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DER LIE BES STROM
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Die Mitternachtsberge
der Nachteulen und Rotweinlieder
Landkarte meines
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Das Tiefland des duftenden Morgenkaffees
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Pläne, Karten, Skizzen
gestalten und von Hand zeichnen HAUPT VERLAG
Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel Hand Drawn Maps bei Quid Publishing, Brighton, UK, einem Unternehmen der Quarto Group The Old Brewery, 6 Blundell Street GB-London N7 9 BH © Quarto Publishing plc Gestaltung: Lee Suttey Umschlagabbildungen: Helen Cann Aus dem Englischen übersetzt von Birgit Lamerz-Beckschäfer, D-Datteln Lektorat der deutschsprachigen Ausgabe: Dörte Fuchs, D-Freiburg Umschlag und Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, D-Göttingen Printed in China
Die durch den Transport verursachten CO2-Emissionen wurden durch den Kauf eines CO2-Zertifikats kompensiert. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-60174-8 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2017 für die deutschsprachige Ausgabe Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt. Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren.
Inhalt
6
10
158
Einleitung
Kapitel 1
Register
7 '' uber dieses Buch
8 Eine kurze Geschichte der Kartografie
Grundelemente einer Karte
38 Kapitel 2
Kartentypen
66 Kapitel 3
Stadt-, Netz- und ' ' Ortsplane
94 Kapitel 4
Ideenkarten
130 Kapitel 5
Projekte
160 '' uber die Autorin
161 Vorlagen
Einleitung Schon eine ganz gewöhnliche Papierlandkarte birgt endlose Geheimnisse. Ihre verschlungenen Pfade und geheimnisvollen Symbole verraten uns viel mehr, als ein Navigationsgerät es je könnte. Verglichen mit einem Navi, das nur einen Tunnelblick zu bieten hat, gewährt uns eine Karte aus der Vogelperspektive Einblicke in die Geografie, aber auch in die Kultur und Geschichte eines Ortes. Landkarten und Stadtpläne erzählen von den Eigenheiten ihrer Schöpfer und Kulturen und führen uns vor Augen, wie Städte von einem Gewirr enger Gassen zu modernen Metropolen heranwuchsen. Meine Reise durch die Geschichte handgezeichneter Karten und Pläne begann mit einem Job in einer Galerie für antiquarische Drucke, den ich nach drei Wochen wieder verlor. Die Arbeiten zweier großer Kartografen des 17. Jahrhunderts, John Speed und John Ogilby, fesselten mich mit ihren kräftigen Farben und verblüffenden Details. Speed und Ogilby zeichneten ihre Karten von Hand, bildeten das ab, was ihnen wichtig erschien, und ließen alles andere einfach weg. Ein Kartograf verfolgt immer einen bestimmten Zweck: Er will Grenzen, Besitz- und Reichtümer dokumentieren, Dinge ein- oder Menschen ausschließen oder schlicht etwas für die Nachwelt festhalten. Die Details auf den Karten und Plänen sind das Ergebnis dieses Prozesses und spiegeln das perfekte Zusammenspiel von Informationsvermittlung und Gestaltungswillen.
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Einleitung
'' uber dieses Buch In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie selbst einfache Karten und Pläne nach eigenen Ideen zeichnen können. Sie lernen, wie man Kompassrosen, Kartuschen und Symbole gestaltet – das Handwerkszeug jedes Kartografen. Danach schauen wir uns an, wie man eine dreidimensionale Landschaft auf eine zweidimensionale Fläche bannt, seien es Bauzeichnungen, axonometrische Raster, U-Bahn-Pläne oder Schatzkarten. Anschließend widmen wir uns der Darstellung nichtgeografischer Strukturen und abstrakterer Konzepte wie Ideen, Gedankengänge, Verwandtschafts- oder anatomische Verhältnisse. Zu jedem Kapitel gibt es eine praktische Übung. Bei manchen Übungen lasse ich Sie etwas recherchieren, bei anderen schicke ich Sie zu einem Spaziergang an die frische Luft. Für einige brauchen Sie Rasterpapier oder Vorlagen, die Sie ganz hinten im Buch finden. Außerdem benötigen Sie natürlich Mal- und Zeichenmaterial. Jede Karte in diesem Buch beginnt mit einer simplen Strichzeichnung, aber viele meiner Beispiele werden anschließend farbig gestaltet. Probieren Sie einfach verschiedene Materialien aus. Gelegentlich empfehle ich die Benutzung von Zirkel, Lineal und Winkelmesser, aber da es hier um Handzeichnungen ohne Anspruch auf technische Perfektion geht, genügt in der Regel sorgfältiges Arbeiten mit Augenmaß. Im letzten Kapitel finden Sie ein paar Vorschläge für den praktischen Einsatz von handgezeichneten Karten und Plänen, etwa für Wegbeschreibungen, Reisetagebücher oder einfach, um Ihre Ideen auf kreative Weise zum Ausdruck zu bringen und festzuhalten. Neben meinen eigenen Beispielen finden Sie Hinweise auf die Werke anderer Kartografen, die Sie sicher auch interessieren werden. Weitere Inspirationen bieten die Profile von fünf Künstlern, die kartografisch arbeiten.
'' uber dieses Buch
7
Eine kurze Geschichte der Kartografie Die Kunst der Kartografie ist uralt. Karten sind unverzichtbar, seit Menschen versuchen, anderen wichtige Einzelheiten über bestimmte Orte mitzuteilen oder ihnen den Weg von A nach B zu beschreiben. Beispiele für prähistorische Karten gibt es in Hülle und Fülle: Schon in den steinzeitlichen Höhlenmalereien von Lascaux tauchen Sternbilder auf. Die grönländischen Inuit schnitzten aus Holz meisterhafte Wegekarten mit plastischen Küstenkonturen, die man in die Tasche stecken und zur Jagd mitnehmen konnte. Die polynesischen Seefahrer flochten aus Stöcken, Muscheln und Palmblättern Karten des Pazifiks. Als sich die ersten Hochkulturen entwickelten, wurden auch die Landkarten ausgefeilter. Die Babylonier drückten Symbole für Berge, Flüsse und Städte in Tontäfelchen, und die Ägypter verzeichneten die Grenzen ihrer Parzellen am Nilufer auf Papyrusplänen. Der griechische Universalgelehrte Ptolemäus stellte strenge mathematische Regeln für Karten auf. In seiner Abhandlung Geographia definierte er um 150 n. Chr. die Längen- und Breitengrade und revolutionierte damit die geografischen Vorstellungen der Gelehrten bis weit in die Renaissance hinein. Im mittelalterlichen Europa entstanden Karten vor allem in Klöstern. Die Mönche verzierten sie reich mit Buchmalereien und Blattgold und dokumentierten oft sehr detailliert, wenn auch nicht immer korrekt, die bekannten Pilgerrouten nach Jerusalem. Noch intensiver pflegte man die Kunst des Kartenzeichnens zur selben Zeit in arabischen Ländern. Im 12. Jahrhundert erstellte der maurische Gelehrte Muhammad al-Idrisi einen Weltatlas zur „Ergötzung dessen, der die Welt bereisen möchte“. Dank der Erfindung besserer astronomischer Instrumente und der Einrichtung von Sternwarten konnten arabische Forscher wie al-Idrisi bereits Meridianbögen und damit auch den Erdumfang genauer berechnen und Entfernungen exakter wiedergeben. Al-Idrisis Weltkarte war zu ihrer Zeit eine der genauesten der Welt und setzte noch Jahrhunderte später Maßstäbe.
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Eine kurze Geschichte der Kartografie
Von der Landkarte zur Kartografie Als die Menschen sich allmählich weiter in die Welt hinauswagten, um Handel zu treiben oder Kolonien zu gründen, brauchten sie bessere und detailliertere See- und Landkarten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts, im „Zeitalter der Entdeckungen“, erlebte die Kartografie mit der Kartierung Westeuropas, später Amerikas, Afrikas und Eurasiens eine erste Blütezeit. Portugiesische Seekarten (Portolankarten) verwendeten als Orientierungshilfe erstmals so genannte Rumbenlinien, die alle Meridiane im selben Winkel kreuzen. In den Niederlanden, einer Seefahrer- und Handelsnation, entstanden Seekarten, die nicht nur genau, sondern auch so reich verziert waren, dass sie als Kunstwerke geschätzt wurden. 1569 entdeckte der flämische Kartograf Gerhard Mercator, wie man die Erdkugel winkeltreu auf eine Fläche projizieren kann. Diese „Mercator-Projektion“ ist bis heute in Gebrauch. Weitere Verbesserungen brachten die Fortschritte bei den Vermessungsmethoden im 18. Jahrhundert mit sich. Der Nonius, eine bewegliche Längenskala an Messschiebern und Quadranten, gestattete exaktere Messungen und damit die präzisere Wiedergabe von Entfernungen und Neigungswinkeln. Auch die Weiterentwicklungen im
Druckerhandwerk führten zu exakteren Darstellungen. Drucke ersetzten zunehmend die handgezeichneten Karten mit ihrer schwankenden Qualität und förderten die Verbreitung geografischen Wissens. Im 19. und 20. Jahrhundert ermöglichten die moderne Luft- und Raumfahrt sowie die Satellitentechnik hochauflösende Luftbilder, auf deren Grundlage noch exaktere Landkarten mit großem Maßstab entstehen konnten. Im 21. Jahrhundert erleben wir dank der Computer- und Informationstechnik erneut eine Revolution. Landkarten und Stadtpläne entstehen heute mithilfe modernster CAD-Software, Raumanalyse und Bildverarbeitung am PC. Entsprechend exakt und praktisch sind digitale Navigationssysteme und Google-Earth-Karten. Verglichen mit alten, handgezeichneten Karten wirken sie dennoch irgendwie seelenlos. Bei all ihrer sympathischen Fehlbarkeit bieten handgezeichnete Karten etwas, das ihren digitalen Nachfolgern fremd ist: faszinierende Aussagen über die abgebildeten Landschaften mitsamt ihrer Kultur und Geschichte und über die einzigartige Persönlichkeit des Kartografen.
Eine kurze Geschichte der Kartografie
9
Kapitel  1
Grundelemente einer Karte
Kompassrosen Kompass- oder Windrosen sind uns von vielen Karten vertraut und sollen Benutzern helfen, sich in der Karte zu orientieren oder von A nach B zu navigieren. Sie zeigen die vier Haupthimmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen an, manche auch die Nebenhimmelsrichtungen (Nordwesten, Südwesten etc.). Heutige Karten sind in der Regel genordet, das heißt, Norden liegt „oben“ auf der Karte. Das war in früheren Jahrhunderten oft noch anders. Seit fast 2000 Jahren dienen Kompasse dazu, mithilfe des Erdmagnetfelds den geografischen Norden zu ermitteln. Chinesische Forscher der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) verwendeten dafür das magnetische Eisenoxid Magnetit, das sich von selbst am Magnetfeld ausrichtet. Später fertigte man Kompasse an, deren Eisennadeln man durch Anschlagen mit einem Magnetit magnetisierte. Heute lassen sich sogar moderne Elektronikgeräte wie Smartphones als Kompasse einsetzen – dank komplexer Magnetometer, die auf Sensoren im Chip zugreifen. Die älteste bekannte Kompassrose auf einer Karte zeichnete 1375 der katalanische Kartograf Abraham Cresques aus Mallorca. Seither steht sie bei Kartografen als ebenso nützliches wie dekoratives Gestaltungselement hoch im Kurs.
12
GRUNDELEMENTE EINER KARTE
KOMPASSROSEN 13
Eine einfache Kompassrose zeichnen 1
2
Zeichnen Sie zunächst zwei konzentrische Kreise (einen kleineren inneren und einen größeren äußeren). Ziehen Sie dann mit dem Lineal eine senkrechte Linie durch ihren gemeinsamen Mittelpunkt. Das obere Ende der Linie ist Norden, das untere Süden. Mithilfe eines Winkelmaßes zeichnen Sie exakt im rechten Winkel (90 Grad) eine Waagerechte ein, die Ihre Nord-Süd-Linie im Mittelpunkt kreuzt. Sie zeigt links nach Westen und rechts nach Osten.
3
Vom obersten Punkt des Außenkreises aus markieren Sie mit dem Winkelmesser im Uhrzeigersinn 45 und 135 Grad, drehen den Winkelmesser dann um und markieren die untere Kreishälfte genauso.
4
Verbinden Sie mit dem Lineal die jeweils gegenüberliegenden Markierungen quer durch den Mittelpunkt. Nun haben Sie acht Himmelrichtungen (im Uhrzeigersinn von oben): Norden (N) Nordosten (NO), Osten (O), Südosten (SO), Süden (S), Südwesten (SW), Westen (W) und Nordwesten (NW).
Zeichnen Sie mithilfe des Lineals eine Diagonale von N auf dem Außenkreis zu NO auf dem Innenkreis, von dort aus eine weitere Diagonale zu O auf dem Außenkreis. Auf diese Weise rings um die Windrose fortfahren (von außen O zu innen SO zu außen S zu innen SW etc.), bis Sie wieder bei N sind. Sie haben jetzt einen vierzackigen Stern vor sich, dessen Spitzen in die vier Haupthimmelsrichtungen zeigen.
5
Zeichnen Sie nun vom äußeren Punkt NO aus eine Diagonale zu O auf dem Innenkreis und von dort eine Diagonale zu SO auf dem Außenkreis ein usw. (von außen SO zu innen S zu außen SW zu innen W zu außen NW zu innen N und von dort zu außen NW). Jetzt müsste Ihr Stern achtzackig sein und mit den neuen Spitzen in die Nebenhimmelsrichtungen zeigen. Damit ist die Kompassrose komplett. 14
GRUNDELEMENTE EINER KARTE
– Jetzt sind Sie an der Reihe – 1 Wählen Sie für Ihre Kompassrose ein Farbschema, das zur geplanten Karte passt. Bei meiner Windrose habe ich mich für ein farbenfrohes geometrisches Muster und für Gouache- und Aquarellfarben in Meerblau und Seegrün entschieden (siehe S. 13).
2 Dekorativ wirken Kontrastfarben für die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen (wie bei den Windrosen in meinen Reisetagebüchern auf S. 136–139), geometrische Muster oder maritime Elemente. Bei meinem Entwurf auf S. 13 steht ein kleines Bild im Mittelpunkt; die Lilie als Nordpfeil erinnert an den Stil vieler traditioneller Windrosen.
3 Serifenschriften verleihen Ihren Karten eine historische Anmutung, serifenlose Schriften wirken modern. Die Himmelsrichtungen werden meist mit N, S, O und W abgekürzt, manchmal aber auch ausgeschrieben. Experimentieren Sie mit verschiedenen Schriftarten für die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen.
4 Soll Ihre Karte detaillierter und komplexer wirken, können Sie die Punkte zwischen den Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen (bei 22,5 Grad, 67,5 Grad, 112,5 Grad und 157,5 Grad) ergänzen. Ein Beispiel finden Sie in der Geruchslandkarte auf S. 116–119.
5 Eine perfekte Kompassrose erfordert präzises Arbeiten, vor allem bei kleinen Formaten. Ich empfehle deshalb Werkzeuge und Materialien, mit denen Sie klare Linien zeichnen können: spitze Bleistifte, feine Haarpinsel, schmale Schreibfedern, Tuschen und Aquarellfarben. Praktisch für Feinarbeiten ist eine Lupenleuchte.
KOMPASSROSEN
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Serifen- und Schreibschriften Es macht Spaß, selbst gestaltete Karten und Pläne auch von Hand zu beschriften. Alte Landkarten enthalten oft wunderschön kalligrafierte Legenden und Vignetten. Unter Serifenschriften versteht man in der Typografie Schriften wie Times New Roman, deren Buchstaben an den Enden kleine Querstriche aufweisen. Sie verleihen Karten etwas von dem altehrwürdigen Glanz einer Zeit, in der das Reisen für die meisten ein Wunsch traum blieb und ein Atlas einen Wochenlohn kostete. Der Überlieferung nach entstanden Serifen, als römische Steinmetze vorgemalte Buchstaben inklusive der oben und unten leicht überstehenden Pinselstriche aus meißelten. Lange hielt man Serifenschriften für besser lesbar als serifenlose Schriften, heute gilt das so nicht mehr. Da für Karten seit der Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert hinein grundsätzlich Serifenschriften verwendet wurden, empfinden wir diese Schriften aber häufig als passender und historisch authentischer.
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GRUNDELEMENTE EINER KARTE
Schreibschriften Ich benutze für meine Karten oft traditionelle Schriftarten, die mich an die Handschrift meiner Großmutter erinnern. Bei diesen „Schreibschriften“ (die auch als digitale Fonts so heißen) werden die einzelnen Buchstaben in der Regel miteinander verbunden und manchmal mit Kringeln und Schnörkeln verziert. Mit ein bisschen Experimentierfreude und Übung gelingt das auch gut von Hand. Schreiben Sie zur Übung zunächst mit Bleistift ein Wort in Kleinbuchstaben und einer leicht nach rechts geneigten Schreibschrift (notfalls das Blatt etwas nach links drehen). Wenn das Schriftbild
Schauen Sie sich die Buchstaben mit Oberlängen an: Statt eines senkrecht nach oben führenden Strichs zeichnen Sie eine in leichtem Bogen nach oben und wieder abwärts führende Schleife. Dasselbe gilt für die Unterlängen: Führen Sie den Strich in einer Schleife nach links, bevor Sie ihn an der Grundlinie in den nächsten Buchstaben übergehen lassen.
ganz ebenmäßig werden soll, empfiehlt es sich, ein Raster (siehe S. 19) zu verwenden, mit dem die Ober- und Unterlängen gleich lang werden. So einfach es aussehen mag: Bis man das Kalligrafieren perfekt beherrscht, können Jahre vergehen. Zum Glück kann man sich bei den Schriftelementen von Karten mehr Freiheiten erlauben und erzielt trotzdem wunderschöne Effekte. Je mehr Übung Sie haben, desto sicherer werden Sie und desto eher können Sie auf ein Raster verzichten. Mit handschriftlichen Ergänzungen geben Sie Ihren Karten eine ganz persönliche Note.
Lassen Sie Querstriche (zum Beispiel bei f und t) leicht nach oben ansteigen und sich am Ende leicht kringeln, oder verlängern Sie sie waagerecht bis zum Ende des Wortes – Letzeres allerdings nur bei einem Buchstaben pro Wort, da das Ganze sonst überladen aussieht.
Den letzten Buchstaben können Sie mit einem Schnörkel schmücken, der sich, wie hier gezeigt, auf oder unter der Grundlinie fortsetzt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Strichstärke zu variieren. Traditionell sind die Aufstriche dicker als die Abstriche.
Serifen- und Schreibschriften
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– Jetzt sind Sie an der Reihe – 1 Erstellen Sie zunächst ein Raster für Ihre Buchstaben. Zeichnen Sie eine waagerechte Linie quer über das Blatt: Das ist Ihre Grundlinie, auf der die Buchstaben sitzen.
2 Ziehen Sie nun ein wenig höher parallel dazu eine zweite Hilfslinie als obere Begrenzung für die Mittellänge der meisten Kleinbuchstaben.
3 Zeichnen Sie jetzt noch ein wenig höher eine weitere Parallele ein. Sie begrenzt die Oberlängen von Kleinbuchstaben wie f, h, k, l oder b. Auch Großbuchstaben enden üblicherweise knapp unterhalb dieser Hilfslinie.
4 Zum Schluss ziehen Sie noch eine Parallele unterhalb der Grundlinie. Sie begrenzt Ihre Unterlängen, also die Bestandteile von Buchstaben wie q, y, p, g oder j, die nach unten über die Grundlinie hinausragen.
5 Schreiben Sie von der Grundlinie aus das Alphabet in Ihr Raster, und zwar Groß- und Kleinbuchstaben. Verbreitern Sie die Enden der Buchstaben dort, wo sie auf eine der Linien stoßen (egal in welcher Höhe), zu Serifen, auch beim kleinen t, obwohl es eine verkürzte Oberlänge hat.
6 Bei Buchstaben, die in eher waagerechten Strichen enden wie die Großbuchstaben T, L, C und S, fügen Sie die Serifen senkrecht oder schräg an die Strichenden an.
7 Bei förmlichen Druckschriften ist der Aufstrich (links) oft breiter, der Abstrich (rechts) schmaler. Schauen Sie sich im Internet verschiedene Serifenschriften an, um sich Anregungen und Inspirationen zu holen. Üben Sie jeden Buchstaben mehrfach. Probieren Sie aus, wie er mit unterschiedlichen Strichbreiten und dekorativen Akzenten wirkt, und experimentieren Sie so lange, bis Ihnen die Schrift gefällt.
Serifen- und Schreibschriften
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Register A Ägypten 8, 76 Ahnentafeln 124–127, 126 alibi_factory 121 al-Idrisi, Muhammad 8
Columbia University Graduate School of Architecture 52 Corbineau, Antoine 128–129, 129 Cresques, Abraham 12
D
Arabische Karten 8
da Vinci, Leonardo 104
Architekturpläne 56–59, 58–59
Daker, Abi 64–65
Asakusa, Tokio 41, 43
Dant, Adam 81
Audiau, Antoine 69
DeGraff, Andrew 92–93, 93
Ausrüstung 7
Delisle, Guillaume 25
Axis Maps 44
Doctor Who 121
Axonometrische Karten 48–51, 50
3-D-Karten 9, 48
B
E
Babylonien 8, 28
Entwurf einer Karte 32–37
Bandkarten 76–79, 78
Erfahrungen kartieren 80
Batman-Comics (DC Comics) 120
Experiments in Motion (Columbia University
Beck, Harry 68
Graduate School of Architecture) 52
F
Bevölkerungskarten 112–115, 114
Faltkarten 152–155
Bilderkarten 40–43, 43
Familienstammbäume 124–127, 126
Bolivien 36, 37
Filme kartieren 88, 120–123, 121, 122
Bollmann, Hermann 48
Fisher, Jeffrey 97
Breitkopf, Johann Gottlob Immanuel 140
Frankreich 8, 78
Brown, Elliot R. 120 Burwash, Sarah 41 Buzan, Tony 108
C
G Gall, Franz Joseph 96 Ga-Sur, Babylonien 28 Gedankenlandkarten siehe Mindmaps Geografia di Tolomeo 40
Caron, Armelle 53
Geographia (Ptolemäus) 8
Carta Marina 32
Gerüche kartieren 116–117
Chicago, USA 44
Geschichte der Kartografie 8–9
Clemence, Olivia Alice 117
Great Bear Tube Map 69 Grönland 8
158 REGISTER
Himmelsrichtungen 12 Hochzeitskarten 132–135, 134
I Ideenlandkarten siehe Mindmaps Inuit, Karten der 8 Isometrische Karten siehe Axonometrische Karten Italien 129
J
Beschriftung 16–23, 17, 18, 21, 22
Bücher kartieren 120–123
Handlesekarten 100–103, 101, 102
Hunter, Linzie 45
Anatomische Karten 104–107, 106–107
Baumkarten 72–75, 74
H
Jansson, Tove 120 Japan 41, 43 Jeffers, Oliver 97 Jerusalem 8 Jump-’n’-Run-Spielpläne 60–63, 61, 62
K Kani, Hiroaki 113 Kartenprojekte 140–151 Kartensymbole 28–31, 30–31 Kartografie, Geschichte der 8–9 Kartuschen 24–27, 25, 26 Kellogg, D. W. 140 Kendall Refining Company 25 Klöster 8 Known Unknowns (Fisher) 97 Kommentierte Karten 80–83, 82–83 Kompasse 12–15 Kompassrosen 12, 13–15, 13 Künstlerprofile 36, 64, 92, 128, 156
L
P
T
La Paz, Bolivien 36, 37
Pac-Man 60, 61
Tilly 36
Lacoste, Eugene 101
Parallelperspektive 48
Tokio, Japan 41, 43
Lee, Hyesu 112
Paris, Frankreich 78
Tolkien, J. R. R. 33, 120
Leerräume siehe Negativraumkarten
Partial Map of Your Tardis
Tree of Brixton Pubs and Cafes 72, 73
Lloyd, Bryan 44
(Subject to Change) 121
London Underground 68
Patterson, Simon 69
London, Großbritannien 68, 72, 73
Persönliche Erfahrungen kartieren 80 Phrenologische Karten 96–99, 98
M Magnetfeld 12 Magnus, Olaus 32 Mailand, Italien 129 Mao Kun-Karte (Fluch der Karibik) 88
Plattformspielpläne 60–63, 61, 62 Polynesische Seekarten 8 Projekte 140–151 Ptolemäus, Claudius 8, 40
Matthaeus Parisiensis 76
R
McLean, Kate 116–117
Rahmenlinien 32, 35
Mercator, Gerhard 9
Reisetagebücher 136–137, 138–139
Mercator-Projektion 9
Renaissance 8, 40
Mindmaps 108–111, 109, 110
Robert, Liam 72, 73
Mittelalter 8 Mittelerde (Tolkien) 120 Mora, Elsa 109 Mumintal (Jansson) 120
N
S Schatzkarten 88–91, 90–91 Schreibschriften 16–19, 17, 18 Sensorische Karten 116–119, 117, 118 Serifenlose Schriften 20–23, 21, 22
Negativraumkarten 52–55, 54
Serifenschriften 16
Niederlande 9
Skandinavien 32
Norden, geografischer 12
Smith, Keri 101
Nuzi, Babylonien 8, 28
Speed, John 6 Stammbäume 124–127, 126
O Ogilby, John 6, 77 Ordnance Survey (OS) 28
Steinzeit 8 Stevenson, Robert Louis 88
Typografische Karten 44–47, 46
U U-Bahn-Netzpläne 68–71, 70 Umzugsmitteilungen 144–147, 146 Utagawa Kunisada 105
V Valentinskarten 140–143, 142 Verliespläne 84–87, 85, 87 Vinci, Leonardo da 104 Visitenkarten 148–151, 150
W Warosz, Manuel 69 Werkzeuge und Materialien 7 Wheeler, J. R. 73 White Cliffs & Saint Barnabas 34 Wickedest Place in the USA (Lloyd) 44
X XKCD (Webcomic) 121
Y Yoshida, Hatsusaburo 48
Stone, Joe 124
Z
Streckenpläne 68–71, 70
Zeichenschlüssel 28–31, 30–31
Streifenkarten 76–79, 78
Zeitalter der Entdeckungen 9
Super Mario 60, 61
Zucca, Mario 156–157
Symbole 28–31, 30–31
REGISTER 159
'' uber die Autorin:
HELEN CANN Helen Cann ist eine vielfach ausgezeichnete Illustratorin und Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Brighton an der Südküste Englands. Ihre Arbeiten sind derzeit in mehr als 30 Büchern veröffentlicht und werden weltweit ausgestellt. Insbesondere ihr kartografisches Werk findet seit einigen Jahren zunehmende Beachtung. Dabei gilt ihr Interesse vor allem der Frage, wie Menschen Karten und Pläne einsetzen, um ihr räumliches Umfeld zu begreifen und Verbindungenzwischen ihrer eigenen Geschichte und den Geschichten anderer herzustellen. Fasziniert von Folklore, historischen Zusammenhängen, persönlichen Erfahrungen und Anekdoten, verwebt Helen Cann Geschichten zeichnend zu vielschichtigen Ansichten, die weit über die konkreten geografischen Gegebenheiten einer Stadt oder Region hinausgehen. Inspiration findet sie oft auf ihren Reisen: etwa bei denkwürdigen Hundeschlittenfahrten nördlich des Polarkreises, wo sie in Iglus schlief und mit samischen Hirten Rentierblut trank, oder bei einer Segeltour auf den Spuren der Wale im Nordatlantik. Mehr über ihre Arbeit finden Sie unter www.helencann.co.uk und www.helencannfineart.co.uk.
DAnk Helen Cann dankt James Green für seine wertvollen Hinweise zu Dungeons & Dragons.
'' 160 UBER DIE AUTORIN