PULP-ART ROSWITHA PAETEL
ROSWITHA PAETEL
PULP-ART Gestalten mit PapiermachĂŠ
Haupt Verlag
Roswitha Paetel arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren mit dem Werkstoff Pulp. Ihr Wissen gibt Sie in zahlreichen Seminaren weiter. Ihre Pulp-Objekte wurden in diversen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin. www.paetel-kunst.de
Gestaltung, Konzept und Layout: Volker Pook, D-Berlin Satz: Haupt Verlag, Daniela Vacas, CH-Bern Lektorat: Petra Puster, D-Niederpöcking Fotos, wenn nicht anders angegeben: Mechthild Wilhelmi, D-Berlin Illustrationen: Katrin Born, Roswitha Paetel, D-Berlin Textberatung: Ute Hofman, D-Berlin Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-60107-6 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2014 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch Gedruckt in Deutschland
Wir gehen davon aus, dass alle im Buch beschriebenen Angaben und Empfehlungen richtig sind, trotzdem können weder die Autorin noch der Verlag irgendwelche Haftung für Schäden übernehmen. Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren.
INHALTSVERZEICHNIS 9 12
K APITEL 3
VORWORT EINLEITUNG
70
let’s go – dieses Ding kann alles werden
K APITEL 1
74
Kerzenständer
16
basics – Material mit Potential
80
Filigranes Wandobjek t
20
Das sind die Werk zeuge,
86
Kugellampen
Materialien und was man sonst
96
Flower-Power
noch so braucht
106
K APITEL 4
K APITEL 2 26
warm up - der Anfang von
Gitterkorb
114
Profession – Unmögliches wird möglich
etwas ganz anderem 30
Schmuckstücke
118
Wäschebox
40
Magnete
124
Krug und Tablett
44
Schalentrio
130
Bodenvase
52
Streifenschüssel
136
Kerzenhalter
58
Vasenpaar
142
Raumteiler
64
Windlichter
148
K APITEL 5
196
Versiegeln
to do – transformier t und
198
Gerüst bauen
variier t
200
Ober flächen
Rezepte 152
Grundrezept Papier fasermasse
158
Grundrezept Pulp
206
pulp-ar t – lauter tolle Dinge
162
Noch mehr Pulp-Rezepte
208
Ein Werkstoff mit Vergangenheit
164
Grundrezept Gesso
210
Recycling ist keine neue
168
Noch mehr Grundierungen
K APITEL 6
Er findung
Techniken
212
Pulp im Wechsel der Zeit
170
Zeitungspapier reißen
214
Spielzeugmetropole Sonneberg
172
Tapetenkleister ansetzen
218
Pulp ist nicht dasselbe wie
174
Weitere Klebstof fe
176
Gips anrühren
220
Pulp in der Kunst
178
Herstellen einer Positiv form
224
Nachhaltiges Design mit Pulp
180
Abformen einer Positiv form
226
Ein Werkstof f für Kreative
184
Ausdrücken einer
Pulpe
ANHANG
Negativ form 186
Pulp-Teile verbinden
228
Das Team
188
Trocknen
229
Dank
190
Raspeln und schleifen
230
Quellenverzeichnis
192
Gesso auf tragen und nassschleifen
231
Bezugsquellen und Adressen
194
Acr ylfarbe auf tragen
232
Literatur
V O R W O R T
MIT PULP-ART
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halten Sie ein Buch in Händen, das den lei-
denschaftlichen und professionellen Umgang der Künstlerin Roswitha Paetel mit dem Material Pulp aufzeigt und gleichzeitig die Techniken und Prozesse für alle gestalterisch Interessierten nachvollziehbar darstellt. Die besondere didaktische Aufbereitung der ihrer künstlerischen Arbeit zugrunde liegenden Vorgehensweisen hat sie während der zahlreichen Lehraufträge an verschiedenen Schulen und Hochschulen entwickelt. Roswitha Paetel macht in ihren Ausführungen deutlich, dass die Verarbeitung von Papier und Papiermaché von der Vergangenheit bis in die Gegenwart höchsten fertigungstechnischen, gestalterischen und künstlerischen Anforderungen entsprochen hat. Mit einprägsamen Beispielen aus der langen Geschichte der Papiermaché-Verarbeitung bis heute verschafft sie uns einen inspirierenden Überblick über die Möglichkeiten, die in diesem Material stecken. Papier ist ein fantastischer Werkstoff, dessen Möglichkeiten für die Zukunft lange nicht ausgeschöpft sind. Im Rahmen der Bestrebungen um Nachhaltigkeit, Materialersparnis und Leichtbauweisen wird Papier und seine vielfältigen Verarbeitungsformen eine wichtige Rolle spielen. Papier besitzt die seltene Fähigkeit, Fläche, Volumen und Oberfläche aus einem Material bilden zu können. Das ist sowohl mit sehr einfachen handwerklichen Verarbeitungstechniken möglich, als auch mit hochtechnischen Verfahren umsetzbar.
Gebrauchsfertiger Pulp aus alten Zeitungen. Alle Beispiele im Buch sind aus dieser Masse hergestellt.
V O R W O R T
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Die Anwendungen als Verpackungsmaterial, als beschreib- und bedruckbares Flächenmaterial, haben sich im Laufe der Jahrhunderte nicht grundlegend geändert. Ob Tapeten, Taschentücher, Servietten oder Toilettenpapier – die Anwendungen haben sich lediglich durch moderne Produktionsformen und die Entwicklung neuer Produkte stetig fortentwickelt. Heutzutage sind jedoch zwei interessante Entwicklungen zu beobachten: In der Industrie gibt es Bestrebungen, Papier und Textilien in Leichtkami-pot ett la benn Zellusosefasern aus Altpapier © ett la benn
bauanwendungen wie zum Beispiel dem Flugzeugbau einsetzbar zu machen. Und auf der anderen Seite entsteht ein immer größerer Markt für Trink- und Essgefäße, Möbel und Accessoires, die aus Papier gefertigt werden und häufig in speziellen Papier- und Designfachgeschäften angeboten werden. An diese Entwicklung knüpft Roswitha Paetel mit diesem Buch an und versetzt die Leserinnen und Leser in die Lage, neben künstlerischen Objekten auch gestalterisch anspruchsvolle Objekte des alltäglichen Gebrauchs zu fertigen. Pulp ist ein Material, dessen eigenwilliges Trocknungsverhalten das Ergebnis einer Arbeit nur annähernd kontrollierbar macht. Nur der intensive Dialog zwischen Gestalter/in und Material lässt Form und Inhalt zusammenwachsen. Schicht für Schicht in einem stetigen Rhythmus von Materialauftrag, Trocknung, Betrachtung und erneuter Bearbeitung: so scheint der Herstellungsprozess der Objekte den Prinzipien des langsamen Wachsens und Entstehens zu entsprechen.
1 1
V O R W O R T
Die lebenslange Beschäftigung mit spirituellen Fragen und die Auseinandersetzung mit den Gestaltungsprinzipien des Zen spiegeln sich in der Arbeit Roswitha Paetels und somit im Buch wider. Im Zen werden natürliche Materialien unter bestimmten philosophischen und ästhetischen Aspekten betrachtet: Einfache Formen und die Konzentration auf das Wesentliche
Roswitha Paetel
sind maßgeblich.
Wandobjekt,
seeds heißt eine ihrer Arbeiten, die die Formen von Samen-
83 x 58 x 5 cm
Ringe Nr. 25
Pulp/Acrylfarbe
und Reiskörnern variiert. Diese symbolisieren das Potential, aus dem alles entstehen kann. Verschiedene Entstehungsstadien dieses Objektes sind in den Fotos der Kapitelseiten festgehalten. Sie stehen sinnbildlich für das Potential, das in dem Material Pulp vorhanden ist und zu dessen Entfaltung das Buch PULP-ART beitragen soll. Heitere Gelassenheit nennt Roswitha Paetel die Haltung, die ihre künstlerische Arbeit mit diesem Material grundlegend prägt. Mir bleibt zu hoffen, dass diejenigen, die sich auf den Weg machen, das Material und seine Potentiale mithilfe dieses Buches zu ergründen, ganz nebenbei auch in Berührung kommen mit der Gelassenheit, die uns so heiter macht. Prof. Inge Sommer
2012
1 2
EINLEITUNG
1 3
Ideenlabor
E I N L E I T U N G
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Das Herstellen von PulpObjekten beinhaltet in sich wiederholende Arbeitsabläufe, die eine kontemplative Wirkung haben. Sie ermöglichen es uns, auch im digitalen Zeitalter Freiräume zu schaffen, in denen wir authentische, sinnliche Erfahrungen machen können, die uns Freude am Selbstausdruck schenken.
DIESES
BUCH
ist nicht objektiv, denn es handelt von ei-
ner Leidenschaft. Der Leidenschaft zu einem Material, dem der Ruf eines Bastelmaterials anhaftet und dessen Werkstoffqualitäten bis heute unterschätzt werden. Das Buch umfasst mein gesamtes Wissen, das ich seit mehr als 20 Jahren als Künstlerin mit dem Material Papiermaché-Pulp gesammelt habe. Auf der Suche nach einem Werkstoff, der sich außerhalb der herkömmlichen Bildhauermaterialien befindet, experimentierte ich in meinem Grundstudium mit PapiermachéPulp. Er ist bis heute mein Arbeitsmaterial und wird von mir mit dem englischen Begriff Pulp bezeichnet. Mit der Zeit sind neben meiner Kunst auch verschiedene Designobjekte aus Pulp entstanden. Die Erfahrungen mit dem Material konnte ich in vielen Seminaren weitergeben. Angeregt durch Studenten, das gesammelte Wissen darüber schriftlich zusammenzufassen, ist in mir die Idee für das vorliegende Buch gereift. Es ist in sechs Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel BASICS gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über alle im Buch benötigten Werkzeuge, Materialien und was man sonst noch so braucht. Die sich anschließenden Beispielkapitel zwei bis vier bauen in den Schwierigkeitsgraden aufeinander auf. Das Einstiegskapitel WARM UP macht Sie mit dem Material vertraut, die Objekte sind leicht zu realisieren, und Sie benötigen dafür nur ein Minimum an Material und Werkzeugen.
1 5
E I N L E I T U N G
Das Kapitel LET’S GO zeigt umfangreichere Beispiele, die aufwendigere Techniken und zusätzliche Materialien benötigen, für Einsteiger mit etwas Geschick aber gut zu bewältigen sind. Im letzten Kapitel PROFESSION werden die Objekte schließlich ohne detaillierte Anleitungen vorgestellt. Bis dahin werden Sie genügend Erfahrung für eine eigenständige Arbeitsweise gesammelt haben, mit der Sie die vorgestellten Beispiele und eigene Entwürfe umsetzen können. Die umfangreichen Rezepte und Techniken sind im fünften Kapitel TO DO zusammengefasst, um sie nicht in jedem Kapitel zu wiederholen. Dort finden Sie neben dem Grundrezept für den Pulp auch das Grundrezept für die im Buch häufig angewendete Gesso-Grundierung. Einfache Verfahren, wie das Anrühren von Kleister oder Gips werden hier ebenfalls beschrieben, damit Einsteigern zusätzliche Arbeit durch Unkenntnis erspart bleibt. Zum Schluss sind dort noch viele weitere Möglichkeiten der Oberflächengestaltung – die über die Beispiele im Buch hinausgehen – angefügt. Das abschließende Kapitel PULP-ART gibt Ihnen einen kurzen Überblick über die reichhaltige Geschichte und die Verwendung von Pulp in unterschiedlichen Sparten. Die Beispiele der verschiedenen künstlerischen Positionen sollen Sie ermuntern, eigene künstlerische Wege zu beschreiten. Roswitha Paetel
Durch handgemachte Unikate zelebrieren Sie ihre Individualität und manchmal kreatives Chaos.
1 6
KAPITEL 1 basics
Material
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mit Potential
B A S I C S
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Der natürliche Ursprung der verwendeten Materialien gibt Pulp etwas Unverfälschtes und Naturverbundenes. Die Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die Sie bei der handwerklichen Arbeit investieren, wird von den Objekten wieder ausgestrahlt. Sie vermitteln Ruhe und Erdverbundenheit.
IM KAPITEL BASICS
finden Sie alles aufgeführt und ausführ-
lich erläutert – vom Modellierspachtel bis zur Bohrmaschine und den Künstlermaterialien –, was in den Anleitungen der drei aufeinander aufbauenden Beispielkapitel unter Das wird gebraucht angegeben ist. Das Kapitel ist alphabetisch geordnet und ermöglicht Ihnen bei Unklarheiten ein schnelles Nachschlagen. Für das Arbeiten mit Pulp sind weder besondere Fachkenntnisse noch spezielles Werkzeug oder Maschinen nötig. Die benötigten Materialien und Werkzeuge für die Einstiegsbeispiele im anschließenden Kapitel WARM UP sind sogar in fast jedem Haushalt zu finden. Lediglich für die größeren Arbeiten der zwei nachfolgenden Kapitel LET’S GO und PROFESSION brauchen Sie zusätzliches Equipment. Für viele der angegebenen Werkzeuge sind in den Anleitungen einfache Alternativen aufgeführt. So können Sie statt eines Stuckspachtels stets auch ein einfaches Küchenmesser zum Modellieren verwenden. Alle eingesetzten Materialien sind möglichst ungiftig und ohne Lösemittel ausgewählt, damit sie die Umwelt und die eigene Gesundheit nicht belasten. Nur bei den stoßfesten Lacken wurde eine Ausnahme gemacht. Benutzen Sie diese nur im Freien und beachten Sie die Hinweise auf der Dose. Für größere Schleifarbeiten kaufen Sie sich eine gute Staubmaske, damit Sie den anfallenden Staub nicht einatmen.
B A S I C S
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Alle Beispiele in diesem Buch wurden aus einem Pulp angefertigt, der aus altem Zeitungspapier besteht. Er ist in den Anleitungen als Pulp nach Grundrezept aufgeführt. Die Verarbeitung dieses Pulps ist auch für Anfängerinnen und Anfänger spielend leicht zu bewerkstelligen. Das ausführliche Rezept dazu finden Sie im Kapitel TO DO. Wenn Sie schnell loslegen wollen, beschäftigen Sie sich mit dem Rezept- und Technikteil später und beginnen sofort mit
Einige selbstgemachte Dinge zu besitzen, erzeugt ein gutes Gefühl. Beim Herstellen halten wir inne
den Schmuckstücken von Kapitel 2. Dafür brauchen Sie keine
und konzentrieren uns dabei
besonderen Vorkenntnisse oder Talente.
vom Konsum überflüssiger
Die Ergebnisse sind aber so schön, dass auch Fortgeschrittene sich zu deren Umsetzung verführt fühlen werden. Die Schmuckstücke sind leicht anzufertigen und mit einem minimalen Aufwand an Werkzeugen und Material zu bewerkstelligen. Und das Beste ist: sie kosten fast nichts.
auf das Wesentliche, fernab
Massenprodukte.
2 0
B A S I C S
DAS SIND DIE WERKZEUGE, MATERIALIEN …
1. Acrylfarben
5. Beize
19. Briefwaage
13. Eimer
2. Acrylgrundierung
6. Bleistifte
10. Bürste
14. Feinsäge
3. Arbeitshandschuhe
7. Bohrmaschine
11. Cutter
15. Fixierklemmen
4. Baumwolltuch
8. Bohrmaschinen-Rühraufsatz
12. Deckel
16. Folien
B A S I C S
2 1
UND WAS MAN SONST NOCH SO BRAUCHT
17. Gaffertape und Graupappe
21. Handtuch
25. Klarlack
29. Messbecher
18. Gesso-Grundierung
22. Hasendraht
26. Kombizange
30. Metallb端rste
19. Grundierpinsel
23. Hasenleim
27. Kreide
31. Metallfeile
20. Hammer
24. Holzfeile
28. Kreppklebeband
32. Metallwinkel
2 2
B A S I C S
DAS SIND DIE WERKZEUGE, MATERIALIEN …
33. Mischnapf
37. Pinsel
41. Rollendraht
45. Schleifpapier
34. Müllbeutel
38. Pinselseife
42. Rundfeile
46. Schüssel
35. Nassschleifpapier
39. Pinselstift
43. Schere
47. Schwämme
36. Papiernest
40. Pulp
44. Schleifleiste
48. Seifenblasen
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UND WAS MAN SONST NOCH SO BRAUCHT
49. Skizzenpapier
53. Stein
57. Teller
61. Wassergefäß
50. Spachtel
54. Stuckspachtel
58. Trockengitter
62. Weißleim
51. Stahlwolle
55. Tacker
59. Vaseline
63. Zeitungspapier
52. Staubmaske
56. Tapetenkleister
60. Vorstecher
64. Zollstock
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B A S I C S
11. Acrylfarbe ∙ lösemittelfreie, wasserlösliche Farbe, die sich sowohl pastos, als auch – mit Wasser verdünnt – transparent auftragen
15. Fixierklemmen ∙ zum Halten und Fixieren von Klebestellen. 16. Folie ∙ wird als Trennschicht zwischen Form und Pulp benötigt.
lässt. Trocknet wasserfest auf und haftet auf jedem staub- und
Bei kleinen Objekten Frischhaltefolie, bei größeren Abdeckfolie.
fettfreien Untergrund. Besteht aus Pigment, Acrylharzemulsion
Folie mehrmals verwenden und Alufolie der Umwelt zuliebe
und Wasser. Bildet nach dem Verdunsten des Wassers einen
möglichst sparsam einsetzen.
wasserunlöslichen Kunststofffilm, der die Pigmente umschließt. Getrocknete Farbe lässt sich nicht mehr auswaschen. Am besten
17. Gaffertape ∙ extrem klebstarkes, wasserfestes, reißfestes Gewebeband zum Fixieren von Graupappe in 50 mm Breite.
in Künstlerqualität kaufen. Farben minderer Qualität bilden oft
Graupappe ∙ glatte, stabile Pappe aus 100 % Altpapier für Buch-
unschönen, plastikartigen Film. Gute Acrylfarben sind licht- und
bindearbeiten und Modellbau. In Bögen ab DIN A4 im Künstlerbe-
alterungsbeständig und verdampfen beim Verarbeiten keine ge-
darf erhältlich. In 2 mm Stärke verarbeiten.
sundheitsbedenklichen Stoffe. Farbreste eintrocknen lassen und
18. Gesso-Grundierung ∙ zum Versiegeln von Pulp und als Basis für
über den Hausmüll entsorgen, nicht in das Waschbecken schüt-
Farbaufträge. Eine selbst hergestellte Gesso-Grundierung gleicht
ten. Pinsel vor dem Auswaschen auf Zeitungspapier ausstreichen. 12. Acrylgrundierung ∙ zum Grundieren von Pulp-Objekten. Alternativ: Wandfarbe. 13. Arbeitshandschuhe ∙ schützen die Hände bei Schleifarbeiten vor Verletzungen. 14. Baumwolltuch ∙ zum Auswringen von Papierfasermasse; es sollte möglichst grobmaschig sein. 15. Beize ∙ wasserlösliche Holzbeize zum Einfärben von Pulp. 16. Bleistift ∙ zum Markieren und Vorzeichnen. Umweltfreundliches Zeichenmaterial aus Graphit und nachwachsendem Holz. Verzichten Sie auf lösemittelhaltige, plastikummantelte Filzschreiber. 17. Bohrmaschine ∙ zum schnellen Anrühren größerer Mengen Pulp und Bohren von Löchern. 18. Bohrmaschinen-Rühraufsatz ∙ für das schnelle Zerkleinern von Zeitungen.
zusätzlich kleinere Unebenheiten im Pulp aus. 19. Grundierpinsel ∙ zum Auftragen von Grundierung und Kleister. Ich verwende meistens einen Borstenflachpinsel in Gr. 2,5 – 3. 20. Hammer ∙ zum Anbringen von Aufhängungen. 21. Handtuch ∙ zum Unterlegen und Abwischen verkleisterter Hände. 22. Hasendraht ∙ feines Drahtgeflecht mit einer Maschengröße von 13 – 16 mm für den Bau von Gerüsten. In Rollen ab 10 m und in den Breiten 0,50 m, 0,75 m und 1 m erhältlich. 23. Hasenleim ∙ bernsteinfarbener Knochenleim, aus Häuten und Knochen von Kaninchen. Bindemittel für Gesso-Grundierung. In Perl- oder Granulatform im Künstlerbedarf erhältlich. 24. Holzfeile ∙ zum Glätten von Pulp-Oberflächen. Mit flacher und gewölbter Seite. Raspelhieb 2 oder feiner. 25. Klarlack ∙ zum Versiegeln von Pulp-Oberflächen. Möglichst umweltfreundlichen, wasserlöslichen, lichtbeständigen UV-Acryltrans-
19. Briefwaage ∙ oder Küchenwaage zum Abwiegen von Hasenleim.
parentlack in flüssiger Form verwenden. Er ist in verschiedenen
10. Bürste ∙ zum Entfernen von Schleifstaub.
Glanzgraden im Künstlerbedarf erhältlich. Arbeiten, die stoßfest
11. Cutter ∙ scharfes Schneidemesser mit auswechselbaren Klingen.
sein sollen, werden ausnahmsweise mit lösemittelhaltigem,
Stumpfe Klingen an der Markierung abbrechen. 12. Deckel ∙ von Gläsern, Bechern und Kaffeedosen zum Anmischen kleiner Farbmengen. 13. Eimer ∙ haushaltsüblicher Plastikeimer mit 5 oder 10 l Fassungsvermögen zum Anrühren von Kleister und Herstellen von Pulp. Auch als Ständer für runde Objekte geeignet. 14. Feinsäge ∙ zum Absägen oder Einsägen kleinerer Pulp-Teile und Holzleisten.
schlagfestem Autoacrylklarlackspray versiegelt. Nur im Freien verarbeiten! 26. Kombizange ∙ Zange, die Seitenschneider und Flachzange vereint. Zum Schneiden und Biegen von Draht. 27. Kreide ∙ eierschalenfarbiger Füllstoff für Gesso-Grundierung. Aus natürlichen Kreidevorkommen auf Rügen und in der Champagne gewonnen. In Pulverform im Künstlerbedarf erhältlich. 28. Kreppklebeband ∙ selbstklebendes Abklebeband für Malerarbeiten. In
B A S I C S
verschiedenen Breiten erhältlich. Nur glattes Klebeband in einer Breite
bung von Schleifpapier. Ca. 30 cm lange Holzleiste mit abgerun-
von 30 mm verwenden, geriffeltes dehnt sich beim Verarbeiten.
deten Ecken für Wölbungen, Schleifblock für plane Flächen.
29. Messbecher ∙ zum Abmessen von Wasser für Kleister- und Gesso-Grundierung. 30. Metallbürste ∙ zum Reinigen von Feilen. 31. Metallfeile ∙ Feile mit Waffelstruktur. Gut zum Glätten von Oberflächen kleinerer Pulp-Objekte und Rändern. 32. Metallwinkel ∙ Geodreieck aus Metall zum Messen und als Schneideschiene. 33. Mischnapf ∙ zum Anmischen von Farben. 34. Müllbeutel ∙ zum Feuchthalten von Objekten. 35. Nassschleifpapier ∙ zum Glätten von Gesso-Grundierungen mit
45. Schleifpapier ∙ zum Glätten von trockenen Pulp-Oberflächen. In 60er- und 100er-Körnung. Je höher die Zahl, desto feiner. 46. Schüsseln ∙ haushaltsübliche Schüsseln zum Kneten von Pulp und Aufbewahren von Kleister. 47. Schwämme ∙ zum Abreiben frischer Farbe. Raue Seite kann auch zum Nassschleifen von Gesso-Grundierung benutzt werden. 48. Seifenblasen ∙ falls einem mal nichts einfällt. 49. Skizzenpapier ∙ zum Skizzieren. Zum Anfertigen von Schablonen billiges, großformatiges Pack- oder Malerpapier von der Rolle. 50. Spachtel ∙ zum Abnehmen von Pulp von der Unterlage.
Wasser. Wasserfestes Gewebeschleifpapier, Körnung 100 – 120.
51. Stahlwolle ∙ zum Mattieren stark glänzender Flächen.
Zur Unterscheidung von normalen Schleifpapieren schwarz gefärbt.
52. Staubmaske ∙ zum Schutz vor Schleifstaub.
36. Papiernest ∙ gedrehtes, zu einem Kranz geformtes Papier. Als Unterlage für feuchte Pulp-Objekte, verhindert das Eindellen der Auflagefläche.
53. Stein ∙ zum Beschweren während des Trocknens. 54. Stuckspachtel ∙ auch Gips- oder Stukkateureisen genannt. Zweiseitiger Spachtel aus Metall zum Modellieren von Pulp.
37. Pinsel ∙ Borstenflachpinsel (oben): zum Auftragen von Farbflächen.
Holzmodellierwerkzeuge sind nicht geeignet, da Pulp daran
Kunsthaarflachpinsel (Mitte): für perfekte Farbaufträge ohne Pinsel-
kleben bleibt. Alternativ: spitzes, – wegen der Unfallgefahr –
spuren. Marderhaarpinsel (unten): feine, spitze Pinsel zum Auftragen
möglichst stumpfes Küchenmesser.
filigraner Muster. 38. Pinselseife ∙ schonende Spezialseife zum Auswaschen von Pinseln. 39. Pinselstift ∙ wasserfester und lichtechter Stift mit Pinselspitze zum Aufmalen feiner Muster. 40. Pulp ∙ modellierfähige Masse aus Zellulose, Leim und Füllstoff.
55. Tacker ∙ zum Fixieren kleinerer Teile. 56. Tapetenkleister ∙ Kleister auf Zellulosebasis. Handelsüblicher Tapetenkleister enthält meist pilztötende Fungizide. Fungizidfreie Kleister gibt es im Naturfarbenladen oder im Bastelfachgeschäft. 57. Teller ∙ zum Portionieren von Pulp. 58. Trockengitter ∙ Farbabrollgitter zum Trocknen der Objekte.
Das Rezept für den im Buch verarbeiteten Pulp finden Sie auf
59. Vaseline ∙ oder Handcreme als Trennmittel bei Abformungen.
Seite 158.
60. Vorstecher oder Vorbohrer ∙ spitzes Werkzeug zum Vorbohren
41. Rollendraht ∙ grüner, plastikummantelter Rollenzaundraht, aus
und Markieren von Bohrlöchern. Zur Not reicht ein dicker Nagel.
dem Baumarkt oder Gartencenter, der nicht rosten kann. In
61. Wassergefäß ∙ Marmeladengläser und Joghurtbecher.
Gebinden zwischen 10 – 50 m Länge erhältlich. In den Beispielob-
62. Weißleim ∙ synthetischer Holz- und Papierkleber zum Kleben von
jekten wird Draht von ø 2,4 mm verwendet. Für kleinere Arbeiten
Kleinteilen und als Bindezusatz für Pulp. Wird auch als PVA-Leim
ist ein leicht zu formender Aluminiumdraht von der Rolle besser
bezeichnet. Ist weiß und mit Wasser verdünnbar, trocknet wasser-
geeignet.
fest und transparent auf. Getrocknet nicht mehr auszuwaschen.
42. Rundfeile ∙ zum Ausfeilen von Löchern. 43. Schere ∙ Papier- oder Haushaltsschere zum Schneiden von Papiervorlagen. 44. Schleifleiste und Schleifblock ∙ Hilfsmittel zur besseren Handha-
63. Zeitungspapier ∙ leichtes, holzhaltiges Papier für die Herstellung von Pulp und zum Kaschieren von Objekten. Stark säurehaltig, unbehandelte Oberflächen vergilben daher schnell. 64. Zollstock ∙ zum Messen.
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2 6
KAPITEL 2 warm up
der Anfang
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von etwas ganz anderem
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«Less is more»1, dieser Satz begleitet mich seit Beginn meines Studiums. Er begegnete mir bei der Beschäftigung mit den Idealen des Bauhauses im Werk von Mies van der Rohe, dem bekannten, deutschen Architekten. Er formulierte in seinem Werk eine elementare Formensprache, die ohne schmückende Elemente auskommt und somit dem eingesetzten Material größtmöglichen Entfaltungsspielraum geben soll.
DAS K APITEL WARM UP
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macht Sie mit dem Werkstoff Pulp
vertraut. Anhand kleinerer Objekte lernen Sie schrittweise unterschiedliche Aufbautechniken und verschiedene Möglichkeiten der Oberflächengestaltung kennen. Am Einstiegsprojekt der Schmuckstücke lernen Sie das Modellieren mit Pulp nach dem Grundrezept. Sie können sich dabei ganz auf das Material konzentrieren, ohne zusätzlich mit einer komplizierten Form kämpfen zu müssen. Die Oberfläche der Schmuckstücke ist unaufwendig in der Bearbeitung. Sie wird nur geschliffen und lackiert, wodurch eine schöne, steinartige Struktur entsteht, die jedes Mal ein wenig anders ausfällt. Dadurch entstehen einzigartige Unikate, deren sinnliche Oberfläche zum Anfassen verführt. Diese natürlich belassene Oberfläche des Pulps kommt in Verbindung mit einfachen, geometrischen Grundformen – wie bei den Schmuckstücken – am besten zur Geltung. Das sich anschließende Projekt der Magnete führt Sie in die farbige Gestaltung der Oberfläche ein, und Sie lernen ein kleines Drahtgerüst zu bauen. Dafür stellen Sie eine GessoGrundierung her, deren Rezeptur auf die Anfänge der Tafelmalerei zurückgeht. Das Ansetzen der Grundierung ist zwar etwas aufwendig, aber ihre einzigartige haptische Wirkung wird Sie davon überzeugen, dass die Mühe sich lohnt. Weitere
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Projekte zeigen das Abformen mit Pulp und das Einbetten von Gegenständen und geben Ihnen einen Vorgeschmack auf die umfassenderen Techniken der nachfolgenden Kapitel. Am Ende des Kapitels werden Sie in der Lage sein, die Werkstoffmasse nach Augenmaß gleichmäßig um ein Objekt herum auftragen zu können, was bei symmetrischen Gegenständen nicht einfach ist. Dazu ist es hilfreich, Ihr Objekt während des Modellierens ständig auf einer beweglichen Unterlage hin und
Sie können allen Objekten noch mehr Persönlichkeit geben, indem Sie neue
her zu drehen. Bei den kleinen Einstiegsbeispielen reicht dafür
Formen erfinden oder
eine feste Papierunterlage, ein Kartonstück oder eine mehr-
die Größenverhältnisse
mals gefaltete Zeitung.
So werden die Stücke zu
verändern.
Ihrem ganz eigenen
Die kleinen Formen des Kapitels WARM UP ermöglichen Ihnen ein schnelles, unbeschwertes Experimentieren mit dem Material Pulp, ohne dabei Material zu verschwenden. Formen, die Ihnen nicht gefallen, kneten Sie einfach wieder unter die PulpMasse und beginnen von vorn. Wenn die Masse durch Feuchtigkeitsverlust nicht mehr geschmeidig genug zum Modellieren ist, geben Sie ein wenig Tapetenkleister dazu. Alle benötigten Techniken und Rezepte können Sie bei Bedarf im letzten Kapitel TO DO ausführlich nachlesen. Experimentieren Sie mit den verschiedenen Oberflächen und Techniken, indem Sie diese miteinander kombinieren, aber denken Sie daran, dass weniger oft mehr ist.
Kunstwerk, mit dem Sie sich oder Ihr Zuhause verschönern.
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SCHMUCKSTÜCKE In der Abbildung
Schmuckstücke sind Skulpturen im Kleinformat und damit ide-
rechts sehen Sie einige Schmuckstücke mit einer farbigen Oberfläche. Wenn Sie Ihr Schmuckstück farbig gestalten
ale Einstiegsobjekte für das Arbeiten mit dem Werkstoff Pulp. Den folgenden Beispielen liegt die simple Kreisform zugrunde. Einfache, geometrische Formen bilden die Basis für eine kom-
wollen, müssen Sie es vorher sehr glatt schleifen und eine Grundierung als Untergrund auftragen. Wie das geht, wird auf
plexe Formensprache, mit der Sie sich später auseinandersetzen werden. Die Schmuckstücke sind leicht herzustellen, da man dafür kaum
Seite 192 beschrieben.
Material und Werkzeuge benötigt. Dank ihrer überschaubaren Größe sind die handwerklichen Techniken und das Materialverhalten des Pulps an ihnen schnell zu erlernen. So können Sie rasch eine preiswerte und individuelle Schmuckkollektion kreieren. Die Oberflächen des Anhängers und Armreifes müssen nach dem Schleifen mit Klarlack überzogen werden, um ein Vergilben des aus Zeitungspapier hergestellten Pulps zu verhindern. Der Arbeitsvorgang ist bei allen abgebildeten Anhängern und Armreifen gleich, lediglich die Form verändert sich. Er wird daher nur an jeweils einem Beispiel erläutert.
Mit Pulp haben Sie schnell Ihre eigene Schmuckkollektion kreiert. Sie können auch problemlos Broschen und Ringe anfertigen.
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DAS WIRD GEMACHT Legen Sie immer ein Papier unter feuchte Pulp-Objekte, damit sie nicht an festen Unterlagen kleben bleiben. Das Skizzenpapier dient hier gleichzeitig als drehbare Unterlage. Damit können Sie auch ohne Töpferscheibe Ihr Schmuckstück von allen Seiten betrachten und rundum schön gleichmäßig ausarbeiten.
1–2 Tage trocknen
Damit sich die einzelnen Schichten Pulp gut miteinander verbinden, streichen Sie vor einem neuen Auftrag die trockene Schicht mit etwas Kleister ein. Sonst besteht die Gefahr, dass der trockene Pulp die Feuchtigkeit aus der neuen Schicht saugt, sich nicht richtig verbindet und die Schichten beim Schleifen auseinanderbröseln.
1 Tag trocknen
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ANHÄNGER DAS
WIRD
GEBRAUCHT
Zeitungspapier oder ein Stück stärkeres Papier, Bleistift, Lineal, Zirkel,
halbe Menge Pulp nach Grundrezept (reicht für 3 Schmuckstücke), Stuckspachtel oder spitzes Küchenmesser, Farbabrollgitter oder Küchenrost, Tapetenkleister, 60er- und 100er-Schleifpapier, Schleifleiste, Rundfeile oder zusammengerolltes Schleifpapier, Arbeitshandschuh, Bürste, UV-Acryltransparentlack matt, Borstenflachpinsel Nr. 18, Wassergefäß, Mischdeckel, Leder- oder Kautschukband
Zeichnen Sie auf das Papier einen Kreis in
Papier vom Anhänger ziehen. Festgeklebte
der gewünschten Größe des Anhängers.
Papierfetzen ohne Lufteinschlüsse werden
Der abgebildete Außenkreis hat einen
einfach übermodelliert. Alles andere abkrat-
Durchmesser von 8 cm, der Innenkreis einen
zen. Den Anhänger rundum mit etwas Kleister
Durchmesser von 3 cm.
einstreichen, damit sich die folgende Schicht gut verbindet. Es besteht sonst die Gefahr,
Den vorgezeichneten Kreis mit Pulp ca. 1,5 cm
dass der trockene Pulp die Feuchtigkeit aus
hoch nachformen, das Loch in der Mitte
der neuen Schicht saugt, sich nicht richtig
aussparen. Die Oberfläche mit einem Stuck-
verbindet und die Schichten beim Schleifen
spachtel oder Küchenmesser sorgfältig glatt
auseinanderbröseln. Mit einer zweiten, dünnen
streichen. Anschließend die Form mit dem
Schicht die seitliche, runde Form gleichmäßig
Papier auf ein Gitter legen und zum Trocknen
ausarbeiten.
an einen warmen, luftigen Platz oder auf die Heizung stellen.
Als Nächstes die Oberfläche, die durch den Trocknungsprozess geschrumpft ist, glätten
Die Trocknungszeit hängt von der Umge-
und Auflageabdrücke ausgleichen. Damit sich
bungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab.
der Pulp gut modellieren lässt, zwischendurch
Deswegen können nur ungefähre Zeiten
mit der Spitze des Stuckspachtels etwas
angegeben werden. Der Anhänger braucht auf
Kleister aufnehmen und einarbeiten. Sorgfäl-
der Heizung 1 Tag zum Trocknen, bei normaler
tiges Modellieren ist wichtig. Den Anhänger
Zimmertemperatur bis zu 2 Tagen. Zwischen-
wieder 1 Tag trocknen lassen.
durch mehrmals wenden, damit er gleichmäßig durchtrocknet und sich nicht verzieht. Sie spüren beim Anfassen, ob ein Pulp-Objekt durchgetrocknet ist. Trockener Pulp fühlt sich warm an. Wenn noch Restfeuchtigkeit im Material ist, fühlt er sich kühl an.
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W A R M
DAS WIRD GEMACHT
U P
W A R M
U P
Ein rechteckiges Stück vom groben Schleifpa-
Den fertigen Anhänger an einem Kautschuk-
pier abreißen und um die Schleifleiste legen.
oder Lederband in der gewünschten Länge
Mithilfe der Leiste können Sie mehr Druck
befestigen. Damit das Band in der Länge
ausüben und gleichmäßiger schleifen. Wie
verstellbar ist, zwei Knoten wie in der Skizze
Sie eine Schleifleiste anfertigen, ist auf Seite
unten herstellen.
191 beschrieben. Die Oberfläche damit glatt schleifen, einige kleine Vertiefungen stehen
Der fertige Anhänger sieht dann so aus.
lassen. Die Vertiefungen geben dem fertigen Anhänger ein natürliches Aussehen, das an Granit erinnert.
WAS MAN SONST NOCH MACHEN K ANN Zu dem neutralen Grau des Pulps passen
Anschließend den Innenkreis schleifen. Das
sehr gut knallige Farben. Ziehen Sie durch
geht am besten mit einer Rundfeile. Ist keine
den Anhänger ein farblich passendes Band
vorhanden, rollen Sie ein Stück Schleifpapier
Ihrer Wahl.
zusammen und glätten damit den Innenkreis. Zuletzt harte Kanten abrunden, bis sich der Anhänger angenehm glatt in der Hand anfühlt. Beim Schleifen über die haltende Hand einen Arbeitshandschuh ziehen. Mit der Bürste Schleifstaub entfernen. 1. Den Anhänger zweimal mit UV-Acryltransparentlack überziehen, damit er gegen Schmutz und Wasser unempfindlich ist und nicht vergilbt. Zuerst eine Seite und den Rand lackieren, trocknen lassen, umdrehen, andere Seite lackieren. Nach dem Trocknen des ersten Lacküberzugs raut sich die Oberfläche ein wenig auf und wird mit feinem Schleifpapier wieder glatt geschliffen, bevor der zweite Anstrich folgt. Trocknen lassen.
2.
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