Elizabeth Hartman
Die Grundlagen des Patchworks 12 Quiltprojekte in frischen Farben
Die englische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel The Practical Guide to Patchwork bei Stash Books®, einem Imprint von C&T Publishing, 1651 Challenge Drive, Concord, Kalifornien 94520, www.ctpub.com Copyright Text © 2010 by Elizabeth Hartman Copyright Gestaltung © 2010 by C&T Publishing, Inc. Aus dem Englischen übersetzt von: Sybille Heppner-Waldschütz, D-Königs Wusterhausen Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe: Eva Hauck und Claudia Lüdtke, D-Berlin Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Verlag Die Werkstatt, D-Göttingen Umschlaggestaltung: Kristy K. Zacharias Printed in China Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-60051-2 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2012 für die deutschsprachige Ausgabe by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren.
VORWORT 4 Grundwissen 5 MATERIAL UND ZUBEHÖR 6 Stoff • Vlies • Garn • Grundausstattung und Zubehör DEN QUILT PLANEN 18 Quiltmaße ändern • Stoffe auswählen • Farbe
Inhalt
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM FERTIGEN QUILT 25 Schneiden mit dem Rollschneider • Patchen • Das Quiltsandwich zusammenfügen • Maschinen quilten • Einfassung Projekte für blutige Anfänger 45 Eingezäunt 46 Schnappschüsse 51 Kleine Teller 56 Brownies 62 Projekte für mutige Anfänger 70 Liebesgrüße 71 Küchenfenster 77 Planetarium 82 Kleine Blätter 88 Projekte für Fortgeschrittene 95 Sonnenfleck 96 Superstar 104 Vogelbad 112 Sonne & Regen 118 BEZUGSQUELLEN 126 DIE AUTORIN 127
Widmung und Dank Dieses Buch ist den Lesern meines Blogs sowie allen Nähern und Quiltern gewidmet, die ihre Arbeit online mit anderen teilen. Danke für die Unterstützung und Inspiration! Ich danke meinem Mann, Chris Hartman, für seinen Beistand, meiner Mutter, Susan Green, sowie meinen Schwestern, Margaret James und Sarah Green, für ihre Hilfe beim Ausschneiden von Applikationen und Fertigstellen der Quilteinfassungen. Ferner geht mein Dank an Susanne Woods und alle anderen von C&T Publishing für die Chance, die sie mir mit diesem Werk gegeben haben, sowie an Cynthia Bix und Nanette Zeller für ihr ausgezeichnetes Lektorat – danke euch beiden dafür, dass sich das Buch jetzt so gut liest!
Vorwort
Ich habe schon immer gern Dinge selbst gemacht, doch als ich vor zehn Jahren anfing zu quilten, war es sofort um mich geschehen. Ich liebe das Spiel mit Farben und Mustern, den wohlgeordneten Fertigungsprozess und vielleicht am meisten die Tatsache, dass meine Arbeit am Ende mit einem fantastischen, nützlichen Stück belohnt wird. Viele Näher wagen sich nur zögernd ans Quilten. Anders als an einer Tasche oder einem Rock, die sich an einem einzigen Nachmittag fertigstellen lassen, arbeitet man an einem Quilt oft Wochen, wenn nicht gar Monate. Er erfordert zahlreiche Arbeitsschritte, für die man mitunter jeweils eine neue Technik erlernen muss. Die Mühe lohnt sich. Einen gut gemachten Quilt können Sie nicht nur jahrelang verwenden, er ist auch ein einzigartiger Ausdruck Ihrer Persönlichkeit. In den Anleitungen in diesem Buch steht zwar, wie viel Stoff Sie kaufen und wie Sie die Blöcke aneinandernähen müssen, doch jede Entscheidung, die Sie selbst treffen – ob bei der Stoffwahl, der Anordnung der Blöcke oder der Form der Maschinenquiltmuster –, drückt dem Projekt Ihren individuellen Stempel auf. Ich betrachte ein Patchworkmuster gern als ein Problem, für das es mehrere verschiedene Lösungen gibt. Auch wenn Anfänger vielleicht lieber mit einem einfachen Projekt beginnen und Fortgeschrittene die Herausforderung durch ein anspruchsvolleres Stück suchen, hoffe ich, dass Quilter aller Niveaus durch die Projekte in diesem Buch zu ihren eigenen kreativen „Lösungen“ gelangen. Denken Sie immer daran, dass sich jeder einzelne Arbeitsschritt bewältigen lässt. Vielleicht müssen Sie einmal Stiche auftrennen und neu nähen. Oder Ihr Werk weist am Schluss ein paar Falten auf oder es ist schiefer als erwartet. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Quilt am Ende unbrauchbar ist. Ich hoffe, dieses Buch regt Sie zu einem Quilt an, den Sie heiß und innig lieben werden!
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Grundwissen In diesem Teil lernen Sie das Grundwissen kennen, vom Zusammenstellen des Zubehörs über die Stoffwahl bis zur Grundkonstruktion eines Quilts. Für Ihr erstes Stück sollten Sie ein Projekt auswählen, das nicht zu einem bestimmten Termin (wie Taufe oder Geburtstag) fertig werden muss, und in Ihrem eigenen Tempo einen Schritt nach dem anderen arbeiten. Sie werden es sicher schaffen! Falls Sie schon einmal einen Quilt angefertigt haben, werden Sie hoffentlich trotzdem noch nützliche Tipps entdecken.
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Material und Zubehör Eine Faustregel lautet: Man sollte die besten Materialien erstehen, die man sich leisten kann. Sie werden lange an Ihrem Quilt arbeiten und ihn lange benutzen, daher sollten Sie auch in schöne, haltbare Materialien investieren.
Material
Stoff
Wie Sie vielleicht schon wissen, benötigen Sie für Ihren Quilt Stoff, Garn und Vlies. Dieser Abschnitt geht etwas detaillierter darauf ein.
Die Suche nach neuen Stoffen gehört für mich mit zum Schönsten beim Quilten. Die Vielfalt an Stoffen heutzutage ist wahrhaft erstaunlich. So sind Unistoffe in Hunderten von Farben erhältlich und bei den gemusterten Stoffen erscheint einem jede neue Welle noch fantastischer als die vorige. Fast alle gemusterten Patchworkstoffe bestehen aus 100 % Baumwolle. Diese ist leicht zu verarbeiten, waschbar und strapazierfähig. Sie ist eine gute Wahl für Quilter und dank ihrer Langlebigkeit werden Sie auch noch nach Jahren Freude an Ihrem Quilt haben. Die meisten baumwollenen Patchworkstoffe sind von ähnlicher, mittelschwerer Qualität, aber auch Stoffe anderen Typs wie Chambray, Twill (Köper), Popeline und Doppelgaze eignen sich für Quilts. Stoff aus 100 % Leinen wirkt natürlich und hat viel Textur. Er eignet sich, um leuchtende Farben zu unterstreichen oder gedeckte Farben zu ergänzen. Da Leinen locker gewebt ist und sich deshalb leicht auflöst, ist es mitunter schwierig zu verarbeiten. Naturleinen sieht jedoch unvergleichlich aus, daher kann sich die zusätzliche Mühe durchaus lohnen. Leinen-Baumwoll-Mischungen sind meine Lieblingsunistoffe. In Gewicht und Textur ähneln sie Leinen, sind aber so fest und dicht gewebt wie Baumwolle. Da ihre Textur einen reizvollen Kontrast zu den glatteren Blöcken bildet, setze ich Leinen-Baumwoll-Mischungen gern für Zwischenstreifen ein.
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Grundwissen
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Verwenden Sie für Ihre Kompositionen ruhig auch unkonventionelle Stoffe wie Madraskaros, alte Leintücher und feine baumwollene Hemdenstoffe. Bedenken Sie dabei allerdings, dass die Projekte in diesem Buch (und Patchworkquilts im Allgemeinen) ihren Zweck am besten dann erfüllen, wenn sie aus festen, wasch- und bügelbaren Webstoffen gefertigt sind. Denken Sie auch daran, dass empfindliche Stoffe rascher verschleißen und für einen Quilt, der lange intensiv genutzt wird, vielleicht nicht optimal sind.
STOFFBEISPIELE
1. Doppelgaze 2. Baumwolldruck 3. Twill (Köper) 4. Popeline 5. Leinen 6. Leinen-Baumwoll- Mischung 7. Webkante
Hinweis: Mehr über gemusterte Stoffe und wie Sie die richtigen für Ihren Quilt auswählen, erfahren Sie auf Seite 24.
Material und Zubehör
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FACHBEGRIFFE ZUM THEMA S TOFF
Stoffbruch Fadenlauf
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Breite
WEBKANTE bezeichnet die beim Weben versäuberte Stoffkante. Bei Patchworkstoffen sind auf den Webkanten meist die Stoffbezeichnung und der Name des Designers aufgedruckt. Häufig sind Webkanten schon für sich genommen sehr reizvoll. Manche Quilter sammeln sie, um sie in anderen Stücken zu verarbeiten (siehe die Abbildung auf Seite 7).
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Sie werden die Projektanleitungen besser verstehen, wenn Sie sich mit den folgenden Begriffen vertraut machen.
Fadenlauf Länge Webkante
Der STOFFBRUCH ist die Falte, die in der Mitte des Stoffes entsteht, wenn die Webkanten aufeinandergelegt werden. Der Begriff FADENLAUF bezieht sich auf die Ausrichtung der Fäden eines gewebten Stoffes im Verhältnis zu den Webkanten. Bei Webstoffen verläuft er senkrecht und waagrecht zu den Webkanten. Im Fadenlauf zugeschnittener Stoff ist stabil und für Patchwork ideal. Der DIAGONALSCHNITT verläuft schräg zur Webkante. Stoff im Diagonalschnitt (wie bei Dreiecken) dehnt sich gern an den entsprechenden Kanten und erfordert Sorgfalt bei der Verarbeitung. Mit STOFFBREITE ist die Entfernung von Webkante zu Webkante gemeint. Sie beträgt meist 106 bis 111 cm. (Um die unterschiedlichsten Stoffbreiten zu berücksichtigen, gehen die Projekte in diesem Buch von 100 cm Stoffbreite aus, sofern nicht anders vermerkt.) STOFFLÄNGE nennt man die Entfernung zwischen den Schnittkanten, gemessen entlang der Webkante. Die Länge des Stoffes entspricht der Länge des Stoffzuschnitts. LINKE UND RECHTE STOFFSEITE Unter der rechten Stoffseite versteht man diejenige, die bei der fertigen Arbeit zu sehen sein soll – normalerweise die bedruckte Seite. Die linke Stoffseite ist natürlich die andere – diejenige, die verborgen bleiben soll.
Tipp Bei manchen Stoffen, vor allem bei einfarbigen und gebatikten, sind linke und rechte Seite sehr ähnlich. Theoretisch sollte man sich für eine Seite entscheiden und dann bei dieser Entschei dung bleiben, doch praktisch verliert man rasch den Über blick. Grübeln Sie nicht zu lange über den Unterschied zwischen linker und rechter Seite – wenn er für Sie schon nicht erkennbar ist, wird es Ihr Werk nicht beeinträchtigen.
Rechte Seite
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Grundwissen
Linke Seite
BESTANDTEILE EINES QUILTS Ein Quilt erinnert an ein Sandwich. Er besteht aus einer Oberseite und einer Rückseite aus Stoff sowie einer mittleren Lage aus Vlies. Ober- und Rückseite sind oft gepatcht. Hierbei werden kleinere Stoffteile aneinandergenäht, häufig in Blöcken mit sich wiederholendem Muster. Die Lagen des Quilts werden durch Quiltstiche zusammengehalten und die Schnittkanten sind manchmal mit einer Einfassung versehen. Block
Zwischenstreifen
Quiltstiche
Einfassung
Detail aus Sonne & Regen (ganzer Quilt siehe Seite 118)
Material und Zubehör
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GÄ NGIGE S TOFFZUSCHNIT TE Meterware Hierzulande werden Baumwoll-Patchworkstoffe vom Meter verkauft und sind normalerweise 106 bis 112 cm breit. Die meisten Fachgeschäfte verkaufen Stoff in 5-cm-Schritten, mit einer Mindestlänge von 10 cm. Bei Online-Händlern ist die Mindestlänge oft etwas größer und beträgt meist 25 cm.
Fat Quarters
Tipp Ein gekauftes Paket Fat Quar ters enthält kleine Stoffstücke in aufeinander abgestimmten Designs.
Fat Quarters erhält man, indem man einen 100 cm langen Stoffzuschnitt der Länge und der Breite nach halbiert, wodurch vier etwa 50 x 53 cm bis 50 x 56 cm große Stücke entstehen. Sie bieten andere Zuschnittmöglichkeiten als die durch Vierteln eines 100 cm langen Stoffstücks entstehenden 25 cm breiten Streifen. Nicht alle Fachgeschäfte schneiden Fat Quarters vom Ballen zu. Manche führen jedoch fertig zugeschnittene Fat Quarters, entweder einzeln oder in zusammengestellten Paketen. Da die üblichen 25 cm breiten Zuschnitte und Fat Quarters nicht wirklich gegeneinander austauschbar sind, sollten Sie stets die Art Stoffzuschnitt kaufen, die in der Anleitung angegeben ist. Webkante
Webkante
106 cm
106 cm
Webkante 25 cm breite Standardzuschnitte
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25 cm
25 cm
25 cm
53 cm
Webkante Fat Quarters
Fertig zugeschnittene Quadrate Manche Hersteller bieten Pakete mit etwa 12,5 x 12,5 cm großen Stoffquadraten an. Diese enthalten in der Regel ein Quadrat von jedem gemusterten Stoff aus einer bestimmten Kollektion. Zu den beliebtesten gehören die sogenannten Charm Packs der Firma Moda. Falls Sie Quadrate aus Meterware selbst zuschneiden möchten, können Sie bei einem 25 cm langen Stoffstück mit 8 Quadraten rechnen, bei einem Fat Quarter mit 12 und bei einem 50 cm langen Stoffstück mit 24.
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Grundwissen
Tipp Die meisten Hersteller pro duzieren gemusterte Stoffe in Kollektionen mit zusam mengestellten Dessins. Eine Kollektion enthält aufein ander abgestimmte klein, mittel und groß gemusterte Stoffe in verschiedenen Farb stellungen. Die Kollektionen bekannter Designer („Desig nerkollektionen“) werden von Quiltern stets sehnsüch tig erwartet und sind meist nur eine begrenzte Zeit lang erhältlich. Sollte es Ihnen schwerfallen, zueinander passende gemus terte Stoffe auszuwählen, können Sie auch Dessins aus ein und derselben Kollektion erstehen.
Fertig zugeschnittene Streifen Einige Stofffabrikanten und Patchworkläden haben Pakete mit ca. 6,5 cm breiten Stoffstreifen im Angebot. Sie laufen bei jedem Hersteller unter einer anderen Bezeichnung: bei Moda unter Jelly Rolls, bei Robert Kaufman unter Roll Ups und bei Westminster unter Designer Rolls. Paket mit fertig zugeschnittenen Quadraten
Rolle mit fertig zugeschnittenen Stoffstreifen
VORWA SCHEN ODER NICHT VORWA SCHEN? Bei der Frage, ob man Stoffe vorwaschen sollte oder nicht, spalten sich die Geister der Quilter. Für beides gibt es Argumente: VORWASCHEN: • Entfernt beim Bedrucken/ Färben entstandene chemische Rückstände • Verhindert ein Ausbluten des Stoffes im fertigen Stück
NICHT VORWASCHEN: • Spart Ressourcen
Tipp Fertig zugeschnittene Quad rate und Streifen dürfen Sie nicht vorwaschen!
• Spart Zeit • Kein Stoffverlust, der beim Waschen durch ein Auflösen des Gewebes entstehen kann
• Verhindert ein ungleichmäßiges Einlaufen der fertigen Arbeit • Eine gute Möglichkeit, um die Haltbarkeit des Stoffes zu testen
Wenn Sie nur hochwertige, spezielle Patchworkstoffe verarbeiten, so besteht kaum die Gefahr, dass sie ausbluten oder ungleichmäßig schrumpfen. Da Sie sich dessen aber leider erst sicher sein können, wenn Sie Ihren Stoff bereits gewaschen haben, ist das Vorwaschen im Allgemeinen die sicherste Variante. Falls Sie sich für diese Lösung entscheiden, waschen Sie mit kaltem Wasser und dem schonendsten Waschprogramm. Dann den Stoff bei niedriger Temperatur im Trockner fast völlig trocknen lassen, herausnehmen und sofort bügeln.
Tipp Lassen Sie sich bei Ihrer Ent scheidung in puncto Vorwa schen nicht von Ihrem Wunsch nach dem Kräusellook (siehe Seite 12) beeinflussen. Dieser entsteht nämlich durch die Ver wendung von Naturfaservlies.
Material und Zubehör
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Vlies Heutzutage entscheiden sich die meisten Quilter für Baumwollvlies mit geringem Volumen, wie es auch für alle Quilts in diesem Buch verwendet wurde. Baumwollvlies haftet am Stoff, was das Zusammenstellen des Quiltsandwiches und das Quilten erleichtert. Es ergibt flache, warme Quilts, die mit jeder Wäsche weicher werden.
DER K R ÄUSELLOOK Ein weiteres Kennzeichen von Baumwollvlies ist die gekräuselte Textur des Quilts, die durch das Waschen entsteht. Viele Quilter sind begeistert vom „Kräusellook“, dem altmodisch wirkenden Erscheinungsbild der Textur, die durch das Waschen und Trocknen des Quilts zustande kommt. Er entsteht dadurch, dass das Naturfaservlies schrumpft und sich im Quiltsandwich verschiebt. Die Kräuselung bewirkt zwar einen weicheren Quilt, lässt jedoch gepatchte und gedruckte Musterdetails oft weniger klar hervortreten. Möchten Sie den Kräuseleffekt vermeiden, so wählen Sie statt eines Baumwollvlieses eines aus Polyester- oder Polyester-Baumwoll-Mischung.
Vor dem Waschen
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Grundwissen
Nach dem Waschen
Tipp Für einen leichteren Quilt kön nen Sie das Vlies durch vorge schrumpften Baumwollflanell ersetzen. Hierzu die Flanell stücke so aneinandernähen wie die Stoffteile für eine Quilt ober- oder -rückseite (siehe Seiten 20 und 29), Nahtzuga ben auseinanderbügeln und beim Schichten der Lagen und beim Quilten wie mit Vlies ver fahren. Der fertige Quilt ist leichter, weist aber auch eine Kräuseloptik auf.
WOHER BEKOMME ICH V LIE S IN DER BENÖTIGTEN GRÖSSE? Vlies wird entweder abgepackt in Standardgrößen oder als Meterware von riesigen Rollen verkauft. ABGEPACKTES VLIES Auch wenn Ihr geplanter Quilt eine Standardgröße hat, werden Sie wohl kein abgepacktes Vlies mit genau diesen Maßen finden. Nehmen Sie stattdessen ein Vlies, das groß genug ist, um das benötigte Stück daraus zuzuschneiden. Soll dieses z. B. 200 x 200 cm messen, so können Sie ein Vlies von 228 x 274 cm verwenden, 183 x 229 cm wäre jedoch zu klein.
Tipp Möchten Sie Naturfaservlies vorschrumpfen, so müssen Sie beim Kauf unbedingt den Größenverlust durch das Ein laufen berücksichtigen.
VLIES ALS METERWARE Falls Sie Vlies als Meterware erstehen wollen, überprüfen Sie zunächst die Rollenbreite. Vergewissern Sie sich, dass das Vlies für Ihre Bedürfnisse breit genug ist. Brauchen Sie etwa ein 250 x 250 cm großes Stück, ist eine 225 cm breite Ware zu schmal. Haben Sie eine hinreichend breite Rolle gefunden, kaufen Sie so viel Vlies, dass Sie das benötigte Stück daraus zuschneiden können. Soll es z. B. 200 x 200 cm groß sein, reicht ein 210 cm langes Stück von einer 225 cm breiten Rolle. Wenn das Vlies mindestens so groß ist wie für Ihr Projekt erforderlich, sollten Sie keine Zeit darauf verschwenden, es auf die exakten Maße zuzuschneiden, bevor Sie das Quiltsandwich anfertigen (siehe Seite 32). Dann nämlich können Sie Vlies und Oberseite auf dem Fußboden ausbreiten und das Vlies anhand der Oberseite auf die richtige Größe zuschneiden. In diesem Buch ist meist die empfohlene Vliesgröße in Länge und Breite 10 cm größer als die fertige Oberseite.
Garn Verarbeiten Sie zum Nähen und Quilten nur hochwertiges Garn aus 100 % Baumwolle oder Polyester. Mit billigem Garn vom Wühltisch sind saubere Stiche schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Wählen Sie zum Nähen und Quilten eine neutrale Garnfarbe (den Farbton der einfarbigen Zwischenstreifen aufzugreifen ist meist eine gute Entscheidung) und verwenden Sie das gleiche Garn auch als Unterfaden. Falls Sie spezielles Quiltgarn kaufen, müssen Sie sich vergewissern, dass es sich dabei um Maschinenquiltgarn handelt.
Material und Zubehör
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Grundausstattung und Zubehör Für die Quilts in diesem Buch benötigen Sie nicht viele Werkzeuge und nur wenig Zubehör. Meine Empfehlungen finden Sie unten. Sie erhalten die Grundausstattung meist im örtlichen Fachhandel.
Rollschneider Wählen Sie einen Rollschneider mit einer Klinge von 45 mm oder 60 mm Durchmesser, der bequem in der Hand liegt. Da Ihr Rollschneider die Schneiderschere ersetzt, brauchen Sie ein stabiles Modell, mit dem Sie auch noch nach Jahren gut arbeiten können. Ersetzen Sie stumpfe Klingen durch neue in der richtigen Größe und vom selben Hersteller. Meine Klingen überstehen meist zwei bis drei Projekte und müssen dann erneuert werden.
Selbstheilende Schneidematte Achten Sie beim Kauf einer Schneidematte darauf, dass Ziffern und ZentimeterRasterlinien gut zu erkennen sind. Die Matte sollte 60 x 90 cm groß sein, mindestens aber 45 x 60 cm. Je größer die Matte, desto seltener müssen Sie beim Zuschneiden den Stoff neu zurechtlegen – eine große Matte spart also Zeit und hilft beim genauen Zuschneiden.
Quiltlineale Durchsichtige Quiltlineale aus Plastik gibt es in vielen Formen und Größen. Unverzichtbar sind ein 15 x 60 cm großes Rechteck- und ein 31,5 x 31,5 cm großes Quadratlineal, beide mit Rasterlinien in 0,25 cm Abstand. Das Quadratlineal sollte zudem über eine Diagonallinie (45°-Winkel) von Ecke zu Ecke verfügen. Zum Zuschneiden kleiner Teile verwende ich oft ein 10 x 45 cm großes Lineal. Falls Sie ein Lineal mit Inch-Angaben verwenden: 1 inch entspricht ca. 0,25 cm. Noch ein Hinweis zu den Maßen im vorliegenden Buch: Die in der amerikanischen Originalversion in Inch angegebenen Maße wurden in Zentimeter umgerechnet und wirken daher mitunter etwas „ungewöhnlich“.
Bügeleisen und Bügelbrett Ihr normales Bügeleisen und Bügelbrett dürften für unsere Zwecke ausreichen. Achten Sie darauf, dass Bügeleisen und Bügelbrettbezug sauber sind. Es empfiehlt sich, mit Dampf zu bügeln. Falls Ihr Bügeleisen jedoch manchmal rostiges Wasser spuckt, bügeln Sie besser mit dem trockenen Eisen und einer Sprühflasche.
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Grundwissen
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1. Schneidematte (hier mit Inch-Einteilung) 2. Rollschneider 3. Schere 4. Lineale (hier mit Inch-Einteilung) 5. Nahttrenner 6. Sicherheitsnadeln 7. Beidseitig haftendes Bügelvlies
Material und Zubehör
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Nähmaschinennadeln
Scheren
Nadeln gibt es in verschiedenen Größen und Typen. Wählen Sie zum Patchen Nadeln mittlerer Stärke (70/10–80/12), die sich für die jeweilige Stoffart eignen. Bei Baumwoll- und Leinenstoffen leisten Universalnadeln gute Dienste. Für feinere Stoffe wie Doppelgaze oder dichtere Gewebe wie Popeline empfehlen sich Microtex/Sharp-Nadeln; sie eignen sich auch gut zum Applizieren mit der Maschine. Zum Quilten mit der Maschine sind dagegen die dickeren (90/14) Maschinenquiltnadeln optimal. Bricht Ihnen beim Quilten häufig die Nadel ab, versuchen Sie es mit einer größeren Nadelstärke.
Obwohl Sie meist mit dem Rollschneider schneiden, sollten Sie auch eine Stoffschere besitzen. Damit sie scharf bleibt, dürfen Sie sie niemals für Papier verwenden – auch nicht für Applikationsformen, die mit beidseitig haftendem Bügelvlies (siehe unten) versehen sind. Nehmen Sie hierfür eine gewöhnliche Bastelschere.
Da Nadeln rasch stumpf werden, sollten Sie sie unbedingt nach acht bis zwölf Nähstunden ersetzen. Eine stumpfe Nadel beeinträchtigt die Stichqualität.
Stecknadeln Verwenden Sie die spitzen, etwas längeren Quilt stecknadeln. Ich benutze Stecknadeln mit flachem Plastikkopf (Blumenkopfnadeln) oder winzigem Glaskopf. Beide sind für die Projekte in diesem Buch ideal. Hinweis: Werfen Sie verbogene Stecknadeln umgehend weg!
Nahttrenner Manchmal muss man ein paar Stiche auftrennen und von Neuem anfangen. Das geht problemlos und ohne den Stoff zu beschädigen mit einem Nahttrenner. Halten Sie stets einen Nahttrenner bereit und zögern Sie nicht, ihn einzusetzen.
Stoffmarkierer Ich arbeite am liebsten mit selbstlöschenden oder wasserlöslichen Stiften. Auch Schneiderkreide wird oft verwendet, besonders für dunkle Stoffe. Wofür Sie sich auch entscheiden, Sie sollten stets zuerst anhand eines Stoffrestes testen, ob sich die Markierungen entfernen lassen.
Beidseitig haftendes Bügelvlies Bei beidseitig haftendem Bügelvlies handelt es sich um eine dünne, aufbügelbare Lage Klebstoff, mit der sich zwei Stoffstücke verbinden lassen. Bügel vlies ist abgepackt oder als Meterware erhältlich und nur auf einer Seite der Klebeschicht oder auf beiden Seiten mit gewachstem Schutzpapier ausgestattet. Für die einfachen Maschinenapplikationen in diesem Buch besorgen Sie sich am besten die Variante mit nur einem Papier.
Korb mit Stoffresten
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Grundwissen
Sicherheitsnadeln Speziell zum Quilten entwickelte Sicherheitsnadeln sind leicht gebogen. Um ein Quiltsandwich zu heften (siehe Seite 32), benötigt man mindestens hundert, häufig auch mehrere Hundert solcher Nadeln.
Hilfsmittel zum Einfassen des Quilts Verwenden Sie zum Fixieren der Einfassung Quiltclips (die oft für Haarklammern gehalten werden) oder Stecknadeln, zum Annähen von Hand eine spitze Handnähnadel.
Kreppklebeband Dieses gelbe Klebeband kennt man aus dem Baumarkt oder Kaufhaus. Es dient dazu, die Quiltrückseite vor dem Auflegen von Vlies und Oberseite und beim Heften mit Sicherheitsnadeln auf dem Fußboden zu fixieren. Da Kreppklebeband harte Bodenbeläge nicht beschädigt, ist es beim Zusammenfügen des Quiltsandwiches ein unschätzbares Hilfsmittel.
Ordnungskarten und Etiketten Als „Ordnungskarten“ bezeichne ich Stücke aus Karton oder anderem schwerem Papier, die ich benutze, um beim Patchen den Überblick über die Stoffteile für die einzelnen Blöcke zu behalten. Sie können Karteikarten im DIN-A4-Format oder entsprechend große Kartonstücke verwenden. Müslikartons, Papiertüten oder DIN-A4Umschläge ergeben alle hervorragende Ordnungskarten. Ich setze sie zum Ordnen der Stoffteile ein und staple alle Teile für einen Block auf einer Karte. Auch mit Klebeetiketten und Haftnotizzetteln lassen sich Blöcke und zugeschnittene Teile kennzeichnen.
Plastikbehälter und Körbe Da Sie Ihren Quilt nicht an einem Tag fertigstellen werden, brauchen Sie ein Behältnis für die zugeschnittenen Stoffteile. Durchsichtige Plastikbehälter mit Deckel eignen sich hierfür sehr gut. Sofern Sie Ihre Stoffreste nicht wegwerfen wollen (was eine Schande wäre!), benötigen Sie einen Korb o. Ä., um sie zu sammeln. Anfangs gibt es zwar vielleicht noch nicht viele Reste, doch mit der Arbeit an immer mehr Projekten wird Ihre Sammlung stetig wachsen. Und ehe Sie sich versehen, wird sie so groß sein, dass Sie ganze Werke nur aus Resten nähen können.
Material und Zubehör
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Projekte f체r blutige Anf채nger
Elizabeth Hartman, Schnappsch체sse (siehe Seite 51)
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Eingezäunt Fertigmaß Block: 30 x 30 cm Fertigmaß Quilt: 190 x 190 cm Idee und Ausführung: Elizabeth Hartman Gepatchter Block
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Projekte für blutige Anfänger
Rail Fence (Lattenzaun) ist einer der einfachsten traditionellen Patchworkblöcke. Er ist meist quadratisch und aus drei bis vier gleich großen Streifen zusammengesetzt. Für eine Quilt oberseite aus diesen Blöcken wird jeder zweite Block um 90° gedreht, wodurch ein Zickzackmuster entsteht, das an einen quer über die Oberseite verlaufenden Lattenzaun erinnert.
Tipp Für dieses Projekt müssen einige Teile der Stofflänge und andere der Stoffbreite nach zugeschnitten werden. Hierzu siehe Seite 27.
Die Blöcke in der hier abgebildeten zeitgenössischen Variante bestehen aus mehreren verschieden breiten Streifen. Wählt man für die beiden äußeren Streifen stets einen kontrastierenden Unistoff, werden bei abwechselnd gedrehten und ungedrehten Blöcken die gemusterten Streifen „eingezäunt“.
Material Die Angaben beziehen sich auf eine Stoffbreite von mind. 100 cm. Dieser Quilt wirkt am eindrucksvollsten mit mehreren aufeinander abgestimmten klein, mittel groß und groß gemusterten Stoffen. 9 verschieden gemusterte Stoffe* für die Blöcke, je 70 cm Kontrastfarbener Unistoff für Zwischenstreifen, Randbordüre und Rückseite, 260 cm Groß und klein gemusterter Stoff für die Rückseite, je 225 cm Stoff für die Einfassung, 70 cm Vlies, 80 x 80 cm 36 Ordnungskarten (siehe Seite 17) * Auf Seite 50 finden Sie Vorschläge für alternative Stoffe und Hinweise zum Zuschneiden.
Rückseite
Eingezäunt
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Zuschneiden
Blöcke anfertigen
Gemusterte Stoffe für die Blöcke:
Alle Nahtzugaben sind 6 mm breit und werden aus einandergebügelt, sofern nicht anders angegeben.
Aus jedem der 9 Stoffe zuschneiden: • 2 Streifen à 31,25 cm x die Stoffbreite Aus jedem dieser Streifen 4 Teile à 8,75 x 31,25 cm und 8 Teile à 6,25 x 31,25 cm zuschneiden. Aus dem anderen Streifen 12 Teile à 3,75 x 31,25 cm zuschneiden. Aus den gemusterten Stoffen für die Blöcke sollten Sie jetzt zugeschnitten haben: • 36 Teile à 8,75 x 31,25 cm • 72 Teile à 6,25 x 31,25 cm • 108 Teile à 3,75 x 31,25 cm Kontrastfarbener Unistoff: Für die Zwischenstreifen zuschneiden: • 1 Streifen à 31,25 cm x die Stoffbreite Aus diesem Streifen 24 Zwischenstreifen à 3,75 x 31,25 cm zuschneiden. • 1 Streifen à 31,25 cm x die Stofflänge Aus diesem Streifen noch 48 Zwischenstreifen à 3,75 x 31,25 cm zuschneiden. Jetzt sollten Sie insgesamt 72 Zwischenstreifen à 3,75 x 31,25 cm haben. Für die Randbordürenstreifen und die Rückseite aus dem restlichen Stoff zuschneiden:
1. Ordnungskarten auf einem Tisch, Bett oder einer anderen großen Fläche nebeneinanderlegen. Jede Karte entspricht einem Block. Die zugeschnittenen Streifen auf die Karten wie folgt verteilen: je 1 Streifen von 8,75 cm Breite, 2 Streifen von 6,25 cm Breite und 3 Streifen von 3,75 cm Breite, dazu 2 Zwischenstreifen. 2. Jetzt die Blöcke patchen. Dazu jeweils die 6 Streifen zu 3 Paaren und diese zu einer 26,25 cm breiten Einheit zusammennähen. Dabei die Anordnung der unterschiedlich breiten Streifen in den Blöcken variieren.
Tipp Überlegen Sie nicht, wo die einzelnen Blöcke im fertigen Quilt am besten aussehen oder in wel cher Anordnung Sie die Streifen aneinandernä hen könnten. Konzentrieren Sie sich einfach auf eine gleichmäßige Verteilung der Farben und Muster.
3. Auf beiden Seiten einen Zwischenstreifen annähen, sodass ein 31,25 x 31,25 cm großer quadratischer Block entsteht. Für alle 36 Blöcke wiederholen.
• 7 Streifen à 6,25 cm x die Stofflänge Für die Randbordüre 4 Streifen auf 195 cm Länge kürzen. Die restlichen 3 Streifen für die Rückseite beiseitelegen. Stoffe für die Rückseite: Aus jedem der 225 cm langen Stücke zuschneiden: • 1 Teil à 43,75 cm x die Stofflänge • 1 Teil à 56,25 cm x die Stofflänge Stoff für die Einfassung: • Daraus 8 Streifen à 6,25 cm x die Stoffbreite zuschneiden.
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Projekte für blutige Anfänger
Nähschema Block. 36 Blöcke patchen.
Oberseite anfertigen 1. Entsprechend dem Nähschema für die Oberseite die fertigen Blöcke zu 6 Streifen mit 6 Blöcken zusammenfügen, dabei jeden zweiten Block um 90° drehen. Die gedrehten Blöcke müssen auf der Oberseite gegeneinander versetzt sein. Streifen aneinandernähen.
43,75 cm
43,75 cm
6,25 cm
56,25 cm
6,25 cm
3. Zum Fertigstellen je 1 der restlichen Bordürenstreifen an die Seitenkanten nähen. Streifen falls nötig kürzen, um eine quadratische Oberseite von 191,25 x 191,25 cm Größe zu erhalten.
6,25 cm
2. Je 1 Randbordürenstreifen an Ober- und Unterkante der Oberseite nähen. Streifen falls nötig kürzen, damit die Ecken rechtwinkelig werden.
56,25 cm
Nähschema Rückseite
Rückseite anfertigen Teile für die Rückseite dem Nähschema entsprechend zusammenfügen. Die Kanten begradigen.
Tipp Exakte Längsnähte an der Quiltrückseite tragen dazu bei, dass die Rückseite plan liegt (und sie erleichtern das Zusammenfügen des Quiltsand wiches). Benutzen Sie reichlich Stecknadeln und lassen Sie sich Zeit beim Nähen, damit die Stiche und Nahtzugaben gleichmäßig werden.
Quilt fertigstellen Eine Anleitung zum Zusammenstellen des Quilt sandwiches sowie zum Quilten und Einfassen Ihres Projekts finden Sie im Kapitel „Schritt für Schritt zum fertigen Quilt“ (siehe Seiten 25–44).
Nähschema Oberseite
Eingezäunt
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Varianten
AUS S TO FFR E S T E N
M IT BE LIE B I G BR E ITE N S TR E IFE N
Dieses Projekt eignet sich hervorragend zum Verarbeiten von all den schmalen Stoffresten, die Sie von anderen Näharbeiten übrig haben. Sie benötigen 36 Teile à 8,75 x 31,25 cm, 72 Teile à 6,25 x 31,25 cm und 108 Teile à 3,75 x 31,25 cm. Die Streifen auf die Ordnungskarten verteilen und genau nach Anleitung verfahren.
Es ist Ihnen zu mühsam, lauter verschieden breite Streifen zuzuschneiden? Man kann sie auch zuschneiden und aneinandernähen, wie es sich gerade ergibt. Die Blöcke dann auf 26,25 x 31,25 cm zurechtschneiden und nach Anleitung mit 3,75 cm breiten neutralen Zwischenstreifen vervollständigen. Ich habe hier neutrale Zwischenstreifen gewählt und schmale Streifen in leuchtenden Unifarben in die Blöcke integriert.
Weitere Optionen Hier einige Vorschläge, wie Sie die gemusterten Stoffe für die Blöcke ersetzen können: Vorschlag 1: Je 45 cm von 18 verschiedenen Stoffen • Aus jedem der 18 Stoffe 1 Streifen à 31,25 cm x die Stoffbreite zuschneiden. Aus jedem dieser Streifen zuschneiden:
Vorschlag 2: Je 1 Fat Quarter von 36 verschiedenen Stoffen • Aus jedem Fat Quarter 1 Streifen à 31,25 cm x die Breite des Fat Quarters zuschneiden.
2 Teile à 8,75 x 31,25 cm
Aus jedem dieser Streifen zuschneiden:
4 Teile à 6,25 x 31,25 cm
1 Teil à 8,75 x 31,25 cm
6 Teile à 3,75 x 31,25 cm
2 Teile à 6,25 x 31,25 cm 3 Teile à 3,75 x 31,25 cm
50
Projekte für blutige Anfänger
Schnappschüsse Fertigmaß Block: 30 x 30 cm Fertigmaß Quilt: 120 x 150 cm Idee und Ausführung: Elizabeth Hartman Gepatchter Block
Schnappschüsse
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Die 5 cm großen Quadrate dieser Oberseite wirken wie ein Meer aus winzigen Schwarz-Weiß-Fotos. Lassen Sie sich aber nicht davon abschrecken, dass so viele kleine Quadrate aneinanderzunähen sind, denn dank der Streifentechnik kommt man zügig voran. Statt jedes Quadrat einzeln zuzuschneiden, näht man bei der Streifentechnik (oder Schnellschneidetechnik) lange Stoffstreifen zusammen und zerschneidet dann diese Einheiten zu Streifen mit bereits miteinander verbundenen Quadraten. Ganz einfach! Der weiße Unistoff lässt das Muster klar hervortreten, während der zweite Unistoff etwas Farbe auf die Rückseite bringt.
Material Die Angaben beziehen sich auf eine Stoffbreite von mind. 100 cm. 18 verschieden gemusterte Stoffe* für die Blöcke, je 25 cm Unistoff in Weiß (oder in anderer neutraler Farbe) für die Blöcke, 250 cm Kontrastfarbener Unistoff für die Rückseite, mind. 105 cm breit, 180 cm Stoff für die Einfassung, 45 cm Vlies, 130 x 160 cm * Auf Seite 55 finden Sie Vorschläge für alternative Stoffe und Hinweise zum Zuschneiden.
Rückseite
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Projekte für blutige Anfänger
Zuschneiden
Blöcke anfertigen
Gemusterte Stoffe für die Blöcke:
Alle Nahtzugaben sind 6 mm breit und werden auseinandergebügelt, sofern nicht anders angegeben. Hinweis: Für Stoffe mit Musterrichtung siehe Tipp auf Seite 54.
Aus jedem der 18 Stoffe 2 Streifen à 6,25 cm x die Stoffbreite zuschneiden. Jetzt sollten Sie für die Ober seite insgesamt 36 gemusterte Stoffstreifen à 6,25 cm x die Stoffbreite haben. Weißer oder neutraler Unistoff für die Blöcke: Daraus 36 Streifen à 6,25 cm x die Stoffbreite zuschneiden. Stoff für die Rückseite: Aus dem 180 cm langen kontrastfarbenen Unistoff zuschneiden: • 1 Streifen à 26,25 cm x die Stofflänge • 2 Streifen à 38,75 cm x die Stofflänge Stoff für die Einfassung: • Daraus 6 Streifen à 6,25 cm x die Stoffbreite zuschneiden.
1. Je 1 der 36 gemusterten Streifen an 1 der 36 einfarbigen Streifen nähen, sodass 36 Streifenpaare entstehen. 2. Die Streifenpaare beliebig auf 3 Stapel aufteilen (12 Paare pro Stapel). Dann 1 Paar von jedem Stapel nehmen und die 3 Paare so aneinandernähen, dass sich einfarbige und gemusterte Stoffe abwechseln. So erhalten Sie 36 Teile mit 6 Streifen (Abb. 1).
Abb. 1
21,25 cm
6,25 cm
Abb. 2
3. Aus jedem Teil 1 Einheit von 21,25 cm Breite und 10 Einheiten von 6,25 cm Breite zuschneiden. Die 21,25 cm breiten Einheiten auf einen Stapel für die Rückseite legen und aus den 6,25 cm breiten Einheiten 12 Stapel mit je 10 identischen Einheiten für die Oberseite bilden. Jetzt sollten Sie insgesamt 12 Einheiten für die Rückseite und 120 Einheiten für die Oberseite haben. Die 21,25 cm breiten Einheiten beiseitelegen (Abb. 2). 4. Die 6,25 cm breiten Einheiten paarweise an den Längskanten zusammenstecken und -nähen. Dazu jeweils von 2 Stapeln 1 Streifeneinheit nehmen und die einfarbigen und gemusterten Quadrate zu einem Schachbrettmuster anordnen. Es sollten insgesamt 60 Einheiten aus je 2 Stoffstreifen sein. 5. Je 3 dieser Einheiten dem Nähschema entsprechend zu 20 Blöcken zusammensetzen, dabei die gemusterten und einfarbigen Quadrate im Wechsel arrangieren.
Nähschema Block
Tipp Bei diesem Quilt müssen viele Nähte exakt aufeinander treffen. Das gelingt am besten, wenn Sie zuerst in der Naht mitte stecken und sich von dort nach außen vorarbeiten.
Schnappschüsse
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Tipp Falls Sie Stoffe mit Musterrichtung verarbeiten, nähen Sie eine Hälfte der gemusterten Stoffstreifen Eine Hälfte der links, die andere Hälfte rechts an gemusterten die Unistreifen. Beim Zusammen Streifen links an setzen der Streifenpaare erhält den Unistreifen nähen, die eine Hälfte der Teile links außen andere rechts einen einfarbigen, die andere Hälfte einen gemusterten Strei fen. Beachten Sie beim Zusam menfügen der Einheiten zu Blöcken, dass das Quadrat in der linken oberen Blockecke einfarbig sein muss. So werden die Drucke mit Musterrich tung korrekt angeordnet. 38,75 cm
21,25 cm
26,25 cm
21,25 cm
38,75 cm
Nähschema Rückseite
Oberseite anfertigen
Rückseite anfertigen
Dem Nähschema für die Oberseite entsprechend die Blöcke zu einem Schachbrettmuster zusammenstellen. Die fertigen Blöcke zu 5 Streifen mit 4 Blöcken aneinandernähen. Zuletzt die Streifen zur Oberseite zusammenfügen.
1. Aus den 21,25 cm breiten Einheiten für die Rückseite 2 Stapel à 6 Einheiten bilden. Die 6 Einheiten an den Längskanten zu einem 181,25 cm langen Streifen zusammennähen. Nahtzugaben auseinanderbügeln. 2. Die 2 Streifen an die Längsseiten des 26,25 cm breiten Rückseitenstoffstreifens nähen. 3. An die Längskanten dieses Teils einen 38,75 cm breiten Rückseitenstoffstreifen ansetzen. 4. Die Kanten begradigen.
Quilt fertigstellen Eine Anleitung zum Zusammenfügen des Quilt sandwiches sowie zum Quilten und Einfassen Ihres Projekts finden Sie im Kapitel „Schritt für Schritt zum fertigen Quilt“ (siehe Seiten 25–44).
Nähschema Oberseite
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Projekte für blutige Anfänger
Varianten
AUS S TO FFR E S T E N
AUSGE FA LLE N
Auch wenn es etwas länger dauert, können Sie die Blöcke jeweils aus 18 einfarbigen und 18 gemusterten Einzelquadraten patchen und so die Stoffreste, die Sie nicht wegwerfen möchten, verarbeiten. Hier wurde ungebleichtes Leinen mit mustergenau ausgeschnittenen Quadraten kombiniert.
Das Muster wirkt noch interessanter, wenn Sie statt eines einzigen Unistoffs gleich mehrere verwenden. Im Beispiel habe ich ein neutrales Creme durch Grau, Petrol und Rubinrot ergänzt, damit das Design lebendig wird.
Für einen 120 x 150 cm großen Quilt benötigen Sie je 360 gemusterte und einfarbige Quadrate à 6,25 x 6,25 cm für die Oberseite und je 36 gemusterte und einfarbige Teile à 6,25 x 21,25 cm für die Rückseite.
Weitere Optionen Hier einige Vorschläge, wie Sie die gemusterten Stoffe für die Oberseite ersetzen können. Insge samt benötigen Sie 36 Stoffstreifen à 6,25 cm x die Stoffbreite. Sie können so viele verschiedene Muster verwenden, wie Sie möchten. Vorschlag 1: 1 Rolle mit 36 fertig zugeschnittenen Stoffstreifen, je 6,5 cm breit • Die Streifen auf 6,25 cm Breite zuschneiden. Vorschlag 2: Je 35 cm von 9 verschiedenen Stoffen • Aus jedem der 9 Stoffe 4 Streifen mit einer Breite von 6,25 cm zuschneiden. Vorschlag 3: Je 45 cm von 6 verschiedenen Stoffen • Aus jedem der 6 Stoffe 6 Streifen mit einer Breite von 6,25 cm zuschneiden.
Schnappschüsse
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