Die Heilsarmee • Impulse 2014 SVW 04

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Impulse für Kleingruppen Geben macht Spaß Spaß! Selbstverleugnungswoche 2014

Ist Fasten das Gleiche wie Selbstverleugnung?

Ich besitze nicht die Deutungshoheit für diese beiden Begriffe. Sprache hat ja immer etwas mit Gefühl zu tun. So verzichte ich hier auf ausführliche Begriffserklärungen. Im Alten Testament lesen wir oft davon, dass das Volk fastete. Manchmal fasteten Menschen im Zusammenhang mit kollektiver Buße. Immer aber mit der Absicht, Gott zu zeigen, wie ernst sie es mit ihren Anliegen meinten.

Für manche, die regelmäßig in den sieben Wochen vor Ostern fasten, wird diese Zeit oft der Einstieg in eine neue Gewohnheit oder Lebenshaltung. An dieser Stelle möchte ich unterscheiden zwischen den verschiedenen Methoden des Fastens, wozu auch die Selbstverleugnungswochen der Heilsarmee gehören, und einer grundsätzlichen Haltung der Selbstverleugnung.

Fasten ist ein zielgerichteter, aber zeitlich begrenzter Vorgang. Von den Jüngern des Johannes heißt es, dass sie „oft fasteten“ (Lk. 5,33). Üblicherweise wird dabei vorübergehend auf etwas Lebenswichtiges, wie Essen, verzichtet. So ist das Fasten wie ein „kleiner Tod“, der andeutet: ich stehe mit meinem ganzen Leben für dieses Anliegen. Dieses Absichtsvolle erklärt auch, warum Fasten mit Gebet verbunden wird. •

Jesus, der selbst Zeiten des Fastens praktizierte, zeigt und fordert zugleich eine unbefristete Selbstverleugnung. In ihr liege das Geheimnis eines neuen Lebens. General Bramwell Booth schrieb in einer Handreichung für Salutisten sinngemäß: „Es ist ein augenfälliger Gedanke, dass Selbstverleugnung wahrscheinlich der einzige Dienst ist, den wir Gott ohne Unterstützung eines anderen erbieten können – ausgenommen vielleicht das Gebet. Wenn wir für Gott singen oder ihn bezeugen, brauchen wir Zuhörer. Wollen wir Geschenke verteilen, brauchen wir Empfänger. Wollen wir Menschen zu Jesus führen, muss sich jemand darauf einlassen. Leiden wir Verfolgung, brauchen wir Verfolger. Es hat Gott gefallen, dass bei der Rettung eines Menschen immer andere Menschen beteiligt sind, wenn es auch nur indirekt durch das Zeugnis der Schrift geschieht. So gibt es viele verschiedene Dienste, in die wir involviert und zu denen wir vielfältig begabt sind. Aber sich selbst zu verleugnen ist ein Dienst, den wir unabhängig von den Umständen und unserer Begabung tun können. Ja, es gefällt Gott sogar am meisten, wenn dieser Dienst nur ihm selbst bekannt ist. So ist unsere Selbstverleugnung ein heiliges Sakrament, eine Sache zwischen Mensch und Gott allein.“

Tauscht aus, welche Erfahrungen ihr mit dem Fasten gemacht habt.

Jesus sagt, dass „Fasten und Gebet“ uns helfen, vollmächtig zu dienen und Wunder zu erleben (Mk. 9,29). Dabei warnt er vor einer religiösen Show. „Dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten“ (Mt. 6,1-4 Schlachter). Demnach wären unsere Selbstverleugnungswochen eher eine Fastenzeit, eine Zeit geistlicher Übung mit positiven Auswirkungen auf unser ganzes Leben. Der Gedanke der Heilsarmee, die eingesparten Mittel von ganzem Herzen herzugeben für die Mission, lässt uns weitere Segnungen erwarten. „Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7 L). •

Berichtet einander, wie Gott euch gesegnet hat, nachdem ihr eine Zeitlang freiwillig auf etwas verzichtet habt.

Wie könnte diese Fröhlichkeit zum Ausdruck gebracht werden?

1 Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 04 Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // frank.honsberg@heilsarmee.de // 0221-20819-0


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