Brown, Strickdesign

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CAROL BROWN

StrickDesign

Haupt

GESTALTEN


Die englische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Knitwear Design bei Laurence King Publishing Ltd, GB-London Copyright © 2013 Laurence King Publishing Ltd Aus dem Englischen übersetzt von Eva Korte, D-Großhansdorf, Birgit Lamerz-Beckschäfer, D-Datteln und Martina Simonis, D-Baden-Baden Redaktion der deutschen Ausgabe: kreisrund.wortplusbild/Claudia Huboi, D-Berlin Satz der deutschen Ausgabe: Verlag Die Werkstatt, D-Göttingen Printed in China Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-60077-2 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2013 für die deutsche Ausgabe Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www. haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren.


CAROL BROWN

StrickDesign Entw端rfe, Techniken, Experimente

Haupt Verlag


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Inhalt: Einleitung Stricken â€“ neu entdeckt

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Kapitel 1 Die Strickindustrie

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Kapitel 2 Der Designprozess

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Kapitel 3 Farben und Texturen

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Kapitel 4 Innovative Techniken

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Kapitel 5 Vom Design zur Produktion

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Glossar 199 Weitere Informationen

200

Quellen und Literaturhinweise

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Register

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Einleitung Seit ein paar Jahren erlebt das Stricken eine regelrechte Renaissance. Gestricktes ist wieder in, sowohl auf den Laufstegen internationaler Modemessen als auch im Heimtextilbereich – von Strickkreationen der Modelabel bis zu gestrickten Wohnaccessoires wie Lampenschirmen, Kissen, Teppichen oder Vorhängen. Auch in der Kunstszene erobert sich Gestricktes seinen Platz: Immer mehr Künstler interpretieren die traditionelle Handarbeitstechnik neu, um mit ihren Installationen, die von riesigen Skulpturen für den öffentlichen Raum bis zu MiniaturKunstwerken reichen, unsere eingefahrenen Vorstellungen auf den Kopf zu stellen. Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die gestiegene Popularität des Strickens spielt das Internet. Viele Blogger stellen regelmäßig Fotos ihrer Arbeiten ins Netz, empfehlen Links oder geben Tipps. Daneben bieten unzählige Strick-Foren und Communitys sowie Onlinezeitschriften und Magazine dem Interessierten Ansprache und Information.

Oben: How My Mother Dressed Me von Karen Searle aus Handstrick und Kupferdraht. Jedes Kleidchen misst 17,8 cm.

Unten: Ktog (Knit Together), Installation von Rania Hassan, Öl auf Leinwand, Textilfaser, Metall und Holz

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Einleitung


Links: Form and Function von ClaireAnn O’Brien für Rowan Wool. Anhand eines traditionellen Sitzmöbels werden neue Anwendungsbereiche im Produktund Interiordesign erforscht.

Oben: Matt Lights von Ilot Ilov, ein Konzept für Innenraumbeleuchtung mit flexiblem Kabel umhüllt von Strick aus fester, mercerisierter Baumwolle. Das Label wurde 2006 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin Kreuzberg.

Unten: Phat Knits ist eine Kollektion überdimensionaler Garne, aus denen der niederländische Designer Bauke Krottnerus seine gestrickten skulpturalen Innenraumprodukte fertigt. Diese wurden 2011 im Antwerpener MoMu (ModeMuseum) ausgestellt.

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Above and Below the Waves, Strickinstallation für das Fibre Fest 2011. Unter Anleitung der Textilkünstlerin Alison Murray und mit finanzieller Unterstützung des Arts Council entstand mit über 2000 Strickern/innen die der Steilküste von Devon nachempfundene Installation.

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Einleitung


Ein weiterer aktueller Trend ist Stricken als Gemeinschaftserlebnis. Ob in Kirchen, Cafés oder im Park – überall schießen Strickgruppen wie Pilze aus dem Boden. Man trifft sich, um gemeinsam zu stricken, zu plaudern und um Ideen oder Strickmuster auszutauschen. In einigen Gruppen steht das Soziale im Vordergrund, in manchen der Ideenaustausch, wieder andere stricken für wohltätige Zwecke, als Therapie oder für sozialen Wandel. Inzwischen findet man weltweit Gruppen von Strickaktivisten, die mit Guerilla-Stricken, auch als knit-bombing bekannt, ihr meist städtisches Umfeld verschönern, um auf Umweltprobleme oder soziale Brennpunkte hinzuweisen. Neben diesen dezentral organisierten Gruppen gibt es zahlreiche Stricktreffen oder Festivals wie Unravel oder Knit Nation in Großbritannien, die nicht nur Verkaufsstände, sondern auch Ausstellungen, Strickvorführungen und Workshops bieten. Die größte internationale Strickveranstaltung ist der jährlich stattfindende World Wide Knit in Public Day, der 2005 von Danielle Landes ins Leben gerufen wurde. Bereits im ersten Jahr verzeichnete die Veranstaltung weltweit mehr als 25 Einzelveranstaltungen. Seitdem wächst das Interesse am World Wide Knit in Public Day kontinuierlich, mittlerweile zählt die Veranstaltung über 800 Einzelevents. Durch das erklärte Eventziel, Strickgruppen auf der ganzen Welt zur Interaktion zu ermutigen, konnte eine junge Strickgeneration gewonnen werden. Zahlreiche Kooperationen sind aus diesem Kreis hervorgegangen, die mit großformatigen Strickinstallationen im öffentlichen Raum und interdisziplinären Projekten von Künstlern und Kunsthandwerkern von sich reden machen. Dieses Buch trägt der Wiederbelebung, die das Stricken als Kunst- und Lebensform erlangt hat, Rechnung. Daher werden neben traditionellen Handwerkstechniken v. a. technische Innovationen und zeitgenössische Konzepte der Strickmode sowie eine Fülle aufregender Gestaltungsmöglichkeiten behandelt. Anhand zahlreicher Beispiele führender internationaler Designer werden neue Konzepte und Entwicklungen des Strickdesigns vorgestellt. Dank zahlreicher Bildbeispiele, Zeichnungen und Entwürfe in für Hand- und Maschinenstrick geeigneten Techniken bietet das Buch vielfältige Inspirationen für Designer, Studenten wie auch für Hobbystricker/innen.

Ganz oben: World Wide Knit in Public Day. Das weltweit größte Strickevent begann 2005 auf Anregung von Danielle Landes. Ziel ist es, weltweit Strickfans zusammenzuführen, um das Stricken und andere Textilkunsthandwerke zu feiern.

Oben: Knit Knot Tree, Yellow Springs, Ohio, ein von den Jafagirls mit Strick umhüllter Baum Rechts: Elain’s Bench, Yellow Springs, Ohio. Bunte Strick- und Häkelinstallation der Jafagirls. Die Jafagirls sind seit 2007 aktiv.

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Die Strickindustrie

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Das Strickhandwerk umfasst ein weites Feld an Techniken und Prozessen, vom traditionellen Handstrick bis hin zu neuesten Technologien wie der Herstellung nahtloser Strickkleidung. Dieses Kapitel befasst sich mit der industriellen Produktion von Strickbekleidung, vom Design bis hin zur Modellentwicklung, daneben gibt es einen Überblick über die wichtigsten Berufe in der Strick- und Textilindustrie. Eine Auflistung der wichtigsten internationalen Fachmessen, wo jeder, vom Maschinenbauer bis hin zum Designer, die geeignete Ausstellungsplattform für seine Stricktextilien oder Manufakturmaschinen finden kann, runden das Kapitel ab.

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Kapitel 1: Die Strickindustrie

Unten links: Damenpullover aus den 1930er-Jahren, mit dekorativ gemusterter Ausschnittvariante und ebenso verzierten Ärmeln, von Paton’s and Baldwin’s Publications Ganz unten links: Damenbadeanzug aus den 1930er-Jahren aus 4-fädiger, nicht einlaufender Strickwolle von Paton’s and Baldwin’s

Unten rechts: Damenbadeanzug aus den 1930er-Jahren aus 4-fädiger, nicht einlaufender Strickwolle von Paton’s and Baldwin’s. Zur Anleitung gehörte auch folgender Hinweis: „Da Wolle sich ausdehnt, wenn sie nass wird, muss der Badeanzug im trockenen Zustand eng anliegen, da sonst der Badeanzug im Wasser sackartig nachgibt.“ Ganz unten rechts: Vintage-Damenpullover aus den 1930er-Jahren, aus 2-fädiger Wolle von Paton’s and Baldwin’s, einem führenden britischen Manufakturbetrieb für Strickgarne und Strickanleitungen


Crossover-Tunika mit goldfarbenen Highlights und auffälligen Ă„rmel- und Schulter-Verzierungen von Coven. Vorgestellt auf der Fashion Rio, Rio De Janeiro, Brasilien, Herbst/Winter 2010.

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Einfadenware und Kettfadenware Es gibt zwei Arten von Maschenwaren, die Einfadenware und die Kettfadenware. Einfadenware besteht aus miteinander verbundenen Fadenschleifen, wobei die Fadenkette in Warenquerrichtung verläuft. Für Einfadenwaren genügt ein einziger fortlaufender Faden. Einfadenware eignet sich hervorragend für Bekleidung, hat aber den Nachteil, dass leicht Laufmaschen entstehen können. Einfadenware ist die am häufigsten verwendete Maschenware, da sie sowohl von Hand als auch auf Strickmaschinen hergestellt werden kann. Kettfadenware besteht aus in Warenlängsrichtung verlaufenden Fadenketten, wobei die Maschen zickzackartig miteinander verschlungen sind. Dadurch entsteht ein sehr stabiler Stoff, der weitgehend laufmaschenfest ist. Kettfadenware kann nur maschinell hergestellt werden, da pro Nadel jeweils ein separater, senkrecht laufender Faden benötigt wird. Die senkrecht laufenden, in sich verschlungenen Fäden heißen Kettfäden. Kettfadenware wird für Miederwaren, Unterwäsche, Sportmode, Netz- und Tüllstoffe sowie Vorhangstoffe und Bordüren verwendet.

Einfadenware

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Kapitel 1: Die Strickindustrie

Kettfadenware


Hand- oder Maschinenstrick? Die Herstellung von handgestrickter Strickbekleidung mit zwei oder mehr Stricknadeln dauert im Vergleich zum maschinellen Strick zwar relativ lange, bietet aber den Vorteil, dass man jederzeit die vollständige Kontrolle über das entstehende Werkstück hat. Außerdem gibt es auf dem Markt eine fantastische Auswahl an Handstrickgarnen für jeden Geschmack. Der Handstrick kam in den 1970er- und 1980er-Jahren in Mode. Damals entstanden künstlerisch anspruchsvolle Strickentwürfe, u. a. beeinflusst durch den US-amerikanischen Textilkünstler Kaffe Fassett, dessen farbenfrohe Dessins dank zahlreicher Bücher wie Glorious Knits sowie im Fernsehen ausgestrahlter Stricksendungen sehr populär wurden. Die Modeszene begann sich für den Handstrick zu interessieren. Plötzlich integrierten namhafte Modedesigner Strickmode in ihre Kollektionen oder brachten eigene Strickkollektionen heraus, während zahlreiche Strickmodedesigner wie Sandy Black, Susan Duckworth, Marion Foale, Sasha Kagan und Patricia Roberts sich mit ihren Entwürfen selbstständig machten und sie auf den Laufstegen der Welt präsentierten. Dieser Boom in der Strickmode fand seine Entsprechung bei der Schnittmustergestaltung. Während bis dahin der Entwurf von Strickmustern in den Händen der Garnhersteller gelegen hatte, die Dessins ohne Rücksicht auf die Mode am Fließband produziert hatten, brachten jetzt Designer eigene Strickbücher mit neuen Mustern und eigenen Garnkollektionen auf den Markt. Dieser Trend dauert bis heute an. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde auch das Stricken auf Heimstrickmaschinen populär. Zahlreiche neue Publikationen entstanden, wie Machine Knitting News und Machine Knitting Monthly in Großbritannien und Machine Knitting Source von Fiber Circle Publications in den USA. Diese Magazine stellten neue Maschinenstricktechniken vor, präsentierten Leserentwürfe und Strickmuster und informierten über die neuesten Entwicklungen auf dem Markt der Heimstrickmaschinen. Sowohl der Hand- wie auch der Maschinenstrick haben bis heute überlebt. In den letzten Jahren kann man aber feststellen, dass sich die Prioritäten der Hobbystricker/innen eindeutig zugunsten des Handstricks verlagern, was v. a. auf die Entwicklung neuer Garne, die Kreativität und Tragbarkeit von Handstrickmode, VIP-Werbung, interdisziplinäre Kooperationen sowie allerorts gegründete Strickgruppen zurückzuführen ist. Im Gegensatz zum kommunikativen Handstrick ist es dem an Magazinen, neuen Maschinentypen, Accessoires und Garnen übersättigten Markt der Heimstrickmaschinen nicht so gut gelungen, sich zu behaupten. Dennoch behauptet sich die Strickmode mehr denn je in der Modewelt, nicht zuletzt dank zahlreicher junger Modedesigner wie Julien Macdonald, Mark Fast, Sandra Backlund, Claire Tough oder Derek Lawlor.

Figurbetontes blaues Kleid mit unterschiedlichen Stricktexturen und Goldbandverzierung von Claire Tough Hand- oder Maschinenstrick?

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Fertigung von Strickbekleidung Grundsätzlich besteht Strickbekleidung entweder aus formgestrickten Einzelteilen, im Fachjargon auch als Fully Fashioned bekannt, oder aus ausgeschnittenen und vernähten Einzelteilen, im Fachjargon Cut and Sew genannt. Dank des Fortschritts in der Strickmaschinentechnologie und der Einführung nahtloser Strickbekleidung verschwimmen die beiden Techniken mehr und mehr.

Links und unten: Stark texturiertes, ärmelloses Stricktop mit Zopfmuster. Die WHOLEGARMENT®-Technologie von Shima Seiki erlaubt vielfältige Maschenkombinationen in unterschiedlichsten Nadelabständen.

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Oben: Auf Passform gestrickte Strickteile (Fully Fashioned)


Strickmode Fully Fashioned Bei der formgestrickten, auch Fully Fashioned genannten Strickmode wird jedes einzelne Strickteil auf Passform gestrickt, indem Maschen zu- oder abgenommen werden. Die Ermittlung der Passform erfolgt durch Umrechnung der Maschenzahl auf die jeweilige Kleidergröße bzw. die erforderlichen Maße. Die Herstellungszeit ist relativ lang, da die einzelnen Teile im Anschluss zusammengekettelt werden müssen. Diese Herstellungsmethode wird in der Regel für Strickwaren im gehobenen Marktsegment aus Garnen wie Kaschmir, Lambswool, Vicunja, Merino, Seide oder Leinen verwendet. Das 1815 gegründete Traditionsunternehmen Pringle of Scotland ist eine auf Strickmode spezialisierte Modemarke, der es gelungen ist, mit ihren Designs Trends zu setzen. Gerade in den letzten Jahren ging die Firma zahlreiche Kooperationen ein, um ihr traditionsreiches Erbe mit zeitgenössischem Design und neuen Technologien zu verknüpfen. Inzwischen präsentiert sich das Label auf internationalen Strickmessen wie London oder Mailand. Außerdem konnte das Unternehmen so bekannte Schotten wie die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Tilda Swinton oder die Künstler Jim Lambie und Alasdair Gray als Zugpferde für sich gewinnen. Dank dem Bekenntnis zu seinem schottischen Erbe einerseits in Verbindung mit zeitgemäßem Design andererseits ist es dem Unternehmen Pringle of Scotland gelungen, sich als Marke für kreative, hochwertige Mode zu etablieren.

Türkisfarbenes, formgestricktes Kleid im Stil der 1960er-Jahre von Pringle of Scotland

Auf einer Dubied-Maschine gefertigtes Kleid aus Lurex und Acryl; Frühjahrs-/Sommerkollektion Fossil Warriors von Alice Palmer

Fully-Fashioned-Intarsienpullover zu grauer Flanellhose von Pringle of Scotland, Frühjahrs-/Sommerkollektion 2012. Die diagonalen Blockstreifen sind eine Variation des für Pringle of Scotland typischen Argyle-Musters.

Fertigung von Strickbekleidung

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Oben links: Feminines Strickteil der dänischen Designerin Iben Høj mit Schulterpassenverzierung Unten links: Detail mit kreppartiger Strickvariante eines Feinstrickteils von Iben Høj. Auch hier wurde mit verkürzten Reihen gearbeitet, um dem ausgestellten Teil des Miederoberteil Form und Volumen geben.

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Kapitel 1: Die Strickindustrie

Oben rechts: Iben Høj ist bekannt für ihren technischen Verstand, was Formgebung und Maschenstruktur angeht. Hier eine filigrane Verzierung, die mit Hilfe von verkürzten Reihen gestrickt wurde. Unten Rechts: Zartes Feinstrickoberteil von Iben Høj, dessen Passe und schöner Fall ebenfalls mit Hilfe von verkürzten Reihen erzielt wurden.


Strickmode Cut and Sew Die Cut-and-Sew-Methode, bei der Strickteile zugeschnitten und dann zusammengenäht werden, ist die einfachste und billigste Art der kommerziellen Strickwarenherstellung, da der schnellere Produktionsprozess auch bei niedrigen Verbraucherendpreisen eine finanziell attraktive Gewinnspanne garantiert. Dank der verwendeten Garne (meist Acrylmischungen, BaumwollPolyester-Mischungen, Acryl-Wolle-Polyester-Mischungen) entstehen waschmaschinenwaschbare, pflegeleichte Stoffe. Die Stoffe können auf Flachbett- und V-Bett-Maschinen (s. S. 21) oder alternativ als Schlauchware auf Rundstrickmaschinen produziert werden. Der Stoff wird gestrickt, gepresst, geschichtet. Die einzelnen Strickteile werden ähnlich wie Webstoffe en gros auf Schneidemaschinen zugeschnitten und die Einzelteile anschließend mit Overlocknähten zusammengenäht. Alle Teile eines Kleidungsstückes werden separat produziert und erst zum Schluss zusammengefügt.

Oben: Jacquard-Strick in Blockfarben von der Designerin Ginna Lee. Lee versteht ihre Arbeiten als abstrakte Manifestationen bestimmter emotionaler Augenblicke oder Zustände.

Unten: Die Cut-and-Sew-Methode: Eine Stoffbahn wird in der erforderlichen Länge und Breite gestrickt, die Einzelteile werden aus dem Stoff ausgeschnitten und zusammengenäht.

Fertigung von Strickbekleidung

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Nahtlose Strickware (Integral Knitting) Eine der aufregendsten technologischen Innovationen in der Strickindustrie ist die Einführung der nahtlosen Fertigung, die erstmals 1995 auf der internationalen Textilmaschinenmesse ITMA vorgestellt wurde. Diese Erfindung erlaubt die Herstellung ganzer Kleidungsstücke in 3-D-Technik. Der Zuschnitt und das Vernähen nach dem Herstellungsprozess entfällt fast völlig, was den Zeitaufwand sowie die Personal- und Produktionskosten erheblich reduziert. Dank seiner angenehmen Trageeigenschaften und dem schmeichelnden Sitz ist die Popularität nahtloser Strickbekleidung gestiegen. Die 3-D-Stricktechnik wird heute v. a. für Unterwäsche, Sportwäsche, Fitnessbekleidung und Strickmode verwendet. Inzwischen haben zahlreiche Designer nahtlose Strickwaren in ihre Kollektionen integriert. Einer der spannendsten Entwürfe stammt von Issey Miyake, der 1997 zusammen mit seinem Design-Ingenieur Dai Fujiwara die Kollektion A-POC auf den Markt brachte. Die Kollektion experimentiert mit den Beziehungen, die zwischen Körper und Kleidungsstück sowie mit dem Raum dazwischen bestehen. Das Kürzel steht für a piece of cloth, dem Hauptmerkmal von Miyakes Designphilosophie: dem Herstellen von Bekleidung aus nur „einem Stück Stoff“. Die Kollektion besteht aus industriell hergestellten Schläuchen aus Kettenwirkware mit eingearbeiteten Modellumrissen, die je nach Wunsch des Kunden auf ein individuelles Design zugeschnitten werden können. Unten: In nahtloser Stricktechnik hergestellte dreidimensionale Strickinstallation Anyway von 2002. Die 1,65 m x 3 m x 3 m große Installation des Textil-

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Kapitel 1: Die Strickindustrie

künstlers Freddie Robins besteht aus übergroßen, durch vier röhrenförmige Gliedmaßen miteinander verbundenen pulloverartigen Gebilden.

Oben: Präsentation der Kollektion A-POC (a piece of cloth) von Issey Miyake und Dai Fujiwara. Die von der Decke hängenden Strickschläuche ver-

deutlichen das 1997 entstandene revolutionäre Konzept: Die Kleidungsumrisse sind bereits zu erkennen, während die Maschenware noch auf der Maschine ist.


Strickmaschinen Es gibt unzählige Arten von Strickmaschinen, von der einfachen Heimstrickmaschine bis hin zu Industriestrickmaschinen. Heimstrickmaschinen sind v. a. bei Hobbystricker/innen und kleineren Designstudios beliebt, da sie einfach in der Handhabung sind. Es gibt sie als Feinstricker, Mittelstricker und Grobstricker. Die Einteilung ist abhängig vom Nadelabstand auf dem Nadelbett. Der Nadelabstand bestimmt auch, welche Garnstärken verarbeitet werden können. Feinstrickmaschinen eignen sich zur Herstellung leichter Feinstrickware, Mittelstricker zur Herstellung robuster Strickware, während man Grobstricker für die Verarbeitung von der insbesondere im Handstrick beliebten Dochtwolle oder zum Verstricken von Strukturgarnen verwendet. Die meisten Maschinen haben eine integrierte Lochkartenmechanik oder ein Programm zum Lesen von Lochkartenfolien für beispielsweise Fair-Isle-Muster (s. S. 89) oder Fangpatentund Lochmuster.

Oben: Mittelstricker mit einfachem Nadelbett Unten: Manuelle Flachstrickmaschine mit V-Bett von Dubied. Diese Maschinen gibt es in allen Nadelstärken, vom Superfeinstricker bis hin zum Grobstricker (Foto Hochschule für Textil, Borås, Schweden).

Für Heimstrickmaschinen gibt es umfangreiches Zubehör, mit denen sich die Maschinen nachrüsten lässt, wie Lochmusteroder Intarsienschlitten, Farbwechsler und Doppelbettergänzungen. Heimstrickmaschinen sind meist Einbettmaschinen. Rüstet man diese mit einer Doppelbettergänzung nach, erhält man zwei Flachnadelbetten, die wie eine Doppelbettmaschine funktionieren. Die Doppelbettergänzung dient z. B. dazu, Rippenbündchen zu stricken; danach wird das Doppelbett abgesenkt und das restliche Strickteil auf dem einfachen Nadelbett zu Ende gestrickt. Natürlich lassen sich auch auf einer Einbettmaschine komplette Kleidungsstücke herstellen. Doppelbettergänzungen erlauben aber ein flexibleres Arbeiten, da sich mit ihnen nicht nur glatt rechts, sondern auch links oder rechtslinks stricken lässt. Ein Doppelbett ermöglicht außerdem unterschiedlichste Muster und Formen, einschließlich Jacquard, Schlauchware und Rippenstrukturen. Heimstrickmaschinen eignen sich zum Ausprobieren neuer Ideen gut. Die Mechanik lässt sich manuell verändern, sodass dekorative Strickmuster mit verkürzten Reihen sowie Spitzen, Bordüren und Zierbänder entstehen können.

Strickmaschinen

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Auch bei Industriestrickmaschinen gibt es zahlreiche handgeführte Modelle, so z. B. die Dubied-Flachstrickmaschinen der gleichnamigen Schweizer Firma. Die Maschine wird heute nicht mehr produziert, doch viele freiberufliche Designer und kleinere Labels verwenden sie nach wie vor, da sie die manuelle Bedienung und die Vielseitigkeit der Maschine schätzen. Sie eignet sich, um Maschenproben herzustellen, mit Farben, Texturen und Stricktechniken zu experimentieren oder zur Herstellung von Musterstücken. Industrielle Flachstrickmaschinen gibt es für alle Garnstärken, vom Superfeinstricker mit einem Nadelabstand von 3,6 mm bis hin zum Grobstricker mit einem Nadelabstand von 8–9 mm. Manuelle Flachstrickmaschinen sind V-Bett-Maschinen, d. h. die Nadelbetten sind V-förmig angeordnet. Dadurch lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Muster herstellen, wie Doppelstrick-Jacquard, Rippenmuster und Schlauchware. Rundstrickmaschinen gibt es in vielfältigen Ausführungen, von mechanischen, manuell geführten über elektronische bis hin zu Komplettstrick-Maschinen mit dazugehörigen Programmiersystemen. Auf Rundstrickmaschinen wird nahtlose Schlauchware in unterschiedlichen Fadenstärken hergestellt, einschließlich Single- und Double-Jersey, Jacquardstoffe, Rippstoffe, Fleece, Netzstoffe und Doubleface-Stoffe für bestimmte Zwecke wie Strumpfwaren, Trikotagen, Sport- und Outdoor-Bekleidung sowie Haushaltstextilien und medizinische Spezialgewebe. Eine Weiterentwicklung der traditionellen Flachstrickmaschine sind hochentwickelte computergesteuerte Flachstrickmaschinen, die Formstrickware vollautomatisch herstellen. Programmierung und Handhabung sind relativ einfach. Dessins und Strickschnitte werden per Computersoftware erstellt und direkt eingegeben. Das Stricken der entsprechenden Teile erfolgt vollautomatisch.

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Kapitel 1: Die Strickindustrie

Oben: Rundstrickmaschine, auf der gerade Schlauchware mit dreifarbigem Jacquardmuster entsteht Unten: Vollautomatisch hergestellte Strickstoffe von Signe Emdal. Emdal verwendet nur beste italienische Garne für ihre Kollektion. Ihre Farbgestaltung orientiert sich nicht an aktuellen Farbtrends; vielmehr schaffen klare Töne eine ganz eigene Farbwelt.


Computergesteuerte Flachstrickmaschinen Designer sind ständig auf der Suche nach neuen Produktionsmethoden, sie testen die Potentiale ihrer Maschinen aus oder experimentieren mit neuen Technologien. Flachstrickmaschinen produzieren softwaregesteuert. Mit ihnen lassen sich Strickmuster wie Jacquard- oder Intarsienmuster, aber auch Flächenmuster entwerfen und erstellen. Auch die Strickgeschwindigkeit lässt sich variieren. Da Qualität und Produktivität wichtige Faktoren in der Mode- und Textilindustrie sind, wurden die neuesten Maschinen so entwickelt, dass sie ein Maximum an Leistungsfähigkeit ohne Minderung des Qualitätsstandards bieten. Diese Fortschritte der Stricktechnologie haben zu einer nie dagewesenen Vielfalt der Strickwarenproduktion geführt, einschließlich der Produktion nahtloser Strickbekleidung.

Oben rechts: Digital entworfener Strickstoff von Emdal für DANSK Mode und Heimtextilien, Herbst-/Winterkollektion 2010/2011 Mitte rechts: Auf einer computergesteuerten Maschine entworfener und hergestellter Strickstoff aus der Emdal ColorKnit Manufaktur

Oben: CAD-Programme ermöglichen Designern, neue Ideen für Jacquardoder Intarsienmuster, Einzelmotive und andere Techniken zu entwickeln. Der Screenshot zeigt den Unterschied zwischen Fang- und Vorlegemaschen. Links: Digital entworfenes und hergestelltes Kapuzencape Tree von Emdal ColorKnit. Das Unternehmen ist nach seiner Gründerin, der dänischen Textilkünstlerin und Designerin Signe Emdal, benannt.

Strickmaschinen

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Quellen und LITERATURHINWEISE Einleitung

Kapitel 3: Farben und Texturen

Christiansen, Betty, Knitting For Peace: Make the World a Better Place One Stitch at a Time, Stewart, Tabori & Chang, New York 2006

Allen, John, Treasury of Machine-Knitted Stitches, David & Charles, London 1989

Nakamichi, Tomoko, Pattern Magic – Stretchmaterialien, Stiebner, München 2012

Boeger, Lexi, Intertwined: The Art of Handspun Yarn, Modern Patterns and Creative Spinning Quarry Books, 2010

Nakamichi, Tomoko, Pattern Magic 2 – Phantasievolle Schnitte, Stiebner, München 2011

Greer, Betsy, Knitting for Good, Trumpeter Books, Massachusetts 2008 McFadden, David Revere, Scanlan, Jennifer and Steifle Edwards, Jennifer, Radical Lace and Subversive Knitting, Museum of Modern Art and Design, New York 2007 Moor, Mandy & Prain, Leanne, Yarn Bombing: The Art of Crochet and Knit Graffiti, Arsenal Pulp Press, Vancouver 2009 Turney, Joanne, The Culture of Knitting, Berg, Oxford 2009

Christoffersson, Britt-Marie, Pop Knitting: Bold Motifs Using Color & Stitch, Interweave Press Inc., 2012 Guagliumi, Susan, Hand-Manipulated Stitches for Machine Knitters, Booksurge Llc., 2008 Nabney, Janet, An Illustrated Handbook of Machine Knitting, BT Batsford Ltd., London 1987 Scully, Kate & Johnston Cobb, Debra, Colour Forecasting for Fashion, Laurence King Publishing, London 2012

Kapitel 1: Die Strickindustrie Black, Sandy, Mode gestrickt, Stiebner, München 2002

Smith, Mary & Bunyan, Chris, A Shetland Knitter’s Notebook, The Shetland Times Ltd., Shetland 1991

Brackenbury, Terry, Knitted Clothing Technology, Blackwell Scientific Publications, Oxford 1992

Stanley, Montse, The Handknitter’s Handbook, Newton Abbott, Devon 1988

Brown, Carol, Mode- und Textilberufe, Stiebner, München 2010

Thomas, Mary, Knitting Book, Hodder & Stoughton, London 1938

Fogg, Marnie, Vintage Fashion Knitwear: Collecting and Wearing Design Classics, Carlton Books Ltd, London 2010

Thomas, Mary, Mary Thomas’s Book of Knitting Patterns, Hodder & Stoughton Ltd., London 1943

Harvey, Michael, Patons: A Story of Machine Knitting, Springwood Books, Berkshire 1985

Kapitel 4: Innovative Techniken

Kiewe, Heinz Edgar, History of Knitting: Is It Earlier than Weaving?, Art Needlework Industries Ltd, Oxford 1976 Spencer, David J., Knitting Technology: A Comprehensive Handbook and Practical Guide to ModernDay Principles and Practices, 3. überarbeitete Ausgabe, Woodhead Publishing Ltd. 2001

Braddock Clarke, Sarah E. & O’Mahony, Marie, Techno Textiles 2: Revolutionary Fabrics for Fashion and Design, Buch 2, Thames & Hudson, London 2007 Brown, Sass, Eco Fashion, Laurence King Publishing, London 2010

Kapitel 2: Der Designprozess

Lee, Ruth, verstrickt, Haupt, Bern 2007

Davies, Hywel, Fashion Designers’ Sketchbooks, Laurence King Publishing, London 2010

Nabney, Janet, Machine-knitted Fabrics: Felting Techniques, BT Batsford Ltd., London 1982

Donofrio-Ferrezza, Lisa & Hefferen, Marilyn, Designing a Knitwear Kollektion, Fairchild Books, New York 2008

Kapitel 5: Vom Design zur Produktion

Martin, Raymond, The Trend Forecaster’s Handbook, Laurence King Publishing, London 2010 Smith, P., You Can Find Inspiration in Everything (And If You Can’t, Look Again), Thames & Hudson, London 2003 Wesen Bryant, Michele, Fashion Drawing: Illustration Techniques for Fashion Designers, Laurence King Publishing, 2011

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Bowles, Melanie, Isaac, Ceri, Digitales Textildesign, Stiebner, München 2009

Quellen und LITERATURHINWEISE

Chunman Lo, Dennic, Schnittentwicklung, Stiebner, München 2011 Di Marco, Sally, Draping Basics, Fairchild Books, New York 2010 Michelson, Carmen & Davis, Mary-Ann, The Knitter’s Guide to Sweater Design, Interweave Press, Colorado 1989

Szkutnicka, Basia, Technisches Modezeichnen, Stiebner, München 2010 Thompson, E, Pressing Matters – A Machine Knitter’s Guide to Pressing and Finishing, Erica Thompson Publication, Birmingham 1991


Register Kursiv gesetzte Seitenzahlen beziehen sich auf Abbildungen. A Tree Tale, Installation (Emdal ColorKnit) 25 A-Linie 62 A-POC, Kollektion (Miyake) 20 Abal, Marcela 171 Abnutzung, künstliche 120, 127, 150, 157 Above and Below the Waves, Installation (Fibre Fest 2011) 8 Abschluss 172, 174, 178, 180, 183, 185–186, 194, 195–198 Acryl 19, 79, 151 Adler, Elana 95, 146 Aherne, Brenda, Electronic Sheep 87 Ajourmuster/Lace/Strickspitze 107–108,110, 115, 147, 180, 191 Akhter, Sundus 38, 156 Aksu, Bora 112 Aldridge, Alexandra 174, 181, 196, 197, 198 Alien-inspired, Kollektion (Theiss) 36 Anyway, Installation (Robins) 20 Applikation 98, 124, 154, 173 Architectural Knits, Kollektion (Stoll Trend Kollektion) 168 Ärmel 12, 56, 68, 57, 123, 172, 186, 194 Art yarns (Handspinngarne) 80 Asymmetrischer Schnitt 74, 75, 172–173 Ausrüstung 79–80, 154, 158, 162, s. auch Veredelung Backlund, Sandra 15, 69, 113, 136, 140–141, 142 Batman, Kollektion (Palmer) 37 Berechnung der Maschen- und Reihenanzahl 168–170, 185, 187–189 Berufe, Strickindustrie 28–31 Biesen 98, 100, 102, 103, 105 Biologisch abbaubare Garne 162, 164 Bleichen 38, 81, 150, 156, 157 Bodybound, Kollektion (Choong-Wilkins) 142, 143 Boeger, Lexi (Pluckyfluff) 80 Bradley, Sue 126 Breeze, Kollektion (Brown) 132 Brown, Carol 41, 80, 98, 100, 102, 105, 118, 119, 131, 132 Bugs and Butterflies, Kollektion (Ladefoged) 69 Bündchen 21, 57, 59, 68, 106, 124, 175, 178–179, 186, 193, 197 Burton, Sarah 195 Buswell, Hannah 86 Calibration, Kollektion (Roberts) 93 Choong-Wilkins, Kim 142, 143 Clifton-Cunningham, Alana 144, 145 CMS Flachstrickmaschine 24 Colourboard 39, 49, 82, 83, 84 Computergesteuerte Flachstrickmaschine 22–24, 26, 27 Conscious Earthwear, (Ratty) 163 Control-C, Kollektion (Backlund) 69, 140, 141 Cooperative Designs (Dunn and Hageman) 88 Coven 13 Cut and Sew 16, 19, 29, 169, 173, 192 Dämpfen 169–170, 188, 192 Darby, Gemma 46 Delany, Helen (Electronic Sheep) 87 Designagent 31 Designprozess 35–75, 81, 181

Dévoré-Technik 157 Doppelbett 21, 197 Drapieren/Modellieren an der Schneiderpuppe 39, 57, 117, 140, 142, 168–169, 170, 176, 181–182, 192 Dreidimensional 20, 71, 101, 116, 142–146, 170, 174, 176 Drew, Jade 103 Druck 150, 156–157 Dubied-Strickmaschine 17, 21, 22, 176 Dunn, Annalisa (Cooperative Designs) 88 Dyson, Elizabeth 121 Eco, Kollektion (Siegel) 162 Einfadenware 14 Einsätze/eingearbeitete Elemente 118, 132, 147, 173, 183 Elaine’s Bench, Yellow Springs, Ohio (Jafagirls) 9 Electronic Sheep, (Aherne and Delany) 87 Emdal, Signe 22, 23, 25, 28 Ethisch verantwortungsvoll 80, 158, 162, 164 Everlasting Sprout, (Muramatsu and Seki) 73 Expofil, Paris 32–33 Fair-Isle 89–91, 100, 102 Fallmasche 108, 117, 147, 154, 161, 182, 196 Fangpatent 27, 38, s. auch Patentmuster Färben 79–81, 84, 150, 154, 156, 162 Farhi, Nicole 112 Fassett, Kaffe 15 Fast, Mark 15, 40, 58, 103, 114, 115, 147 Fenn, Lauren 131 Fibre Fest 8 Filzen 69, 120, 146, 154, 155 Flechtmuster 38, 43, 144, 171, 198 Form and Function (O’Brien) 7 Fossil Warriors, Kollektion (Palmer) 17 Fransen 121, 124, 133, 173, 183 Fujiwara, Dai 20 Fully Fashioned 16, 17, 37, 67, 169, 173, 174 Gabelhäkelei 196 Gabriel, Nikki 98 Garnarten 19, 79–80, 159, 164 Garnverbrauch 170, 191 Gewebe 22, 122, 132, 146–148, 152, 153, 154, 156, 178, 184 Giant Rug (Meindertsma) 134, 137 Graduate Fashion Week 32, 152 Grundschnitt 30, 57, 140, 172–173, 183–186, 189 Guerilla-Stricken 9 Hageman, Dorothee (Cooperative Designs) 88 Häkeln 98, 195 Handstrick 12, 15, 21, 24, 28–29, 33, 39, 89–91, 105–106, 115, 188, 195–196, 197 Hards, Amber 42 Hassan, Rania 6 Hebemasche 101, 103, 108, 196 Hewson, Rachael 57, 104 Høj, Iben 18, 116–117 How My Mother Dressed Me, (Searle) 6 Huang, Monica YT 69 Hunt, Amy 157 Ilov, Ilot 7 Imaginary, Kollektion (Ladefoged) 70 Installation 6, 8–9, 20, 25 Intarsien 17, 21, 23, 24, 38, 86, 96, 97 International Exhibition of Textile Machinery (ITMA) 20, 33 Interstellar, Kollektion (Palmer) 176, 177

Jacquard 19, 21, 22, 23, 26, 38, 89–91, 92, 94, 102, 108, 123, 154 Jafagirls 9 Karhof, Merel 164, 165 Kaschmir 17, 74, 79, 80, 89, 92, 164 Katwise (Kat O’Sullivan) 163 Kautschuk 136, 147, 150 Kelemen, Dora 148 Kettfadenware 14 Kim, Hanjoo 122, 123 Kimono 63, 172 Knit and Wear® (Stoll) 24 Knit bombing 9 Knit Knot Tree, Yellow Springs, Ohio (Jafagirls) 9 Knit Nation 9 Knottnerus, Bauke 7 Kokon 62, 138, 172 Komocki, Amy 56 Konfektionieren 17, 169–170, 173, 190, 192, 193–194 Konzeptentwicklung 36, 56–58, 88 Kors, Michael 106 Kozuka, Fumiko 43 Kramp, Kevin 89 Ktog (Knit Together), Installation (Hassan) 6 Ku, Johan 138, 139, 158 Ladefoged, Stine 69, 70 Lagentechnik 74, 75, 89, 104, 142, 150, 157, 162 Landes, Danielle 9 Laser 146, 149, 151, 154 Latex 26, 150 Lawlor, Derek 15, 152, 153 Lawrence, Craig 136, 160–161 Lee, Ginna 19, 159 Leinen 79, 105, 147, 158 Leng, Carmen 112 Leuchtgarne, reflektierende Garne 25, 150, 158 Lochmuster 21, 98, 115, 132, 173, 195, 196 Longdon, Rory Jack 50, 51 Madsen, Anne Sofie 99 Makepiece 163 Makramee 52, Marchi, Alessandra 74, 75 Margiela, Martin 65 Maschenprobe 23, 46, 81, 90, 96, 98, 127, 169– 170, 178, 180, 185,187–188 Maschenstich 98, 126–127, 193–194 Maschinen- und Anlagenführer Textiltechnik 30 Maßtabelle 17, 170, 178–179 Matt lights (Ilot Ilov) 7 McQueen, Alexander 115, 124 Medlock, Jessica Hope 151 Mehrweite 107, 170, 178–179, 183, 184 Meindertsma, Christien 134, 136 Messen 32–33 Mischgarne 19, 38, 80, 158, 164 Missoni 78, 85, 86, 89 Miyake, Issey 20, 78, 136 Modeagent 31 Modellbeschreibung 47, 169, 170, 175, 179–180 Mohair 74, 79, 89–95, 98, 100, 120, 154 Moodboard 29, 38–41, 48–52, 56, 78, 85, 94 Mountain, Claire (threadBEAR) 181 Muñoz Gomez-Trenor, Elena 44, 45 Muramatsu, Keiichi (Everlasting Sprout) 73 Murray, Alison (Above and Below the Waves) 8 Muschelseide 80

Register

205


Nachhaltigkeit 33, 80, 137, 158, 162–164, 165, 176 Nadelabstand 16, 21, 22, 187 Nahtlos 12, 16, 20, 22–25, 29, 33, 150, 169, 173 Naturfasern 78–80,150, 158, 164 New Designers 32 Newman, Beatrice Korlekie 52, 53, 182, 196 Ngokolo, Laduma 95 Noppen 98, 103, 109, 145 Norwegermuster 89–91, 96, 100, 102 O’Brien, Claire-Ann 7 Oberfläche 26, 38, 78, 100–105, 120, 124, 127, 129, 150, 156 Ohne Titel 147 Oo, Steven 71, 72 Ösen 107, 108, 112, 173 Oversize 61, 65, 86, 88 Pailletten 130–131, 133 Palmer, Alice 17, 36, 37, 176–177 Park, Jeung-Hwa 154, 155 Patentmuster 98 Patons and Baldwins 12 Paysse, Maria Ines 171 Peony jacket (Waite) 150 Perlenstickerei 96, 130–131, 173, 196 Persché, Veronika 26–27, 149, 150 PHAT KNITS (Knottnerus) 7 Pikotkanten 194, 195–196, 198 Pitti Immagine Filati, Florenz 28, 32, 33 Pluckyfluff (Boeger) 80 Pocketerie (Persché) 149 Popska, Marina Nikolaeva 94 Postle, Jenny 129 Prairie Dream (Boeger) 80 Première Vision/Indigo, Paris 33 Price Cousins, Rosalind 133 Prince, Caroline 47 Pringle of Scotland 17 Probestück, Strickprobe 38, 47–48, 52, 101, 127, 131, 146, 170, 194 Produktentwickler 30 Produktionsprozess 19, 47, 162, 169–170, 192 Quaste 43, 48, 124, 133, 173 Raffung, Rüsche 47, 81, 100, 102, 105, 173, 195 Ratty, Sarah (Conscious Earthwear) 163 Recherche 36, 39–54, 74, 142, 152, 160, 171 Recycling 43, 154, 162–164 Rees, Helena 122 Rietti, Na’ama 168, 170 Rippen 21, 22, 38, 46, 73, 78, 104, 106, 172–173, 175, 180, 185, 188–190, 193, 196–198 Risdon, Hannah 67, 101, 125 Roberts, Brooke 92–93 Robins, Freddie 20 Röhre 46 Rundstrickmaschine 19, 22 Ryan, Tony 164 Rykiel, Sonia 86 Sanins, Lauren 58 Saum 125–127, 133, 173–174, 190, 195–196 Schlauchware 19–22, 24, 33, 46, 145, 151, 165 Schnittentwicklung 168–170, 181–186 Schnittkonstrukteur 30 Schnittkonstruktion 92, 142, 169–170, 176, 181, 183 Schnitttechniker 29 Schulter 68, 69, 172 Searle, Karen 6

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Register

Second Skin, Kollektion (Clifton-Cunningham) 144 Seki, Noriko (Everlasting Sprout) 73 Shadow of a Doubt, Kollektion (Sweeney) 88 Shake it, Spray it, Shake it, Kollektion (Aldridge) 181 ShanghaiTex 32 Shao Yen Chen 59, 61 Shaposhnikova, Irina 111 Shibori 146, 154, 155, 156 Shima Seiki Strickmaschinen 16, 24, 150, 176 Siegel, Lauren 162 Simpson, Hannah 110 Skizzenbuch 39, 40, 42, 43–44 Skulpturale Formen 7, 46, 69, 74, 151 Smokarbeit 98, 100, 154, 173 Sortimentsgestaltung 52 Spannen 170, 188, 192 SPINEXPO 32–33, 54, 55 Spinner 30 Stahlgarn 150 Stickerei 91, 98, 100, 103, 125–127, 128, 129, 132 s. auch Perlenstickerei Stil-Übersicht 59–73 Stoll 24, 28, 117, 168 Storey, Helen 164 Streifen 82, 86, 87, 88, 90, 91, 102, 103, 127, 131,136, 176 Strick(mode)designer 29 Strickanleitung 189–190 Strickkordel 69, 110–111, 118, 132, 194 Strickmaschine 19, 21–24, 26, 164, 176 Strickmaschinentechniker 30 Stricktextilmarketing und Consulting 30 Strickwaren-Einkäufer 31–32 Swainson, Hannah 130 Sweeney, Genevieve 88 Synthetics 59, 78–80 T-Linie 60, 61, 178 Taschen 19, 57, 63, 125, 173 Textilfadenerzeuger 28, 30 Textiltechniker (Maschentechnik) 30 Textur 15, 22, 29, 31, 36, 38, 40, 42, 44, 48, 53, 54–55, 74, 77–79, 81, 84, 89, 98–133 Texworld USA 32 The Hole, Kollektion (Ku) 138, 139 The Two Faces, Kollektion (Ku) 158 Theiss, Laura 36 Thomson, Nicky 82 ThreadBEAR (Mountain) 181 Tiki-Mani-Maori, Kollektion (Madsen) 99 Tough, Claire 15, 128, 129 Tree (Emdal ColorKnit) 23 Trendvorhersage 30, 33, 36, 38, 39, 54–55, 85 Tsars and 1,001 Arabian Nights, Kollektion (Korlekie) 52, 53 Überdimensioniert 136, 137, 138, 139 Unravel Festival 9 Upcycling 163 V-Bett 19, 21, 22 Veredelung 81, s. auch Ausrüstung Verkürzte Reihen 18, 21, 96, 100, 105, 117, 144, 146, 171 Verschlüsse 63, 173–174, 180 Wabenmuster 100, 101, 102 Waite, Alison 150 Waver, Kollektion (Shao Yen Chen) 59 Webstrickerei 120–121, WHOLEGARMENT®-System (Shima Seiki) 16, 24

Windbetriebene Strickmaschine 164, 165 Winter Wonderland (Storey and Ryan) 164 World Wide Knit in Public Day 9 Wrap Me Up, Protect Me (Dyson) 121 Yang Du 96, 97 Yarn Expo 32 Zackenabschluss 195 Zopfmuster 16, 38, 81, 98, 100, 106–110, 111, 145, 147,171, 173, 180, 190


Bildnachweis Die Laurence King Publishing Ltd. dankt den nachstehend aufgeführten Institutionen und Personen, die bereitwillig Fotomaterial für dieses Buch zur Verfügung gestellt haben. Der Verlag hat alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, um die jeweiligen Rechteinhaber aufzuspüren. Sollte es unbeabsichtigterweise dennoch zu Fehlern oder Unterlassungen gekommen sein, so bitten wir um Entschuldigung. Der Verlag wird diese in zukünftigen Ausgaben gerne berichtigen. S. 4 Jennifer Chua (2011) S. 6 Petronella Ytsma, Rania Hassan S. 7 Peter Christian Christensen, Llot Lov www.llotlov.com, Bauke Knottnerus S. 8 Alison Murray S. 9 Linda Nellett, Corrine Bayraktaroglu S. 10 Christopher Moore/Catwalking.com S. 13 LatinContent/Getty Images S. 15 Catwalking S. 16 WHOLEGARMENT/Shima Seiki S. 17 Christopher Moore/Catwalking, WireImage, WireImage S. 18 Designkompagniet/Iben Høj www.ibenhoej. com S. 19 Ginna Lee S. 20 Ronald Siemoneit/Sygma/Corbis, Douglas Atfield/Castle Museum, Nottingham S. 21 Nicola Bell www.inherglory.co.uk, Sabine Seymour S. 22 Anne-Mette Manelius, Signe Emdal S. 23 Signe Emdal, Courtesy of Beth Brown-Reinsel, Signe Emdal S. 24 Courtesy of Beth Brown-Reinsel S. 25 Signe Emdal S. 26 Xenia Bluhum S. 27 Jens Lindworsky S. 28 Signe Emdal, Pitti Immagine Filati/Iafil/ Francesco Guazzelli S. 31 Pitti Immagine Filati/Accademia Italiana Filati/Francesco Guazzelli S. 32–33 Hannah Risdon, Pitti Immagine Filati/ Linea Piu/Francesco Guazzelli, Pitti Immagine Filati/Mille Fili/Francesco Guazzelli S. 34 Ellis Scott Email laura theiss S. 36–37 Christopher Dadey S. 38 Sundus Akhter S. 40 Melanie Rickey Fashioneditoratlarge.com S. 42 Amber Hards S. 43 Fumiko Kozuka S. 44–45 Elena Muñoz Gomez-Trenor S. 46 Stelianour Sani, Gemma Darby S. 47 Caroline Prince S. 50–51 Rory Jack Longdon S. 52–53 De Monfort University S. 54–55 Courtesy of SPINEXPO TM – SHANGHAI & NEW YORK S. 56 Amy Komocki S. 57 Rachael Hewson S. 58 WireImage, Lauren Sanins www.laurensanins.com S. 59 Christopher Moore at Catwalking.com S. 61 © Etienne Tordoir/Catwalkpictures S. 65 AFP/Getty Images S. 67 Hannah Risdon S. 69 Paw Ager, Peter Gehrke, David Shih/Monica YT Huang S. 70 Paw Ager S. 71 Randy Brooke S. 72 Randy Brooke S. 73 AFP/Getty Images

S. 74–75 Giuseppe Simone Bertolucci S. 76 WireImage S. 78 AFP/Getty Images S. 79 Nikki Gabriel S. 80 Lexi Boeger S. 82 Stephen Jessop S. 85 Gamma-Rapho/Getty Images S. 86 Gamma-Rapho/Getty Images, catwalking. com, Hannah Louise Buswell S. 87 David Poole S. 88 Genevieve Sweeney, Andy Espin, Etienjones, Roger Dean/Getty Images S. 89 AFP/Getty Images, ACM Photography/Kevin Kramp S. 92 Emma Gibney S. 93 Philip Meech S. 94 Randy Brooke S. 95 Astrid Cordier, Elana Adler S. 97 Bella Howard S. 98 Nikki Gabriel S. 99 Sophie Dreijer, Anne Sofie Madsen S. 101 Hannah Risdon S. 103 Jade Drew, WireImage S. 104 Catwalking.com S. 105 Catwalking.com S. 106 Getty Images for Michael Kors S. 110 Hannah Rachel Simpson S. 111 Boy Kortekaas S. 112 AFP/Getty Images, Carmen Leng S. 113 Thomas Klementsson S. 114 Catwalking.com S. 115 AFP/Getty Images, Catwalking.com S. 116–117 Designkompagniet/Iben Høj www.ibenhoej.com S. 121 Jazmine Rocks/Elizabeth Dyson S. 122 Jazmine Rocks/Helena Rees S. 123 Hanjoo Kim S. 124 Getty Images S. 125 Hannah Risdon S. 126 Sue Bradley S. 127 Dora Kelemen S. 128 Catwalking.com S. 129 WireImage, Jenny Postle S. 130 HJSwainson, Florence Spurling S. 131 Lauren Fenn S. 133 Rosalind Price-Cousins S. 134 Roel Van Tour S. 136–137 Kenzie Burchell and Jez Tozier, Christien Meindertsma S. 138 Mei-En Lien, Johan Ku S. 140 Rene Habermacher S. 141 Peter Gehrke, Thomas Klementsson S. 142 Kim Choong Wilkins S. 143 Callum Aldrin Smith, Adrian Wilson S. 144–145 Seung Rok Baek S. 146 Elana Adler S. 147 Catwalking.com S. 148 Tamás Réthey-Prikkel S. 149 Jens Lindworosky S. 150 Alison Waite S. 151 Dan Gardner S. 152 Uli Weber S. 153 Uli Weber, Robert Rowland S. 154–155 Karen Philippi S. 156 Sundus Akhter, Ralph Emerson S. 157 Amy Hunt S. 158 Johan Ku S. 159 Ginna Lee S. 160 Zoe HItchen S. 161 Craig Lawrence S. 162 Daniel Jolly

S. 163 Kevin Muth, Makepiece www.makepiece.co.uk S. 164–165 Merel Karhof S. 166 Rafael Krötz Fotografie/Rafael Krötz for Stoll S. 167 Na’ama Rietti S. 170 Na’ama Rietti S. 171 Marcela Abal und Maria Ines Paysse S. 172 Alexandra Aldridge www.alexandraaldridge.com S. 176 Samuel Bailey S. 177 Christopher Dadey S. 181 Alexandra Aldridge www.alexandraaldridge.com S. 182 Beatrice Korlekie Newman S. 191 (oben) dm909/Getty Images; (unten) © Tom Bean/Corbis S. 196 Alexandra Aldridge www.alexandraaldridge.com, Beatrice Korlekie Newman S. 197 Alexandra Aldridge www.alexandraaldridge.com S. 198 Alexandra Aldridge www.alexandraaldridge.com

Bildnachweis

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