Rice, Experimente mit Schablonen

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Experimente miT Schablonen

Haupt

GESTALTEN



Experimente miT Schablonen Eigene Stencils entwerfen

Haupt Verlag


Haupt

GESTALTEN

Die englische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Playing with stencils: exploring repetition, pattern, and personal designs von Amy Rice bei Quarry Books, Massachusetts, USA Copyright © für Text und Illustrationen: 2013 Amy Rice Aus dem Englischen übersetzt von Waltraud Kuhlmann, D - Bad Münstereifel Umschlaggestaltung: Verlag die Werkstatt, D - Göttingen Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Ute Conin, D - Köln Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe: Klaus Kramp, D - Köln Printed in China Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-60091-8 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2014 für die deutschsprachige Ausgabe Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch

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Inhalt


1 2 3

Einleitung ........................................................................

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Bevor es losgeht: Entwerfen, Vergrößern, Übertragen, Zuschneiden und Brennen ....................................

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Projektideen: Anregungen für eigene Schablonendesigns .................................................

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Galerie: Einflussreiche, zeitgenössische Schablonen­künstler .................................................. Vorlagen ......................................................................... Verzeichnis der Künstler .......................................... Bezugsquellen .............................................................. Über die Autorin .......................................................... Danksagung .................................................................

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Experimente mit Schablonen


Einleitung

E

ine Schablone ist nichts anderes als eine Vorlage, die man verwendet, um die gleiche Zeichnung, das gleiche Muster oder die gleiche Form zu wiederholen. Das Schablonieren ist eine der ältesten menschlichen Kunstformen, und schon der prähistorische Mensch benutzte seine Hände bei Höhlenmalereien

als Schablonen. Es gibt Belege, dass Schablonen bereits im alten Ägypten und in China bekannt waren. In der Renaissance fertigte man Spielkarten ebenso mit Schablonen wie die allerersten beflockten Tapeten. Während der Kolonialzeit brachten die teuren Haushaltswaren aus Europa amerikanische Handwerker auf die Idee, eigene Schablonen­ formen und einen eigenen Stil zu kreieren, der sich noch heute wiedererkennen lässt. Die Hersteller von Haushaltswaren setzten im gesamten 19. Jahr­hundert Schablonen für Erzeugnisse ein, die in Massen produziert wurden. Das änderte sich, als Anfang des 20. Jahrhunderts der Siebdruck die Schablonentechnik bei den meisten kommerziellen Anwendungen ablöste. In der Zeit des Art déco der 1930er- und 1940er-Jahre lebte die Schablonentechnik mit sehr typischen Motiven wieder auf, kam jedoch aus der Mode, als andere Druckverfahren entwickelt wurden. Die Handwerksbewegung der 1970er-Jahre machte das Drucken mit Schablonen bei Inneneinrichtungen und im Kunsthandwerk erneut populär. Es gibt zwar bereits in den späten 1960er-Jahren Beispiele für Schablonendruck in der Graffitikunst, allerdings dauerte es noch bis in die frühen 1980er-Jahre, ehe die Bewegung tatsächlich an Bedeutung gewann. Heute existiert eine weltweite Subkultur von

Graffitikünstlern, die mit Schablonen arbeiten und die Anregung für Bücher, Magazinartikel und Filme lieferten. Einige Künstler stellen in renommierten Galerien und Museen aus. Wie auch immer man persönlich zur Street Art steht, es lässt sich nicht leugnen, dass sie die Ansprüche an das Schablonendesign zweifellos angehoben hat. Was noch vor zehn Jahren als komplizierter Zuschnitt oder Entwurf galt, ist mittlerweile einfach und allgemein üblich. Ein weiterer Impuls, der die alte kunsthandwerkliche Schablonentechnik in neue Höhen treibt, geht auf die Do-it-yourselfBewegung zurück. Die Verbrauchernachfrage führte zu neuen Werkzeugen und Techniken, die das Schablonieren so einfach wie noch nie machen. Neue Techniken, eine uralte Tradition und inspirierende Schablonenmotive aus den unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen sind ein hervorragender Anlass, um jetzt selbst kreativ zu werden.

Einleitung

09



01.

, n e f r e w t n E : t h e g s o l Bevor es , n e g a r t r e b Ü , n r e ß ö r g r Ve n e n n e r B d n u n e d i e n h c s Zu


schablonen entwerfen ie finden in diesem Buch dreizehn Vorlagen für eigene Projekte. Darüber hinaus enthält es Anleitungen zum Vergrößern von Schablonen (falls erforderlich) und zum Zuschnitt von Entwürfen für wiederverwendbare Schablonen. Benutzen Sie anfangs die Schablonen aus dem Buch, um leichter zu verstehen, was als Schablonendesign funktioniert (und was nicht), wenn Sie Ihre eigenen künstlerischen Vorstellungen oder Motive als Schablone realisieren wollen.

Experimente mit Schablonen

9 Konturschablone

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9 Linienschablone

Eine Schablone zu kreieren macht Spaß und kann einfach oder anspruchsvoll sein. Es gibt zwei Grundformen, auf die in diesem Buch eingegangen wird, die Kontur- und die Linienschablone, sowie zwei Varianten, die Negativ- und die Rapportschablone. Eine Schablone lässt die unterschiedlichen Farben und Pigmente nur in bestimmten Bereichen durch und erzeugt auf diese Weise das gewünschte Design. Die Konturschablone ist eine Silhouette, eine einfache, wiedererkennbare Form. Sie ist am leichtesten zu gestalten und führt, richtig verwendet, trotz ihrer Schlichtheit zu dynamischen Ergebnissen. Eine Linienschablone ist etwas komplizierter, wenn man aber die Grundlagen erst einmal verstanden hat, lässt sich jede Zeichnung oder jedes Bild in eine Schablone umsetzen. Stellen Sie sich den Buchstaben „O“ als einfache Strichzeichnung vor. Würden Sie an der äußeren Kontur entlangschneiden, verbliebe nur der Kreis oder ein rundes Loch, jedoch kein „O“. Um das „O“ zu bilden, benötigt man Stege. Eine „O“-Schablone besteht im Allgemeinen aus zwei halben „O“s. Die kleinen Zwischenräume zwischen den beiden Hälften nennt man Stege.


9 Manchmal werden Kontur- und Linienschablone – wie hier abgebildet – miteinander kombiniert. q Linien- und Konturschablone

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a

9 Beginnen Sie mit einer einfachen Strichzeichnung.

b

9 Zeichnen Sie dann mit Korrekturflüssigkeit in regelmäßigen Abständen „Stege“ ein.

Experimente mit Schablonen

c

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9 Wenn Sie zu jedem Bereich der Zeichnung eine durchgängige Linie ziehen können, ist sie als Schablone verwendbar.


9 Um zu verstehen, wie Stege bei Schablonen funktionieren, kann man sich handelsübliche Buchstabenschablonen anschauen.

VARIANTEN DER Linien- und Konturschablone

Auf einem weißen Papier mit einem schwarzen Stift eine einfache Strichzeichnung erstellen (A). Dann mit weißer Korrekturflüssigkeit in Abständen Stege einzeichnen (B). Nun mit einem Bleistift ohne abzusetzen und ohne eine schwarze Linie zu kreuzen, eine Bleistiftlinie zu jedem Bereich der Zeichnung ziehen (C). Ist das nicht möglich, ist die Schablone noch nicht verwendbar und weitere Stege sind erforderlich, bis die Linienprobe gelingt und die Schablone funktioniert.

Es gibt zwei übliche Varianten der Linienund Konturschablone, mit denen sich schöne Designs gestalten lassen. Bei einer Negativschablone trägt man die Farbe nicht in das Innere einer ausgeschnittenen Form auf, sondern entlang der Außenseite einer Kontur. Hierzu das folgende einfache Beispiel: Prähistorische Menschen malten mit Pigmenten um ihre Hand herum und schufen auf diese Weise ein Abbild ihrer Hand, ohne sie direkt zu zeichnen. Ich gehe auf diese Technik im Blumentopfprojekt auf Seite 69 ausführlich ein, aber kurz gesagt, wird dort das Design

mit Kreppband abgeklebt und die Farbe anschließend rundum verteilt. Nach dem Entfernen des Kreppbands kommt dann das Muster zum Vorschein. Die zweite Variante ist die Rapportschablone. Das Konzept ist simpel: Statt einen Entwurf mit nur einer Schablone vollständig zu kreieren, bildet die Rapportschablone nur einen Teil des Designs ab. Ich zeige diese Technik im Fliesenprojekt auf Seite 25. Rapportierende Quadrate zur Herstellung größerer Rapporte werden traditionellerweise bei Fliesen und Quiltblöcken verwendet.

Bevor es losgeht

Übung

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eine Rapportschablone ANFERTIGEN Der Entwurf einer Rapportschablone beginnt mit einem quadratischen Stück Papier. Falten Sie die untere rechte Ecke auf die obere linke. Das Design muss genau entlang der Seite aufeinandertreffen, wo die Papierkanten übereinanderliegen (an der ursprünglichen Unterkante und der linken Kante des Papierquadrats). Hält man das gefaltete Papier gegen ein Fenster oder eine Lichtquelle, erkennt man leichter, ob das Muster aufeinanderpasst.

Experimente mit Schablonen

Entfalten Sie das Papier nun wieder zu einem Quadrat und knicken Sie es in die entgegengesetzte Richtung (die untere linke Ecke liegt jetzt auf der oberen rechten). Das Design muss wiederum entlang der Kante ausgerichtet sein, die von der Oberkante und rechten Kante des Quadrats gebildet wird. Ehe Sie eine Schablone des Musters anfertigen, fotokopieren Sie es achtmal. Schneiden Sie anschließend die Quadrate aus und legen Sie diese wie Fliesen aneinander, um sicherzustellen, dass die Kanten alle korrekt aufeinander abgestimmt sind.

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0 Falten Sie das Papier diagonal, um zu sehen, wo der Rapport aufeinandertrifft. q Hält man das gefaltete Papier gegen ein Fenster, kann man das Design leichter ausrichten, damit der Rapport funktioniert.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie man ein Rapportmuster herstellt

a

B

1. Zeichnen Sie ein Motiv mittig auf ein Blatt Papier. Es kann so viel Platz einnehmen wie erforderlich, darf aber nicht bis an die Papierkanten heranreichen (A). 2. Gefällt Ihnen das Bild, schneiden Sie es in Viertel (B).

c

3. Tauschen Sie nun die Viertel jeweils diagonal gegeneinander aus. Das Viertel unten rechts wird zum Viertel oben links, das Viertel unten links wandert nach oben rechts (C). Verbinden Sie anschließend die Viertel mit transparentem Klebeband.

d

4. Platzieren Sie jetzt in den entstandenen Freiraum mittig ein weiteres Motiv oder Detail (D). Auf diese Weise erhalten Sie ein in alle Richtungen unbegrenztes Rapportmuster. 5. Scannen Sie zur Überprüfung des Musters abschließend das Bild ein und richten Sie es mit einem Fotobearbeitungs­ programm aus. So kann man vor dem Zuschnitt der Schablone das Ergebnis beurteilen (E).

e

Bevor es losgeht

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Ein Design vergrößern gal, ob Sie eine Schablonenvorlage aus diesem Buch verwenden oder eine eigene erstellen, der erste Schritt besteht stets darin, die Vorlage auf die geplante Projektgröße zu bringen. (Man beachte: Nicht alle Vorlagen müssen vergrößert werden. Ist das der Fall, fahren Sie mit dem nächsten Kapitel fort, wie man einen Entwurf überträgt.) Schablonen lassen sich mittels zweier Techniken vergrößern: Die eine bedient sich der „Poster-Print-Option“, über die die meisten Drucker verfügen, die andere macht sich einen Projektor zunutze. DRucKERMEThoDE

Experimente mit Schablonen

Das Vergrößern einer Schablone mit einem Textverarbeitungsprogramm und einem Drucker ist einfach, die Vorgehensweise jedoch abhängig von der jeweiligen Version. Grundsätzlich öffnet man das Bild im Textverarbeitungsdokument und formatiert es so, dass es auf die gesamte Seite passt. Anschließend wählen Sie in den Druckoptionen „Posterdruck“ aus. Die meisten Programme bieten diese Möglichkeit an. (Falls nicht, finden Sie im Internet unter dem Stichwort „selber Poster drucken“

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9 Schneiden Sie das Motiv passend für den Projektor zurecht.

kostenlose Programme.) Das Bild wird auf mehreren Seiten ausgedruckt, die man anschließend mit Klebeband zusammenfügen muss. Achten Sie darauf, die Seiten so anzuordnen, wie sie aus dem Drucker kommen. Sie benötigen genügend Platz und Klebeband, um die Schablone zusammenzusetzen.

PRoJEKToRMEThoDE

kleines Bild auf Wandmaße vergrößern, was für den normalen Benutzer vollkommen ausreichend ist. Projizieren Sie das Motiv in einem abgedunkelten Raum auf das in der Größe korrekt zugeschnittene und an der Wand befestigte Schablonenmaterial. Übertragen Sie anschließend das projizierte Design mit einem Permanentmarker auf die Schablonenunterlage.

Projektoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen. Selbst der kleinste handelsübliche Projektor kann ein

9 Je dunkler der Raum, desto besser ist das projizierte Bild erkennbar.

9 Je weiter entfernt der Projektor steht, desto größer ist das Bild.


Ein Design übertragen aben Sie das Design (falls erforderlich) auf die korrekten Maße vergrößert, gilt es als Nächstes, das Muster oder die Vorlage auf das Schablonenmaterial zu übertragen. Das Material kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem wie groß der Entwurf für die Schablone ist, wie oft sie benutzt und welches Medium mit der Schablone verwendet werden soll.

9 Diese alte Holzkiste wird mittels Schablonen bald zu einem Kunstobjekt.

Bevor es losgeht

Das bei Weitem am einfachsten zu bearbeitende Material ist transparenter Kunststoff, etwa Mylar- oder Polyesterfolie, oder speziell für die Schablonenherstellung produzierte Azetatfolie (siehe Bezugsquellen auf Seite 141). Platzieren Sie die Schablonenvorlage unter den transparenten Kunststoff und übertragen Sie das Design mit einem Permanentmarker mit feiner Spitze auf das Schablonenmaterial. (Bei Verwendung eines elektrischen Schablonenschneiders und transparenter Azetatfolie kann man diesen Schritt vollständig überspringen, wie im nächsten Kapitel beschrieben.) Bei anderem, nicht transparentem Schablonenmaterial kopiert man das Muster mit Kohlepapier. Im Handel findet man zur Anfertigung von Schablonen gut geeigneten Karton, wie er auch für Müslischachteln und Aktenmappen benutzt wird. Das (in Geschäften für Hobby- oder Bürobedarf erhältliche) Kohlepapier wird mit der Farbseite (dunklere Seite) nach unten auf das Schablonenmaterial gelegt. Dann befestigen Sie die Vorlage mit Klebeband auf dem Kohlepapier und ziehen diese mit einem Kugelschreiber kräftig nach, wodurch das Bild auf dem Schablonenmaterial reproduziert wird.

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Eine schablone schneiden oder brennen ch beschreibe im Folgenden die beiden gebräuchlichsten Methoden zur Anfertigung von Schablonen, die mit einem Skalpell oder Cuttermesser und die mit einem elektrischen

Experimente mit Schablonen

Schablonenschneider.

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Cuttermesser müssen über eine scharfe Spitze verfügen und sollten auf einer selbstheilenden Schneidematte benutzt werden. Eine scharfe Klinge ist wichtig, ersetzen Sie sie daher häufig. Der Schnitt wird glatter und man arbeitet zudem wesentlich sicherer. Cuttermesser kann man für jede Art von Schablonenmaterial einsetzen, ganz gleich ob Karton oder Azetat. Die Schablonenvorlagen im hinteren Teil dieses Buches sind schwarz-weiß. Haben Sie das Design ausgewählt und auf das Schablonenmaterial übertragen, müssen alle schwarzen Flächen ausgeschnitten werden, damit die Schablone funktioniert. Bei Verwendung eines Cuttermessers sollten Sie die Schablone nicht auf der Schneidematte befestigen. Häufig ist es einfacher, die Schablone zu bewegen als den Cutter. Halten Sie das Cuttermesser fest und leicht angewinkelt und entfernen Sie dann mit der Klingenspitze alle schwarzen Flächen aus der Schablone. Ein elektrischer Schablonenschneider ist einem Brandmalkolben mit sehr scharfer Spitze ähnlich. Man sollte mit ihm auf

einer Glasplatte und nicht auf einer Schneidematte hantieren. Die Metallspitze wird sehr heiß und verbrennt den Kunststoff, statt ihn zu schneiden. Im Vergleich zum Cuttermesser geht die Arbeit wesentlich schneller, da sich der Schablonenschneider mühelos in alle Richtungen führen lässt, wodurch Kurven zu einem Kinderspiel werden. Darüber hinaus ist nur sehr wenig Druck erforderlich, sodass das Gerät auch für Menschen mit Hand- oder Gelenkleiden geeignet ist. Schablonenschneider verwendet man bei Schablonenmaterial aus Kunststoff, jedoch nicht bei Karton. Ein weiterer Vorteil des Schablonenschneiders besteht darin, dass man das Motiv nicht auf das Schablonenmaterial übertragen muss, wenn man transparente Azetat- oder Mylar-Folie benutzt. Legen Sie die Vorlage unter die Glasplatte und befestigen Sie das transparente Schablonenmaterial auf dem Glas. Das Motiv ist gut erkennbar und lässt sich leicht mit dem Schablonenschneider durch das Entfernen der schwarzen Flächen herausarbeiten.

tipps • Setzen Sie den elektrischen Schablonenschneider nur in gut belüfteten Räumen ein. • Halten Sie die Gerätespitze mit einer Sandblattfeile sauber und scharf. • Kaufen Sie in einem Baumarkt eine Glasplatte als Unterlage.


Bevor es losgeht

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02. : N E E D I T K E J RO P

e n e g i e r 端 f n e g nA regun s n g i s e d n e n o l b a Sch



ProJEKt �

Bodenfliesen im scherenschnitt-stil

01.

it diesen einfach herzustellenden und zu verlegenden, selbstklebenden Vinyl-Bodenfliesen können Sie jedes Raumambiente dramatisch verändern. Bodenfarbe lässt sich zu jedem beliebigen Farbton mischen, wodurch sich wesentlich mehr Möglichkeiten ergeben, als handelsübliche Bodenbeläge bieten. Das Design dieser Bodenfliesen wurde von Scherenschnitten inspiriert, einer traditionellen, kunsthandwerklichen Technik, Ornamente aus Papier zu schneiden.

❖ VARIAnTE Material ❱ Schablonenvorlage Nr. 1 auf Seite 127, „Viertel-eines-Ganzen“-Muster ❱ transparentes Schablonenmaterial und Schneidwerkzeug ❱ selbstklebende Vinylfliesen (Zur Ermittlung der für die geplante Fläche benötigten Anzahl an Fliesen halten Sie sich an die Herstellerangaben.) ❱ Schleifpapier mittlerer Körnung ❱ kleiner Schaumstoffroller ❱ Bodenfarbe in zwei Farbtönen ❱ Atemschutzmaske ❱ repositionierbarer Sprühkleber ❱ Kreppband

Sollten Sie auf einen Brennofen zurückgreifen können, lässt sich dieses Projekt auch mit Keramikfliesen und Keramikfarben oder -glasur durchführen. Viele Fliesenfachhändler bieten Anfängerkurse an oder brennen schablonierte Fliesen zu einem geringen Preis.

Projekt 01. Bodenfliesen

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ProJEKt

01.

AnLEITung

a

1 Die schablone anfertigen Fertigen Sie die Schablone gemäß der Zuschnittanleitung auf Seite 20 unter Verwendung der Vorlage Nr. 1 auf Seite 127 an. Schneiden oder brennen Sie die Schablone auf das Format Ihrer Fliese. Benutzen Sie für dieses Projekt transparentes Schablonenmaterial.

2 Die Fliesenoberfläche vorbereiten Schleifen Sie nun jede Fliese mit Schleifpapier mittlerer Körnung gerade so stark an, dass die Farbe gut haftet. Tragen Sie die Grundfarbe mit einem kleinen Schaumstoffroller auf jede Fliese auf (A). Beachten Sie die Herstellerangaben zu den Trocknungszeiten zwischen den Schichtaufträgen. 3 Die schablone auf die Fliese aufbringen Setzen Sie eine Atemschutzmaske auf und arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum. Besprühen Sie nun die Schablonenrückseite mit einer dünnen Schicht repositionierbarem Klebstoff. Einmaliges Besprühen genügt für zwanzig- bis dreißigmaliges Auflegen der Schablone. Sprühen Sie erst wieder neu, wenn die Schablone nicht mehr auf der Fliesenoberfläche haftet. Alle Fliesen haben zwar das gleiche Muster, doch im Verbund ergeben sie einen größeren Rapport, und damit dieser auch funktioniert, ist es wichtig, die Schablone auf jeder Fliese genau in der gleichen Weise zu platzieren. Nach dem Auflegen der Schablone auf die Fliese befestigen Sie sie mit Kreppband, damit sie nicht verrutscht (B).

4 Farbe auftragen

Projektideen

Tragen Sie jetzt mit einem weiteren Schaumstoffroller die zweite Bodenfarbe auf, wobei Sie Rolle und Farbe kräftig über die Schablone rollen (C). Nehmen Sie die Schablone vorsichtig von der Fliese ab (D). Wiederholen Sie den Vorgang ggf. auf allen benötigten Fliesen.

026

b


c

d

Projekt 01. Bodenfliesen

027


Über die Autorin

Amy Rice ist eine Mixed-Media-Künstlerin aus Minneapolis, Minnesota. Seit fünfzehn Jahren entwirft und schneidet sie eigene Schablonen. Ihre Schablonenkunst ist in Kunstgalerien in den Vereinigten Staaten, Kanada, China und im Vereinigten Königreich zu sehen.

DAnK

Experimente mit Schablonen

Ich danke Matt und meiner Hündin Pumpkin für all ihre Liebe und Unterstützung.

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