Hauptsachen – Kundenmagazin Gestalten|Design - 1|2013 - Haupt Verlag

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sachen   Kundenmagazin Gestalten | Design  1 | 2013

Papierdesign

Atelierbesuch bei einer Papierkünstlerin Kunstvolles aus Papier Neues Hauptthema: Zeichnen


Haupt Gestalten Kalender Sie finden Haupt Gestalten auch auf facebook, mit vielen News, Trends und einer Agenda rund ums Werken, Basteln, Designen: www.facebook.com/Haupt.Verlag.Gestalten Events Haupt Buchhandlung, Bern, ganzjährig Ausstellungen, Buchvernissagen, Lesungen, Workshops u.v.m. Bitte informieren Sie sich über das aktuelle Programm auf www.haupt.ch. FormSzene – KunstHandWerk-Ausstellung Erlenbach, 25. und 26. Mai 2013 KunsthandwerkerInnen aus der ganzen Schweiz. Produkte mit hoher handwerklicher Qualität und eigener gestalterischen Handschrift. www.kunst-handwerk.ch Eunique Karlsruhe Karlsruhe, 7. – 9. Juni 2013 Internationale Messe für angewandte Kunst und Design. Die Eunique versteht sich als zukunftsweisender Treffpunkt für angewandte Kunst & Design – für Aussteller, Fachbesucher und interessiertes Publikum gleichermaßen.  www.eunique.eu Ornaris Bern, 11. – 13. August 2013 Fachmesse für Neuheiten und Trends.  www.ornaris.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Tendence Messe Frankfurt, 24. – 27. August 2013 Neuheiten und Trends rund um die Themen Wohnen, Schenken und Dekorieren.  www.tendence.messefrankfurt.com Kreativ Hamburg Messe Hamburg, 30. August– 1. September 2013 Publikumsmesse für das kreative Handwerk, Gestalten, Basteln und Handwerken. www.kreativhamburg.de

Creaktiv Bern Bern, 2. – 6. Oktober 2013 Schweizer Messe für kreatives Gestalten und Werken www.creaktiv.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Handmade – die Ausstellung für kreatives Gestalten Delmenhorst, 12. und 13. Oktober 2013 Bochum, 19. und 20. Oktober 2013 Regionale Kreativ-Ausstellung mit Verkauf www.handmade-messe.info Frankfurter Buchmesse Messe Frankfurt, 9. – 13. Oktober 2013 (Publikumstage 12. / 13. Oktober) Größte Buchmesse der Welt  www.buchmesse.de Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. in & out Langenthal, 25. – 27. Oktober 2013 Trendmesse und Verkaufsausstellung Neuheiten, Klassiker und Lieblingsstücke von Schweizer Designer/innen  www.in-out-design.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort. Grassimesse Leipzig, 25. – 27. Oktober 2013 Internationales Forum für Angewandte Kunst und Produktdesign  www.grassimesse.de Creativmesse München München, 1. – 3. November 2013 Handarbeit und textiles Gestalten, Creativ- und Bastelwelt, Vorführungen und Workshops  www.creativmesse.de Designgut Casinotheater Winterthur, 1. – 3. November 2013 Schweizer Designausstellung für nachhaltige Produkte Mode, Accessoires, Keramik, Schmuck und Möbel www.designgut.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort.

Nadel und Faden Osnabrück, 13. – 15. September 2013 Messe für textile Kunst und Handarbeit www.nadelundfaden-osnabrueck.de

Kreativ- und Bastelwelt Messe Stuttgart, 21. – 24. November 2013 Süddeutschlands größte Kreativmesse.

Creativa Zürich Zürich, 26. – 29. September 2013 Schweizer Messe für kreatives Gestalten und Werken www.creativa-zuerich.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort.

Designschenken Luzerner Designtage. Verschiedene Standorte in Luzern, 06. – 08. Dezember 2013 www.designschenken.ch Wir sind mit eigenem Hauptstand vor Ort.

Impressum Hauptsachen

Herausgeber: Haupt Verlag AG, Bern Erscheinungsweise: halbjährlich, Auflage: 10 000 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Februar 2013 Preisänderungen und Irrtum bleiben vorbehalten. Konzept/Redaktion: Frank Heins; Layout/Satz: Walter Fuchs Abbildungen: Titelbild, Seite 1 – 5: aus Baumann, Papierschmuck; Seite 6: Annina Furer; Seite 7 – 8: aus Thompson, Kunst aus Büchern; Seite 8 o.: Jason Thompson; Seite 9 o.: Herbert Bungartz; Seite 10 – 13: aus Boerboom/Proetel, Raum: Illusion mit Methode; alle anderen Haupt Verlag AG

Ansprechpersonen Haupt-Kunsthandwerk Lektorat & Lizenzen: Heidi Müller, heidi.mueller@haupt.ch Leiterin Haupt Buchhandlung: Adela Haupt, adela.haupt@haupt.ch Online-Shop/Newsletter: Claudia Roth, claudia.roth@haupt.ch Vertrieb & Werbung: Hanna Wyler, hanna.wyler@haupt.ch Presse: Brigitte Meier, brigitte.meier@haupt.ch Matthias Haupt, Verleger Regine Balmer, Leiterin Lektorat Frank Heins, Leiter Marketing & Vertrieb

www.haupt.ch

Haupt Verlag AG Tel. 031 309 09 00 Falkenplatz 14 Fax 031 309 09 90 Postfach verlag@haupt.ch CH-3001 Bern www.haupt.ch

Bücher bestellen Haupt-Bücher sind im Buchhandel erhältlich, oder direkt bei uns: Kunden Schweiz: www.hauptverlag.ch Kunden Deutschland / Österreich: www.hauptverlag.com


Haupt

mehr Ideen für Kunst, Handwerk, Design

GESTALTEN

Editorial Liebe Freundinnen und Freunde des Haupt Verlags Die letzten Monate standen bei uns ganz im Zeichen des Papierdesigns. Nicht nur freuten wir uns über die schönen Erfolge mit Titeln wie «Kunst aus Büchern» und den Büchern von Paul Jackson – siehe dazu auch S. 7 –, sondern wir konnten daran sofort anknüpfen und möchten Ihnen nun im aktuellen Frühjahrsprogramm «Papierschmuck» von Barbara Baumann präsentieren. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die sympathische Papierkünstlerin aus Baar näher vor. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Autorinnen und Autoren ist eine der angenehmsten Seiten der Tätigkeit in unserem Haus. Apropos persönliche Begegnung: Auch auf unseren Messepräsenzen und unseren Büchertischen finden derzeit gerade die Papierthemen viel Beachtung. Mehr als 50 solche auswärtigen Präsenzen und Präsentationen haben unsere Teams aus Verlag und Buchhandlung im vergangenen Jahr bestritten – von Buchvernissagen über feine Designmessen bis zu den großen Auftritten auf der Ornaris oder der Frankfurter Buchmesse. Für die vielen angenehmen Gespräche und individuellen Rückmeldungen möchten wir uns auch an dieser Stelle einmal herzlich bedanken. Ein weiteres Thema in diesen neuen Hauptsachen ist ein neuer Programmschwerpunkt, den wir in nächster Zeit aufbauen werden: das Zeichnen (siehe Seite 10). Seit längerer Zeit haben wir bereits nach Autoren und Themen Ausschau gehalten, die für das Zeichnen – zu dem ja durchaus bereits viel Literatur erschienen ist – neue Aspekte und Ansätze bieten können. Mit Peter Boerboom und Tim Proetel starten wir nun eine bibliophil gestaltete Reihe, die Ihnen genau dieses bietet. Weitere Zeichenbücher werden bei Haupt folgen, u.a. von der Zeichenlehrerin Heike Kelter aus Berlin, deren Titel «zeichnen heißt sehen» soeben bei uns erschienen ist und die Sie in der nächsten Ausgabe näher kennenlernen können. Viel Spaß beim Lesen der neuen Hauptsachen! Mit herzlichen Grüßen Frank Heins, Regine Balmer, Adela und Matthias Haupt und das gesamte Haupt-Team


Atelierbesuch bei Barbara Baumann

«Es gibt praktisch nichts, was man nicht aus Papier machen könnte.»

Von Andrea Baumann Zerknülltes Zeitungspapier in verschiedenen Größen und Formen sind auf dem Arbeitstisch von Barbara Baumann ausgelegt. Ein neues Papierprojekt? Barbara Baumann schmunzelt zufrieden: «Ja, ich packe mein zweites Buchkonzept an. Dieses Mal geht es um Zeitungspapier. An einem Buch zu arbeiten macht einfach Spaß», verrät die Baarer Papierkünstlerin. Dies muss wohl so sein, denn kaum ist ihr erstes Buch Papierschmuck im Buchhandel, sprudeln die Ideen für ihr zweites Buch zum Thema Zeitungspapier. Nicht nur ihr Atelier ist ganz dem Zeitungspapier verschrieben, auch ihr Kopf ist davon belegt. Ob beim täglichen Einkauf, der Hausarbeit oder während der Arbeit in der Mediathek, alles dreht sich ums neue Projekt. Aktuell beschäftigt sie sich mit dem Papierknüllen und Papierschnüren. Wie kann ich das Papier von Hand so bearbeiten, dass es wie industriell hergestellte Papierschnüre aussieht? Schon x-Versuche hat sie unternommen, auch das Spinnrad, das im Atelier steht, kam zum Einsatz. Mit dem Resultat ist sie aber noch nicht zufrieden. «Selten finde ich beim ersten Anlauf die perfekte Form», verrät Barbara Baumann. Im Papierschmuck-Buch gibt es ein Projekt, den Bierdeckel-Reif, an dem sie gerne noch weiter gearbeitet hätte. «Da hätte ich mir mehr Zeit gewünscht, weitere Formen auszuprobieren. Bei einem Buchprojekt gibt es jedoch Fristen, die einzuhalten sind», was Barbara Baumann auch gut findet. «Ich habe bei Papierschmuck gelernt, meinen Ehrgeiz zu zügeln.»


Barbara Baumann ist Lehrerin für textiles Werken. Nach vielen Jahren in der Erwachsenenbildung arbeitet sie heute als Schulmediothekarin in einer Oberstufenschule in der Schweiz. Im Frühling 2013 erscheint ihre erste Publikation im Haupt Verlag, «Papierschmuck». Derzeit konzipiert sie ihr zweites Buch, das sie dem Zeitungspapier widmet. Am 4. April 2013 findet um 19.00 Uhr die Vernissage von Papierschmuck in der Buchhandlung Haupt in Bern statt. Eintritt frei

So stellt man sich eine leidenschaftliche Künstlerin vor. Da wehrt Barbara Baumann ab. «Ich bin viel zu kleinkariert, als dass ich mich als Künstlerin sehe. Ich muss ständig alles ordnen, strukturieren, einreihen oder ablegen.» Barbara Baumann sucht nach einem Beispiel einer Mini-Fotoserie, die sie letztes Jahr in Venedig machte. «Ich war fasziniert von der Trennlinie zwischen Häusern und Wasserspiel und konnte mich nicht mehr bremsen beim Fotografieren.» Ob sie die Fotoserie einmal in eine Papierarbeit einfließen lässt, ist noch offen. Und wie wird man Papierkünstlerin und Buchautorin? «Auf Umwegen und mit etwas Glück», meint Barbara Baumann. «Meine Erstausbildung führte mich ans Handarbeitsseminar. Nicht weil ich gerne Lehrerin werden wollte, Gott nein, das Pädagogische interessierte mich damals nicht.» Dies ist auch der Grund, weshalb sie nach ihrer Ausbildung nur kurze Zeit an einer Schule unterrichtete. So ganz von der Vermittlungstätigkeit konnte sich Barbara Baumann jedoch

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Atelierbesuch bei Barbara Baumann

nie ganz lösen. Längere Zeit arbeitete sie im interkulturellen Bereich, wo sie als Erwachsenenbildnerin verschiedene Kurse leitete. Auch als Mediothekarin und Buchautorin steht das Ziel Inhalte zu vermitteln an oberster Stelle. «Bevor ich mit Papier zu experimentieren begann, durchlebte ich eine zweijährige Jeansphase.» Barbara Baumann holt eine Kiste hervor, die randvoll mit Jeansobjekten ist. «Ich konnte nicht genug kriegen von Jeans», erinnert sie sich. Sobald eine Jeans meiner Kinder ausgewachsen war, hatte ich eine Idee, was ich aus dem Stoff nähen wollte.» So entstanden Jeanstaschen, Handschuhe, Decken und vieles mehr. «Es gab eine Zeit, da habe ich im stillen Kämmerchen meine Ideen umgesetzt. Meine Kinder fragten mich schon gar nicht mehr, was ich mache.» Auf die Jeansphase folgte die Reclambuchphase. Zurückblickend auf diese Zeit blitzt der Enthusiasmus wieder voll auf. «Ach, was habe ich alles aus Reclambüchern gemacht, da konnte ich so richtig aus dem Vollen schöpfen.» Es entstand eine wöchentliche Serie mit Titel «Was macht die Bibliothekarin», die der Reclam Verlag später vorstellte. Ein Auswahlkriterium war beispielsweise der Titel. Für die Ausgabe «Der eingebildete Kranke» strickte Barbara Baumann einen Schlafsack. Papier als Werkstoff hat Barbara Baumann schon während der Ausbildung eingenommen. Es gibt praktisch nichts, was man nicht aus Papier


Atelierbesuch bei Barbara Baumann

machen könnte: Kleider, Möbel, Teppiche oder eben Schmuck. Im Gegensatz zu klassischem Schmuck ist Papierschmuck vergänglich. Ein Hindernis? «Überhaupt nicht. Mit Falttechniken, Abnähern und Lackschichten wird Papier sehr stabil. Reizvoll an Papierschmuck ist jedoch die Leichtigkeit des Materials. Man kann viel üppigere Formen kreieren», schwärmt die Schmuckgestalterin. Langsam fasste Barbara Baumann Mut, ihre Papierkünste einem Publikum zu zeigen. Die Reaktionen waren gewaltig, so dass die Papierkünstlerin der Buchhandlung Haupt eine Mappe sandte. «Ich dachte dabei, vielleicht kann ich einmal meine Werke ausstellen oder einen Workshop leiten». Adela Haupt und die Lektorin Heidi Müller waren begeistert von den Arbeiten und überzeugt, damit ein tolles Buch über Papierschmuck herausgeben zu können. Ein Buch? «Ich kann mich gut an diesen Tag erinnern; nach der Unterhaltung in der Buchhandlung ging ich auf die Uniterrasse und rief eine Freundin an. Ich teilte ihr ein wenig benommen mit: Die wollen ein Buch mit mir machen!» Ein Buch publizieren ist eine grandiose Herausforderung. Bücher bedeuten Barbara Baumann alles. Für Reisen und Bücher gibt sie am meisten Geld aus, wobei die Reisen meistens zu auserwählten Buchhandlungen führen. Bücher sind auch ihre wichtigste Inspirationsquelle. Was kann einer bibliophilen Künstlerin Besseres passieren, als zur Buchautorin zu avancieren.

Papierschmuck – das Buch zum Artikel

Barbara Baumann Papierschmuck 55 Projekte aus verschiedenen Papiersorten 176 S., Klappenbroschur € 24.90 / ca. sFr. 32.90 978-3-258-60054-3

NEU

In «Papierschmuck» werden 55 Projekte aus ganz unterschiedlichen Papiersorten vorgestellt: die Auswahl reicht von literarischen Perlen über die Pralinenstola bis zum Armband aus Spielkarten. Barbara Baumann gibt Anregungen, wie sich jedes Stück weiterentwickeln, anders gestalten oder durch weitere Schmuckstücke zu einer Kollektion oder einem Ensemble ergänzen lässt.

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Hinter den Kulissen Fragen an Annina Furer, Buchhändlerin in der Haupt Buchhandlung Von Nadina Terzic Annina, zum Anfang eine obligatorische Haupt-Frage: Was ist dein liebster kunsthandwerklicher Gegenstand? Da gibt es zwei Objekte: Mein wunderschönes Büchergestell, das mein Vater – er ist Zimmermann – eigenhändig für mich gebaut hat, damit sich mein Lieblingsmedium «stilgerecht» präsentieren lässt. Und dann gibt es da noch die pinke Blumen-Lichterkette aus Papier. Die Haupt Buchhandlung ist häufig Plattform für Gestalterinnen und Gestalter oder Institutionen. Beim Einrichten einer solchen Ausstellung habe ich mich sofort in die Lichterkette verliebt. Gestaltest du selbst? Ja, ich gestalte sehr gerne. Aus diesem Grund stehen viele Bücher aus dem Haupt Verlag in meinem Regal. Am liebsten bastle ich Wohndekoration aller Art. Zuletzt habe ich die Buch-Handtasche aus dem Buch «Kunst aus Büchern» hergestellt. Mein Geheimtipp: Gegenstände in der Brockenstube kaufen und diese dann nach eigenem Geschmack abändern. Musst du in deinem Beruf viel lesen? Lesen ist ein fester Bestandteil meines Alltags. Ich sollte immer einige der Neuerscheinungen gelesen haben, damit ich diese unseren Kunden weiterempfehlen kann. Ich bin frei was die Wahl der Lektüre betrifft. Ich würde gerne mehr Klassiker lesen, jedoch fehlt mir meistens die Zeit dafür.

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Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus? Das Typische an meinem Arbeitsalltag ist die Abwechslung! Am Morgen werden jeweils die gelieferten Bücher ausgepackt und kontrolliert, danach entweder für den Versand bereitgestellt oder im Laden eingeräumt. Parallel dazu beantworte ich eingehende Anrufe von Kunden oder mache Abklärungen mit Lieferanten. Gute Sprachkenntnisse sind hier von Vorteil, da man Kontakt mit Kunden und Lieferanten aus aller Welt hat. Meine Hauptaufgabe als Buchhändlerin besteht darin, die Kundinnen und Kunden im Laden zu beraten. Nebenbei bearbeite ich auch schriftliche Bestellungen. Auch weniger spaßige Arbeiten wie Regale abstauben gehören dazu. Welches Buch ist dein all-time favorite? «Stein und Flöte» von Hans Bemmann, welches ich bereits mehrere Male gelesen habe. Das Buch hat jedoch kürzlich starke Konkurrenz erhalten: Auch «1Q84» von Haruki Murakami kann ich nur empfehlen.


Kunstvolles aus Papier Von Frank Heins Zu den besonderen und spannenden Aufgaben unseres Lektorats gehört die Sichtung des internationalen Lizenzmarktes, das Aufspüren von Buchprojekten im Ausland, die auch für den deutschsprachigen Raum geeignet sind. Gerade Kunst mit Papier ist ein Thema, zu dem jährlich mehrere hervorragende Bücher auf Englisch, Französisch oder in einer anderen Fremdsprache publiziert werden. Anhand der Werke von zwei amerikanischen Autoren, an denen wir in letzter Zeit besondere Freude hatten, möchten wir Ihnen im Folgenden Aspekte der Arbeit im Haupt Verlag etwas näher vorstellen.

Kunst aus Büchern: Jason Thompson Mit den Lizenzproduktionen ist es so eine Sache: Sie sind verlockend, weil der Inhalt des Buches ja bereits erstellt ist – die Begleitung der Autoren/innen durch das Haupt-Lektorat wird eingespart, Bildbearbeitungskosten entfallen etc. Gleichzeitig sind diese Werke oft teuer im Einkauf, und den Zuschlag erhält meist jener Verlag, der eine höhere Auflage als die Konkurrenz anbietet. Entsprechend hoch ist das verlegerische Risiko. Dann muss eine kompetente, mit dem Thema des Buches vertraute Übersetzerin gefunden werden. Und zudem bestimmt der Lizenz gebende Verlag bei sogenannten Koproduktionen in der

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Kunstvolles aus Papier

Jason Thompson

Jason Thompson bei Haupt

152 S., Klappenbroschur € 24.90 / ca. sFr. 32.90 978-3-258-60052-9

«Keine faden Basteleien mit Leim und Schere, sondern kleine Kostbarkeiten, die bei aller Vielgestaltigkeit eines vereint: Aus ihnen allen spricht die Liebe zum Buch, das hier quasi neu geboren wird.» Main Post «Ein schönes Buch voll herrlicher Ideen und ohne jeden Bastel-Kitsch-Verdacht.» novum «Buchbinder und Gestalter Jason Thompson versteht es auf geniale Art internationale, schöpferische Kräfte wirksam in seinem Buch für spielerisches Recycling und skulpturale Gestaltung zusammen zu bringen und so kreative Anregungen zu geben.» Kultur-punkt.ch

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Regel den Druckort und -termin, um die Produktion für mehrere Verlage aus unterschiedlichen Sprachräumen kostengünstig zu bündeln. Damit entstehen diese Werke oft unter hohem Zeitdruck. Bevor wir als Haupt Verlag also eine Lizenz einkaufen, wird das Werk im Lektorat ausgiebig geprüft, die Vertriebsabteilung schätzt die Absatzchancen genau ein, die Verlagsleitung beurteilt die finanziellen Konsequenzen. So war es auch bei dem Buch «Playing with Books» von Jason Thompson, das unsere Lektorin Heidi Müller vor ca. einem Jahr in einer Planungssitzung des Haupt Verlags vorstellte. Das Buch enthält 28 Schritt-für-Schritt-Projekte verschiedener Künstler/innen, bei denen Bücher und Buchteile zerlegt und danach zu einzigartigen Schmuckstücken, Taschen, Behältern oder Spielen zusammengesetzt werden. Vorgestellt werden Techniken aus der Buchbinderei, der Holzbearbeitung, dem Papierhandwerk, Origami sowie textilen und dekorativen Künsten, und das Ganze wird ergänzt mit einer gesunden Portion Experimentierfreude und Spaß. Der Autor ist ein echter «Self-Made-Man». Jason Thompson ist US-Amerikaner und Gründer der Rag & Bone Buchbinderei in Pawtucket, Rhode Island. Das Buchbinden und Gestalten mit Papier brachte er sich autodidaktisch bei. Mit Rag & Bone hat er sich ganz der Herstellung handgebundener Bücher und Alben für den Verkauf in Geschenk- und Papeterie-Geschäften verschrieben. Er führt die Buchbinderei, die sich in einer alten Mühle befindet, zusammen mit seiner Frau Ilira Steinman, einer ausgebildeten Buchbinderin. Bitte werfen Sie mal einen Blick auf die Website von Rag & Bone (www.ragandbonebindery.com). Jason Thompson schreibt einen recht interessanten Blog «Playing with Books», in dem er regelmäßig andere Papierkünstler und ihre Werke vorstellt. Bei diesem Titel ahnten wir, dass er ein Verkaufserfolg werden dürfte, unsere Auflage daher mutig geplant werden durfte. Die Vielfalt der Projekte, die präzisen Anleitungen, die Bildsprache und vieles mehr überzeugten uns auf Anhieb. Nach einer längeren Diskussion waren wir uns auch sicher, dass wir die Covergestaltung für den deutschsprachigen Markt leicht verändern würden, vor allem aber den Titel des Buches selbst. Für dieses tolle Buch schien uns der Titel «Kunst aus Büchern» sehr gut geeignet. Eine gewisse Unsicherheit über die Verkäuflichkeit von Lizenzen bleibt immer. Gespannt sahen wir daher der Reaktion unseres Vertreterteams entgegen – und freuten uns sehr, als der Außendienst geradezu begeistert reagierte. Ähnlich gute Rückmeldungen bekamen wir, als die ersten Buchhändler Muster erhielten und das Werk sehr gut vorbestellten. Als der Titel dann zur Frankfurter Buchmesse 2012 an den Handel ausgeliefert wurde, waren wir uns bereits sicher, dass der Entscheid zum Einkauf dieser Lizenz richtig war. Die folgenden Entwicklungen überraschten dann aber auch die Erfahrensten im Verlag. Bereits nach drei Wochen zeichnete sich ab, dass die 1. Auflage schnell ausverkauft sein wird und wir einen Nachdruck benötigen würden. Dieser wurde umgehend in Auftrag gegeben. Da die Produktion aber jeweils mehrere Wochen in Anspruch nimmt, sah man spätestens ab Ende November einige Sorgenfalten auf der Stirn des Vertriebsleiters: Sollten die Bestände etwa nicht für das Weihnachtsgeschäft reichen? Letzten Endes schafften wir eine Punktlandung, die Weihnachtsbestellungen konnten bedient werden. Selbstverständlich bietet nicht jeder Lizenzeinkauf Stoff für derartige Erfolgsgeschichten. Haupt ist schließlich kein Bestseller-Verlag. Aber wenn wir ab und zu solche verlegerischen Glückmomente erleben dürfen, freuen wir uns umso mehr.


Die Kunst des Faltens: Paul Jackson Haben Sie schon einmal eine Verpackung auseinander gefaltet und die kunstvolle Konstruktion bewundert, die sich hinter einem vermeintlich banalen Alltagsgegenstand verbirgt? Die Wahrscheinlichkeit, dass der verantwortliche Produktdesigner sein Handwerk bei einem Autor unseres Hauses gelernt hat, ist gar nicht einmal so gering. Denn Paul Jackson – der zweite Autor, dessen Werke wir Ihnen hier etwas näher bringen möchten – hat bereits an zahlreichen Schulen weltweit sein Wissen vermittelt. Seit vielen Jahrzehnten ist der Brite Paul Jackson einer der international renommiertesten Papierdesigner. Paul Jackson verfügt über mehrere Studienabschlüsse in den Bereichen Bildende Kunst, Experimentelle Mediengestaltung und Verpackungsdesign. Bereits 1982 hat er Papierkunst und Papierdesign für sich als Beruf entdeckt. Seitdem hat Paul Jackson mehr als 30 Bücher über Origami und Papierkunst verfasst, Falttechniken in mehr als 50 Hochschulen für Kunst und Design gelehrt, zahlreiche Auftragsmodelle für Druck, Fernsehen und andere Medien ausgeführt und Unternehmen wie Nike und Siemens bezüglich ihrer Produkte beraten. Seine Werke aus gefaltetem Papier waren und sind in Galerien und Museen auf der ganzen Welt zu sehen. 2001 heiratete Paul Jackson die israelische Papierkünstlerin Miri Golan, Gründerin des Israeli Origami Center, und zog von London nach Tel Aviv um. Heute lehrt er Papierdesign an Colleges in Tel Aviv und Jerusalem. Auf der Website www.origami-artist.com finden Sie zahlreiche Beispiele von Paul Jacksons Kunst. Die Komplexität seiner Objekte ist verblüffend, ihre Konstruktion basiert auf seinem profunden Fachwissen als Papierdesigner. Und wer sich selbst einmal am Falzen nach Vorgabe versucht hat – der Autor dieser Zeilen gehört dazu – verfällt schon bald in tiefe Ehrfurcht angesichts der Fingerfertigkeit des «Origami Artist» Jackson. Doch Jackson geht es nicht nur um technische Komplexität der Papierobjekte – dies scheint für ihn ohnehin eine Selbstverständlichkeit –, sondern um ästhetische Qualität. Oder, wie er es ausdrückt: «Ich möchte, dass die Leute sich fragen: Warum hat er es so gestaltet?, nicht: Wie hat er es gemacht?» Drei Bücher von Paul Jackson sind mittlerweile im Haupt Verlag erschienen und – so viel sei verraten – ein viertes Buch ist bereits in Planung. Sein Standardwerk ist «Von der Fläche zur Form». Dieses einzigartige praktische Handbuch vermittelt das Grundwissen zum Thema Papierfalten: von linearen Ziehharmonikafalten über verdrehte Falten bis hin zu geknitterten Oberflächen. Über 70 Techniken werden anhand von klaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen vorgestellt, die mit Faltdiagrammen und vielen Fotos ergänzt werden. Für unser Haus sind die Bücher von Paul Jackson echte Glücksfälle. Ihre fachliche Qualität steht außer Frage, sie sind hochwertig und elegant gestaltet, sie erreichen ein Publikum von Origamifreunden bis hin zu Grafik- und Industriedesignern. Das sind Bücher, für die wir uns alle im Verlag begeistern können. Haupt ist eben kein «Bastelverlag», sondern spezialisiert auf – häufig sehr kunstvolle – Gestaltungstechniken.

Foto: Herbert Bungartz

Kunstvolles aus Papier

Paul Jackson

Paul Jackson bei Haupt

224 S., mit CD, € 39.90 / ca. sFr. 53.90  978-3-258-60019-2

128 S., € 29.90 / ca. sFr. 39.90 978-3-258-60040-6

128 S., € 29.90 / ca. sFr. 38.90 978-3-258-60070-3

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Raum: Illusion mit Methode Interview mit Peter Boerboom und Tim Proetel Das Gespräch führte Brigitte Meier Zeichnen, das kann man doch – oder man kann es nicht! Wie vieles andere auch: Skifahren, frei sprechen, tanzen… Von Genies, die sich einfach hinsetzen und das Gewünschte aufs Papier bringen, hört man immer wieder. Aber normale Leute müssen es eben lernen. Zeichnen ist etwas Körperliches, das eine hohe Aufmerksamkeit und viel Neugierde verlangt, sagen Peter Boerboom und Tim Proetel. Im Buch Raum: Illusion mit Methode haben sie die Grundlagen zur räumlichen Darstellung zusammengetragen. Ob zwei- oder dreidimensionales Zeichnen: Der Ursprung der gelungenen Zeichnung liegt im täglichen Beobachten, im Mut auszuprobieren und in der Neugierde… Tim Proetel (TP) Peter Boerboom (PB), wieso ist Neugierde eine Voraussetzung fürs Zeichnen? TP: Neugierde lässt uns vermeintlich Bekanntes neu sehen. Zeichnen lernen heißt sehen lernen. Nicht als technischer Vorgang, sondern wie filtere ich die unzähligen optischen Informationen, die gleichzeitig wahrgenommen werden. Für die räumliche Darstellung gilt das genauso: Wenn neben einem Baumstamm die Mähne eines Löwen sichtbar wird, weiß jeder, da versteckt sich ein gefährliches Tier hinter einem Baum. Das ist eine Erfahrung, die jedes Kind, das Verstecken spielt, deuten kann. Eine Erfahrung von Räumlichkeit. Dennoch scheuen sich viele Menschen, Dinge so zu zeichnen, dass sie sich verdecken. Im Alten Ägypten sogar die Künstler. Alles sollte schön ordentlich nebeneinander ausgebreitet sein. Das ist zwar übersichtlich, aber auch schematisch, unnatürlich. Die Welt ist nicht so. Die Scheu, das Gesehene abzubilden scheint tatsächlich weit verbreitet zu sein. Wie ermutigen Sie Einsteiger, diese zu überwinden? PB: Das «Sich-trauen» ist bestimmt ein großes Thema. Das war bei mir nicht anders. Das Zeichnen im Skizzenbuch habe ich ja auch erst wiederentdeckt,

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Peter Boerboom ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe «Department für öffentliche Erscheinungen» und realisiert gemeinsam mit Carola Vogt Kunst- und Fotografieprojekte. info@boerboom-vogt.de www.boerboom-vogt.de Tim Proetel unterrichtet Kunst am Gymnasium Ottobrunn bei München. timproetel@aol.com

als meine Tochter auf einer Reise ganz selbstverständlich am Tisch im Lokal gezeichnet hat. Daran habe ich mir ein Beispiel genommen. TP: Papier ist billig. Wenn irgendetwas schiefgeht, kann man es ja noch mal machen. Zudem ist es heute glücklicherweise so, dass hermetische Kategorien von richtig und falsch in der Kunst nicht mehr gelten. Manches ist nach konventioneller Vorstellung nicht richtig, sieht aber trotzdem gut aus. Das ist doch wunderbar. Trotzdem wollen wir manchmal, dass etwas ganz Bestimmtes beim Zeichnen rauskommt. Da kann man schon auf Schwierigkeiten stoßen, da fühlt man sich schon mal als Depp. Ich strample meist gegen das Scheitern an, weil ich nicht einsehen mag, dass ich es nicht kann, aber bestimmt gibt es klügere Wege raus aus der Verkrampfung. PB: Wenn unser Buch es schafft, das Zutrauen der Leute in ihre eigenen zeichnerischen Fähigkeiten zu fördern und zu wecken, wäre das toll. Eine Freundin wartet auf unser Buch, weil sie hofft, das Zeichnen damit zu lernen. Jedenfalls hat sie bei einem Ausflug (wie wir alle) gezeichnet, etwas unbeholfen zwar, aber sie beobachtet gut, und mit unseren leichten Übungen lässt sich bestimmt die eine oder andere räumliche Situation besser zu Papier bringen. Oder überhaupt einmal zu erfassen und zu verstehen. Die Zeichnungen im Buch haben wir absichtlich so einfach wie möglich gehalten, mit dem Hintergedanken, dass Leser sagen: Das kann ich eigentlich auch! Zeichnen lernt man doch am besten in einem Praxiskurs. Wie vermitteln Sie das in Ihrem Buch? PB: Zeichnen lernt man nur durch das eigene Tun, durch das eigene Üben und die eigene Praxis. Wenn man sich für einen Kurs angemeldet hat, ist man «nur» den ersten Schritt gegangen, sich auf eine bestimmte Zeitspanne festzulegen, in der man zeichnerische Übungen unter fachlicher Anleitung machen will. Papier und Stifte sind sozusagen auf einen bestimmten Termin gelegt, und man hat keine Ausflüchte mehr. Unser Buch kann den festgelegten Übungstermin nicht ersetzen, es kann aber eine konstante Aufforderung sein. Ein griffbereiter Stift und Papier regen immer zur eigenen Praxis an. TP: Ich lerne Zeichnen auch durch Anschauung. Ich schaue mir gerne Bilder an, mich interessiert, wie die gemacht sind. Dann bin ich immer auf der Suche

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Raum: Illusion mit Methode

nach Kniffen, die ich mir aneignen kann. Mit dem Buch versuchen wir, solche Kniffe offen zu legen. Zeichnen Sie ausschließlich traditionell oder nutzen Sie auch die moderne Technologie (etwa Paint-Programme auf dem PC)? PB: Nur mit Stift oder Pinsel auf Papier. Also ganz und gar traditionell. Der Computer ist gut für stellenweise notwendige Retuschen. Die Materialität von Tusche, Tinte oder Wasserfarben, die von dicken, dünnen oder borstigen Pinseln auf mehr oder weniger saugendes Papier fällt und mit unterschiedlichen Intensitäten verteilt werden kann, das hab ich doch am Computer alles gar nicht. Selbst wenn ich im Computer Pinsel und Material wählen kann, fehlt die Intensität und die Direktheit. Auch die Echtheit ist nicht da und wenn ich Lust dazu habe, steuere ich den Wassertropfen auf dem Papier durch einfaches Hochheben und Kippen des Papiers. Zeichnen am Computer geht also gar nicht. In den meisten Leben gibt es sowieso zu viel Computerzeit, warum soll man auch noch damit zeichnen? TP: Eigentlich eigenartig, dass Schreiben am Computer so gar kein Problem ist, im Gegenteil, das Schreiben auf Papier geht für mich nur für sehr Privates oder Flüchtiges. Zeichnen am Rechner macht für mich aber überhaupt keinen Sinn, ist höchstens eine technische Spielerei. Ich gerate vorübergehend ins Staunen über die Effekte, dann lässt es mich kalt. Die digitale Bildbearbeitung sollte so zurückhaltend wie möglich sein, sie sollte die Zeichnung nur für den Druck aufbereiten. Was haben erfahrene Zeichner von Ihrem Buch? TP: Nach einer kurzen Einführung gliedert sich unser Kurs in acht Kapitel mit Übungsbeispielen, Erläuterungen und Hilfestellungen. Die Motive lassen sich in großer Vielfalt variieren und die Methodik in der Schule vermitteln. Viele Dinge, die der Profi intuitiv richtig macht, sind hier durch einzelne Methoden strukturiert dargestellt. Wir haben uns immer wieder ganz dumm gestellt, um der Sache mit der Räumlichkeit auf den Grund zu gehen. Wie kommt es, dass wir sehen, was wir

Raum: Illusion mit Methode – das Buch zum Artikel

NEU

Peter Boerboom, Tim Proetel Raum: Illusion mit Methode 160 S., geb., € 24.90 / ca. sFr. 32.90 978-3-258-60065-9

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Es ist so banal wie verblüffend: Richtig gesetzt, erzeugen wenige Striche auf Papier bereits Räumlichkeit, genauer: die Illusion von Raum. Das Interesse am räumlichen Zeichnen mag zunächst der Absicht entspringen, die sichtbare Wirklichkeit abzubilden. Tiefe zu erzeugen, ist jedoch ein faszinierendes Thema in jeder bildnerischen Gestaltung.


sehen? Vieles was simpel aussieht, braucht neben dem Training auch den Blick dafür, worauf es jeweils ankommt. Und so finden sich wertvolle Tipps für Architekten, Designer, Grafiker… Welchen Schwerpunkt haben Sie bei den Zeichnungen gewählt? PB: Am besten haben immer die einfachen Zeichnungen funktioniert. Oder besser gesagt: diejenigen, die danach aussahen. Manche haben wir ja zigmal wiederholt – und oft nicht mehr so schnörkellos hinbekommen wie beim ersten Mal. Diese Unmittelbarkeit des Tuns ist generell das Faszinierendste am Zeichnen. Die Konzentration auf ein Ergebnis hin. Und schon sind wir bei den Kriterien der Kunst… Bei den ersten Zeichnungen zum Thema haben wir festgestellt, dass wir schon sehr viel wissen. Über die Fluchtpunkte, Kompositionen usw. Dieses Wissen haben wir uns ja in langer Zeit und Übung erworben. In gewisser Weise haben wir das alles wieder über Bord geworfen und – naja, ganz von Vorne haben wir nicht angefangen, aber vielleicht mit einem anderen, neuen Blick auf die räumliche Gestaltung? Das Thema Raum gibt denn auch den Titel vor: die Methoden der räumlichen Illusion auf zweidimensionaler Fläche. Und zwar ganz besonders die einfachsten Methoden! Denn beim Fluchtpunkt flüchten ja die meisten Einsteiger sowieso schon. Aber mit den einfachen Methoden – die gar nicht simpel sein müssen! – erreichen wir alle und haben dabei auch unseren eigenen Entdeckerspaß und unsere Experimentierfreude. Warum haben Sie das Buch gemacht? TP: Weil wir eine große Freude am Zeichnen haben. Und weil wir wunderbar zusammenarbeiten können. Wir sind unterschiedlich, aber nicht zu sehr. Ich bringe manchmal so romantische Zeichnungen daher, da schaut der Peter dann ganz skeptisch. Und beim nächsten Mal kommt er mit in der Dämmerung versinkenden Bergen daher! Die Zusammenarbeit ist so, dass ich immer sehr neugierig auf Peters neue Zeichnungen bin. Und natürlich auch darauf, wie er meine neuen Sachen findet. Alleine wäre die Gefahr, sich im Kreis zu drehen, viel größer. PB: Die Auswahl der Zeichnungen, das Besprechen, was funktioniert, was nicht, welche Idee ist gut, aber die Ausführung noch nicht, das Sammeln, Aussortieren, Zusammenstellen, Ordnen, mit den Texten arbeiten… All das geschah im ständigen Austausch. Das ist das Schöne an der Zusammenarbeit: Beim Reflektieren und Weitertreiben ist immer ein Du da.

Zeichnen im Haupt Verlag Mit dem Buch von Peter Boerboom und Tim Proetel startet der Haupt Verlag einen neuen Programmzweig zum Thema Zeichnen. Ebenfalls im Frühjahr 2013 erscheint bei Haupt der Titel «zeichnen heißt sehen» der Berliner Künstlerin und Zeichenlehrerin Heike Kelter. In den nächsten Hauptsachen (Herbst 2013) werden wir Ihnen unsere Autorin Heike Kelter ausführlich vorstellen.

Ebenfalls neu bei Haupt: zeichnen heißt sehen

NEU

Heike Kelter zeichnen heißt sehen 128 S., br., € 24.90 / ca. sFr. 32.90 978-3-258-60060-4

«zeichnen heißt sehen» führt mit vielen Beispielen und Übungen in die Methode des flächigen Sehens ein. Das wichtigste Hilfsmittel zum Erlernen dieser Technik ist das dem Buch beigelegte Zeichenvisier, mit dessen Hilfe der flache Blick trainiert werden kann. Anschließend werden Themen wie die Komposition der Zeichnung, das Sehen der Perspektive, die Bedeutung von Innenlinien, Schraffur und Fokus behandelt.

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Weitere neue Hauptsachen

Eva Hauck Trommel, Drache, Bumerang Projekte aus aller Welt für Kinder 240 S., Klappenbroschur, € 24.90 / ca. sFr. 32.90 ISBN 978-3-258-60064-2

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Eine nigerianische Stielrassel selbst herstellen – oder ist ein japanisches Samuraischwert cooler? Aus Perlen einen Love Letter der Zulu fädeln oder lieber eine Mola aus Panama nähen? Ein Bumerang aus Australien oder Regenmacherstäbe aus Peru? In diesem Buch lernen Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren viele Dinge aus anderen Ländern kennen und erfahren, wie man sie selber herstellen kann. «Trommel, Drache, Bumerang» versammelt über 50 Projekte und zeigt in 6 Kapiteln Techniken und Motive aus Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Nordamerika.

Haupt-Mitmachbücher

978-3-258-60037-6

978-3-258-60059-8

978-3-258-07394-1 Jeder Band ca. 240 S., Klappenbroschur, € 24.90 / ca. sFr. 33.90

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978-3-258-60012-3


Weitere neue Hauptsachen

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Laura Sinikka Wilhelm Das war doch meine Lieblingsjeans! Sachen für Kids aus gebrauchten Materialien 192 S., Klappenbroschur € 24.90 / ca. sFr. 32.90 ISBN 978-3-258-60062-8

Bridget Bodoano Basics für Craftistas 50 Projekte zum Selbermachen 176 S., Klappenbroschur € 24.90 / ca. sFr. 32.90 ISBN 978-3-258-60066-6

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Laura Sinikka Wilhelm stellt in ihrem neuen Buch mehr als 60 attraktive und funktionale Objekte zum Einrichten, Ordnen, Sammeln, Schenken, Schmücken, Anziehen und Rausgehen vor. Sie werden aus Jeans, aber auch aus anderen gebrauchten oder gefundenen Materialien wie Kleidungsstücken, Segeltuch, Steinen oder Holz gefertigt und sind genäht, geklebt, bedruckt, gebohrt, genagelt oder gesägt. Stimmungsvolle Fotos und klare Zeichnungen ergänzen die Anleitungen, und die speziell als KIDS(Kann Ich Doch Selbst)-Projekte gekennzeichneten Ideen können von den Kindern ganz allein umgesetzt werden. So entstehen neue Lieblingssachen, nicht nur für Mädchen!

Die Projekte in diesem Buch sind unkompliziert und attraktiv; sie umfassen Ratschläge zu Materialien, Anleitungen und Tipps zu grundlegenden Techniken aus den Bereichen Nähen, Stricken, Sticken, Textildruck, Schriften entwerfen oder Papierdesign. Die Entwürfe wurden bewusst so gewählt, dass auch noch ungeübte Craftistas ein gutes Ergebnis erzielen können, damit das Selbstgemachte auf jeden Fall schön, ja sogar schick ausfällt. «Basics für Craftistas» vermittelt stilbewussten Menschen die Grundlagen verschiedener Handarbeitsbereiche anhand von 50 Projekten.

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Weitere neue Hauptsachen

Helga Becker Aus Faden und Draht 60 Schmuckprojekte in textilen Techniken 176 S., gebunden € 29.90 / ca. sFr. 38.90 ISBN 978-3-258-60058-1

Jo Barnfield, Andrew Richards Schnittvorlagen entwerfen und abwandeln 192 S., gebunden € 29.90 / ca. sFr. 38.90 ISBN 978-3-258-60068-0

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Aus Garn, Wolle, Schnur oder Draht hat die Autorin Helga Becker 60 Schmuckstücke verschiedenster Art entworfen, die sich Schritt für Schritt nacharbeiten und perfekt an die eigene Garderobe anpassen lassen. Nach Lust und Laune kann man im Farbrausch schwelgen, Ton in Ton arbeiten, Reste verwerten, neue Materialien entdecken und auf Spaziergängen «Zutaten» für ganze Schmuckensembles sammeln. Unter den vorgestellten Objekten finden sich kleine Geschenke aus Faden und Schnur, die sich innerhalb kurzer Zeit und auch von jungen Fingern fertigen lassen, ebenso wie feine «Gespinste», die mehr Geduld und Zeit benötigen.

Dieses Buch ist ein zuverlässiger und unentbehrlicher Ratgeber zum Thema Schnittkonstruktion. Wer selbst Schnittvorlagen erstellen, anpassen und abändern möchte, findet hier die Grundlagen und weiterführende Informationen. Die klaren Anleitungen und die vielen Illustrationen führen Schritt für Schritt an den Fallstricken der Schnitterstellung vorbei zum passenden Schnittmuster. Mit Informationen zu den folgenden Themen: • Werkzeug und Ausstattung • Nähte und Abnäher • Stoffe verarbeiten • Maß nehmen • Teile abtrennen und verbinden • Schnitte anpassen • Schnitte abnehmen • Teile erweitern und raffen • Ärmel, Kragen, Bund und Manschette • Öffnungen und Verschlüsse • Säume, Belege und Futter • Taschen • Gründung des eigenen Labels


Weitere neue Hauptsachen

Paul Jackson Vom Faltobjekt zum Werbeträger Schneide- und Falttechniken im Papierdesign 128 S., gebunden € 29.90 / ca. sFr. 38.90 ISBN 978-3-258-60070-3

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Sich mit der eigenen Werbebotschaft von der visuellen Informationsflut abzuheben, ist heutzutage schwierig. Paul Jackson stellt über 40 elegante und vor allem bemerkenswerte Papierkonstruktionen vor, mit denen man von Kunden besser wahrgenommen wird und in deren Erinnerung haften bleibt. Die vorgestellten Projekte zum Nacharbeiten reichen von Klassikern wie dem Flexicube über Umschläge, CD-Hüllen, Puzzles, Knobeleien bis zum Faltbuch. Alle diese kleinen Meisterstücke der Papierkunst wurden nach dem Kriterium ausgewählt, Erstaunen zu wecken und zu unterhalten.

Haupt auf facebook Haupt Gestalten Sie finden Haupt Gestalten auch auf facebook, mit vielen News, Trends und einer Agenda rund ums Werken, Basteln, Designen: www.facebook.com/Haupt.Verlag.Gestalten

Aktionen auf Haupt-Facebook: Gestalten von A-Z, Miniserien und Verlosungen Ein Novum in unserem Frühlingsprogramm sind Bücher zum Thema Zeichnen. Wir werden deshalb dem Zeichnen auch auf Facebook eine Miniserie widmen mit Anleitungen, Projekten sowie Tipps und Tricks. Do-it-yourself-KünstlerInnen freuen sich bestimmt über unsere Frühlingsneuheit Craftistas. 50 Projekte werden in der Publikation vorgestellt. Einige Projekte werden wir im Vorfeld auf Facebook vorstellen. Da die ABC-Reihe von letztem Sommer großen Anklang fand, werden wir im Sommer 2013 wieder ein Haupt-Gestalten A-Z

lancieren. An Ideen und Projekten mangelt es jedenfalls nicht. Neun Novitäten präsentiert der Haupt Verlag im Frühling 2013, darunter auch zwei Bücher für und mit Kindern: Trommel – Drache – Bumerang, versammelt über 50 Projekte und zeigt Techniken und Motive aus Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa sowie Amerika. Auf Es war einmal ein Hosenbein… folgt Das war doch meine Lieblingsjeans! Laura Sinikka Wilhelm zeigt, was man alles aus alten Jeans machen kann. Wir werden in den nächsten Monaten auch wieder verschiedene Autorinnen vorstellen und ihre Publikationen verlosen.


«Mit Falttechniken, Abnähern und Lackschichten wird Papier sehr stabil. Reizvoll an Papierschmuck ist jedoch die Leichtigkeit des Materials. Man kann viel üppigere Formen kreieren.» Papierkünstlerin Barbara Baumann über ihren Lieblingswerkstoff

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