Hauptsachen - Kunsthandwerk|Design - 1|2011 - Haupt Verlag

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sachen   Kundenmagazin Gestalten | Design  1 | 2011

Natürlich  Gestalten

Pflanzenfarben – Helena Arendt Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs Flechten für Groß und Klein


Kalender Events Haupt Buchhandlung, Bern, ganzjährig Ausstellungen, Buchvernissagen, Lesungen, literarische Dinner u.v.m. Bitte informieren Sie sich über das aktuelle Programm auf www.haupt.ch. CREATIVA Dortmund, 16. – 20. März 2011 Größte Kreativmesse Deutschlands; mehr als 450 Aussteller auf über 30 000 Quadratmetern www.westfalenhallen.de/messen/creativa Handwerk & Design München, 16. – 22. März 2011 Zeitgenössisches Kunsthandwerk, Schmuck, angewandte Kunst und Design sowie individuelle Mode – mit mehreren Sonderschauen  www.ihmprivat.de Leipziger Buchmesse Leipzig, 17. – 20. März 2011 Zweitgrößte deutsche Buchmesse mit spannendem Lesefest «Leipzig liest»  www.leipziger-buchmesse.de Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Blickfang Basel, 8. – 10. April 2011 • Wien, 14. – 16. Oktober 2011 • Zürich, 25. – 27. November 2011 Designmesse für Möbel, Mode und Schmuck www.blickfang.com Handmade – die Ausstellung für kreatives Gestalten Braunschweig, 2. und 3. April 2011 Delmenhorst, 8. und 9. Oktober 2011 Regionale Kreativ-Ausstellung mit Verkauf www.handmade-messe.info Eunique – arts & crafts Karlsruhe, 27. – 29. Mai 2011 Treffpunkt der internationalen Kunsthandwerkszene und des Designs  www.eu-nique.eu Ornaris Bern, 14. – 17. August 2011 Fachmesse für Neuheiten und Trends. www.ornaris.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Tendence Messe Frankfurt, 26. – 30. August 2011 Neuheiten und Trends rund um die Themen Wohnen, Schenken und Dekorieren. www.tendence.messefrankfurt.com

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Nadel und Faden Osnabrück, 16. – 18. September 2011 Messe für textile Kunst und Handarbeit www.nadelundfaden-osnabrueck.de CREATIVA Zürich, 29. September – 2. Oktober 2011 Messe für kreative Ideen während der Züspa  www.zuespa.ch FormSzene – KunstHandWerk-Ausstellung Erlenbach, 24. und 25. September 2011 KunsthandwerkerInnen aus der ganzen Schweiz. Produkte mit hoher handwerklicher Qualität und eigener gestalterischen Handschrift. www.kunst-handwerk.ch Frankfurter Buchmesse Messe Frankfurt, 12. – 16. Oktober 2011 (Publikumstage 15. / 16. Oktober) Größte Buchmesse der Welt  www.buchmesse.de Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. in & out Schönenwerd, 28. – 30. Oktober 2011 Trendmesse und Verkaufsausstellung Neuheiten, Klassiker und Lieblingsstücke von Schweizer Designer/innen  www.in-out-design.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Grassimesse Leipzig, 28. – 30. Oktober 2011 Internationales Forum für Angewandte Kunst und Produktdesign  www.grassimesse.de Handwerk-Kunst-Bubikon Bubikon, 3. – 6. November 2011 Zeitgenössisches Kunsthandwerk  www.handwerk-kunst.ch Creativmesse München München, 4. – 6. November 2011 Handarbeit und textiles Gestalten, Creativ- und Bastelwelt, Vorführungen und Workshops  www.creativmesse.de Münchner Bücherschau München, 10. – 27. November 2011 www.muenchner-buecherschau.de Karlsruher Bücherschau Karlsruhe, 10. November – 4. Dezember 2011 www.buecherschau.de Stuttgarter Buchwochen Stuttgart, 17. November – 11. Dezember 2011 www.buchwochen.de Wir sind jeweils mit Haupt-Novitäten vor Ort

Herausgeber: Haupt Verlag AG, Bern Erscheinungsweise: halbjährlich, Auflage: 10 000 Redaktionsschluss: Februar 2011 Preisänderungen und Irrtum bleiben vorbehalten. Konzept/Redaktion: Frank Heins Layout/Satz: Walter Fuchs, Haupt Verlag Abbildungen: Titelbild: aus Hecker, «Steine Federn Muscheln» Seiten 1: aus Donath/Hauck «draußen» Seiten 2 – 5: aus Arendt, «Entdecke die Farben der Natur» Seiten 8 – 12: aus Barbe, «Leder» Seiten 14 – 15: aus Hecker, «Steine Federn Muscheln»


Editorial

Haupt

mehr Ideen für Kunst, Handwerk, Design

GESTALTEN

Liebe Freundinnen und Freunde des Haupt Verlags Natürlich gestalten – Gestalten mit natürlichen Materialien: Unsere Frühjahrsausgabe der Hauptsachen widmet sich diesmal den organischen Werkstoffen. Ob Pflanzenfarben, Filz, Leder oder Weidenzweige, gefundenes Strandgut oder gut gelagertes Holz – die Natur bietet eine Vielfalt an Materialien, die für Gestaltende und Designer immer wieder neue reizvolle Möglichkeiten bieten. Das Interesse an diesem Thema ist derzeit groß, wie auch unsere Autorin Helena Arendt im Interview (Seite 2) feststellt: Sie spürt bei vielen den «starken Wunsch, sich wieder intensiver mit der Natur und ihrem Potential zu beschäftigen.» Für die Kunstpädagogin Helena Arendt war dies der eigentliche Ausgangspunkt für das Schreiben von Büchern. Heute ist sie erfolgreiche Buchautorin und hat im Haupt Verlag vor kurzem «Entdecke die Farben der Natur» veröffentlicht, notabene derzeit einer der Bestseller in unserem Programm. Einen anderen Blickwinkel auf das Thema bietet der Artikel (Seite 8) von Josephine Barbe. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte des Leders und zeigt, wie weit und mühevoll der Weg vom Naturprodukt zum verarbeitbaren Material bisweilen sein kann. Als Gestalterin und Dozentin, die sich auf Lederarbeiten und Hüte spezialisiert hat, kennt Josephine Barbe den Werkstoff Leder und seine aufwändige Herstellung bestens. Und als Projekt zum Nacharbeiten gibt es diesmal «Naturkunst mit Kindern» (Seite 14), nämlich einen leicht zu flechtenden Weidenkorb – passend zum kommenden Osterfest. Für den Haupt Verlag hat das Thema «Natur» übrigens noch eine ganz andere Bedeutung. Seit mehreren Jahren ist «Natur», d.h. Nachschlagewerke, Bildbände und Bestimmungsführer zu Tieren, Pflanzen und Umwelt, neben dem «Gestalten» unser wichtigster Programmbereich, gewissermaßen das zweite Standbein des Verlags. Zwei Bereiche, die auf den ersten Blick recht weit auseinander liegen, berühren sich auch so auf besondere Weise. Wenn Sie sich auch für diesen Aspekt unserer Verlagsarbeit interessieren, bietet unsere Website www.haupt.ch alle Informationen. Dort können Sie sich auch für unseren Newsletter eintragen. Und natürlich führt auch unsere Buchhandlung am Falkenplatz in Bern ein breites Angebot an Naturbüchern – neben der bekannten großen Auswahl an kunsthandwerklichen Titeln. Sie sind wie immer herzlich willkommen! Mit herzlichen Grüßen Adela und Matthias Haupt, Regine Balmer, Frank Heins und das gesamte Haupt-Team Bücher bestellen Unsere Bücher sind überall im Buchhandel erhältlich. Sie können aber auch gerne bei uns direkt bestellen: Haupt Buchhandlung Falkenplatz 14, CH-3001 Bern buchhandlung@haupt.ch Tel. 031 309 09 09 Fax 031 309 09 10 www.haupt.ch

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Pflanzenfarben «Farben wachsen überall – wir brauchen sie nur zu pflücken»

Pflanzenfarben zum Malen haben eine jahrtausendealte Tradition. Im Unterschied zu synthetischen Farben haben sie zwar eine beschränkte Haltbarkeit und Beständigkeit, dafür überraschen sie mit einzigartigen Farbklängen und mit einer unnachahmlichen sinnlichen, lebendigen Wirkung. Helena Arendt, Autorin von «Entdecke die Farben der Natur», schildert im Interview, wie die Natur ihr immer wieder neue Impulse für die eigene Kreativität gibt.

«Farben sind das Lächeln der Natur.» ( James Henry Hunt, 1784 – 1859) 2

«Wenn ich mit Industriefarben male, beginnt für mich der künstlerische Prozess meist erst vor der Leinwand. Wenn ich aber mit Pflanzenfarben male, dann fängt der schöpferische Prozess bereits vorher, in der Natur, an», sagt die Kunstpädagogin Helena Arendt. «Das Sammeln der Färbepflanzen in der Natur und im Garten ist ein Vorgang, bei dem ich jedes Mal aufs Neue lerne und staune. Über den Kreislauf von Wachsen und Vergehen, über die faszinierenden Baupläne der Pflanzen ebenso wie über ihre künstlerischen Formen und Strukturen.»


Pflanzenfarben

Früchte und Gemüse bieten eine große Vielfalt an pflanzlichen Farbstoffen – manchmal warten sie mit ganz unerwarteten Farbtönen auf…

Frau Arendt, wie kamen Sie dazu, sich mit Naturfarben zu beschäftigen? Ich hatte das große Glück, als Kind in einer Zeit aufzuwachsen, die noch nicht bestimmt war von den zahlreichen Erfindungen der Medientechnologie und von einem Lebensstil, der sich durch Vokabeln wie Konsum, Überfluss und Wegwerfen charakterisieren lässt. Anstatt in einem überquellenden Kinderzimmer mit gekauften Spielsachen zu spielen oder mit Computern, begann ich, für mich die Natur zum Spielen zu entdecken. Die Anzahl der tatsächlichen Spielsachen war auf die Stoffpuppe, den Teddybären und das Schaukelpferd beschränkt und so fand ich heraus, dass der Garten, der Wald, die Wiesen und die Äcker für mich eine wahre Fundgrube zum kreativen Spielen waren. Ob Steine, Hölzer, Tannenzapfen, Samenkapseln, Moos, Blätter, Sand oder Matsch – alles wurde in die Hand genommen und auf seine Spieltauglichkeit überprüft. Ich lernte auch schon als Kind durch meine Großmutter, dass in einigen Pflanzen viele leuchtende Farbstoffe stecken. In der Osterzeit färbte sie mit mir zusammen die Eier und ich half ihr, Walnuss- und Zwiebelschalen zu sammeln und einzuweichen. Durch sie lernte ich auch die Farbkraft der schwarzen Stockrosenblüten kennen. Oft warf sie nämlich zu meiner Freude ein paar getrocknete Blüten in mein Trinkwasser, um es damit wunderschön purpurrot einzufärben. Das hat mich als Kind so sehr fasziniert, dass ich eines Tages probierte, mit eben diesem Farbwasser zu malen. Der kindliche Drang, vieles selbst auszuprobieren ist mir bis ins Alter erhalten geblieben und ich versuche, in den Kindern heute dieselbe Begeisterung für die Dinge in der Natur zu wecken, die ich damals selbst verspürte.

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Warum haben Sie schließlich Bücher über Naturfarben geschrieben? Es war ein jahrelanger Prozess, bis ich die Idee dazu hatte. Zunächst spielten selbst hergestellte Naturfarben nur in meiner eigenen künstlerischen Arbeit eine Rolle. Ich studierte in Eigenregie viele alte Rezepturen und Werkstattbücher alter Meister und meine Küche diente manchmal weniger zum Kochen von Essen als zum Kochen von Pflanzenfarben. Bald konnte ich vor allem während meiner Ausstellungen feststellen, dass mehr und mehr Menschen sich für diese Farben interessierten, weil sie spürten, dass diese Farben irgendwie «anders» waren. So begann ich, in verschiedenen Seminaren und Projekten mein Know-how an Erwachsene und Kinder weiterzugeben. Nicht nur das Interesse, sondern auch die Freude am Thema Naturfarben war immens und ich spürte bei vielen Menschen den starken Wunsch, sich wieder intensiver mit der Natur und ihrem Potential zu beschäftigen. Das war der Ausgangspunkt für meine Veröffentlichungen. Die heutige Lebensweise zwingt viele Menschen dazu, die Natur aus ihrem Alltag zu verdrängen und ich bin glücklich darüber, dass ich zumindest in einem kleinen Teilbereich der Natur den Menschen traditionelles Wissen wieder zugänglich machen kann.

Helena Arendt Helena Arendt verbrachte ihre Kindheit in einem polnischen Dorf und lernte dort die ersten Färberpflanzen kennen. Mit zehn Jahren siedelte sie nach Deutschland über, wo sie später Kunst und Kunstpädagogik studierte und als Kunstpädagogin arbeitete. Seit 1992 ist sie freischaffende Künstlerin in Münster und beschäftigt sich seither intensiv mit natürlichen Farben und Werkstoffen. Es zieht sie immer wieder in die Natur, die für sie die wichtigste Quelle der Inspiration ist. Sie bietet Seminare an und zeigt in interkulturellen Projekten, Ausstellungen und Vorträgen das immense Potential der Naturfarben.

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Pflanzenfarben

Farbgewinnung aus Tagetes

In meinem Buch werden die Kinder dazu angeregt, selbst etwas zu tun. Das ist besonders wichtig, denn in unserem Bildungswesen wird viel zu einseitig nur der Kopf gefördert. Dabei wird oft vergessen, dass wirkliches Lernen immer ein Lernen mit allen Sinnen ist. Ich möchte durch das Buch die vielfach vergessene heimische Natur zum Ausgangspunkt von Erkenntnissen machen und die Kinder dazu animieren, mit offenen Augen und Sinnen die Natur als Ort für viele schöpferische Möglichkeiten zu entdecken. Außerdem gilt es als erwiesen, dass Kinder mit viel praktischem Wissen über die Natur ein weitaus höheres Umweltbewusstsein besitzen als diejenigen, die ihr Wissen nur über Medien erworben haben. So gesehen soll das Buch auch ein Beitrag sein zur handlungsorientierten Naturbildung und Nachhaltigkeit. Wenn Kinder Natur kreativ gestalten, dann ist das auch ein wichtiger Schritt, der zum Erhalt von Natur beitragen kann. Worin unterscheiden sich Naturfarben von künstlichen Farben? Die Welt der heutigen Farben ist bunt und schrill. Über all dieser Buntheit geht uns mehr und mehr das Empfinden darüber verloren, welche Farbe überhaupt noch ästhetisch und natürlich ist. Durch die selbst hergestellten Farben der Natur können wir erkennen, dass Farbe mehr ist als nur das fertige Produkt, das wir in bunten Plastikflaschen kaufen. Naturfarben sind sinnlich, weich und lebendig, aber keinesfalls schrill. Das liegt daran, dass eine Pflanzenfarbe niemals aus nur einem Farbstoff besteht. Sie setzt sich immer aus verschiedenen Farbstoffen zusammen und bildet dadurch eine einzigartige Komposition. Auch Erdfarben sind niemals nur platt dekorativ, sondern ebenfalls lebendiger und vielschichtiger als jede Industriefarbe. Was bedeutet für Sie als Künstlerin die Beschäftigung mit Naturfarben? Mich beschäftigt nicht der schöne Schein von Industriefarben oder ihre perfekte Oberfläche. Für mich als Malerin fängt Kunst nicht erst vor der Leinwand mit der Farbtube in der Hand an, sondern wesentlich früher – in der Natur. Auf meinen Streifzügen durch Gärten, Wälder, Wiesen und Felder sind meine Augen immer und überall offen für das, was die Vegetation täglich Neues bietet. Im steten Prozess von Wachsen und Vergehen bringt sie jeden Tag neue staunenswerte Dinge hervor. Stand ich noch gestern auf einer Wiese mit sattgelben Löwenzahnblüten, so haben diese sich heute in Pusteblumen verwandelt. Zu meinem Ärger sind die gelben Blütenblätter zum Färben einfach verschwunden. Die Natur wartet nicht auf mich. Wenn ich nicht hinausgehe, geschehen die Dinge einfach ohne mich.

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Im Laufe der vielen Jahre habe ich zahlreiche Erfahrungen über die Abläufe in der Natur gesammelt; ich weiß, wann und wo ich die besten Brennnesselblätter ernten muss, um die intensivsten Farbtöne zu erhalten. Ich kenne die Stellen mit den sonnengelben Goldruten und beobachte mit Freude, wenn sich auf einigen Eichbäumen durch Einstiche von Gallwespen die Gallen entwickeln, aus denen ich schwarze Tinten machen kann. Durch diese kleinen, elementaren Vorgänge fühle ich mich der Natur ein Stück näher, dadurch dass ich sie anschaue und betrachte, offenbart sich mir ein großer Teil des Wesens der Natur. Ich erfahre mich in meinem Tun nicht nur selbst, sondern mir wird auch der gesamte Kosmos der Natur mit seinen Gesetzen, Prinzipien und Ordnungen ein wenig begreifbarer. In meiner Malerei versuche ich dann später an der Leinwand, die besonderen Qualitäten und die starke Sinnlichkeit von Naturfarben hervorzuheben. Große Maler des Mittelalters und der Renaissance haben Naturfarben und natürliche Bindemittel wie Kasein, Öl oder Ei verwendet und man kann sich bis heute von ihrer Aussagekraft überzeugen. Fortlaufend neue technische Errungenschaften der Farbindustrie führen zwar zu immer perfekteren und raffinierteren Produkten, doch erreichen sie niemals die besondere Wirkung der Farbklänge der Natur. Was lernen Kinder in Ihrem Buch «Entdecke die Farben der Natur»? Ich zeige den Kindern zunächst, wie sie aus verschiedenen Pflanzen, Blüten, Beeren oder Gemüsesorten farbige Säfte gewinnen und wie sie mit diesen Farbsäften auf Papier malen können. Über das Malen mit dem Pinsel hinaus lernen die Kinder weitere kreative, malerische Möglichkeiten auf Papier kennen. In einem weiteren Schritt lernen die Kinder aus den Saftfarben Kleisterfarben herzustellen. Das geschieht ebenfalls alles mit einfachen und natürlichen Hilfsmitteln. Kleisterfarben lassen sich nicht nur auf Papier, sondern auf vielen anderen Untergründen verwenden. Auch Sand und Erde kommen im Buch zum Einsatz. Mit beiden lassen sich nicht nur tolle Bilder gestalten, sondern auch phantasievolle plastische Objekte. Außerdem können Kinder farbige Tafelkreiden, Tinten, Fingerfarben, Schminke oder Pflanzenkohle selber machen. Und in einem weiteren Abschnitt geht es um einige Pflanzen mit besonderen Geschichten und Kräften wie z.B. den Schachtelhalm, Löwenzahn oder den Schopftintling. Die Kinder lernen und erkennen, dass nicht nur gekauftes, von der Industrie vorgefertigtes Material für kreatives Tun geeignet ist, sondern dass die Natur ihnen unendlich viele Schätze anbietet. Und diese gilt es zu entdecken!

Farben-Werkstatt für Kinder – das Buch zum Artikel

Helena Arendt Entdecke die Farben der Natur Das Werkstattbuch für Kinder 160 S., Klappenbroschur € 24.90 / sFr. 37.90 978-3-258-60004-8

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«Wunderschön fotografierte Farben aus der Natur, übersichtlich und strukturiert aufgebaut. Mit klarer Sprache, die sich freundlich an Kinder bzw. Jugendliche wendet.» Nua:ncen «In kaum einem Buch über das Pflanzenfärben findet man so kompakt und einfach dargestellt eine solche Fülle an praktischen Anwendungsmöglichkeiten für die Farben der Natur. Ein Grund, warum auch Erwachsene das Buch spannend finden werden.» umwelt & bildung


Hinter den Kulissen Fragen an Andrea Keller, Buchhändlerin

Andrea, was ist Dein liebster kunsthandwerklicher Gegenstand? Pulswärmer! Ich bin eine begeisterte Mittli-Trägerin. Seit ich die Vorzüge dieses Accessoirs entdeckt habe, vergeht keine Saison ohne solche zu tragen. Die Stulpen sind nicht nur funktional, durch das Wärmen von Handgelenk und Hand, sie haben auch eine modische Komponente. Man kann sie passend zur Kleidung kombinieren und damit das Outfit aufpeppen. Meine Favoriten sind vorwiegend aus Stoffen wie Samt, Jersey und Fleece gefertigt. Das vorgestellte Modell kann beidseitig getragen werden. Innen und außen wurden verschiedene Textilien verwendet, so lässt sich durch einfaches Wenden ein neues Paar Stulpen zaubern – besonders raffiniert! Und gestaltest Du selbst? Es gibt bei mir die eine oder andere unvollendete Strickarbeit – z.B. «Socken-Fragmente». Gerne entspanne ich mich beim Häkeln, das hat schon beinahe eine meditative Wirkung auf mich. Früher habe ich auch oft und gerne ge-

Andrea Keller (Jahrgang 1981) hat ihre Ausbildung zur Sortimentsbuchhändlerin in der Haupt Buchhandlung absolviert. Seit 2001 ist sie in der Buchhandlung tätig und für den Fachbereich «Natur» zuständig.

zeichnet, bis mir dann irgendwann die Zeit dazu gefehlt hat. Im Beruf ist die Kreativität beim Gestalten von Schaufenstern gefragt. Ein Thema gestalterisch umzusetzen und die Arbeit mit verschiedenen Materialien macht mir sehr Spaß. Eine schöne Erfahrung sind jeweils positive Rückmeldungen von Kunden auf ein gestaltetes Fenster.

Was bereitet Freude, als Buchhändlerin zu arbeiten? Das Reizvolle am buchhändlerischen Alltag ist seine Vielseitigkeit. Eine vielseitige Arbeit, die sich einerseits durch den direkten Kontakt mit den Kunden ergibt, andererseits in Bezug auf alle gelesenen und ungelesenen Bücher. Immer wieder kommt man mit interessanten Menschen und Themen in Berührung. Aus dem enormen Angebot an Neuerscheinungen gilt es jeweils eine entsprechende Auswahl für unsere Kunden zu treffen. Findet dann der Kunde das gewünschte Buch, zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und verlässt damit zufrieden den Laden, dann ist dies auch für mich, als Buchhändlerin, jeweils ein zufriedenstellender Moment. Was ist das Besondere an der Haupt Buchhandlung? Parkettboden, Stuck an der Decke, Tageslicht und Ausblick ins Grüne – dies verleiht der Buchhandlung ein besonderes Ladenambiente. Ein schöner Arbeitsort, wie ich zusammen mit den Kunden immer wieder feststelle. Um sich im Wettbewerb zu differenzieren und als unabhängiges Unternehmen im Buchmarkt bestehen zu können, braucht es innovative Lösungen. Das reguläre Buchsortiment ist bei uns seit längerem durch Ausstellungen kunsthandwerklicher Objekte ergänzt. Inneneinrichtungsgegenstände finden ebenso Platz wie Schmuck und Bekleidung. Wir verstehen uns als Plattform für Gestalterinnen und Gestalter. Ob Holz, Textiles, Metall, Papier oder Keramik, die Themenschwerpunkte sind so zahlreich wie die Materialien. Das macht die Buchhandlung zu einem lohnenswerten Besuch für alle Kunsthandwerk- und Design-Interessierten.

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Leder –

Geschichte eines natürlichen Werkstoffs Wie kein anderes Material verkörpert Leder die Idee einer zweiten Haut und bietet seit Jahrhunderten die Grundlage für die Fertigung von Kleidung, Schuhen und Taschen. Unsere Autorin Josephine Barbe wirft einen Blick auf die Geschichte des Leders.

Als der Mensch lernte, sich ein Stück Leder um die Füße zu binden, um sie vor Steinen und Dornen zu schützen, konnte er schneller laufen. Als er merkte, dass sich Wasser in einem Ledersack transportieren ließ, konnte er weiter laufen. Und als er seinen Körper in Felle hüllte, war er vor Wind und Wetter geschützt. Die Geschichte des Leders ist annähernd so alt wie die Geschichte der menschlichen Kultur. Aus den Anfängen der Menschheitsgeschichte, der Altsteinzeit, sind keine Überreste der Kleidung erhalten geblieben. Gefunden wurden stattdessen aus Stein und Knochen gefertigte Werkzeuge, die wahrscheinlich zur Herstellung von Kleidung dienten. Faustkeil, Fellkratzer und Häutungsmesser, Schaber, Kratzer, Fellglätter, Pfrieme und Stichel können zur Bearbeitung von Fellen gedient haben. Sogar die Nähnadel war bereits in der Altsteinzeit bekannt. Das allen Völkern gemeinsame Urkleid dürfte ein aus dem Fell erlegter Tiere hergestellter Schurz gewesen sein, wie er bei den Ägyptern noch lange üblich war. Grabfunde aus vorgeschichtlicher Zeit zeigen, dass Leder einer der ältesten

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Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs

Josephine Barbe

Werkstoffe ist, der durch künstlerische Gestaltung kultiviert wurde. In einem ägyptischen Grab in Ghebelên fand Josephine Barbe hat Malerei mit dem Abschluss als Meisterschülerin man das wohl älteste erhaltene Lederund Textiles Gestalten an der Hochschule gefäß aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. der Künste Berlin (heute UdK) studiert. Es ist mit eingedrückten Blindlinien in Dort erlernte sie unter anderem den Umgang mit dem Werkstoff Leder. Form eines Blattmusters verziert. Spezialisiert hat sie sich bei der Arbeit Lederartikel waren in Ägypten genauin der Werkstatt des Ledergeschäftes «Kunst am Körper» in Berlin, wo sie so wertvoll wie Gold und Elfenbein. Kleidungsstücke, Taschen, Gürtel und Wenn sie nicht barfuß gingen, trugen Hüte aus Leder herstellte. die Ägypter der höheren Klassen SanHeute ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin dalen. Die ersten Formen waren sehr und hält dort Seminare zur Textilverarbeitung. Daneben leitet sie Kurse und einfache Modelle, sie bestanden aus Workshops in ihrer Werkstatt und beteiligt sich an Textilkunstausstellungen im In- und Ausland. einer Sohle und einer dreieckigen Riemenkonstruktion. Dank neuer Gerbverfahren gelang es den Römern, viele Gegenstände des alltäglichen Lebens mit vergleichsweise geringem Aufwand herzustellen. Die Ledersandale wurde zum Schuhwerk auch der einfachen Leute. Die römischen Senatoren trugen «calceus», hohe schwarze oder rote Lederschuhe mit einer Schnürung über dem Spann, und zur Uniform der römischen Soldaten gehörten lederne Kappen. Um 300 n. Chr. lebte der heilige Krispin. Er stammte aus vornehmer römischer Familie und floh vor der diokletianischen Verfolgung. In Soissons erlernte er das Schuhmacherhandwerk und fertigte unentgeltlich für die Armen Schuhe. Er verband seinen Dienst an den Armen jedoch mit deren Bekehrung zum Christentum. Zur Strafe wurde er schwer gefoltert und letztlich enthauptet. Doch als Märtyrer wurde St. Crispinus zum Schutzpatron der Schuhmacher und Gerber. Marco Polo, Venedigs Weltreisender, Kaufmann und Entdecker, brachte im 13. Jahrhundert die Kunde von der chinesischen Lederbearbeitung mit in die Heimat zurück. Er berichtete über Khubilai Chan, den mongolischen Herrscher und Enkel Dschingis Chans, der in einem mit Hermelinfellen überzogenen Le- Dieser Artikel wurde dem Buch derzelt lebte und vergoldete Lederkleidung trug. Die Chinesen hatten zu dieser «Leder: Geschichte, Techniken, Projekte» von Josephine Barbe entnommen. Zeit schon flexibel gegerbtes, kräftig gefärbtes oder gelacktes und dekoriertes Leder. Auch im europäischen Raum versuchte man schon seit dem Mittelalter, das natürliche Narbenbild des Leders zu verändern, abzuschwächen oder ganz zu entfernen. Mehrere Handwerke waren auf die Herstellung und Verarbeitung von Leder spezialisiert, zum Beispiel die Gerber, Lederfärber, Schuhmacher, Täschner, Beutler, Gürtler, Sattler und Riemer. Diese Vielfalt machte eine Abgrenzung der einzelnen Arbeitsbereiche notwendig, wobei alle hartnäckig um ihre jeweiligen Arbeitsgebiete kämpften. Die Täschner durften beispielsweise ihre Produkte im Gegensatz zu den Beutlern mit metallischen Ringen und Schnallen versehen. Die Gürtlerzunft wandelte sich schnell zum reinen Metall verarbeitenden Gewerbe. Ledergurte wurden nur von den Riemern hergestellt. Besonders das Sattlerhandwerk war außerordentlichen Veränderungen unterworfen. Durch 173 S., 300 Abb., € 39.90 / sFr. 56.90 das Aufkommen neuer Tätigkeitsbereiche im 17. und 18. Jahrhundert polsterten 978-3-258-07072-8 die Sattler Stühle und Sessel, bauten die sich verbreitenden Kutschwagen aus und stellten schließlich Koffer und Reisetaschen her. Die Schuhmacher schließ- «Ein gediegen geschriebenes lich waren bis ins späte Mittelalter neben ihrem eigentlichen Handwerk eben- und gestaltetes Buch, mit mehr als 200 exklusiven Fotos. Theorie und Praxis falls für die Herstellung des lohgaren Leders zuständig und vertrieben es auch. sind in diesem Buch glückhaft vereint.» Erst im 15. Jahrhundert trennten sich die Zünfte in Gerber und Schuhmacher. www.kultur-punkt.ch

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Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs

Die Herstellung von Schuhen war relativ leicht zu erlernen, da sie keine große Werkstatt und nur einfaches und preiswertes Werkzeug erforderte. Deshalb entwickelte sich das Schuhmacherhandwerk schon früh zu einem der zahlenmäßig größten Handwerke. Die Meisterzahlen stiegen trotz Zulassungsbeschränkungen und erreichten im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Großaufträge für das Heer verursachten einschneidende Veränderungen in der Arbeitsorganisation des städtischen Handwerks. Begrenzungen der Betriebsgröße wurden gelockert, und es bildete sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der wohlhabende Magazinmeister heraus. Er konnte ein großes Lederlager halten und produzierte auf Vorrat in einer vom Ladengeschäft getrennten Werkstatt. Durch den Konfektionsbetrieb wurde das Handwerk verdrängt, und aus dem ehemaligen Schuhmacher wurde ein Schuhflicker.

Lederverarbeitung, Schuh- und Stiefelmacherwerkstatt, Werkzeuge, aus: Diderot/d’Alembert, L’ Encyclopédie

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Die Geschichte des Gerbens Die Gerberei ist eines der ersten handwerklichen Gewerbe unserer Urahnen, denn die Suche nach Methoden der Konservierung von Tierhäuten und Fellen besteht, seit der Mensch das Bedürfnis hat, sich zu kleiden. Für lange Zeit waren Häute, die man bereits toten oder erlegten Tieren abzog, die wahrscheinlich einzige Form von Kleidung. Doch diese Beutestücke hatten im natürlichen Zustand kaum einen Gebrauchswert, denn unbearbeitete Häute werden bretthart oder faulen. Gegen Ende der Altsteinzeit, um 8000 v. Chr., begannen die Menschen nach Mitteln zu suchen, dies zu verhindern, und sie rieben die rohen Felle mit Fettstoffen ein. Mit Feuersteinschabern befreiten sie die Felle von Haaren und Fleisch und machten sie mit Knochenmark und Tierhirn oder Urin weich.Wochenlang bewegten, kneteten und rollten sie die Rohhäute und rieben sie immer wieder mit Fett ein, bis die Häute zu haltbarem und weichem Leder wurden. Diese Methode findet sich auch heute noch in Asien, in den Polarländern, in Amerika und Südafrika. Bei uns gründet sich die Sämischgerberei auf die Anwendung von Fetten. Richtiges Leder, also nachhaltig gegerbte Tierhaut, wurde zuerst in Ägypten und Mesopotamien hergestellt. Im oberägyptischen Ort Ghebelên grub der Forscher E. Schiapárelli eine 5000 Jahre alte Gerberwerkstatt aus. Dort fand er nicht nur halbfertige Leder und Hautstücke, sondern auch Gerberwerkzeuge und Schoten der acacia nilotica,die ohne Zweifel den Gerbstoff geliefert haben, denn eine Analyse wies nach all den Jahrtausenden noch einen Gerbstoffgehalt von über 30 Prozent nach. Die pflanzliche Gerbung war aber nicht das einzige Gerbverfahren, das die Ägypter kannten. Die Handwerker wussten auch eine Menge über Gerbmethoden auf Mineral- und Ölbasis. Sesamöl beispielsweise, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist, wurde aus Syrien importiert. In Ägypten nahm Leder einen wichtigen Platz im täglichen Leben ein und die Lederhandwerker waren angesehene Leute; ihre Lederwaren waren im Land am Nil weit verbreitet. Kleidung, militärische Ausrüstung, Musikinstrumente, Sandalen und Schuhe, Vorratsbehälter für Speisen und vor allem jede Art von farbigen Riemen, Gürteln und Bändern wurden aus Leder hergestellt.


Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs

Gerb- und Färbebecken im Gerberviertel von Fès, Marokko

Gerbverfahren Bis zum Ende der Bronzezeit hatten sich die drei maßgeblichen Gerbverfahren entwickelt: die Sämischgerbung, die vegetabile oder Lohgerbung und die Alaungerbung. Im heutigen Europa wurden alle drei Methoden bereits im 14. Jahrhundert professionell angewendet. Die Gerbverfahren und die unterschiedlichen Häute der Tiere ergeben ganz verschiedene Lederarten. Hinsichtlich der Produktionstechniken teilt man das Gerberhandwerk in die nach den in Mitteleuropa gebräuchlichen Gruppen ein: 1 Die Sämischgerber stellten durch Walken mit Fett und Tran wasserdichtes Leder her. 2

Die Rot- oder Lohgerber stellten durch Gerbung mit Lohe (Eichenrinde) Leder für Sättel und Zaumzeug, Sohl- und Schuhleder her.

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Die Weißgerber produzierten durch Salzgerbung mit Alaun die edleren und dünneren Bekleidungsleder.

Die Anwendung von Alaun, die Grundlage der Weiß- bzw. mineralischen Gerbung, war schon im alten Ägypten bekannt und bis ca. 3000 v. Chr. lassen sich die Gerbrezepturen nachvollziehen. Auch fand man im Grab des Tutanchamun ca. 1550 v. Chr. alaungegerbtes Leder in gutem Zustand. Aus bisher ungeklärten Gründen verschwand die Alaungerbung und tauchte erst Jahrhunderte später in abgewandelter Form bei den Hebräern, den Skythen, Babyloniern, Assyrern, Persern, Sumerern, Libyern und Karthagern wieder auf. Auch im Römischen Reich war die Alaungerbung bekannt. Die Römer hatten neben starkem und festem Leder (corium) für Sandalen auch weiches und geschmeidiges Leder mit dem Namen aluta (Alaunleder). Auch die Menschen, die in kälteren klimatischen Regionen lebten, versuchten, die Felle, vor allem Seehundfelle, zu verarbeiten. Mit dem Ulo, dem «Weibermesser», und besonderen Steinschabern schabten sie die Haare ab, walkten die Häute und weichten sie in Urin ein. Mit den Zähnen kauten die Frauen die Häute ganz weich. So wurde durch das an der Haut haftende Fett eine Gerbung erreicht. Diese Fett- oder Sämischgerbung ist eine der ältesten Gerbmethoden. Die so vorbereiteten Häute nähten sie dann mit den Sehnen der Seehunde oder Walrosse zusammen. In Grönland wurden Kleidungsstücke aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. gefunden, die im Eis so gut konserviert waren, dass die Gerbmethode nachvollzogen werden konnte: Zuerst hatte man die eigentliche Fettschicht der Häute mit Lehm entfernt und mit einer Mischung aus Tierhirn, Leber, Fett und Salz bestrichen. Dann waren die Häute mit Knochen- oder Hornnadeln zu einem runden Zelt zusammen genäht und über einer Feuerstelle in der Mitte des Zeltes geräuchert worden. Die Wirkung dieser Rauchgerbung beruht auf dem Wirkstoff Phenol,

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Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs

Gerberei, aus: Hamm, Buch der Erfindungen

Indianerinnen bei der Lederarbeit, aus: Hamm, Buch der Erfindungen

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der sich im Rauch befindet. Das Phenol ist zum Beispiel auch verantwortlich für die schwarze Farbe der Mokassins, die den «Schwarzfußindianern» ihren Namen gegeben haben. Das Leder dieser Mokassins wurde mit Eichenrinde geräuchert, in der so genannten Schwarzgerbung. Phenol trägt entscheidend zur irreversiblen Verbindung der Gerbstoffe mit der tierischen Hautfaser bei. Es findet sich auch in den heutigen pflanzlichen und synthetischen Gerbstoffen. Eine ganz urwüchsige Gerberei war bei anderen Ureinwohnern Nordamerikas verbreitet. Während viele Urvölker oft nur die Fleischseite der Häute bearbeiteten, also Rauchgerberei betrieben (noch heute heißen bei uns Felle und Pelze «Rauchwaren»), bearbeiteten die Indianer Nordamerikas die Häute von beiden Seiten und erhielten dadurch ein feines Wildleder für Kleidung und ein festes Büffelleder für Zelte. Die Gerber oder besser Gerberinnen, denn auch hier lag dieses Handwerk in Frauenhand, benutzten als Gerbstoff Rohbrühen aus Sumach. Sumachgewächse sind giftige Bäume oder Sträucher mit hohem Gerbstoffgehalt – es handelt sich bei dieser Methode somit um eine frühe pflanzliche Gerbung. Die vegetabile Gerbung, das Gerben mit pflanzlichen Mitteln, ist seit der mittleren Bronzezeit, ca. 2000 v. Chr.,nachweisbar. Bei der pflanzlichen Gerbung wurde hauptsächlich die Rinde von Eichen und Buchen als Gerbmittel eingesetzt. In den alten Kulturländern Asiens haben die Galläpfel, die bis zu einem Viertel ihres Gewichtes aus Gerbstoff bestehen, eine wichtige Rolle in der Lederherstellung gespielt. Die Gerberhäuser sind noch heute an ihren umfangreichen Bauten mit Werkstatt, Lagerräumen, Kellergewölben, Galerien und Trockengeschossen zu erkennen. Sie lagen in der Regel am Fluss oder Bach, wo im Wasser gearbeitet werden konnte. Wegen der starken Verschmutzung befanden sie sich meist am Stadtrand, und zwar dort, wo der Fluss die Stadt verlässt. In Prag beispielsweise wurden die Gerber wegen der starken Geruchsbelästigung schlicht als «Stänker» bezeichnet. Aus diesen Gründen wurden den Gerbern bestimmte Gassen zugewiesen. Noch heute erinnern Straßennamen und der Baubestand an die ehemaligen Gerberquartiere. Die Gerberei verlangte neben handwerklichem Geschick auch schwere körperliche Arbeit von den Fachleuten. Das viele Stehen im kalten Wasser, die Bearbeitung der schweren Häute, der penetrante Gestank der Häute, Gerbbrühen und Abfälle führten häufig zu schweren Krankheiten. Erkältungen, Rheuma und Infektionen waren typische Berufskrankheiten. Doch davon blieben die Meisterfrauen meist verschont. Sie kümmerten sich um den Verkauf auf Wochenmärkten und Lederbänken. Auch die Gerberkinder mussten mitarbeiten. Als «Lohtrippler» stampften sie die verbrauchte Lohe in Formen zu «Lohkäs», der dann getrocknet als Brennmaterial diente. Außer den Kindern waren im Gerberhandwerk nur gelernte Arbeitskräfte zugelassen. Die Lehrzeit betrug seit dem 15. Jahrhundert zwei bis drei Jahre, Gesellen gingen auf Wanderschaft, und die Erlangung des Meisterbriefes war


Leder – Geschichte eines natürlichen Werkstoffs

mit hohen Anforderungen verbunden. Im 17. Jahrhundert wurde die Zulassung auf Meistersöhne und angeheiratete Gesellen beschränkt. Starb der Gerber, heiratete die Witwe einen Gesellen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Berufsvererbung und Betriebsübergabe haben sich in den familienbetrieblichen Traditionen sehr stark herausgebildet. Manche Gerberfamilien lassen sich über Jahrhunderte zurückverfolgen. Die Gerberei gehört somit zu den ältesten Zünften. Zunftzeichen der Gerber ist der Scherdegen, mit dem auf dem Schabebaum die Fett- und Fleischreste und danach die Oberhaut und die Haare entfernt wurden. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts wuchs das Handwerk stark an. Um 1600 arbeiteten in Leipzig beispielsweise 81 Meister und in Nördlingen waren es im Jahre 1618 sogar 152. Seit dem 17. Jahrhundert breitete sich das Gerberhandwerk auch auf kleinere Landstädte und Märkte aus, und der Absatz des städtischen Handwerks ging dadurch zurück. Die Lage der städtischen Gerber verschlechterte sich noch zusätzlich durch einen Wandel in der Mode. Bekleidungsleder war im ausklingenden Mittelalter nicht mehr gefragt. Beliebt waren leichte Wollstoffe und bunt bedruckte Kattune,ein Gewebe aus mittelfeinen Baumwollgarnen. Dafür benötigten die Menschen des 17. und 18. Jahrhunderts zunehmend Leder zum Polstern von Stühlen und Kutschen und für Koffer und weiteres Reisegepäck. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war der Umfang der Lederproduktion durch die Zünfte geregelt, doch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, im Zuge der technischen Entwicklung, entstanden handwerkliche Großbetriebe und Manufakturen. Sie konnten die Rohstoffe preisgünstiger beziehen und die Anzahl der Gerbgruben erhöhen. In den Manufakturen konnten jetzt auch ungelernte und somit billigere Hilfskräfte arbeiten. Die Produktionstechnik änderte sich dadurch aber kaum, erst um 1830 stellten die Großgerbereien von der Gruben- auf die Fassgerbung um. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Leder auch aus der Türkei, aus Marokko, Spanien und Ungarn importiert. Aus Nordamerika kam ein sehr billiges,mit der Rinde der Hemlocktanne rauchgegerbtes Sohlleder auf den Markt, das wegen seiner roten Farbe und der gefürchteten Konkurrenz als «rotes Gespenst» bezeichnet wurde. Wesentliche Fortschritte bei der Lederherstellung gab es in jüngerer Geschichte durch den Überseehandel und die industrielle Revolution. Anfang des 19. Jahrhunderts befasste sich die Wissenschaft verstärkt mit der Gerbung. Der Einsatz des Gerbstoffes aus dem Quebrachoholz verkürzte in den Großbetrieben den Gerbprozess auf maximal acht Wochen. Bahnbrechend war 1858 die Entwicklung von Chromsalzen und damit der Mineralgerbung. Die Chromgerbung ist bis heute Grundlage der Ledererzeugung geblieben. Diese Methode reduzierte den Gerbprozess auf wenige Stunden. Das Leder wurde erheblich weicher und gebrauchstüchtiger. Neue Maschinen wie Lederspaltmaschinen, Glättmaschinen und rotierende Walkfässer machten es möglich, dass immer mehr ungelernte Arbeitskräfte in Arbeitsteilung beschäftigt werden konnten. Die kleinen selbstständigen Handwerksbetriebe konnten der Preispolitik nicht standhalten und mussten schließen. Das Zeitalter der industriellen Fertigung hatte begonnen.

Gestalten mit natürlichen Materialien Papier

191 Seiten, € 39.90 / sFr. 56.90  ISBN 978-3-258-06767-4 «Ein wunderschönes Buch, das zum Nacharbeiten oder einfach nur Blättern einlädt.» Textil

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Holz

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Flechten für Groß & Klein Projekt zum Nacharbeiten Einen Weidenkorb flechten – das klingt zunächst kompliziert und zu schwierig für Kinder. Wird der geflochtene Boden jedoch durch eine einfache Baumscheibe ersetzt, gelingt die Flechtarbeit schon kleineren Kindern ab drei Jahren. Diese ebenso simple wie ästhetische Technik bietet nicht nur der kindlichen Kreativität und Fantasie unendliche Möglichkeiten. Kinder lassen sich rasch davon begeistern, aus Weidenzweigen und Baumscheiben Ställe und Gehege für ihre Spielzeugtiere zu werkeln. Und zu Ostern flechten sie mit dieser Technik gern ein Osternest, das sie mit Moos auskleiden und im Garten verstecken: Mal schauen, ob der Osterhase es findet und etwas Gutes hineinlegt. Dieses Projekt stammt aus dem Buch: Katrin und Frank Hecker Steine Federn Muscheln – Naturkunst mit Kindern 144 S., Klappenbroschur € 24.90 / sFr. 37.90 978-3-258-60007-9

«Das Buch ist eine Fundgrube für alle, Klein und Groß, die gerne mit Naturmaterialien kreativ sind.» SBD

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Anleitung 1 | Den Boden vorbereiten Zuerst werden in regelmäßigen Abständen mit dem Akkubohrer oder Handbohrer (mühsam) Löcher rings um den Rand der Baumscheibe gebohrt. Sie sollten ca. 1 cm vom Rand entfernt sein und einen Abstand von etwa 4 cm haben. Ganz wichtig: Es muss eine ungerade Anzahl Löcher sein (vorher mit Bleistift aufzeichnen), damit sich beim Flechten ein gleichmäßiger Übergang zwischen dem Ende der einen und dem Anfang der nächsten Runde gibt. 2 | Das Grundgerüst schaffen Die dünnen Seitenzweige der Ruten werden abgeschnitten und die Blätter entfernt. In die Löcher der Baumscheibe geben wir je einen Tropfen Holzleim und stecken die dickeren Weidenruten hinein. Die Länge ergibt sich daraus, wie hoch der Korb werden soll. Für ein Osternest genügt eine Länge von ca. 5 cm.

Material • Baumscheibe, Durchmesser ca. 15 – 20 cm (Sägewerk) • Akkubohrer oder Handbohrer mit ca. 6-mm-Bohraufsatz (je nach Dicke der Weidenzweige) • Gartenschere • Holzleim • reichlich frisch geschnittene, biegsame Weidenruten (Durchmesser ca. 0,5–1cm)

3 | So wird geflochten Nun werden die dünnen Weidenzweige vom Boden aus eingeflochten. Und zwar führen wir den Weidenzweig immer abwechselnd vor einer Rute und anschließend hinter der darauffolgenden Rute entlang. Und so weiter und so fort. Die Dichte und Höhe des Flechtwerks hängt allein vom Geschmack des Weidenbauers und natürlich von dessen Ausdauer ab. Das Ende eines Zweiges verschlingen wir jeweils zwischen dem Flechtwerk, ebenso den Anfang eines neuen Zweiges. TIPP Die Ruten am Anfang lieber etwas länger lassen und erst zum Schluss kürzen, so rutschen die Zweige beim Flechten nicht so leicht heraus.

Bücher zum Thema Flechten Regula und Bernard Verdet-Fierz Anleitung zum Flechten von Weiden 361 S., kart. € 28.90 / sFr. 42.– 978-3-258-06798-8

Heinrich Kunz Peddigrohrflechten 132 S., kart, € 14.90 / sFr. 20.90 978-3-258-06675-2

Hilary Burns Weiden, Binsen, Peddigrohr 144 S., kart, € 26.90 / sFr. 40.90 978-3-258-06045-3

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Unser Buchtipp für das Frühjahr draußen – Projekte für Garten, Terrasse und Balkon

NEU

Uta Donath, Eva Hauck, Petra Hoffmann, Claudia Huboi draußen – Projekte für Garten, Terrasse und Balkon 128 S.,br., € 24.90 / sFr. 37.90 978-3-258-60031-4

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Mit den ersten warmen Temperaturen rufen Garten und Terrasse. Uta Donath, Eva Hauck, Claudia Huboi und Petra Hoffmann zeigen, wie sich mit einfachen Mitteln praktische und schöne Objekte für draußen gestalten lassen. Aus Holz, Stein, Kunststoffen, Textilien und recycelten Materialien lassen sich viele nützliche und dekorative Dinge herstellen. Die Objekte sind wetterbeständig oder wasserfest, einfach in der Herstellung, praktisch, kostengünstig und schön. Sie sorgen für Bequemlichkeit und erleichtern nicht nur dem Gärtner, sondern allen Garten-, Terrassen- und Balkon-Fans den Aufenthalt im Freien. «draußen» zeigt gut nachvollziehbar, wie Ideen für Sitzmöbel, Pflanzschalen und Blumentöpfe, Vorhänge, Schirme und Segel, Vogel- und Wildbienenhäuser, Mosaike und viele weitere Projekte Schritt für Schritt umgesetzt werden können. Das Buch enthält 22 Projekte mit anschaulichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Außerdem finden Sie zahlreiche Fotoimpressionen von sich selbst erklärenden Modellen, die zur Inspiration dienen und ohne Arbeitsanleitung präsentiert werden.


Neue Hauptsachen

NEU 224 S., geb., € 39.90 / sFr. 56.90 ISBN 978-3-258-60019-2

Paul Jackson Von der Fläche zur Form Falttechniken im Papierdesign

Laura Holdack, Elfrun Otterbach Mit Lieblingssachen durch das Jahr Basteln für und mit Kindern

Dieses einzigartige, praktische Handbuch vermittelt das Grundwissen zum Thema Papierfalten: von linearen Ziehharmonikafalten über verdrehte Falten bis hin zu geknitterten Oberflächen. Über 70 Techniken werden anhand von klaren Schrittfür-Schritt-Anleitungen vorgestellt, die mit Faltdiagrammen und vielen Fotos ergänzt werden. Ein Tipp für alle Designer/innen!

Laura Holdack und Elfrun Otterbach zeigen in ihrem zweiten Buch, wie man auf einfache und originelle Weise jede Jahreszeit bunter werden lässt. Die Bastelideen reichen vom Osterkörbchen bis zum Adventskalender, vom Reisekoffer bis zum Schlüsselband und vom Piratengeburtstag bis zur Schultüte. Viele Tipps und Tricks garantieren Eltern und Kindern ein schönes Ergebnis.

NEU 128 S., Klappenbroschur, € 19.90 / sFr. 30.50 ISBN 978-3-258-60028-4

nani coldine Taschen für Fashionistas entwerfen, nähen, verkaufen

Anastasia Young Handbuch Schmuck Die Techniken der Schmuckgestaltung

NEU 320 S., geb. mit Schutzumschlag, € 45.– / sFr. 64.– ISBN 978-3-258-60025-3

NEU 2074 S., geb., € 39.90 / sFr. 56.90 ISBN 978-3-258-60026-0

Das umfassende Werkstattbuch vereint in einem Band alles, was man zum Thema Schmuckherstellung wissen muss: eine Fülle von Informationen zu Werkstatt und Rohstoffen, Techniken, Gestaltung und Spezialwissen. Dank klarer Anleitungen bildet das Buch nicht nur für professionelle Goldschmiede/innen, sondern auch für Studierende und Auszubildende aller Ebenen eine «Bibel» ihrer Zunft.

NEU 160 S., Klappenbroschur, € 24.90 / sFr. 37.90 ISBN 978-3-258-60021-5

«Taschen für Fashionistas» zeigt gut nachvollziehbar anhand von liebevoll illustrierten Schrittfür-Schritt-Anleitungen, wie man seine eigene Lieblingstasche kreieren kann: Von lässig bis romantisch – für jeden Fashionista-Typ ist etwas dabei. Zudem widmen sich die Autorinnen mit einem ganzen Kapitel dem Thema Existenzgründung für Designer/innen.

Helga Becker Schmuck aus Holz und Silber Techniken und Projekte

Traci Bunkers Stempel, Walzen & Schablonen 52 Ideen für selbstgemachte Druckwerkzeuge

Die Schritt-für-SchrittAnleitungen führen in die Grundtechniken der Holz- und Silberbearbeitung ein. Objekte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden – Fingerringe, Broschen, ein Armreif, Halsketten und Ohrringe – sind sowohl für Anfänger/innen wie Fortgeschrittene gedacht. Insbesondere der Galerieteil, in dem zahlreiche Schmuckstücke gezeigt werden, regt zur Entwicklung weiterer, eigener Schmuckobjekte an.

Traci Bunkers zeigt anhand von 52 Projekten, wie man Alltagsgegenstände in interessante Stempel, Walzen und Schablonen verwandelt. Die benötigten Materialien sind oft im Haushalt bereits vorhanden und können auf überraschende Weise neu eingesetzt werden: Flip-Flops, Flaschenverschlüsse, Gummibänder, Klarsichthüllen oder das Geflecht eines Kunststoffkorbes gehören dazu.

NEU 144 S., kart., € 19.90 / sFr. 30.50 ISBN 978-3-258-60027-7


«Im Laufe der vielen Jahre habe ich zahlreiche Erfahrungen über die Abläufe in der Natur gesammelt; ich weiß, wann und wo ich die besten Brennnesselblätter ernten muss, um die intensivsten Farbtöne zu erhalten. Ich kenne die Stellen mit den sonnengelben Goldruten und beobachte mit Freude, wenn sich auf einigen Eichbäumen durch Einstiche von Gallwespen die Gallen entwickeln, aus denen ich schwarze Tinten machen kann.» Aus dem Interview mit der Pflanzenfärberin Helena Arendt

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