Die Heilsarmee • Impulse für Kleingruppen 2014 SVW 03

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Impulse für Kleingruppen Geben macht Spaß Spaß! Selbstverleugnungswoche 2014

Das Reden vom Geld – ein Tabu? Nach wissenschaftlichen Untersuchungen spricht ein Mensch am Tag durchschnittlich 16.000 Worte. Je leidenschaftlicher uns ein Thema interessiert, umso mehr sprechen wir darüber. Es gibt aber Bereiche, in denen wir größere Zurückhaltung üben als in anderen. •

Über welche Dinge sprichst du leicht und gerne?

Welche lieber?

Was sind die Gründe dafür?

Themen

vermeidest

Lies 5. Mose 18,1-8

Beschreibe, welche Gefühle ein Priester gehabt haben kann, wenn er nicht die Möglichkeit bekam, für seinen Unterhalt selbst zu sorgen.

Welche Vorteile hatte es für das Volk, dass die Priester für den Dienst im Haus Gottes freigestellt wurden?

du

Die Priester hatten besondere Aufgaben im Tempel Gottes zu erfüllen. Ihnen wurde von Gott kein Land zugeteilt, damit sie ihre ganze Zeit dem Gottesdienst für das Volk widmen konnten. Das Volk jedoch hatte die Pflicht, die Priester wirtschaftlich mitzuversorgen. Ähnliches geschieht, wenn wir heute den Zehnten unseres Einkommens an unser Korps zahlen, damit die Korpsleiter frei sind für seelsorgerliche Aufgaben und dem Dienst am Wort.

„Über Geld spricht man nicht, man hat es.“ Diesen Spruch kennt jeder. Und es stimmt. Themen wie Politik und Finanzen sollen beim Besuch von Partys vermieden werden, da sie meistens kontrovers enden und Stimmungskiller sind. Auch in der Heilsarmee beherzigen wir das. Auf der einen Seite ist es ein immer aktuelles Thema. Auf der anderen Seite kann es einem Offizier oder Korpsleiter etwas Unbehagen bereiten, wenn er dieses Thema in der Predigt behandelt. •

Nur keine Hemmungen Unsere Scheu, über Geld zu reden, ist aus noch einem anderen Grund unberechtigt. In der Bibel kommt das Wort Geld häufiger vor als das Wort Himmel. Jemand hat nachgezählt, dass das Neue Testament fast zehn Mal so viele Verse enthält, die sich auf Haushalterschaft beziehen, als Verse, die etwas über die Rettung und den Glauben sagen. Niemand hegt deswegen den Verdacht, Jesus hätte sich bereichern wollen. Selbst Kritiker behaupten das nicht von ihm. Jesus steht für etwas ganz anderes.

Was könnte der Grund dafür sein?

Nun, kein Korpsoffizier möchte den Anschein erwecken, seinen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen zu wollen. Lebt er doch von dem, was die Gemeinde zusammenlegt. Dabei ist dieses Prinzip biblisch. Bei der Verteilung des verheißenen Landes bekamen alle Stämme Israels Ländereien zugewiesen, durch die sie sich selbst und ihre Sippen durch Landwirtschaft und Viehzucht versorgen konnten. Nur der Stamm Levi (die Priester) bekam kein Land. Er wurde vollständig für den Tempeldienst freigestellt.

Welche Gleichnisse oder Reden Jesu fallen dir zum Thema Geld ein?

Warum spricht Jesus häufig vom Geld?

1 Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 03 Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // frank.honsberg@heilsarmee.de // 0221-20819-0


Impulse für Kleingruppen Geben macht Spaß Spaß! Selbstverleugnungswoche 2014

Mit dem Thema Geld trifft Jesus oft den Nerv. Wenn man viel hat, ist es ein großes Thema. Und auch wer keins hat, denkt sehr viel darüber nach. So oder so: wir müssen uns damit beschäftigen. Auch wir Christen. Jesus macht das sehr deutlich, wenn er in Matthäus 20 davon spricht, dass wir dem Kaiser geben sollen, was dem Kaiser gehört. Mit anderen Worten: Gott braucht kein Geld. Aber weil Geld zum System dieser Welt, in die wir gesandt sind, gehört, muss unser Umgang damit ordentlich sein.

Wir kennen heute dieses (lateinische) Wort Mammon, weil Luther es unübersetzt übernahm. Es stammt von dem griechischaramäischen „mamona“, was Geld oder Besitz bedeuten kann. Es ist verwandt mit „aman“, was bedeutet „das, worauf man vertraut“. Das heißt, ich muss mir darüber klar werden, worauf ich mein Leben stütze. Was gibt mir Halt und Sicherheit? Vertraue ich einem Finanzpolster mehr als den Verheißungen Gottes? Oder glaube ich, dass er mir auch in materieller Hinsicht ein Versorger sein wird, wie es Psalm 23 ausdrückt?

Es gibt noch einen Grund, warum Jesus vom Geld redet. Geld hat das Potenzial, zum größten Konkurrenten unserer Hingabe an Gott zu werden. Von den vielen Reden Jesu möchte ich heute eine kurz mit euch anschauen. Sie steht in Lukas 16,9ff (NGÜ).

Viel oder wenig Ich selbst hatte in meinem Leben mal mehr mal weniger Geld. Habe ich mehr Geld zur Verfügung, als ich zum Leben brauche, sehe ich darin einen Vertrauenserweis Gottes in meine Haushalterschaft. Er hat nämlich nicht grundsätzlich etwas gegen Vermögen. Aber David mahnt in Psalm 62,11: „Wenn euer Reichtum wächst, dann hängt euer Herz nicht daran.“ Ich soll also bereit sein, zu geben. Was für eine große Verantwortung! Ich finde solche Zeiten genauso spannend wie Zeiten der Geldsorgen. In beiden Situationen kann ich mich bewähren.

„Darum sage ich euch: Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet. Wer in den kleinsten Dingen treu ist, ist auch in den großen treu, und wer in den kleinsten Dingen nicht treu ist, ist auch in den großen nicht treu. Wenn ihr also im Umgang mit dem unrechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Wenn ihr das nicht treu verwaltet, was euch doch gar nicht gehört, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Ein Diener kann nicht für zwei Herren arbeiten. Er wird dem einen ergeben sein und den anderen abweisen. Für den einen wird er sich ganz einsetzen, und den anderen wird er verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon.“ •

Jesus meint jedenfalls, dass Geld etwas eher Vorläufiges für uns ist. Das heißt nicht, dass es unwichtig wäre. Im Gegenteil. Mein Umgang mit dem Geld zeigt, ob ich reif bin für die wahren, himmlischen, ewigen Güter. So ist Geld nicht nur ein Thema für die, die viel davon haben. Es geht uns alle an. Und es hat mit unserem ewigen Leben zu tun. •

Worin könnte sich diese Konkurrenz in meinem Leben ausdrücken?

Lies Psalm 23 und halte fest, wie Gott dich in der Vergangenheit versorgt hat, wenn du es am nötigsten hattest. Danke Gott jetzt dafür.

2 Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 03 Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // frank.honsberg@heilsarmee.de // 0221-20819-0


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