursache des Verlustes 85ff., 90, 94ff., 227, 229

Apis mellifera mellifera, Verbreitungsgebiet 34, 41f., 245

Apis mellifera mellifera, Wiederansiedlung 264

Apis mellifera mellifera, Zucht 42, 65, 100f., 132, 230, 243, 255

Apis mellifera monticola 38ff.

Apis mellifera, Gefährdung 54, 77f., 229

Apis mellifera, Unterarterhaltung 97, 229f., 255

Apistan© 170, 173f., 178

Apitraz© 170, 173ff.

Apivar© 170, 173f.

Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht 181f., 184, 199, 261

279

Aufforstung 87, 89

Auflösen von kranken Völkern

siehe Abschwefeln

Aufstellung der Bienenbeuten 251, 256

Auslese, künstliche siehe künstliche Selektion

Auslese, natürliche siehe natürliche Selektion

Ausrottung des Feindes 14f., 123, 129, 133, 149, 151, 157, 168, 246

Avirulenz (Harmlosigkeit) 140f., 159, 161, 183, 186, 205ff.

B

Baummarder 55, 79, 163, 237f., 259

Baumpilze 239

Baumsaft 238f.

Bayvarol© 170, 173ff., 178

behandlungsfreie Bienenhaltung 139, 177ff., 182ff., 188, 194ff., 198, 210, 212, 217ff., 242f., 245, 252f., 264

Beutenbaum 74f., 78, 88

Bien 108, 111, 118

Bienenbaum 80, 87f., 105, 233

Bienenfang 45, 62ff., 67ff., 72, 75f., 97

Bienenfänger (Bienenjäger) 67f., 73

Bienenhaltung, frühe Form 51, 55, 58, 62 ff.

Bienenhaltung, Intensivierung der 84, 98 ff.

Bienenhandel 97, 117, 125, 127, 132, 149, 186, 241

Bienenhaus 70, 134, 142, 258, 278

Bienenjagd 49, 54, 56, 60, 62ff., 67ff., 75, 97

Bienenkorb 72, 141, 253

Bienenkrankheiten 121ff., 130ff., 148ff., 166ff., 240ff.

Bienenkrankheiten, Verbreitung 14, 97, 117, 121ff., 125ff., 131ff., 142f., 149, 152, 160ff., 167, 169ff., 185ff., 241f., 262

Bienenkrankheiten, Zunahme 121ff., 126f., 142, 154, 169, 256

Bienenwanderung siehe Wanderung

Bond-Methode 139ff., 177f., 184, 252, 261

Brompropylat 134, 169, 174

Brutentnahme 137, 170, 172, 194, 197, 252

C

Cedeler 67f.

C-Gruppe 27f., 31ff., 35, 38f.

Chlordimeform-Hydrochlorid 170

Chloropropylat 169

chronisch krank 193f.

Cidlarii 67

Coumaphos 173ff.

D

Darm 152, 177, 192f.

Darmflora siehe Mikrobiom

Darmseuche 149, 151

DDT siehe Kelthan

Delacan 134

Disposition 152, 158 doppelwandig 103, 109, 111, 116, 233, 256f.

drive-in-Apotheke 222, 239

Dunkle Biene siehe Apis mellifera mellifera

280

Durchsicht Bienenvolk 187, 259f.

DWV siehe Flügeldeformationsvirus

E

EFB siehe Europäische Faulbrut

Einfuhr siehe Import

Einzelaufstellung 255

Eiszeit siehe Kalt- und Warmzeiten

Eiszeitalter siehe Pleistozän

Elgon-Biene 184

Epigenetik 229

Erweitern 191, 251, 260

Europäische Faulbrut 160, 222

Evolutionslinien siehe Hauptunterartengruppen

F

Faktorenkrankheit 159f., 193

fakultativ pathogene Erreger 159

Fangkorb (Lock-) 68f., 95

Faulbrutresistenz 124, 128, 139, 185, 199, 241

Faulhöhle 23, 332, 234, 237

Felshöhle (-spalte) 22, 36, 76, 79f., 205, 256

Fleischvolk 114

Flügeldeformationsvirus 183, 189, 199, 207f., 210, 217, 221, 226, 251

Flügeldeformationsvirusresistenz 183, 199, 207, 210

Flugloch 37, 80, 93, 111, 134, 218, 235, 256f., 262, 264

Fluglochbeobachtung 116, 260

Flumethrin 173f.

Fluvalinat 173ff.

Folbex 135f., 149, 169

Folbex VA 135, 169, 174

Forstkalamitäten 87, 89

Frowsches Mittel 133f., 136f. früher moderner Mensch siehe Homo sapiens, früher

Fumidil 149f.

Futtertonne 224, 263

G

Gänsefeder 141, 258

Gartenbienenhaltung 24, 45, 62ff., 67, 69f., 72, 74, 76f., 87

gedämmt 77, 79, 109f., 186, 205, 234, 251, 256f.

Gemüll 116, 260

Genschatz 198 f., 240ff.

Gesund 14, 137, 143 ff., 151, 154, 157, 164f., 178, 182f., 193ff., 201, 205, 239, 243, 247, 249, 252f., 255, 259f., 261

Gleichgewicht Wirt–Parasit 140, 153, 157, 159, 168, 195, 197 f., 201 ff., 207

Gletscher 22, 29, 31f., 36, 40

Grooming 128, 158, 178, 182f., 185, 196, 204, 208f.

Größe der Baumhöhle 80, 205, 217 ff., 230, 232ff., 257f.

Größe des Bienenvolkes 80, 196, 217 ff., 231

Größe der Bienenwohnung 80, 93, 141, 190, 205, 217, 230, 232ff., 257ff.

H

Harz 224, 227, 236

Hauptunterartengruppen 38f.

Hausbienenhaltung siehe Gartenbienenhaltung

281

Heilkraft der Natur siehe Kraft der Natur

Hochglazial 32

höhlenbrütende Honigbienen 19f, 22

Holozän 32, 34, 40, 47, 49, 64

Holzacker, Holzplantagen 89f.

Homo erectus 13, 32ff., 31, 62f.

Homo heidelbergensis 25, 31

Homo neanderthalensis 25, 28, 31, 34f., 63

Homo sapiens, früher 13, 24f., 28, 35, 63

Homo sapiens, moderner 32, 34f., 49

Honigentnahme 93, 103, 142, 262

Honigertrag, Steigerung 101, 103, 142, 154

Honigfütterung 192, 224, 260, 263

Honigwaben 49f., 116, 153, 164

horizontale Transmission 114, 126, 142, 152, 161, 163, 170, 181, 187, 194, 258, 262

Hünglervolk 114, 217

Hybrid 43, 100f.

Hygienetest 184

Hygieneverhalten 124, 139, 158, 181, 185, 197, 204, 210, 212, 257

IIberische Biene siehe Apis mellifera iberiensis

Imkerbienen 14, 35, 95, 101, 144, 146, 178, 195, 231, 241f., 243, 245f., 251, 255, 263f.

Immunabwehr siehe Immunsystem

Immunaktivierung 160

Immunsystem 15, 157, 159, 163, 177, 191ff., 220f., 225, 228, 253

Import 125, 129, 131, 138, 140, 151, 169, 185

Import fremder Unterarten 74, 96f., 99f., 105, 137, 140, 229, 245

Infektiöse Faktorenkrankheit 193

Insektizide 169f., 173ff., 219 instrumentelle Besamung 106

Intensivierung, Forstwirtschaft 74, 84f., 87, 89f., 95, 97, 103, 159

Intensivierung, Imkerei 13, 65, 74, 83ff., 97ff., 104, 169, 186, 190f., 197, 217, 245f., 252

Intensivierung, Landwirtschaft 13, 65, 78, 85f., 96, 124, 175

Interglazial 29

Interstadial 29

Invertzucker, enzymatischer 192f., 224, 260, 263

Invertzuckersirup 117, 192, 224, 263

Isle of Wight 131f., 159

Italienische Biene siehe Apis mellifera ligustica

J Jungsteinzeit siehe Neolithikum

K

Kalkbrut 177, 185, 225

Kalkbrutresistenz 185

Kalt- und Warmzeiten 22, 25, 27, 29ff., 35, 40, 49

Kaltzeit siehe Kalt- und Warmzeiten Kap-Biene siehe Apis mellifera capensis

Kärntner Biene siehe Apis mellifera carnica

Kelthan 169, 246

282

Kitten 114, 225, 236

kleine Zellen 215

Kleiner Beutenkäfer 14

Klotzbeute 70ff., 76, 87f., 103, 105

Klotzstülper 53, 62ff., 70, 72, 76, 256

Kombinationszucht 125, 129, 138, 140, 147

Königinnenzucht 78, 153

Kraft der Natur 15, 156ff., 188, 201ff.

krank 13, 103, 105, 113, 123, 142, 152, 158f., 163f., 177, 191, 194, 210, 242, 253, 258f., 260, 263

Krankheitsbehandlung 263

Krankheitsvermeidung 158

Kreuzungszucht siehe Kombinationszucht

künstliche Bienenzucht 62, 79, 83, 105f., 144, 154, 165

künstliche Selektion 100, 113, 115, 125, 129, 137f., 140, 147, 180ff., 190, 198f., 245, 251, 261

Kunstschwarm 106, 123f., 162, 217, 263

Kunstwaben siehe Mittelwand

L

LAB siehe Milchsäurebakterien

Laubwald 29, 47f., 52, 79

lokale Anpassung 111, 229f., 246, 255

Luftfeuchtigkeit, Erhöhung 164, 214

Luftfeuchtigkeit, Regulation 213ff., 230, 234f., 257, 259

Luftfeuchtigkeit, Verringerung 209

M

Macktoxin 149

Mesolithikum 49, 64

Metallzeitalter 56, 64

M-Gruppe 27f., 31ff., 35, 38f.

Mikrobiom 176ff., 192, 220, 228 Mikroflora siehe Mikrobiom

Milbenbefall 157, 171, 198, 258f., 261

Milbenseuche 130ff., 137, 139ff., 144, 146, 157, 185

Milchsäure 170, 176

Milchsäurebakterien 220, 222, 227f.

Mini-Plus-Zarge 258f., 262

Miozän 19f.

Mischwald 29, 48, 52, 74, 89

Mittelalter 45ff., 51, 62

Mittelsteinzeit siehe Mesolithikum

Mittelwand 108, 112

Mobilbau 116f., 127, 141, 253, 260 moderner Mensch siehe Homo sapiens, moderner

Muttervolk 162, 186, 188, 241f.

N

Nacheiszeit siehe Holozän nachhaltige Bienenhaltung 247, 249, 253ff.

Nadelwald 29, 48, 79

natürliche Auslese siehe natürliche Selektion

natürliche Resistenz 124, 129, 139, 159f., 177f., 180, 195ff., 204, 206ff., 210, 212, 224, 229, 242f., 245f., 257, 261

natürliche Selektion 28, 80, 104, 125, 129, 139, 141, 144, 147, 159, 161, 171, 177ff., 195, 197ff., 201, 203, 205, 207, 212, 222, 224, 229, 242f., 245f., 252, 262, 264

Naturschutzgebiet 263

283

Naturwabenbau 75, 112, 176, 186, 260

Nektar 47, 85, 118, 142, 161, 192f., 220, 222f., 227, 263

Neolithikum 47, 51f., 54ff., 63f., 71

nerventoxische Substanz 149, 169

Nest-Duft-Wärme-Bindung 111f.

Nichtbehandler, Schuld 14, 136, 171, 188

Nosema apis 131, 149, 151f., 154, 160, 203, 241

Nosema ceranae 151, 220, 223, 241

Nosemabefall 152, 258f.

Nosemack 149f., 155

nosemafrei 150, 241

Nosemaresistenz 150, 199, 261

Nosemaseuche 115, 121, 150, 152

O

obligat pathogene Erreger 159

O-Gruppe 27f., 31ff., 35, 38f.

Ökosystem Wald 79f., 85, 89f., 95, 236ff., 264

Oligozän 19

Östliche Honigbiene siehe Apis cerana

Oxalsäure 170, 176, 178, 197

P

Paläolithikum 17, 24, 35f., 40, 45, 47, 49, 54, 62f.

Paraffin 175

Perizin© 170, 173f.

Pestizide 175f., 220f.

Phenothiazin 169

Pleistozän 21, 29, 31, 35, 40, 47

Pliozän 21

Pollen 32, 47, 85, 114, 118, 164, 175, 192f., 219ff., 231, 263

PolyVar© Yellow 170, 173f.

Populationsdynamik 179, 195 ff, 203 f.

Pressrahmen 118

Primorski-Biene 197f., 204

Propolis 81, 114, 164, 193, 222, 224ff., 230, 253, 257

Propolis-Wachs-Hülle 22f., 36f., 80

Puderzuckermethode 261

Putztrieb siehe Grooming

Putzverhalten siehe Grooming

Putzverhalten siehe Hygieneverhalten

Q

Quecksilber siehe nerventoxische Substanz

R

Rasse 42, 138f., 255

Räuberei 117, 127, 134, 136, 169, 187ff.

Recapping 212f., 215, 258

Reihenaufstellung 134, 136, 142f., 161, 187ff., 194

Reinvasion 179, 185, 188, 196

resistente Drohnen 197, 199, 242f.

Resistenz, gegen ein Medikament 169ff., 194

Resistenzbildung siehe natürliche und künstliche Selektion

Resistenzbildung siehe Resistenz, gegen ein Medikament

Resistenzgene 199, 242f., 246

Resistenzzucht siehe natürliche und künstliche Selektion

284

Rutenstülper 52, 62ff., 68f., 71f., 76, 256

S

Sackbrut 159, 208, 226

Sammelbrutableger 170, 258

Sammeln von Bienenprodukten 31, 36, 45, 49f., 62ff., 67ff.

Schädigung der Brut 170, 175

Schädigung der Königin 135, 170, 182

Schimmel 111

Schließrahmen 118

Schwarm 128, 144, 178, 180, 188, 190, 198, 218, 234, 238, 253, 255, 258

Schwärmen 106, 114, 141f., 146, 153, 157f., 162f., 186, 188ff., 195, 198, 205f., 216f., 233, 241, 251, 257ff.

Schwarmprozess siehe Schwärmen

Schwarmtraube 123, 162, 186, 216, 259

Schwarmverhinderung 73, 93, 141 f., 153, 178 f., 186, 190

Schwarmvorwegnahme 182f., 190, 259

Seideln 68, 94

Selbstheilung 123, 162, 190, 216, 241

Selbstmedikation 223

Selbstreinigung siehe Selbstheilung

Selektionsdruck 171, 195, 201, 212, 243

senkrechte Übertragung siehe vertikale Transmission

Seuchenbekämpfung 129

Seuchenschleuder 128, 144, 146, 155, 189f., 194, 198f, 207f., 217f., 241

Soft-Bond-Methode 184, 261

Spätglazial 34, 36, 39, 63

Specht (-höhle) 22f., 53, 55, 198, 218, 232ff., 236ff., 258f.

Stabilbau 127, 186

Stockmeisel 141, 161, 258

Strategie der Natur 14, 121, 128f., 144ff., 155, 157ff., 195ff., 201ff.

Strategien der Krankheitsbekämpfung 121, 124, 12f., 131, 133, 139ff., 146f., 155, 165, 179, 199, 201, 206, 251

Stress (-faktoren) 107, 144, 157, 159, 193f., 205, 220, 253, 260

Strohbeute (-korb) 51, 72f., 76, 93, 99, 105, 116, 256

Strohmatte 109f.

Strohsäule 72f.

Strohwalze 73

Stülper 54, 70, 105

Svoboda-Methode 136

T

Temperatur, Erhöhung 150, 158, 162, 164, 209, 213f., 226

Temperatur, Regulation 213ff., 230, 234f., 257, 259

Terramyzin 124

Thymian siehe Thymol

Thymol 170, 176, 178

Tochtervolk 162, 186, 188, 241f.

Töten von Bienen siehe Abschwefeln

Tracheenmilbe siehe Acarapis woodi

Tracheenmilbenresistenz 124, 138f., 144, 198

Tropilaelaps-Milbe 14, 246

285

Umweltfaktoren 138, 152, 154, 157ff., 205, 209, 217, 229, 235, 255

ungünstige Imkerpraxis 126f., 129, 141ff., 151ff., 186ff.

Unterarten (Auswahl) 22ff., 32ff., 36, 38ff., 65, 79ff., 96ff., 99ff.

Untergattungen 19f., 22

Urwald 74, 89

V

Varostan© 169

Varroa, Fortpflanzung 203f., 211ff.

Varroa, Unterdrückung Fortpflanzung 178, 196, 205, 210ff., 224ff., 242

Varroaresistenz 178, 180, 195f., 198f., 212, 215, 242, 257, 261

varroasensitive Hygiene 178, 181ff., 184f., 196f., 209f., 215, 258, 261

Varroatoleranz 14, 178, 182, 195

Varroawindel 173, 178, 180, 182, 208, 261

Verdeckelungszeit 215

Verflug 146, 160f., 163, 169, 187, 189, 206, 251, 256

Verlust der Königin 149

vertikale Transmission 160, 162f., 172, 183, 186, 189f., 194f., 205ff., 241, 251, 262

verwilderte Honigbienen 23, 63ff., 95f., 144, 146, 188, 195f., 198, 218, 235, 241, 245, 255, 264

Virulenz (Aggressivität) 103, 105, 140, 159ff., 172, 183, 189f., 194f., 205ff., 241, 251, 262

Vitalität 103, 158, 181, 207, 229, 235, 246, 252, 261

Vitalitätstest 181

VSH siehe varroasensitive Hygiene

Wwaagrechte Übertragung siehe horizontale Transmission

Wahlzucht siehe künstliche Selektion

Waldbienenfang siehe Bienenfang

Waldbienenhaltung 45, 52, 54, 56, 59f., 62ff., 67ff., 72, 74ff., 77f., 84ff., 264

Waldbienenhaltung, Ende der 75, 77 ff., 84 ff.

Waldbienennutzung siehe Bienenfang

Waldbienenpflege siehe Waldbienenhaltung

Waldbienenzucht siehe Waldbienenhaltung

Waldtypen 47, 52, 104

Wanderung 103, 125, 129, 132, 136, 140, 151, 160, 162, 167, 169, 185f., 190, 243, 258

warmhaltig 103, 108f., 111, 118, 164, 230, 251f.

Warmzeit siehe Kalt- und Warmzeiten

Warnungen 102ff., 121ff., 143, 149, 152, 169, 252

Weichseleiszeit 28, 30, 32

Weisheit der Natur siehe Kraft der Natur

Westliche Honigbiene siehe Apis mellifera

Widerstandskraft 111, 114, 118, 139, 150f., 246

286 U

wild lebende Honigbienen siehe wilde und verwilderte Honigbienen

Wildbienen 95, 251, 263f., 278

wilde Honigbienen 45, 49, 62, 65, 67f., 74, 77f., 83, 85, 87, 90, 94ff., 101, 206, 243, 255

wilde Honigbienen, Ausrottung 77, 85ff., 90, 94ff., 229, 246

Windel siehe Varroawindel

Windel, Lesen der 116, 260

Würmeiszeit siehe Weichseleiszeit

Y

Y-Gruppe 21, 24, 38f.

Z

Zeideln siehe Seideln

Zeidler 67, 69, 75, 77f., 83, 87

Zeidlerei siehe Waldbienenhaltung

Zelldeckel 212

Zuchtziele 114, 124, 138, 227, 260f.

Zuckerfütterung 83, 113, 117f., 142, 144 f., 151, 164, 191ff., 194, 223, 228, 252, 260, 264

Zuckersirup 117, 119, 146, 179, 192, 224, 260, 263

Zuckerwasser siehe Zuckersirup

287

Mensch und Westliche Honigbiene verbindet eine lange gemeinsame Geschichte: Schon die ersten Menschen wussten Honig und Wachs zu schätzen und suchten die Nähe dieser bemerkenswerten Insektenart. Vielleicht ist es diese lange gemeinsame Geschichte, die noch heute die tiefe Verbundenheit nährt, die viele Menschen zu den Bienen spüren. Trotzdem sind die Menschen mit der Honigbiene nicht gut umgegangen: Heute, nach nur wenigen Jahrzehnten der intensiven Bienenhaltung, steht die einheimische Honigbiene kurz vor der Ausrottung, und auch unsere Imkervölker leiden Not. Doch es gibt Hoffnung, denn ein nachhaltiges und tiergerechtes Imkern ist möglich. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den wild lebenden Honigbienen zu, die auch bei uns in den Wäldern und Landschaften gesund überleben. Was können wir von ihnen abgucken und in unsere Imkerpraxis übernehmen? Das vorliegende Buch stellt die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen und erläutert, wie sie in der Imkerpraxis umgesetzt werden können.

ISBN 978-3-258-08369-8

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