Baumann, Neues aus alten Zeitungen

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Barbara Baumann

Neues aus alten Zeitungen

GESTALTEN



Fotografien von Qsi Gisler Barbara Baumann

Neues aus alten Zeitungen 60 Projekte f端r spielerisches Recycling

Haupt Verlag


Fotos: Qsi Gisler, CH-Baar Umschlag, Gestaltung und Layout: Susanne Nöllgen/GrafikBüro, D-Berlin Redaktion: Ute Orth, D-Freiburg Gedruckt in Slowenien

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

IMPRESSUM

ISBN 978-3-258-60096-3

Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2014 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren.


I N H A LT VORWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Das Wunderbare am Material Zeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Definition: Zeitung . . . . . . . . . . . . . . 8 Gegenstände, die Sie aus Zeitungspapier herstellen können . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . 9 PROJEKTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Kopieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Bemalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Knittern und Knüllen . . . . . . . . . . . 30 Bündeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Stanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Falten und Flechten . . . . . . . . . . . . 72 Patchwork . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Nähen und Sticken . . . . . . . . . . . . . 88 Stricken und Häkeln . . . . . . . . . . . . 98

Rollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Schnur drehen und Weben . . . 124 Knüpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Abfüttern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Kaschieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Modellieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Schöpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Verzeichnis der Projekte . . . . . 174 Bezugsquellen . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176


Eine Warnung vorweg: Wenn Sie sich von den Ideen in diesem Buch inspirieren lassen und damit beginnen, eigene Objekte aus Zeitungspapier zu gestalten, werden Sie früher oder später mit folgender Frage konfrontiert: „Was ist das?“ Oder leicht abgewandelt:

V O RW O RT

„Was machst du da?“ Sehen Sie es so: Es ist schön, das Interesse anderer Menschen zu wecken und zu spüren. Das gibt Ihnen das Gefühl, nicht allein auf der Welt zu sein. Aber diese Frage kann einen, auch wenn sie von lieben Angehörigen formuliert wird, schon ein wenig aus dem Konzept bringen. Wenn Sie konsequent sind, legen Sie das Zeitungspapier zur Seite und greifen zu Stricknadeln und Wolle. Dann ist die Antwort sehr einfach: „Ich stricke Strümpfe.“ Das versteht schließlich jeder. Bei den in diesem Buch vorgestellten Projekten wird es etwas komplizierter und Sie fragen sich ab und an vielleicht sogar selbst: „Was mache ich da eigentlich?“ Oder: „Was wird aus den Zeitungsbergen, die ich in den letzten Wochen angesammelt habe?“ Ich lasse Sie nicht hängen und liefere Ihnen ein paar Antworten im Voraus:

Für Unsichere: „Ähm … ich kreiere gerade so ein Ding, das ...“ Für Selbstbewusste: „Das ist Kunst!“ Für Pragmatiker: „Das wird ein Objekt. Ich setze mich im gestalterischen Kontext mit den Printmedien auseinander. Ich verwende dazu Leim und etwas Lack. Als Werkzeug brauche ich ein Japanmesser, ein Lineal und eine Schneideunterlage.“ Für Gefühlsbetonte: „Diese Tätigkeit hilft mir beim Stressabbau. Basteln entspannt mich total!“ Für Ökologen: „Upcycling, was sonst!“ Für sozial Engagierte: „Ich rette diese Tageszeitung gerade vor ihrem Schicksal … vor dem Altpapier.“ Für Realisten: „Ich weiß noch nicht so genau, was es wird. Mal schauen …“ Für Zielorientierte: „Daraus gestalte ich ein Armband.“ Für provokante Seelen: „Soll das ein Witz sein? Siehst du das nicht selbst?!“

lich die perfekte Antwort parat: „Das wird eines der Projekte für das Zeitungsbuch!“ Mein Tipp, bevor Sie anfangen: Lassen Sie sich nicht beirren – von nichts und niemandem! Experimentieren und spielen Sie mit dem Werkstoff Papier. Probieren Sie immer wieder Neues aus oder verfolgen Sie ein Projekt über längere Zeit. Entwickeln Sie etwas Einzigartiges. Und bleiben Sie dran. Machen Sie genau das, was Ihnen Freude bereitet! Und präsentieren Sie schließlich selbstbewusst Ihre gelungenen Objekte, rücken Sie Ihr bestes Zeitungsstück ins rechte Licht, stellen Sie es auf einen Sockel oder lassen Sie es einrahmen. Der Rest bleibt, was er schon vorher war: Altpapier. Jede Menge kreative Ideen, viel Spaß und Freude beim Entdecken des vielseitigen Materials Zeitung und ein gutes Händchen beim Gestalten Ihrer eigenen Zeitungskunstwerke wünscht Ihnen

Glauben Sie mir, obwohl ich nun schon einige Jahre in meinem Atelier alles Mögliche ausprobiere und gestalte, kommt es immer wieder vor, dass meine Familie mir diese Frage stellt. Während meiner Arbeit an diesem Buch hatte ich über ein Jahr lang natür-

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Das Grundmaterial für die Projekte in diesem Buch und auch für Ihre eigenen Kreationen ist großzügig vorhanden. Jeden Tag flattert ein neues Exemplar ins Haus, ganz gleich, ob es sich dabei um Ihre Tageszeitung oder um eine der zahlreichen Gratiszeitungen handelt. Die bekommen Sie sogar ohne Abo. Und wenn Sie unterwegs sind oder an der Arbeit, bietet sich als Fundgrube der Altpapierkorb im Geschäft an, das Anzeigenblättchen am Bahnhof oder die bereits gelesene Zeitung bei Bekannten und Freunden.

Diese Fülle erlaubt es Ihnen, immer wieder Neues auszuprobieren und nach Herzenslust drauflos zu experimentieren. Sie können in Ideen schwelgen und diese umsetzen, ohne dass Ihnen dabei Materialkosten entstehen und ohne dass Sie die Umwelt mit zusätzlichem Abfall belasten. Zeitungspapier ist kurzfaserig, weich und meistens recht großformatig. Dadurch eignet es sich für Papiermaché, zum Nähen oder auch für Flechtarbeiten. Es lässt sich bestens schneiden und reißen. Sie können es aber auch stabilisieren, indem Sie es auf einen zweiten Bogen kleistern oder zu mehreren Schichten zusammenfalten.

Sie werden staunen! Altpapier ist gar nicht so grau in grau, wie Sie denken. Es lässt sich wunderbar färben, bemalen, bleichen, bedrucken … Und auch optisch hat eine Zeitung Wundervolles zu bieten: gut durchstrukturierte Textblöcke, interessante und typografisch durchdachte Schlagzeilen, hervorragend komponierte Pressebilder oder Grafiken, die ohne Text oft etwas surreal wirken. Außerdem farbige oder Schwarz-WeißPorträts von mehr oder weniger prominenten Leuten. Die Wetterkarte. Den Farbkontrollstreifen (auch „Digital Print Control Strip“ genannt).

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EINLEITUNG

Das Wunderbare am Material Zeitung


Definition: Zeitung Rubriken, die Tag für Tag im selben Layout erscheinen, wie das Kinoprogramm, die Todesanzeigen, Partnerinserate, Kreuzworträtsel und so weiter … Es wird also höchste Zeit, das Material Zeitung ins Rampenlicht Ihrer kreativen und künstlerischen Tätigkeit zu rücken und nicht länger als Gratisunterlage zum Malen und Kleben zu verwenden!

Q ist

Vier Kriterien müssen erfüllt sein, damit aus einem Stapel Papier eine Zeitung wird: Eine Zeitung Q ist aktuell. Im Gegensatz zu anderen Printmedien soll sie neue Informationen enthalten, über die zeitnah, objektiv und wahrheitsgetreu berichtet wird. Q erscheint regelmäßig. Meistens als Tages- oder Wochenzeitung.

öffentlich zugänglich. Man kann sie abonnieren, am Kiosk oder Zeitungsstand kaufen oder auch gratis mitnehmen. Q verfügt im Gegensatz zu Fachzeitschriften, die auf ein bestimmtes Thema spezialisiert sind, über einen thematisch breit gefächerten, universellen Inhalt. Zeitungen sind meist Eintagsfliegen, wie das Zitat „Nichts ist älter als die Zeitung von gestern“ beschreibt. Und genauso schnell wird aus einem informativen Blatt Altpapier. Doch leider sind Zeitungen vielleicht sogar vom Aussterben bedroht, da die aktuellsten News immer schneller über elektronische Medien verbreitet werden. Wurde einst die Zeitung nach dem Lesen noch für viele Zwecke weiterverwendet (als Verpackungsmaterial, Toilettenpapier, Isolationsmaterial und so weiter), so ist sie heute danach meist nur noch Abfall und wandert in die Altpapiertonne. Im besten Fall wird sie als Werkstoff gesammelt und recycelt. Eine Zeitung besteht zunächst aus losen Bögen. Diese werden im Offsetdruckverfahren bedruckt, zu Stapeln zusammengefasst und schließlich gefaltet oder im Falz geheftet.

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Ist Zeitungspapier dem Tageslicht oder gar der Sonne ausgesetzt, vergilbt es sehr schnell. Dies muss bei gestalterischen Arbeiten natürlich berücksichtigt werden. Ich mag den Vintage-Look, der durch das Vergilben entsteht. Die aufgedruckten Farben vergilben jedoch kaum. Und wenn Sie Zeitungspapier zusätzlich lackieren, sind Sie auf der sicheren Seite.

Zeitungspapier bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zum Gestalten von Bildern. Sie können daraus Collagen, Papier-Patchwork, Zeichnungen oder Malereien kreieren, um nur einige zu nennen. Anregungen und Tipps: Besorgen Sie sich Wechselrahmen im Kaufhaus, die sind am einfachsten zu handhaben. Oder Sie finden ein Bild mit Rahmen auf dem Flohmarkt. Das Bild darin spielt für Ihre Zeitungsprojekte keine Rolle. Sie verwenden nur den Rahmen für Ihre eigenen Bilder. Geben Sie Ihrem Bild genug Raum! Der Rahmen sollte um einiges größer sein als das Bild. Oder, um eine andere Wirkung zu erzielen, bündig abschließen. Wechselrahmen mit Glas haben oft den Nachteil, dass das kreierte Bild dadurch flach gedrückt wird. Deshalb verwenden Profis oft Rahmen, bei denen das Glas einen gewissen Abstand zum Bild einhält. Das ist bei Collagen und bei anderen Bildern, die nicht hundertprozentig flach sind, unbedingt erforderlich. Und bei Bildern, die Ihnen besonders am Herzen liegen, lohnt es sich, den Rahmen von einem Profi herstellen zu lassen.

Bilder ohne Rahmen kommen sehr gut zur Geltung, wenn sie auf einem Holzbrett oder mit einem Wandabstandshalter befestigt werden. Ich mag diese Art der Präsentation besonders gern, weil dabei wirklich das Bild im Mittelpunkt steht − ohne ablenkenden Rahmen oder gar ein Passepartout. Ganz unkompliziert können Sie Ihre Werke auch einfach an einer Klammer aufhängen.

Mobiles Als „Mobile“ bezeichne ich Objekte, die aufgehängt werden. Einzeln, ausbalanciert zu mehreren oder aufgefädelt untereinander. Wie wäre es mit Christbaumschmuck aus Papier? Diese Idee sollten Sie nicht zu schnell verwerfen, denn schließlich haben Papierobjekte am Weihnachtsbaum Tradition! Dass Weihnachtsschmuck heutzutage so billig ist und in solchen Mengen gekauft werden kann, war vor einigen Jahrzehnten noch unvorstellbar. Da wurde Christbaumschmuck noch in kleinen Handwerksbetrieben hergestellt und war nicht für jede Familie erschwinglich. Wer ihn sich nicht leisten konnte, hat einfach aus dem vorhandenen Material selbst Schmuck gebastelt. Dafür wurde jedoch vermutlich eher gebrauchtes Geschenkpapier oder hübsches Bonbonpapier hervorgekramt als eine Zeitung.

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EINLEITUNG

Die Papierqualität von Zeitungen ist meist nicht hochwertig. Druckerschwärze färbt ab und so werden Ihre Hände beim Falten und Knüllen von Zeitungspapier mit der Zeit grauschwarz. Und alles, was sie anschließend anfassen, ebenfalls! Die Druckerschwärze ist nach meinen Recherchen jedoch gesundheitlich unbedenklich und kann problemlos abgewaschen werden.

Gegenstände, die Sie aus Zeitungspapier herstellen können Bilder


Schmuck Papierschmuck kann federleicht sein. Daher ist Zeitungspapier für voluminöse Schmuckstücke, für die ein anderes Material zu schwer wäre, besonders geeignet. Manche der Stücke sind eher Spielereien, andere hingegen durchaus tragbar. Mit etwas Acryllack können Sie Ihre besten Papierschmuckstücke haltbarer machen.

EINLEITUNG

Objekte und Skulpturen Schauen Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch eines Museums oder einer Galerie doch einmal genauer um und achten Sie darauf, wie die Objekte und Skulpturen präsentiert werden. Stellen Sie sich die Objekte ohne den Sockel vor, auf dem sie stehen oder liegen. Ein Sockel hebt das Objekt aus der Masse hervor und zeigt, dass es etwas Besonderes ist. Nicht umsonst lautet die bildhafte Redewendung, jemanden „auf einen Sockel heben“! Bei einem Schreiner in Ihrer Nähe bekommen Sie sicherlich Stücke von Balken oder Kanthölzer in geeigneter Größe. Diese können Sie unbehandelt als Sockel verwenden oder auch schleifen und in einer Farbe Ihrer Wahl anstreichen. Aber auch aus Rundhölzern oder Brennholzstücken lässt sich ein Sockel anfertigen. Und bei einem Schlosser können Sie sich einen Metallsockel herstellen lassen.

Vielleicht finden Sie in Ihrem Küchenschrank einen passenden Gegenstand für die Präsentation Ihres selbst kreierten Kunstwerks aus Zeitungspapier. Etwa ein Weinglas, das, umgekehrt hingestellt, zur Bühne für ein kleines Papierkunstwerk wird. Oder eine leere Dose, die Sie zuvor von ihrem Etikett befreit haben. Mit kugelförmigen Objekten können Sie eine schmale Vase krönen oder Sie legen sie einfach auf einen hübschen Eierbecher. Ein Stapel Bücher, in Form und Farbe auf das Objekt abgestimmt, ist ebenso geeignet. Wenn Sie die Bücher nicht mehr brauchen, dann lochen Sie sie doch einfach mit der Bohrmaschine und fixieren sie mit einem Metallstab aus dem Baumarkt. Sind die Bücher für Ihr Objekt zu bunt, dann hilft weiße Dispersionsfarbe. Kleine, leichte Objekte können Sie auch mit doppelseitigem Klebeband oder speziellen, kaugummiartigen Klebepads direkt an der Wand oder am Fenster anbringen.

Papeterie Es ist naheliegend, aus Zeitung Papeterieartikel herzustellen. Für Karten eignen sich auch Probestücke, an denen Sie eine neue Technik ausprobiert haben.

Nehmen Sie dafür farblich passende Kartenrohlinge oder falten Sie einfach ein festes DIN-A4-Papier in der Mitte zu einer Klappkarte. Einlageblätter in Weiß oder einen Farbton heller als die Karte auswählen und etwas kleiner als die Karte zuschneiden, damit sie nicht herausragen. Bei Bedarf die Karte mit Passepartout zuschneiden. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie auch gleich noch den passenden Briefumschlag dazu selbst herstellen. Im Kapitel „Bemalen“ finden Sie zudem einen Abschnitt und eine Schritt-fürSchritt-Anleitung zum Herstellen von Geschenkpapier aus alten Zeitungen (siehe Seite 23-25). Wenn Sie weitere Anregungen zum Gestalten von Mappen, Lesezeichen oder Schachteln suchen, können Sie sich in einem der zahlreichen Bastelbücher zum Thema „Papier“ oder „Kartonage“ informieren (siehe dazu auch die Literaturtipps im Anhang, Seite 176).

Fensterdekoration und Raumteiler Zeitungen als Vorhangersatz? Da kommen mir sofort Bilder von leer stehenden Geschäften. Die Schauoder Ladenfenster werden mit alten Zeitungen zugehängt. Sie sollen Passanten und Neugierige vom Blick ins Ladeninnere abhalten, das vielleicht

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gerade umgebaut wird und noch nicht aus- oder eingeräumt ist. Sie können Ihren Vorhangersatz oder Raumteiler natürlich auch etwas dekorativer gestalten. Ein Beispiel dazu finden Sie im Kapitel „Knittern und Knüllen“ ab Seite 36. Oder Sie nähen einfach ausgestanzte Rondellen mit der Nähmaschine zu Bändern zusammen und befestigen diese nebeneinander am Fenster. Und mit aufgefädelten Papierperlen können Sie Türvorhänge zum Schutz vor Fliegen oder Mücken herstellen.

Gefäße Schalen, Becher oder Teller sind wunderbare Papierarbeiten. Je nach Verwendungszweck können Sie sie lackieren oder auch unlackiert lassen, um sie als Gebrauchsgegenstand zu nutzen oder als Kunstobjekt hübsch zu präsentieren. Lebensmittelverpackungen oder Einmalgeschirr erhalten durch Überkleistern mit Papier eine ganz neue Nutzungsmöglichkeit. Transparente Hohlkörper lassen sich auch als Lampenschirme verwenden. Sie sollten jedoch unbedingt darauf achten, einen ausreichenden Abstand zu dem verwendeten Leuchtmittel (Glüh- oder LED-Birne, Halogenlampe) einzuhalten. Keine noch so tolle Lampe rechtfertigt einen Feuerwehreinsatz!

Aus Zeitungsrondellen entstehen Grußkarten, ein Bild oder ein dreidimensionales Objekt.

Hinweis: Zu einigen Materialien und Werkzeugen, die Sie für die Anfertigung der Objekte in diesem Buch benötigen, sind im Anhang die Bezugsquellen (siehe Seite 175) angegeben.

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P RO J E K T E


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KO P I E R E N

Nichts ist einfacher als das: ein Bild aus der Zeitung ausschneiden und kopieren. Die Kopie nochmals kopieren, diesmal aber mit Zoomfunktion. Die zweite Kopie noch einmal vergrößern und so weiter... Bei der ersten Kopie ist ihr Bild aus der Zeitung noch deutlich erkennbar. Mit jeder weiteren Vergrößerung wird die Darstellung zunehmend abstrakter. Die Grau- oder Farbabstufungen verschwinden, übrig bleiben schwarze und weiße Flächen. Vergrößern Sie ein Bild Ihrer Wahl am Kopiergerät so lange, bis Ihnen das Resultat gefällt. Experimentieren Sie mit verschiedenen Bildausschnitten. Schön, wenn Sie dafür den Kopierer im Geschäft nutzen dürfen. Aber auch in einem Kopierladen können Sie nach Herzenslust herumprobieren, ohne dass die Kopierkosten Sie in den finanziellen Ruin treiben. Wenn Sie ein geeignetes Bildbearbeitungsprogramm auf Ihrem PC installiert haben, können Sie das Bild auch einscannen und nach Wunsch bearbeiten.

Schrittweise vergrößert wird aus Schwarz-Weiß-Bildern interessantes und sehr individuelles Schmuckpapier.

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Falscher Warhol Wählen Sie Ausschnitte aus Ihren kopierten Zeitungsbildern. Kolorieren Sie diese mit Farben Ihrer Wahl. Für kleine Bilder eignen sich Farbstifte, grössere Flächen bemalen Sie mit Wachsmalstiften, Kreidestiften oder mit Pinsel und Gouachefarben. Komponieren Sie Farben im Komplementärkontrast wie grün/rot, gelb/viollet oder orange/blau.

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Was Sie brauchen Material Q 3

identische, vergrößerte Kopien

von Zeitungsbildern Q Farbstifte Q Klebestift Q Buntpapier

nach Wahl für den

Hintergrund

Werkzeug Q Schere Q Kopiergerät

So wird’s gemacht 1 | Markieren Sie auf allen drei Kopien einen identischen Ausschnitt und färben Sie diesen mit Farbstiften ein.

2 | Ausschneiden, auf einen passenden Hintergrund kleben – fertig.

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KO P I E R E N Klappkarten und Briefumschläge Auf dieselbe Weise können Sie auch individuelle Klappkarten oder Briefumschläge gestalten.

Variante Bemalen Sie die Kopie nicht nach den Vorgaben des Motivs, sondern überziehen Sie sie einfach mit Streifen in unterschiedlichen Farben.

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T-Shirt Ich suche immer noch nach der perfekten Schlagzeile, die ich auf ein T-Shirt übertragen kann. Aber auch in der heutigen Gratiszeitung werde ich leider nicht fündig.

Ich hatte mir ausgemalt, im Handumdrehen eine Schlagzeile zu finden, die ich öffentlich am T-Shirt-Saum präsentieren kann, aber die Sache gestaltete sich doch wesentlich schwieriger.

„So leben die Schweizer Bischöfe“ − nein, lieber nicht.

Inzwischen tröste ich mich mit dem Verdacht, dass Frauen um die Fünfzig vielleicht doch keine beschrifteten T-Shirts tragen sollten, … und zeige Ihnen zwei gelungene Beispiele für T-Shirts mit aufgedruckten Bildern.

„Der DAX zieht kräftig an“ − für den Wirtschaftsteil o.k., aber nichts für mein T-Shirt. „Läufer erobern die Altstadt“ – prima im Sportteil, damit herumlaufen möchte ich aber trotzdem nicht. „Strahlende Verlierer“ – wirkt zu destruktiv.

KO P I E R E N

„Es werde Licht“ − könnte missverstanden werden. In dem Artikel geht es um neue Lampen. „Die Essenz der Verführung“ – klingt interessant und würde sicherlich auch einen Hingucker abgeben, aber auf meinem T-Shirt, nein danke. Und in dem Artikel geht es ohnehin nur um Parfum.

Die Orange aus der Supermarktwerbung, die ich in einem Zeitungsinserat gefunden habe, hat unerwartet Karriere gemacht.

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KO P I E R E N

Was Sie brauchen Material Q Zeitungsbild Q vergrößerte

Kopie

Q T-Shirt

Werkzeug Im Bastelbedarf gibt es Textiltransferfolien (erhältlich in gut sortierten Bastelgeschäften oder Online-Shops;

siehe auch „Bezugsquellen“, Seite 175), mit denen Sie Bilder auf T-Shirts übertragen können. Über die Qualität dieser Folien und die anschließende Waschbarkeit Ihres guten Stücks kann ich leider keine Angaben machen. Ich habe meine Shirts in einem Textildruck-Shop bedrucken lassen und bin mit dem Resultat sehr zufrieden. Auch nach mehrmaligem Waschen ist das Motiv noch in tadellosem Zustand.

So wird’s gemacht Ein Bild oder Schriftmotiv auswählen, eventuell vergrößern und in einem Fachgeschäft für Textildruck an der gewünschten Stelle auf das T-Shirt drucken lassen. Natürlich eignen sich auch andere Textilien dafür. Wie wäre es mit einem Zeitungsbild auf Ihrer Hose, Ihrer Bluse, Ihrem Hemd oder auf einer Tasche?

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TIPP Besticken Sie die Motive mit Perlen oder Pailletten. Dem Erdbeereis wĂźrden ein paar rosafarbene Glitzersteinchen bestimmt gut stehen.

Von oben nach unten: Der Druck auf dem weiĂ&#x;en Shirt, die Kopiervorlage und das Zeitungsfoto

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BEMALEN

Eine Zeitungsseite bietet unzählige Möglichkeiten zum Be- oder Übermalen. Durch eine transparente Farbschicht hindurch erkennt man immer noch das Schriftbild. Je dunkler die Farbe aber wird und je dichter die Pigmentierung, desto mehr verschwinden Text und Bilder. Durch die aufgetragene Farbe erhält das Papier eine neue Beschaffenheit. Es wird fester und Falten sowie Risse hinterlassen zudem ihre Spuren. Übermalt man einzelne Textstellen, so entsteht der Eindruck von Zensur. Auf diese Weise können Sie einen Text auch verfremden oder seinen Sinnzusammenhang völlig verändern. Einzelne Worte, die, als Satz gelesen, einen neuen Sinn ergeben, bleiben sichtbar, den Rest lassen Sie hinter einem dicken Filzstiftstrich oder einer Schicht Tipp-Ex verschwinden. Zahlreiche Künstler haben ihre Werke auf und mit dem Material Zeitung gestaltet, unter ihnen sind beispielsweise Joseph Beuys, Sigmar Polke und Damien Hirst.

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Geschenkpapier Für die Gestaltung von Geschenkpapier brauchen Sie keine hochwertige Künstlerfarbe. Ich habe dafür verschiedene Farbreste aufgebraucht, darunter auch Dispersionsfarbe, die ich von einem Wandanstrich übrig hatte. Und halb vertrocknete Gouachefarben zum Einfärben. Achten Sie aber unbedingt darauf, nur Farben und Lacke zu mischen, die dieselben Grundvoraussetzungen wie zum Beispiel Wasserlöslichkeit erfüllen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, mischen Sie zunächst am besten nur kleinste Farbmengen, bis Sie herausgefunden haben, welche Farben eine homogene Farbmischung ergeben.

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Was Sie brauchen Material Q dekorativ

wirkende Zeitungen (zum

Werkzeug

So wird’s gemacht

Q Pinsel

Eine große Arbeitsfläche gut abdecken. Wenn ich mit dem Material Zeitung arbeite, vermeide ich es der Übersicht halber, die Arbeitsfläche wie sonst üblich mit Zeitungspapier abzudecken. Ich verwende dafür alte Plastiksäcke, die ich aufschneide und mit Malerklebeband befestige.

oder besser eine kleine

Beispiel in einer fremden Schriftart),

Malerrolle mit passender

am besten ohne viele Fotos

Kunststoffschale

Q Farben

nach Wahl

Q farblich

passende Klebebänder,

Stoffbänder oder Schnüre Q Plastik

zum Abdecken der

Arbeitsfläche Die ausgewählte Zeitungsfläche bemalen und gut durchtrocknen lassen.

Eine kleine Malerrolle ist praktisch zum Auftragen der Farbe. Alternativ können Sie die Farbe aber auch mit einem Pinsel oder mit einem Schwämmchen (Putzschwamm aus dem Haushaltsbedarf) auftragen.

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BEMALEN

TIPPS Verdünnen Sie die Farben stark oder tragen Sie sie pur auf. Lackieren Sie die Bögen zusätzlich oder geben Sie etwas Farbe zu dem ausgewählten Lack. Peppen Sie die Farbe mit feinstem Glimmer aus dem Bastelbedarf auf. Bedrucken oder bemalen Sie die Zeitung zusätzlich.

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Sportler Suchen Sie den Sportteil Ihrer Zeitung nach Fotos ab, auf denen die Sportler ganz abgebildet sind. Am besten gefallen mir Bilder mit einfarbigem Hintergrund wie bei dem Golfer und bei dem Tennisspieler (siehe Seite 28/29). Diese Sportbilder wirken toll in Serie und gelingen auch ohne großes zeichnerisches Talent.

Was Sie brauchen Material Q Fotos

aus dem Sportteil Ihrer

Zeitung mit Ganzkörperabbildungen von Sportlern Q Tipp-Ex-Stift Q Deckweiß Q Papier

nach Wahl für den

Hintergrund

Werkzeug Q Schere Q feiner

Pinsel

So wird’s gemacht 1 | Die Konturen des Sportlers mit Tipp-Ex-Stift nachzeichnen.

BEMALEN

2 | Den Körper vollständig mit Deckweiß ausmalen. 3 | Das Bild trocknen lassen, ausschneiden und auf einen weißen Hintergrund kleben.

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Tennisspieler

Bergl채ufer

Ruderer

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BEMALEN Variante Zweimal dasselbe Foto von einem Theaterstück. Links wurden die Schauspielerinnen weiß übermalt, rechts der Hintergrund.

Golfer

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ANHANG

Verzeichnis der Projekte Altpapierrondellen 168 Altpapier von anno dazumal 61 Beistelltisch 118 Bild aus Kartenquadraten 172 Bunte Kuverts 145 Collier 105 Dekorativer Kranz 40 Dekoring mit Papierschnur 126 Etui mit Klettverschluss 94 Falscher Warhol 15 Federleichte Bälle 32 Flache Stachelschale 120 Flechtrahmen 78 Flechtstreifen 75 Geflochtene Fläche 74 Geflochtene Tüte 79 Genähte Papierschnur 100 Geometrische Spielerei 116 Geschenkpapier 23 Gestapelte Rondellen 173 Gewebtes Armband 133 Große Ohrhänger 164 Häkelrondell-Objekt 103 Halbkreiskette 70 Karten und Bilder mit Kreismotiven 69 Kartonwebrahmen 132 Kieselsteine 163 Klappkarten und Briefumschläge 17 Knopf und Button 130 Konfettimanufaktur 68 Kreiskette 64 Leim-Konfetti-Kunstwerk 66 Material-Mix-Karten 171 Mini-Zeitungen 56

Mosaik-Bild 85 Nachttischchen 158 Ovale Schale 140 Papierschnipsel-Schalen 154 Patchwork-Karten 82 Platte aus Zeitungsrollen 112 Rollenknäuel 114 Schlüsselanhänger 92 Schmuckperle 130 Schnelle Tüte 146 Sichtschutz mit Knittermuster 36 Sportler 26 Strickbild 102 Sudoku-Bilder 90 Tischset 141 T-Shirt 18 Vergänglichkeit I 50 Vergänglichkeit II 54 Wetterkarte im Großformat 150 Zeitungsbild-Quadrate 97 Zeitungsente 157 Zeitungshocker 58 Zeitungsperlen 45 Zeitungsröllchen-Armband 138 Zeitungsschnur-Flasche 129 Zickzackstreifen 76

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