Heimatschutz/Patrimoine 2-2015

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HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE

Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal Les dix ans de Vacances au cœur du patrimoine

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE SUISSE HEIMATSCHUTZ SVIZZERA PROTECZIUN DA LA PATRIA


WAKKER PREIS

2015

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ

Verleihung des Wakkerpreises an die Gemeinde Bergell

SAMSTAG, 22. August 2015 Palazzo Castelmur, Coltura bei Stampa ab 15 Uhr Begrüssung durch Patrizia Guggenheim, Heimatschutz Engadin und Südtäler Laudatio und Übergabe des Preises: Daniela Saxer, Vizepräsidentin Schweizer Heimatschutz Verdankung des Preises: Anna Giacometti, Gemeindepräsidentin Gratulation und Würdigung: Martin Jäger, Regierungsrat Kanton Graubünden

ab 16 Uhr Auftritt: Massimo Rocchi, Komiker Musikalische Umrahmung: Coro Bregaglia, Allievi Scuola di musica Regione Bregaglia und Coro Voci di Bregaglia Apéro offeriert von der Gemeinde Bergell

Rahmenprogramm Samstag der offenen Häuser und Baudenkmäler Abendessen und Konzert von Davide Van de Sfroos in der Mehrzweckhalle von Vicosoprano (ab 19 und 21 Uhr)

Podiumsgespräch mit Peter Zumthor FREITAG, 21. August 2015, 20–21.30 Uhr Zu den Wurzeln von Planung und Ortsbildpflege im Bergell. Ein Gespräch mit Peter Zumthor, Architekt, Robert Obrist, Architekt, und Diego Giovanoli, Architekturhistoriker (Anmeldung erforderlich an info@heimatschutz.ch – beschränkte Platzzahl)

Fest- und Rahmenprogramm: www.heimatschutz.ch/wakkerpreis und www.bregaglia.ch


EDITORIAL

2 ZUR SACHE/AU FAIT FORUM 6 Marco Guetg Caspar Hürlimann: «Ein positives Signal setzen» Caspar Hürlimann: «Donner un signal positif» 10 Kerstin Camenisch Gewinn für Bauten, Feriengäste und Eigentümer Bâtiments, hôtes et propriétaires sont gagnants! 13 Thomas Brunner Vacances en Suisse centrale médiévale Ferien in der mittelalterlichen Innerschweiz 16 Severin Lenel Grundsätze zum Umgang mit den Baudenkmälern Principes d’intervention sur le patrimoine bâti 20 Chronologie Chronologie 24 Alex Capus Kein Spuk im Türalihus Le fantôme de la Türalihus 26 GUT ZU WISSEN/BON À SAVOIR 28 FRISCH GESTRICHEN PEINTURE FRAÎCHE SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE SUISSE 30 Prix Schulthess des jardins 2015 Schulthess Gartenpreis 2015 33 Baukultur entdecken – Bergell 34 En souvenir de Robert Steiner Zum Andenken an Robert Steiner 36 Heimatschutzzentrum Maison du patrimoine 39 Schoggitaler 40 SEKTIONEN/SECTIONS 44 VON MENSCHEN UND HÄUSERN DES MAISONS ET DES HOMMES 46 BÜCHER/LIVRES 48 LEA, LUC & MIRO ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏ Titelseite: Das Türalihus im bündnerischen Valendas (Bild: Gataric Fotografie) Page de couverture: La Türalihus dans le village grison de Valendas (photo: Gataric Fotografie)

Retten und erlebbar machen «Wir sind uns der Leistungen der Vergangenheit mit ihrer kulturellen Vielfalt bewusst. Um Bauten zu erhalten, suchen wir zukunftstaugliche Lösungen. Der Einbezug von schützenswerten Objekten in das Alltagsleben ist uns wichtiger als die reine Konservierung.» So steht es im Leitbild des Schweizer Heimatschutzes. Was dies konkret bedeutet, zeigt die vom Schweizer Heimatschutz initiierte Stiftung Ferien im Baudenkmal seit nunmehr zehn Jahren auf eindrückliche Weise: Sie rettet wertvolle historische Gebäude vor dem Zerfall und macht sie für Feriengäste aus nah und fern erlebbar. 30 Ferienwohnungen in 22 Baudenkmälern sind mittlerweile im Angebot. Weitere werden folgen. Wer Ferien im Baudenkmal verbringt, erfährt ganz unmittelbar, wie es sich in alten Holz- und Steinhäusern leben lässt, und entdeckt die einmaligen Qualitäten der Bauten unserer Vorfahren. Zum Beispiel der Schweizer Erfolgsautor Alex Capus: Er war zusammen mit seiner Familie Gast im Türalihus in Valendas. Seinen kurzen Bericht über die Erlebnisse hinter «meterdicken Mauern» legen wir Ihnen ganz besonders ans Herz. Wussten Sie übrigens, dass Sie als Mitglied des Schweizer Heimatschutzes in den Genuss von zehn Prozent Rabatt auf den stiftungseigenen Ferienwohnungen im Türalihus, im Huberhaus, in der Stüssihofstatt, im Haus auf der Kreuzgasse und in der Casa Döbeli kommen? Als Mitglied profitieren Sie aber nicht nur von Vergünstigungen. Sie unterstützen vor allem auch unsere zahlreichen Projekte und Aktivitäten – diejenigen des Vorjahres dokumentiert der beigelegte Jahresbericht 2014. Peter Egli, Redaktor

Sauver et faire vivre «Nous sommes conscients de la diversité culturelle des réalisations du passé. Nous recherchons des solutions ingénieuses pour la conservation du patrimoine et son adaptation au présent. Nous favorisons l’intégration dans la vie quotidienne des objets dignes de protection plutôt que leur conservation pure et simple», – peut-on lire dans la Charte de Patrimoine suisse. Ce que cela signifie concrètement, la fondation Vacances au cœur du patrimoine créée par Patrimoine suisse le montre depuis dix ans déjà de manière impressionnante: elle sauve de la ruine des bâtiments historiques de valeur et offre à des vacanciers d’ici et d’ailleurs la possibilité d’y faire un séjour. 30 logements dans 22 bâtiments historiques figurent dans le catalogue, d’autres suivront. Toute personne séjournant dans un bâtiment historique vit au rythme de la vie d’antan dans ces anciennes maisons de bois ou de pierre, et redécouvre les qualités uniques des constructions de nos ancêtres. Ainsi, Alex Capus, écrivain suisse de renom, a fait un séjour en famille à la Türalihus de Valendas. Le récit de ses impressions lorsqu’il était à l’intérieur de ses «murs d’un mètre d’épaisseur» vous passionnera: nous vous recommandons de le lire! Au fait, le saviez-vous? Les membres de Patrimoine suisse bénéficient d’un rabais de 10% sur les séjours de vacances dans des maisons dont la fondation est propriétaire: la Türalihus, la Huberhaus, la Stüssihofstatt, la maison Auf der Kreuzgasse et la Casa Döbeli. En tant que membre, vous profitez non seulement de ces rabais, mais vous soutenez aussi les nombreux projets et activités que nous menons – et dont le rapport annuel 2014 ci-joint donne un reflet, du moins pour l’année dernière. Peter Egli, rédacteur


ZUR SACHE/AU FAIT

Christoph Dill

KULTURBOTSCHAFT 2016–2020 Kürzung angedroht Mit der Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016–2020 beantragt der Bundesrat Finanzmittel in der Höhe von rund 1,126 Milliarden Franken. Dem steht die Finanzkommission entgegen, die eine Kürzung um rund 65 Millionen Franken anstrebt. Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates hat kürzlich die Beratung der Kulturbotschaft abgeschlossen und ist dabei mehrheitlich dem Bundesrat gefolgt. Sie schlägt einzig vor, den Betrag für den Bereich Heimatschutz und Denkmalpflege des Bundesamts für Kultur um 10 Millionen Franken zu erhöhen. Die Beratung im Nationalrat ist für die Sommersession 2015 vorgesehen. Widerstand ist programmiert.

→ www.bak.admin.ch/kulturbotschaft

Mehr farbenfrohe Blumenwiesen Die Schoggitaler-Aktion von Pro Natura und vom Schweizer Heimatschutz sorgt im Jahr 2015 für blühende Blumenwiesen. Die beliebten Taler aus Biovollmilch werden wiederum, wie jedes Jahr seit 1946, ab September von Schülerinnen und Schülern in der ganzen Schweiz verkauft, dieses Jahr zugunsten von mehr Vielfalt im Grünland.

Während ihrer Schulzeit hat Dominique Rinderknecht, Miss Schweiz 2013/14, Schoggitaler verkauft – wie so viele andere Schulkinder auch. Nun durfte sie als eine der ersten einen der frisch produzierten goldenen Taler 2015 erstehen.

EUROPA NOSTRA Prix Europa Nostra 2015 Jose Francisco Arias

SCHOGGITALER 2015

→ Mehr zum Schoggitaler auf Seite 39 und

unter www.schoggitaler.ch

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HEIMATSCHUTZ VOR 101 JAHREN

Die moosige Grüne eines fruchtbaren Tales «Tourismus und Bergsport eroberten die Gletscher- und Gipfelwelt, welche noch den feinsten Geistern des 18. Jahrhunderts nur Schrecken und Abscheu eingeflösst hatte. Die Wendung in der Landschaftsanschauung ist gewiss eine neue und grossartige Eroberung unseres Sehens und Empfindens; doch sollte dieser Besitz nicht vergessen lassen, dass neben der Romantik die Idylle noch ihr Recht hat, dass nicht allein ‹wo Berge sich erheben› unsere Heimat ist, dass es immer noch herrliche Schätze von Naturschönheit gibt, aus denen uns allerdings keine erschütternde Grossartigkeit und Kraft, keine packenden Gegensätze und lockenden Gefahren entgegentreten. Sollten wir nicht vielleicht gerade in äus-

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serlich und innerlich bewegten und wilden Zeiten nach anderer Naturstimmung verlangen? Müsste uns nicht die Hügel- und Seelandschaft unseres Mittellandes wie ein verheissenes Land des Friedens erscheinen, wo wir gerne Sammlung oder Trost, Heimatliebe und Gefühl des Geborgenseins suchen? Wir verlieren nichts an unserem Empfinden für die stolzen Berge, wenn wir wieder lernen, uns an der moosigen Grüne eines fruchtbaren Tales zu erfreuen, an der andächtigen Stille dunkler Wälder, am plaudernden Wasser des Dorfbaches, am blitzenden Spiegel eines kleinen Sees.» «Schweizer Landschaft», C. in der Zeitschrift Heimatschutz/Patrimoine 9/1914

En avril, la Commission européenne et Europa Nostra ont révélé les lauréats du Prix du Patrimoine Culturel de l’Union européenne 2015 – Concours Europa Nostra. Les 28 lauréats, sélectionnés parmi 263 candidatures remises par des organisations et particuliers dans 29 pays, sont honorés pour leurs réalisations remarquables dans quatre catégories: 1) conservation, 2) recherche et numérisation, 3) contribution exemplaire au patrimoine, et 4) éducation, formation et sensibilisation. Europa Nostra est l’association faîtière des organisations de protection du patrimoine de plus de 40 pays européens. Patrimoine suisse en est la principale organisation membre de Suisse. Photo: un des 28 lauréats, «Learning from las Cuencas», le paysage culturel des bassins miniers des Asturies, Espagne.

→ www.europanostra.org


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GELESEN IN DER SÜDOSTSCHWEIZ

GELESEN IM BLICK

Der Turmbau zu Vals

«Bund will Kulturschätze verscherbeln» «Grosse Aufregung gestern im Aargau: Blick enthüllte, dass der Bund seine Kulturbauten verhökern will. Auch das 2000 Jahre alte Amphitheater Windisch! Nun fragt man sich im ganzen Kanton: Warum ist dem Bund das Amphitheater plötzlich verleidet? Und wer wird der neue Besitzer? Thomas Pauli, Chef der kantonalen Abteilung Kultur, will von einem Kauf aber vorerst gar nichts wissen. Zumal er erst aus dem Blick von den Verkaufsplänen des Bundes erfuhr. Und sie bis jetzt nicht versteht. (...) Paulis Horrorszenario: ‹Dass jemand das Amphitheater kauft, zusperrt und der interessierten Öffentlichkeit entzieht.› Trotz dieser Befürchtung habe der Kanton keine Absicht, das Amphitheater zu kaufen. Vielmehr wolle er sich dafür einsetzen, dass der Bund seine Verkaufspläne begrabe, so Pauli.

Enttäuscht ist auch Adrian Schmid, Geschäftsleiter des Schweizer Heimatschutzes: ‹Dass der Bund ernsthaft erwägt, ein Denkmal wie das Amphitheater Windisch an Private zu veräussern, ist inakzeptabel.› Bei einem privaten Eigentümer gebe es keine Garantie, dass sich dieser sorgfältig um den Kulturschatz kümmere und der Öffentlichkeit der Zugang auch künftig gewährt werde. Die Beschwichtigung des Bundes, er wolle den neuen Eigentümer vertraglich in die Pflicht nehmen, überzeugt Schmid nicht. ‹Ein Privater kann immer in Konkurs gehen oder das Interesse verlieren.› Für Schmid ist deshalb klar: ‹Das Amphitheater Windisch muss zwingend im Besitz der Öffentlichkeit bleiben.›» «Kanton Aargau kämpft ums Amphitheater», Christoph Lenz im Blick vom 24. April 2015

Patrimoine suisse

«Mit uneingeschränkter Zustimmung haben Remo Stoffel und Pius Truffer wohl kaum gerechnet, als sie diese Woche die Katze aus dem Sack liessen. Bereits vor der offiziellen Präsentation hatten die ersten Informationen sowohl in der Bevölkerung als auch in Fachkreisen eine Debatte darüber ausgelöst, ob der höchste Turm Europas zu Vals passe. (...) Das sogenannte öffentliche Mitwirkungsverfahren wird zweifellos auch verschiedene Umweltverbände auf den Plan rufen. Die Geschäftsführerin von Pro Natura Graubünden, Jacqueline von Arx, bestätigt, dass man die Sache im Auge behalten werde. ‹Grundsätzlich haben wir eine gewisse Skepsis gegenüber einem solchen Bauwerk.› (...) In diese Richtung äussert sich auch Ludmila Seifert, Geschäftsführerin des Bündner Heimatschutzes. ‹Alles was bislang aus der Küche von Stoffel und Truffer in die Öffentlichkeit gelangte, ist von einer scheinbar so absurden Grössenwahnsinnigkeit, dass man es nicht ernst nehmen möchte›, schreibt sie auf Anfrage. Momentan würden nicht mehr als ein paar Zeichnungen vorliegen. ‹Sobald diese tatsächlich konkretisiert werden sollten, werden wir die Sache sicher genauer anschauen.› Auf den ersten Blick scheine ein per Helikopter erschlossener Hotelturm nicht das zu sein, was Vals ‹wirklich gut tun würde›, so Seifert.» «Gegen den Turmbau zu Vals kündigt sich Widerstand an», Luzi C. Schutz in der Südostschweiz vom 27. März 2015

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STRATÉGIE COMMUNE Déclaration et Appel de Namur Les ministres européens responsables du patrimoine culturel ont adopté les lignes directrices d’une stratégie européenne du patrimoine (la Déclaration de Namur et l’Appel de Namur) lors de leur 6e Conférence intitulée «Le patrimoine culturel au XXIe siècle pour mieux vivre ensemble». La conférence a rassemblé les ministres des 50 Etats parties à la Convention culturelle européenne. La stratégie vise à protéger et à promouvoir le patrimoine culturel, à favoriser la bonne gouvernance et la participation à l’identification et à la gestion du patrimoine.

→ www.coe.int

PLANTAGES COMMUNAUTAIRES DE LA VILLE DE LAUSANNE

Prix Schulthess des jardins 2015 Dans les villes, la volonté est vive de cultiver ses propres légumes et de s’essayer aux joies du jardinage. Depuis 1996, la Ville de Lausanne montre de manière exemplaire comment l’«urban gardening» fonctionne et comment il crée une plus-value pour la société. En décernant le Prix Schulthess des

jardins 2015, Patrimoine suisse récompense cet engagement à long terme en faveur des «plantages», qui encourage la participation au jardinage et la prise de responsabilité écologique.

→ Plus d’informations pages 30–32 et www.patrimoinesuisse.ch/jardins

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COMMISSION FÉDÉRALE DES MONUMENTS HISTORIQUES (CFMH)

Leserbrief

100 ans pour notre patrimoine bâti

Graue Betonklötze

La commission fédérale des monuments historiques (CFMH) célèbre en 2015 ses 100 ans d’existence. En la créant en 1915, le Conseil fédéral fait œuvre de pionnier dans le domaine du patrimoine bâti et de l’archéologique suisse. L’année anniversaire a été inaugurée le 4 mars à Baden. Nott Caviezel, le président en exercice de la commission, a ouvert la manifestation à l’aula Martinsberg à Baden en présence d’Isabelle Chassot, directrice de l’Office fédéral de la culture. Il a fait l’éloge des pionniers de la commission qui ont ouvert la voie il y a 100 ans avec peu de moyens et beaucoup de compétence. Sans leur engagement, la Suisse aurait perdu beaucoup d’importants témoins architecturaux de son histoire et sa qualité de vie en serait considérablement diminuée. Aujourd’hui comme autrefois, les monuments historiques et la diversité culturelle de l’environnement bâti sont sous pression. De grandes compétences spécialisées et des appréciations différenciées sont nécessaires pour pouvoir mettre en œuvre l’assainissement énergétique des bâtiments anciens et la densification vers l’intérieur, conformément aux exigences conservatoires. Car s’il est légitime de continuer à construire, il faut que cela se fasse dans le respect du bâti existant et de

Ich blättere gerade im neuen Heimatschutz/ Patrimoine und finde viele interessante Beiträge. Als Mitglied des Heimatschutzes und an Architektur Interessierte freue ich mich besonders, wenn alte Bausubstanz sanft renoviert und zu neuem Leben erweckt wird, vor allem die Stiftung Ferien im Baudenkmal begeistert mich immer wieder. Danke für den Einsatz. Ich habe nun beschlossen, doch einmal Fragen an Sie zu stellen, die mich, und sicher nicht nur mich, bewegen. Vielleicht bin ich nicht die einzige, die dies kritisiert – und sich Sorgen macht um die Zubetonierung unserer Städte und Landschaft. Ich bin immer wieder «entsetzt», wie Betonarchitektur und die Allgegenwart von Teer als ästhetisch hochstehend, schön und erstrebenswert angesehen wird. Zwei Beispiele aus dem Heft: Das ausgezeichnete Projekt Mehrgenerationenhaus «Giesserei» in Winterthur (S. 21). Was ist schön daran, bis vor die Haustüre zu teeren, kein Grün zu pf lanzen? Ich möchte dort nicht wohnen, auch wenn das Haus innen noch so schön ist. Oder der moderne Betonturm im Bergell (S.33). Warum wird heute oft nur noch so gebaut? Graue Betonklötze: Es gibt weitere Beispiele, etwa das Zentrum des Nationalparks in Zernez oder die neuen Bauten der Jugendherbergen. Ich finde es alles andere als innovativ und künstlerisch, wenn sich die Architekten heute nur noch dem Baustoff Beton in Rohform zuwenden. Wo bleibt die Innovation? Es sieht heute wirklich überall gleich aus. Ist das ein Zeichen für einen «gewollten Bruch mit der Tradition»? Mich interessiert die Meinung des Heimatschutzes. Ich spüre in Ihrem Heft keine Kritik oder Diskussion darüber. Würde dies aber sehr begrüssen. Ich denke, dass eine Organisation wie der Heimatschutz auch eine eher kritische Stimme sein sollte und nicht alles gutheissen sollte, nur weil «man es heute so macht».

WAKKERPREIS 2015

Baukultur erleben – hautnah

Das Bergell entdecken

Ein kurzer Film gibt einen neuen Einblick in das Vermittlungsangebot des Heimatschutzzentrums in der Villa Patumbah.

Auf einer Wanderung durch das Bergell stellt der Schweizer Heimatschutz die Baukultur des Bündner Bergtales vor und erklärt, wie und weshalb die Gemeinde den Wakkerpreis 2015 verdient hat. Der Weg führt vorbei an zahlreichen prunkvollen Palazzi, geschützten privaten Nutzgärten, sorgfältig ins Siedlungsbild eingefügten Neubauten und umgebauten Ställen. Das soeben erschienene Faltblatt ist die mittlerweile 38. Publikation in der seit 2001 vom Heimatschutz herausgegebenen Reihe Baukultur entdecken.

→ www.heimatschutzzentrum.ch

→ Mehr dazu auf Seite 33

→ Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung zur

revue Heimatschutz/Patrimoine en écrivant à: redaction@patrimoinesuisse.ch

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→ www.bak.admin.ch

HEIMATSCHUTZZENTRUM

Anm. d. Red.: Die nächste Ausgabe von Heimatschutz/Patrimoine wird das Thema aufnehmen und sich mit der Frage auseinandersetzen, wie heute im Kontext bestehender Gebäude gebaut wird.

→ Réagissez et donnez-nous votre avis sur la

la qualité architectonique. Avec ses expertises destinées à la Confédération, aux cantons et aux communes, la CFMH, commission indépendante, crée les bases nécessaires. Peter Hasler, président du conseil d’administration de La Poste Suisse, a profité de l’occasion pour présenter le timbre spécial commémorant cet anniversaire. Le timbre représente l’ancien centre Martinsberg à Baden (AG) et la voûte du couvent Saint-Jean dans le val Müstair (GR).

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Lioba Schneemann, Arisdorf

Zeitschrift Heimatschutz/Patrimoine: redaktion@heimatschutz.ch

La Poste Suisse SA

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ZUR SACHE/AU FAIT

LE COMMENTAIRE

DER KOMMENTAR

Rétrospective et prospective

Ein Blick zurück nach vorne

Jutta Vogel

Dieser Zeitschrift liegt der Jahresbericht des Schweizer HeimatLe rapport annuel des activités menées l’année dernière par Patrischutzes für das vergangene Jahr bei. Die Auflistung der zahlreimoine suisse est joint au présent numéro de notre revue. Cet inventaire met en évidence la présence et les succès de Patrimoine suisse chen Aktivitäten zeigt: Der Heimatschutz ist präsent, erfolgreich ainsi que l’estime dont il jouit. und wird wahrgenommen. Seit Januar 2009 wirke ich als Geschäftsleiter. Das ist mir Anlass J’exerce la fonction de secrétaire général depuis janvier 2009. für einen Blick zurück nach vorne. Mein erstes Fazit: Der SchweiL’occasion de jeter un regard sur le passé pour éclairer l’avenir. Premier constat: Patrimoine suisse a connu une croissance notable ces zer Heimatschutz ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Ein dernières années. Le développement de la fondation Vacances au Beispiel dafür ist die hier dokumentierte Entwicklung der Stiftung cœur du patrimoine, point fort du présent numéro, le prouve. Ferien im Baudenkmal. Mit der Etablierung des HeimatschutzzenL’installation de la Maison du patrimoine à la Villa Patumbah a trums in der Villa Patumbah konnte der Erlebnischarakter von renforcé la sensibilisation à la culture du Baukultur deutlich gestärkt werden. 6500 bâti. 6500 entrées ont été enregistrées en Besucherinnen und Besucher zählten wir cette première année d’activité, pour vivre im ersten Betriebsjahr. Sie erlebten Baule patrimoine à fleur de peau! kultur hautnah. Le secrétariat compte désormais plus de Gleichzeitig verfügt die Geschäftsstelle über zwanzig Arbeitsplätze mit einer 20 postes de travail, dans une infrastructure moderne. Il est structuré en six modernen Infrastruktur. In sechs Teams équipes travaillant sans relâche. La mise à wird intensiv gearbeitet. Das Update unseres Marketingkonzepts bildet die Basis jour de notre concept marketing nous perfür einen nächsten Schritt vorwärts. mettra d’aller de l’avant. Und mit der Alliance Patrimoine können De plus, au sein d’Alliance Patrimoine, nous pouvons mieux défendre les biens culturels wir die Interessen des kulturellen Erbes Adrian Schmid auprès du monde politique et du public. gegenüber Politik und Öffentlichkeit stärGeschäftsleiter Schweizer Heimatschutz Trois défis majeurs sont à relever: la transiker vertreten. Drei Herausforderungen tion énergétique et sa mise en œuvre qui ne doit pas porter atteinte sind zu erwähnen: die Energiewende und deren Umsetzung ohne à notre patrimoine culturel, un aménagement du territoire sans Beeinträchtigung des baukulturellen Erbes, eine Raumplanung urbanisation débridée et une densification de qualité au bon endroit. ohne fortschreitende Zersiedelung und die qualitätsvolle VerdichCe combat est indispensable. Aujourd’hui, en effet, tant les avancées tung am richtigen Ort. Das tut not. Heute wird zum Beispiel die de la loi sur la protection de la nature et du paysage que la protection Errungenschaft des Natur- und Heimatschutzgesetzes ebenso de nos sites et paysages culturels sont remises en question. infrage gestellt wie der Schutz unserer Kulturlandschaften. D’où mon deuxième constat: il ne faut jamais se reposer sur des succès Das führt zu meinem zweiten Fazit: Auf Abstimmungssiegen remportés dans les urnes; ce sont des victoires d’étape. Nous devons lässt sich nie ausruhen, sie sind ein Fortschritt auf Zeit. Sie müssans cesse remettre l’ouvrage sur le métier et rechercher, défendre sen demokratisch immer neu legitimiert, verteidigt und weiteret développer la légitimité démocratique des décisions populaires. entwickelt werden. Conserver, créer et transformer judicieusement Nos objectifs sont définis, les structures nécessaires à leur réalisation ont été mises en place. La stratégie «Conserver et créer» définie par Patrimoine suisse à l’occasion de son 100e anniversaire a été développée. Une troisième dimension a été ajoutée. «Conserver, créer et transformer judicieusement» sera le point fort de nos activités ces prochaines années. Cette évolution est réjouissante. Elle n’a été possible et ne continuera de l’être que grâce à la force et l’énergie de nos collaboratrices et collaborateurs, de nos bénévoles et volontaires sur le terrain ou dans des comités, de nos généreux donateurs et de nos membres. Patrimoine suisse se concentre sur des activités nationales, tandis que les sections sont très actives dans les régions et les cantons. Un très grand merci à toutes et à tous! Notre engagement n’est pas une promenade du dimanche. Nous empruntons des chemins de montagne caillouteux et devons franchir de nombreux obstacles – un parcours de longue haleine exigeant de l’endurance et la ténacité – pour que nos objectifs se réalisent. →  www. patrimoinesuisse.ch/commentaire

Erhalten, gestalten und sinnvoll nutzen Unsere Ziele sind definiert, die relevanten Strukturen aufgebaut. Damit wurde die anlässlich des 100. Geburtstags des Schweizer Heimatschutzes definierte Strategie «erhalten und gestalten» weiterentwickelt und mit einer dritten Dimension konkretisiert. Mit «erhalten, gestalten und sinnvoll nutzen» lässt sich diese für die nächsten Jahre prägnant auf den Punkt bringen. Diese positive Entwicklung freut mich. Sie war und ist nur möglich dank einem starken Team von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren ehrenamtlich tätigen Vorstandsgremien sowie unseren grosszügigen Spendern und Mitgliedern. Während der Schweizer Heimatschutz sich auf die nationale Ebene konzentriert, leisten die Sektionen die wertvolle Arbeit in den Regionen und Kantonen. Ihnen allen danke ich herzlich. Unser Engagement ist kein Sonntagsspaziergang. Wir sind unterwegs in steinigem Gelände, auf einer anspruchsvollen Bergtour. Und dazu braucht es einen langen Atem sowie die notwendige Kraft und Beharrlichkeit – sie führen ans Ziel. → www.heimatschutz.ch/kommentar

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Marion Nitsch

FORUM

Caspar Hürlimann im Haus Blumenhalde in Uerikon. Dieses steht im Sommerhalbjahr für Ferien im Baudenkmal zur Verfügung. Caspar Hürlimann dans la Blumenhalde, à Uerikon. Vacances au cœur du patrimoine loue cette maison durant le semestre d’ été.

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FORUM

IM GESPRÄCH MIT CASPAR HÜRLIMANN

«Ein positives Signal setzen» Mit dem Huberhaus in einem Weiler vor Bellwald im Kanton Wallis fing es an. Heute sind es rund dreissig Objekte, die über die Stiftung Ferien im Baudenkmal gemietet werden können. Mitinitiiert wurde sie vor zehn Jahren vom Stiftungsrat und ehemaligen Heimatschutzpräsidenten Caspar Hürlimann.  Marco Guetg, Journalist, Zürich Herr Hürlimann, die Stiftung Ferien im Baudenkmal existiert seit nunmehr zehn Jahren. Sie waren von Anfang an dabei. Erzählen Sie uns bitte, wie es dazu kam. Als neu gewählter Präsident des Schweizer Heimatschutzes skizzierte ich an der Delegiertenversammlung 1995 in Splügen meine Vorstellungen, wie ich den Heimatschutz leiten möchte. Am Schluss habe ich eine Idee in den Raum gesetzt und vorgeschlagen: Der Schweizer Heimatschutz sollte eine Organisation ins Leben rufen, die sich selbst für den Erhalt und die Nutzung historischer Gebäude in der Schweiz einsetzt. Inspiriert hatte mich der in England wirkende National Trust, der damals gerade sein 100-Jahr-Jubiläum feierte. Ferien im Baudenkmal ist kein Schweizer Unikat? In dieser Form schon. Der National Trust verwaltet nämlich nicht nur Häuser, sondern ganze Naturschutzgebiete, wie Pärke, Küstenstreifen etc. Er ist eine Kombination von Natur- und Heimatschutz. Sie hatten die Idee, formulierten die Stiftungsurkunde, waren Gründungsmitglied und sitzen seither im Stiftungsrat. Ferien im Baudenkmal ist schon ein bisschen Ihr Kind … … Ja – wobei dieses Kind von weiteren Vätern und Müttern grossgezogen worden ist! Meine Idee aus dem Jahr 1995 wurde nicht gleich umgesetzt, weil sich der Schweizer Heimatschutz vorerst noch mit anderen, dringlicheren Aufgaben zu befassen hatte. Sieben Jahre nach Lancierung der Idee griff der damalige Geschäftsführer Philipp Maurer meine Anregung wieder auf. Monika Suter von der Geschäftsstelle machte sich in England über den National Trust kundig und stiess dabei auf den Landmark Trust, der spezifisch das macht, was uns vorschwebte. Es folgten weitere Abklärungen mit einer Machbarkeitsstudie der Hochschule St. Gallen und im Rahmen eines Konzepts, das der Schweizer Heimatschutz selbst entwickelte. Gegründet wurde die Stiftung schliesslich im November 2005 von meinem Nachfolger Philippe Biéler und dem jetzigen Stiftungsratspräsidenten Severin Lenel. Welches Ziel verfolgten Sie damals mit dieser Stiftung? Es war mir ein Anliegen, den Schweizer Heimatschutz wieder in ein besseres, positiveres Licht zu stellen. Als langjähriges Mitglied des Zürcher Heimatschutzes musste ich erfahren, dass der Heimatschutz verhindernd und zu defensiv wirkt. Vor allem wegen der Handhabung des Verbandsbeschwerderechtes geriet

er immer wieder ins Kreuzfeuer. Die Mitgliederzahl war im Schwinden. Mit dieser Stiftung sollte der Schweizer Heimatschutz ein positives Signal setzen und mit eigenen Mitteln zeigen, dass der Erhalt historischer Bausubstanz sinnvoll ist, ja sich lohnt. Die Stiftung als Marketinginstrument? Findet die Tätigkeit im Tourismusmarkt einen positiven Anklang, entfaltete sie für den Schweizer Heimatschutz eine vortreffliche Wirkung als Marketinginstrument. Es stehen wegen des Strukturwandels in der Landwirtschaft in den Bergen viele alte Häuser leer und drohen zu zerfallen. Durch ihren Erhalt erfüllen wir eine denkmalpflegerische Aufgabe und betreiben Wirtschaftsförderung. Wir befinden uns ja in der Zeit des Zweitwohnungsbooms. Die Stiftung schafft da ein Gegengewicht. Wie ist die Stiftung eigentlich mit dem Heimatschutz verbandelt? Der Schweizer Heimatschutz stellt die Mehrheit der Stiftungsräte. Er gibt uns in der Villa Patumbah «Wohnrecht» und unterstützt uns gezielt beim Kauf oder bei der Renovation einzelner Objekte. Unser Ziel ist es aber, unabhängiger vom Schweizer Heimatschutz zu werden. Das wird spätestens dann geschehen, wenn wir unseren Betrieb inklusive Abschreibungen selber finanzieren können. Warum wollen Sie unabhängig werden? Ist die Zusammenarbeit mit dem Heimatschutz schwierig? Überhaupt nicht! Ziel ist es, den Schweizer Heimatschutz finanziell zu entlasten. Mindestens die ideelle Zusammenarbeit mit dem Schweizer Heimatschutz und die Herkunft werden bleiben, schliesslich ist Ferien im Baudenkmal sein Kind. Wie finanziert die Stiftung ihre Objekte? Über das Stiftungskapital? Das Anfangskapital der Stiftung betrug 100 000 Franken. Das reicht aber niemals für ihre Tätigkeit. Neben der Unterstützung durch den Schweizer Heimatschutz sind wir vor allem auf Spenden von Stiftungen, Organisationen und Privatpersonen sowie auf Beiträge der kantonalen Denkmalpflegen angewiesen. Es gibt Häuser, die der Stiftung gehören, während andere lediglich zur Vermietung übernommen werden. Warum dieser Unterschied? Das hängt mit unseren derzeitigen finanziellen Möglichkeiten zusammen. Unsere eigenen Mittel erlaubten es nur in einzelnen

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FORUM

Fällen, Baudenkmäler zu erwerben oder im Baurecht zu übernehmen. Meistens werden uns Häuser angeboten, und wir haben dann abzuwägen, ob wir den Kaufpreis und die sorgfältige Renovation finanzieren können. Das war zum Beispiel beim ersten Objekt der Fall, dem Huberhaus in Bellwald. Andere wiederum – oft handelt es sich um bereits renovierte Häuser – wechseln den Besitzer nicht, sondern werden uns zur Vermietung überlassen. Das erlaubt der Stiftung, das Mietangebot rascher zu steigern. Ein Beispiel dafür ist die Blumenhalde in Uerikon am Zürichsee, das die Ritterhaus-Vereinigung Uerikon dank einer Schenkung erworben, renoviert und uns zur Vermietung überlassen hat. Inzwischen ist dieses wunderschön gelegene Haus mit Seeanstoss zu einem absoluten Hit des Angebots geworden.

Sie sprachen davon, dass sich die Stiftung vom Heimatschutz emanzipieren sollte. Wie soll das geschehen? Vor allem betrieblich und finanziell. Der ideelle Link zum Schweizer Heimatschutz ist statutarisch festgelegt und wird kaum geändert.

Eben erst wurde das Türalihus in Valendas GR fertiggestellt, ein Haus mit einer bewegten Geschichte. Bei der Einweihung muss Ihre Genugtuung gross gewesen sein. Das prachtvolle, barocke Türalihus konnten wir im Sommer 2007 zum Preis von rund 89 000 Franken erwerben, erwies sich aber als harter Brocken. Das Fundraising allein für die Aussenrenovation dauerte drei Jahre! Mit dem Innenausbau konnten wir erst 2012 beginnen und das Haus am 21. September 2014 im Rahmen eines Dorffestes feierlich eröffnen – mit Kosten von rund 2,7 Millionen Franken.

Was auffällt: Die Stiftung bewirtschaftet oder besitzt nur Objekte in ländlichen Gegenden. Wir warten immer noch auf eine Patrizierin oder einen Patrizier ohne Nachkommen, die oder der uns an der Junkerngasse in Bern oder an der Rittergasse in Basel ein Objekt schenkt (lacht).

War dieser Ausbau ein fast zu grosser Brocken? Jetzt, wo wir das Projekt ausgestanden und finanziert haben, ist die Antwort: Nein! Das Türalihus ist wohl das repräsentativste Objekt der Stiftung. Es hat aber während sieben Jahren viel Energie und Mittel gebunden. Die Stiftung wird sich wohl nicht so schnell wieder an ein solches Objekt heranwagen. Inzwischen besitzt oder betreut die Stiftung dreissig Objekte. Dürfen es noch mehr werden? Durchaus. Bei einem Angebot von schätzungsweise 50 Wohnungen und Häusern könnten wir unseren Betrieb selber finanzieren und auch Mittel für Ankäufe auf die Seite legen. Ein Grundsatz der Stiftung lautet: Die Häuser werden nicht «übersaniert». Das heisst, dass der Gast gelegentlich auf das Angebot eines 08/15-Ferienhauses verzichten muss. Wird das vorbehaltlos akzeptiert? Bis heute hatten wir in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten. Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass Sie eine spezielle Klientel bedienen. Ein grosser Teil unserer Gäste sind Mitglieder oder Sympathisanten des Heimatschutzes. Wir sind jetzt daran, den Kundenstamm zu erweitern – auch im Ausland. Deshalb arbeiten wir seit Kurzem mit der Agentur e-domizil zusammen. Sie hat im Auftrag den Bereich Vermietung übernommen. Über diese in ganz Europa vernetzte Agentur erhoffen wir uns neu u.a. auch Gäste aus dem Ausland. Welches sind die Renner im Angebot? Die Blumenhalde in Uerikon, aber auch Wohnungen in Sportgebieten, wie das Huberhaus in Bellwald und die Wohnungen in Scuol.

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Könnten Sie sich auch vorstellen, neue Partnerschaften einzugehen? Ja. Mit e-domizil haben wir einen Anfang gemacht. Vor allem im Finanzierungsbereich suchen wir nach Partnerschaften bei Organisationen, die in irgendeiner Form in den Bergen, bei der Wirtschaftsförderung oder im Tourismus tätig sind.

Kann jemand, der sein historisches Haus «loswerden» will, sich einfach bei der Stiftung melden? Selbstverständlich! Aber er muss sich im Klaren sein: Mit dem Besitz eines geeigneten Objektes allein ist es noch nicht getan. Es müssen die Kriterien für die Eignung als Ferienwohnung erfüllt und die Finanzierung des Erwerbs und der eventuell notwendigen Renovation gesichert werden. Sie leben im «Raihuus» in Stäfa und somit selber in einem historischen Haus. Könnten Sie sich vorstellen, in einem Objekt der Stiftung Ferien zu verbringen? Warum nicht? Ich habe mir schon überlegt, eine Ferienwoche in der benachbarten Blumenhalde im nahen Uerikon direkt am Zürichsee zu buchen, sobald der Zuspruch etwas abflacht.

CASPAR HÜRLIMANN Dr. Caspar Hürlimann lebt im «Raihuus» in Stäfa, einem 1798 erbauten Weinbauernhaus, das der Jurist 1977 erworben und renoviert und unter Schutz hat stellen lassen. Der 79-jährige Rechtsanwalt ist seit 1979 Mitglied des Zürcher Heimatschutzes. 1982 wurde er in dessen Vorstand gewählt, 1992 in den Geschäftsausschuss des Schweizer Heimatschutzes. Von 1995 bis 2005 war er Präsident des Schweizer Heimatschutzes. In seiner Präsidialzeit hat Caspar Hürlimann einige Akzente gesetzt – einen nachhaltigen mit der Idee im Sinne der Stiftung «Ferien im Baudenkmal». Sie wurde 2005 gegründet. Caspar Hürlimann ist seit Beginn Stiftungsrat.


ENTRETIEN AVEC CASPAR HÜRLIMANN

«Donner un signal positif»

Marion Nitsch

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L’aventure a débuté avec la Huberhaus, située dans un hameau de Bellwald, dans le canton du Valais. Aujourd’hui, une trentaine de logements sont proposés à la location par Vacances au cœur du patrimoine, une fondation créée, il y a dix ans, lorsque Caspar Hürlimann présidait Patrimoine suisse.  Marco Guetg, journaliste, Zurich

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n 1995, lors de l’Assemblée des délégués de Patrimoine suisse qu’il présidait pour la première fois, Caspar Hürlimann s’est présenté et a lancé l’idée que Patrimoine suisse devrait créer un jour une organisation active dans la conservation et la réaffectation de bâtiments historiques en Suisse. Pour Caspar Hürlimann, il était important d’améliorer l’image de Patrimoine suisse, perçu comme une organisation nostalgique du passé. Il s’agissait de donner un signal positif et de montrer que la conservation du patrimoine bâti peut constituer un atout pour les régions touristiques. En effet, de nombreux bâtiments abandonnés à la suite des changements structurels intervenus dans l’agriculture et l’artisanat peuvent retrouver une nouvelle utilité. Leur rénovation contribue à la fois à la conservation du patrimoine et à la promotion économique. Cette idée n’a pas été immédiatement mise en pratique car il fallait d’abord répondre à d’autres priorités, mais elle a été reprise sept ans plus tard par le secrétaire général Philipp Maurer. Monika Suter, du secrétariat central, a noué des contacts avec le Landmark Trust, en Grande-Bretagne. Des études de faisabilité ont été conduites par la Haute-Ecole de St-Gall. Ensuite, Patrimoine suisse a développé un concept, et la fondation a vu le jour en novembre 2005 sous la présidence de Philippe Biéler, successeur de Caspar Hürlimann à la présidence de Patrimoine suisse. En tant que membre fondateur, Caspar Hürlimann est resté fidèle au conseil de Vacances au cœur du patrimoine, aux côtés de Severin Lenel, actuel président de la fondation. Les liens entre la fondation et Patrimoine suisse restent étroits. A terme, la fondation cherche à devenir financièrement autonome, mais cela reste de la musique d’avenir car elle est fortement tributaire de dons. Son capital de départ de 100 000 francs est insuffisant pour assurer son fonctionnement. Certains objets sont en propriété, d’autres en location: cette combinaison de possibilités permet néanmoins à la fondation d’accroître son offre de locations saisonnières. L’histoire de la Türalihus, située au centre du village de Valendas, dans les Grisons, montre les aléas rencontrés par la fondation Vacances au cœur du patrimoine dans sa mission. La fondation a acheté en 2007 cette bâtisse au prix de 89 000 francs. Durant les trois années qui ont suivi, elle a collecté des fonds pour financer sa réno-

Vue sur le lac de Zurich depuis la Blumenhalde, à Uerikon Der Blick von der Blumenhalde in Uerikon führt direkt auf den Zürichsee.

vation extérieure. La rénovation intérieure a pu débuter en 2012 seulement et l’inauguration a eu lieu le 21 septembre 2014. Coût total de l’opération: 2,7 millions de francs. Un effort énorme, mais qui en valait vraiment la peine! Les rénovations sont en principe confiées à des architectes locaux. Elles respectent le charme particulier de chaque objet. A ce jour, l’offre que la fondation espère étoffer comporte 30 locations saisonnières. Elle attire pour le moment une clientèle issue principalement des sympathisants et membres de Patrimoine suisse. La fondation compte élargir cette clientèle en concluant de nouveaux partenariats avec des organismes de promotion touristique et une plateforme internationale de locations saisonnières (e-domizil). La Blumenhalde d’Uerikon, la Huberhaus de Bellwald et les deux logements de Scuol affichent les meilleurs records de fréquentation. Caspar Hürlimann qui habite dans une maison de vignerons, à Stäfa, est également tenté par un petit séjour dans la Blumenhalde d’Uerikon, au bord du lac de Zurich.

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ZUR FINANZIERUNG VON FERIEN IM BAUDENKMAL

Gewinn für Bauten, Feriengäste und Eigentümer Seit ihrer Gründung konnte die Stiftung Ferien im Baudenkmal fünf eigene Objekte langfristig erhalten und 19 Institutionen oder Privatpersonen die Möglichkeit bieten, ihr Angebot über das Netzwerk von Ferien im Baudenkmal zu vermitteln. Weitere Baudenkmäler können nur durch Spenden, Sponsorengelder oder Legate geschützt, erlebbar gemacht und sinnvoll genutzt werden.   Kerstin Camenisch, Geschäftsführerin Stiftung Ferien im Baudenkmal

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James Batten/Ferien im Baudenkmal

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Dass es auch anders geht, zeigen wir seit mittlerweile zehn Jahren mit unserer Stiftung Ferien im Baudenkmal. Wir übernehmen leer stehende, dem Verfall ausgesetzte Baudenkmäler, renovieren sie sanft und vermieten sie anschliessend als Ferienwohnungen. Damit ist ein doppelter Gewinn möglich. Das Baudenkmal wird gerettet und belebt. Und die Feriengäste können durch das einmalige Ferienerlebnis Baukultur erleben und damit einen Bezug zur regionalen Geschichte und Tradition herstellen. Vorzeigebeispiel Stüssihofstatt So zum Beispiel geschehen im letzten Sommer mit der Stüssihofstatt in Unterschächen UR. Das Haus stellt eines der letzten, spätmittelalterlichen Bauwerke im Schächental dar, das noch weitestgehend in seinem Originalzustand erhalten ist. Der ehemalige Besitzer stellte bei der Urner Denkmalpflege einen Antrag auf Inventarentlassung. Durch die Intervention der Denkmalpflege und unsere Übernahme konnte das mittelalterliche Baudenkmal erhalten bleiben. Die Renovationsarbeiten führte Ferien im Baudenkmal unter denkmalpflegerischer Begleitung und unter Wahrung der historischen Substanz durch. Die Zielsetzung, den Charakter des Hauses grösstmöglich zu erhalten, setzten wir exemplarisch um. Dazu gehörte auch, vorhandene Spuren der Nutzung wie zum Beispiel die ausgetretene Treppe oder den verrussten Korridor zu erhalten. Die Feriengäste sollen die Atmosphäre einer Urner Hofstatt erleben können, aber auch die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner spüren, ohne auf zeitgemässen Komfort verzichten zu müssen. Seit der Gründung der Stiftung konnten wir fünf eigene Objekte langfristig erhalten und 19 Institutionen oder Privatpersonen die Möglichkeit bieten, ihr Baudenkmal über unser Netzwerk zu vermieten, um einen Beitrag an dessen Erhalt zu leisten. Für viele dieser Bauten bestanden keine Nutzungskonzepte, und somit konnten auch keine Erträge erwirtschaftet werden. Die Vermietung als Ferienwohnung deckt die Unterhaltskosten und erlaubt Rückstellungen für den langfristigen Erhalt. Die Baudenkmäler können für weitere Generationen Geschichte erlebbar machen.

Die Rauchküche in der Stüssihofstatt in Unterschächen L’ancien fumoir de la Stüssihofstatt, à Unterschächen

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mmer wieder kann man den Medien entnehmen, wie wertvolle Baudenkmäler dem Boden gleichgemacht werden. Auf historische Häuser wächst der Druck massiv. Sie seien nicht mehr renovationsfähig, spielten keine Marktpreise ein, kurz, sie müssten weg, heisst es. Doch mit dem Abriss eines solchen Zeitzeugen werden unersetzbare Werte vernichtet. Geschichten vieler Generationen und Regionen, traditionelle Handwerkskunst und ortsbildprägende Objekte werden zerstört.

Weitere finanzielle Unterstützung gesucht Aktuell warten die nächsten zwei Gebäude auf unsere Intervention. Mit dem Haus Tannen in Morschach SZ, einem zweigeschossigen, im Jahre 1318 erstellten Blockbau, kann durch rasches Eingreifen – denn die Bausubstanz verlangt schnelle Entscheide – eines der ältesten noch erhaltenen Holzhäuser Europas gerettet werden. Dem Taunerhaus in Vinelz BE, einem ortsbildprägenden, regionaltypischen Bielerseehaus, das ungenutzt dem Verfall ausgesetzt ist, soll durch eine sanfte Renovation und spätere Nutzung als Feriendomizil eine langfristige Zukunft gewährt werden. Doch diese Baudenkmäler können nur durch Spenden, Sponsorengelder oder Legate geschützt, erlebbar gemacht und sinnvoll genutzt werden. Ohne finanzielle Unterstützung können wir die Renovationskosten nicht tragen. Auch wenn wir den Ausbaustandard einfach halten und die Substanzerhaltung priorisieren, brauchen die Bauten engagierte Hilfe. Helfen Sie uns mit Ihrer Zuwendung, damit wir jetzt historische Häuser in der Schweiz vor dem Verfall retten können. → PC 85-778179-9 (Stiftung Ferien im Baudenkmal,

Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich)

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À PROPOS DU FINANCEMENT DE VACANCES AU CŒUR DU PATRIMOINE

Bâtiments, hôtes et propriétaires sont gagnants! Depuis sa création, la fondation Vacances au cœur du patrimoine a réussi à sauvegarder durablement cinq objets en propriété et proposé à 19 institutions ou particuliers la possibilité de mettre en location leur bien par le réseau de Vacances au cœur du patrimoine. D’autres bâtiments historiques ne pourront être protégés, revivre et être réaffectés utilement que par des dons, des parrainages ou des legs.  Kerstin Camenisch, directrice de Vacances au cœur du patrimoine

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égulièrement, nous apprenons par les médias la destruction de bâtiments historiques de valeur. La pression exercée sur ces maisons s’accroît. Certains prétendent qu’il n’est pas possible de les rénover, qu’elles cassent les prix immobiliers, bref, qu’il faut les démolir. Pourtant, réduire à néant de tels témoins du passé revient à faire irrémédiablement disparaître ce qui fait notre patrimoine. L’histoire de nombreuses générations et régions, les savoir-faire traditionnels et des épisodes marquants de la vie locale disparaissent à jamais. Depuis désormais dix ans, notre fondation Vacances au cœur du patrimoine montre qu’il est possible de faire autrement. Nous reprenons des bâtiments historiques menacés, nous les rénovons avec soin, puis les louons comme logements de vacances. Cette opération est doublement profitable. Des constructions historiques sont sauvées et reprennent vie, et des touristes peuvent passer des vacances hors du commun dans des maisons au passé singulier et découvrir ainsi l’histoire et les traditions régionales.

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D’autres sources d’aide financière sont recherchées Notre intervention prochaine sur deux bâtiments est actuellement à l’ordre du jour. Des travaux qui seraient entrepris rapidement sur la maison Tannen, à Morschach (SZ), une construction en madriers de deux étages qui date de 1318, permettraient de sauvegarder l’une des plus anciennes maisons en bois d’Europe. Quant à la maison Taunerhaus de Vinelz (BE), nous pourrions assurer un avenir durable à cette maison typique des bords du lac de Bienne, abandonnée et en état de délabrement avancé, en procédant à une rénovation douce et en la transformant en logement de vacances. Cependant, ces bâtiments historiques ne pourront être protégés, revivre et être réaffectés utilement que par des dons, des parrainages ou des legs. Sans soutien financier, nous ne pourrons pas assumer les travaux de rénovation. Même si nous misons sur une certaine simplicité des aménagements et que nous priorisons la conservation historique, ces bâtiments ont besoin de votre aide. Apportez-nous votre soutien pour que nous puissions sauver maintenant des bâtiments historiques menacés. → CP 85-778179-9 (fondation Vacances au cœur du patrimoine, Zollikerstrasse 128, 8008 Zurich)

James Batten/Vacances au cœur du patrimoine

L’exemple de la Stüssihofstatt L’été dernier, la Stüssihofstatt, à Unterschächen (UR), a ainsi retrouvé son âme. Cette maison est l’une des dernières constructions de la fin du Moyen Age encore largement bien conservée dans son état originel dans la vallée du Schächen. Son ancien propriétaire avait fait une demande de déclassement auprès du Service cantonal de la conservation du patrimoine. L’intervention de ce service et son rachat par notre fondation l’ont sauvée. Les travaux de rénovation conduits par Vacances au cœur du patrimoine en collaboration avec le service du patrimoine ont préservé la substance historique. Ce faisant, nous avons appliqué de manière exemplaire le principe de la conservation de l’état, si possible, originel de l’ouvrage. Cela inclut également les traces des utilisations passées, par exemple les escaliers usés ou un corridor noirci par la fumée. Les vacanciers ont ainsi la possibilité de se mettre dans l’ambiance d’une ferme uranaise et de découvrir l’histoire de la maison et de ses habitants sans devoir renoncer à un confort moderne. Depuis sa création, la fondation a réussi à sauvegarder durablement cinq objets en propriété et proposé à 19 institutions et particuliers la mise en location de leur bien par notre réseau de locations, afin d’assurer sa conservation. Pour beaucoup de ces objets marquants, il n’existait aucun projet d’affectation ou d’utilisation et donc aucune source de revenu. Les locations de vacances couvrent les frais d’entretien et permettent de mettre de côté des

fonds pour assurer leur conservation à long terme. L’histoire de ces bâtiments restera donc accessible aux générations futures.

La Stüssihofstatt à Unterschächen Die Stüssihofstatt in Unterschächen


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MAISON TANNEN À MORSCHACH

Vacances en Suisse centrale médiévale Le canton de Schwyz abrite un ensemble unique, tant en Suisse qu’au-delà de ses frontières, de maisons en bois datant du Moyen Age. Les découvertes faites depuis un certain temps par les archéologues restent toutefois méconnues du grand public. Il sera bientôt possible de passer ses vacances à Morschach, dans une maison en madriers datant de plus de 700 ans. Dr Thomas Brunner, conservateur du patrimoine du canton de Schwyz

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n 1987, lorsqu’une analyse a conclu que la structure porteuse de la maison Bethlehem, à Schwyz, datait de 1287, la nouvelle a fait sensation dans les milieux spécialisés. Entre-temps, on a découvert dans les régions de Küssnacht, Schwyz, Steinen et Morschach une vingtaine de maisons construites, d’après les études dendrochronologiques, entre les XIIe et XIVe siècles. On pense qu’il existe d’autres maisons, mais celles-ci n’ont pas encore été étudiées. Les maisons dont on a connaissance à l’heure actuelle ont été construites vers 1300, plus précisément entre 1280 et 1320. Depuis 1987, six de ces maisons ont été détruites et fait l’objet d’une analyse archéologique complète. La maison d’Hinteribach datant de 1336 a été déplacée et reconstruite en 1997 au Musée de Ballenberg. La maison Nideröst, située au 31, Hinterdorfstrasse, dont la structure porteuse date de 1176 et qui est considérée comme la plus ancienne maison en bois d’Europe a été déconstruite en 2001; elle est en cours de reconstruction à Schornen/Morgarten et sera transformée en musée. Les maisons en madriers du canton de Schwyz sont uniques, tant en Suisse qu’au-delà de ses frontières. On présume qu’il en existe d’autres car le canton de Schwyz n’a jusqu’à présent pas effectué d’inventaire systématique. A l’automne 2013, les archéologues ont découvert trois constructions datant de 1280, 1308 et 1311, très proches les unes des autres dans le quartier Dorfbach de Schwyz, et maintenues en un état certes variable, mais étonnamment bon. La maison médiévale en madriers de Tannen/Morschach Le hameau de Tannen, au sud de Morschach, est perché sur une terrasse qui domine le lac d’Uri. L’ancien sentier muletier reliant Sisikon à Morschach, l’actuelle Voie suisse, y passe. La maison Tannen 3 est un peu moins ancienne que les maisons de la vallée mais appartient, d’après sa typologie, au groupe de maisons médiévales de Suisse centrale. Selon les études dendrochronologiques effectuées en 1997 par des étudiants de l’Université de Zurich et l’Atelier d’archéologie médiévale de Moudon, ses poutres porteuses datent de 1341. Cette construction en madriers sur un soubassement en maçonnerie a été agrandie et transformée au cours des siècles. Une annexe construite selon la même technique de madriers assemblés a été ajoutée côté nord à une date encore à déterminer. Les fenêtres ont été agrandies et le toit a été rénové. Cependant, les caractéristiques des maisons en madriers de cette

époque ont été préservées et sont encore visibles sur la façade: ainsi, les têtes de madriers isolées correspondant aux parois intermédiaires sont visibles sur la façade en pignon. La maison Tannen 3 présente également une autre caractéristique typique de ces maisons en madriers de Schwyz: les planchers-plafonds de tous les étages (combles, chambres et pièces principale) traversent la façade. L’extrémité des planches reste visible de l’extérieur, montrant un assemblage à rainure et languette pour les madriers des planchers de la partie la plus ancienne et un assemblage par tenon et mortaise pour l’annexe plus récente. Un sentiment unique d’habiter dans une maison chargée d’histoire L’organisation intérieure des pièces a été conservée dans son état d’origine et donne une bonne idée des conditions de logement au Moyen Age. La partie plus récente, au nord, s’intègre bien à la structure médiévale. A l’étage principal, les panneaux et le poêle en catelles ainsi que l’organisation des pièces dans la partie arrière datent de l’Age baroque. A l’étage des chambres, l’organisation des pièces a été préservée dans son état originel. Certes, la surface interne est réduite, notamment en raison des petites pièces de faible hauteur, mais cet inconvénient est largement compensé par le panorama idyllique sur le lac et la tranquillité des lieux. La plus ancienne maison de la fondation Vacances au cœur du patrimoine Par le plus grand des bonheurs, la famille propriétaire s’est déclarée prête à restaurer cette maison de vacances, délaissée depuis un certain temps, et à la transformer en collaboration avec la fondation Vacances au cœur du patrimoine. Une utilisation uniquement durant la saison estivale autorisera des travaux d’isolation assez légers qui pourront épargner l’enveloppe extérieure. Il est prévu d’aménager une cuisine et une salle de bains et des WC sur la partie arrière. La faisabilité de ce projet est actuellement à l’étude. Toutes les maisons en madriers de Suisse centrale ne pourront pas être transformées en maisons de vacances comme cela est prévu pour la maison Tannen de 1341. La restauration de cette maison historique contribuera toutefois à montrer les possibilités d’intervention sur ce magnifique témoin du passé et encouragera par conséquent la prise de conscience et la sensibilisation à la richesse du patrimoine bâti de Suisse centrale.

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HAUS TANNEN IN MORSCHACH

Ferien in der mittelalterlichen Innerschweiz Der innere Kantonsteil von Schwyz verfügt über einen für die Schweiz und weit darüber hinaus einmaligen Bestand an mittelalterlichen Holzbauten. Was in Fachkreisen schon länger bekannt ist, wird in der breiten Öffentlichkeit noch viel zu wenig wahrgenommen. In Morschach besteht bald die Möglichkeit, in einem solchen mittelalterlichen Blockbau die Ferien zu verbringen. Dr. Thomas Brunner, Denkmalpfleger des Kantons Schwyz

Das mittelalterliche Haus in Tannen in Morschach Der Weiler Tannen liegt auf einer Geländeterrasse südlich von Morschach hoch über dem Urnersee. Der alte Saumpfad von Sisikon nach Morschach, der heutige Weg der Schweiz, führt daran vorbei. Das Haus Tannen 3 ist etwas jünger als die Bauten im Talkessel, gehört typologisch jedoch eindeutig zu der Gruppe der mittelalterlichen Innerschweizer Wohnbauten. Gemäss der bauarchäologischen Untersuchung, die 1997 von Studierenden der Universität Zürich und dem Atelier d’archéologie médiéval in Moudon durchgeführt wurde, stammt der Kernbau aus der Zeit um 1341. Dieser Blockbau über einem gemauerten Kellersockel wurde im Laufe der Zeit ergänzt und erneuert. So erhielt er zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt auf der Nordseite einen Anbau in Blockbautechnik. Die Fenster wurden vergrössert, das Dach erneuert. Dennoch blieben die charakteristischen Elemente der Blockkonstruktion an der Fassade erhalten und sichtbar. Markant treten an der Giebelfassade etwa die ge-

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rundeten Einzelvorstösse der Binnenwände hervor. Ein weiteres Leitmotiv des mittelalterlichen Blockbaus in Schwyz zeigt sich im Haus Tannen 3 beispielhaft: Die Boden-Decken-Bohlen des Stubengeschosses, aber auch diejenigen von Kammergeschoss und Dachboden durchstossen typischerweise die Giebelfassade. Ihre Stirnseiten sind sichtbar und zeigen, dass die Bohlen mit einem Falz aneinandergefügt sind. Die Böden des jüngeren Anbaus dagegen wurden bereits mithilfe eines Keil- oder Triebladens versteift. Einmalig historisches Wohngefühl Im kleinräumigen Inneren ist die ursprüngliche Raumeinteilung erhalten und gibt einen guten Eindruck in die mittelalterliche Wohnsituation. Der nördliche, wohl neuzeitliche Anbau fügt sich gut in die mittelalterliche Struktur ein. Im Hauptgeschoss stammen Täfer und Kachelofen sowie die Raumeinteilung im

Denkmalpflege Schwyz

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ls 1987 der Kernbau des Hauses Bethlehem in Schwyz auf das Jahr 1287 datiert werden konnte, galt dies in Fachkreisen als Sensation. Mittlerweile sind im Gebiet zwischen Küssnacht und Schwyz, Steinen und Morschach an die zwanzig Blockbauten aus dem 12. bis 14. Jahrhundert dendrochronologisch nachgewiesen. Einige weitere werden vermutet, sind jedoch nicht untersucht. Die meisten der bislang bekannten Bauten wurden in der Zeit um 1300, genauer zwischen 1280 und 1320, errichtet. Seit 1987 sind sechs dieser Bauten abgebrochen und bauarchäologisch ausführlich dokumentiert worden. Das Haus aus Hinteribach von 1336 wurde 1997 im Freilichtmuseum Ballenberg wieder aufgebaut. Das 2001 an der Hinterdorfstrasse 31 abgebaute Haus Nideröst, das mit einem Kernbau von 1176 als ältestes Holzhaus Europas gilt, wird zurzeit in der Schornen am Morgarten museal rekonstruiert. Der Bestand an mittelalterlichen Blockbauten im Kanton Schwyz ist einmalig – weit über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus. Da bislang keine systematische Inventarisierung im Kanton Schwyz erfolgt ist, bleiben weitere Bauten zu vermuten. So konnten im Herbst 2013 im Schwyzer Dorfbachquartier auf engstem Raum drei Bauten von 1280, 1308 und 1311 mit unterschiedlicher, jedoch erstaunlich gut erhaltener Substanz bauarchäologisch dokumentiert werden.

Tannen liegt einmalig auf einer sonnigen Terrasse über dem Urnersee. Tannen, une situation idyllique, sur une terrasse ensoleillée surplombant le lac d’Uri


Denkmalpflege Schwyz

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Das um 1341 errichtete Haus Tannen gehört typologisch zur Gruppe der mittelalterlichen Schwyzer Blockbauten. Es besteht seit knapp 700 Jahren in nahezu unverändertem Zustand. D’après sa typologie, la maison en madriers de Tannen construite vers 1341 fait partie du groupe de maisons médiévales de Suisse centrale. Elle a été maintenue dans un état quasiment inchangé depuis près de 700 ans.

rückwärtigen Bereich aus barocker Zeit. Im Kammergeschoss ist die originale Raumeinteilung erhalten. Die vermeintliche Enge des Hauses mit seinen kleinen, niederen Räumen wird jedoch durch Weite, und durch die ruhige und einmalige Lage hoch über dem Urnersee kompensiert. Das älteste Haus der Stiftung Ferien im Baudenkmal Es ist ein Glücksfall, dass die heutige Besitzerfamilie sich bereit erklärt, das lange Zeit kaum genutzte Haus als Sommerferienhaus in Zusammenarbeit mit der Stiftung Ferien im Baudenkmal des Schweizer Heimatschutzes zu restaurieren und für Gäste bewohnbar zu machen. Die ausschliessliche Nutzung in der war-

men Jahreszeit ermöglicht eine zurückhaltende Dämmung und damit eine weitgehende Schonung der Aussenhülle. Im rückwärtigen Bereich sind die erneuerte Küche und Raum für Bad/WC vorgesehen. Architektonische Lösungsvarianten werden aktuell im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erarbeitet. Die Möglichkeit der Nutzung als Ferienhaus, wie sie sich für das Haus Tannen von 1341 ergibt, besteht nicht für jedes mittelalterliche Haus in der Innerschweiz. Die Restaurierung dieses historischen Blockbaus kann jedoch helfen, Möglichkeiten und Wege für den Umgang mit diesem einzigartigen baukulturellen Erbe aufzuzeigen und damit das Bewusstsein und die Sensibilität für das reiche baukulturelle Erbe in der Innerschweiz zu fördern.

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INSTANDSTELLEN STATT ERSETZEN, KOMFORT STATT LUXUS

Grundsätze zum Umgang mit den Baudenkmälern Grösstmögliche Erhaltung von historischer Bausubstanz, zeitgemässer Wohnkomfort und Schonung natürlicher Ressourcen. All dies versucht Ferien im Baudenkmal bei seinem Angebot unter einen Hut zu bringen.  Severin Lenel, Präsident Stiftung Ferien im Baudenkmal, St. Gallen

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musste Ferien im Baudenkmal bescheiden starten. Der Schweizer Heimatschutz stellte neben der Geschäftsführerin und den Räumlichkeiten eine kleine Startfinanzierung zur Verfügung. Gemäss Businessplan hätte das eigentlich locker reichen müssen – immerhin ging man davon aus, dass innert zehn Jahren 100 eigene Ferienwohnungen im Angebot sind. Ergänzung des Angebots durch Fremdobjekte Nach kurzer Zeit konnte das seit Jahrzehnten leer stehende Huberhaus in Bellwald übernommen und innert dreier Jahre die Mittelsuche und Renovation abgeschlossen werden. Damit zeigte sich aber auch, dass Ferien im Baudenkmal mit eigenen

Bruno Helbling

us der Erkenntnis, dass gefährdete Bausubstanz nur dann eine Zukunft hat, wenn dafür eine angemessene, langfristige Nutzung gefunden werden kann, und aus dem negativen Image des Heimatschutzes als «Verhinderer» resultierte die Idee von Ferien im Baudenkmal. Damit lassen sich verschiedene Anliegen in idealer Weise verbinden: Mit der Umnutzung zu Ferienwohnungen können historisch wertvolle Bauten erhalten, bei den Feriengästen und in der Öffentlichkeit ein positives Image erzielt und der beispielhafte Umgang mit «altem Ghütt» aufgezeigt werden. Anders als etwa der englische Landmark Trust, welcher bei seiner Gründung mit erheblichen Mitteln ausgestattet wurde,

Beim Huberhaus in Bellwald konnte die Stiftung Ferien im Baudenkmal innert dreier Jahre die Mittelsuche und Renovation abschliessen. En trois ans, la fondation Vacances au cœur du patrimoine a bouclé le financement et les travaux de rénovation de la Huberhaus, à Bellwald.

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Objekten unmöglich in kurzer Frist ein relevantes Angebot aufbauen kann. Deshalb wurde bereits kurz nach der Stiftungsgründung die Aufnahme von Fremdobjekten beschlossen. Bei der Auswahl der Objekte stehen die akute Gefährdung, der kulturhistorische Wert, die Eignung als Ferienwohnung, die zu erwartenden Kosten, die Attraktivität des Umfelds und der Region sowie der Support in der lokalen Bevölkerung im Vordergrund. Die Bewertung der Objekte erfolgt anhand eines entsprechenden Rasters. Auch werden Aspekte des Gesamtangebots wie etwa regionale Abdeckung, Gebäudeart und -konstruktion etc. betrachtet. So fehlt uns beispielsweise trotz erheblichen Anstrengungen nach wie vor ein Angebot in der Romandie. Zum Glück werden uns laufend neue interessante Objekte zugetragen. Nach Übernahme der Liegenschaft wird ein Studienauftrag unter mehreren Architekten veranstaltet und in einem kleinen Entscheidungsgremium, in dem nach Möglichkeit auch die Denkmalpflege vertreten ist, eine Auswahl getroffen. Im Spannungsfeld der grösstmöglichen Erhaltung von historischer Bausubstanz, der Gewährleistung eines zeitgemässen Wohnkomforts und der Schonung natürlicher Ressourcen fällt der Entscheid oft nicht leicht. Meist wird dasjenige Projekt gewählt, das mit den kleinsten Eingriffen und damit der grösstmöglichen Schonung der Bausubstanz das geforderte Raumprogramm umzusetzen vermag. Im Fall der Stüssihofstatt wählten wir dasjenige Projekt, welches die in den letzten Jahrzehnten hinzugekommenen Einbauten entfernte und damit den zentralen, russgeschwärzten Raum wieder freiräumte. Mit unseren Wohnungen streben wir ein gutes Komfortniveau, aber keinen Luxus an. So gibt es in allen Wohnungen ein Badezimmer sowie eine zeitgemässe Küche und in den meisten Wohnungen sogar eine Geschirrspülmaschine. TV-Apparate wird man aber nicht finden, und ich denke, dass die Authentizität des historischen Umfelds diesen «Makel» ohne Weiteres wettmacht. Bisher führte der Komfortanspruch nicht zu nennenswerten Konflikten mit dem Prinzip der maximalen Erhaltung der Bausubstanz. Beispielsweise konnten wir bei der Casa Döbeli in Russo durch die Anordnung des Bads in einem Abstellraum im Sockelgeschoss auf aufwendige Baumassnahmen verzichten. Theorie und Praxis im Konflikt Auch in der weiteren Projektierung werden die Grundsätze der Instandstellung statt des Ersatzes, der Reversibilität der Eingriffe und die Verwendung originaler Materialien und Verarbeitungstechniken beachtet. Zudem versuchen wir, einen möglichst ökologischen Betrieb zu gewährleisten, indem wo möglich Dämmungen eingebaut (oder auf den Winterbetrieb verzichtet) und Heizsysteme, welche auf erneuerbaren Energieträgern basieren, verwendet werden. Was in der Theorie logisch und einfach klingen mag, ist in der Praxis immer wieder eine Herausforderung. Beispielsweise haben wir uns durchgerungen, den Verputz im Treppenhaus des Türalihus aufwendig zu restaurieren, was deutlich mehr kostete und länger dauerte als ein neuer Verputz. Am Tag der Einweihung fragte mich dann ein Besucher, warum wir das Treppenhaus nicht renoviert hätten. Unterschätzt haben wir in der Vergangenheit den Aufwand für eine professionelle Steuerung der Bauvorhaben und die dafür notwendige Fachkenntnis. Zum Glück konnten wir kompetente Fachleute gewinnen, die für uns die Bauherrenvertretung

wahrnehmen. Dank ihnen konnten wir bisher alle Vorhaben trotz manchmal sehr schwierigen Voraussetzungen zu einem bezüglich Qualität, Kosten und Termin guten Ergebnis führen. Beim Türalihus konnte ich meinen ehemaligen Berufsschullehrer Hansruedi Reimann für diese Aufgabe gewinnen, und seine Unterstützung war von unschätzbarem Wert.

«Bisher führte der Komfortanspruch nicht zu nennenswerten Konflikten mit dem Prinzip der maximalen Erhaltung der Bausubstanz.» Ebenfalls aufwendiger als ursprünglich veranschlagt gestaltet sich das Sammeln der erforderlichen Mittel. Bei einem kleinen Objekt ist das Ziel mit einigen grosszügigen Spenden von Stiftungen, Privatpersonen oder Beiträgen der Denkmalpflege innert weniger Jahre erreichbar. Bei grösseren Objekten müssen viel mehr Spender gefunden werden, weil, entgegen der anfänglichen Annahme, ganz grosse Beträge kaum zu erwarten sind. So mussten wir nach über fünf Jahren enormer Anstrengungen zur Finanzierung der Türalihus-Renovation einsehen, dass der Restbetrag nur mit einer Hypothek beigebracht werden konnte. Im Grundsatz versuchen wir nämlich, ohne Fremdmittel auszukommen. Damit ist es möglich, mit den Einnahmen aus der Vermietung nicht nur die Betriebs-, Administrations- und Erhaltungskosten zu decken, sondern auch Gelder für neue Objekte beiseitezulegen. Grosses Gewicht kommt auch der Möblierung zu. Sie soll entweder aus der Zeit des Gebäudes stammen oder schlichtes, zeitgemässes Handwerk verkörpern. Durch die Zusammenarbeit mit Innenarchitekten, lokalen Handwerkern sowie Schweizer Möbel- und Leuchtenherstellern konnten wir bisher fast immer gute Lösungen finden, welche im manchmal rauen Alltag bestehen können. Positive Rückmeldungen der Gäste Bei Fremdobjekten können natürlich nicht gleich hohe Ansprüche wie bei den eigenen Häusern gestellt werden, da sie in der Regel bereits fertig renoviert und ausgestattet sind. Die Unterschiede betreffen die Architektur, das Komfortniveau und die Möblierung. Gerade diese Differenzen zusammen mit den Rückmeldungen unserer Gäste erlauben aber, die Anforderungen an die eigenen Objekte dem Bedarf anzupassen. Ferien im Baudenkmal konnte sich trotz einem etwas schwierigen Start sehr gut positionieren. Ich denke, dass sich Nachfrage und Angebot – obwohl es sich um ein Nischenprodukt handelt – weiterhin dynamisch entwickeln werden. All dies war nur dank unseren grosszügigen Spendern (allen voran dem Schweizer Heimatschutz), den treuen Gästen (das sind fast alle!), unseren Stiftungsräten und unseren engagierten Mitarbeiterinnen möglich. Ihnen gebührt mein allerherzlichster Dank.

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RÉNOVER ET NON PAS DÉMOLIR! CONFORT ET NON PAS LUXE!

Principes d’intervention sur le patrimoine bâti Préservation respectueuse des bâtiments historiques, aménagement intérieur adapté au confort moderne et utilisation réfléchie des ressources naturelles: Vacances au cœur du patrimoine s’efforce de concilier tout cela dans son offre! Severin Lenel, président de la fondation Vacances au cœur du patrimoine, Saint-Gall

V

du patrimoine a pris un départ très modeste. Patrimoine suisse a assuré, outre un soutien administratif et des locaux, un petit financement de départ qui, selon le modèle d’affaires prévu, aurait pu être plus faible. L’objectif était de parvenir à une offre de 100 logements de vacances en propriété en dix ans. Augmentation de l’offre par des objets en location Peu après, la fondation a repris la Huberhaus de Bellwald, restée vide plusieurs décennies. Elle l’a remise en état en trois ans après avoir collecté les fonds nécessaires. Cette expérience a montré que Vacances au cœur du patrimoine ne pourrait pas mettre rapidement sur pied une offre de locations digne de ce nom avec

Gataric Fotografie

acances au cœur du patrimoine est née de deux constats: l’avenir des bâtiments historiques passe par leur réaffectation durable et appropriée, et il faut casser l’image négative de Patrimoine suisse, perçu comme un «empêcheur de tourner en rond». La fondation réunit ainsi plusieurs objectifs: la transformation de bâtiments historiques de valeur en logements de vacances, la promotion d’une image positive des activités de Patrimoine suisse auprès des touristes et du public et le traitement exemplaire de constructions taxées de «vieilles masures». A la différence du Landmark Trust, en Grande-Bretagne, qui dès sa création fut doté de moyens considérables, Vacances au cœur

Remettre en état au lieu de remplacer: le crépi de la cage d’escalier de la Türalihus a été restauré dans les règles de l’art. Instandstellen statt ersetzen: Der Verputz im Treppenhaus des Türalihus in Valendas wurde aufwendig restauriert.

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seulement des logements en propriété. La fondation a donc décidé peu après sa création de proposer des objets ne lui appartenant pas. Le choix des objets est guidé par les critères suivants: degré d’urgence, valeur historique, aptitude à une transformation en logement de vacances, coûts présumés, attractivité des environs et de la région et soutien de la population locale. Les objets sont évalués à l’aide d’une grille de critères. Certains aspects de l’offre d’ensemble, notamment la couverture régionale, le type de bâtiment et de construction, sont également examinés. Malgré tous nos efforts, nous n’avons par exemple toujours pas de location à proposer en Suisse romande. Heureusement, de nouvelles propositions intéressantes nous sont régulièrement soumises. Dès la reprise d’un bien immobilier, nous organisons un appel à projets d’architecture et chargeons un comité directeur comptant dans la mesure du possible des représentants de la conservation du patrimoine de sélectionner l’un des projets. Souvent, la décision est difficile à prendre car il s’agit de concilier les exigences suivantes: préservation respectueuse des bâtiments historiques, aménagement intérieur adapté au confort moderne et utilisation réfléchie des ressources naturelles. Le plus souvent, le projet choisi est celui qui permet de réaliser le programme prévu avec le moins d’atteintes à la substance historique et donc avec le plus grand respect architectural. Pour la Stüssihofstatt, nous avons choisi le projet qui prévoyait l’élimination des annexes ajoutées ces dernières décennies et qui permettait de dégager la pièce centrale, aux murs noircis par la fumée. Nos locations doivent présenter un bon niveau de confort, sans tomber dans le luxe. Toutes disposent d’une salle de bains et d’une cuisine modernes, et certaines sont même équipées d’un lavevaisselle. Par contre, personne n’y trouvera de téléviseur – à mon avis, l’authenticité des lieux réserve des découvertes bien plus passionnantes que ce type d’appareil. Jusqu’à présent, les exigences de confort n’ont donné lieu à aucune incompatibilité majeure avec le critère de préservation maximale de la substance historique. Comme pour la Casa Döbeli, à Russo, par exemple, l’aménagement de la salle de bains au rez-de-chaussée a permis d’éviter de coûteux travaux. Entre la théorie et la pratique Lors de la réalisation du projet, nous respectons les principes de rénovation, et non pas de remplacement, de réversibilité des atteintes et d’utilisation de matériaux et de techniques d’origine. Nous essayons également d’assurer un fonctionnement écologique en installant une isolation (ou en renonçant à une ouverture durant la saison froide) et un système de chauffage utilisant les énergies renouvelables. Ce qui semble logique et simple en théorie ressemble parfois à un casse-tête en réalité. Pour l’escalier de la Türalihus, par exemple, nous nous sommes efforcés de restaurer le crépi, ce qui a coûté bien davantage et pris beaucoup plus de temps que de refaire un nouveau crépi. Le jour de l’inauguration, un visiteur m’a demandé pourquoi nous n’avions pas rénové l’escalier! Par le passé, nous avons sous-estimé le coût de la conduite professionnelle des travaux et de l’expertise requise pour ce faire. Par chance, nous avons pu nous entourer de spécialistes compétents

qui ont assumé notre responsabilité de maître d’ouvrage. Grâce à eux, nous avons jusqu’à présent mené à bien tous les projets, malgré des défis parfois très difficiles à relever concernant la qualité, les coûts et les délais. Pour la Türalihus, j’ai pu compter sur mon ancien maître d’école professionnelle, Hansruedi Reimann, pour faire ce travail, et son soutien a été extrêmement précieux.

«Nous accordons une grande importance au mobilier, qui doit être d’époque ou de fabrication artisanale simple et contemporaine.» De même, la collecte des fonds nécessaires a requis davantage de temps et d’énergie que prévu initialement. Pour un petit objet, nous atteignons la cible en quelques années en faisant appel à quelques généreux donateurs privés et fondations et par des subventions de la conservation du patrimoine. Pour les objets conséquents, notre recherche de fonds est beaucoup plus difficile car contrairement à notre appréciation de départ, il est rare de recevoir de très gros montants. Après cinq ans d’efforts très importants pour financer la rénovation de la Türalihus, nous avons dû nous résigner à contracter une hypothèque pour financer le solde. En principe, nous évitons les financements externes car nous souhaitons non seulement couvrir les frais d’exploitation, d’administration et d’entretien par les recettes de location, mais aussi mettre de côté des fonds pour de nouveaux objets. Nous accordons une grande importance au mobilier, qui doit être d’époque ou de fabrication artisanale simple et contemporaine. En collaborant avec des architectes d’intérieur, des artisans locaux et des fabricants suisses de meubles et de lampes, nous avons presque toujours trouvé de bonnes solutions pour un ameublement durable, soumis parfois à rude épreuve. Echos positifs des vacanciers Pour les objets qui ne sont pas notre propriété, les attentes ne peuvent être aussi élevées que pour nos propres bâtiments car les travaux de rénovation et d’aménagement sont en principe terminés. Les différences concernent l’architecture, le niveau de confort et le mobilier. Cependant, ces différences ainsi que les avis des hôtes permettent d’adapter nos objets immobiliers aux besoins réels. Malgré des débuts assez difficiles, Vacances au cœur du patrimoine a réussi à se positionner sur le marché. L’offre et la demande vont, à mon avis, continuer à se développer de manière dynamique, même s’il s’agit d’un produit de niche. Ce succès n’a toutefois été possible que grâce à nos généreux donateurs (en premier lieu Patrimoine suisse), les fidèles visiteurs (ils le sont presque tous!), les membres de notre Conseil de fondation et nos dévoués collaboratrices. Un immense merci à toutes et à tous!

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FERIEN IM BAUDENKMAL – EIN BLICK ZURÜCK

Chronologie Ferien im Baudenkmal ist ein Projekt an der Schnittstelle von Tourismus und Denkmalpflege. Baudenkmäler werden sanft renoviert und als Ferienwohnungen vermietet. Verantwortlich für die Übernahme, die Renovation und die Vermietung der Baudenkmäler ist die Stiftung Ferien im Baudenkmal. Diese wurde 2005 durch den Schweizer Heimatschutz gegründet.

2002 An einer Heimatschutztagung in Kandersteg präsentieren Caspar Hürlimann (Präsident 1995–2005), Philipp Maurer (Geschäftsführer 1999–2007) und Monika Suter vom Schweizer Heimatschutz öffentlich die Idee, nach dem Vorbild des englischen Landmark Trust eine Stiftung zu gründen, welche vom Verfall bedrohte Denkmäler rettet und sie für Feriennutzung zur Verfügung stellt. Anlässlich einer Heimatschutz-Delegiertenversammlung hatte Caspar Hürlimann 1995 erstmals ein Projekt in diesem Sinne angeregt.

vorgestellt. Dank einem Beitrag aus dem Förderkredit für die Angebotserneuerung im Tourismus (Innotour) können die Vorarbeiten für das Projekt vorangetrieben werden.

Nüw Hus Safiental, 2008

Huberhaus Bellwald, 2008 2003 Neben finanziellen Aspekten werden vor allem die Marktchancen ausgelotet. Verschiedene Rückmeldungen aus Fachkreisen bestätigen eine eigentliche Marktlücke und stärken die Stossrichtung von Ferien im Baudenkmal. Ende Jahr verabschiedet der Zentralvorstand des Schweizer Heimatschutzes ein Konzept, welches als Grundlage für die Realisierung des Projektes dient. Es gilt nun, die Finanzierung zu erarbeiten und politische Überzeugungsarbeit zu leisten. 2004 In der Ausgabe 2/2004 von Heimatschutz/Patrimoine wird Ferien im Baudenkmal als konkretes Projekt für das 100-Jahr-Jubiläum des Schweizer Heimatschutzes im folgenden Jahr

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2005 Mit der Gründung der Stiftung Ferien im Baudenkmal am 25. November lanciert der Schweizer Heimatschutz zum Abschluss seines Jubiläumsjahrs das hoffnungsvolle Projekt zur Erhaltung von Baudenkmälern in der Schweiz. Die Stiftung ist vom Schweizer Heimatschutz rechtlich unabhängig, wird aber in enger Zusammenarbeit betrieben. Erste Stiftungsräte sind Severin Lenel (Präsident), Caspar Hürlimann (Vizepräsident) und Eric Kempf (bis 2007). In den Folgejahren wird der Stiftungsrat durch Ruth Gisi, Rafael Matos-Wasem und Andreas J. Cueni verstärkt.

Steinhaus Brusio, 2009 2006 Die Stiftung Ferien im Baudenkmal arbeitet intensiv am Aufbau der ersten Ferienangebote. Das erste Objekt, welches in das Eigentum der Stiftung übergeht, ist das Huberhaus in Bellwald im Goms VS. Bis das typische alpine Holzhaus aus dem 16. Jahrhundert vermietbar sein wird, sind umfangreiche Renovationsarbeiten notwendig. Ein weiteres Objekt ist das Türalihus in Valendas GR. Dank der Unterstützung durch den Bündner Heimatschutz können erste Entwürfe für eine Sanierung erstellt und der Kauf des Hauses in die Wege geleitet werden. Am 4. Oktober besucht der gesamte Ständerat die Gemeinde Valendas und wird dabei über das Projekt Ferien im Baudenkmal ins Bild gesetzt. 2007 Mit dem Erlös aus dem Schoggitalerverkauf wird die Renovation von vier historischen Häusern für Ferien im Baudenkmal unterstützt. Das Huberhaus in Bellwald VS, das Türalihus in Valendas GR, die Mollards-des-Aubert oberhalb von Le Brassus VD und die Casa Döbeli in Russo TI. Unter www.magnificasa.ch informiert die Website der Stiftung Ferien im Baudenkmal neu über die in Vorbereitung befindlichen Häuser. Der Schweizer Heimatschutz richtet eine Geschäftsstelle für die Stiftung ein (Geschäftsführerin: Monika Suter, Administration: Regula Murbach).

Scheune Beatenberg, 2009

Gon Hüs Niederwald, 2009

2008 Die ersten beiden Häuser stehen für die Vermietung bereit: Das Huberhaus in Bellwald stand während rund 70 Jahren leer und wurde von der Stiftung Ferien im Baudenkmal in eigener Regie instand gestellt. Das Nüw Hus im Sa-


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fiental GR wurde von der Stiftung Walserhaus Safiental gekauft, sorgfältig renoviert und wird nun über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet. Im Dezember kann das dritte Objekt in die Angebotspalette aufgenommen werden. Dank der Initiative einer Privatperson wird das Gon Hüs in Niederwald VS aus dem Jahre 1558 nun wieder bewohnt, nachdem es 200 Jahre lang teilweise leer stand und sich in kritischem Zustand befand.

Haus Blumenhalde Uerikon, 2009 2009 Neu ins Angebot kommen ein Steinhaus in Brusio GR, das in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege vollständig renoviert werden konnte, eine umgenutzte Scheune in Beatenberg BE und das Haus Blumenhalde in Uerikon ZH, ein Riegelhaus aus dem 18. Jahrhundert, das der Ritterhaus-Vereinigung in Uerikon gehört. Weiter stehen in einem Engadinerhaus in Scuol GR ab Oktober zwei Ferienwohnungen zur Verfügung, und auch in Niederwald werden ab Dezember zwei zusätzliche Objekte vermietet.

«Schloss» Niederwald, 2009

Unteres Turrahus Safiental, 2011

2011 Ab Februar kann das Untere Turrahus im Safiental GR, ein Walserhaus der besonderen Art, gemietet werden. Im Juli kommen drei Wohnungen in den Fischerhäusern in Romanshorn TG dazu. Damit kann für diese lange Zeit leer stehenden Häuser eine gute Lösung realisiert werden. Ein Höhepunkt ist die Eröffnung des Hauses auf der Kreuzgasse in Boltigen BE. Das regionaltypische Kleinbauernhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege umfassend saniert.

2014 Die Chesa Sulai, ein gutes Beispiel eines originalen Engadinerhauses aus dem 14. Jahrhundert im Dorfkern von S-chanf GR stösst im Januar zum Mietangebot. Im Juni werden die Renovationsarbeiten an der Stüssihofstatt in Unterschächen UR, einem zweigeschossigen Blockbau aus dem Jahr 1450, abgeschlossen. Das Ofenhausstöckli in Zimmerwald BE und das Belwalder-Gitsch Hüs in Grengiols VS laden ab September Feriengäste zum Besuch. Eröffnet wird im September auch das Türalihus in Valendas GR, das gleich mit dem bronzenen Hasen 2014 der Zeitschrift Hochparterre ausgezeichnet wird. Im Oktober ergänzt ein Spycher das Angebot in Niederwald VS.

Casa Döbeli Russo, 2010

Engadinerhaus Scuol, 2009

2012 Die Weisse Villa in Mitlödi GL, ein einzigartiges Zeitzeugnis der einst blühenden Glarner Textilindustrie, wird ab Anfang Jahr über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet (im Angebot bis Ende 2014). Nach langjährigem Engagement findet Monika Suter eine neue Herausforderung. Kerstin Camenisch übernimmt per März die Geschäftsführung von Ferien im Baudenkmal. Für die Administration ist weiterhin Regula Murbach verantwortlich.

2010 Bereits zehn historische Ferienhäuser mit zwölf Wohnungen stellt die Stiftung Ferien im Baudenkmal zur Verfügung. Neu ins Angebot kommt das erste Tessiner Baudenkmal, die Casa Döbeli in Russo TI. Ein besonderes Highlight ist die Nomination der Stiftung Ferien im Baudenkmal für den Milestone 2010. Dieser Preis wird von der Hotelrevue, dem Seco und dem Schweizerischen Tourismusverband jedes Jahr an Projekte vergeben, welche als besonders innovativ in der Schweizer Tourismuslandschaft angesehen werden.

2013 Seit Juli kann das Bödeli-Huus in Bönigen bei Interlaken BE, ein Beispiel eines regionaltypischen, im späten 18. Jahrhundert erstellten Mehrzweckbauernhauses, gemietet werden. Neu im Angebot ist ab November auch der Chatzerüti Hof in Hefenhofen TG, ein im Ursprungsbau auf das Jahr 1626 datiertes Bauernhaus, das idyllisch in einem barocken, denkmalgeschützten Bauerngarten liegt. Erstmals kann die Stiftung Ferien im Baudenkmal in einem Jahr mehr als 10 000 Logiernächte verbuchen.

2015 Im Schindelhaus in Oberterzen SG kann ab Januar erlebt werden, wie harmonisch sich moderner Wohnkomfort mit historischer Bausubstanz verknüpfen lässt. Die Ciäsa Picenoni Cief empfängt ab März in Bondo GR, in der frisch gekürten Wakkerpreisgemeinde Bergell, Feriengäste aus nah und fern. Durch die Kooperation mit dem Ferienwohnungsspezialisten e-domizil steht der Stiftung ab dem Frühjahr eine neue, moderne Buchungstechnologie zur Verfügung.

Fischerhäuser Romanshorn, 2011

→ Gesamtes Angebot von Ferien im Baudenkmal unter www.magnificasa.ch

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VACANCES AU CŒUR DU PATRIMOINE – RÉTROSPECTIVE

Chronologie Vacances au cœur du patrimoine est un projet de convergence entre le tourisme et la conservation du patrimoine bâti. Des bâtiments historiques font l’objet d’une rénovation douce, puis sont loués en tant que logements de vacances. La fondation Vacances au cœur du patrimoine créée en 2005 par Patrimoine suisse est responsable de la reprise, de la rénovation et de la location de ces bâtiments.

2002 Lors d’un colloque de Patrimoine suisse qui s’est tenu à Kandersteg, Caspar Hürlimann (président de 1995 à 2005), Philipp Maurer (secrétaire général de 1999 à 2007) et Monika Suter, de l’équipe du secrétariat de Patrimoine suisse, présentent officiellement le projet de création d’une fondation sur le modèle du Landmark Trust britannique. Auparavant, Caspar Hürlimann avait esquissé cette perspective lors de l’Assemblée des délégués de 1995.

Haus auf der Kreuzgasse Boltigen, 2011 2003 Un examen des aspects financiers, mais surtout des débouchés commerciaux, a été effectué. Plusieurs avis émanant des milieux spécialisés ont confirmé l’existence d’un créneau à exploiter, encourageant ainsi les perspectives esquissées. A la fin de l’année, le Comité central de Patrimoine suisse a adopté un concept de base en vue de la réalisation du projet. Il convenait alors d’élaborer un plan de financement et de lancer une campagne de sensibilisation du public. 2004 L’édition 2/2004 de la revue Heimatschutz/Patrimoine présente le projet Vacances au cœur du patrimoine comme un projet concret pour la célébration, l’année suivante, du 100 e anniversaire de Patrimoine suisse. Une aide financière allouée pour l’encouragement de l’innovation touristique (Innotour) permet de progresser et de poser les premiers jalons du projet.

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Weisse Villa Mitlödi, 2012–2014 2005 En créant le 25 novembre la fondation Vacances au cœur du patrimoine pour clore en beauté l’année du 100 e anniversaire, Patrimoine suisse lance un projet prometteur axé sur la conservation de notre patrimoine bâti. La fondation est juridiquement indépendante de Patrimoine suisse, mais travaille en étroite collaboration avec celle-ci. Les premiers membres du Conseil de fondation sont: Severin Lenel (président), Caspar Hürlimann (vice-président) et Eric Kempf (jusqu’en 2007). Ensuite, Ruth Gisi, Rafael Matos-Wasem et Andreas J. Cueni rejoignent le Conseil de fondation.

vation sont nécessaires pour que cette construction du XVIe siècle, en bois, typique de l’architecture alpine, puisse être louée. Autre exemple: la Türalihus, à Valendas (GR), dont les premiers projets de rénovation sont esquissés grâce au soutien de la section des Grisons et dont l’achat est mis en perspective. Le 4 octobre, l’ensemble du Conseil des Etats visite la commune de Valendas et reçoit des informations sur le projet de Vacances au cœur du patrimoine. 2007 Les recettes de la vente de l’Ecu d’or en faveur de Vacances au cœur du patrimoine permettent de contribuer à la rénovation de quatre maisons historiques: la Huberhaus, à Bellwald (VS), la Türalihus à Valendas (GR), la ferme des Mollards-des-Aubert surplombant le village du Brassus (VD) et la Casa Döbeli, à Russo (TI). Désormais, la fondation Vacances au cœur du patrimoine donne sur son site web, www.magnificasa.ch, des informations sur les bâtiments en rénovation. Patrimoine suisse met en place un secrétariat spécifique pour la fondation (direction: Monika Suter, administration: Regula Murbach).

Chatzerüti Hof Hefenhofen, 2014

Bödeli-Huus Bönigen, 2013 2006 La fondation Vacances au cœur du patrimoine travaille activement à la préparation des premières offres de location. Le premier objet dont la fondation fait l’acquisition est la Huberhaus, à Bellwald, dans la vallée de Conches (VS). D’importants travaux de réno-

2008 Les deux premières maisons sont prêtes. Il s’agit de la Huberhaus, à Bellwald, abandonnée durant 70 ans, que la fondation Vacances au cœur du patrimoine a rénovée par ses propres soins, et de la Nüw Hus, dans le Safiental (GR), achetée et soigneusement rénovée par la fondation Walserhaus Safiental, puis mise en location par la fondation Vacances au cœur du patrimoine. En décembre, le troisième objet vient enrichir le catalogue de locations. Grâce à l’initiative d’un particulier, la Gon-Hüs située à Niederwald (VS), une construction de 1558 en état de délabrement avancé, peut être réaffectée après être restée à l’abandon durant pratiquement 200 ans.


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2009 L’offre de locations s’enrichit de plusieurs objets: une maison en pierre, à Brusio (GR), entièrement rénovée en collaboration avec la conservation du patrimoine, une grange réaffectée à Beatenberg (BE) et la Blumenhalde, dans le village d’Uerikon (ZH), une maison à colombages du XVIIIe siècle appartenant à la Ritterhaus-Vereinigung d’Uerikon. Dès le mois d’octobre, deux autres logements de vacances sont mis en location dans une maison engadinoise à Scuol (GR) et à partir du mois de décembre, deux autres objets à Niederwald (VS).

Chesa Sulai S-chanf, 2014 2010 La fondation Vacances au cœur du patrimoine propose déjà douze logements de vacances dans dix maisons historiques. Le catalogue s’enrichit avec l’ajout du premier objet tessinois: la Casa Döbeli, située à Russo (TI). Fait remarquable, Vacances au cœur du patrimoine est nominée au Milestone 2010. Ce prix placé sous l’égide de la Fédération suisse du tourisme est décerné chaque année par htr-Hotelrevue et Hôtellerie suisse, avec le soutien du SECO. Il distingue des prestations exceptionnelles dans le cadre de l’innovation touristique en Suisse.

Stüssihofstatt Unterschächen, 2014 2011 Dès le mois de février, la Untere Turrahus, dans le Safiental (GR), une maison Walser d’un cachet particulier, est ouverte à la location. En juillet, trois appartements dans les maisons de pêcheurs de Romanshorn (TG) viennent enrichir l’offre. Une excellente solution est ainsi trouvée pour ces maisons longtemps inoccupées. L’ouverture de la Maison de la Kreuzgasse, à Boltigen (BE), marque un temps fort. Cette

petite ferme du XVIe siècle, typique de la région, a été rénovée en collaboration avec le Service de la conservation du patrimoine.

Ofenhausstöckli Zimmerwald, 2014 2012 La Weisse Villa de Mitlödi (GL), témoin exceptionnel de l’industrie textile jadis florissante dans le canton de Glaris, est mise en location par la fondation Vacances au cœur du patrimoine dès le début de l’année (elle figurera dans son catalogue jusqu’à la fin de l’année 2014). Au service de patrimoine suisse depuis de longues années, Monika Suter part pour relever un nouveau défi; Kerstin Camenisch reprend au mois de mars la direction de la fondation de Patrimoine suisse, et Regula Murbach continue d’assumer la responsabilité de l’administration.

Belwalder-Gitsch Hüs Grengiols, 2014 2013 Dès le mois de juillet, la Bödeli-Huus, située à Bönigen, près d’Interlaken (BE), est mise en location. Cette ferme traditionnelle datant du XVIIIe siècle est un exemple de construction polyvalente typique de la région. Le catalogue de locations s’étoffe dès le mois de novembre de la Chatzerüti Hof, située dans un hameau proche d’Hefenhofen (TG). La fondation enregistre pour la première fois plus de 10 000 nuitées en un an.

2014 Magnifique exemple de maison engadinoise du XIVe siècle dont l’authenticité a pu être préservée, la Chesa Sulai, située au cœur du village de S-chanf (GR), complète dès le mois de janvier l’offre de locations. Les travaux de rénovation de la Stüssihofstatt, à Unterschächen (UR), une maison en bois de deux étages datant de 1450, se terminent en juin. Le chalet Ofenhausstöckli, de Zimmerwald (BE), et la Belwalder-Gitsch Hüs, à Grengiols (VS), peuvent accueillir des vacanciers dès le mois de septembre. La Türalihus, de Valendas (GR), qui reçoit le lièvre de bronze 2014 décerné par la revue Hochparterre, est inaugurée en septembre. En octobre, un ancien grenier à blé (Spycher), situé à Niederwald (VS), est intégré au catalogue de locations.

Schindelhaus Oberterzen, 2015 2015 Dès le mois de janvier, un séjour dans la Schindelhaus d’Oberterzen (SG) offre à des vacanciers la possibilité de découvrir comment faire rimer confort moderne avec préservation du patrimoine bâti. A partir du mois de mars, la Ciäsa Picenoni Cief accueille des touristes d’ici et d’ailleurs à Bondo (GR), village du val de Bregaglia qui vient de recevoir le Prix Wakker. Un partenariat de coopération conclu avec e-domizil, spécialiste de la location de vacances, permet à la fondation de disposer d’un système moderne de réservation fonctionnel dès le printemps.

Ciäsa Picenoni Cief Bondo, 2015

Türalihus Valendas, 2014

→ Offre complète de Vacances au cœur du patrimoine: www.magnificasa.ch

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BESUCH IN VALENDAS GR

Kein Spuk im Türalihus Auf Einladung der Stiftung Ferien im Baudenkmal verbringt der Schweizer Erfolgsautor Alex Capus mit seiner Familie eine Woche im Türalihus im bündnerischen Valendas. Ein Bericht seiner Erlebnisse. Alex Capus, Schriftsteller, Olten

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ein, im Türalihus spukt es nicht, da bin ich sicher. Ziemlich sicher. Hinter den meterdicken Mauern herrscht abends himmlische Ruhe, wenn erst mal die Kinder auf die vielen Schlafzimmer verteilt sind und dann auch wirklich schlafen. Leise knistert das Holzfeuer im Ofen, und an der gegenüberliegenden Wand kann man, wenn das Türchen offen steht, den Widerschein der Flammen sehen. Zwar sind zuweilen durchaus Stimmen zu hören, wenn die Dorfkirche Mitternacht schlägt, manchmal auch halblautes Gelächter; aber das sind Gäste des Restaurants «Am Brunnen», die draussen auf dem Dorfplatz mit dem Wirt noch einen letzten Plausch halten. Seit Jahrhunderten steht das Haus tapfer und mächtig im Dorf und überblickt mit seinem Türmchen die alte Handelsstrasse, die südwärts bis nach Venedig und Mailand, westwärts nach Madrid und ostwärts über Chur und den Arlberg nach Wien führt. Es hat die Glaubens- und Bauernkriege des 16. und 17. Jahrhunderts überstanden, ebenso die Bandenkriege marodierender Bündner Warlords und die Wirren der Napoleonischen Kriege. Eine der härtesten Prüfungen aber hatte das Türalihus in jüngster Vergangenheit durchzustehen, als es im 20. Jahrhundert unbewohnt war und der Dorfjugend achtzig Jahre lang als informeller Robinsonspielplatz diente. Erstaunlicherweise haben die jungen Leute das Haus nicht grobfahrlässig niedergebrannt und auch nicht

«Die dicken Wände halten die bösen Geister der Moderne ab. Es herrscht Funkstille im Gemäuer. Das Handy funktioniert nicht, der Laptop hat keinen Anschluss.» auf andere Art dem Erdboden gleichgemacht, sondern nur da und dort ihre Namen in die Wände gekritzt. Zu so einer Jugend kann man dem Dorf Valendas nur gratulieren. Ich und meine Oltner Freunde hätten, als wir fünfzehn waren, das Haus ziemlich sicher niedergebrannt. Nicht absichtlich. Nur so versehentlich.

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Nein, es spukt wirklich nicht im Türalihus. Gern würde ich sagen, dass die ausgetretenen Treppenstufen, die russgeschwärzten Balken und die altehrwürdigen Lärchenholzbalken einen Geist atmen, aber das tun sie nicht. Das Gemäuer ist ein Gemäuer und der Specksteinofen ein Specksteinofen. Und wenn einem die Balken ehrfürchtiges Staunen abringen, so nur deshalb, weil sie über die Jahrhunderte hart wie Glas geworden sind und ihnen selbst mit der Kettensäge kaum beizukommen ist. Nicht, dass ich das versucht hätte; diese Information habe ich vom Hausmeister, der im Hauptberuf Förster ist und sich im Umgang mit Kettensägen auskennt. Nein, es spukt nicht im Türalihus, im Gegenteil: Die dicken Wände halten die bösen Geister der Moderne ab. Es herrscht Funkstille im Gemäuer. Das Handy funktioniert nicht, der Laptop hat keinen Anschluss. Für meine Teenagersöhne war das zu Beginn noch gewöhnungsbedürftig, aber: Was für ein Glück! Endlich mal NICHT verbunden sein mit der Welt! Endlich mal kein Piepsen und kein fahles Bildschirmlicht, kein Tastengefummel und kein Hantieren mit Akkukabeln! Endlich einmal eine Woche lang einfach anwesend sein im Hier und Jetzt. So einfach ist das. Und doch so schwer. Man muss sich hinter meterdicken Mauern verstecken. Die Stille, diese Ruhe: Köstlich war das. Und keinerlei Spuk die ganzen sieben Tage, Gottseidank. Ich glaube ja nicht an so was, aber wenn es dann doch passiert, bin ich empfindsam. Da fällt mir ein, dass meine Frau Nadja und ich am ersten Abend noch schön bei einem Glas Malanser in der oberen Stube des zweiten Obergeschosses beisammen sassen, als wir im nördlichen Fenster ein sonderbar rhythmisches Knirschen hörten. Wir hörten es beide. Es klang wie Schritte im Schnee. Ich ging ans Fenster, um zu sehen, wer da spät abends noch wohin ging – aber da war niemand, und es waren auch keine Schritte mehr zu hören. Ich setzte mich wieder hin, griff zum Weinglas – da knirschten wieder die Schritte im Schnee. Ich ging wieder ans Fenster … Übrigens waren keine Fussstapfen im Schnee zu sehen, auch keine Bluttropfen oder so. Das wiederholte sich drei oder vier Mal. Dann liessen wir es gut sein und tranken zum Klang der knirschenden Schritte die Flasche leer. Und schliefen später einen langen, tiefen und wunderbar erholsamen Schlaf.


Regula Murbach / Ferien im Baudenkmal

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Alex Capus dans la Türalihus de Valendas Alex Capus im Türalihus Valendas

PETIT SÉJOUR À VALENDAS (GR)

Le fantôme de la Türalihus A l’invitation de Vacances au cœur du patrimoine, Alex Capus, auteur suisse de renom, passe une semaine de vacances en famille à la Türalihus, dans le village grison de Valendas. Récit de son expérience.  Alex Capus, écrivain, Olten

N

on, la Türalihus n’est pas hantée, j’en suis sûr. Enfin, presque sûr. A l’intérieur de ses murs d’un mètre d’épaisseur, il règne le soir un calme olympien dès que nos enfants sont répartis dans l’une des nombreuses chambres à coucher disponibles, et qu’ils dorment vraiment. Le feu de bois crépite doucement dans le poêle, et on peut voir le reflet des flammes sur le mur opposé quand la petite porte reste ouverte. De temps à autre, des bruits de voix, parfois aussi des rires étouffés, percent le silence lorsque l’église du village sonne les douze

coups de minuit; mais ce sont des personnes qui sortent du restaurant «Am Brunnen», et qui discutent encore un peu avec le patron dehors, sur la place du village. Depuis des siècles, cette maison se dresse, fière et majestueuse, dans le village et surplombe depuis sa tourelle l’ancienne rue commerçante qui mène, par le sud, à Venise et Milan, par l’ouest à Madrid, et par l’est à Vienne, en passant par Coire et l’Arlberg. Elle a résisté aux guerres de religion et aux révoltes paysannes des XVIe et XVIIe siècles ainsi qu’aux razzias et pillages des chefs de guerre grisons et au chaos des guerres napoléoniennes. L’épreuve la plus difficile qu’ait dû surmonter la Türalihus remonte à un passé proche: c’était au XXe siècle, elle était inhabitée et le resta durant 80 ans, faisant office de jardin Robinson informel pour les jeunes du village. Etonnamment, ces jeunes ne l’ont ni incendiée par négligence ni détruite d’une quelconque façon, se contentant de graffiter leurs noms ici et là, sur les murs. On ne peut que féliciter le village de Valendas d’avoir une telle jeunesse. Moi et mes amis d’Olten, lorsque nous avions 15 ans, nous aurions certainement brûlé et réduit à néant cette maison. Pas intentionnellement. Simplement par inadvertance. Non, la Türalihus n’est vraiment pas hantée. J’aimerais dire que les marches d’escalier usées, les poutres noircies par la suie et les vénérables solives en mélèze sont l’évocation d’esprits, mais non. Les murs sont des murs et le poêle en pierre ollaire est un poêle en pierre ollaire. Et si ces poutres ne peuvent que forcer respect et stupéfaction, c’est simplement parce que les siècles les ont rendues plus dures que le verre et qu’il serait difficile d’en venir à bout, même à la tronçonneuse. Non, je n’ai pas tenté de les scier; cette information, je la tiens du concierge dont le métier principal est garde forestier et qui s’y connaît en tronçonneuses. Non, la Türalihus n’est pas hantée, bien au contraire: ses murs épais tiennent à distance les mauvais esprits d’aujourd’hui. Il règne un silence radio à l’intérieur de ses murs. Il n’y a pas de réseau pour les téléphones mobiles, pas de connexion pour les ordinateurs portables. Mes ados de fils ont dû s’y habituer au début, mais: quel bonheur de pouvoir se DÉCONNECTER du monde! Pas de sonneries, pas de lumière d’écran pâlotte, pas d’énervement sur un clavier d’ordinateur et pas de chargeur à manipuler! Etre aux abonnés absents une semaine durant. Cela paraît si simple. Et pourtant c’est difficile. Il faut se retrancher derrière des murs d’un mètre d’épaisseur. Le silence, ce calme: c’était merveilleux. Et aucune trace de fantôme durant ces huit jours, Dieu merci. Je ne crois pas à ces évocations, mais quand il se passe quelque chose, j’y suis sensible. J’y repense, le premier soir, ma femme Nadja et moi, étions en train de déguster un verre de vin de Malans dans le salon du deuxième étage lorsque nous avons entendu côté nord un crissement rythmé très étrange. Nous l’avons entendu tous les deux. Cela ressemblait à des pas dans la neige. Je suis allé à la fenêtre pour voir qui se promenait encore en cette fin de soirée – mais il n’y avait personne, et le bruit des pas s’est arrêté. Je me suis rassis et j’ai pris mon verre – le même crissement de pas dans la neige. Je suis retourné à la fenêtre ... Il n’y avait aucune trace de pas dans la neige; pas de sang non plus, ni quoi que ce soit. Cela s’est répété trois ou quatre fois. Nous avons oublié et terminé la bouteille de vin, non sans avoir porté un toast au crissement de pas dans la neige. Puis, nous avons dormi d’un long sommeil profond et merveilleusement paisible.

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GUT ZU WISSEN/BON À SAVOIR

«SAUVONS LE MORMONT»

«HISTORISCHE VERKEHRSMITTEL»

Mormont ou Mort-Mont? Le Plan directeur des carrières, pour ces dix prochaines années, est actuellement en discussion au Grand Conseil du Canton de Vaud. La zone d’extraction future du Mormont, situé près des villages d’Eclépens et La Sarraz, occupera une surface égale à 45 terrains de football, excavée à une profondeur de 50 mètres. A terme, cette balafre s’étendra sur plus de 1200 mètres. Le cimentier Holcim a aussi des vues sur la zone sommitale, pourtant classée à l’IFP (Inventaire fédéral des paysages, sites et monuments naturels d’importance nationale). Il fait pression à Berne pour que cette zone soit déclassée. C’est dire à quel point l’identité même du Mormont est menacée. L’Association pour la Sauvegarde du Mormont (ASM) a pour but de sauvegarder la nature et le paysage du Mormont et mettre en place les moyens et actions nécessaires à cette sauvegarde.

DVZO

Der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO) hat die alte Halle des Centralbahnhofs Basel wiederentdeckt. Er baut nun dieses Prunkstück der «Laubsägeli-Architektur» in Bauma wieder auf. Es handelt sich um eine für die Spätbiedermeierzeit aussergewöhnlich innovative, modulare Holz-Eisenkonstruktion von rund 100 Metern Länge und 20 Metern Breite. Sie wurde 1860 errichtet und musste um 1903 dem heutigen Basler Hauptbahnhof weichen. Anschliessend diente sie 110 Jahre lang als Holzlagerhalle der SBB im Industriewerk in Olten. In der Halle wird der Dampfbahn-Verein sein vorbildlich restauriertes Rollmaterial aus der Zeit zwischen 1870 und 1920 einstellen und diese zudem als Abfahrts- und Ankunftshalle an den Betriebstagen der Dampfbahn nutzen.

Der Schweizer Heimatschutz hat im Rahmen der Schoggitaleraktion 2010, die Projekten zum Thema historische Verkehrsmittel gewidmet war, für den Wiederaufbau der Bahnhofshalle in Bauma einen Beitrag von 10 000 Franken gesprochen.

→ www.dvzo.ch

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Cyrill Chrétien

Swisscastles/ASM

Bahnhofshalle in Bauma

→ www.sauvonslemormont.ch ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

INNERRHODER STREUSIEDLUNG Landschaft des Jahres 2015 Jedes Jahr wählt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) eine Landschaft des Jahres. Der Preisträger 2015 ist eine ausgeprägte Vorzeigelandschaft der Schweiz, die Innerrhoder Streusiedlung. Diese repräsentiert wie kaum eine andere den Traditionsbezug, die regionale Baukultur und das Ländlich-Bäuerliche unseres Landes. Die Preisübergabe erfolgte im Mai 2015 im Rahmen eines öffentlichen Festaktes in Appenzell. Am Vortag fand eine Fachtagung zum Thema «Streusiedlungslandschaft – ein Kulturgut im Wandel» statt. → www.sl-fp.ch

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ALPINES MUSEUM BERN

Transit-Hotel für chinesische Gäste Die meisten chinesischen Gäste reisen in 48 Stunden mit dem Reisecar quer durch die Schweiz. Die Bedürfnisse dieser boomenden Besuchergruppe stellen besondere Anforderungen an das Tourismusland Schweiz. Dies vor Augen, entwarf der Architekturstudent Cyrill Chrétien das sogenannte TransitHotel im alten Steinbruch in Brunnen SZ.

Es bietet 1000 Betten, Blick auf die Berge und einen Carparkplatz. Ausgehend vom fiktiven Hotelprojekt diskutieren in der Ausstellung Biwak#12 bis am 28. Juni 2015 zehn Expertinnen und Experten aktuelle Fragen sowie Visionen für die Zukunft des chinesischen Tourismus in der Schweiz. → www.alpinesmuseum.ch


GUT ZU WISSEN/BON À SAVOIR

L’association Les Berges de Vessy accueille dans la maison du futur deux expositions sur le thème de la montagne, jusqu’au 31 octobre 2015: «Glaciers en péril?»: Du glacier du Rhône à ceux du massif du Mont Blanc, l’exposition révèle les changements du paysage alpin par des comparaisons visuelles. Des gravures, peintures, photographies, affiches, films, images en 3D et créations contemporaines mettent en scène les diverses représentations des glaciers depuis le XVIIe siècle jusqu’à nos jours. Les plus anciennes photographies de glaciers sont confrontées à des prises de vues actuelles. Mieux qu’un long discours, elles donnent la mesure du déclin actuel de ces géants. «Alt. +1000»: cette exposition aborde à travers différents travaux photographiques la montagne, d’une part en tant qu’environnement fragilisé par l’homme, d’autre part en tant que paysage vénéré. Composée de photographies et de projections produites par huit artistes internationaux découverts ces dernières années par le festival «Alt. +1000», l’exposition propose au public une promenade à travers des œuvres variées ouvrant la réflexion sur la représentation de l’altitude. L’association Les Berges de Vessy a été créée en janvier 2010. Elle réunit six partenaires genevois, dont Patrimoine suisse Genève. L’association joue un rôle majeur dans la construction des connaissances environnementales des citoyens, en leur proposant des clés et des outils pour participer à réinventer notre usage des ressources naturelles en apprenant à vivre dans la limite des moyens que nous offre la nature.

→ www.lesbergesdevessy.ch

La Fête des Vignerons La Fête des Vignerons de Vevey, grande manifestation romande associant arts du spectacle et pratiques sociales, a été retenue par l’Office fédéral de la culture OFC comme premier dossier de candidature soumis par la Suisse en vue d’une inscription sur la Liste représentative du patrimoine culturel immatériel de l’humanité. Organisée cinq fois par siècle environ, la Fête des Vignerons incarne clairement les notions de transmission et de dialogue entre les générations – mais aussi de respect de la tradition mêlé d’innovation – qui caracté-

risent le patrimoine culturel immatériel de l’UNESCO. Née de la volonté de valoriser les savoir-faire viticoles, elle permet également de faire le lien avec le site de «Lavaux, vignoble en terrasses», inscrit au Patrimoine mondial en 2007, et d’envisager conjointement la sauvegarde et la mise en valeur de ces deux patrimoines. La décision du Comité intergouvernemental sera rendue publique en novembre 2016, après une procédure d’examen portant sur plusieurs mois. → www.bak.admin.ch/pci

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ETERNIT NIEDERURNEN GL

SASSO SAN GOTTARDO

Schriftzug und Baldachin bleiben

Riesenkristalle in Gotthardfestung Sasso San Gottardo

Glaciers en péril?

LISTE DU PATRIMOINE CULTUREL IMMATÉRIEL

Schweizer Heimatschutz

LES BERGES DE VESSY

Die Firma Eternit wollte bei ihrem Verwaltungsgebäude in Niederurnen, einem 1950erJahre-Bau der Sonderklasse von Haefeli Moser Steiger, den Eingang neu gestalten. Der prägnante rote Eternit-Schriftzug sollte entfernt und der Baldachin ersetzt werden, da die Firma in Swiss Pearl-Eternit umbenannt wird. Die Zeitschrift Hochparterre kritisierte das Vorhaben und gab zu bedenken, die Firma Eternit riskiere ihren guten Ruf unter Architektinnen und Architekten. Spontan fand sich auch eine Runde namhafter Exponenten, unter anderem von SIA und BSA, welche die Eternit von den Plänen abzubringen versuchten. Mit Erfolg: Ende März teilte Eternit-CEO Urs Lehner mit, dass die Firma das Vorhaben nicht realisiere und der Baldachin stehen bleibe. Die Botschaft der Architektinnen und Architekten sei angekommen. Er will nun geeignetere Wege suchen, um die neue Marke am Gebäude sichtbar zu machen.

Auf dem Gotthard kann ab dem 4. Juni 2015 ein besonderer Schatz der Natur bestaunt werden: die Riesenkristalle vom Planggenstock. Sie werden im Sasso San Gottardo (vgl. Heimatschutz/Patrimoine 4/2012) als prächtige Kristallgruppe ausgestellt, so wie sie der Berg hervorbrachte. 2008 wurden von Franz von Arx und seinem Partner Elio Müller in einer Kluft, rund 60 Meter im Innern des Berges, die hier ausgestellten Kristalle ans Licht gebracht. Sie sind an Grösse, Perfektion, Transparenz und Glanz kaum zu überbieten. In den letzten 300 bis 400 Jahren wurde in den Alpen nichts Vergleichbares gefunden. Die Kristallgruppe hat eine Ausdehnung von drei auf drei Meter, der grösste Einzelkristall ragt einen Meter in die Höhe. Ein Film über den Jahrhundertfund vom Planggenstock rundet den neu konzipierten Ausstellungsbereich ab.

→ www.hochparterre.ch

→ www.sasso-sangottardo.ch

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FRISCH GESTRICHEN/PEINTURE FRAÎCHE

VEVEY: L’INVENTIVITÉ DE DEUX PROJETS DANS L’EXISTANT

L’Oriental et le Castillo Coup sur coup, les architectes du bureau montreusien architecum – Daniel Furrer, Marion Zahnd et leurs collaborateurs – ont remporté deux concours d’architecture pour la transformation et la réhabilitation d’espaces culturels, situés de part et d’autre du centre ancien de Vevey (VD): le théâtre de l’Oriental à la rue d’Italie et la salle del Castillo au sud de la Grand-Place. Christian Bischoff, architecte, Genève

C

oncours, projets et réalisations ont été menés de front, et les édifices ont tous deux été inaugurés l’automne dernier. Cette concomitance a sans doute permis des synergies au niveau technique, mais elle a surtout contribué à la caractérisation de projets très différents, comme l’étaient les deux bâtiments d’origine. Le théâtre de l’Oriental En 1871, alors que l’église Notre-Dame était en cours de construction (1869–72), la paroisse catholique de Vevey vendit ses bâtiments édifiés en 1834–35 à la rue d’Italie. Ceux-ci, chapelle et cure séparées par une petite cour, ne présentaient aucun signe distinctif de leur destination comme

le prescrivait la loi du 2 juin 1810: la façade néo-classique à deux étages sur rezde-chaussée est celle d’une maison bourgeoise. Dès 1891, l’ancienne chapelle abrita un lieu de spectacle, fonction qu’elle a gardé jusqu’à nos jours au travers des vicissitudes devenant successivement music-hall, cinéma, théâtre… Chaque changement de fonction a entraîné son lot de modifications constructives. Au fil du temps, la cour s’est remplie de tout ce qui ne trouvait pas place ailleurs brouillant la lecture de l’ensemble. La dernière transformation restitue la tripartition d’origine. Couverte d’une verrière, la cour est aujourd’hui en même temps foyer lumineux et distribution verticale. Ses parois, traitées selon une esthétique dite «archéo-

logique», montrent les traces de l’histoire du bâtiment. Côté rue, l’ancienne cure voit se superposer accueil, administration, salle de lecture et salle de répétition. En façade, les trois décors découverts sous les couches de peintures synthétiques cohabitent: cercle de la Concorde (fin XIXe  siècle), cinéma théâtre de l’Oriental (1922) et Fête des Vignerons (1927). De larges surfaces vitrées donnent à lire l’espace de répétition sur rue comme sur cour. Quant à la salle de spectacle, elle a été transformée selon le principe de la «salle à plat». Les espaces de la scène et du public ne sont pas distingués afin d’offrir une grande modularité sans recourir à une machinerie sophistiquée. De l’entrée blanche à la salle noire, les murs déclinent une

Le théâtre de l’Oriental à Vevey, la cour et la salle de spectacle

Alexander Gempeler

Das Théâtre de l’Oriental in Vevey, der Innenhof und der Theatersaal

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Alexander Gempeler

La salle del Castillo: la cage d’escalier et une des salles de sociétés Die Salle del Castillo: das Treppenhaus und einer der Versammlungsräume

ZWEI UMBAUTEN IN VEVEY

gamme de gris de plus en plus soutenus: les touches de couleurs sont celles laissées par les traces de l’histoire du lieu. La salle del Castillo Construite en 1906–08 au nord du château de l’Aile grâce au don du Comte Andrés del Castillo, la salle del Castillo eut dès l’origine une vocation polyvalente. L’édifice était composé de trois volumes: celui du vestibule et des foyers s’orientant sur la place du Marché, le volume de la salle de concert longeant la rue LouisMeyer et celui du restaurant s’ouvrant à l’ouest dans le jardin du Rivage. En 1949 et 1956, d’importantes transformations furent réalisées. Le bâtiment du restaurant fut démoli et remplacé par un nouvel édifice comprenant un restaurant-foyer et trois salles de sociétés; l’imposante toiture côté place du Marché fit place à un fronton triangulaire. Le cahier des charges

du récent projet prévoyait, outre la restauration de ce monument historique, la démolition de l’adjonction des années 1950 tout en offrant aux sociétés des espaces de remplacement. Le projet réalisé réussit cette gageure avec ingéniosité. Il redonne au volume d’entrée, qui retrouve sa fonction initiale, un comble vertical inspiré de celui d’origine: il permet de loger une des salles de sociétés. Les deux autres occupent le premier étage et le sous-sol de ce même corps de bâtiment et fonctionnent aussi bien en tant qu’entités indépendantes que comme foyers lors des grandes occasions. Grâce à de très nombreuses mais discrètes interventions, l’édifice a retrouvé tout l’éclat qu’il avait à la Belle Epoque. Ces deux projets du bureau architecum témoignent du fait que le projet dans l’existant requiert des architectes autant, voire plus d’inventivité que le projet de neuf.

Das Architekturbüro architecum aus Montreux baute zwei Gebäude in der Altstadt von Vevey um. Dabei zeigte sich, dass solche Projekte ebenso viel, wenn nicht gar mehr Inspiration erfordern, als dies bei Neubauten der Fall ist. Das Théâtre de l’Oriental (1834/35) war ursprünglich eine Kapelle mit Pfarrhaus, getrennt durch einen kleinen Hof. Nach dem Verkauf der Bauten durch die katholische Kirchgemeinde 1871 dienten sie als Theater, Music Hall, Kino und dann wieder als Theater. Jede dieser Funktionsänderungen war von baulichen Eingriffen begleitet, und der Hof wurde immer mehr beansprucht. Jetzt wurde die originale Dreiteilung wiederhergestellt. Der mit Glas überdachte Hof, an dessen Mauern noch die Spuren von früher zu sehen sind, ist heute ein helles Foyer und sichert die vertikale Erschliessung. Der Theatersaal wurde ebenerdig gestaltet, sodass er flexibel genutzt werden kann. Die Salle del Castillo (1906–1908) war von Beginn an multifunktional und umfasste drei Volumen: Vorraum und Foyer, Konzertsaal und Restaurant. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Restaurant durch einen Neubau mit Restaurant-Foyer und drei Versammlungsräumen ersetzt; zudem musste das imposante Dach zum Place de Marché hin einem dreieckigen Giebel weichen. Die Herausforderung für die Architekten bestand darin, das historische Gebäude zu restaurieren, den Anbau aus den 1950er-Jahren zu entfernen und einen Ersatz für die Versammlungsräume zu schaffen. Mit Räumen im neu erstellten Dachgeschoss über dem Eingang, im Erd- und Untergeschoss, die als unabhängige Einheiten funktionieren und bei grösseren Anlässen zugleich als Foyer dienen, ist ihnen das mit Bravour gelungen. Heute erstrahlt die Salle del Castillo wieder im ursprünglichen Glanz der Belle Epoque. ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

DISTINCTION DE PATRIMOINE SUISSE

Prix Schulthess des jardins 2015 aux plantages communautaires de la Ville de Lausanne Dans les villes, la volonté est vive de cultiver ses propres légumes et de s’essayer aux joies du jardinage. Depuis 1996, la Ville de Lausanne montre de manière exemplaire comment l’«urban gardening» fonctionne et comment il crée une plusvalue pour la société. En décernant le Prix Schulthess des jardins 2015, Patrimoine suisse récompense cet engagement à long terme en faveur des «plantages», qui encourage la participation au jardinage et la prise de responsabilité écologique. Depuis 1996, la Ville de Lausanne concrétise avec succès le concept des plantages en créant dans l’espace urbain des petits potagers utilisés en commun, destinés à favoriser la détente et le bon voisinage. Cet engagement à long terme a débouché sur onze surfaces potagères aujourd’hui amou-

reusement exploitées en commun et comprenant quelque 300 parcelles louées. Au travers d’une approche pragmatique et citoyenne, mais en fixant l’orientation, la Ville de Lausanne a peu à peu réhabilité des zones mal employées dans l’environnement urbain: des intervalles non constructibles, des éléments d’un jardin historique ou des espaces inutilisés de grands ensembles. Les principes de la culture biologique sont privilégiés grâce à un suivi constant et à l’édiction de règles impératives. On cherchera ici en vain les signes distinctifs des jardins familiaux que sont les grills, le mobilier de jardin et les maisonnettes. Dans tous les plantages, la priorité est donnée à la culture de légumes et de fleurs pour la consommation privée. Et seules les personnes habitant à une distance raisonnable à pied peuvent prétendre à une parcelle.

Une utilisation commune de la terre Le «Plantage du Désert» illustre de manière exemplaire la procédure menée à Lausanne. Un jardin potager baroque, qui servait autrefois à l’approvisionnement d’un domaine, avait été morcelé par une construction assez massive, ce qui portait atteinte à sa valeur culturelle. La transformation en plantage a permis en 1999 de rétablir la fonction originelle de ce potager. Mais le jardin n’est plus l’apanage d’un seul propriétaire – désormais une soixantaine de jardinières et de jardiniers du voisinage peuvent en profiter. Autre exemple, le «Plantage du Cerisier» inauguré en 2013 montre comment la Ville est parvenue à faire coexister des attentes différentes sur un même terrain au milieu d’un habitat dense. Comme dans les autres plantages, l’accès est ouvert à tous et en tout temps. Qu’il soit jardinier ou non, chacun est invité à

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Notre patrimoine est unique. Contribuez à sa sauvegarde! Pour transmettre le patrimoine bâti aux générations futures, il faut le protéger, le faire vivre, le façonner encore. Votre testament – par un héritage ou un legs – peut apporter une pierre à l’édifice. Informez-vous auprès de votre avocat ou commandez la documentation de Patrimoine suisse: www.patrimoinesuisse.ch. Vous pouvez également nous appeler: notre président Philippe Biéler répond volontiers personnellement à vos questions au 021 907 82 52. philippe.bieler@patrimoinesuisse.ch

Nouer des liens autour du patrimoine.

Contact par le secrétariat général: Patrimoine suisse, Zollikerstrasse 128, 8008 Zurich, 044 254 57 00, www.patrimoinesuisse.ch SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE SUISSE HEIMATSCHUTZ SVIZZERA PROTECZIUN DA LA PATRIA

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Patrimoine suisse

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

Informative et richement illustrée, une brochure consacrée au Prix Schulthess des jardins de cette année peut être commandée sur www.patrimoinesuisse.ch/shop (CHF 10.–, ou CHF 5.– pour les membres de Patrimoine suisse).

utiliser cette surface. Les cultivateurs font pousser leurs tomates, leurs patates ou leurs fleurs sur leurs parcelles, et la population du quartier peut venir échapper un moment à la vie urbaine sur les bancs mis à disposition. En outre, des plates-bandes surélevées ont été aménagées à l’intention des personnes en chaise roulante. Pas de recette miracle mais une planification à long terme Chaque plantage est unique, que ce soit par sa genèse, sa fonction ou son utilisation. Ainsi, le «Plantage Bourdonnette», qui s’est fait sa place entre l’autoroute et les grands immeubles, joue un rôle dans l’intégration des migrantes et des migrants. Le «Plantage Florency» a permis d’aménager une bande étroite de terre, qui n’était guère constructible, et de la rendre accessible à la population. La Ville de Lausanne compte poursuivre le développement de ces plantages. Elle a élaboré un plan qui identifie les endroits où des besoins existent ainsi que les possibilités foncières. Des jalons sont ainsi posés. Mais en définitive, la concrétisation ne peut avoir lieu qu’en collaboration avec la population et les propriétaires des terrains. Patrick Schoeck, Patrimoine suisse

→ Nous avons le plaisir de vous inviter à la remise

du Prix Schulthess des jardins le 27 juin 2015. Elle aura lieu au «Plantage du Désert». Vous trouverez de plus amples informations sur www.patrimoinesuisse.ch/jardins.

Le Prix Schulthess des jardins 2015 est décerné aux plantages communautaires de la Ville de Lausanne: le «Plantage du Désert». Schulthess Gartenpreis 2015 des Schweizer Heimatschutzes für gemeinsam genutzte Pf lanzgärten der Stadt Lausanne: die «Plantage du Désert»

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

AUSZEICHNUNG DES SCHWEIZER HEIMATSCHUTZES

Schulthess Gartenpreis 2015 für gemeinsam genutzte Pflanzgärten der Stadt Lausanne

Seit 1996 fördert die Stadt Lausanne das Konzept der «Plantages», das im städtischen Raum gemeinschaftlich genutzte Kleingärten zur Erholung und zur Nachbarschaftsarbeit schafft. Das Resultat dieses langfristigen Engagements sind aktuell elf beliebte, aktiv genutzte nachbarschaftliche Pflanzgärten mit gut 300 verpachteten Parzellen. Pragmatisch und bürgernah, aber zugleich mit lenkender Hand aktivierte die Stadt Lausanne nach und nach schlecht genutzte Areale im urbanen Umfeld – nicht bebaubare Zwischenräume, Teile eines historischen Gartens oder ungenutzte Freiflächen von Grosssiedlungen. Durch eine beständige Betreuung sowie die Verpflichtung auf verbindliche Spielregeln wird mehrheitlich nach den Regeln des biologischen Anbaus gegärtnert. Ebenso fehlen typische Merkmale von Familiengärten wie Grills, private Sitzplätze oder Gartenhäuschen. Im Zentrum stehen in allen «Plantages» das Aufziehen und die Pflege von Gemüse und Blumen für die Selbstversorgung. Nur wer in Gehdistanz wohnt, kann sich um ein Grundstück bewerben. Gemeinschaftliche Landnutzung vor Ort Die «Plantage du Désert» steht sinnbildlich für das Vorgehen in Lausanne. Ein barocker Gemüsegarten, der einst zur Versorgung eines Landgutes diente, war durch eine relativ grobe Bebauung beschnitten und als Gartendenkmal beeinträchtigt worden.

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Patrimoine suisse

In den Städten hält der Wunsch nach selbst gezogenem Gemüse und gärtnerischen Experimenten an. Wie «Urban Gardening» funktioniert und einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, zeigt die Stadt Lausanne seit 1996 vorbildlich. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2015 das langfristige Engagement für die «Plantages», das die Teilhabe an Gärten und die Verantwortung für das Grün fördert.

Wie «Urban Gardening» funktioniert und einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, zeigt die Stadt Lausanne seit 1996 vorbildlich: die «Plantage Harpe». Depuis 1996, la Ville de Lausanne montre de manière exemplaire comment l’«urban gardening» fonctionne et comment il crée une plus-value pour la société: le «Plantage Harpe».

Mit der Umnutzung in eine «Plantage» konnte 1999 die ursprüngliche Funktion des Hausgartens wieder verwirklicht werden. Im Gegensatz zu früher dient der Garten heute nicht mehr einem einzelnen Eigentümer, sondern über 60 Pächterinnen und Pächtern aus der Nachbarschaft. Die 2013 eröffnete «Plantage du Cerisier» zeigt beispielhaft das Neben- und Miteinander von unterschiedlichen Wünschen an ein bescheidenes Gartenfeld inmitten einer dichten Bebauung. Wie in allen «Plantages» steht der Eingang jederzeit für jedermann offen. Ob Pflanzgärtner oder nicht: Die Bevölkerung ist eingeladen, das Restgrundstück zu nutzen. Die Pächter ziehen Tomaten, Kartoffeln oder Blumen, und die Nachbarschaft kann sich auf bereitgestellten Bänken dem urbanen Leben ein Stück weit entziehen. Dazu gesellen sich Hochbeete, die sich auch vom Rollstuhl aus bewirtschaften lassen.

«Plantage Bourdonnette» ein Stück Land zwischen Autobahn und Grosssiedlung und leistet einen Beitrag an die Integration von Migrantinnen und Migranten. Mit der «Plantage Florency» konnte in einem Gebiet mit mangelnder Grünraumversorgung ein schmaler, kaum bebaubarer Streifen Land aktiviert und damit für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Die Stadt Lausanne will das erfolgreiche Konzept der «Plantages» weiterführen. Eine Planung zeigt auf, wo Bedürfnisse nach Pflanzgärten bestehen und wo das entsprechende Potenzial vorhanden ist. Damit sind die Weichen gestellt. Die konkrete Umsetzung der Pläne entsteht letztlich aber nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und den Grundeigentümern.

Langfristige Planung Jede «Plantage» ist einzigartig in ihrer Entstehungsgeschichte, in ihrer Funktion und in der Art der Nutzung. So erschloss die

→ Die informative und reich bebilderte Begleit-

Patrick Schoeck, Schweizer Heimatschutz

→ Verleihung des Schulthess Gartenpreises am

27. Juni 2015 in der «Plantage du Désert». Mehr dazu unter www.heimatschutz.ch/gartenpreis

publikation zum diesjährigen Schulthess Gartenpreis kann bestellt werden unter www.heimatschutz.ch/shop (CHF 10.–, für Mitglieder des Heimatschutzes CHF 5.–).


SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

PUBLIKATION ZUM WAKKERPREIS 2015

Gelebte Baukultur im Bergell erwandern Auf einer Wanderung durch das Bergell stellt der Schweizer Heimatschutz die Baukultur des Bündner Bergtales vor und erklärt, wie und weshalb die Gemeinde den Wakkerpreis 2015 verdient hat. Eine Vielzahl wertvoller Baudenkmäler und eine intakte Kulturlandschaft prägen das Bergell. Ihr Erhalt, ihre Pflege und Weiterentwicklung sind nicht selbstverständlich, sondern das Resultat von zahlreichen Bemühungen und grossem Besitzerstolz. Anhand von 15 Stationen zwischen Vicosoprano und Castasegna erklärt das Faltblatt Baukultur entdecken – Bergell, wie in der Talschaft Ortsbilder als Gan-

zes verstanden werden, und wie Umund Weiternutzungen die Baudenkmäler beleben. Das Spektrum der vorgestellten Objekte reicht von geschützten privaten Nutzgärten über sorgfältig ins Siedlungsbild eingefügte Neubauten und umgebaute Ställe bis hin zu den stattlichen Palazzi. Das Faltblatt hilft mit, dieses eindrückliche Gesamtwerk, das die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, zu verstehen. Das in Deutsch und in Italienisch erschienene Faltblatt kann für 2 Franken unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden (für Mitglieder des Heimatschutzes gratis). Sabrina Németh, Schweizer Heimatschutz

Bergell

Bregaglia

Wakkerpreis 2015

Premio Wakker 2015

Baukultur entdecken

Scoprire la cultura architettonica

→ Die Verleihung des Wakkerpreises findet am

22. August 2015 im Palazzo Castelmur in Coltura bei Stampa statt, ergänzt durch ein attraktives Rahmenprogramm. Mehr dazu auf der zweiten Umschlagsseite und unter www.wakkerpreis.ch.

Zwei der Stationen in Baukultur entdecken – Bergell: Palazzo Castelmur in Coltura bei Stampa und Siedlung in Brentan, Castasegna, von Bruno Giacometti (rechts)

Schweizer Heimatschutz

Deux des objets présentés dans le dépliant Baukultur entdecken – Bergell (en italien et en allemand): Palazzo Castelmur, à Coltura, près de Stampa, et le lotissement Brentan, à Castasegna, réalisé par Bruno Giacometti (à droite)

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

EN SOUVENIR DE ROBERT STEINER

Le sens commun comme principe de vie La Stadtkirche de Winterthour où un dernier hommage lui a été rendu était comble. Cela parle tout seul. Robert Steiner, qui dirigea le service technique de Patrimoine suisse pendant de très longues années, est décédé le 15 février 2015 à l’âge de 84 ans. Né le 22 février 1931 à Winterthour, Robert Steiner a étudié l’architecture à l’EPFZ. Il a très vite pris de l’indépendance et s’est spécialisé dans la rénovation de témoins de notre patrimoine bâti. En 1959, il a épousé Verena Jäggi qui lui a donné trois filles et avec laquelle il a partagé la même passion pour l’art. Hedy Hahnloser-Bühler, la grand-mère de son épouse, avait acheté en 1896 la légendaire Villa Flora, y avait installé son atelier, puis créé une galerie d’art réunissant les œuvres de peintres célèbres, tels que Valloton, Vuillard, Bonnard, Matisse, van Gogh, Giacometti et Hodler, faisant de Winterthour

un haut-lieu de l’art contemporain. Pour Robert Steiner comme pour son épouse, cette villa était une affaire de cœur qui les incita à créer une entité responsable: la fondation Hahnloser-Jäggli. Au service de la culture et de la nature Dix années auparavant, Robert Steiner était déjà devenu membre d’honneur de Patrimoine suisse. En 1968, il avait succédé à Max Kopp. En 1972, il avait pris la responsabilité du service technique de Patrimoine suisse et en 1976, il avait intégré le Bureau pour être ensuite nommé viceprésident. De plus, il participait aux travaux des commissions du Prix Wakker et de rédaction de notre revue tout en étant actif au sein de la société de protection du patrimoine de Winterthour et dans plusieurs fondations locales. Ici et là, d’innombrables expertises sur des projets controversés portent sa signature ou ont bénéficié de sa participation.

Référence à des valeurs éthiques Patrimoine suisse, mais de façon générale toutes celles et ceux qui s’engagent dans la politique culturelle et environnementale de la Suisse, ont perdu en la personne de Robert Steiner un spécialiste compétent, un conseiller avisé, un militant efficace, mais surtout un ami, un proche très attachant. La finesse de sa sensibilité pour le sens commun et pour les valeurs éthiques et culturelles était exemplaire et demeure intemporelle. Marco Badilatti, ancien rédacteur de notre revue et ancien secrétaire général de Patrimoine suisse

La nouvelle du décès de Rose-Claire Schüle (24.12.1921–28.4.2015) nous est parvenue au moment de la mise sous presse du présent numéro. Dans sa prochaine édition, notre revue rendra hommage à la première femme présidente de Patrimoine suisse, fonction qu’elle assura de 1976 à 1988.

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Sebastian Heeb / Schweizer Heimatschutz

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Robert Steiner im Januar 2014 in der Villa Flora in Winterthur Robert Steiner en janvier 2014, dans la Villa Flora, à Winterthour

ZUM ANDENKEN AN ROBERT STEINER

Gemeinsinn als Lebensprinzip Die Winterthurer Stadtkirche war voll mit Leuten, die ihm die letzte Ehre erweisen wollten. Das spricht für sich. Am 15. Februar 2015 ist der langjährige Chefbauberater des Schweizer Heimatschutzes, Robert Steiner, im Alter von 84 Jahren verstorben. Seine Stimme wog schwer – schon wegen ihrer sonoren Klangfarbe und seines kraftvollen Lachens, mit dem sein sinnenfreudiges und stoisch-gelassenes Gemüt eine ganze Runde anstecken konnte. Wann immer Robert Steiner das Wort ergriff, blitzten seine Augen auf, wurde es ernst und zugleich anekdotisch. Egal, ob man über Geschichte, Architektur, Kunst, Ortsbild- und Landschaftsschutz, Politik oder Gesellschaftsfragen diskutierte: Er hatte etwas zu sagen. Und dieses nährte sich von der Liebe zur Sache und vom liberalen Gedankengut der Gründerzeit, distanzierte sich aber von dessen späteren kapitalistischen Auswüchsen. Architekt und Kunstfreund Robert Steiner wurde am 22. Februar 1931 in Winterthur geboren und studierte an der ETH Zürich Architektur. Schon bald machte er sich selbstständig und spezialisierte sich auf die Renovation baukultureller Zeugen. 1959 heiratete er Verena Jäggli, mit der er drei Töchter hatte und die

seinen Kunstsinn teilte. Deren Grossmutter, Hedy Hahnloser-Bühler, hatte 1896 die legendäre Villa Flora erworben, darin ihr Atelier eingerichtet und eine Kunstsammlung mit Werken bedeutender Maler wie Vallotton, Vuillard, Bonnard, Matisse, van Gogh, Giacometti und Hodler angelegt und so in Winterthur der zeitgenössischen Kunst einen Platz gesichert. Auch für Robert Steiner und dessen Gattin wurde die Villa zur Herzenssache, indem sie einen Trägerverein und die Stiftung Hahnloser-Jäggli gründeten. Obwohl ihr Ziel, die Sammlung integral zusammenzuhalten, in einem Kompromiss endete, wurden sie 2011 für ihre unschätzbaren Verdienste um die Stadt mit dem «Winterthurer Löwen» geehrt. Im Dienste von Kultur und Natur Der Schweizer Heimatschutz hatte Robert Steiner bereits zehn Jahre zuvor zum Ehrenmitglied ernannt. Dieser war 1968 zum Nachfolger von Max Kopp, 1972 zum Chefbauberater des Schweizer Heimatschutzes, 1976 in den Geschäftsausschuss und später zum Vizepräsidenten gewählt worden. Zudem wirkte er in der Wakkerpreis- und Redaktionskommission der Verbandszeitschrift, in der Heimatschutzgesellschaft Winterthur und in mehreren lokalen Stiftungen mit, so in Splügen, Hospental, in der Leventina, im Thur- und Tösstal. Landauf, landab trugen

zahllose Gutachten zu umstrittenen Projekten entweder seine Handschrift, oder war Steiner an solchen beteiligt. Einäugigkeiten abgeneigt, bemühte er sich dabei stets um die Gesamtsicht. Denn als passionierter Natur- und Bergfreund stand er auch der Raumplanung, dem Landschaftsund Umweltschutz nahe und brachte sich überdies in die Kulturpolitik ein. Nicht alles gelang, aber die Linienführung der N2 bei Faido etwa geht massgeblich auf seinen Einsatz zurück. Ethischen Werten verpflichtet Mit Robert Steiner haben der Schweizer Heimatschutz wie überhaupt die umweltund kulturpolitische Schweiz einen kompetenten Fachmann, zuverlässigen Ratgeber, zielstrebigen Mitstreiter, vor allem aber einen liebenswürdigen Mitmenschen und Freund verloren. Sein feines Gespür für die Gemeinschaft sowie für kulturelle und ethische Werte war vorbildlich und bleibt zeitlos gültig. Marco Badilatti, ehemaliger Redaktor und Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes

Kurz vor Drucklegung dieser Zeitschrift hat uns die Nachricht vom Tod von Rose-Claire Schüle (24.12.1921–28.4.2015) erreicht. 1976–1988 präsidierte sie als erste Frau den Schweizer Heimatschutz. Eine Würdigung folgt in der nächsten Ausgabe von Heimatschutz/Patrimoine.

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VERSCHWUNDENE NACHBARINNEN DER VILLA PATUMBAH

Koloniale Spuren und der Baggerzahn Lange war das Fortbestehen der Villa Patumbah in Zürich nicht gesichert. Sie blieb jedoch letztlich von der Abbruchwelle, die zwischen 1960 und 1990 im Quartier wütete, verschont. Viele andere Villen in ihrer Nachbarschaft mussten hingegen den Baggern weichen.

Heute wäre eine Villa wie die Seeburg ein begehrtes Objekt; damals hingegen war mancher Erbe im Seefeld geneigt, sein Anwesen auf den Markt zu werfen. Finanzielle Argumente allein können allerdings den vorübergehenden Wertezerfall dieser Villen des späten 19. Jahrhunderts nicht genügend erklären.

2013 hat der Schweizer Heimatschutz das Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah eröffnet. Die aufwendig restaurierte Villa mit ihrem exquisiten Garten und ihrem bunten Stilmix von florentinischer Architektur und chinesischen Wandmalereien ist ein Juwel unter den verbliebenen historistischen Villen aus dem späten 19. Jahrhundert und auch ein exotischer Vogel in der eher nüchternen Zürcher Häuserwelt. Lange war ihr Fortbestehen nicht gesichert, doch blieb sie letztlich von der Abbruchwelle, die zwischen 1960 und 1990 im Quartier wütete, verschont. Viele andere Villen mussten den Baggern weichen, so etwa die vom Architekten Leonhard Zeugheer erbaute Seeburg. Sie wurde 1970 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgerissen, damals ein Fanal für den Gedanken des Heimatschutzes.

Historismus als Sündenfall Massgebend waren unter anderem Stilfragen. Nach dem Ersten Weltkrieg galt der überbordende Historismus mit seinen zahlreichen Formen von neogotisch bis Jugendstil für manchen Puristen als Sündenfall. Daran war gerade der Heimatschutz zum Teil mitschuldig, denn er hatte für dieses Denken Terrain bereitet. 1970 noch erhielt die Zeitschrift des Heimatschutzes einen erbosten Leserbrief, dessen Autor mit dem Austritt drohte, falls er dem Wort Jugendstil nochmals begegne: «Als vor mehr als einem Jahr der Jugendstil als etwas Erhaltungswürdiges gepriesen wurde, traute ich meinen Augen kaum. Aber diesmal kochte ich! Hat nicht der Heimatschutz eine Riesenarbeit, Schönes herauszuschälen, was vom Jugendstil verschandelt worden ist.»

29. Juli 1970: Abriss der im Jahr 1847 erbauten Villa Seeburg an der Zollikerstrasse 60 in Zürich

Marco A. Frangi / Baugeschichtliches Archiv Zürich

29 juillet 1970: démolition de la Villa Seeburg construite en 1847 au n° 60, Zollikerstrasse à Zurich

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Doch auch ein veränderter Geschmack greift als Erklärung zu kurz. Vielmehr repräsentieren die Häuser ein bestimmtes wirtschaftliches Modell, das sich überlebt hatte. Die Gründerjahre schufen eine Schicht von vermögenden Fabrikanten und Kaufleuten, die als Aushängeschilder der liberalen Gesellschaft ihren Wohlstand sichtbar zur Geltung brachten. Die Bedeutung der Seidenindustrie lässt sich aus dem Quartier lesen, ebenso wie das Aufkommen der Maschinenindustrie. Am zahlreichsten jedoch sind die Kaufleute, die ihr Vermögen im Ausland, vor allem in Übersee, erwirtschaftet hatten. Gerade sie erfüllten ein Rollenmodell der Liberalen: Männer, die ihr Schicksal in die Hand nehmen und sich unter widrigen Umständen in Übersee hocharbeiten, um dann in der Heimat die Früchte ihrer Arbeit zu geniessen. Dieses Ideal ist allerdings ein Trugbild, denn die meisten der Villenbesitzer gehörten schon zu den Habenden, bevor sie ins Ausland aufbrachen. Nichtsdestotrotz: Die Geschichte des Schmids seines Glücks sass in den Köpfen der Zeitgenossen, und im Seefeld wie auch in der Enge erhielt sie ihr sichtbares Zeichen.


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Yokohama, Singapur, Aleppo, New York Im Umfeld der Kirche Neumünster kann man anhand der ehemaligen Besitzer der Villen eine kleine Tour du Monde machen: von Yokohama über Singapur, Sumatra, Aleppo, Barcelona, Namibia, Valparaíso, Guatemala bis nach New York. Der Erbauer der Villa Patumbah hatte sein beträchtliches Vermögen bekanntlich mit Tabakplantagen auf Sumatra erwirtschaftet. Der Bauherr der prächtigen Villa Seeburg war lange im Seidenhandel in New York tätig. Schräg gegenüber wohnte Wilhelm Heinrich Diethelm, der ein Handelshaus mit Filialen in Singapur, Bangkok und Saigon aufgebaut hatte. Um die Ecke an der Neumünsterallee wohnte Fritz Sulzer-Frizzoni, der einige Jahre in Yokohama gelebt hatte und dessen Seidenhandelshaus dort eine Filiale führte. Auf der anderen Seite des Wildbachs steht heute noch die Villa Hagmann, deren Erbauer in Guatemala Zucker- und Kaffeeplantagen betrieb. Etwas weiter oben am Berg liegt die neogotische Villa Brandt, welche Fritz MeyerFierz, ein weiterer Plantagenbesitzer in Sumatra, nach seiner Rückkehr nach Zürich bezog. Quartiergeschichten und Festschriften stellen diese globalen Verflechtungen gelegentlich als etwas Exotisches dar. Doch gerade das Beispiel Karl Fürchtegott Grobs mit seiner Plantage auf Sumatra zeigt, dass der koloniale Alltag nichts Romantisches an sich hatte. Seine Tabakkulis lebten in Halbsklaverei und fristeten ein erbärmliches Dasein. Das Beispiel macht uns bewusst, dass bei schnell verdientem Geld irgendwo in der Welt auch Menschen auf der Strecke bleiben können. Manager- statt Familienkapitalismus Nach dem Zweiten Weltkrieg machte der Familienkapitalismus der Gründergeneration allmählich Platz für den Managerkapitalismus. An die Stelle der Villa eines Seidenfabrikanten an der Seefront kam das grosse Verwaltungsgebäude der Elektrowatt. Im Garten der Seeburg nahm der Verband Schweizerischer Maschinenindustrieller (ASM) ihren Sitz. Heute sind Alusuisse, Elektrowatt und ASM wieder verschwunden und haben einer Vielzahl der breiten Öffentlichkeit kaum mehr bekannten Dienstleistern im Finanzsektor Platz gemacht. Die globalen wirtschaftlichen Verflechtungen haben seit der Grün-

Eine Geisterschau des Schweizer Kolonialismus in zwölf Räumen und einem Park

Mit:

FABIENNE HADORN PATRICK FREY PHILIPPE GRABER SEBASTIAN KRÄHENBÜHL MARKUS SCHÖNHOLZER

und...

JOHANNA DÄHLER TOM KRAMER KAY KYSELA NATALÍ PÉSHOU

HANNA RÖHRICH MAX ROENNEBERG NADJA RUI JULIAN SCHNEIDER REGIE: NIKLAUS HELBLING

Eine Produktion von

MASS & FIEBER

in Koproduktion mit dem Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah

Premiere am 18. Juni 2015 im Rahmen der Festspiele Zürich

Weitere Aufführungen: 19., 20., 21., 25., 26., 27., 28. Juni 2015 1., 2., 3., 5. Juli 2015

www.massundfieber.ch „Die Schweizer Spezialisten für theatralisches Heldendämmern sind zurück!“ − DIE ZEIT über Tell/Zahhak von Mass & Fieber.

Das Heimatschutzzentrum beteiligt sich als Koproduzent am Theaterprojekt «Sturm in Patumbah» im Rahmen der Festspiele Zürich. Tickets für diesen Theaterparcours durch den Garten und die Villa Patumbah unter www.festspiele-zuerich.ch La Maison du patrimoine participe à la coproduction du projet théâtral «Sturm in Patumbah» qui sera présenté à la Villa Patumbah dans le cadre du festival culturel de Zurich. Les représentations sont en allemand. Une introduction en français à la pièce aura lieu les 27 et 28 juin à 18h30 (www.festspiele-zuerich.ch)

derzeit sicher zugenommen, doch die direkten Beziehungen zu den Ländern des Südens sind nun verborgen. Sie sind anonym und undurchsichtig geworden. Gerade deshalb ist die Villa Patumbah nicht nur ein kleines Juwel der Bau- und Renovationskunst, sondern ebenso ein wichtiges historisches Zeugnis einer wirtschaftlichen Epoche. Sie kann den Besuchern die kolonialen Verflechtungen der Zürcher Wirtschaft und die Schattenseiten der Plantagenwirtschaft näherbringen. Glücklicherweise wurden nicht alle diese historischen Spuren mit dem Baggerzahn verwischt. Dr. Andreas Zangger, Autor Koloniale Schweiz

«WIR SIND NICHT BETROFFEN» «Wir sind nicht betroffen – die Schweiz und der Kolonialismus», Kolloquium im Johann Jacobs Museum, Zürich, mit Andreas Zangger, Rohit Jain und Lea Haller, 4. Juli 2015, 14–17 Uhr, Eintritt frei (ohne Voranmeldung). Der Expansionsdrang, der mit der Zeit der Entdecker in der Renaissance begann, prägt bis heute unseren Kontinent und ebenso die global vernetzte Schweizer Wirtschaft. Mit Nachwuchsforschern aus Geschichte und Kulturwissenschaft lädt Andreas Zangger zu einer Entdeckerfahrt der anderen Art ein. Wovon reden wir, wenn wir von «der Schweiz» reden?

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DISPARITION DES VOISINES DE LA VILLA PATUMBAH

Les pelleteuses n’ont pas effacé toute trace de l’architecture coloniale

Patrimoine suisse a ouvert la Maison du patrimoine à la Villa Patumbah en 2013 après avoir achevé la restauration de ce chef d’œuvre de l’historicisme, niché dans un splendide jardin à la végétation luxuriante. Ses architectes ont combiné des éléments de style Renaissance et des motifs d’inspiration asiatiques. Ce joyau architectural de la fin du XIXe siècle a échappé à la vague de démolitions qui s’est abattue sur le quartier de 1960 à 1990. Les villas voisines par contre n’ont pas eu la même chance. Ainsi la Villa Seeburg construite par l’architecte Leonhard Zeugheer a été rasée en 1970. Aujourd’hui, elle serait très convoitée, mais à l’époque, seuls les placements financiers comptaient. Les arguments financiers n’expliquent pas à eux seuls le désamour pour ces villas du quartier de Seefeld. Leur style combinant le gothique, des éléments Art nouveau, des formes et des couleurs orientales ne plaisait plus, mais ce n’était pas le seul élément en cause. Surtout, ces somptueuses maisons de maître étaient le reflet d’un modèle économique déjà dépassé. L’époque des fondateurs (Gründerjahre, de 1840 à 1873 environ) avait fait la prospérité de grands industriels et négociants qui s’étaient fait construire de somptueuses villas, marquant ainsi leur réussite. Yokohama, Singapour, Alep, New York Dans le quartier de Seefeld, l’importance des industriels de la soie et des machines, mais surtout des négociants ayant fait fortune outremer est encore perceptible. Il est possible de faire un minitour du monde en se promenant aux abords de l’église Neumünster et de voyager de Yokohama à

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New York, en passant par Singapour, Sumatra, Alep, Barcelone, la Namibie, Valparaíso et le Guatemala. Le maître d’ouvrage de la Villa Patumbah avait fait fortune dans ses plantations de tabac à Sumatra, celui de la Villa Seeburg dans le commerce de la soie à New York. En face se trouvait la demeure de Wilhelm Heinrich Diethelm, un négociant qui avait créé des filiales à Singapour, Bangkok et Saigon. Au coin de la Neumünsterallee résidait Fritz SulzerFrizzoni, qui avait vécu quelques années à Yokohama et faisait du commerce de la soie. De l’autre côté du ruisseau, la Villa Hagmann avait été construite par un propriétaire de plantations de sucre et de café au Guatemala. Un peu plus haut se trouve la Villa Brandt, de style néo-gothique, dans laquelle Fritz Meyer-Fierz, autre propriétaire de plantations à Sumatra, a habité à son retour. Cependant, cette richesse avait son revers: celui des conditions de se-

mi-esclavage dans lesquelles travaillaient les ouvriers dans les plantations. Après la Seconde Guerre mondiale, le capitalisme familial de la génération des «fondateurs» a été supplanté par le capitalisme managérial. Ainsi, la villa d’un fabricant de soie a été remplacée par un grand immeuble administratif, et le siège de l’association suisse des industriels des machines a été édifié dans le jardin de la Villa Seeburg. Aujourd’hui, ces administrations ont déserté les lieux qui ont été investis par des services du secteur financier. Avec la mondialisation, les échanges avec les pays du Sud sont devenus plus complexes. Les villas du quartier Seefeld qui ont échappé à la destruction des pelleteuses, notamment la Villa Patumbah, sont donc des témoins importants du passé colonial de Zurich et de la prospérité économique de la ville. Dr Andreas Zangger, auteur de l’ouvrage: Koloniale Schweiz

Marco A. Frangi / Baugeschichtliches Archiv Zürich

L’avenir de la Villa Patumbah, à Zurich, est resté longtemps incertain. Elle a toutefois échappé à la vague de démolitions qui s’est abattue sur le quartier de 1960 à 1990. Par contre, de nombreuses villas voisines ont disparu sous les coups des pelleteuses.

De nombreuses villas, telle la Villa Seeburg construite par Leonhard Zeugheer, ont disparu sous les coups des pelleteuses. Viele Villen, wie die vom Architekten Leonhard Zeugheer erbaute Seeburg, mussten den Baggern weichen.


Lorenz Andreas Fischer

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SCHOGGITALER 2015 «BLUMENWIESEN»

Mehr Flower-Power in der Schweiz Die Schoggitaleraktion von Pro Natura und vom Schweizer Heimatschutz sorgt im Jahr 2015 für blühende Blumenwiesen und somit für mehr Vielfalt im Grünland. In Blumenwiesen summt, zirpt, krabbelt und schwirrt es. Eine Vielzahl von Tierarten der Schweiz lebt in diesem faszinierenden Mikrokosmos, zum Beispiel Schmetterlinge, Heuschrecken und Bienen. Und fast die Hälfte aller Pflanzenarten der Schweiz kommt in Wiesen vor. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft hat die Artenzahl seit Mitte des 20. Jahrhunderts drastisch abgenommen. Am Rande von Städten und Dörfern verschwinden sonnenexponierte Lagen unter dem Beton neuer Überbauungen und Strassen. In steilen Hanglagen dagegen, wo die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde, macht sich Wald breit und verdrängt die Wiesenbewohner, die auf Sonnenlicht angewiesen sind. Daran wollen Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz etwas ändern. Der Haupterlös der diesjährigen Schoggitaleraktion wird dafür eingesetzt, artenreiche Blumenwiesen im Landwirtschaftsland,

ÉCU D’OR: «PRAIRIES FLEURIES»

Die Blumenwiese im Schulzimmer Auch in diesem Jahr stellen Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz den teilnehmenden Schulklassen wertvolle Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Die Kinder lernen, welche Pflanzen und Tiere sich in Blumenwiesen besonders wohlfühlen oder was wir alle tun können, damit in unserer Stadt oder unserem Dorf wieder mehr bunte Wiesen gedeihen. So wird die Teilnahme der Kinder an der Schoggitaleraktion zu einem Rundumerlebnis. Der Verkauf der traditionsreichen Schoggitaler aus Schweizer Biovollmilch startet im September. Neben Projekten von Pro Natura zum Jahresthema «Blumenwiesen» werden mit dem Erlös auch verschiedene Tätigkeiten des Schweizer Heimatschutzes und von Pro Natura unterstützt. Seit 1946 setzen sich die beiden Verbände mit der Schoggitaleraktion gemeinsam für die Erhaltung der Lebensgrundlagen in der Schweiz ein.

Elles bruissent, bourdonnent, grésillent, ondulent et embaument de toute une microfaune! Les prairies fleuries accueillent une grande variété d’espèces animales, comme les papillons, les sauterelles ou les abeilles, et près de la moitié des espèces végétales de Suisse. Avec l’intensification de l’agriculture, la biodiversité est en recul depuis le milieu du siècle dernier. En bordure des villes et des villages, les prairies exposées au soleil disparaissent sous le béton. Elles font place à de nouvelles constructions et à des routes. En revanche, les versants escarpés ne sont plus exploités et voient la forêt reprendre ses droits. Les hôtes des prairies, qui ont besoin de la lumière du soleil, se trouvent évincés. Pro Natura et Patrimoine suisse souhaitent remédier à cette situation grâce à l’action de l’Ecu d’or 2015. Le produit principal de la vente sera utilisé en faveur de la préservation et du développement de prairies riches en espèces dans les campagnes, dans les espaces verts publics mais aussi dans les jardins privés. La vente des écus d’or fabriqués avec du lait entier bio démarre en septembre. Les enseignants bénéficient d’une documentation pédagogique attrayante consacrée aux «Prairies fleuries». L’Ecu d’or, une bonne cause à tous points de vue!

Eveline Engeli, Geschäftsleiterin Schoggitaler

→ www.ecudor.ch

→ Die Schoggitaler können auch direkt unter www.schoggitaler.ch bestellt werden

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auf öffentlichen Grünflächen, aber auch in privaten Gärten zu erhalten und zu fördern.

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SEKTIONEN/SECTIONS

ZUG

Le Plaza doit rester un cinéma

Heimatschutz setzt sich zur Wehr

Inauguré en 1952, le Plaza était le plus grand cinéma genevois, avec ses 1250 places. Il est fermé depuis plus de onze ans, après qu’une programmation volontairement médiocre ait pu, en réduisant sa fréquentation, donner prétexte à cette fermeture. Les propriétaires du bâtiment (un fonds d’investissement) ont déposé en début d’année une demande d’autorisation de démolir la salle, sans projet de reconstruction, mais en annonçant qu’ils n’avaient pas l’intention d’en refaire une salle de cinéma. Sans attendre la réponse à leur demande, ils ont commencé de la vider de son mobilier (notamment de ses sièges), de ses équipements intérieurs et de son matériel de projection. Le bâtiment abritant la salle du «Plaza», conçu par l’architecte Marc-Joseph Saugey (qui est aussi l’architecte de la salle), est exemplaire de l’architecture de l’époque. A ce titre, il a été classé en 2004, classement confirmé par le Tribunal fédéral. En 2011, cependant, sur intervention du Conseil d’Etat, la salle n’a pas été inscrite au patrimoine. Cette contradiction inexplicable menace aujourd’hui directement la salle de cinéma. Plus de 1000 soussignées et soussignés demandent au Conseil municipal et au Conseil administratif de la Ville de Genève de s’opposer à la demande de démolition de la salle de cinéma «Le Plaza» et d’entreprendre toute démarche et de faire toute proposition, y compris de rachat, le cas échéant en partenariat, afin de maintenir l’affectation de la salle du Plaza en salle(s) de cinéma, dans le respect de son architecture. Patrimoine suisse Genève se bat depuis de nombreuse années pour la protection du cinéma Plaza. ERNEUERUNG K2, UNIVERSITÄTSSPITAL BASEL

→ www.petitions24.net/le_plaza_ne_doit_pas_ etre_demoli_et_doit_rester_un_cinema

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Nachdem der Zuger Kantonsrat das Budget für das Amt für Denkmalpflege und Archäologie um 15 Prozent gekürzt hat – das heisst um zehn Prozent mehr als bei allen andern Ämtern – verlangt nun eine neue Motion, der Denkmalpflege das Recht zu entziehen, Gebäude gegen den Willen eines Eigentümers unter Schutz zu stellen. Der Zuger Heimatschutz verfolgt die Entwicklung im Kanton mit grosser Sorge. Er hat deshalb beschlossen, sich gleich mit drei verschiedenen rechtlichen Interventio-

nen zur Wehr zu setzen: einer Einwendung gegen den Bebauungsplan Salesianum in der Stadt Zug, einer Einsprache gegen den Baulinienplan Buonas in Risch sowie einer Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen eine Nichtunterschutzstellung in Oberägeri. Der Zuger Heimatschutz will sich besonders dafür einsetzen, dass das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS), auf kantonaler Ebene umgesetzt wird.

→ www.zugerheimatschutz.ch

Universitätsspital Basel

Archives Muller

GENÈVE

BASEL-STADT

Campus Gesundheit – so nicht! Der Heimatschutz Basel und die Freiwillige Basler Denkmalpflege sind enttäuscht über die deutliche Zustimmung der Bau- und Raumplanungskommission des Grossen Rates (BRK) zum Bebauungsplan Campus Gesundheit. Sie appellieren an den Grossen Rat des Kantons Basel Stadt, dem Bebauungsplan Campus Gesundheit so nicht zuzustimmen, sondern sich der Problematik vertieft anzunehmen. Es ist von der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD) ein Gutachten anzufordern, das den Umgebungsschutz der Denkmäler in diesem Bereich beurteilt. Auf dem Spitalareal befinden sich vier geschützte Baudenkmäler, darunter die Predigerkirche und der Markgräflerhof, die im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) mit der höchsten Bewertung versehen sind. An beide Bauten

wird im vorgesehenen Spitalprojekt jedoch viel zu dicht daran und zu hoch gebaut. Das vorgesehene Projekt sieht im Endausbau zudem zwei Hochhäuser vor. Diese befinden sich im Altstadt-Rayon von Basel. Seit über einem halben Jahrhundert besteht in der Stadt ein Konsens, dass innerhalb der historischen Stadtmauern von 1400 keine Hochhäuser gebaut werden sollen. Das in der ersten Bauphase vorgesehene Hochhaus von 60 Metern Höhe wird die Grossbasler Rheinfront zudem deutlich überragen und von weit her sichtbar sein. Die Rheinfront ist aber die wertvollste Stadtansicht und darf nicht beeinträchtigt werden. So sehen es auch die Stimmberechtigten, welche den dort geplanten Rheinuferweg vor Kurzem an der Urne deutlich abgelehnt haben.

VISUALISIERUNG DREIROSENBRÜCKE

BILD: MAAARS ARCHITEKTUR VISUALISIERUNGEN

→ www.heimatschutz.ch/basel


ST. GALLEN

BASEL-STADT

Bahnhof Nord: Erfolg

Felix Platter-Spital schützen

Denkmalpflege St. Gallen

Der Heimatschutz Basel bedauert ausserordentlich, dass der Regierungsrat im März 2015 den Antrag der Denkmalpflege, das Felix Platter-Spital unter Denkmalschutz zu stellen, abgelehnt hat. Stattdessen soll es zusammen mit den Personalhäusern abgebrochen und durch Wohnneubauten ersetzt werden. Beim Hauptbau des Felix Platter-Spitals handelt es sich gemäss dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) um ein «architektonisches Meisterwerk mit grosser Fernwirkung». Seine Fassade wurde noch 2010 saniert. Gebaut wurde es 1961–1967 nach Plänen der Architekten Fritz Rickenbacher, Walter Baumann und des Ingenieurs A. Eglin. Charakteristisch sind laut dem Architekturführer Basel «die feingliedrig geschnittenen, vorfabri-

→ www.heimatschutz-sgai.ch

zierten Betonelemente der Fassadengliederung und die in den Patientenzimmern schräg ausgestellten Fenster mit Aluminiumrahmen, die den Blick aus allen vier Betten in die Umgebung erleichtern». Der Heimatschutz Basel wird prüfen, was sich zur Rettung dieses architekonisch wertvollen und weiterhin nutzbaren Gebäudes unternehmen lässt.

→ www.heimatschutz.ch/basel

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ZÜRICH

ZHB unter Schutz gestellt

Erfolgreich verhandelt

Das Gebäude der Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) im Vögeligärtli Luzern wird in das kantonale Denkmalverzeichnis eingetragen. Sämtliche Beschwerden sind zurückgezogen worden. Damit ist die Eintragung rechtskräftig, das Gesamtbauwerk der ZHB steht unter Schutz. Der Heimatschutz hat sich gemeinsam mit anderen Organisationen für den Erhalt des Gebäudes – einer der wichtigsten Luzerner Bauten der Spätmoderne – eingesetzt; die Grüne Partei lancierte zur Rettung eine Initiative, die im Herbst 2014 klar angenommen wurde. Mitte Jahr will der Regierungsrat eine Botschaft zum überarbeiteten Sanierungsprojekt vorlegen.

Erfolgreiche Verhandlungen des Zürcher Heimatschutzes mit dem UniversitätsSpital Zürich (USZ): Das USZ verpflichtet sich verbindlich zum Rückbau der Provisorien «Stelzenbau» und «Modulbau». Gleichzeitig sichert das USZ dem Zürcher Heimatschutz den Einbezug bei der weiteren Planung und Realisierung der Gesamterneuerung des USZ vertraglich zu. Ziel ist es, gemeinsame Lösungen für die zahlreichen geschützten Bauten und Anlagen auf dem USZ-Areal zu finden. Im Gegenzug zieht der Zürcher Heimatschutz seine Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen die Baubewilligung des Modulbaus zurück.

→ www.innerschweizer-heimatschutz.ch

→ www.heimatschutz-zh.ch

Thomas M. Müller

LUZERN

Staatskanzlei Luzern

Der Heimatschutz St. Gallen/Appenzell Innerrhoden hatte im August 2014 anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung die Zukunft des Areals Bahnhof Nord rund um die Fachhochschule thematisiert. Auf dem Podium forderten Architekten und Planer damals, das ganze Gebiet vom Geschäftshaus St. Leonhard bis zur Ostunterführung des Bahnhofs nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen. Vorgeschlagen wurde eine partizipative Planung, die alle Grundeigentümer und Nutzerinnen und Nutzer ins Boot holt. Der Heimatschutz St. Gallen/Appenzell Innerrhoden ist erfreut, dass sich der Stadtrat nun für genau dieses Vorgehen entschieden hat. Nach einer rechtlichen und sozialräumlichen Analyse werden städtebauliche Ideen im Dialog – geleitet von externen Fachleuten – entwickelt. Der Heimatschutz hat in den Diskussionen um den Bahnhof Nord immer betont, wie wichtig die Entwicklung des Areals hin zu einem belebten Quartier ist. Jetzt spricht auch der Stadtrat von einem «lebendigen, teilweise sogar pulsierenden» Ort. Der Heimatschutz erwartet, dass bei den Analysen und Planungen auch über die «heissen Eisen» offen diskutiert werden kann. Im Perimeter der Entwicklungsplanung steht nicht nur das 1889 erbaute «Spanische Klubhaus» (vgl. Heimatschutz/Patrimoine 3/2013, S. 44), sondern auch die Villa Wiesental (Bild), ein wertvolles Baudenkmal des späten 19. Jahrhunderts. Die stadträumliche und soziale Bedeutung beider Häuser erfordert sorgfältige Abklärungen zu deren Zukunft, der Heimatschutz hat sich für den Erhalt beider Gebäude eingesetzt.

B. Thüring, Denkmalpflege Basel-Stadt

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BLICKPUNKT SEKTION GRAUBÜNDEN

Bessere Lösung dank Kritik Zugunsten des Neubaus einer Altersund Gesundheitsresidenz hätten drei wertvolle Objekte im Ilanzer Spitalquartier zerstört werden sollen. Nach Kritik des Bündner Heimatschutzes konnte nun doch eine andere, bessere Lösung gefunden werden – eine Lösung zudem, die auch die involvierten Investoren überzeugt! In Ilanz plant ein privater Investor den Bau eines regionalen Gesundheitszentrums mit Altersresidenz. Betroffen ist ein städtebaulich hoch sensibles Gebiet in der Ilanzer Vorstadt Sontga Clau. Um eine ungehinderte Neubebauung des Areals zu ermöglichen, sollten über eine Teilrevision der Ortsplanung die bestehenden Festlegungen des Generellen Gestaltungsplans (GGP) aufgehoben werden, die den Schutz zweier Gebäude und einer Gartenanlage gewährleisteten. Betroffen sind das erste Spital von Ilanz, das 1903/04 nach Plänen des Architekten Adolf Gaudy in der Art der damaligen Hotelarchitektur erstellte zweite Mutterhaus des Klosters St. Joseph (heutige Bezeichnung: «Pflegerinnenschule») sowie der alte Klostergarten, eine im bündnerischen Bestand einmalige terrassierte Anlage aus dem späten 19. Jahrhundert. Das vom Bündner Heimatschutz verlangte und von der Stadt Ilanz schliesslich in Auftrag gegebene unabhängige Fachgutachten

hat die sehr hohe Schutzwürdigkeit der betroffenen Bauten und Anlagen schlüssig dargelegt. Aus dem Gutachten ging deutlich hervor, dass eine neue Nutzung des Areals nicht mit dem Abbruch der genannten Gebäude einhergehen und auch der alte Klostergarten nicht einer Überbauung geopfert werden dürfte. Dessen ungeachtet hielt der Ilanzer Stadtrat an seinem Antrag an die Regierung des Kantons Graubünden um Genehmigung der Revisionsvorlage fest. Erstaunlicherweise hat die Regierung in der Folge ohne weitere Begründung und ohne Vornahme einer Interessenabwägung die Aufhebung der GGP-Festlegungen zum Schutz und Erhalt des alten Spitals, der «Pflegerinnenschule» und des Klostergartens genehmigt. Erfolgreicher Studienauftrag Gegen diesen willkürlichen Genehmigungsentscheid hat der Bündner Heimatschutz in Vertretung des Schweizer Heimatschutzes im Juni 2013 Beschwerde beim Verwaltungsgericht erhoben. Einige Monate danach sollte der Präsident der neuen Gemeinde Ilanz, Aurelio Casanova, in einem Interview die vom Heimatschutz beanstandeten Unregelmässigkeiten bestätigen: «Die Interessenabwägung wurde wohl nicht sauber gemacht.» (Die Südostschweiz, 27. März 2014). Um auf aussergerichtlichem Weg zu einer Lösung zu kommen, hat der Bündner

Heimatschutz im März 2014 einer Sistierung des Gerichtsverfahrens zugestimmt. In der Folge wurde unter seiner Mitwirkung von der Gemeinde Ilanz und dem Investor ein Studienauftrag durchgeführt. Insbesondere sollte dabei die Möglichkeit des Baus der geplanten Residenz unter Beizug der bestehenden historischen Bauten und Anlagen eruiert werden. Am Studienauftrag mitgewirkt haben fünf Bündner Architekturbüros, ihre Vorschläge wurden von einer kompetenten Jury beurteilt, in der auch der Heimatschutz Einsitz hatte. Zur Realisierung empfohlen wurde schliesslich der Vorschlag des Churer Architekten Conradin Clavuot. Er integriert das städtebaulich dominante zweite Mutterhaus des Ilanzer Klosters und einen Grossteil der historischen Gartenanlage – Clavuots Vorschlag sieht auch den Erhalt des «alten Spitals» vor, doch wird dieses möglicherweise der Baustellenzufahrt weichen müssen. Auf der Grundlage von Clavuots Projekt wird nun der erforderliche Arealplan erarbeitet. Der Bündner Heimatschutz zeigt sich mit dem erzielten Kompromiss einverstanden und freut sich besonders, dass auch der Investor selbst sich von der Erhaltvariante überzeugen liess. Ludmila Seifert, Geschäftsleiterin Bündner Heimatschutz

→ www.heimatschutz-gr.ch

Die Pf legerinnenschule, der einmalige alte Klostergarten und das «alte Spital» von Ilanz

ZVG

L’ école d’aide-soignants, le magnifique ancien jardin du cloître et l’«ancien hôpital» d’Ilanz/Glion

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SEKTIONEN/SECTIONS

GROS PLAN: SECTION GENÈVE

Fenêtres genevoises: tout à la benne!

Le 3 novembre 2014, le Conseil d’Etat genevois a adopté une modification du Règlement d’application de la loi genevoise sur les constructions et installations diverses (RCI). Dans le respect des prescriptions énergétiques en matière de rénovation des bâtiments au sens de la loi sur l’énergie du 18 septembre 1986 et dans le souci d’accélérer les procédures, cette modification impose la mise aux normes des embrasures d’ici le 31 janvier 2016, mais supprime, pour ces travaux, la nécessité d’une requête en autorisation de construire, même pour les bâtiments protégés ou situés en zone protégée. Pour ces derniers, l’Office du patrimoine et des sites (OPS) peut fournir des conseils sur demande et il est préconisé que les nouvelles menuiseries respectent les partitions, les profils et les matériaux des fenêtres d’origine. Ce nouveau règlement a mis les milieux de défense du patrimoine architectural en émoi. La Commission des monuments, de la nature et des sites (CMNS) en a pris connaissance avec consternation. Sa mise en œuvre risque d’anéantir des décennies d’efforts de conservation des façades et les résultats très satisfaisants que ceux-ci ont permis. Les interventions sur les fenêtres, les vitrines et autres embrasures échappent désormais au contrôle du Service des monuments et des sites (SMS) et de la CMNS. Plusieurs dispositions de la loi (LPMNS et LCI) sont clairement violées. Une substance patrimoniale importante et le savoir-faire indispensable pour en assurer la conservation risquent d’être inéluctablement perdus en cas de remplacement systématique des fenêtres anciennes. La conservation du patrimoine implique la préservation des éléments et matériaux anciens et la survie des artisans aptes à perpétuer l’art de les restaurer.

Christian Foehr

La nouvelle réglementation genevoise sur l’isolation des embrasures en façade met les milieux de défense du patrimoine architectural en émoi. Sa mise en œuvre risque d’anéantir des décennies d’efforts de conservation des façades.

Changer les fenêtres d’une façade a des effets évidents sur son aspect et son esthétique. Werden die alten Fenster ersetzt, wirkt sich dies stark auf die Wirkung und Ästhetik einer Fassade aus.

A l’évidence, ce nouveau règlement a été formulé par les spécialistes des mesures d’économie d’énergie sans qu’il ait été tenu compte des préoccupations et des pratiques des conservateurs du patrimoine. Changer les fenêtres d’une façade a des effets évidents sur son aspect et son esthétique. S’agissant de façades singulières protégées par la loi ou d’ensembles homogènes, précisément protégés non seulement par la qualité intrinsèque de chaque bâtiment, mais aussi et surtout par l’homogénéité et l’harmonie qui règnent entre plusieurs d’entre eux, le laisserfaire, dans la hâte et sans contrôle, peut conduire à une véritable catastrophe. Réduire ce contrôle à un éventuel conseil de l’OPS paraît pour le moins léger! Y aurat-il, dans l’histoire de la conservation du patrimoine genevois, une rupture esthétique qui pourra être identifiée comme celle qu’aura dictée en 2014 une norme

énergétique expéditive et démonstrative, insuffisamment réfléchie? Peut-on espérer que le Conseil d’Etat revienne sur ce règlement d’application en faisant une pesée d’intérêts équitable entre protection du patrimoine et économie d’énergie? Faut-il encore rappeler que le patrimoine protégé à Genève ne représente que 13% du parc immobilier total? Pourrait-on envisager une prolongation des délais et un assouplissement des normes pour le patrimoine protégé, de manière à ce que ces interventions soient réfléchies, menées avec circonspection et appliquées au cas par cas? Nous ne pouvons être acquis à l’idée que la cause énergétique et la sauvegarde du patrimoine sont inconciliables et que le «tout à la benne» soit la solution à la société à 2000 watts de demain … → Patrimoine suisse Genève, extrait du numéro 132 de Alerte, www.patrimoinegeneve.ch

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VON MENSCHEN UND HÄUSERN/DES MAISONS ET DES HOMMES

OFENHAUSSTÖCKLI IN ZIMMERWALD BE

Eine Familien- und Herzensangelegenheit In Zimmerwald BE steht das 1651 gebaute und 1738/41 aufgestockte Ofenhausstöckli. Andreas und Roni Kull haben es 2006 aus einer Erbengemeinschaft erworben und renoviert. Seither benutzen sie es als Ferienhaus. Seit September 2014 wird es neu auch durch Ferien im Baudenkmal vermietet. Marco Guetg, Journalist, Zürich

R

Marco Guetg

oni und Andreas Kull haben den Kaffee bereitgestellt. Vor dem Haus sitzt ihr jüngster Sohn und werkelt im Garten. Eine Viertelstunde später taucht der mittlere auf. Nur die älteste Tochter wird an diesem Samstagnachmittag nicht im Stöckli erscheinen – dafür aber die Grosseltern. Und sie kommen mit Geschichten. Es ist die Ahnenlinie von Gross-

Die Familie Kull in der Stube des Ofenhausstöckli in Zimmerwald La famille Kull dans la grande pièce de l’Ofenhausstöckli, à Zimmerwald

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mutter Barbara Kull, geborene Streit, die hier ihre Lebenszeichen gesetzt hat. Als schliesslich alle in der Stube sind, erzählen und erklären, wird klar: Das Ofenhausstöckli ist eine Familien- und eine Herzensangelegenheit. Später, beim Rundgang, wird Barbara Kull sagen: «Ich bin sehr glücklich darüber, dass das Stöckli in der Familie geblieben ist.»

Der Ort ist idyllisch. Das Haus grenzt an den «Gantrisch Naturpark» und ist umgeben von drei Bauernhöfen. Dieses ländliche Ensemble bildet den Weiler Niederhäusern bei Zimmerwald, jenem Ort wenige Kilometer südlich von Bern, der Historiker hellhörig werden lässt. Denn hier diskutierte am 5. November 1915 der russische Revolutionär Lenin mit seinen Schweizer Genossen über einen geplanten Landesstreik. Nächsten Herbst wird in der Region an die «Zimmerwalder Konferenz» gedacht und somit wieder detailliert ins Licht gerückt, was über Jahre lieber im Dunkeln gelassen wurde. Nur die Tschütteler erreichte die teils dekretierte Verdrängung nie. Noch heute gibt es in Zimmerwald einen FC Lenin. Rückbau beim Umbau Reminiszenzen eines Ortes. Der Besucher erfährt davon in der Stube des Ofenhausstöckli. Der Raum ist gross und hell und schlicht möbliert. Ein Tisch, ein Sofa. Als Blickfang steht ein hellblauer Sandsteinofen im Kontrast zu den getäfelten Wänden. Die Südseite strukturieren fünf Sprossenfenster und geben den Blick frei hinüber zum Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Roni Kull, Architektin, sitzt am Tisch, schiebt dem Besucher eine Sichtmappe zu mit ein paar fotografischen Impressionen vor dem Umbau und sagt: «Früher wurde ein Fenster versetzt und eines ganz entfernt.» Beim Umbau erfolgte ein Rückbau. Ein Aperçu von vielen, von denen berichtet wird. Denn Roni Kull hat mit Sukkurs ihres Schwiegervaters und Architekten Erwin Kull den Umbau entworfen, begleitet von der kantonalen Denkmalpflege. Denn das Ofenhausstöckli mit seiner für die Region atypisch bemalten Fassade ist denkmalgeschützt. Der Umbau erfolgte in den Jahren 2006/07. Roni Kull erzählt vom allmählichen Herantasten an dieses historische Objekt, vom steten Abwägen zwischen Bewahren und Verändern. Ein kleiner Eingriff mit grosser Wirkung geschah in der Stube, wo einst hinter dünnen Brettern eine Kammer stand. Die Trennwand ist weg und die Stube nun lichte 26 Quadratmeter gross – und um ein bis anhin verborgenes Detail reicher: Nachdem an der Stubentüre die letzte Farbschicht abgelaugt worden war, kamen figurativ ge-


VON MENSCHEN UND HÄUSERN/DES MAISONS ET DES HOMMES

schmiedete Beschläge zum Vorschein, die diese einst bäuerliche Stube nun besonders ornamentieren.

Angeboten von Ferien im Baudenkmal Übrigens: Im Kunstführer durch die Schweiz, Band III, wird das Ofenhausstöckli mit Foto und Text gewürdigt und dadurch quasi geadelt. Was das heisst, kann neu auch erlebt werden. Weil die Familie Kull ihr Wochenend- und Ferienhaus selber nicht mehr so intensiv nutzt, hat sie es über die Stiftung Ferien im Baudenkmal des Schweizer Heimatschutzes als Mietobjekt zur Verfügung gestellt. Die pragmatische Begründung der Familie: Ein solches Haus muss leben. Und wer hier Ferien mache, wisse, was ihn erwartet. Tatsächlich: kein Skigebiet. Keinen Badeort. Einfach ein Kleinod in einer reizenden Landschaft, zum Verweilen schön.

L’OFENHAUSSTÖCKLI Le chalet Ofenhausstöckli, situé à Zimmerwald (BE), a été édifié en 1738/41 sur un four à bois en pierre datant de 1651. Andreas et Roni Kull l’ont reçu en héritage, puis l’ont rénové. Ils l’utilisent désormais pour leurs loisirs et le louent depuis septembre 2014 dans le cadre de Vacances au cœur du patrimoine. Cette maison à colombages décorée de riches peintures extérieures est un patrimoine que la famille Kull est fière de faire vivre. Elle constitue, avec trois grandes fermes, un ensemble idyllique dans le hameau de Niederhäusern, près de Zimmerwald, village célèbre pour la conférence qui s’y est tenue à l’automne 2015 et à laquelle Lénine a participé. Ce chalet rénové en 2006/07 par la famille Kull en collaboration avec le Service cantonal des monuments historiques abrite un logement de trois pièces sur deux étages. L’élimination d’une paroi de séparation a permis d’agrandir la pièce principale. La vue sur les Alpes bernoises (Eiger, Mönch et Jungfrau) est unique. Le four à bois en pierre situé dans la cave de plain-pied est toujours fonctionnel.

Roni Kull

Küche als Drehpunkt des Hauses Neu ist auch die Treppe in der Stube. Sie führt hoch zu zwei einzelnen erschlossenen Zimmern. In einem erhellt ein neues Dachfenster (Roni Kull: «Ein einziges hat die Denkmalpflege hier gestattet») das einst düstere Gemach. Im anderen wölbt sich die Kaminhutte in den Raum und verrät, was darunter liegt: die Küche. Früher erfolgte der Zustieg von dort aus. Jetzt ist die einstige Rauchküche mit ihren russschwarzen Balken ein Drehpunkt des Hauses. Wer ankommt, betritt gleich die Küche. Von hier aus erreicht man den Wohnraum wie den Laubengang. Damit niemand bei Tageslicht im Dunkeln tappt, wurden die Mauern im Riegelwerk an zwei Stellen entfernt und durch Glasscheiben ersetzt. Und wo einst die Treppe stand, wurde eine Dusche samt WC eingebaut. Ein neuer Körper, der sich mit seinen matten, lichtdurchlässigen Glaswänden unauffällig ins Ganze reiht. Das Ofenhausstöckli und seine Küche: Hier kumulieren sich die Geschichten. Wir könnten durchaus noch verweilen,

gäbe es in diesem Haus nicht einen genuinen Ort, der ihm auch seinen Namen gab. Über eine Aussentreppe erreichen wir den Keller und betreten gleich die Backstube, datiert aus dem Jahre 1651. Der Besucher schaut, sieht Gerätschaften, entdeckt den mit Schamottsteinen geschichteten, runden Ofen und erfährt von Grossvater Kull ein bautechnisches Detail: «Das voluminöse Gewölbe dieses Ofens musste mithilfe eines Leergerüstes aufgebaut werden – wie einst die Brücken.»

Das Ofenhausstöckli in Zimmerwald ist seit 2014 im Angebot von Ferien im Baudenkmal. L’Ofenhausstöckli, à Zimmerwald, est loué par Vacances au cœur du patrimoine depuis 2014.

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BÜCHER/LIVRES

DIVERSITÄT UND AUFBRUCH

Manuel Herz mit Ingrid Schröder, Hans Focketyn, Julia Jamrozik (Hg.): African Modernism – The Architecture of Independence. Ghana, Senegal, Côte d’Ivoire, Kenya, Zambia, 640 S., 2015 Park Books, CHF 69.–

Zwischen 1957 und 1966 erklärten 32 afrikanische Nationen, fast zwei Drittel aller Staaten des Kontinents, ihre Unabhängigkeit. Die Ambitionen und Visionen der neuen Regierungen fanden in reger Bautätigkeit und oft herausragenden architektonischen Werken Ausdruck – und sind in Europa nahezu unbekannt. Die Autoren mit Beziehungen zum ETH Studio Basel wagen einen Anfang und publizieren erste Erkenntnisse über die jüngere Architekturgeschichte von fünf sehr unterschiedlichen Nationen. Aufschlussreiche Texte und Bilder regen zum Nachdenken über die komplexen Bezüge zwischen lokalen und globalen politischen Prozessen und deren architektonischen Auswirkungen an. Die

rund 80 Objektporträts und Ländereinführungen zeigen die lokalen Ausprägungen einer vermeintlich internationalen Moderne auf. Essays zu Regierungsformen und Landrecht, zur Darstellung Afrikas an der Expo 67 in Montréal, zur zionistischen Perspektive oder zum wechselvollen Werdegang des mit der Geschichte der Côte d’Ivoire eng verknüpften Hotels Ivoire und zu dem gigantischen Vorhaben der «African Riviera» situieren die Träume von Selbstbestimmung und Prosperität auf dem internationalen Parkett. Inspirierend und eindringlich: Der faszinierende materielle Ausdruck der Visionen aus den 1960er-Jahren bröckelt und ist noch kaum dokumentiert.   Françoise Krattinger

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KONSUMTEMPEL UND DORFPLATZ Fabian Furter und Patrick SchoeckRitschard (Hg.): Zwischen Konsumtempel und Dorfplatz. Eine Geschichte des Shoppingcenters in der Schweiz. Hier und Jetzt, Baden, 2014, 125 S., CHF 29.–

«Wir bauen ein Paradies.» Mit diesen Worten titelte 1969 ein Inserat in der NZZ. Es kündigte die Eröffnung des ersten Einkaufszentrums der Schweiz in Spreitenbach an. Das von der Ernst Göhner Stiftung in Auftrag gegebene Buch ist nicht dem ersten Einkaufszentrum, sondern dem Zentrum Regensdorf und dessen Begründern Ernst Göhner und Ueli Prager gewidmet. Es spannt einen weiten Bogen von den ersten Shoppingcentern in den USA bis zur Entstehung des Zentrums in Regensdorf und ehrt damit dessen 40-jähriges Bestehen. Zugleich nehmen die beiden Autoren das Jubiläum zum Anlass, auf soziale und raumplanerische Probleme einzugehen und das Phänomen «Shopping Mall» einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Der Titel der Publikation spielt bereits auf die Ambition der damaligen Projektverfasser an, sowohl kommerzielle als auch kulturelle, für die Gemeinschaft konzipierte Nutzungen unter einem Dach zu vereinen. Wer wissen will, ob dies mit dem Bau des Zentrums Regensdorf gelungen ist, sollte die Lektüre des hübsch illustrierten Buches nicht versäumen.  Nicolas Hunkeler

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KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM Kristina Herbst, Andreas Buder: Zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum. Ein Leitfaden. Schriftenreihe Konservierung und Restaurierung, Hochschule der Künste Bern, 70 S., Biel, 2013

«Kunst im öffentlichen Raum» ist ein Sammelbegriff für unterschiedlichste Formen von Kunst, von der sogenannten Strassenkunst (z. B. Skulpturen, Plastiken, Brunnen, Wandmalereien) über temporäre Aktionskunst (Happenings, Theater, Musik) bis zur Street Art (Graffiti). Ihre Vielfalt erschwert die Festlegung von generellen Vorgaben zum fachgerechten Umgang bei deren Schutz, Pflege und Restaurierung. Der aus dem Forschungsprojekt «Materialität in Kunst und Kultur» an der Hochschule der Künste Bern hervorgegangene Leitfaden richtet sich in erster Linie an Fachleute. Aufgegliedert in drei Teile werden Grundlagen vermittelt, methodische Vorgehensweisen erläutert und Fallbeispiele vorgestellt. So entsteht ein Eindruck der Vielfalt an Problemstellungen und Gefahrenpotenzialen für die Kunst im öffentlichen Raum, der die Entscheidungsfindung beim Erhalt einzelner Werke erleichtern kann. So oder so rücken die vorgestellten Beispiele wieder einmal den Wert der Kunst im öffentlichen Raum ins Bewusstsein. Das ist verdienstvoll.  Peter Egli

OBERENGADIN Stiftung Terrafina Oberengadin (Hg.): Platz, Strasse, Raum. S-chanf 2014, 40 S., PDF-Download unter www.terrafina.ch

Das Oberengadin ist Sehnsuchtsort und Agglomeration zugleich. Wie stark sich das Hochtal an den Siedlungsraum des Unterlandes angeglichen hat, führt das Heft – oder Pamphlet – der Stiftung Terrafina Oberengadin mit prägnanten Fotografien von Ralph Feiner und kämpferischen Texten – unter anderem von den gestandenen Wortführern Köbi Gantenbein und Benedikt Loderer – drastisch vor Augen. Das Leitmotiv der Publikation ist die sichtbare Ignoranz, mit der Behörden, Architekten und Bauherren gegenüber dem öffentlichen Raum auftreten. Man darf die Publikation durchaus einen publizistischen Vorschlaghammer nennen: Es wird nicht mit der feinen Klinge gefochten, sondern kurz, knapp und plakativ vor Augen geführt, wie es um den öffentlichen Raum im Oberengadin steht und welche Wege zur Lösung offenstehen. Wären da nicht die Nadelbäume, Engadinerhausimitate und die Berge, könnte man meinen, das Oberengadin ist überall. Vielleicht ist es gerade der sträflich vernachlässigte öffentliche Raum, der Berg und Tal in der Schweiz vereint.   Patrick Schoeck-Ritschard


BÜCHER/LIVRES

BAUERNHAUS UND FERTIGHAUS Christoph Heuter, Michael Schimek, Carsten Vorwig (Hg.): Bauern-, Herren-, Fertighäuser – Hausforschung als Sozialgeschichte. Eine Freundesgabe für Thomas Spohn zum 65. Geburtstag. 368 S., Waxmann, Münster 2014, € 39,90

Hausforschung als Sozialgeschichte – dieses Credo hat der norddeutsche Hausforscher Thomas Spohn in seiner Laufbahn konsequent verfolgt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Gebäuden soll über eine reine «Balkenzählerei» hinausgehen; sind doch Häuser immer auch Ausdruck von technischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen und ermöglichen Einblicke in vergangene Lebenswelten. Die Beiträge des Bandes decken sowohl thematisch wie auch zeitlich ein weites Feld ab. Vom Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert über Armen- und Arbeiterwohnhäuser im 19. Jahrhundert bis hin zum Fertighaus, das in den 1960er-Jahren einen ersten Boom erlebte und 2014 sogar mit einem Vertreter im Freiluftmuseum Kommern zu Ehren gekommen ist. Obwohl der Anspruch «Hausforschung als Sozialgeschichte» ohne Zweifel eingelöst wird: Empfohlen sei der Band dem Leser, der sich nicht vor detailreichen architektonischen Beschreibungen scheut und gerne einen Blick in die Baukultur unseres nördlichen Nachbars wirft.  Judith Schubiger

MOSTKULTUR

ARCHITECTURE PRÉFABRIQUÉE Heiri Scherer (Hg.): Most – Kultur, Architektur, Kulinarik. Das Erbe vom Vierwaldstättersee. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 2015, 214 S., CHF 48.–

«Wo heute Häuser stehen, wurzelten früher Hochstammbäume.» Ausgangspunkt der Publikation Most ist das rasante Verschwinden der einst blühenden Obstkultur in der innerschweizerischen Gemeinde Meggen. Die Autoren zeigen zahlreiche Aspekte des traditionellen Obstanbaus auf, welche – obgleich etwas unübersichtlich zusammengestellt – einen guten Eindruck davon vermitteln, wie prägend das Obst einst für die Region war. Neben zahlreichen inzwischen zu Wohnhäusern umgenutzten Obsttrotten wird der Reichtum der kultivierten Obstsorten vorgestellt. Eben diesen Reichtum gilt es trotz der Verdrängung von Anbaugebieten und der Umstellung auf Niederstammkulturen zu bewahren. Schliesslich fördern Hochstammbäume nicht nur die Biodiversität, sondern bereichern auch das Landschaftsbild. Geschichtliche Ergänzungen, zum Beispiel über den grossen Sturm von 1850, und lecker klingende Rezepte runden die Publikation ab und wecken Lust auf ein Glas frisch gepressten Most – Prost!  Nicolas Hunkeler

Franz Graf (éd.): Architecture industrialisée et préfabriquée: connaissance et sauvegarde. 440 p., 2012 Presses polytechniques et universitaires romandes, CHF 59.50

Nous recommandons la lecture d’une publication sur l’architecture industrialisée et préfabriquée, réalisée dans le cadre du «projet d’Encyclopédie critique pour la restauration et la réutilisation de l’architecture du XXe siècle». Ce thème majeur de l’architecture de l’après-guerre connaît un engouement nouveau. Une vingtaine d’auteurs entourant l’éditeur Franz Graf explorent les différentes facettes de la théorie et de la pratique et présentent quelques réalisations à travers une série d’études de cas. L’ensemble des contributions et présentations amène immanquablement à s’interroger sur les problématiques de sauvegarde que posent aujourd’hui les principaux témoins de cette architecture. Des exemples réussis, notamment la transformation de la tour Bois-le-Prêtre à Paris par les architectes Lacaton & Vassal (2005–2011) ou la construction de nouveaux immeubles résidentiels Triemli à Zurich par les architectes von Ballmoos-Krucker (2006–2012) révèlent le potentiel que recèle aujourd’hui encore la préfabrication.  Peter Egli

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PORTES ET FENÊTRES VALAISANNES

Suzana Mistro (éd.), Association Edelweiss: Ouvertures. Portes et fenêtres dans l’architecture en Valais. Die Öffnungen. Türen und Fenster in der Architektur des Wallis, 192 p., 2014 Infolio, CHF 38.90

Quoi de plus banal que des portes et des fenêtres? Elles sont tellement omniprésentes dans notre vie quotidienne qu’elles échappent à nos sens. On en oublie leur importance en tant qu’éléments importants de l’architecture et de notre patrimoine culturel. L’ouvrage collectif dirigé par Suzana Mistro, avec des contributions de nombreux auteurs, scientifiques, chercheurs, architectes, conservateurs, photographes, artisans et spécialistes de l’histoire de l’art, est à saluer! Il porte un regard sur différents aspects des portes et fenêtres dans l’architecture en Valais. L’interdisci-

plinarité des champs étudiés est immense. La lecture nous entraîne dans des réflexions générales sur les ouvertures en passant par des digressions sur des portes et fenêtres très spéciales à l’évocation de portes d’appentis ou de cages à oiseau. Une structuration des différents textes et une plus grande rigueur dans le choix des photos les plus pertinentes auraient peutêtre rendu la lecture plus conviviale. La publication bilingue que la section Valais romand de Patrimoine suisse a parrainée contient toutefois une profusion de contributions intéressantes.  Peter Egli

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LEA, LUC & MIRO

Comment utilise-t-on une cuisinière à bois? T’es-tu déjà réchauffé les pieds sur la banquette d’un poêle? Passer des vacances dans une vieille maison pleine de cachet, c’est une vraie expérience! Il y a plein de choses à découvrir, car les traces laissées par les habitants d’autrefois racontent des histoires captivantes. On peut aussi jouer autour de la maison et profiter de la nature avec sa famille.

Konzept/Conception: Judith Schubiger, Gabi Berüter /Illustration/Graphisme: Gabi Berüter

Wie kocht man auf einem Herd, der mit Holz eingefeuert wird? Hast du deine Füsse schon einmal auf einer Ofenbank gewärmt? Ferien in alten, aussergewöhnlichen Häusern zu verbringen, ist ein Erlebnis! Es gibt einiges zu entdecken, denn die Spuren der ehemaligen Bewohner erzählen spannende Geschichten. Auch rund um die Baudenkmäler lässt es sich spielen und du kannst mit deiner Familie die Natur geniessen.

FELDER AUSMALEN UND GEWINNEN

COLORIE LES BONNES SURFACES ET GAGNE!

Lea, Luc und Miro machen Ferien in einem Baudenkmal. Findest du heraus, in welchem Kanton es steht? Male auf dem Ofen die Felder mit Punkt aus. Hast du es herausgefunden? Dann sende uns die Antwortkarte (nebenan) bis zum 15. Juli 2015 zu. Vergiss nicht, dein Geburtsjahr und den Absender zu notieren. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir einen Preis.

Lea, Luc et Miro passent des vacances dans une maison historique. Dans quel canton se trouve-t-elle? Pour le savoir, colorie sur le poêle les surfaces qui sont marquées par un point. Tu as trouvé? Alors envoie-nous le talon-réponse ci-contre jusqu’au 15 juillet 2015. N’oublie pas d’indiquer ton nom, ton adresse et ton année de naissance. Parmi les participant-e-s qui auront donné la bonne réponse, celui ou celle qui sera tiré-e au sort recevra un prix.

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Beda Buchelt (6) aus Wald ZH ist Gewinner der Verlosung aus Heft 1/2015.

Le gagnant du tirage de l’édition 1/2015 est Beda Buchelt (6 ans), de Wald (ZH).

→ Alle bisherigen «Lea, Luc & Miro»-Seiten unter www.heimatschutz.ch/lealucmiro

→ Toutes les pages «Lea, Luc & Miro» précédentes se trouvent sur

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GESCHÄFTSSTELLE/SECRÉTARIAT Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Villa Patumbah Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich T 044 254 57 00, F 044 252 28 70 info@heimatschutz.ch, www.heimatschutz.ch, info@patrimoinesuisse.ch, www.patrimoinesuisse.ch Geschäftsleiter/Secrétaire général: Adrian Schmid ZENTRALVORSTAND/COMITÉ CENTRAL Geschäftsausschuss/Bureau Präsident/Président: Philippe Biéler, 1613 Maracon philippe.bieler@patrimoinesuisse.ch Vizepräsident/Vice-président: Severin Lenel, St. Gallen Daniela Saxer, Zürich Übrige Mitglieder/Autres membres: Benedetto Antonini, Muzzano TI Christian Bischoff, Genève Beat Schwabe, Ittigen BE Andreas Staeger, Brienz BE Geschäftsstellen/Secrétariats Sektionspräsidenten/Présidents de section Aargauer Heimatschutz Präsident: Christoph Brun, Brugg Geschäftsstelle: Henri Leuzinger, Kapuzinergasse 18, Postfach 358, 4310 Rheinfelden, G 061 831 70 05, P 061 831 69 67 Heimatschutz Appenzell A.-Rh. Präsidentin: Eva Louis, Langenegg 877, 9063 Stein AR, G 071 367 21 12 Heimatschutz Basel Präsident: Christof Wamister, Basel Geschäftsstelle: Paul Dilitz, Hardstrasse 45, Postfach, 4010 Basel, G 061 283 04 60 Baselbieter Heimatschutz Präsident: Ruedi Riesen, Liestal, G 061 921 07 56 Geschäftsstelle: Markus Vogt, Hauptstrasse 6 4497 Rünenberg, G 061 981 44 46, F 061 981 44 18 Berner Heimatschutz Präsidentin: Dorothée Schindler, Bern Geschäftsstelle: Kramgasse 12, 3011 Bern, G 031 311 38 88, F 031 311 38 89 Bündner Heimatschutz Präsidentin: Inge Beckel, 7413 Fürstenaubruck Geschäftsstelle: Ludmila Seifert-Uherkovich, Lürlibadstrasse 39, 7000 Chur, G 081 250 75 72 Protecziun da la patria d’Engiadina Ansprechperson: Patrizia Guggenheim, 7606 Promontogno, G 081 822 13 27 Patrimoine suisse, section Fribourg Président: Pierre Heegaard, Stalden 20, 1700 Fribourg, B 032 654 91 26, F 032 654 91 08, P 026 322 61 36 Patrimoine suisse, section Genève Président: Robert Cramer, Genève Secrétariat: ruelle du Midi 10, case postale 3660, 1211 Genève 3, B 022 786 70 50, F 022 786 78 07 Glarner Heimatschutz Präsident: Thomas Aschmann, Bankstrasse 20 8750 Glarus, G: 055 640 39 72 Patrimoine Gruyère-Veveyse Président: Jean-Pierre Galley, Au village, 1669 Lessoc Secrétariat: Denis Buchs, case postale 161, 1630 Bulle 1, B 026 916 10 10 Innerschweizer Heimatschutz Präsident: Conrad Wagner, Stansstaderstrasse 28 6370 Stans Geschäftsstelle: Andreas Stäuble, Schirmertorweg 6, 6004 Luzern Patrimoine suisse, section Jura Président: Antoine Voisard, Porrentruy Administrateur: Georges Daucourt, CP 2202, 2800 Delémont 2, T/F 032 422 73 89 Patrimoine suisse, section neuchâteloise Coordination: Delphine De Pretto Président ad interim: Jean-Marc Breguet, route des Gouttes-d’Or 9, 2000 Neuchâtel Oberwalliser Heimatschutz Präsident: Giuseppe Curcio, Terbinerstrasse 11, 3930 Visp, T 027 946 02 83 Schaffhauser Heimatschutz Postfach 3121 8201 Schaffhausen, info@heimatschutz-sh.ch

Schwyzer Heimatschutz Präsident: Walter Eigel, Zwygarten 11, 6415 Arth, P 041 855 51 66 Solothurner Heimatschutz Präsident: Philipp Gressly, Solothurn Geschäftsstelle: Tanja Baumberger, Ravellenweg 12, 4702 Oensingen, G 032 622 12 26 Heimatschutz St. Gallen/Appenzell I.-Rh. Präsidentin: Kathrin Hilber, St. Gallen Geschäftsstelle: Natalia Bezzola Rausch, Davidstrasse 40, Postfach 931, 9001 St. Gallen, G/F 071 222 07 20 Thurgauer Heimatschutz Präsident: Uwe Moor, Oberhofen bei Kreuzlingen Geschäftsstelle: Gianni Christen, altes SBB-Stellwerk Weinfelden, Schützenstrasse 28, Postfach 299, 8570 Weinfelden, G 071 620 05 10 Società ticinese per l’arte e la natura (STAN) Presidente: Antonio Pisoni, Ascona STAN: Via Borghese 42, CP 1146, 6601 Locarno, U 091 751 16 25, F 091 751 68 79 Patrimoine suisse, section Valais romand Présidente: Magali Reichenbach, rue de Savoie 108 1962 Pont-de-la-Morge Patrimoine suisse, section vaudoise Président: Denis de Techtermann, Morges Secrétariat: chemin des Bulesses 154, 1814 La Tour-de-Peilz, B 021 944 15 20, F 021 944 15 89 Zuger Heimatschutz Präsident: Dr. Meinrad Huser, Zug Geschäftsstelle: Postfach 4641, 6304 Zug, G 041 711 13 18, F 041 711 13 19 Zürcher Heimatschutz Neuwahl Präsidium: 6. Juni 2015 Geschäftsstelle: Eichstrasse 29, 8045 Zürich G 044 340 03 03, F 044 340 03 35 Fachberater/Conseillers Anfragen über die Geschäftsstelle des Schweizer Heimatschutzes/Consulter le secrétariat de Patrimoine suisse Bauberatungskommission/Commission technique: Christoph Schläppi, Bern (Präsident) Christian Bischoff, Genève Hansjörg Stalder, Basel Patricia Schibli, Wettingen

IMPRESSUM 2/2015: 110. Jahrgang/110e année Herausgeber/Editeur: Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Redaktion/Rédaction: Peter Egli (Leitung) Elisabeth Kopp-Demougeot (traductions) Irene Bisang (Übersetzungen) Redaktionskommission/Commission de rédaction: Gerold Kunz (Vorsitz), Architekt ETH BSA Peter Egli, Architekt FH/Redaktor Adrian Schmid, Geschäftsleiter Christian Bischoff, architecte EPF Ivo Bösch, Architekt ETH/Redaktor

EHRENMITGLIEDER/MEMBRES D’HONNEUR Marco Badilatti, Denis Blondel, Jaques Bonnard, Ronald Grisard, Dr. Theo Hunziker, Dr. Caspar Hürlimann, Dr. iur. Bruno A. Kläusli, Beate Schnitter, Dr. Andrea Schuler, Hans Weiss

Ex. Die schönsten Spaziergänge der Schweiz ____ Ex. Les plus belles promenades de Suisse Telefon, E-Mail/Téléphone, e-mail

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Preis: CHF 16.–/CHF 8.– für Heimatschutz-Mitglieder, exkl. Porto Prix: CHF 16.–/CHF 8.–pour les membres de Patrimoine suisse, port exclu

Ich bin bereits Mitglied beim Schweizer Heimatschutz. Je suis déjà membre de Patrimoine suisse.

Ich werde Mitglied beim Schweizer Heimatschutz (CHF 60.– Mitgliederbeitrag pro Jahr) und bezahle nur die Hälfte für die Publikationen. Je deviens membre de Patrimoine suisse (CHF 60.– par an) et profite des publications à moitié prix.

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Auflage/Tirage: 18 000 Ex. Adresse: Redaktion «Heimatschutz/Patrimoine», Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich T 044 254 57 00 redaktion@heimatschutz.ch, redaction@patrimoinesuisse.ch ISSN 0017-9817

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Nächstes Heftthema: Bauen im historischen Kontext Redaktionsschluss: 6. Juli 2015 Thème du prochain numéro: Construire en contexte historique Délai rédactionnel: 6 juillet 2015

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SCHOGGITALER/ÉCU D’OR Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich G 044 262 30 86, info@schoggitaler.ch, www.schoggitaler.ch, www.ecudor.ch, www.tallero.ch PC 80-4943-5 Geschäftsleiterin/Direction Eveline Engeli

Ex. Die schönsten Bäder der Schweiz ____ Ex. Les plus beaux bains de Suisse

Erscheint/Parution: vierteljährlich/trimestrielle

Prof. Dr. Georg Mörsch

STIFTUNG FERIEN IM BAUDENKMAL/ FONDATION VACANCES AU CŒUR DU PATRIMOINE Fondation Vacances au cœur du patrimoine Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich G 044 252 28 72, info@magnificasa.ch www.magnificasa.ch PC 85-778179-9 Geschäftsführerin/Directrice: Kerstin Camenisch

Ex. Die schönsten Cafés und Tea Rooms der Schweiz ____ Ex. Les plus beaux cafés et tea rooms de Suisse

Gestaltungskonzept/Maquette: Stillhart Konzept und Gestaltung, 8003 Zürich

Öffentlichkeitsvertreter/ Représentants des milieux officiels: Dr. Raimund Rodewald (Stiftung Landschaftsschutz Schweiz/Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage)

Lic. iur. Lukas Bühlmann (Schweiz. Vereinigung für Landesplanung, Association suisse pour l’aménagement national)

Ex. Die schönsten Bauten 1960–75 ____ Ex. Les plus beaux bâtiments 1960–75

Druck/Impression: Stämpfli AG, 3001 Bern

Rechtsdienst/Service juridique: Lic. iur. Rudolf Muggli, Bern

Gerold Kunz (Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger)

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Ex. Die schönsten Hotels der Schweiz ____ Ex. Les plus beaux hôtels de Suisse

Felder ausmalen und gewinnen Colorie les bonnes surfaces et gagne

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Les pLus beLLes promenaDes De suisse

Unterwegs mit dem schweizer heimatschUtz

en roUte avec Patrimoine sUisse

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Die schönsten spaziergänge Der schweiz

DIE SCHÖNSTEN HOTELS DER SCHWEIZ LES PLUS BEAUX HÔTELS DE SUISSE

E ISÉ AG É V FL R AU N 4. I T I O ÉD

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Schweizer Heimatschutz Villa Patumbah Zollikerstrasse 128 8008 Zürich

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4. überarbeitete auflage

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Das Ferienhaus steht im Kanton A Uri (Stier) B Bern (Bär) C Genf (Adler) La maison de vacances se trouve dans le canton A d’Uri (taureau) B de Berne (ours) C de Genève (aigle)

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DIE SCHÖNSTEN HOTELS DER SCHWEIZ 4e édition révisée

LES PLUS BEAUX HÔTELS DE SUISSE

Nühus safien platz, gr t: 081 630 60 66 www.safientalferien.ch 6 zimmer / Dz ab CHf 160.– erbaut 1806, Umbau 1960: rudolf Olgiati transformation 2013: felix Hunger

Preziose im safieNtal Man kann getrost von einem Glücksfall sprechen: Das Gastgeberpaar erwarb das über 200-jährige Walserhaus mitsamt Original-Mobiliar und eröffnete darin ein Gasthaus, «weil das Haus danach verlangte». Mit viel Feingefühl und handwerklichem Können wurde die jeweils passendste Lösung gefunden, um die einmaligen Werte des «Nühus» zur Geltung zu bringen. Die grossen quadratischen Fenster und der offene

Kamin im Aufenthaltszimmer stammen aus einem geschickten Ausbau in den 1960er Jahren. In der gemütlichen Gaststube mit den massiven, urchigen Tischen und dem grossen Specksteinofen rückt der Unterländer-Stress weit weg. Der Ruhe zuliebe sind Kinder ab 10 Jahren willkommen.

uN trésor au safieNtal On peut parler sans exagérer d’un coup de chance: le couple d’hôteliers a acquis cette maison Walser vieille de plus de deux siècles, avec tout son mobilier original, et y a ouvert une auberge «parce que ce bâtiment le réclamait». Avec beaucoup de goût et d’habileté artisanale, tout a été mis en œuvre afin de trouver à chaque fois une solution permettant de mettre en valeur les charmes passés de la Nühus. Les grandes fenêtres carrées et la cheminée ouverte dans le salon datent d’une rénovation judicieuse dans les années 60. La salle à manger accueillante, avec ses tables rustiques massives et son grand poêle en pierre ollaire, a tôt fait de chasser le stress de la plaine. Afin de préserver la tranquillité, les enfants sont admis dès 10 ans.

72 Hotel Garni Casa Martinelli maggia, ti t: 091 760 90 51 www.casa-martinelli.ch 10 Zimmer / DZ CHF 160.– bis 240.– Erbaut im 17. Jh. Renovation und Umbau 2011: Luigi Snozzi

arCHitektonisCHe ÜberrasCHunG iM MaGGiatal Die Sonnenuhr an der Fassade der ehrwürdigen Casa Martinelli sei nicht ganz präzise. Pünktlichkeit spielt hier wohl meist eine untergeordnete Rolle: im weitläufigen Garten, der sich dem Fluss Salto entlangzieht, lässt es sich wunderbar ausspannen. Die Gastgeberin wagte einen Neuanfang südlich der Alpen und konnte keinen geringeren als Luigi Snozzi für ihr Hotelprojekt ins Boot holen. Das

baufällige Haus wurde sorgfältig renoviert, und anstelle des Stalles entstand ein Zimmertrakt aus schlichtem Sichtbeton. Die Holzbalken des abgebrochenen Teils wurden zu Tischen verarbeitet. Der Frühstücksraum wartet mit Fresken auf, und im Kellergewölbe dürfen sich die Gäste an lokalen Spezialitäten bedienen.

surprise arCHiteCturale dans le val MaGGia Le cadran solaire sur la façade de la vénérable Casa Martinelli n’est pas d’une précision parfaite. Mais ici la ponctualité ne joue le plus souvent qu’un rôle très accessoire car le vaste jardin qui s’étire le long du fleuve Salto est un lieu de repos idéal. L’hôtesse s’est lancée à l’aventure au sud des Alpes: pour son projet d’hôtel, elle ne s’est pas adressée au premier architecte venu puisqu’elle a fait appel à Luigi Snozzi. La bâtisse qui tombait en ruine a été rénovée avec soin. L’aile des chambres, en béton apparent, a remplacé l’écurie dont les poutres sont reconverties en tables. La salle du petit-déjeuner est décorée de fresques et, sous la voûte de la cave, les clients peuvent faire leur choix parmi les spécialités locales.

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En feuilletant ce guide, vous allez découvrir 91 hôtels de caractère, hors des sentiers battus du tourisme et du luxe standardisé. Avant même d’y passer la nuit, vous vous plongerez dans l’atmosphère particulière de ces lieux.

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96 Seiten, Format A6, zweisprachig D/F Verkaufspreis: CHF 16.— Heimatschutzmitglieder: CHF 8.—

96 pages, format A6, bilingue F/D Prix de vente: CHF 16.— Membres de Patrimoine suisse: CHF 8.—


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