Uta Donath Eva Hauck Claudia Huboi Dorothée von Rosenberg
recycled
Projekte aus Schläuchen, Plastik, Papier, Textilien, Metall und Korken
Uta Donath Eva Hauck Claudia Huboi Dorothée von Rosenberg
recycled
Projekte aus Schläuchen, Plastik, Papier, Textilien, Metall und Korken
H a u p t Ve r l a g
Bern
Stuttgart Wien
Texte und Projekte: Uta Donath, Eva Hauck, Claudia Huboi und Dorothée von Rosenberg Lipinsky Fotos: Uli Staiger/die licht gestalten, Berlin Styling: 360°/Eva Hauck und Claudia Huboi, Berlin Lektorat: 360°/Eva Hauck und Claudia Huboi, Berlin Zeichnungen: GrafikBüro, Berlin Satz: GrafikBüro, Berlin
IMPRESSUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-60003-1 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2010 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Kunsthandwerk-Titel? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren. www.haupt.ch
Wir danken Sven Dörhage und Hartmut Kortner.
I N H A LT Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Materialkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 SCHLÄUCHE . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Schön gebeutelt . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Waterproof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Tandem-Tasche . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Innen – außen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Großmaschig . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Verwickelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Auf dem Schlauch ... . . . . . . . . . . . . 42 Maschenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Ventilwiese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 PAPIER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Vernäht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Mit Falten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Schräg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 KUNSTSTOFF. . . . . . . . . . . . . . . . 68 Tüten-Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Plastik-Container . . . . . . . . . . . . . . . 74 Verwebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Bügelfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
METALL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Auf Draht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Einblicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Netzbälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 TEXTILES . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Zopf-Puzzle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Verfilzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Gepatcht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114 KORKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Bubbles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Schwarz-Weiß . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
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Fahrradschlauch Fahrradschlauch hat üblicherweise eine grauschwarze Farbe und besteht meist aus einem Butyl-Elastomer, einem synthetischen Kautschuk. Außerdem gibt es Latexschläuche, die leichter, aber auch deutlich teurer sind als Butylschläuche. Latexschläuche können rot (siehe die Fußmatte von Seite 42) oder grün sein. Es gibt sie auch in einem haut- bzw. naturfarbenen Ton. Durch die andersartige Farbigkeit und die Tatsache, dass das Latex transluzent, also lichtdurchlässig, ist, bieten sich weitere Möglichkeiten der Schlauchverarbeitung. Sie können die Latexschläuche einsetzen, um andersfarbige Akzente zu setzen. Zudem kann der transluzente Effekt bei der Herstellung von Lampenschirmen genutzt werden (siehe Seite 38). Fahrradschläuche gibt es in unterschiedlichen Größen (meist in Zoll angegeben) und Materialstärken. Grundsätzlich können zwei Hauptformen ausgemacht werden: der gerundete Schlauch und der flache Schlauch. Der runde Butylschlauch hat reliefartige Linien; sie entstehen beim Einspritzen des Gummimaterials in die Form. Sind auf dem Schlauch hellgraue Streifen zu sehen oder auch leicht geflammte Musterungen in Hellgrau, so sind dies keine Abnutzungserscheinungen, sondern Spuren, die auf ein Trennmittel zurückgehen, das beim Herstellungsprozess eingesetzt wird. Diese Streifen
und Musterungen verleihen den späteren Schlauchprodukten oftmals die ganz besondere Note. Um ein Verkleben der Schlauchinnenwände und der Schläuche mit Fahrradmantel oder Felgenband zu verhindern, werden diese häufig innen und außen mit Talkum versehen. Dieses Talkum muss vor der Weiterverarbeitung des Schlauchmaterials mit Wasser entfernt werden (siehe unten). Für manche Objekte in diesem Buch benötigen Sie sehr viel Schlauchmaterial und natürlich hat nicht jeder 20 alte Fahrradschläuche im Keller. Fragen Sie einfach beim Fahrradhändler um die Ecke nach. Er hat immer einige gebrauchte Schläuche, die er Ihnen sicherlich gerne überlässt. Flicken und andere Gebrauchsspuren sollten Sie nicht entfernen, sondern bei der Weiterverarbeitung der Schläuche deutlich sichtbar platzieren (siehe Seite 19). Allerdings gibt es auch Objekte in diesem Buch (wie die Leuchte mit ei-
nem Schirm aus Naturlatex), an denen starke Verschmutzungen eher störend wirken könnten. Greifen Sie hier auf saubere Schläuche zurück mit möglichst wenigen Gebrauchsspuren.
Vorbereiten der Schläuche für die weitere Verarbeitung Schneiden Sie das Ventil aus dem Schlauch heraus. Dann schneiden Sie den Schlauch an einer Längsseite mit der Schere auf. Geben Sie etwas Spülmittel in einen Eimer oder eine Waschwanne mit warmem Wasser. Legen Sie den Schlauch hinein und lassen Sie ihn kurz einweichen, ggf. etwas umrühren. Auf diese Weise lösen sich Talkum und Schmutz an Innen- und Außenseite des Schlauchs. Anschließend mit einem Lappen über Innen- und Außenseite wischen, um das Talkum restlos zu entfernen.
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Weiterverarbeitung Schläuche können auf vielfältige Weise verarbeitet werden. Beispielsweise können Sie mehrere aufgeschnittene und gesäuberte Schläuche mit der Nähmaschine zu einer Fläche zusammennähen. Außerdem lässt sich das Schlauchmaterial mit vielen anderen traditionellen Handarbeitstechniken verarbeiten. Sie können damit zum Beispiel häkeln, flechten oder weben. Durch den Kontrast von althergebrachter Technik und ungewohntem Material entstehen Objekte mit reizvoller Optik. Beachten Sie aber beim Häkeln oder Weben mit Schläuchen, dass sich das Eigengewicht der Schläuche von dem eines dicken Wollgarns etc. deutlich unterscheidet. Große Objekte aus Fahrradschlauch werden relativ schwer und sind dennoch recht elastisch.
Verarbeitung mit der Nähmaschine Beim Zusammennähen von aufgeschnittenen Fahrradschläuchen mit der Nähmaschine ist ein Obertransport empfehlenswert. Außerdem ist ein starres Nähfüßchen mit Walze hilfreich, um die Schlauchstücke möglichst dehnungsfrei zu verbinden. Die Maschinennadel sollte mindestens die Stärke 90 haben. Eine Schneidspitze (meist für Lederarbeiten) kann das Durchstoßen der Nähmaschinennadel durch das Gummi erleichtern. Da Ihrer Nähmaschine beim Nähen von Schlauchmaterial mehr abverlangt wird als bei der Verarbeitung von herkömmlichen Stoffen, sollten Sie sie regelmäßig ölen. Jede Nähmaschine verhält sich anders bei der Verarbeitung von Fahrradschlauch. Testen Sie deshalb auf jeden Fall an einem Probestück, wie Ihre Maschine reagiert und ob Sie ggf. die Fadenspannung verändern müssen.
Schöne Details Ein Fahrradschlauch weist einige Details auf, die bei der Weiterverarbeitung als Eyecatcher eingesetzt werden können. So sind auf den Außenseiten des Schlauchs meist Schriftzüge und Nummern aufgedruckt, die der Kennzeichnung dienen und wunderbar als dekoratives Element genutzt werden können (siehe Seiten 19 und 31). Sauber aufgebrachte Fahrradflicken sind ebenfalls schöne Hingucker.
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Kunststoff Plastiktüten Plastiktüten gibt es in verschiedenen Varianten. Besonders gängig sind die bunt bedruckten Tüten aus leicht glänzendem, etwas stabilerem Plastik, die man im Supermarkt oder in anderen Geschäften bekommt. Recht häufig kommen auch die dünnen Tüten vor, die in den Obst- und Gemüseabteilungen zu finden sind oder als Mülltüten angeboten werden. Sie rascheln beim Zerknüllen und sind nicht hochglänzend, sondern matt. Um die ursprüngliche Optik aufzulösen, können Sie die Tüten auseinanderschneiden und die Tütenstreifen durch Verknoten, Verweben etc. neu zusammensetzen. Am besten geht das Schneiden mit einer scharfen Schere, die Sie am Tütenrand ansetzen und von sich weg durch die Tüte schieben. Mit der anderen Hand die Tüte straffen. Griffe und Ränder schneiden Sie zuvor ab. Die Tütenstrei-
fen können unterschiedlich breit sein, je nachdem, wie sie weiterverarbeitet werden sollen.
Plastiktüten bügeln Wenn Plastiktüten durch Bügeln miteinander verschmolzen werden, entsteht ein stabiles, abwaschbares Material, das Sie auch nähen und so beispielsweise zu Kissen, Taschen, Etuis, Sets etc. weiterverarbeiten können. Durch die große Farbvielfalt und die zahlreichen unterschiedlichen Logos und Embleme auf den Tüten bieten sich unzählige Möglichkeiten, um originelle eigene Designs zu kreieren. Verwenden Sie für die ersten Bügelversuche nur Tüten der gleichen Materialart, da verschiedene Tüten unterschiedlich auf Hitze reagieren. Wenn Sie verschiedenartige Plastiktüten durch Bügeln verschmelzen, kann das zwar interessante Effekte ergeben, diese sind aber kaum kalkulierbar. Durch Experimentieren haben wir
entdeckt, dass sich besonders tolle Strukturen erzielen lassen, wenn man Orangen- oder Zwiebelnetze aus Kunststoff durch Bügeln mit anderen Plastiktüten verbindet. Da beim Bügeln von Plastik Dämpfe entstehen, sollten Sie im Freien arbeiten oder zumindest bei offenem Fenster. Sortieren Sie die Tüten zunächst nach Farbe und Materialart. Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass sie genügend Platz haben und die Tütenstücke nicht versehentlich mit dem heißen Bügeleisen in Berührung kommen. Legen Sie zunächst ein ausreichend großes Frotteehandtuch auf den Tisch. Darüber breiten Sie eine Lage Backpapier. Wenn Sie die Tütenstreifen verweben möchten, sollten Sie die Längsstreifen zuerst einzeln am Rand mit einer Stecknadel feststecken, damit sie nicht verrutschen können. Anschließend Streifen für Streifen quer einlegen. Stellen Sie erst einmal eine kleinere
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wellte Papier muss neu aufgelegt werden. Bügeln Sie nochmals langsam über die Fläche, jetzt bei höchster Temperatur, und beschweren Sie die Fläche erneut. Diesen Vorgang sollten Sie so lange wiederholen, bis sich das Plastik nicht mehr zusammenzieht (ca. vierbis fünfmal). Damit das „Gewebe“ stabil wird und um mögliche Löcher zu schließen, sollten Sie nun von der Rückseite ein großes Tütenstück auf die gleiche Art gegenbügeln. Soll das Material noch stärker werden, können Sie weitere Tüten aufbügeln. Wenn Sie kein „Gewebe“ herstellen, sondern die Tütenstücke einzeln arrangieren wollen, bügeln Sie erst zwei Tüten zusammen und legen darauf die zerschnittenen Tütenstücke. Die dünneren Tüten schrumpfen beim Bügeln stärker. Sie eignen sich gut für Lampenschirme, da sie durchscheinend sind. Hier lassen sich durch Falten Strukturen schaffen, die an Japanpapiere erinnern. Je größer die zu bügelnde Fläche ist, umso schwieriger wird es, sie glatt zu bekommen. Deshalb lieber kleinere Stücke anfertigen, die Sie entlang den Rändern zu einer großen Fläche zusammenbügeln. Auch Prospekthüllen eignen sich gut für die Bügeltechnik. Sie schrumpfen wenig und ein großer Vorteil ist, dass Sie Strohhalme, Netze oder andere Gegenstände aus Plastik dazwischenlegen können.
Getränkekartons Der klassische Getränkekarton ist eine Verpackung aus sogenannten Verbundstoffen: Den Kern bildet Karton, der beidseitig mit Kunststoff beschichtet ist. Je nach Getränk wird der Karton zusätzlich mit einer Zwischenlage aus Aluminium versehen. Getränkekartons sind leicht zu säubern, stabil, lassen sich schneiden wie Papier und demnach einfach verarbeiten. Besonders gut eignet sich das Material zum Verweben. Bei der Wahl des Klebstoffs sollten Sie im Vorfeld immer einen Test durchführen und prüfen, ob der Kleber auf der jeweiligen Kunststoffbeschichtung haftet.
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Fläche (ca. 40 x 40 cm) zur Probe her. Dann das Ganze vollständig mit Backpapier abdecken, damit das Bügeleisen nicht am Plastik kleben bleibt. Stellen Sie das Bügeleisen auf Temperaturstufe Baumwolle und fahren Sie gleichmäßig und langsam über die gesamte Fläche. Beim ersten Bügeln schrumpft das Plastik am stärksten. Beginnen Sie an der den Stecknadeln gegenüberliegenden Seite und ziehen Sie die Stecknadeln heraus, sobald die Streifen leicht verschmolzen sind. Der Schmelzprozess verläuft immer unterschiedlich. Manchmal entstehen große Löcher, manchmal schrumpft das „Gewebe“ gleichmäßig. Unmittelbar nach dem Bügeln muss die Fläche beschwert werden, damit sie sich nicht zu stark wellt. Dafür eignet sich ein Holzbrett oder ein dickes Buch. Nach dem Erkalten (nach ein paar Sekunden) heben Sie das Gewicht ab und ziehen auch das Backpapier vom Plastik. Das durch die Hitze ge-
Flechten
Textiles Textilien lassen sich auf viele Arten recyceln. Dabei wiederholt sich das Grundprinzip in verschiedenen Varianten: Das Material wird in Kleinteile zerlegt und anschließend neu zusammengesetzt, sei es durch Weben, Flechten, Nähen, Häkeln, Stricken ... Am bekanntesten ist die Patchworktechnik, bei der Stoffe in Rechtecke geschnitten und zu einer neuen Fläche zusammengenäht werden. Auf das klassische Patchwork wurde hier allerdings verzichtet, da es zu diesem Thema ausreichend Fachzeitschriften und Literatur gibt. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf eher unkonventionellen Techniken zur Weiterverwertung von Textilien. Als Ausgangsmaterialien dienen Stoffreste, ausgediente Kleidungsstücke, alte Handtücher oder Bettwäsche, Pullover, Decken und anderes.
Zum Flechten können Sie alle Stoffarten verwenden. Der Stoff wird gleichmäßig in ca. 4 cm breite Streifen geschnitten – Webware kann man meistens auch reißen. Die Streifen dürfen nur so dick sein, dass sie verflochten noch unter das Nähmaschinenfüßchen passen. Für eine homogene Oberfläche ähnliche Stoffqualitäten wählen. Wer es ausgefallener mag, kann mit einem Material-Mix (beispielsweise Wolle und Seide, verschiedene Stoffstärken etc.) experimentieren. Die Streifen sollten nicht länger als 2 m sein, da sie sich sonst beim Flechten verheddern. Wenn Sie die Streifen aus Kleidungsresten zuschneiden, nähen Sie sie der Länge nach aneinander. Lieber während des Flechtens immer wieder Stoffstreifen annähen, am besten in unterschiedlichen Höhen, damit später nicht an einer Stelle eine Verdickung entsteht. Flechten Sie mit vier Strängen – das ist nicht schwieriger als mit dreien, aber der Zopf wird etwas breiter und das Anknoten ist einfacher. Um einen noch breiteren Zopf zu erhalten, können Sie auch mit sechs Strängen flechten. Das Prinzip ist immer das gleiche: Jeder Strang wird im Wechsel über und unter den vorherigen gelegt. Stränge dabei gleichmäßig straff ziehen. Zum Anknoten legen Sie zwei beziehungsweise drei Streifen zur Hälfte, hängen diese an einem Haken oder einer Türklinke ein und beginnen anschließend zu flechten. Um Flächen herzu-
stellen, nähen Sie die fertigen Zöpfe mit breitem Zickzackstich zusammen – entweder parallel Zopf für Zopf oder in Bogen aneinander (siehe Seite 106). Mit dieser Technik können Sie Flächen vom Tischset bis zum Teppich in einer großen Mustervielfalt schaffen.
Filzen Alte Wollkleidung eignet sich hervorragend für die Weiterverarbeitung, wenn sie gefilzt wird. Waschen Sie die Wolle bei 60° in der Waschmaschine. So erhalten Sie ein verdichtetes Ausgangsmaterial, das sich gut in Streifen schneiden lässt, ohne auszufransen. Je nach Wollart laufen die Kleidungsstücke unterschiedlich stark ein. Achten Sie darauf, dass es sich um hundertprozentige Schurwolle handelt. Denn viele Pullover haben Acrylbeimischungen, die das Verfilzen verhindern. Die gewaschene Wollkleidung wird nach dem Trocknen entlang den Nähten auseinandergeschnitten. Die Einzelteile mit einem feuchten Tuch bügeln. Dann werden die Schnittteile in Streifen oder gleich große Rechtecke geschnitten – eine einheitliche Grundform gibt Ihnen nachher beim Zusammensetzen einen größeren Spielraum. Zerschneiden Sie die Pullover entweder längs oder quer zur Strickrichtung, nicht diagonal. Die Einzelteile werden mit Zickzackstich aneinandergenäht. Da das Material elastisch ist, achten Sie beim Zusammennähen darauf, dass die
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Papier
Wasserlösliches Stickvlies Um geschnittene oder gerissene Stoffschnipsel erneut zu einer Fläche zusammenzufügen, ist kaltwasserlösliches Stickvlies ein willkommenes Hilfsmittel. Das Vlies wird zunächst über die Stoffschnipsel gelegt – gibt es keinen Trägerstoff, platzieren Sie ein weiteres Vliesstück unterhalb der Stoffschnipsel. Anschließend steppen Sie mit der Nähmaschine kreuz und quer in zunehmender Dichte über das Vlies und fixieren somit alle Stoffstücke. Dann wird das Vlies unter fließend Wasser sorgfältig ausgewaschen: Zurück bleibt ein feines Gespinst von Stoffresten und Nähten.
Papier und Pappe – ganz gleich, ob weiß, bunt, glatt, rau, dick oder dünn – lassen sich auf die unterschiedlichste Weise recyceln. Besonders beliebt ist sicherlich das Zeitungspapier, das wiederum selbst aus Altpapier besteht. Oder Sie sammeln über eine ganze Weile bunte Bonbon- und Verpackungspapiere, um daraus neue, interessante Flächen zusammenzusetzen.
Papier und Kleister Zu den Papierrecycling-Techniken schlechthin zählt das Papiermaché, ein aus Papierschnipseln und Kleister bestehender Brei, der sich zu dreidimensionalen Formen modellieren lässt. Alternativ können Sie einzelne Papierstreifen Lage für Lage auf einen festen Untergrund kaschieren. Hierfür wird der Untergrund – zum Beispiel ein Kunststoffbehältnis oder Luftballon – mit Kleister eingestrichen. Danach legen Sie Papierstreifen dicht an dicht darauf aus. Wichtig ist, die Papierstreifen immer wieder mit den Händen glatt zu streichen, um Luft- und Kleisterblasen zu entfernen. Andernfalls bleiben Knicke im getrockneten
Zustand zurück. Tragen Sie auf diese Weise mehrere Lagen auf und streichen Sie diese konsequent glatt. Je nachdem, welche Untergrundform Sie gewählt haben, wird diese nach dem Trocknen entfernt (zum Beispiel der Luftballon) oder bleibt „verkleidet“ stehen (siehe Seite 64). Mit der Kaschiertechnik können Sie auch Formen eines Grundgerüsts so verändern, dass es auf den ersten Blick nicht mehr erkennbar ist (siehe Seite 60).
Papier vernähen Natürlich können Sie Papierreste einfach kleben, um neue Oberflächen zu schaffen. Doch ebenso gut lassen sich Papierverbindungen mit der Nähmaschine nähen, insbesondere in Kombination mit Stoff. Wichtig ist hierfür die Beschaffenheit des Papiers – es sollte relativ weich sein, damit es nicht reißt, wenn es von der Nadel durchstochen wird. So eignen sich Strohseiden oder Bonbonpapiere, die mitunter eine Kunststoffbeschichtung haben und sehr geschmeidig sind. Ein weiterer Trick ist, Papier eine ganze Weile zu knittern und in der Hand zu kneten. Nach dem Auseinanderfalten ist es zwar nicht mehr glatt, dafür aber sehr viel weicher. Jedenfalls sollten Sie beim Vernähen von Papier immer erst Probestücke testen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Fadenspannung der Nähmaschine, die Sie auf das jeweilige Papier abstimmen müssen.
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Nähte nicht gedehnt werden. Die Nähte feucht ausbügeln und von der Vorderseite nochmals mit Zickzackstich flach nähen. Da der Nähstich sichtbar bleibt und Sie mit verschiedenen Wollfarben arbeiten, ist die Wahl des Nähgarns wichtig. Entweder Sie wählen einen unauffälligen Farbton wie beispielsweise Grau, der zwischen den Farben vermittelt, oder eine Kontrastfarbe.
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Metall Schon seit Längerem gibt es kunstfertige und wunderschöne, vor allem aus Südafrika stammende Objekte wie Boxen, Dosen, Körbe oder Tierfiguren auf dem Markt, die auf dem Recycling von Metallen, Büchsen und Drähten basieren. Sicherlich ist es unmöglich, ohne die entsprechende Erfahrung und Fertigkeit Vergleichbares zu schaffen, doch auch mit haushaltsüblichen Werkzeugen und etwas Geduld lassen sich Metallreste auf unterschiedliche Weise neu verarbeiten.
Blechdosen und Kronkorken Insbesondere im Lebensmittelbereich spielen Blechdosen eine wichtige Rolle. Hierbei ist die schlichte Konservendose am weitesten verbreitet; sie besteht zumeist aus Weißblech und ist innen mit Kunststoff beschichtet. Doch daneben gibt es verschiedenste Blechdosen mit interessanten Aufdrucken – sei es
für Tee, Schokolade, Oliven oder Kekse. Bevor Sie Blechdosen verarbeiten, müssen sie sorgfältig gesäubert und getrocknet werden. Möchten Sie anschließend bestimmte Flächen heraustrennen, verwenden Sie am besten eine scharfe Goldschmiedschere, die im gut sortieren Baumarkt erhältlich ist. Am einfachsten lassen sich Flächen aus eckigen Dosen ausschneiden. Möchten Sie Bereiche aus runden Dosen heraustrennen, entfernen Sie zunächst den Boden (und ggf. den Deckel) mit dem normalen Büchsenöffner. Generell sollten die herauszutrennenden Flächen relativ klein sein. Denn bei den meisten Blechdosen steht die gerundete Außenwand unter Spannung, sodass größere ausgeschnittene Rechtecke sich nur schwerlich geradebiegen lassen. Und verwenden Sie zum Flachklopfen einen Hammer, entstehen Beulen, die nur mühselig zu korrigieren sind. Wichtig: Geschnittene Blechkanten sind sehr scharf. Tragen Sie deshalb immer Handschuhe, wenn Sie Blech schneiden. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, setzen Sie zusätzlich eine Schutzbrille auf, um Ihre Augen vor etwaigen, beim Schneiden abspringenden Metallsplittern zu schützen. Kronkorken bestehen aus Weißblech und dienen dazu, Getränkeflaschen luftdicht zu verschließen. Sie können sehr schön gestaltet sein – neben den klassischen Getränkenamen gibt es Varianten, die ganz auf einen Schriftzug verzichten. Gefällt Ihnen das Design
des Kronkorkens nicht, können Sie ihn mit Acryllack aus der Sprühdose farblich neu gestalten. Wenn Kronkorken später aufgefädelt werden sollen, müssen Sie als Erstes kleine Löcher in die Seiten schlagen. Dafür markieren Sie am besten mit einem Folienstift die Löcher mit einem Punkt. Verwenden Sie ein Holzbrett als Unterlage. Platzieren Sie einen langen Stahlnagel am jeweiligen Markierungspunkt und schlagen Sie die Löcher mit einem Hammer ein.
Maschendraht und Drahtgewebe In jedem Haushalt fallen immer wieder Maschendraht- oder Metallgewebereste an. Da diese fest und flexibel zugleich sind, eignen sie sich gut, um Objekten Stabilität zu verleihen. Beim Maschendraht sind die rechtwinklig angelegten Kreuzungspunkte verschweißt, was ihn starrer als Metallgewebe werden lässt. Er ist in verschiedenen Maschengrößen erhältlich und meist verzinkt. Im Gartenbereich gibt es außerdem die mit Kunststoff überzogene Variante in Grün. Wie der Name besagt, sind Metallgewebe tatsächlich gewebt, weshalb sie in ihrer Beschaffenheit an Stoff erinnern. Diese Gewebe können unterschiedlich ausfallen – je feiner die Abstände und je dünner die Metallfäden, desto weicher sind sie. Bis zu einer Drahtstärke von etwa 0,6 mm lassen sich Metallgewebe gut mit einer Haushaltsschere
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schneiden. Je feiner sie sind, desto stärker ihre Tendenz, an den Seitenrändern auszufransen. Da dies unangenehm pieksen kann, die Seitenkanten am besten schmal einschlagen. Zum Schneiden von Maschendraht verwenden Sie einen Seitenschneider oder eine Goldschmiedschere.
Draht und Klingeldraht Auch Drahtreste in den verschiedensten Stärken bleiben in jedem Haushalt regelmäßig übrig. Generell lohnt es sich, selbst kurze Stücke aufzubewahren und sorgfältig zu bündeln bzw. aufzuwickeln. Denn nichts ist lästiger, als im entscheidenden Moment ein verknotetes Drahtknäuel erst einmal entwirren zu müssen. Unter dem Begriff Klingeldraht, auch Y-Draht genannt, subsumiert man dünne, meist massive Stromleitungen, die mit einem Kunststoffmantel isoliert sind und unter anderem für Klingeln verwendet werden. Weil die Kennzeichnung der Drähte durch verschiedene Farben erfolgt, können Sie auf eine Vielzahl von Drähten mit unterschiedlich farbigen Kunststoffummantelungen zurückgreifen.
Aluminiumfolie Die Kügelchen für die Netzstola von Seite 100 werden aus der Folie geformt, mit der Schokoladentafeln in der Regel verpackt sind. Stanniol oder Stanniolpapier wird die Folie umgangssprachlich genannt, tatsächlich handelt
es sich dabei aber nicht um silberglänzende Zinnfolie (Stanniol), sondern um Aluminiumfolie. Alufolie von Schokoladentafeln ist für unsere Zwecke etwas besser geeignet als normale Haushaltsalufolie, weil sie dünner ist und sehr schön matt glänzt.
Korken Kork ist ein natürliches Material, das von der Rinde der Korkeiche stammt. Sie wird vorwiegend im Mittelmeerraum zur Korkgewinnung angebaut. Zur Ernte – etwa alle acht bis zwölf Jahre – wird die innere Borke, also der Kork abgeschält. Nutzbäume leben 150 bis 200 Jahre, wogegen wilde Korkeichen bis zu 400 Jahre alt werden können. Kork dient nicht nur der Herstellung von Korken. Aufgrund seiner wärmeund schallisolierenden Eigenschaften wird er auch zu Dämmmaterial für die Bauindustrie oder als Fußbodenbelag verarbeitet. Er ist Wasser abweisend und leicht elastisch.
Zum Recyceln eignen sich Wein- und Sektkorken besonders gut. Möchten Sie größere Mengen auf einmal verarbeiten, fragen Sie am besten in einem Restaurant nach. Doch nicht alle Korken eignen sich zur Weiterverarbeitung: Löchrige und stark nach Wein riechende Exemplare besser aussortieren. Korken haben unterschiedliche Stärken und Längen. Je nachdem, was Sie herstellen möchten, gruppieren Sie die Korken im Vorfeld nach ihrer Größe. Um die Korken in Form zu bringen, verwendet man ein Messer mit Sägeklinge. Halten Sie den Korken mit der einen Hand fest und sägen Sie mit dem Messer langsam ohne Druck hin und her. Da Kork nachgiebig ist, besteht beim Schneiden mit glatter Klinge die Gefahr abzurutschen. Denn das Material wird in diesem Falle lediglich auseinandergedrückt, wobei sich das Messer verklemmt. Scheiben oder Längsschnitte lassen sich am einfachsten herstellen. Mit etwas Übung können Sie auch kleine Würfel oder andere Formen aus einem Korken herausschneiden.
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SCHLÄUCHE
Schön gebeutelt Diese Beutel sind schnell gemacht. Sie eignen sich wunderbar zum Aufbewahren von Kleinigkeiten und Krimskrams. Auch als Geschenkverpackung sind sie gut einsetzbar. In passender Größe angefertigt, lässt sich beispielsweise eine Flasche Wein darin verstecken. Ist diese geleert, wird sie zur Vase umfunktioniert und erhält mit dem Schlauchbeutel eine schöne Hülle.
Material ■ flacher
Fahrradschlauch mit
schönen Flicken oder Schriftzügen ■ Nähmaschine ■ Nähgarn
in Orange
und Dunkelgrau ■ Nähmaschinennadel Stärke 90–100 ■ Schere ■ Steck-
SCHLÄUCHE
nadeln ■ Lochzange ■ Kugelschreiber
1 Ermitteln Sie die Höhe des zu verpackenden Objekts und geben Sie noch wenige Zentimeter dazu, damit Sie den Beutel später gut schließen können. Das Hauptteil des Beutels umfasst Vorder- und Rückseite sowie den Boden. Die Bodenbreite ergibt sich aus der Breite des Schlauchs, der als Seitenteil eingesetzt wird. Die Breite des zu verpackenden Objekts sollte die Schlauchbreite des Seitenteils nicht überschreiten. Für die Seitenteile schneiden Sie zwei Stücke des Fahrradschlauchs in der Höhe des fertigen Beutels zu und schneiden diese an einer Seite auf. Die gewölbte Kante an den offenen Rändern schmal abschneiden. Dieses schmale Schlauchbändchen kann später als Zugband verwendet werden. Für das Hauptteil schneiden Sie den Schlauch beidseitig auf. Auch hier die gewölbten Kanten abschneiden. Dann nähen Sie drei Schlauchstreifen schmal
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2 Legen Sie die Seitenteile am Hauptteil an. Die Seitenteile anschließend stecken und einseitig schmal feststeppen. Dabei liegt das Seitenteil mit der Bruchkante, also der nicht aufgeschnittenen Seite, zur Innenseite hin. Die „Falte“ hat die gleiche Wirkung wie
die Falzung bei einer Papiertüte. Sie gibt dem Beutel Stand und Volumen.
3 Klappen Sie das Hauptteil nach oben um und steppen Sie nun die zweite Naht der Seitenteile. Dann schließen Sie die Bodennaht. Überstehende Fäden am Ende der Nähte können Sie mit einem Feuerzeug auf kleiner Flamme abkokeln.
TIPP
überlappend mit Zickzackstich in Orange zusammen. Beim Nähen ist es wichtig, dass kein Schlauch stärker gedehnt wird als der andere, damit sich das Hauptteil nicht „in Kurven legt“. Es sollte eine möglichst gerade liegende Fläche entstehen. Jeder Schlauch ist etwas anders. Probieren Sie deshalb ruhig einmal an einem Reststück aus, wie Sie den Schlauch am besten an der Nähmaschine führen. Die Nahtenden jeweils verriegeln. Anschließend markieren Sie mit Kugelschreiber die Bodenbreite auf dem Hauptteil.
4 Stanzen Sie mit der Lochzange, ca. 2 cm von der oberen Kante entfernt, zwei bis vier Löcher, durch die das Verschlussband geführt werden kann. Als Band können die zu Beginn abgeschnittenen Kanten dienen. Wenn Sie den Beutel als Geschenkverpackung nutzen, bietet sich auch ein farblich zum Nähgarn passendes Satinband als Zugband an.
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Flicken oder auf den Schlauch aufgedruckte Namen und Nummern sind schöne Hingucker und sollten gut sichtbar platziert werden.
Waterproof Diese Outdoor-Hängematte hält auch dem größten Regenguss stand. Zu kaufen gibt es sie nicht, aber mit etwas Geduld und einer Nähmaschine können Sie das robuste Stück selbst herstellen. Und wenn Sie einen guten Draht zu Ihrem Fahrradhändler haben, kostet das Ganze fast nichts. Wir wünschen gute Entspannung!
Material ■ ca. 24
Fahrradschläuche von
28-Zoll-Reifen ■ Schere mit abgerundeter Spitze ■ Stecknadeln ■ Nähmaschine ■ Nähgarn ■ Büro-
tacker ■ Tacker ■ Schrauben mit
SCHLÄUCHE
Muttern und Unterlegscheiben ■4
Holzleisten, 4 x 10 mm, 80 cm
lang ■ Bohrmaschine und Bohrer ■2
kleine Schraubzwingen ■ Acryl-
lack in Schwarz ■ Pinsel ■ Seil ■2
Karabinerhaken
1 Für dieses Modell sollten Sie etwas Näherfahrung haben. Die hier gezeigte fertige Hängematte ist 80 x 180 cm groß. Achten Sie beim Auswählen der Fahrradschläuche darauf, dass alle Schläuche in etwa gleich lang und breit sind. Schneiden Sie die Ventile heraus und die Schläuche seitlich auf. Reinigen Sie die aufgeschnittenen Schläuche. Um die Schläuche miteinander verweben zu können, benötigen Sie ca. 10– 12 Schläuche, die Sie in voller Länge als „Schussfäden“ verwenden. Weitere 10–12 Schläuche werden auf 80 cm Länge zugeschnitten – sie dienen als „Kette“. Zuerst alle kurzen Schlauchstücke an einen langen Schlauch nähen. Legen Sie dazu den langen Schlauch auf den Boden oder einen großen Tisch. Den ersten kurzen Schlauch mit ca. 10 cm Abstand vom Ende des langen Schlauchs fixieren. Das Ende des langen Schlauchs wird später an die Holzleiste getackert. Die
Schlauchstücke abwechselnd oben und unten liegend mit Stecknadeln befestigen. Sie werden rechtwinklig und bündig zur Längskante festgesteckt. Legen Sie nun das Nähgut mit den kurzen Schlauchenden nach links zeigend unter die Nähmaschine. Damit Sie das Nähgut nicht unnötig unter dem Nähfuß hin- und herdrehen müssen, nähen Sie die Schläuche gemäß Zeichnung aufeinander. Nähen Sie alle kurzen Schläuche an den langen. Am Ende wieder ca. 10 cm stehen lassen. Nun die Enden der losen Schlauchstücke auf die gleiche Art an einen zweiten langen Schlauch nähen. Achten Sie beim Zusammenstecken auf die Lage der Enden (oben oder unten liegend). Diese ist auch abhängig von den Schläuchen, die als „Schuss“ eingearbeitet werden.
2 Jetzt die langen Schläuche einweben. Legen Sie dazu das Nähgut auf
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einen großen Tisch. Die langen Schläuche im Wechsel über und unter die kurzen Schläuche führen und rechtwinklig ausrichten. Nun das Gewebe mit Stecknadeln und Tacker fixieren. Dann wird mit Zickzackstich diagonal über die Matte genäht. Dabei die Matte so unter die Maschine legen, dass der Großteil links und auf dem Nähtisch liegt. Nähen Sie zuerst die kürzeren Strecken. Das Nähgut immer flach und möglichst locker unter den Nähfuß legen, sodass es sich noch gut bewegen lässt und sich das Gummi nicht verzieht. Beim Nähen immer in einer Ecke eines Rechtecks beginnen und diagonal zur nächsten Ecke arbeiten. Zuerst ein paar Nähte in gleicher Richtung nähen, dann erst das Nähgut drehen und die gegenüberliegenden Diagonalen nähen. Arbeiten Sie sich auf diese Weise Abschnitt für Abschnitt vor, bis die gesamte Matte stabil zusammenhängt.
3 Jetzt die überstehenden Enden jeweils auf die beiden Holzleisten tackern. Tackern Sie zuerst die beiden äußeren Schlauchüberstände an und richten Sie die anderen daran aus. Die Mitte für die Schraube frei lassen. Den Überstand um den Stab schlagen und von der Rückseite ebenfalls antackern.
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4 Die beiden übrigen Holzleisten an den Schmalseiten und einer Breitseite schwarz streichen. Die lackierten Leisten jeweils auf die mit der Matte verbundenen legen und mit Schraubzwingen befestigen. Bohren Sie Löcher für die Schrauben und verbinden Sie die beiden Leisten mithilfe von Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern. Lackieren Sie alle restlichen Holzflächen. Die Halteseile durch die äußersten Kreuzungspunkte führen und miteinander verknoten. Zum Schluss die Karabinerhaken einhängen.
4 2 5
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Register Abendtasche 30–33
Häkeln 6, 9, 12, 35–37, 44 – 46,
nachhaltig 6
Übertritt 29
Aluminium 11
48 – 49, 102–103
nähen 6, 9, 10, 12–13, 20 – 21,
Überwendlichstich 33
Aluminiumfolie 15, 101
Hängematte 22–25
24 –25, 28 –29, 32–33, 36, 40, 45,
Untertritt 29
aufbrechen 94
48, 57–59, 73, 80 – 81, 85, 98 –99, Japanpapier 11, 83
107–109, 111–113, 116 –117
Beutel 18–21, 32–33
Vase 19, 61– 63, 64 – 67 Ventil 6, 8, 24, 28, 32, 36, 40, 44,
Blechdose 14
kaschieren 13, 67
Bodenkissen 114 –117
Kautschuk 8
Bonbonpapier 6, 13, 57–59
Kette (siehe Kettfaden)
Papier 6, 13, 54 – 67
Bügeln 10–13, 72–73, 84, 109,
Kettfaden 24, 76
Papiermaché 13, 62
113
Kissen 10, 70 –73, 111, 114,
Papprolle 6, 61– 63
weben 6, 40, 72, 74 –77, 78 – 81
Butyl-Elastomer 8
116 –117, 121
Patchwork 12, 97, 115 –117
Weißblech 14
Obertransport 9
48, 51–53 Verpackung 6, 11, 13, 75, 102 verstürzen 32
Kleister 13, 62– 63, 66
Pinnwand 124 –127
wickeln 38, 15, 43, 44, 48, 62, 76
Dacronwatte 72–73
Klingeldraht 15, 93–95
Plastik 10 –11, 71–77, 83– 85
Wiederverwertung 6
Decke 12, 72, 110–113
Konservendose 14
Plastiktüte 10 –11, 71–77,
Wolle 11–12, 101–103, 111–113
Dose 6, 14, 56–59, 96–99
Korken 6, 15, 118 –127
83– 85
Draht 6, 14–15, 85, 95, 98–99
Kreisschneider 58
Prospekthülle 11
Y-Draht 15, 93–95
Kronkorken 6, 14, 88, 90 –91 Fadenspannung 9, 13
Kunststoff 6, 10 –11, 13–15,
Schaukelsitz 35–37
Zahnpastatube 6, 65– 67
Fahrradschlauch 8–9, 20, 24,
65 – 66, 68 – 85, 126
Schneidspitze 9
Zeitungspapier 6, 13, 62,
Schurwolle 12
65– 67
27–28, 30, 32, 35–37, 40–41, 43– 45, 48, 51, 53
Lampenschirm 8, 11, 38 – 41,
Schussfaden 24, 76
Zickzackstich 12–13, 21, 25,
feste Masche 37, 48–49, 103
82 – 85, 88 – 91
Stäbchen 49
29, 32–33, 36, 40, 73, 98, 108,
filzen 12, 111–112
Laptoptasche 26–29
Stake 94 – 95
113, 117
flechten 6, 9, 12, 33, 93–95, 108
Latexschlauch 8, 38, 40, 44 – 45
Stanniol 101–103
Zinnfolie 15, 101–103
Fußmatte 8, 42–46
Luftmasche 36 –37, 44, 48,
Stickvlies 13, 116 –117
Zopf 12, 106–109
102–103
Stoff 6, 12–13, 31–33, 57– 59,
Geschenkverpackung 19, 21
79 – 81, 98 – 99, 107–109,
Getränkekarton 6, 11, 78,
Magnet 88, 90 –91
115 –117
80– 81
Maschendraht 6, 14 –15, 96,
Stola 14, 101–103
Goldschmiedschere 14–15,
98 –99
stricken 12
98
Metall 6, 14, 53, 86 –103
Graupappe 60
Metallgewebe 14, 98 –99
Talkum 8, 28, 36, 44, 48
Gummi 6, 8–9, 25, 30, 51
Mohairwolle 101–103
Tasche 27–29, 30 –33 Teppich 46 – 49, 107–109 Textiles 12–13, 104 –117 Tüte (siehe Plastiktüte)
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