MONO/d Na, noch a?

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 Die Ochsenkopftapete Wandmuster Antenne; Farbe: «Cool-Down-Pink»

Ein Beispiel dieser Improvisation bzw. Selbsthilfe ist die sogenannte «Ochsenkopf-Antenne», welche den Empfang von Westprogrammen über den Sender auf dem bayrischen Ochsenkopf ermöglichte. Diese abenteuerlichen Antennen-Konstruktionen sind heute nur noch auf leerstehenden Häusern zu bewundern. Alle Wände des Ausstellungsraumes wurden mit einer von Haus am Gern entworfenen und hergestellten Musterrolle vollflächig mit einem Ornament versehen, das die «Ochsenkopf-Antenne» zur Vorlage hat. Die Farbe «Cool-Down-Pink» senkt nachweislich innerhalb von Minuten den Blutdruck und die Herzfrequenz und macht den Menschen ruhig, gelassen und umgänglich.


Na, noch da? 2010, Installation, Mixed Media, 7-teilig

Platte, Schraube, Fuge – Festival Experimente zwischen Stadt, Körper und Zeit Kunstverein Leipzig Heft zur Ausstellung: Na, noch da? Fotoserie von 55 Mauer- und Zaunsprüngen; Auflage 50; ISBN 978-3-9523691-0-4 Platte, Schraube, Fuge drei dramatische Texte von Jasper A. Friedrich, Maren B. Gingeleit, Patrick Hofmann; ISBN 978-3-9523691-2-8

Die Ausstellung Na, noch da? war ein Pastiche über den alten und den neuen Osten Deutschlands, oder eben über das, was in subjektiver Bestandsaufnahme davon noch les- und erkennbar war. Haus am Gern baute im Kunstverein Leipzig aus sieben Positionen einen Ort, der von Systemen, lückenhafter Erinnerung, Utopie und Identität sprach.


Werkteile: Na, noch da? Neonschrift, orange; Schrift: Schulausgangsschrift SAS; 100 cm x 44 cm Die Ochsenkopftapete Wandmuster Antenne; Farbe: «Cool-Down-Pink» Das Unsichtbarkeitskombinat 4 Spiegel an 4 Backsteinmauern; Masse: 2 cm x 160 cm x 120 cm; 2 cm x 100 cm x 120 cm PLATTE, SCHRAUBE, FUGE 3 Maskottchen-Kostüme für Kinder PLATTE, SCHRAUBE, FUGE I-III drei dramatische Texte für Platte, Schraube und Fuge in drei Heften Schraube, Fuge, Platte Allegorisches Singspiel in einem Akt. von Jasper A. Friedrich; Publizist, Medienwissenschaftler und Autor, Leipzig. Ein Theaterstück für eine Schraube, eine Platte und eine Fuge von Maren B. Gingeleit, Sønderborg (DK) Block Box. Platte, Schraube, Fuge. Eine Szene. von Patrick Hofmann, Autor, Berlin relief I & II relief I – der Mauersprung relief II – die Wurst mit drei Enden 2 Flachreliefs, Lindenholz, 4 cm x 60 cm x 80 cm Ausführung: Jürgen Strege, Maler und Bildhauer, Leipzig SIEBEN TROMMELN (Egon, Erich, Walter, Margot, Günter, Alexander, Markus) sieben Gartengrills; Waschtrommeln, Inox Design und Ausführung: Hannes Fechtner und André Berchtold, Leipzig



«Über die Zustände eines Teilchens in einem Potentialtopf» Trmasan Bruialesi Der physikalische Begriff «Potentialtopf» ist eine anschauliche Bezeichnung für die Region um ein lokales Minimum der Potentialverteilung eines Systems. Dabei wird die Vorstellung eines Körpers im Schwere­ feld der Erde benutzt; ein im Topf liegender Körper kann den Topf nicht verlassen, wenn er nicht bis über den Topfrand angehoben wird, also den entsprechenden Energiebetrag zugeführt bekommt. Nach der klassischen Physik ist diese zum Verlassen des Poten­ tialtopfs nötige Mindestenergie scharf definiert. Bei­ spiels­weise kann ein Mensch mit seiner Muskelkraft bei weitem nicht genug kinetische Energie erzeugen, um das Gra­vita­tions­potential der Erde zu verlassen. Für Quantenobjekte gilt dies jedoch nicht; ein atomares Teilchen hat auch mit weniger als dieser Grenzenergie eine gewisse Aufenthaltswahrscheinlichkeit ausserhalb des Potentialtopfes. Ein Spezialfall des Potentialtopfs ist der unendliche Potentialtopf, auch Potentialkasten genannt. Dabei wird die Potentialhöhe unendlich gross, sodass ein Teilchen auch quan­ tenmechanisch das Potential nicht mehr verlassen kann. 1

wo sind wir denn dann? Haus am Gern hat auf seinen Feldstudien im Osten Deutschlands zwar nicht viel über Quantenphysik gelernt, aber umso mehr über Menschen, die durch die Energie der Geschichte über den Rand des Spezialfall-Topfs angehoben wurden und nun an einem Ort angekommen sind, der trotz vermeintlicher Aufgeräumtheit noch nicht zu Ende definiert ist. Auf der anderen Seite des Spiegels ist alles verkehrt, und nach einer Weile im Drüben (Trüben?) wird das Verkehrte zur Normalität – und vice versa. Entfernt man den Spiegel aber, fehlt die andere Seite, und die Frage «Na, noch da?» verliert ihren tröstlichen Sinn. Na, noch da? ist nicht nur ein Pastiche über den alten und den neuen Osten Deutschlands. Na, noch da? fragt auch ganz allgemein nach der Befindlichkeit einer demokratischen Gesellschaft, die ihren Zustand – und damit die Geschichte – jederzeit verändern kann, wenn sie das Potential ihrer Erinnerung kennen lernt.

Na, noch da?, Ausstellungstitel und leuchtendes Werk­ teil zugleich, fragt provokativ nach unserem Verbleib. Noch im Topf? Zurück im Topf? Oder dank Überschrei­ tung der Min­dest­­energie nicht mehr im Topf? Aber

Trmasan Bruialesi

 Abb.

1

de.wikipedia.org/wiki/Potentialtopf

*1956 in Tiflis, Georgien. Studium der Slavistik mit Schwerpunkt alt­ sla­vische Texte des frühen Christentums. Arbeitet als Übersetzer, Autor und Musiker seit 1989 in Berlin.

 «Na, noch da?» Neonschrift, orange; Schrift: Schulausgangsschrift SAS

«Na, noch da?» so die scherzhafte Frage, mit welcher sich die Menschen in Leipzig im Herbst 1989 vor dem Fall der Mauer begrüssten, wenn sie nach dem Wochenende zur Arbeit kamen. Die Grenzen in Ungarn und der CSSR waren undicht geworden, die Menschen verabschiedeten sich in Massen aus dem Arbeiter- und Bauernstaat.

Die Schulausgangsschrift SAS war Ende der 1950er Jahre von Renate Tost, Albert Kapr und Elisabeth Kaestner in der DDR entwickelt worden. Seit 1968 war die SAS durch Beschluss des Ministeriums für Volksbildung in den Schulen der DDR obligatorisch. In den Ländern Berlin, Hamburg, Sachsen und dem Saarland ist die SAS noch heute die verbindliche Erstschreib­schrift.



Das Buch «PRAKTIKUS, Anleitung zur handwerklichen Selbsthilfe», dessen Ziel nichts weniger war als die «Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen und damit zur allseitigen Stärkung der Deutschen Demokratischen Republik» beizutragen, unterscheidet sich weder in ästhetischer noch in praktischer Hinsicht von seinen westlichen Pendants jener Zeit – ideologisch hingegen schon, ist es doch Zweck des PRAKTIKUS, «der Volkswirtschaft Werte zu erhalten» sowie «die Produktions- und Reparaturbetriebe zu entlasten» und den«kollektiv-bildenden Prozess in Gruppen» zu fördern. Oder anders ausgedrückt: der Bürger wird nicht etwa durch Mangelwirtschaft und DDR-Bürokratie zur Selbsthilfe und Bastelei gezwungen, sondern tut dies quasi aus reiner Verantwortlichkeit gegenüber Volk und Staat. Doch letztlich hat das System die DDR-Bürger zu einem Volk von dauerimprovisierenden Handwerkern, Automechanikern, Gärtnern usw. gemacht, was wir

gerne für unsere Ausstellung in Anspruch nahmen und auch praktizierten. Die Ausstellung Na, noch da? ist ein Pastiche über den alten und den neuen Osten Deutschlands, oder eben über das, was in subjektiver Bestandesaufnahme für uns Outsider aus der Schweiz davon erkennbar ist. Wir haben im Kunstverein Leipzig mithilfe ganz offizieller Mitarbeiter * daraus einen Ort gebaut, der von Systemen, lückenhafter Erinnerung, Utopie und Identität spricht. Haus am Gern *  Jasper A. Friedrich, Maren B. Gingeleit, Patrick Hofmann, Meigl Hoffmann, Andrea Höhn, Maurice Göldner, Jürgen Strege, Hannes Fechtner, André Berchtold, Rainer Strege, Marcin + Magda Dallig-Syta, Nadin Maria Rüfenacht, Christine Friedrich-Leye, Christine D. Hölzig, Annette + Erasmus Schröter, Reinhard Krehl, Britt Schlehahn, Ludwig Henne, Sophie Kurzer, Christine Rahn, René Medick, Lydia Möst und Jerry Haenggli seien ganz herzlich verdankt !

 

  

  



sichtbar

umgekehrt

U

U

U

U

U = unsichtbar

 Das Unsichtbarkeitskombinat 4 Spiegel an Sichtsteinmauern

«Allgemein bringt das Verständnis von Szenarien, in denen ein Umgebungszustand momentan nicht wahrnehmbar ist, auch ein Verständnis darüber, wo die Grenzen dieser Wahrnehmungs­ lücke zu finden sind und wie diese Grenzen umgangen werden können. Es gibt einerseits das Interesse, einen solchen Zustand der relativen Unsichtbarkeit gezielt herbeizuführen – und andererseits gezielt entsprechend unsichtbare Dinge enttarnen zu können.» «Wenn sich ein Gegenstand hinter einem anderen Gegenstand befindet, dann ist er für den Betrachter unsichtbar, aber man sieht den Gegenstand davor. Einem intelligenten Betrachter wird es möglicherweise ein Anliegen sein, auch die ihm momentan verdeckten Bereiche früher oder später zu inspizieren, sofern der abdeckende Gegenstand für ihn irgendwie erkennbaren Anlass dazu gibt. Es besteht dabei die Möglichkeit, dass hier nur aus einer Richtung, aus mehreren oder gar aus allen heraus verdeckt wird. Die Unsichtbarkeit wird dabei nicht durch eine Eigenschaft des Gegenstands herbeigeführt, sondern durch die Eigenschaften des abdeckenden Gegenstands.» Diese Zitate aus Wikipedia lassen sich eins zu eins auf die Situation in der damaligen DDR übertragen: das Unsichtbar-Machen von «systemgefährdenden» Gütern, Gedanken und Möglichkeiten bei gleichzeitiger Bestrebung, alle Aktivitäten und Gedanken der Bürger im «sichtbaren», will heissen überwachbaren Bereich, zu halten. Das «Unsichtbarkeitkombinat» (nach Karl Bednariks Unsichtbarkeitsmaschine) ist mit vier grossen Spiegeln, die an passgenauen Backsteinmauern kleben, ein zentrales Element in der Ausstellung. Es versteht sich von selbst, dass das «Unsichtbarkeitkombinat» nur von einem klar definierten Standpunkt aus funktioniert.


 Platte, Schraube, Fuge 3 Maskottchen-Kostüme für Kinder

In einer Plüschtierfabrik in Polen liess Haus am Gern drei Mas­ kottchen-Kostüme herstellen: eine Schraube, eine Plat­te und eine Fuge. Diese drei Kostüme in Kindergrösse sind ins Unsichtbarkeitskombinat integriert, will heissen: die Schraube wird vom richtigen Standpunkt aus sichtbar sein, die Platte und die Fuge hingegen nicht.




 relief I & II relief I – der Mauersprung relief II – die Wurst mit drei Enden 2 Flachreliefs, Lindenholz, 4 cm x 60 cm x 80 cm Ausführung: Jürgen Strege, Maler und Bildhauer, Leipzig

relief I – der Mauersprung, zeigt einen Mann, wie er über eine Mauer steigt, die ebenfalls mit einem Flachrelief versehen ist. Das Bild stammt aus einer Serie von 55 Mauer- und Zaunsprüngen aus der Gegend, von Haus am Gern fotografisch festgehalten und in klei­ner Auflage als Heft zur Ausstellung herausgegeben. relief II – die Wurst mit drei Enden, zeigt eine Wurst mit drei Enden auf einem Grill. Ein Bekannter von Haus am Gern ist in der DDR aufgewachsen und arbei­ tet heute in der Schweiz. Er glaubt sich zu erinnern, dass der Fleischer in seinem Dorf im Osten von Leipzig damals eine dreizipflige Wurst hergestellt habe. Haus am Gern ist hingefahren und hat den Fleischer gefragt, doch er will sich an nichts erinnern. «Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei», singt Stephan Remmler. Auch die DDR hatte ein Ende, oder waren es deren viele?

Heft Na, noch da? Fotoserie von 55 Mauer- und Zaunsprüngen.


Na, noch da? Ausstellung im Rahmen des Festivals «Platte, Schraube, Fuge. Experimente zwischen Stadt, Körper und Zeit» im Kunstverein Leipzig Von Christine Dorothea Hölzig

Cover des GENEX-Kataloges Ausgabe 1987. Der Katalog wurde in Biel/Bienne (CH) gedruckt.

Warum manche Stadtviertel hipp sind und andere nicht, lässt sich nicht immer ausmachen. So spielen neben Lage, sicherem Umfeld und Versorgung ebenso individuelle Faktoren und auch Zeitgeschmack plus Kultur eine Rolle. Das Kolonnadenviertel in der inneren Westvorstadt von Leipzig hat nicht den Ruf eines lebendigen und angesagten Kiezes. Obwohl es bestens gelegen ist zwischen attraktivem Innenstadtring und Johannapark. Das war in der Geschichte des Viertels schon anders. Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor den Toren der Stadt platziert, diente es der Erholung wohlhabender Bürger und wurde dann im Zuge des Anwachsens der Stadt zu einem attraktiven Wohnviertel. Dorotheenplatz, Nikischplatz, das so genannte Künstlerhaus, zwei bedeutende Synagogen, Wohnhäuser und viele Gärten entstanden. Nachdem die Synagogen in der Reichsprogromnacht 1938 von faschistischen Brandstiftern zerstört wurden, fiel der grössere Teil der Gebäude des Kolonnadenviertels während der Bombardierung Leipzigs durch die Alliierten am 4. Dezember 1943 in Schutt und Asche. Es folgte eine Zeit des Dornröschenschlafs. Die Wirtschaftskraft der DDR reichte nicht aus, alle Kriegsschäden zu beseitigen. Viele Häuser wurden nur mit notwendigsten Reparaturen in Stand gesetzt. Bei der Erstel-

lung von dringend gebrauchtem Wohnraum wurde in der DDR auf eine rationelle Architektur gesetzt. Die Mehrheit der Gebäude entstand in einheitlicher Plattenbauweise. Seit Beginn der 1980er Jahre wurde jedoch zuweilen an städtebaulich wichtigen Punkten das Erscheinungsbild der Plattenbauten aufgelockert oder der Umgebung durch historisierende Formen angepasst, so auch im Leipziger Kolonnadenviertel. Als Modell­vorhaben des innerstädtischen Bauens wurde hier in experimenteller Weise zum ersten Mal Plattenbau mit Gründerzeitarchitektur verbunden und so das Viertel attraktiv geschlossen. Die neugebauten Wohnungen waren zur Zeit ihrer Entstehung bei der Be­völkerung begehrt. Allerdings durften vor allem partei- und staatstreue Bürger in die neuen Häuser einziehen. Die Zuweisung kam einer Auszeichnung gleich. Das Interesse an der gelungenen architektonischen Lösung und damit insgesamt am Kolonnadenviertel sank rasch nach der Wende. Gründe dafür sind zum einen die Abneigung gegen die verordnete DDR-Normierung, die sich in den Plattenbauten exemplarisch darstellt. Aber ebenso wichtig ist der Umstand, dass Leipzig trotz schwerer Kriegsschäden den grössten Bestand gründerzeitlicher Häuser in ganz Deutschland aufweist und dessen Sanierung bald einsetzte. Die individu­


ellen, grosszügigen Gebäude, sicher auch deren bürgerliche Ausstrahlung, machen sie zu den begehrtesten Mietobjekten der Messestadt. Das Kolonnadenviertel, so nahe der Innenstadt, scheint an den Rand gedrängt. Heute wird es hauptsächlich als Durchgangsraum wahrgenommen. Der Kunstverein Leipzig hat schon lange sein Domizil in der Kolonnadenstrasse. Im Juni 2010 lud er zum Festival «Platte, Schrau­ be, Fuge. Experimente zwischen Stadt, Körper und Zeit» ein. Mit Ausstellungen, künstlerischen Interventionen, Performances, Stadtwanderungen und Diskussionen fragte der Verein nach den Chancen, die ein unscheinbarer, innerstädtischer Ort beinhaltet. Gibt es Platz für Experimente, werden sie wahrgenommen, kann Kunst Bewohner und Besucher näherbringen, Identifikation stiften, indem sie Fragen aufwirft und Aktionen anregt? Wo liegt das Potential des Kolonnadenviertels? Die Einladung des Kunstvereins galt vor allem Künstlern, die von ausserhalb kommen und allem neu entgegentraten. Das Programm forderte die Interessierten. Sie mussten kommen, mitwandern, mitdiskutieren, sich einlassen. Die Thematisierung und Proble­mati­sie­rung von Subjekt und Raumverhältnissen wurden dabei weit über einen architektonischen Diskurs hinausgetrieben. Das Künstlerpaar Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner (zusammen Haus am Gern) war eingeladen, im Galerieraum des Kunstvereins eine Ausstellung zum Projekt «Platte, Schraube, Fuge» zu zeigen. Die beiden Schweizer haben sich dem FestivalThema zunächst nicht von der politischen oder städtebaulichen Seite genähert. Sie sind dem normalen Leben der DDR-Bürger nachgegangen, haben Alltäglichkeiten, Befindlichkeiten und Umstände erkundet. Sie tauchten in die Historie ein, etwa auf die zeitliche Höhe der Fertigstellung des Kolonnadenviertels. Zunächst haben sie viel gelesen und zahlreiche Gespräche geführt. Allerdings musste sich Haus am Gern der Aufgabe nicht völlig neu und ohne Kenntnisse stellen. Durch ein anderes Kunstprojekt, durch LIFETIME EUROPE, welches sie bereits 2005 nach Leipzig brachte, sind sie der Stadt und damit dem Osten Deutschlands, seiner Geschichte und den Menschen länger vertraut. Sie reisen mehrmals im Jahr nach Leipzig, betreuen LIFETIME EUROPE, den einzigen geschichtsfreien Raum der Welt, im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf und besuchen Freunde. So konnten Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner bereits ein Gespür für die Situation, in welcher sich die DDRBürger befanden, entwickeln. Darauf aufbauend haben sie 2010 genauer geforscht und ihre Ausstellung «Na, noch da?» entwickelt. Für die Galerie des Kunstvereins haben sie eine komplexe Rauminstallation geschaffen, die mit ihrem subtilen Auftreten überzeugte. Der Verzicht auf propa­gandistische Gegenüberstellungen und laute Behauptungen liess den Betrachtern genügend Raum, sich in den gesellschaft­lichen Kontext hineinzudenken und – zufühlen. Denn die Euphorie über die Öffnung der Gesellschaft 1989 und den Neuanfang in einer anderen, nichtdiktatorischen Gesellschaftsordnung, wird in vielen Biografien auch von Brü­chen und Ernüchterungen begleitet. Dem Mauerfall folg­te ein verändertes Bewusstsein. So ist bei den Generationen, die die DDR-Zeit aktiv erlebt haben, ein unverklärtes Erinnern heraufzurufen. Die Jüngeren benötigen fremde Erfah-

rungen und Eindrücke, um an historischem Wissen auch sinnlich teilzuhaben. Haus am Gern stellte sich beidem. Die Schweizer Künstler stiessen bei ihren Recherchen unter anderem auf zwei Publikationen: den Genex-Katalog und das Buch «Der Praktikus». Diese markieren wesentliche Eckpunkte des täglichen Lebens in der DDR: Die Sehnsucht nach Konsumgütern, an denen Mangel herrschte und den Willen, durch Eigeninitiative und Heimwerkerarbeiten den Missstand, so gut es ging, selber auszugleichen. Die Geschenk­dienst- und Klein­ expor­te GmbH (kurz Genex) wurde 1956 von der DDR-Regierung als eine der wichtigsten Deviseneinnahmequellen gegründet. Anfangs diente sie nur als Geschenkdienst für Kirchengemeinden. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde das Geschäft aber weiter ausgebaut, sogar nach Dänemark und in die Schweiz. Für D-Mark konnten Waren für ostdeutsche Bürger bestellt werden. Die Erzeugnisse im Katalog stammten zu etwa neunzig Prozent aus der DDR-Produktion. Neben Genussmitteln und Konsumgütern konnten dort auch Motorräder und Autos (ohne die sonst üblichen mehrjährigen Wartezeiten), Campingwagen und sogar ganze Fertigteilhäuser, die so genannten Neckermannhäuser, be­stellt werden. Dass nur DDR-Bürger mit besonderen Privilegien oder mit Westverwandten in den Genuss der Geschenke aus dem Genex-Versandhandel kommen konnten, sorgte für Unmut. Der «Praktikus – Anleitung zur handwerklichen Selbsthilfe» erschien im VEB Fachbuchverlag Leipzig seit den 60er Jah­ren in fast 20 Auflagen. «Jeder sein eigener Handwerker» – unter diesem Motto war alles Wissen zusammengetragen, was den «überlasteten Handwerker von Bagatellaufträgen befreien» konnte sowie jede mögliche Form der Selbsthilfe für Wohnung und Garten. Und diese musste in grossem Masse erbracht werden, denn die Angebote aus Genex-Katalog und Intershop-Läden waren nur den wenigsten zugänglich. So gab es ein kollektives «Basteln» und ein gegenseitiges Austauschen von Werk­zeugen und Materialien als Normalität in der DDR. Der sarkastische Spruch «Aus unseren Betrieben lässt sich noch mehr herausholen» illus­trierte den Zustand, dass auch Werkstoffe und Arbeitsmittel knapp waren und für den Eigenbedarf aus den Produktionsstätten «abgezweigt» wurden. Haus am Gern griff diese Aspekte in zweierlei Weise auf. Zum einen involvierten sie verschiedene Künstler und Handwerker für die Erstellung der Ausstellung. Zum anderen nahmen sie ein Selbstbastelerzeugnis der DDR in die Präsentation hinein, welches von zwei Leipzigern extra nachgebaut wurde. Der Waschmaschinentrommel-Grill ist relativ einfach herzustel­len: Aus einer alten Waschmaschine baut man die aus rostfreiem Edelstahl bestehende Trommel aus. Deren kleine Lö­cher sind wichtig für die Sauerstoffzufuhr des Feuers. Drei Standbeine und ein improvisierter Rost komplettieren den gut funktionierenden Grill. Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner gaben den sieben Gartengrills der Schau Namen wie Margot, Erich, Walter oder Markus. Sie eröffneten Assoziationen zu den führenden Politikern der DDR, die den Missstand mitzuverantworten hatten und wohl kaum selber in dieser Weise improvisieren mussten. In den Ausstellungsraum hat Haus am Gern ein weiteres Improvisationsbeispiel der DDR-Zeit integriert. Die Wände der Gale-


rie waren mit einer (von Haus am Gern hergestellten) Musterwalze gestaltet. Das Wandmuster entschlüsselte sich bei näherem Hinsehen nicht einfach als schönes Dekor, sondern als Ornament, das die sogenannte Ochsen­kopfantenne zeigte. Dies war eine zum Empfang des Westfernsehens selbstgebastelte Antenne. Der Name stammt vom Ochsenkopf, einem Berg im bayrischen Fichtelgebirge. Das vom dortigen Sender ausgestrahlte Fernsehprogramm der ARD konnte mit dieser Vorrichtung auch in der DDR empfangen werden. Der Selbstbau der Dipolantennen war recht einfach. In den 1960er Jahren kam es noch zu Repressalien gegen Bürger, wenn auf deren Hausdach «Ochsenköpfe» entdeckt wurden. Als Folge wurden die Antennen unter dem Dach oder in den Wohnungen versteckt angebracht. Erst ab den 1970er Jahren gab es eine Duldung. Die Neugier auf Informationen aus dem westlichen Teil Deutschlands und der Welt war zu gross, als dass die Staatsmacht mit Verboten wirklich durchgreifen konnte. Zwei Lindenholzreliefs (nach Vorlagen von Haus am Gern vom Leipziger Künstler Jürgen Strege ausgeführt) waren in die Wandgestaltung integriert. Eines zeigt einen «Mauersprung». Es ist die Umsetzung einer Fotografie, die einen Mann (Rudolf Steiner) beim Überspringen einer Leipziger Mauer aus DDR-Zeiten zeigt. Eigentlich ein neutrales Motiv, Agieren im Stadtraum. Doch in dieser Ausstellung, in Leipzig, eröffnete sich zwangsläufig die historische und politische Dimension des Themas «Mauer» – «Friedliche Revolution» – «Wende». Daran knüpfte dann auch das zweite Relief, mit der «Wurst mit den drei Enden» an. Der erste Teil des Spruchs «Alles hat ein Ende…» bleibt relevant. Allerdings glaubten im Osten vor über 20 Jahren nur wenige daran. Die DDR-Diktatur schien übermächtig. Und dann doch nicht. In Leipzig fanden sich Mut und Tatkraft. Geschichte veränderte sich, liess sich verändern! Manche hielten auch einen dritten Weg für möglich, eine Gesellschaftsordnung, die weder sozialistisch noch kapitalistisch sein sollte. Aber, wer hat schon eine dreizipflige Wurst gegessen? Mitten im Galerieraum hatte Haus am Gern Mauern errichtet. Ausgerechnet, mag da mancher Besucher gedacht haben. Aber, Mauern gibt es überall auf der Welt, sowohl im Weg, zudem als Schutz und Stütze sowie in den Köpfen. Da darf sich auch heute niemand täuschen. Um Täuschung ging es dem Künstlerduo vor allem mit der Installation des «Unsichtbarkeitskombinates». Die nach einem genauen Plan zueinander aufgestellten Mauern mit den davor gehängten Spiegeln reflektierten nämlich nicht nur, sondern verdeckten auch. Nie erkennt das Subjekt die Wirklichkeit im Ganzen, in Totalität. Dies bewusst zu machen, war eine weitere Intention. Von welchem Standpunkt aus man schaute, war entscheidend und in welcher Haltung. Wie klar öffneten sich die Parallelen zum DDR-System! In der Ausstellung zeigten und verdeckten die Spiegel nicht nur Raumecken, sondern auch die «Platte», die «Schraube» und die «Fuge». Die Kinderkostüme, erdacht von Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner, gefertigt von einem polnischen Dienstleister, standen nicht nur stellvertretend für Assoziationen zum Umfeld im Raum. Auch sie – in personifizierten Formen – eröffneten Ge-

danken in historische Tiefen. So ist die Fuge nicht nur der Zwischenraum, der verbindende schmale Zwischenraum. Sie ist auch eine musikalische Komposition, die fesselnd wie ein Gespräch wirkt. Und: Die ganze Welt kann aus den Fugen sein. Das Wort selber stammt vom Lateinischen fuga ab. Es bedeutet: Die Flucht. Und da schloss sich der Kreis: Haus am Gern wählte als Titel der Ausstellung die vor über 20 Jahren in der DDR so präsente Frage «Na, noch da?» Auf den zunehmenden Druck aus der DDRBevölkerung reagierte das SED-Regime zunächst mit einer rascheren Bearbeitung von Ausreiseanträgen. So wurden nicht wenige DDR-Bürger gegen Ende der 1980er Jahre aus ihrem Heimatland «entlassen». Mit der Durchlässigkeit der Grenze von Ungarn nach Österreich und der Ausbürgerung über die Botschaftsbesetzung in Prag erreichte die Ausreisewelle 1989 ihren Höhepunkt. Unter den Zurück- oder Daheimgebliebenen ging besonders nach den Sommerferien die Frage um «Na, noch da?». Der Ton der Stimmen war oft vielschichtig gefärbt. Es gibt ein sehr gefühlsbetontes Erinnern an jene Zeit, kurz vor den ersten Demonstrationen in Leipzig. Dass Haus am Gern für das Schriftzug-Leuchtobjekt die in der DDR gelehrte Schulausgangsschrift SAS verwendeten, gab für diejenigen, die in dieser Form schreiben gelernt haben, der Arbeit eine emotionale Zugkraft, deren Ursache sich nicht sofort entschlüsselte. Solche Prozesse standen für die Stärke der Ausstellung. Sie berührte leise auf emotionale Weise, sie übte keine Propaganda aus, liess Erinnern zu und forderte auf, sich auseinanderzusetzen. Wer dies nicht tat, wer sich nicht informierte, konnte sich weniger erschliessen. Wer sich aber darauf eingelassen hat, erfuhr vieles vom Leben und Fühlen von vor zwanzig, dreissig Jahren in der DDR. Sich selber in Beziehung setzen, blieb da nicht aus. So forderte die Ausstellung auch zur Einsichtnahme in die eigene Biographie, zur Bewertung von Courage, Toleranz und dem gegenwärtigem Lebensentwurf auf. Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner haben im Kolonnadenviertel in Leipzig Vergangenes hervorgebracht, ins Heute gezogen und so den Ort durch Erinnern, Gespräche und Auseinandersetzungen derzeitig gemacht. Sie definierten in «Na, noch da?» die Gegenwart nicht allein durch historische Reflexionen sondern provozierten ein grundsätzliches Nachdenken über das Ringen um existentielle Sinngebung und das Verhältnis des Einzelnen zum gesellschaftlichen Umfeld. Genau dafür hoben die Künstler mit performativen und installativen Mitteln Geschichte herauf. Denn nur mit dieser im Bewusstsein gelingt es, Neues zu wagen.

Christine D. Hölzig, Studium der Kunstgeschichte in Leipzig, freischaffend als Kuratorin und Autorin tätig, zahlreiche Publikationen, Jurytätigkeit, seit 2003 Mitarbeit LeipzigerVolkszeitung LVZ/ Redaktion Kultur, 2006/2007 Leiterin des Projektes «made in Leipzig» Kulturstiftung Leipzig, seit 2006 Redakteurin Kulturmagazin KUNSTSTOFF, seit 2008 Sachverständigenforum Kunst am Bau/ Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig, seit 2010 Beirat Fördermittelvergabe Bildende Kunst der Stadt Leipzig.



Noch da: Hannes Fechtner und André Berchtold.

In der Kollonadenstrasse: Haus am Gern heizte Egon, Erich, Walter, Margot,

Auch noch da: Erich Honecker, Generalsekretär der SED

Günter, Alexander und Markus an der Vernissage tüchtig ein.

1971–1989, in einer Gartenlaube.


 Sieben Trommeln 7 Gartengrills (Egon, Erich, Walter, Margot, Günter, Alexander, Markus) Design und Ausführung: Hannes Fechtner und André Berchtold, Leipzig Hannes Fechtner, Bernd Seidel, Tilo Baumgärtel und Nadin Maria Rüfenacht fachsimpeln über Würste.

Hier wirkt der Geist des PRAKTIKUS ungeachtet aller Wenden und Mauerfälle: Im Kleingarten Anger-Crottendorf pflegt Gartenfreund und Allrounder Hannes Fechtner Improvisation und Geselligkeit. Kollegen treffen sich nach (oder auch schon mal vor) Feierabend bei ihm auf ein Bier oder zwei, und ab und an wird auch eine Wurst gebraten.

In Hannes Fechtners Kleingarten: Hauptprobe für Egon, Erich, Walter, Margot, Günter, Alexander und Markus.

Weil Gartengrills aus dem Baumarkt entweder zu teuer oder nichts wert sind, hat Hannes in bewährter DDR-Manier selber Hand angelegt und für Na, noch da? aus Waschmaschinentrommeln vom Alteisen 7 Grills zusammengebaut. Doch Alteisen, so zeigt Hannes' Erfah­ rung, kriegt man heutzutage nicht mehr ganz so leicht – es musste teilweise aus der Schweiz importiert werden. Die Grills wurden am Eröffnungstag dieser Ausstellung zusammen mit dem Bürgerverein Kolonnadenviertel e.V. eingeweiht. Mit ganz ge­wöhnlicher Wurst.

Bernd Seidel, Vorsitzender des Kleingartenvereins Anger-Crottendorf e.V., als Grillmeister.



 PLATTE, SCHRAUBE, FUGE I–III 3 Stücke für Platte, Schraube und Fuge; drei Lesehefte

An der Finissage wurden die Stücke in einer szenischen Lesung von Meigl Hoffmann, Andrea Höhn, Franziska Schneider und Jasper A. Friedrich uraufgeführt. I Schraube, Fuge, Platte. Allegorisches Singspiel in einem Akt. von Jasper A. Friedrich; Publizist, Medienwissenschaftler und Autor, Leipzig. II Ein Theaterstück für eine Schraube, eine Platte und eine Fuge von Maren B. Gingeleit; Schauspielerin und Autorin aus Schles­wig-Hol­stein, lebt in Sønderborg, Dänemark.

III Block Box. Platte, Schraube, Fuge. Eine Szene. von Patrick Hofmann; Autor aus Borna, lebt in Berlin und wurde im April 2010 in der Heimatstadt von Robert Walser und Haus am Gern, in Biel/Bienne in der Schweiz, für seinen Romanerstling «Die letzte Sau» mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet. Der Roman spielt im Süden von Leipzig und erzählt vom letzten Schlachttag («Für den Darm ist die Wurst eine Revolution.») einer Bauernfamilie, deren Hof 1992 dem Braunkohletagebau weichen muss.

 Abb. v.l. Meigl Hoffmann, Andrea Höhn, Jasper A. Friedrich, Franziska Schneider


SCHRAUBE FUGE PLATTE Ein Theaterst端ck f端r eine Schraube, eine Platte und eine Fuge von

Maren B. Gingeleit

PLATTE: FUGE:

platte. Schraube: schraube.

fuge.

SCHRAUBE:

platte.

PLATTE:

SCHRAUBE: FUGE:

SCHRAUBE: FUGE:

SCHRAUBE:

SCHRAUBE:

PLATTE:

SCHRAUBE: PLATTE: FUGE:

SCHRAUBE: PLATTE:

PLATTE:

FUGE:

drehe. drehe.

platte.

fuge.

PLATTE:

schraube.

SCHRAUBE:

fuge.

FUGE:

schraube platte.

PLATTE:

platte fest.

ALLE:

fuge.

FUGE:

platte.

PLATTE:

schraube.

FUGE:

schraube.

PLATTE:

platte.

FUGE:

drehe. drehe.

schraube lose. platte lose.

plumps. oh.

fuge fest.

platte. schraube.

mist.

schraube platte fest.

schraube fest. schraube.

wand.

teller.

SCHRAUBE:

SCHRAUBE:

SCHRAUBE:

schraube.

platte fest. platte.

fuge.

teller.

SCHRAUBE:

fuge.

PLATTE:

hand.

PLATTE:

fuge fest.

schraube.

platte.

SCHRAUBE:

PLATTE:

PLATTE:

SCHRAUBE:

fest.

SCHRAUBE:

FUGE:

schraube.

schraube.

platte.

PLATTE:

FUGE:

SCHRAUBE:

fuge platte.

PLATTE: FUGE:

PLATTE:

FUGE:

schraube.

FUGE:

platte fest.

(WIEDER VON VORN, BIS MAN NICHT MEHR WILL.)


Credits Veranstalter Kunstverein Leipzig / Reinhard Krehl / Britt Schlehahn Unterkunft Ludwig Henne / Nadin Maria Rüfenacht / Jürgen Strege Recherche Reinhard Krehl / Britt Schlehahn / Annette + Erasmus Schröter / Jasper + Christine Friedrich-Leye / Rainer Strege / Christine D. Hölzig / Jens Koppka Wandbemusterung Lydia Möst Maurerarbeit René Medick Aufbau Jerry Haenggli / Sophie Kurzer / Christine Rahn Dramatische Texte Jasper A. Friedrich / Maren B. Gingeleit / Patrick Hofmann

Satz Maurice Göldner szenische Lesung / Regie, Vertonung Jasper A. Friedrich Stimmen Andrea Höhn / Franziska Schneider / Meigl Hoffmann / Jasper A. Friedrich Flachrelief Jürgen Strege Grills Hannes Fechtner / André Berchtold Kostüme Kolor Plusz, Koszalin (PL) Produktionsmanagement PL Marcin & Magda Dallig-Syta Spiegel Glasermeister Thomas Gärlich, Leipzig unterstützt von Pro Helvetia



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