Heimatschutz/Patrimoine, 2-2012

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HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE

Bäder – gestern und heute Les bains, hier et aujourd’hui

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE SUISSE HEIMATSCHUTZ SVIZZERA PROTECZIUN DA LA PATRIA


VACANCES AU CŒUR DU PATRIMOINE

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Stiftung Ferien im Baudenkmal Fondation Vacances au cœur du Patrimoine Fondazione Vacanze in edifici storici

Ferien im Baudenkmal — die Stiftung des Schweizer Heimatschutzes

Vacances au cœur du Patrimoine — la fondation créée par Patrimoine suisse


EDITORIAL

2 ZUR SACHE/AU FAIT FORUM 8 Patrick Schoeck-Ritschard Eine Zeitreise durch 150 Jahre Bäder- geschichte Voyage à travers 150 ans d’histoire des bains 14 Marco Guetg «Wir wollten nicht zuschauen, wie andere wegschauen» «Nous ne voulions pas rester passifs en détournant notre regard» 18 Christian Bischoff La baignade devient un spectacle Das Freibad als Bühne 22 Tobias Erb Mehr als eine Sportanlage Bien plus qu’une installation sportive 26 SEKTIONEN/SECTIONS SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ PATRIMOINE SUISSE 30 Prix Schulthess des jardins 2012 Schulthess Gartenpreis 2012 34 Vacances au cœur du Patrimoine Ferien im Baudenkmal 36 Schoggitaler Ecu d’or 38 Wakkerpreis 2012 39 Mitgliederausflug nach Köniz 40 Historischer Sessellift Weissenstein Télésiège historique du Weissenstein 42 FRISCH GESTRICHEN PEINTURE FRAÎCHE 4 4 VON MENSCHEN UND HÄUSERN DES MAISONS ET DES HOMMES 46 BÜCHER/LIVRES 48 LEA, LUC & MIRO

∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏ Titelseite: Schwimmbad Heiden AR (1932–33) von Beda Hefti (Bild © Nina Baisch) Couverture: Piscine de Heiden AR (1932–33) de Beda Hefti (photo © Nina Baisch)

Bau- und Badekultur Der Schweizer Heimatschutz lädt mit dem soeben erschienenen Büchlein Die schönsten Bäder der Schweiz dazu ein, die reiche Vielfalt an Schwimmbädern und Badeanlagen in der Schweiz zu entdecken – vom blickgeschützten Kastenbad der Jahrhundertwende über das offene Strandbad der Moderne bis zum lieblich anmutenden Bad der 1950er-Jahre. Wir nehmen die druckfrische Publikation zum Anlass, auf den folgenden Seiten das Thema Bau- und Badekultur zu vertiefen. Einerseits gehen wir dem Widerstand in der Stadt Baden gegen das Neubauprojekt eines Thermalbades im historischen Bäderquartier nach. Andererseits widmen wir uns der Vergangenheit und der Zukunft von zwei herausragenden Schwimmbädern – der Ka-We-De in Bern und dem Bagno di Bellinzona, das demnächst saniert werden soll. Diesem Heft liegt neben dem Jahresbericht 2011 ein Faltblatt der Reihe Baukultur entdecken bei. Es stellt wichtige Bauwerke in Köniz vor und erläutert, weshalb die Berner Agglomerationsgemeinde dieses Jahr mit dem Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet wird. Die öffentliche Preisverleihung (vgl. Seite 38) findet am 23. Juni 2012 im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga statt. Sie sind herzlich dazu eingeladen! Peter Egli, Redaktor

L’architecture des bains publics Le petit ouvrage Les plus beaux bains de Suisse que Patrimoine suisse vient de publier est une invitation à prendre la mesure de l’étonnante diversité des piscines et bains publics de Suisse et à découvrir, par exemple, les bains en bois construits sur pilotis à la fin du XIXe siècle pour abriter les baigneurs des regards, les installations de plage de conception généreuse datant de la modernité et les très agréables piscines en plein air des années 50. Cette publication nouvelle nous donne l’occasion d’approfondir dans les pages qui suivent la thématique de l’architecture des bains publics. Nous suivrons, à Baden, l’argumentation des personnes qui contestent le nouveau projet d’établissement thermal dans le quartier thermal de la ville. Nous nous pencherons par ailleurs sur le passé et le futur de deux piscines remarquables: la Ka-We-De de Berne et les bains publics de Bellinzone qui doivent être prochainement rénovés. Nous joignons à l’envoi de ce numéro le rapport annuel 2011 et un dépliant de la série Découvrir le patrimoine qui présente quelques réalisations architecturales intéressantes de Köniz et explique pourquoi Patrimoine suisse attribue cette année le Prix Wakker à cette commune de l’agglomération bernoise. La cérémonie officielle de remise du prix (cf. page 38) aura lieu le 23 juin 2012 en présence de la conseillère fédérale Simonetta Sommaruga. Nous vous invitons très vivement à y participer! Peter Egli, rédacteur


ZUR SACHE/AU FAIT

Franz Rindlisbacher

FACEBOOK «J’aime»

BAUKULTUR ENTDECKEN

Sarnen – Zentren einer Streusiedlung

Depuis quelques mois, il est possible de naviguer sur le site de Patrimoine suisse également par Facebook. La page Facebook informe en permanence sur les dernières activités de l’association. D’un simple clic sur «j’aime», les internautes reçoivent des informations sur les projets, publications, manifestations et offres de Patrimoine suisse. Des liens vers des organisationssœurs et de nombreuses références à des articles intéressants sur la conservation des monuments et la protection du patrimoine complètent cette offre.

→  www.patrimoinesuisse.ch/facebook Die Sektion Obwalden des Innerschweizer Heimatschutzes hat Ende Mai zusammen mit dem Schweizer Heimatschutz ein Faltblatt in der Reihe Baukultur entdecken veröffentlicht. Der darin beschriebene Architekturrundgang führt vom Landenberg über den Dorfplatz und die Brünigstrasse bis zum See, an dessen Ufer eine neue Badeanlage (Patrik Seiler Architekten, Sarnen, mit Joos & Mathys Architekten, Zürich) zum Sprung ins kühle Nass einlädt.

→ Baukultur entdecken – Sarnen kann unter

BÄDERQUARTIER BADEN Für ein «passendes Thermalbad»

www.heimatschutz.ch/shop bezogen werden

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SONDERAUSSTELLUNG

NEUGESTALTUNG DER ZEITSCHRIFT

Hygiene und Schönheit

«Ein schönes Heft»

Dank archäologischen Fundstellen der Bodenseeregion sind die hygienischen Verhältnisse und der Gesundheitszustand der damaligen Bevölkerung nachvollziehbar. Was verraten Zähne, durchbohrte Muschelschalen, Glasperlen, Kämme, Latrinen und Abwasserkanäle über das Leben der Menschen damals? Wie stand es um die Wasserversorgung? War Körperpflege ein luxuriöser Zeitvertreib oder hygienische Notwendigkeit? Dies zeigt die Sonderausstellung «eau & toilette» des Museums für Archäologie Thurgau, die im Kulturama Zürich noch bis am 24. Juni 2012 zu sehen ist.

Seit der letzten Ausgabe erscheint die Zeitschrift Heimatschutz/Patrimoine in neuem Kleid. Zur Neugestaltung trafen zahlreiche Rückmeldungen bei uns ein. Einige Auszüge: • Bravo, ein schönes Heft mit guten Beiträgen sowie top Fotos. • An der überarbeiteten Gestaltung von Heimatschutz/Patrimoine habe ich (...) nichts auszusetzen und hätte im Einzelnen vieles zu rühmen. • Nicht alles auf dieser Welt wird schlechter. Das Facelifting des Heftes ist gelungen, ich habe Freude daran. • … dass ich Ihre Zeitschrift sehr gerne lese und die jetzige Ausgabe sehr informativ ist. Es ist ein modernes tolles Journal geworden! • Habe heute das erste Heft in neuer Gestaltung erhalten. Ich bin schon bei der ersten Durchsicht begeistert und möchte dem ganzen Team herzlich gratulieren! Wir hoffen, dass Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, auch die nächsten Ausgaben unserer Zeitschrift gefallen werden, und wünschen Ihnen weiterhin eine anregende Lektüre.

→ www.kulturama.ch

Peter Egli, Redaktor

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Am 22. März 2012 übergab die IG «schöner baden» der Stadt Baden 1430 Unterschriften für ein «passendes Thermalbad». Stadträtin Daniela Oehrli erhielt eine 25,5 Meter lange Liste mit den Namen all jener, die sich ein kleineres, feineres Bad für Baden wünschen. Rund 50 Leute waren bei der Übergabe dabei und stiessen anschliessend zwischen Videoinstallation, Planschbädli und Bade-Mobil aufs Bäderquartier an. Die Unterzeichnenden fordern in ihrer Petition eine grundlegende Überarbeitung des Gestaltungsplans und des Bäder-Projekts von Mario Botta. Die geplanten Neubauten sollen sich gut in die bauliche und landschaftliche Umgebung einfügen – so wie es auch die Bau- und Nutzungsordnung verlangt. Die Verenahof AG teilte Ende April mit, dass sie das bestehende Thermalbad von Otto Glaus aus den 1960er-Jahren Ende Juni 2012 schliessen wird. Dies obwohl bis dato kein bewilligungsfähiges Projekt vorliegt.

→ Mehr zur IG «schöner baden» im Interview mit Daniela Dreizler auf Seite 14 in diesem Heft


ZUR SACHE/AU FAIT

DER KOMMENTAR

LE COMMENTAIRE

Die Zeichen der Zeit

Les signes du temps

Am 11. März stimmte die Mehrheit der Stimmenden der Volksinitiative zur Begrenzung des Zweitwohnungsbaus überraschend zu. Seither grollt es von Berg und Tal. Der direktdemokratische Volksentscheid wird kritisiert. Er soll verwässert werden – so fordern es die Verlierer. Das vorschnelle Bonmot vom Chaletgraben machte die Runde. Ein differenzierter Blick auf die Abstimmungsresultate zeigt: Das Volksbegehren erreichte erstaunlich hohe Ja-Anteile von 40 Prozent in touristischen Hochburgen des Alpenraums.

Adrian Schmid Geschäftsleiter Schweizer Heimatschutz

Le 11 mars, la majorité du peuple a accepté l’initiative populaire fédérale visant à limiter les constructions de résidences secondaires. Depuis, la grogne fuse de toutes parts. La décision du peuple est contestée. Les perdants demandent d’atténuer sa portée. La rumeur annonçant la fin des chalets à la montagne s’est propagée à la vitesse de l’éclair. Une analyse nuancée des résultats de la votation montre toutefois que le oui à l’initiative populaire a atteint des pourcentages élevés, jusqu’à 40%, dans de grandes stations touristiques.

Schöne Landschaften schützen Verantwortliche des Landschafts- und Heimatschutzes überrascht hingegen der Volksauftrag nicht. Die Menschen sorgen sich um die fortschreitende Zerstörung der Kulturlandschaft. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage des Forschungsinstituts gfs zur Zersiedelung, die von Pro Natura in Auftrag gegeben wurde. Rund zwei Drittel der Befragten wollen die Siedlungsfläche auf dem heutigen Stand begrenzen. Gar 80 Prozent wollen die Bautätigkeit in besonders schönen Landschaften einschränken. Ende Januar wiesen die Meinungsumfragen von gfs 62 Prozent Zustimmung zur Zweitwohnungsinitiative aus. Dieses Stimmungsbild hatte direkten Einfluss auf die Revision des Raumplanungsgesetzes im Nationalrat. Anfang März stimmte die grosse Kammer nach monatelangem Hüst und Hot einer Mehrwertabgabe bei Einzonungen zu. Das gibt den Gemeinden und Kantonen die Mittel, überdimensionierte Bauzonen auf das gesetzlich vorgeschriebene Mass zu verkleinern. Bauern, die über Nacht durch den Verkauf von Land zum Millionär werden, müssen einen Teil des Gewinns dem Gemeinwesen zur Verfügung stellen. Zu Recht. Die Gemeinden tragen auch die Aufwendungen für die Infrastruktur. Gleichzeitig stimmte der Nationalrat der Verkleinerung überdimensionierter Bauzonen zu. Damit wird es möglich sein, die Gesamtflächen der Bauzonen in den nächsten 20 Jahren nicht über das heutige Niveau ansteigen zu lassen. Quasi eine Minute vor zwölf hat somit nach dem Ständerat auch der Nationalrat die Zeichen der Zeit erkannt und die beiden Kernforderungen unserer Landschaftsinitiative aufgenommen.

Protéger les beaux paysages Les responsables de la protection de la nature et du paysage, en revanche, ne sont pas surpris par le verdict des urnes. Les gens s’inquiètent de l’accélération du mitage du paysage. Cette observation est confirmée par une enquête effectuée récemment par l’institut gfs sur mandat de Pro Natura. Près des deux tiers des personnes interrogées veulent limiter la surface urbanisée à son état actuel et 80% veulent restreindre les constructions nouvelles dans les paysages les plus beaux. Fin janvier, les sondages de l’institut gfs estimaient les intentions de vote à 62% de oui à l’initiative sur les résidences secondaires. Cette estimation a eu une influence sur la révision de la loi fédérale sur l’aménagement du territoire au Conseil national. Au début du mois de mars, la chambre du peuple a accepté de taxer les plus-values résultant de classements de terrains en zone à bâtir. Les communes et les cantons auront ainsi les moyens de réduire les zones à bâtir surdimensionnées au niveau prescrit par la loi. Le paysan qui devient millionnaire du jour au lendemain par la vente de son terrain devra redistribuer une partie de son gain à la collectivité. C’est une solution équitable. En effet, les communes ne doiventelles pas prendre en charge les dépenses d’infrastructure? Le Conseil national a également accepté d’imposer l’obligation de réduire les zones à bâtir surdimensionnées. Il sera ainsi possible de limiter à son niveau actuel la surface totale en zone à bâtir durant ces 20 prochaines années. A la toute dernière minute, le Conseil national a finalement su discerner les signes du temps. A l’instar du Conseil des Etats, il a accepté les deux revendications clés de notre initiative pour le paysage.

Ende gut, alles gut? Anders sehen dies einzelne Politiker in Bundesbern. In Vorstössen wird verlangt, den Stellenwert der Gutachten der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission einzuschränken (vgl. Seite 5). Die NZZ am Sonntag titelte kürzlich: Bundesrätin Leuthard will Abstriche beim Denkmalschutz. Und ich frage mich: Steht uns nach den Erfolgen mit den beiden Volksinitiativen ein Referendum gegen die Verwässerung des Natur- und Heimatschutzgesetzes bevor? →  www.heimatschutz.ch/kommentar

Tout est bien qui finit bien? Certains politiciens de la Berne fédérale voient les choses autrement. Des interventions parlementaires demandent de limiter la portée de l’expertise de la Commission fédérale pour la protection de la nature et du paysage (cf. p. 5). La NZZ am Sonntag titrait récemment: la conseillère fédérale Doris Leuthard cherche des compromis dans le domaine de la conservation du patrimoine. Question: après le succès des deux initiatives populaires, allonsnous vers un référendum contre l’assouplissement de la loi fédérale sur la protection de la nature et du paysage? →  www.patrimoinesuisse.ch/commentaire

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ZUR SACHE/AU FAIT

Schweizer Heimatschutz

DANS NOTRE REVUE IL Y A 52 ANS La poule aux œufs d’or

SCHOGGITALER 2012

Historische Räume Der Talerverkauf 2012 leistet einen Beitrag zum Erhalt historischer Räume in der Schweiz. Besonders eindrückliche Zimmer, Hallen und Stuben können dank dem Erlös der Taleraktion restauriert und neu belebt werden. So bleiben diese auch in Zukunft zugänglich und führen die Lebenswelten vergangener Generationen vor Augen. Zudem werden mit dem Erlös aus der Aktion weitere Tätigkeiten des Schweizer Heimatschutzes und von Pro Natura unterstützt. → Zahlen und Fakten zum Schoggitaler ab Seite 36, Schoggitaler-Geschenkpäckli können bestellt werden unter www.schoggitaler.ch/bestellungen

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GELESEN

BIREGG-HALLENBAD LUZERN

Köniz als Modell der Zukunft

Zwischennutzung gesucht

«Köniz ist das Entweder-oder. Entweder ist Köniz grün. Grün wie ein Park, eine Wiese, eine Weide. Oder Köniz ist besiedelt. Besiedelt mit Häusern, Fabriken, Strassen. In Köniz fliesst das eine nicht ins andere über. In Köniz gibt es eine ‹scharfe Grenze zwischen dem Siedlungsgebiet und der Kulturlandschaft›, lobt der Schweizer Heimatschutz. Köniz könnte das Modell sein für die Schweiz der Zukunft, in der bald acht Millionen Menschen, später neun und irgendwann zehn Millionen Platz finden wollen. Das klappt nur, wenn wir zwei Dinge gleichzeitig schaffen: Erstens müssen wir die Landschaft schützen. Zweitens müssen wir mehr Wohnraum schaffen. Also müssen wir den freien Boden besser ausnützen.»

Im Sommer 2012 wird der Betrieb des Biregg-Hallenbads in Luzern eingestellt. Da es mindestens vier Jahre dauern wird, bis ein Projekt für die künftige Nutzung des Areals entwickelt ist, will der Stadtrat ab 2013 bis zur Realisierung einer neuen Nutzung auf dem Areal das alte Hallenbad mit seinen grossen und unkonventionellen Räumen für eine Zwischennutzung zur Verfügung stellen. Die Stadt setzt damit ein Zeichen zugunsten «kreativer Kräfte». Das Hallenbad an der Bireggstrasse, erbaut in den Jahren 1967/68 von Lis und Adolf Ammann-Stebler, ist eines der ersten innerstädtischen Hallenbäder der Schweiz. In der Schwimmhalle ist das Aluminiumwandbild «Poseidon» von Hans Erni installiert.

Schweizer Familie, 12. April 2012, Artikel «Wohnen morgen», Markus Schneider

→ Weitere Informationen unter www.ausschrei-

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bungen.stadtluzern.ch

«Il y a dix ans, il y avait dans la station valaisanne un seul dancing, où se retrouvaient, en habit ou en pantalon de futaine, les hôtes de la station et les guides venus faire un tour avec leurs clientes. Maintenant, il y a huit boîtes de nuit à l’avenue de la Gare. Respectueux de la loi cantonale, les indigènes quittent à minuit ces établissements, et le propriétaire du premier dancing envisage sérieusement de transformer celui-ci en un vrai ‹café›, d’où seront bannis orchestres et radio. Aucune importance, d’ailleurs, puisque, de par les soins d’une entreprenante Lucernoise et d’un Américain avisé, une piscinebar-dancing et une cave éclairée aux bougies où l’on danse au ‹jukebox› se partagent les faveurs d’une foule avide de goûter, dans l’air salubre de la montagne, les plaisirs frelatés de la plaine. Un fossé se creuse ainsi entre les étrangers et les indigènes que le curé s’efforce de préserver et de retenir sur la pente des tentations faciles. Hélas, si les habitants de Zermatt résistent pour la plupart à des distractions qu’ils considèrent encore comme des péchés, ils cèdent plus facilement à l’attrait du gain. Comme à Verbier, à Crans, à Chandolin, à Vercorin, ils vendent leurs morceaux de terre à des prix exorbitants, et contribuent ainsi à l’édification de quartiers-champignons ou de remontées mécaniques qui mutilent le paysage et encombrent de tintamarres et de papiers gras les solitudes alpestres. Le Valais, terre de la grandeur, terre virgilienne, accordée au rythme des saisons, est devenu ainsi en peu d’années un domaine utilitaire dédié à la technique, aux vacarmes, à l’argent. Qu’en ont-ils de plus, les habitants de ce vieux pays livré tout entier à un malfaisant Bogomoletz? Des Mercedes, la télévision, des bons repas, les frigidaires et les machines à laver? C’est ainsi que, vendant et spéculant, bâtissant à la petite semaine, gâchant des patrimoines irremplaçables, nous tuons chaque jour en Suisse la poule aux œufs d’or. Car d’autres – et ils ne s’en privent pas – peuvent fabriquer des montres, du chocolat, des fromages, tisser la laine et broder le drap. Mais nos paysages ne peuvent pas se réinventer, et la grandeur d’une alpe, la douceur d’un lac, le caractère d’une petite cité une fois morts, ne renaîtront jamais de leurs cendres.» Extrait de l’article «La poule aux œufs d’or», Colette Muret, revue Heimatschutz/Patrimoine 3/1960


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EINSCHRÄNKUNG DER EIDG. NATUR- UND HEIMATSCHUTZKOMMISSION Die parlamentarische Initiative des Zuger Ständerats Joachim Eder fordert unter dem Titel «Anpassung des Natur- und Heimatschutzgesetzes in Bezug auf die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und ihrer Aufgabe als Gutachterin» eine Einschränkung der Wirkung von ENHK-Gutachten.

Pro

Contra

Joachim Eder Ständerat Kanton Zug

Herbert Bühl Präsident der ENHK

Mit meinem Vorstoss wirbelte ich offenbar einigen Staub auf. Von einem Angriff auf Natur und Heimat war die Rede. Dabei will ich eigentlich nur, dass die Aufgabe der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission als Gutachterin angepasst wird. Eine nicht vom Volk direkt legitimierte Kommission darf meines Erachtens zukünftig kein so grosses Gewicht mehr besitzen. Insbesondere dann, wenn kantonale Entscheidungen in einem demokratischen Prozess zustande gekommen sind. Gerade bei Energieprojekten, welche den Ausbau der Wasserkraft, von Solaranlagen und der Windenergie zum Ziel haben, ist eine Güterabwägung unumgänglich. Deshalb ist es nötig, Farbe zu bekennen, sonst bleibt der Wunsch nach erneuerbaren Energien ein reines Lippenbekenntnis. Kompromisslos den Atomausstieg zu fordern, ohne gewisse Eingeständnisse im Natur- und Heimatschutz einzugehen, bringt uns in der Energiefrage nämlich nicht weiter. Darum und nur darum geht es mir. Viele prominente Ständeratskollegen unterstützen mich dabei, und auch das Echo aus der Bevölkerung war bisher mehrheitlich positiv. Mit Herbert Bühl, ENHK-Präsident, und Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, habe ich ebenfalls schon gute Gespräche geführt. Wer mich kennt, weiss, dass ich nicht gegen die Natur handle.

Nach der anfänglich grossen Harmonie rund um den geplanten Atomausstieg laufen die Dinge nun chaotisch. Man versucht, mit den Instrumenten, mit denen man in den letzten Jahren die Wirtschaft flott halten wollte, eine Energiepolitik zu gestalten – indem man weiter liberalisiert. Diese Tendenzen zeigen sich auch beim Thema Wasserkraft und Windenergie, wo man mit politischen Vorstössen auf Bundesebene erreichen will, dass in geschützten Landschaften (BLN-Gebieten) nach einer Interessenabwägung Projekte genehmigt werden können, auch wenn sie nicht, wie nach heutiger Gesetzgebung erforderlich, von nationaler Bedeutung sind. Solches bezweckt die parlamentarische Initiative von Ständerat Joachim Eder, Zug. Es wäre wichtig, zu klären, wann ein schutzzielunverträgliches Kraftwerksprojekt nationale Bedeutung hat. Das ist nach geltendem Recht die Voraussetzung für seine Bewilligungsfähigkeit innerhalb eines BLN-Gebietes. Dafür wäre eine Schutzund Nutzungsplanung der Kantone im Rahmen ihrer Richtplanung geeignet. Die Richtpläne sind jeweils vom Bundesrat zu genehmigen. Der Bund könnte zum Beispiel die Nutzung der Windenergie in der windarmen Ostschweiz für wenig sinnvoll erklären und entsprechende Ansinnen in den kantonalen Richtplänen ablehnen. Hingegen könnte er der Windstromproduktion in den Westschweizer Jurakantonen nationale Bedeutung zuerkennen.

NOUVELLE BROCHURE

Prix Schulthess des jardins 2012 Selon la manière de voir, les rivières sont considérées comme des menaces pour les cultures et l’urbanisation ou au contraire comme des sites naturels et de loisirs. Afin de surmonter cet antagonisme, les quatre partenaires du Groupement Superpositions ont collaboré étroitement à la revitalisation de l’Aire dans le canton de Genève. Le groupement a fait appel à des compétences en architecture, en architecture du paysage, en biologie appliquée et en ingénierie pour la réalisation de ce jardin linéaire. Le projet s’inscrit avec subtilité dans la continuité des interventions humaines préexistantes. Il offre des espaces libres et répond avec intelligence aux contraintes de la protection contre les crues. Dans le contexte de la pression urbanistique genevoise, la rivière, entièrement repensée, se mue en un espace de détente caractérisé par une forte identité propre, dans une zone en développement aux portes de l’agglomération. Patrimoine suisse distingue cette réalisation exceptionnelle et novatrice du Groupement Superpositions en lui décernant le Prix Schulthess des jardins 2012. Pour la remise du prix, Patrimoine suisse a publié un petit ouvrage sur le projet récompensé et sur la démarche de ses concepteurs.

→ Pour en savoir plus sur le Prix Schulthess des jardins 2012: p. 30 ss.

La publication bilingue ( f/all) sur le Prix Schulthess des jardins 2012 peut être commandée au prix de 5 francs (gratuit pour les membres) sous www patrimoinesuisse.ch/shop

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ZUR SACHE/AU FAIT

ISOS

Informationsmappe

Bundesinventar aktualisiert

Die zweisprachige (d/f ) Informationsmappe kann gratis bei der Denkmalpf lege des Kantons Bern bezogen oder als PDF heruntergeladen werden.

In einer neuen, praktischen Informationsmappe stellt die Denkmalpflege des Kantons Bern ihre Aufgaben und Tätigkeiten übersichtlich und illustriert vor. Die Mappe ist modular aufgebaut und enthält in vier thematischen Bereichen neben Beispielen gelungener Restaurierungen auch Informationen für Bauherrschaften, welche den Umbau oder die Sanierung ihres Altbaus planen. Sie erklärt zudem die Aufgaben und Dienstleistungen der Denkmalpflege. → www.erz.be.ch/erz/de/index/kultur/ denkmalpflege

PETITION Villa Wiesental in St. Gallen

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung ISOS in den Kantonen Solothurn und Bern ist vollständig aktualisiert. Der Bundesrat stimmte der entsprechenden Änderung der Verordnung VISOS zu, die am 1. Mai 2012 in Kraft trat. Mit dem Ja des Bundesrates wird das Bundesinventar im Kanton Solothurn von 37 auf 36 schützenswerte Ortsbilder von nationaler Bedeutung reduziert. Aus dem ISOS gestrichen wird unter anderem Oberbuchsiten als Dorf, während Kyburg-Buchegg als Spezialfall neu dazukommt. Im Kanton Bern wurde die Aktualisierung und Revision der Ortsbildaufnahmen mit dem Kantonsteil Unteres Emmental abgeschlossen. Dabei gab es in den Bewertungen keine Änderungen. Im ISOS fungieren nach wie vor 24 Ortsbilder von nationaler Bedeutung im Unteren Emmental. Die Bundesverfassung verpflichtet den Bund heimatliche Landschaften und Ortsbilder, geschichtliche Stätten sowie Naturund Kulturdenkmäler zu schonen und zu erhalten. Als Entscheidungsgrundlage erstellt er Inventare von Objekten mit nationaler Bedeutung im Bereich des Natur- und Heimatschutzes, darunter auch das Bundesinventar ISOS, das regelmässig überprüft und bereinigt wird. Über Aufnahme, Änderung oder Streichung von Objekten entscheidet der Bundesrat nach Anhörung der Kantone. Seit 1981, als eine erste Serie mit 122 Objekten ins ISOS aufgenommen wurde, konnte das Bundesinventar um 15 Serien ergänzt werden.

→  www.bak.admin.ch Der Verein «Pro Villa Wiesental» und dessen Präsident Gallus Hufenus rufen auf, eine Petition zur Rettung der Villa Wiesental zu unterschreiben. Der elegante Bau im Stil der Gründerzeit an der Rosenbergstrasse gilt als wichtiges Bauzeugnis des späten 19. Jahrhunderts für die Stadt St. Gallen. Anstelle der Villa Wiesental ist eine Neuüberbauung geplant. Die Petition bittet die Eigentümerin Swisscanto, bzw. die Generalunternehmung HRS, der städtebaulichen, architektonischen und kulturhistorischen Bedeutung der Villa Wiesental Rechnung zu tragen. Die Villa soll erhalten, renoviert und einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

→  www.villawiesental.ch

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EUROPÄISCHE TAGE DES DENKMALS Stein und Beton Die 19. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals findet am 8. und 9. September 2012 statt. Sie ist den Werkstoffen «Stein und Beton» gewidmet. Ziel des Anlasses ist es, das Interesse an unseren Kulturgütern und deren Erhaltung zu wecken. An rund 310 Orten in der ganzen Schweiz wird zu Führungen, Besichtigungen, Exkursionen sowie vielen weiteren Veranstaltungen eingeladen.

→  www.hereinspaziert.ch

LANDSCHAFT DES JAHRES 2012

Birspark-Landschaft H.-J. Fankhauser

WAS MACHT DIE DENKMALPFLEGE?

Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) vergibt zum zweiten Mal die Auszeichnung «Landschaft des Jahres». Der Preis 2012 geht an die Birspark-Landschaft in der Nordwestschweiz und damit an eine urbane Landschaft im Spannungsfeld der Schutzund Nutzinteressen einer Agglomeration, nachdem vor einem Jahr mit dem Val Sinestra im Unterengadin eine Postkartenlandschaft in den Alpen ausgezeichnet wurde. Die Birspark-Landschaft umfasst den Raum entlang der Birs zwischen Angenstein und der Birsmündung mit der zum Teil revitalisierten Birs und ihren Uferschutzzonen und Naturoasen, mit weiten, offenen Landschaften und wertvollen Lebensräumen in der Reinacherheide, einem Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung, mit dem gepflegten Park im Grünen und den Merian Gärten in der Brüglinger Ebene. Zur Birspark-Landschaft gehören auch die Industrie-, Gewerbeund Wohngebiete, Sportanlagen und Kleinwasserkraftwerke im Birsraum. Die basel-landschaftlichen Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Münchenstein, Muttenz, Pfeffingen und Reinach und die solothurnische Gemeinde Dornach erhalten die Auszeichnung «Landschaft des Jahres» für das gemeinsame Engagement für eine sorgfältige Entwicklung und Pflege der Birspark-Landschaft. Diese Gemeinden arbeiten in der vor wenigen Jahren geschaffenen Institution «Birsstadt» (vgl. Heimatschutz/Patrimoine 1/2012) zusammen. In diesem Zusammenhang entstand unter der Leitung des Kantons Basel-Landschaft auch ein gemeinsames Freiraumkonzept. Diese Zusammenarbeit wird ausgezeichnet, und die Gemeinden sollen ermuntert werden, die Ideen zur weiteren Entwicklung und Aufwertung der Freiräume im Birstal umzusetzen. →  www.sl-fp.ch

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ZUR SACHE/AU FAIT

INITIATIVE POUR LE PAYSAGE

INTERNET

COLLOQUE PLURIDISCIPLINAIRE

Un pas important

Péristyle

Cathédrale de Lausanne

La décision prise le 1er mars 2012 par le Conseil national en faveur d’un prélèvement de la plus-value lors d’un changement d’affectation fournit aux communes et aux cantons le moyen de réduire les zones à bâtir surdimensionnées à la taille prévue dans la législation. Cette compensation de la plus-value est équitable, car il n’est que justice que la collectivité recouvre une partie du bénéfice qu’elle offre à un propriétaire foncier suite à une mesure d’aménagement. Avec cette décision exigeant explicitement des cantons une réduction des zones à bâtir surdimensionnées, il sera à l’avenir possible de réduire aux dimensions prévues par la loi les zones constructibles dépassant les besoins des 15 prochaines années. Par conséquent, on peut supposer que la surface totale des zones à bâtir ne dépassera pas la surface actuelle au cours des 20 prochaines années. La revendication principale de l’Initiative pour le paysage serait ainsi remplie.

La plate-forme multifonctions Péristyle est unique en son genre: à la fois bibliothèque virtuelle et outil d’édition, elle transforme en quelques clics de souris des fichiers Word en eBooks adaptés aux périphériques mobiles, et permet la création et l’impression de revues à la demande. Sous www.peristyle.ch se trouve une bibliothèque virtuelle en open access pour tous ceux qui s’occupent d’histoire de l’art. Cette plate-forme numérique multifonctions est aussi un outil d’édition pour créer et imprimer à la demande des revues personnalisées. Les textes sont importés automatiquement dans la bibliothèque virtuelle, édités, et immédiatement accessibles en formats PDF, HTML ou ePub.

Le Service immeubles, patrimoine et logistique du canton de Vaud et l’Université de Lausanne organisent les 14 et 15 juin 2012 un colloque international afin de faire le bilan de l’expérience acquise ces trente dernières années dans le traitement de la pierre et, en particulier, de la conservation de la molasse aquitanienne de la cathédrale de Lausanne. Le colloque a pour ambition la définition des principes et méthodes à appliquer pour les travaux de conservation/restauration à venir. • Prix: CHF 300.– pour les 2 jours ou CHF 150.– par jour (étudiants: respectivement CHF 200.–/100.– • L’inscription au colloque est obligatoire. Délai d’inscription: 4 juin 2012

→  www.patrimoine.vd.ch/monuments-et-sites/ eglises/cathedrale-de-lausanne

Europa Nostra

→  www.peristyle.ch

→ www.initiative-pour-le-paysage.ch

LANDSCHAFTSINITIATIVE Ein grosser Schritt Der Nationalratsentscheid vom 1. März 2012 zugunsten einer Mehrwertabgabe bei Einzonungen gibt den Gemeinden und Kantonen die Mittel in die Hand, überdimensionierte Bauzonen auf das gesetzlich vorgeschriebene Mass zu verkleinern. Der beschlossene Ausgleich der Mehrwerte ist auch ein Akt der Gerechtigkeit, weil ein Teil des Gewinns, den das Gemeinwesen einem Grundbesitzer mit einer Einzonung seines Bodens schenkt, wieder an dieses zurückfliesst. Mit dem Beschluss, die Verkleinerung überdimensionierter Bauzonen bei den Kantonen explizit einzufordern, wird es künftig gelingen, die Bauzonen auf das gesetzlich vorgeschriebene Mass zu verkleinern, wo sie den Bedarf der nächsten 15 Jahre überschreiten. Damit wird es auch möglich sein, die Gesamtfläche der Bauzonen in den nächsten 20 Jahren nicht über das heutige Niveau ansteigen zu lassen. Die Kernforderung der Landschaftsinitiative wäre damit erfüllt. Die Schlussabstimmung in National- und Ständerat findet am 15. Juni statt.

→ www.landschaftsinitiative.ch

PRIX DU PATRIMOINE CULTUREL DE L’UE

Prix Europa Nostra 2012 Les 28 lauréats du Prix Europa Nostra 2012 ont été choisis parmi 226 projets de 31 pays. Les prix sont répartis en quatre catégories: «Conservation», «Recherche», «Contribution exemplaire», et «Education, formation et sensibilisation». Un des prix de la catégorie «Conservation» (photo): les Moulins à vent du monastère de Saint-Jean le Théologien, Khora (Patmos, Grèce). La cérémonie de remise des Prix du patrimoine culturel de l’UE/Concours Europa Nostra de 2012, cérémonie qui aura lieu le 1er juin à Lisbonne, fait partie du programme du Congrès annuel du patrimoine européen d’Europa Nostra. La date limite de soumission des candidatures pour l’année prochaine est le 1er octobre 2012.

→ www.europanostra.org ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

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DIE SCHÖNSTEN BÄDER DER SCHWEIZ

Eine Zeitreise durch 150 Jahre Bädergeschichte Wohl nirgendwo lassen sich die gesellschaftlichen Veränderungen der Schweiz so deutlich an Gebäuden ablesen wie an Schwimmbädern. Zugleich gehören viele dieser Anlagen zu den bedeutendsten architektonischen Zeugnissen ihrer Zeit. Patrick Schoeck-Ritschard, Kunsthistoriker, Schweizer Heimatschutz

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ohann Wolfgang von Goethe hatte feststellen müssen, dass Nacktbaden in der Natur selbst «entfernt von aller Wohnung, ja von allem betretenen Fusspfad» im Zürich des 18. Jahrhunderts nicht gerne gesehen war. Obwohl man sich im Lande von JeanJacques Rousseau befand, musste die unbekleidete Männergruppe «aus dem oberen stummen Gebüsch herab Steinwurf auf

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Steinwurf erfahren». So blieb den Naturbegeisterten nichts anderes übrig, als «das erquickende Element zu verlassen und ihre Kleider zu suchen.» (Dichtung und Wahrheit, Buch 19) Das 19. Jahrhundert ging mit einem rasanten Wachstum der Städte einher, in denen der Platz für verschiedene Bedürfnisse beschränkt war. Verstecke, wie sie Goethe beschreibt, liessen sich dort immer


© Nina Baisch

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Das Frauenbad Stadthausquai in Zürich (1887, Arnold Geiser) Les bains pour femmes du Stadthausquai à Zurich (1887, Arnold Geiser)

verschwunden. Heute werden die gemeinschaftlichen Bereiche viel intensiver genutzt. Mancherorts, so zum Beispiel im Frauenbad Stadthausquai in Zürich, entstanden sogar Liegebereiche ausserhalb der Palisaden, die rege genutzt werden. Technik und Körperkultur Der Trend zur Blässe hatte um 1900 dem Wunsch nach Bräune Platz gemacht. Die Körperkulturbewegung, hatte von Deutschland her kommend in der Schweiz Fuss gefasst. Zahlreiche Vereine formierten sich und bauten etwas abseits der städtischen Siedlungen Luft- und Sonnenbäder, die zumindest teilweise später um Freibäder erweitert wurden. Fast zeitgleich machte die Schwimmbadtechnik einen gewaltigen Sprung, und in der Folge erhielt St. Gallen 1904–06 mit dem Volksbad ein Hallenbad, und in Winterthur entstand 1908–11 mit dem Schwimmbad Geiselweid ein riesiges künstliches Freibad. Der Bau solcher künstlicher Freibäder erlebte nach dem Ersten Weltkrieg einen wahren Boom. In den Städten, aber auch in den Tourismuszentren, die von einer wohlhabenden und aufgeschlossenen urbanen Klientel besucht wurden, schossen sie wie Pilze aus dem Boden. Es war die Zeit, als sich der Ingenieur Beda Hefti zum führenden Schwimmbadbauer der Schweiz aufschwang. Seine ersten Bauten wie das Motta-Freibad (Bains de la Motta) in Freiburg waren trotz der Verwendung von Beton und Ziegelsteinen formal noch stark von den Kastenbädern beeinflusst: Die nahe bei den Becken angeordneten Garderobengebäude schlossen das Innere weiterhin hermetisch von der Umwelt ab. Die schmalen Bereiche dazwischen waren Erschliessungszonen und eigneten sich kaum zur Entspannung – die Bäder hatten in erster Linie der sportlichen Ertüchtigung zu dienen. Die Moderne hält Einzug Unter dem Eindruck der Moderne erlebte die Bäderarchitektur um 1930 ihre grösste Zäsur: Die Areale vergrösserten sich um ein Vielfaches, und die Liege- und Spielwiesen bildeten fortan einen zentralen Bestandteil des gestalterischen Gesamtkonzeptes. Massgeblich für diesen radikalen Wandel waren nicht nur die Forde-

weniger finden. Da die Sport- und Naturbegeisterung in gleichem Masse anwuchs wie der Wunsch nach mehr Hygiene, musste ein Ausgleich zwischen der oberflächlichen gesellschaftlichen Prüderie und den realen Wünschen der Bevölkerung stattfinden. Einsicht verboten Die Kastenbäder an den See- und Flussufern dienten als Ventil für diese neuen gesellschaftlichen Bedürfnisse. Die hohen Holzpalisaden, die das Innere der Bäder von der Aussenwelt abschirmten, schufen einen geschützten Raum, der das Sporttreiben und die Körperhygiene in einem eng begrenzten Rahmen zuliess. Das Modell war derart erfolgreich, dass beispielsweise in Zürich zwischen 1837 und 1900 nicht weniger als zehn geschlechtergetrennte «Badhäuser» entstanden. In den heute übrig gebliebenen Kastenbädern lässt sich der damalige Bäderbetrieb nur noch begrenzt erleben: Die kleinen Einzelkabinen, in denen auf engstem Raum gebadet wurde, sind heute

DIE SCHÖNSTEN BÄDER

Geniessen Sie den Sommer in den aussergewöhnlichsten Bädern der Schweiz! Das handliche Büchlein passt in jede Tasche und lädt ein zur Entdeckungsreise.

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rungen nach Sonne, Luft und Gesundheit, sondern auch das allmähliche Aufweichen der Geschlechtertrennung. Die Gliederung der Gebäude war seither vom Zwang der Abgrenzung befreit. Deutlich lässt sich dies am Strandbad Biel (1929–32) ablesen, das von der sozialdemokratisch regierten Stadt als «Volksbad» errichtet wurde: Ein zentrales Gebäude fasst Kasse, Restaurant und Umkleidekabinen unter einem Dach zusammen. Die Mauern, Zäune, Hecken und Sträucher bildeten auch andernorts weniger eine von Scham geprägte Begrenzung, sondern dienten vor allem der Zugangskontrolle. Wie stark die Abkehr vom hermetischen Kastenbad war, macht besonders das Terrassenschwimmbad in Baden (1932–34) deutlich: Die weitläufige Anlage am steilen Ufer der Limmat erstreckt sich über drei Ebenen, die den Blick auf die Altstadt und das Wäldchen am gegenüberliegenden Abhang freigeben. Nicht weniger pointiert spielen die Bäder von Thun, Wengen oder das Schwimmbad Wolfensberg mit der Aussicht als Element des Gesamterlebnisses. Neuer Ausdruck, altes Muster Seit der Abkehr von der geschlossenen Form des Kastenbades hat sich das Konzept einer freieren Setzung der Bauvolumen und Schwimmbecken dauerhaft etabliert. Die Gestaltung der Gebäude selbst stand dagegen weiterhin im Zeichen des jeweiligen architektonischen Zeitgeistes. Freibäder aus den 1940er- und 1950erJahren wie das Schwimmbad Letzigraben in Zürich (1947–49) oder dasjenige von Grenchen (1956) ersetzten die Strenge und Schlichtheit des Neuen Bauens durch eine fast schon liebliche

Zurückhaltung. Um 1960 brach der Sichtbeton mit diesen Konventionen, und aus Sprungtürmen und Garderobengebäuden wurden ausdrucksstarke Skulpturen. Auch wenn sich am Sichtbeton heute noch die Geister scheiden, gehören einige der Bäder aus den 1960er-Jahren zu den bedeutendsten Bauten dieser Zeit, darunter das Schwimmbad Bünzmatt in Wohlen von Dolf Schnebli (1965–67) und das Bagno Pubblico in Bellinzona (1967–70, vgl. S. 18 in diesem Heft), die weit über die Landesgrenzen hinweg Beachtung fanden. Qualität für die Freizeitgesellschaft Auch heute wecken neue Schwimmbäder gleichermassen das Interesse der Fachleute und des neugierigen Publikums. Wettbewerbe und engagierte Architekturbüros sorgen für eine hohe gestalterische Qualität und schaffen kluge Freiräume für die moderne Freizeitgesellschaft. Ein einheitlicher Stil lässt sich nicht ausmachen, doch wird in der Rückschau vielleicht der Versuch, mit unterschiedlichen Formen und Materialien auf den vorhandenen historischen und landschaftlichen Kontext zu reagieren, als Merkmal erkannt werden. Trotz aller Freude an den neuen Freibädern: Die Sicherheitsnormen und die Wünsche nach Kosteneffizienz bringen es mit sich, dass erschreckend banale Spielgeräte und Möblierungen die ansonsten so feinfühligen Anlagen bevölkern. Wer das nicht mag, dem bleibt immer noch die Möglichkeit, wie Goethe an einem abgelegenen Flecken ein Bad im Freien zu nehmen. Sofern man adäquat bekleidet ist, dürften auch kaum mehr Steine fliegen.

Schweizer Heimatschutz

Das Motta-Freibad (Bains de la Motta) in Freiburg (1923–24, Beda Hefti, Frédéric Broillet, Augustin Genoud)

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Schweizer Heimatschutz

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La piscine en terrasses de Baden (1932–34, Alfred Gantner) Das Terrassenschwimmbad in Baden (1932–34, Alfred Gantner)

LES PLUS BEAUX BAINS DE SUISSE

Voyage à travers 150 ans d’histoire des bains Sans doute aucune catégorie d’ouvrages n’est-elle plus révélatrice des évolutions sociales survenues en Suisse que les bains et piscines. Nombre de ces réalisations comptent du reste parmi les principaux témoins architecturaux de leur époque. Patrick Schoeck-Ritschard, historien de l’art, Patrimoine suisse

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ohann Wolfgang von Goethe avait constaté à ses dépens que, dans la Zurich du XVIIIe siècle, se baigner nu dans la nature n’était pas très bien vu, fût-ce loin «de toute habitation et même de tout sentier battu». Bien que l’on fût au pays de Jean-Jacques Rousseau, les baigneurs dévêtus qu’il avait rejoints subirent «des buissons muets qui les dominaient (...) une lapidation en règle». Aussi ne restait-il à ces amateurs de nature rien d’autre à faire que «de quitter l’élément bienfaisant et de retourner à leurs habits» (Poésie et vérité, Livre XIX). Le XIXe siècle fut marqué par la croissance fulgurante des villes, où l’espace disponible pour répondre aux besoins de la population était limité. Les cachettes que décrivait Goethe se faisaient toujours plus rares. Comme l’engouement pour le sport et la nature augmentait dans la même mesure que les aspirations hygiénistes, il fallait que la pruderie cède du terrain face aux besoins réels des citadins.

A l’abri des regards Dans ce contexte, les bains sur pilotis qui furent érigés au bord des lacs et des rivières servaient pour ainsi dire de soupape. Leurs hautes palissades de bois délimitaient un espace protégé du monde extérieur, qui permettait, dans un cadre très restreint, l’exercice physique et l’hygiène corporelle. Ce modèle connut un tel succès que Zurich vit se réaliser, entre 1837 et 1900, une bonne dizaine de «maisons de bains» où les sexes étaient, bien entendu, séparés. Dans les vieux bains encore conservés, les cabines individuelles très exiguës dans lesquelles on se baignait à l’époque ont disparu. Aujourd’hui, les espaces communautaires sont beaucoup plus utilisés. Il est même arrivé – comme dans les bains pour femmes du Stadthausquai à Zurich – que soient aménagées, hors de l’enceinte, des zones où s’allonger au soleil.

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Technique et culture physique Vers 1900, la pâleur en vogue jusque-là avait cédé le pas au désir de bronzage; venu d’Allemagne, le mouvement de la «Körperkultur» s’était implanté en Suisse. De nombreuses sociétés se formèrent et construisirent, un peu à l’écart des centres urbains, des établissements de cure d’air et de soleil, dont certains furent plus tard complétés par des piscines de plein air. Presqu’à la même époque, les progrès technologiques permirent des réalisations comme la piscine couverte de St-Gall (1904–06) ou la vaste piscine de plein air de Geiselweid à Winterthour (1908–11). Après la Première Guerre mondiale, les piscines à ciel ouvert connurent un véritable boom, surtout dans les villes et dans les centres touristiques fréquentés par une clientèle aisée et ouverte d’esprit. C’est à cette époque que l’ingénieur Beda Hefti s’imposa comme le pionnier du domaine en Suisse. Malgré le recours au béton et à la brique, ses premières réalisations – notamment les

«Vers 1900, la pâleur en vogue jusque-là avait cédé le pas au désir de bronzage» bains de la Motta à Fribourg – restaient, sur le plan formel, très influencées par les bains sur pilotis: entourant de très près les bassins, les vestiaires coupaient complètement le site de l’extérieur. Les étroits espaces de circulation ménagés entre les deux ne se prêtaient guère à la détente – on était surtout là pour faire de l’exercice. L’avènement de la modernité C’est autour de 1930 que l’architecture des bains connut, sous l’impulsion du Mouvement moderne, sa plus importante mutation: l’étendue des installations augmenta considérablement et les pelouses où jouer ou s’étendre devinrent une composante essentielle des nouveaux complexes. Ce changement radical ne s’explique pas seulement par les aspirations de l’époque à plus de soleil, d’air et de bien-être, mais aussi par l’estompement progressif de la séparation entre les sexes, qui permettait une disposition beaucoup plus libre des bâtiments. C’est ce qu’illustre bien la Plage de Bienne (1929–32), véritables «bains populaires» réalisés par les autorités sociales-démocrates de la ville: ici, un édifice central rassemble sous un même toit caisse, restaurant et cabines de vestiaires. Désormais, murs, clôtures, haies et autres arbustes servaient moins à masquer pudiquement les corps qu’à contrôler l’accès aux sites. La piscine en terrasses de Baden (1932–34) montre à quel point l’on s’était éloigné des palissades des bains sur pilotis: implantée sur la rive en pente raide de la Limmat, cette vaste installation se développe sur trois niveaux d’où l’on jouit d’une vue imprenable sur la vieille ville et le versant boisé d’en face. Les piscines de Thoune, de Wengen ou de Wolfensberg font également de la vue un élément essentiel de l’expérience qu’elles proposent. Expression nouvelle, ancien modèle Après l’abandon du schéma introverti des bains sur pilotis, constructions et bassins furent implantés plus librement. Sur le plan architectural, cependant, les bâtiments témoignaient

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chaque fois de l’esprit du temps. Dans les piscines de plein air des années 40 et 50 – comme celle du Letzigraben à Zurich (1947– 49) ou celle de Granges (1956) – la simplicité parfois un peu austère du Neues Bauen fait place à une discrétion qui confine au croquignolet. Vers 1960, le béton apparent rompt avec ces conventions; plongeoirs et vestiaires se muent en d’expressives sculptures. Et si ce matériau reste loin de faire l’unanimité, quelques piscines des années 60 – notamment celle de Bünzmatt à Wohlen (1965–67) et les bains publics de Bellinzone (1967–70, cf. article p. 18) – sont des réalisations architecturales de premier plan, dont la fortune critique s’étendit bien au-delà des frontières nationales. Des réalisations contemporaines de qualité Aujourd’hui, les piscines continuent de susciter l’intérêt des professionnels et du public. Grâce à l’organisation de concours et à la participation d’architectes engagés, sont créés, pour la société des loisirs contemporaine, des lieux d’une grande qualité architecturale. Si aucun style ne domine, on verra peut-être, rétrospectivement, dans la tentative de répondre au contexte historique et paysager par des formes et matériaux spécifiques, un trait commun aux complexes actuels. Quel que soit toutefois le plaisir que procurent des réalisations conçues avec autant d’intelligence et de sensibilité, les normes de sécurité et les soucis d’économie font qu’on les équipe trop souvent de jeux et d’éléments de mobilier d’une effrayante banalité. Reste, pour y échapper, la possibilité de se baigner, comme Goethe, dans un coin reculé. Pour autant que l’on garde une tenue adéquate, on ne risque en principe plus d’être chassé à coup de pierres.

LES PLUS BEAUX BAINS DE SUISSE Profitez de l’été en vous immergeant dans les bains les plus extraordinaires de Suisse! Un petit livre pratique à emporter avec soi vous invite à parcourir le pays à la découverte de ses plus beaux bains.

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© Nina Baisch

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La piscine couverte de St-Gall (1904–06, Albert Pfeiffer) Volksbad St. Gallen (1904–06, Albert Pfeiffer)

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La piscine Bünzmatt à Wohlen (1965–67, Dolf Schnebli) Schwimmbad Bünzmatt Wohlen (1965–67, Dolf Schnebli)

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La piscine de Granges (1953–56, Beda Hefti) Schwimmbad Grenchen (1953–56, Beda Hefti)

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La piscine de Lancy (1967–68, Georges Brera, Pierre Nierlé, Paul Waltenspühl) Schwimmbad in Lancy (1967–68, Georges Brera, Pierre Nierlé, Paul Waltenspühl)

Michael Hanak

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Schweizer Heimatschutz

Christoph Wider

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Marion Nitsch

Daniela Dreizler: «Das Bäderquartier ist der falsche Ort für einen Bädersupermarkt». Daniela Dreizler: «Le quartier des bains n’est pas l’endroit approprié pour l’ installation d’un hypermarché thermal».

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IM GESPRÄCH MIT DANIELA DREIZLER

«Wir wollten nicht zuschauen, wie andere wegschauen» Daniela Dreizler wohnt in Baden und engagiert sich in der IG «schöner baden» gegen das Projekt, das der Tessiner Architekt Mario Botta für das Bäderquartier entworfen hat. Sie wehrt sich als Einwohnerin wie als Architektin dezidiert dagegen, dass im Bäderquartier ihrer Stadt mit einem einzigen Bau zerstört wird, was über Jahrhunderte organisch gewachsen ist. Marco Guetg, Journalist, Zürich

Heute wohnen Sie in Baden. Trifft man Sie auch im Badener Thermalbad an? Ja, und ich schätze dieses sinnliche und ruhige Bad sehr ... ... das ja Mitte der 1960er-Jahre von Otto Glaus gebaut worden ist ... ... genau. Leider wurde es von seinen Besitzern vernachlässigt. Trotzdem sind die liebevoll gestalteten Details und die Qualität des Entwurfs immer noch erkennbar. Die Raumabfolge ist durchdacht, und mit den drei Atrien lässt Otto Glaus Innen- und Aussenräume ineinander übergehen. Das Bad liegt sehr schön in der Topografie auf dem Niveau der Quellen. Das Dach hat er auf Strassenniveau als öffentliche Gartenterrasse gestaltet. Den historischen Hotels bleibt somit der Raum für ihre Schaufassaden. Baden und sein Bäderquartier haben eine leidige Geschichte. Als dann 2008 fünf renommierte Architekturbüros zu einem Studienauftragsverfahren für diesen Ort eingeladen wurden, war die Erleichterung gross, dass an dieser Brache an der Limmat endlich etwas passiert. Das ist richtig, und die Freude wäre auch ungetrübter, wenn die Voraussetzungen für dieses Studienauftragsverfahren besser gewesen wären. Was lief falsch? Die Aufgabenstellung war falsch! Man ging von jährlich einer halben Million Besuchern aus, und das verlangt nun mal ein entsprechendes Volumen. Es wurde nicht nach einem Bäderkonzept gefragt, sondern die Umsetzung eines riesigen Raumprogramms für Wellness, Fitness und Tiefgarage gefordert.

Die Jury hat sich schliesslich für das Projekt von Mario Botta entschieden ... … wobei ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte: Benno Zehnder, der VR-Präsident der Verenahof AG, wollte Mario Botta einen Direktauftrag geben! Aber der Juryentscheid fiel einstimmig. Die Stadt ging von Anfang an auf die Wünsche der Verenahof AG ein und liess sich in der Jury von zwei Politikern vertreten. Mit von der Partie war der Stadtammann mit seinem Wahlversprechen, das Problem Bäder in seiner Amtszeit zu lösen. Im Übrigen ist die Architektin Astrid Staufer als Ersatzjurorin zurückgetreten, und Diener & Diener haben sich aus dem Verfahren zurückgezogen. Das zeigt doch, dass etwas nicht stimmen kann. Im Jurybericht erfährt man, dass ökonomische Argumente und nicht Städtebau oder Architektur ausschlaggebend waren. War der Juryentscheid für Mario Botta die Geburtsstunde der IG «schöner baden»? Ja, wir haben uns gesagt: Da muss etwas schiefgelaufen sein. Wir wollten nicht zuschauen, wie andere wegschauen. Es kann doch nicht sein, dass ein Projekt, das das Bäderquartier völlig ignoriert, im ersten Rang steht! Sehr bald haben wir festgestellt, dass die im Studienauftrag gesuchte Grösse nicht an diesen Ort passt. Das Bäderquartier ist der falsche Ort für einen Bädersupermarkt.

IG schöner baden

Daniela Dreizler, Sie sind in der Nähe von Baden aufgewachsen. Hatten die Bäder schon in Ihrer Kindheit eine Bedeutung? Nein. Als Teenager gingen wir manchmal ins Zurzacher Thermalbad. Das Bäderquartier entdeckt habe ich während meiner Zeit an der Kantonsschule in Baden. Diesen verschlafenen Ort mit seinem Charme und der geheimnisvollen Ausstrahlung fand ich damals schon sehr speziell.

Projekt «Botta-Bad» in Baden AG (Fotomontage) Le projet de Mario Botta à Baden AG (image de synthèse)

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Wer gehört zur IG «schöner baden»? Die zehn Mitglieder haben unterschiedliche Berufe und Lebensentwürfe, sind in Baden aufgewachsen oder haben die Jugend hier verbracht. Vier von uns sind Architekten. Schauen wir etwas genauer auf das Botta-Projekt. Was konkret kritisieren Sie: die fehlende städtebauliche Einbindung, das Volumen, die Verkehrskonzeption? Das alles gehört dazu, wobei es ja gerade die Grösse des Projektes ist, die diese Probleme potenziert, wo wir wieder bei der Aufgabenstellung des Studienauftragsverfahrens sind. Bei Bottas Entwurf vermissen wir aber ein Badkonzept für das mineralreichste Wasser der Schweiz. Sein Entwurf ist eine Hülle, die laut Architekt mit dem Badeangebot aufgefüllt wird. Dem Projekt liegt eine skulpturale Idee einer Hand mit fünf Fingern, die sich zum Flussraum öffnen, zugrunde. Man badet aber auf einer zweigeschossigen Tiefgarage und nicht im Flussraum. Das Bad hat keinen Bezug zur Topografie. Gegenüber dem kleinteiligen historisch gewachsenen Bäderquartier reagiert Botta mit einem 130 Meter langen Flachdachriegel, den er sinnigerweise la «barra» nennt. Der Bau mit einer Gesamtlänge von 153 Metern füllt den gesamten Perimeter flächendeckend. Es ist kein Miteinander, sondern ein Gegeneinander von Alt und Neu. Ist die IG «schöner baden» grundsätzlich gegen einen Neubau an diesem Ort? Überhaupt nicht. Auf unserer Internetseite zeigen wir unter anderen einen Vorschlag von Miller & Maranta aus dem Jahr 1999. Die Architekten nehmen in ihrem Entwurf die ortspezifischen Gegebenheiten auf. Aus Neu und Alt entsteht ein Ensemble. Ich denke an die kleinen Plätze, an die asymmetrischen Hotelbauten, die nahe am Wasser stehen. Das Badkonzept knüpft an die Tradition der Kellerbäder an. Zusätzlich binden die Architekten die historischen Bäder des Verenahofs in das neue Bad mit ein.

DANIELA DREIZLER Die 31-jährige Architektin Daniela Dreizler ist im aargauischen Siggenthal-Station aufgewachsen. Nach der Matura besuchte sie den einjährigen Vorkurs an der damaligen Kunstgewerbeschule Basel, entschied sich danach aber für ein Architekturstudium. Während des Studiums sammelte sie Berufserfahrung als Praktikantin, unter anderem im Architekturbüro Ensamble Studio in Madrid. Nach dem Bachelor of Art (BA) an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) hängte sie das Studium für den Master of Art (MA) an, das sie 2010 abschloss. Ein Entscheid, den sie nicht bereut. Sie habe bei hervorragenden Dozenten selbstständig arbeiten und eigenen Aufgabenstellungen nachgehen können. Während des Masterstudiums erhielt sie die Chance als Nachwuchsarchitektin ein Jahr Mitglied der Fachgruppe Stadtgestaltung in Winterthur zu sein. Seit eineinhalb Jahren arbeitet sie im Zürcher Architekturbüro Niedermann-Sigg-Schwendener. Sie wohnt in Baden. ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

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Inzwischen ist die Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) über die Bühne gegangen. Konnte die IG «schöner baden» bei der Ausgestaltung des Gesetzes mitreden? Wir haben uns an zwei Mitwirkungsverfahren beteiligt. Wir haben mit Einwohnerräten verschiedener Parteien Gespräche geführt. Ursprünglich galt für die Bäderzone der Altstadtparagraph. Im Revisionsentwurf wurden dann aber keine Zonenregeln mehr aufgestellt, sondern eine Gestaltungsplanpflicht eingeführt. Trägt irgendein Passus des revidierten Gesetzes die Handschrift der IG «schöner baden»? Leider wurde aus der Mitwirkung nichts berücksichtigt. Die Gestaltungsplanregeln schrieben vor, dass sich Bauten in den Flussraum einfügen müssen und die Umgebungsgestaltung das Ortsbild zu wahren habe. Das können wir nicht ganz ernst nehmen. Nicht die Umgebung, sondern die Neubauten müssen das im ISOS aufgeführte Ortsbild wahren. Einwohnerräte haben mit uns zusammen einen Verbesserungsvorschlag erarbeitet, der dann als Kompromiss vom Rat angenommen wurde: «Bauten und ihre Umgebungsgestaltung müssen sich gut in die bauliche und landschaftliche Umgebung einfügen.» Die IG «schöner baden» hat eine Petition eingereicht. Was verlangen Sie damit? Wir fordern den Stadtrat und die Verenahof AG auf, das Projekt grundsätzlich zu überdenken und zu überarbeiten, und zwar so, dass es auf die bauliche und landschaftliche Umgebung Rücksicht nimmt. Wie ist der Stand der Dinge? Angenommen, es wird nicht auf Ihre Forderungen eingetreten: Kann dann der Botta-Bau realisiert werden? Da die Stadt ihre Aufgabe nur darin sieht, die Gesetze einem Projekt anzupassen, und nicht bereit ist, Stadtentwicklung zu betreiben, müsste wohl der Kanton als Kontrollorgan eingreifen. Investoren sind noch nicht bekannt, und wir zweifeln an der Wirtschaftlichkeit des Projekts. Wenn man sich für eine solche Sache einsetzt, ist man immer auch auf Unterstützung von aussen angewiesen. Wie war zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem Aargauer Heimatschutz? Wir haben Gespräche geführt. In seiner Einwendung zur Revision der BNO nennt der Heimatschutz die wesentlichen Probleme des Projekts und des Vorgehens der Stadt. Das hat uns den Rücken gestärkt. Träumen Sie zum Schluss für das Badener Bäderquartier Ihren Traum. Ich wünsche mir einen Ideenwettbewerb, der die geschlossenen Hotels des Verenahofgevierts mit einbezieht. Dabei sollen Ideen generiert werden, wie das Quartier und die Bädergeschichte weitergestrickt werden könnten. Daraus kann ein einzigartiges Thermalbad entstehen, das nur zu Baden und seinem Heilwasser passt. Der Charme des Bäderquartiers soll weiterleben. → www.igschoenerbaden.org


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INTERVIEW DE DANIELA DREIZLER

les plus anciennes de Suisse. Le collectif ne s’oppose pas à une construction nouvelle. Il présente d’ailleurs sur son site internet des projets intéressants. La réalisation du complexe a nécessité une révision partielle du règlement des constructions et des affectations. Le collectif a participé aux deux procédures de consultation, mais ses propositions n’ont pas été retenues. Le projet de révision a introduit l’obligation d’établir un plan de quartier. La formulation initialement prévue pour les nouvelles dispositions ne garantissait pas la protection de ce site inscrit à l’inventaire ISOS. Des propositions d’amélioration ont été soumises aux autorités. Un compromis a finalement été trouvé. La formulation adoptée est la suivante: «Les constructions et l’aménagement des espaces extérieurs doivent s’insérer harmonieusement dans l’environnement construit et paysager». Le collectif poursuit son travail. Il entretient de bonnes relations avec la section de Patrimoine suisse qui l’a conforté dans son action. Il vient de lancer une pétition demandant un redimensionnement et une meilleure intégration du projet au site. Le canton ne devrait-il pas jouer son rôle de contrôle? Les investisseurs ne sont pas encore connus et la rentabilité du projet n’a pas encore été établie.

«Nous ne voulions pas rester passifs en détournant notre regard» Daniela Dreizler habite à Baden. Membre du collectif «schöner baden», elle milite contre le projet d’établissement thermal dessiné par l’architecte tessinois Mario Botta. En tant qu’habitante et architecte, elle s’insurge contre ce projet qui bouleverserait le quartier thermal de sa ville dont l’identité s’est forgée sur plusieurs siècles. Marco Guetg, journaliste, Zurich

yant grandi à Siggenthal-Station, en Argovie, Daniela Dreizler a découvert le quartier thermal de Baden quand elle fréquentait l’école cantonale. Dès cette époque, elle est tombée sous le charme désuet et quelque peu mystérieux des lieux. Aujourd’hui, elle habite à Baden et apprécie les bains thermaux. L’établissement thermal construit en 1965 par Otto Glaus comporte trois atriums servant de lieux d’échange entre espaces extérieurs et intérieurs. Il s’intègre parfaitement à la topographie. Au niveau de la rue, le toit aménagé en terrasse-jardin est un espace public. L’entretien a été négligé et l’annonce du lancement d’un concours d’architecture en 2008 a fait naître un fol espoir. Malheureusement, le concept programmatique n’a pas été défini correctement. Il a été demandé aux architectes de concevoir un projet de complexe mammouth permettant d’accueillir un demimillion de visiteurs par année. Officiellement, le jury s’est décidé à l’unanimité pour le projet de Mario Botta. Daniela Dreizler sait toutefois que le président du Conseil d’administration de la société Verenahof voulait dès le départ confier la commande à Mario Botta et que la ville s’est fait représenter par deux politiciens dont la priorité était de régler rapidement la question. Deux démissions au sein du jury incitent également à une certaine perplexité. Par ailleurs, le rapport du jury ne laisse aucune équivoque sur la préséance des arguments économiques sur l’urbanisme ou l’architecture. Le collectif «schöner baden» s’est créé immédiatement après l’annonce des résultats du concours. Réunissant dix membres dont quatre sont architectes, il était à ses yeux inconcevable qu’un projet remportant le premier prix tienne si peu compte du site environnant. Sa critique porte sur l’absence d’intégration du projet au quartier ainsi que sur ses dimensions et sur la mobilité. Mario Botta a dessiné son projet en figurant une main avec ses cinq doigts s’ouvrant sur la Limmat. Cependant, le lien avec le quartier thermal existant est barré par une construction de 130 m de long dénommée la «barra» qui sépare le projet du quartier thermal historique. Tout le périmètre disponible est construit. Il n’y a pas d’interaction entre l’ancien et le nouveau. Le collectif aurait souhaité un projet thermal intégré qui honore Baden, l’une des stations thermales

Marion Nitsch

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Daniela Dreizler dans le quartier thermal de Baden Daniela Dreizler im Badener Bäderquartier

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FORUM

LES BAINS PUBLICS DE BELLINZONE, 1967–1970

La baignade devient un spectacle Les architectes Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati et Ivo Trümpy, viennent d’être mandatés pour étudier le devenir de leur œuvre de jeunesse. Christian Bischoff, architecte, Genève

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rchitectes et historiens de l’architecture s’accordent pour attribuer une place de choix aux bains de Bellinzone dans l’architecture de la seconde moitié du XXe siècle: ils sont d’une «importance cruciale» pour Mario Botta, «un paradigme d’architecture territoriale» pour Bruno Reichlin, «un de ces projets, que l’on ne voit que tous les quarante ans» pour Luigi Snozzi. Quant à Martin Steinmann, il écrit «l’admiration qu’il éprouve pour cette œuvre-clé de l’architecture tessinoise des années septante».

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La reconnaissance de l’importance de cette réalisation architecturale ne date pas d’aujourd’hui. Les bains de Bellinzone font partie de ces œuvres dont la valeur a immédiatement été perçue, décrite, déclarée. Dès février 1971 – les bains ont certes été inaugurés l’été précédent mais la construction de la passerelle n’est pas terminée – Diego Peverelli écrit dans la revue Werk un article où il met en relation les bains de Bellinzone avec deux autres réalisations récentes: la piscine de Lancy près de Genève (1967–1968,


Enrico Cano

FORUM

Les bains de Bellinzone en 2009 Das Bagno di Bellinzona 2009

Georges Brera, Pierre Nierlé, Paul Waltenspühl) et les bains régionaux de Zurzach en Argovie (1968–69, Fritz Schwarz). Ces trois établissements de bains, en particulier le genevois et le tessinois, témoignent selon lui de l’attitude responsable d’architectes qui ne se sont pas limités à satisfaire les fonctions spécifiques définies par leurs mandats mais ont su reconnaître la «nécessité d’élargir le cadre de leurs interventions aux relations avec les éléments primaires existants»: la ville, l’agglomération, la région, leurs caractères topographiques et paysagers. L’article de Diego Peverelli n’est pas qu’un simple compte-rendu technique, comme c’est souvent le cas dans Werk à cette époque, mais une vraie contextualisation théorique des bains de Bellinzone. L’auteur y met en évidence la dimension territoriale du projet. Les données du site étaient les suivantes: à l’est la ville avec son noyau moyenâgeux et les nouveaux quartier qui se sont développés concentriquement autour d’elle; à l’ouest la rivière Tessin; entre les deux, la vaste plaine alluviale qui s’étend du nord au sud, encore en grande partie libre de constructions. Le concept du projet, réalisé suite à un concours d’idées organisé par la municipalité en 1967, était d’éviter de faire des bains utilisés seulement de manière saisonnière, une barrière entre la ville et les berges de la rivière, site naturel de loisirs apprécié des habitants du chef-lieu tessinois. L’élément central du nouvel équipement sportif est au contraire un élément de liaison qui rattache la ville à son cours d’eau: une longue passerelle rectiligne de 380 mètres, tendue entre les quartiers périphériques de la ville et les berges

du Tessin. Ce passage surélevé donne à ses usagers une toute nouvelle perception du site: la promenade devient un événement, c’est un balcon ouvert sur le paysage des «Tre Valli» et ses châteaux, la distance entre le bâti et l’espace naturel longeant la rivière acquiert une dimension physiquement perceptible, la planéité du sol qui file sous l’ouvrage est mis en exergue, la baignade devient un spectacle… La mégastructure comporte trois niveaux: au niveau supérieur, à six mètres au-dessus du terrain, la passerelle piétonne, accessible en tout temps, conduit tout droit vers la rivière. De cette promenade, une rampe et un escalier mènent au niveau intermédiaire, à trois mètres de hauteur, où sont situés les services de la piscine: caisses, cabines, vestiaires. L’expression architecturale joue du contraste entre ces éléments légers, réalisés en acier zingué avec remplissages de verre Thermolux et d’Eternit et la structure massive de la passerelle, en béton armé. Le niveau du sol est entièrement consacré à la baignade et au bronzage. La pelouse-solarium s’étend librement entre les bassins situés tantôt au nord, tantôt au sud de la passerelle. Afin de ne pas entraver cette perméabilité nord-sud et la perception du sol qui file sous l’ouvrage, les seuls éléments construits de plain-pied sont des blocs de service et le restaurant. Les bassins sont creusés dans le sol et, pour que la couleur de l’eau rappelle celle des rivières tessinoises et leurs lits de galets, ils sont en ciment coulé apparent. Une restauration attentive est nécessaire Les bains de Bellinzone ont aujourd’hui plus de 40 ans. L’ouvrage résiste bien au temps mais au cours des ans des dégradations sont apparues: la dilatation fait se détacher les parapets de béton de la dalle de la passerelle; les parties métalliques sont corrodées et doivent être protégées par un nouveau zingage et partiellement remplacées; la végétation recouvre une bonne part des parapets de béton armé… Par ailleurs des modifications malheureuses ont été faites: la rampe qui reliait la passerelle à la promenade au bord du Tessin a été supprimée; le pavement de bois du niveau intermédiaire a été remplacé par des éléments qui ne respectent ni les dimensions, ni le profil, ni même le matériau d’origine; toutes les surfaces des bassins ont été traitées avec un revêtement imperméable blanc qui donne a l’eau une couleur bleue peu naturelle… Enfin, la végétation n’a cessé de croître et la relation au paysage s’en trouve profondément modifiée. Une restauration attentive est nécessaire. Conscients de cet état de fait, plusieurs professeurs et enseignants de l’Accademia di Mendrisio, dont Franz Graf, Nicola Navone, Bruno Reichlin, se sont mobilisés et ont organisé diverses manifestations consacrées aux bains de Bellinzone: à l’automne 2009, à Mendrisio, une exposition monographique ainsi qu’un séminaire consacré à la sauvegarde de l’œuvre. En 2010, à l’occasion de la présentation de cette même exposition à l’Ecole polytechnique fédérale de Zurich, un ouvrage monographique est paru: Il Bagno di Bellinzona di Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati, Ivo Trümpy. Il rassemble les contributions de Bruno Reichlin, Nicola Navone, Martin Steinmann, Franz Graf et Monica Sciarini et s’entend comme un apport à la sauvegarde de cette œuvre majeure de l’architecture suisse de la seconde moitié du XXe siècle. Il semble qu’il ait atteint son but: Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati et Ivo Trümpy, les trois architectes d’origine, viennent d’être mandatés pour étudier le devenir de leur œuvre de jeunesse.

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FORUM

DAS BAGNO DI BELLINZONA, 1967–1970

Das Freibad als Bühne Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati und Ivo Trümpy haben den Auftrag erhalten, sich in einer Studie mit der Zukunft ihres Frühwerks zu befassen. Christian Bischoff, Architekt, Genf

A

rchitekten und Architekturhistorikerinnen sind sich einig, dass dem berühmten Bagno di Bellinzona eine herausragende Stellung in der Baukunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zukommt: Für Mario Botta ist das Freibad der Tessiner Kantonshauptstadt «von entscheidender Bedeutung» und für Bruno Reichlin «ein Paradigma der territorialen Architektur», während Luigi Snozzi es als «eines dieser Projekte, die man nur alle vierzig Jahre antrifft», bezeichnet und Martin Steinmann über die Bewunderung schreibt, die er für dieses «Schlüsselwerk der Tessiner Baukunst der 70er-Jahre» empfindet. Die Bedeutung des Bagno di Bellinzona wird nicht erst heute anerkannt. Vielmehr gehört es zu den Bauten, deren Wert sofort wahrgenommen und kommentiert wurde. Bereits im Februar 1971 schrieb Diego Peverelli in der Zeitschrift Werk einen Artikel über diesen Bau, der erst im Sommer zuvor eröffnet worden war, wobei die Passerelle damals noch nicht fertiggestellt war. Darin

Die lang gestreckte Passerelle zwischen der Stadt und dem Flussufer (1970)

Archivio del Moderno, Mendrisio, Fondo Aurelio Galfetti

La passerelle tendue entre la ville et les rives de la rivière (1970)

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verglich er ihn mit zwei anderen herausragenden Badeanlagen der damaligen Zeit: dem Schwimmbad von Lancy bei Genf (1967– 1968, Georges Brera, Pierre Nierlé, Paul Waltenspühl) sowie den Bädern von Zurzach im Aargau (1968–69, Fritz Schwarz). Diese drei Bäder – und insbesondere jene in Genf und im Tessin – zeugten gemäss Peverelli von der verantwortungsbewussten Haltung

«Die Farbe des Wassers erinnert an jene der Tessiner Flüsse mit ihrem Kieselbett» der Architekten, die sich nicht damit begnügt hätten, die spezifischen Funktionen ihres Auftrags zu erfüllen. Vielmehr hätten sie die Notwendigkeit erkannt, den Rahmen ihrer Interventionen zu erweitern und auch die Stadt, die Agglomeration und die Region mit ihren topografischen und landschaftlichen Besonderheiten als primäre bestehende Elemente in ihr Projekt mit einzubinden. Peverellis Artikel war eine eigentliche theoretische Kontextualisierung des Freibads von Bellinzona, in dem er die territoriale Bedeutung dieses Projekts deutlich machte. Die Gegebenheiten des Areals waren speziell: im Osten die Stadt mit ihrem mittelalterlichen Kern und den neuen Quartieren, sie sich konzentrisch rund um diesen Kern entwickelt hatten, im Westen der Ticino und dazwischen die riesige Schwemmebene des Flusses, die damals noch weitgehend unbebaut war. Eine grosse Stärke des Projekts, das als Sieger aus einem 1967 ausgeschriebenen öffentlichen Wettbewerb hervorging, besteht darin, dass das nur im Sommer geöffnete Freibad keine Barriere zwischen der Stadt und dem Flussufer bildet, das einen natürlichen und von der Bevölkerung sehr geschätzten Erholungsraum darstellt. Das zentrale Element des Freibades ist nämlich eine 380 Meter lange, gerade Passerelle, welche die Stadt direkt mit dem Ufer des Ticino verbindet. Den Benutzerinnen und Benutzern bietet sich von diesem Steg aus eine völlig neue Sicht auf die gesamte Badeanlage, und der Spaziergang wird so zu einem Ereignis. Die Passerelle fungiert als offener Balkon, von dem aus man die Aussicht auf die Landschaft der Tre Valli und ihre Burgen geniessen kann. Die Distanz zwischen der gebauten Stadt und dem natürlichen Raum entlang des Flussufers wird geradezu körperlich wahrnehmbar, die Ebenheit des Bodens unterhalb der Passerelle wird verstärkt und das Freibad selbst wird zu einer Bühne, die man von oben betrachten kann …


Archivio del Moderno, Mendrisio, Fondo Aurelio Galfetti

FORUM

Die Schwimmbecken in den 1970er-Jahren Les bassins dans les années 1970

Die Megastruktur der Anlage umfasst drei Ebenen: Zuoberst – sechs Meter über dem Boden – stellt die jederzeit zugängliche Passerelle die direkte Verbindung zum Flussufer sicher. Von dort aus führen eine Rampe und eine Treppe zur drei Meter über dem Boden liegenden Zwischenebene, wo sich die Kassen, Kabinen und Garderoben befinden. Der architektonische Ausdruck gründet auf dem Kontrast zwischen diesen leichten Elementen aus verzinktem Stahl mit Füllflächen aus Thermolux-Glas und Eternit und der massiven Passerelle aus Stahlbeton. Die unterste Ebene ist ganz dem Schwimmen und Sonnenbaden gewidmet, mit Liegewiesen, die sich zwischen den Schwimmbecken im Norden und im Süden der Passerelle erstrecken. Um diese Durchlässigkeit und die Wahrnehmung der Ebene unterhalb des Stegs nicht zu behindern, sind die einzigen Bauten auf der Grundfläche Dusch- und Toilettenanlagen sowie das Restaurant. Die Schwimmbecken sind in den Boden eingelassen und aus Sichtbeton gefertigt, sodass die Farbe des Wassers an jene der Tessiner Flüsse mit ihrem Kieselbett erinnert. Sorgfältige Renovation drängt sich auf Das Bagno di Bellinzona ist unterdessen über 40 Jahre alt. Zwar hat das Werk die Jahre gut überstanden, aber es sind doch einige Abnutzungserscheinungen zu erkennen: Zwischen der Betonbrüstungsmauer und den Platten der Passerelle haben sich Risse gebildet; einige Metallteile sind gerostet und müssen neu verzinkt oder ersetzt werden; grosse Teile der Stahlbetonkonstruk-

tion sind von Pflanzen überwuchert … Zudem wurden einige unglückliche bauliche Änderungen vorgenommen: Die Rampe, welche die Passerelle ursprünglich mit dem Spazierweg am Flussufer verband, wurde entfernt; der Holzboden der mittleren Ebene wurde durch Elemente ersetzt, die in keiner Weise dem Original entsprachen; alle Oberflächen der Schwimmbecken erhielten eine undurchlässige weisse Beschichtung, die dem Wasser eine unnatürliche blaue Farbe gibt. Schliesslich hat sich auch die Vegetation stetig ausgedehnt und die Beziehung zur Landschaft wurde tief greifend verändert. Eine sorgfältige Renovation drängt sich daher auf. Aus diesem Grund haben Professoren und Dozenten der Architekturakademie in Mendrisio – darunter Franz Graf, Nicola Navone und Bruno Reichlin – mehrere Anlässe für das Bagno di Bellinzona durchgeführt, darunter eine Ausstellung, die erstmals im Herbst 2009 in Mendrisio präsentiert wurde. 2010 erschien anlässlich der Eröffnung dieser Ausstellung an der ETH in Zürich zudem die Monografie Il Bagno di Bellinzona di Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati, Ivo Trümpy mit Beiträgen von Bruno Reichlin, Nicola Navone, Martin Steinmann, Franz Graf und Monica Sciarini, die ein Plädoyer für den Schutz dieses Meisterwerks der Schweizer Architektur aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts darstellt. Und offenbar ist dieses auf offene Ohren gestossen: Aurelio Galfetti, Flora Ruchat-Roncati und Ivo Trümpy, aus deren Feder der Entwurf für diesen Bau ursprünglich stammt, haben eben den Auftrag erhalten, sich in einer Studie mit der Zukunft ihres Frühwerks zu befassen.

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FORUM

KUNSTEISBAHN UND WELLENBAD DÄHLHÖLZLI KA-WE-DE, BERN

Mehr als eine Sportanlage Erhalten in ihrer originären Konzeption, ist die Ka-We-De ein erstrangiges Zeugnis des Neuen Bauens in der Stadt Bern. Sie bezeugt exemplarisch die Begründung des heutigen Freizeitideals, das sportliche Betätigung und gesellschaftliches Leben verbindet. Tobias Erb, Architekt, Bern

S

eit ihrer Eröffnung im Jahr 1932 unverändert in Betrieb, hat sich die Ka-We-De zu einer identitätsstiftenden Institution der Stadt Bern entwickelt und mit der sorgfältigen denkmalpflegerischen Sanierung der 1980er-Jahre als Baudenkmal etabliert. In ihrer ursprünglichen Funktion und Erscheinung erhalten, macht die Anlage wie kaum ein zweites Beispiel in Bern den gesellschaftlichen und architektonischen Aufbruch der 1930erJahre greifbar. Dennoch ist der Weiterbestand der Ka-We-De in ihrer originären Konzeption angesichts des erneuten Sanierungsbedarfs unsicher, und es steht eine teilweise Umnutzung zur Debatte. Die Absicht der Stadtberner Regierung, den Betrieb der Anlage aufzugeben, konnte dank vehementen Protesten der Bevölkerung und dem dezidierten Positionsbezug der städtischen Denkmalpflege zwar verhindert werden, wie die Ka-We-De zukünftig betrieben werden soll, ist aber ungeklärt. Klar ist, dass die Anlage angesichts ihrer architektonischen Qualität und historischen Relevanz eine Erhaltung verdient.

Stadtarchiv Bern

Gesellschaftliche Bewegung Entstanden in den frühen Dreissigerjahren, ist die Ka-We-De Ausdruck des sich in der Zwischenkriegszeit durchsetzenden Bewusstseins für geistige und körperliche Gesundheit. Kultiviert

Sommerbetrieb in der Ka-We-De, Zeichnung, 1933, von Sinner + Beyeler L’ été à la piscine Ka-We-De, dessin, 1933, de von Sinner + Beyeler

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mit den Bewegungen der Lebensreform um die Jahrhundertwende und kollektiviert mit den sozialen Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg, wird die Förderung von Bildung und Bewegung zum Ausgangspunkt reger Bautätigkeit und werden die dem Neuen Bauen verpflichteten Schulhäuser, Spitäler und Sportanlagen zur architektonischen Manifestation des gesellschaftlichen Aufbruchs. Die neuartigen Einrichtungen Kunsteisbahn und Wellenbad der Ka-We-De stehen exemplarisch für die zeitgleich aufkommende Gleichsetzung von Gesundheitspflege mit Freizeitvergnügen und der Begründung des bis heute gültigen, sportliche Betätigung und gesellschaftliches Leben verbindenden Freizeitideals. Die Ka-We-De ist in der Zeit ihrer Entstehung von exklusiver Ausstrahlung, erst kurz zuvor entstand in Zürich (Kunsteisbahn und Wellenbad Dolder) die erste entsprechende Anlage in der Schweiz. Im Gegensatz zu den zeitgleichen, meist durch die öffentliche Hand initiierten Eisbahnen und Freibäder anderer Schweizer Städte entsteht die Ka-We-De auf Initiative eines privaten Komitees, das die Architekten von Sinner + Beyeler mit der Planung beauftragt und die Finanzierung und schliesslich den Betrieb der Anlage übernimmt. Gezielt wird die Ka-We-De als Bühne des gesellschaftlichen Lebens einer gehobenen Klientel positioniert und findet ihren logischen Standort entsprechend im Anfang des 20. Jahrhunderts aufstrebenden, sich als bevorzugte Wohnlage der städtischen Oberschicht etablierenden Kirchenfeldquartier. Spezifische Konzeption Situiert am Rand des Quartiers zwischen abschliessender Häuserzeile, Dählhölzliwald und Aare, ist die Ka-We-De umgeben von allseitig divergierenden Nachbarschaften, was sich in der architektonischen Konzeption der Anlage widerspiegelt. Gegenüber der Stadt zeigt sich die Ka-We-De als linear in den Hang geschobenen Körper, zur Landschaft hin wird die Anlage in situativ mit dem Terrain verzahnte Einheiten differenziert. Die spezifische Ausprägung der einzelnen Funktionen und die dramaturgisch eingesetzten Übergänge dazwischen lassen eine intuitive Komposition entstehen. Rückgrat der gesamten Anlage ist der zwischen den verschiedenen Einheiten vermittelnde Turm, der zugleich einziges vertikales Element der von liegenden Körpern und horizontalen Flächen dominierten Anlage ist. Ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Funktionen entsprechend, verfügen die einzelnen Einheiten der Ka-We-De über


FORUM

Untrennbares Ganzes Auch wenn heute selbstverständlich als Baudenkmal akzeptiert, ist mit der zur Debatte stehenden Umnutzung die Ka-We-De in ihrer Integrität bedroht. Ein Weiterbetrieb der Anlage ohne Eisbahn oder Freibad käme einer oberflächlichen Substanzerhaltung gleich und wird der Ka-We-De als Gesamtkonzeption nicht gerecht, zumal Funktion und Form der Anlage untrennbar verbunden sind und sich gegenseitig bedingen. Angesichts der architektonischen Qualität und historischen Relevanz der Ka-We-De gilt es, eine Umnutzung zu verhindern, und muss, der bis heute nicht an Gültigkeit eingebüssten Konzeption entsprechend, eine erneute denkmalpflegerische Sanierung angestrebt werden. Die Debatte darf nicht länger von sportpolitischen und finanzpolitischen Argumenten dominiert und die Ka-We-De gegen neue städtische Freizeiteinrichtungen ausgespielt werden, ist sie doch mehr als eine Sportanlage, nämlich ein Baudenkmal.

Stadtarchiv Bern

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Stadtarchiv Bern

Bewegte Geschichte So exklusiv die Ka-We-De in den 1930er-Jahren ist, und zeitlos gültig ihre Konzeption heute erscheint, gilt die Anlage in der Nachkriegszeit bald als veraltet und geht Ende der 1960er-Jahre, spärlich frequentiert und erheblichen Sanierungsaufwand aufweisend, in den Besitz der Stadt Bern über. Ein Verkauf an die Migros-Genossenschaft, die anstelle der Ka-We-De ein Erlebnisbad mit nationaler Ausstrahlung plant, scheitert an den Protesten der die Unvereinbarkeit einer derartigen Anlage mit dem Quartier postulierenden Anwohnern und sich für den Erhalt der KaWe-De einsetzenden Stadtberner Intellektuellen. Der anschliessende Entscheid der Stadt Bern zur umfassenden Sanierung der Anlage unter Erhalt von Kunsteisbahn und Wellenbad sichert schliesslich den Weiterbetrieb der Ka-We-De in ihrer ursprünglichen Konzeption. Die Sanierung der Ka-We-De in den 1980er-Jahren wird zum Gesellenstück der kurz zuvor gegründeten städtischen Denkmalpflege und ist gleichzeitig Ausdruck eines Paradigmenwechsels im bis weit in die Nachkriegszeit die Architektur der Moderne ausschliessenden Denkmalbegriff. Die architektonische Qualität und historische Relevanz der Ka-We-De erkennend, werden die ursprüngliche Konzeption und Erscheinung der Anlage bestmöglich erhalten und die notwendigen Erweiterungen ihrer Typologie entsprechend vorgenommen. Auch wenn der damalige Grundsatz des grösstmöglichen formalen Kontrasts zwischen bestehender Substanz und neuen Hinzufügungen kaum mehr dem heutigen Denkmalpflegeverständnis entspricht, wird die sorgfältige Sanierung zur Grundlage der Etablierung der Ka-WeDe als Baudenkmal.

Staatsarchiv des Kantons Bern, Fotonachlass Carl Jost

spezifische Eigenschaften. Die dreiseitige Öffnung der Kunsteisbahn und sommers des Nichtschwimmerbeckens zur Landschaft hin evoziert das Gefühl des Eislaufens auf einem See oder des Badens in natürlichem Gewässer, das Wellenbad und gleichzeitig Schwimmerbecken hingegen wird eng gefasst von Tribünen und Umkleidekabinen und verfügt über eine arenenähnlich dichte Atmosphäre. Im Einzelnen wie im Ganzen mit grosser Sorgfalt konzipiert, überzeugt die Ka-We-De als dem Ideal der Moderne folgende Komposition spezifischer Funktionseinheiten. Sie ist mit ihrer bürgerlichen Konnotation zugleich charakteristisch für die Ausprägung des Neuen Bauens in der Stadt Bern.

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1 Vorolympisches Schwimm-Meeting im Juni 1936 Meeting de natation préolympique en juin 1936 2 Winterbetrieb mit Kunsteisbahn, 1932 Exploitation de la patinoire en hiver, 1932 3 Das Wellenbad kurz nach der Eröffnung, 1933 Le bassin à vagues peu après son inauguration en 1933

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FORUM

PATINOIRE ET PISCINE KA-WE-DE DU DÄHLHÖLZLI, BERNE

Bien plus qu’une installation sportive Conservé dans sa conception d’origine, le Ka-We-De est un témoin exceptionnel de la modernité et une réalisation exemplaire de la période d’émergence d’un idéal de loisirs – toujours bien vivant – qui allie activités sportives et vie sociale. Tobias Erb, architecte, Berne

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Staatsarchiv des Kantons Bern, Fotonachlass Carl Jost

epuis son ouverture en 1932, le Ka-We-De est devenu une véritable institution en ville de Berne. Pourtant, la pérennité de sa conception d’origine est menacée. Le pire a pu être évité. Les protestations de la population et l’intervention énergique des services du patrimoine ont empêché la fermeture pure et simple de ce témoin de la modernité. Néanmoins, la suppression de la patinoire ou du bassin à vagues reste en discussion. Dans les années 30, le centre de loisirs du Ka-We-De est l’expression d’une nouvelle culture du corps et de l’esprit: le courant hygiéniste. Il bénéficie d’un rayonnement exclusif. Seul le centre

Spectatrices et spectateurs à la piscine Ka-We-De, juin 1936 Zuschauerinnen und Zuschauer im Schwimmbad Ka-We-De, Juni 1936

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de loisirs Dolder de Zurich le précède. C’est à l’initiative d’un comité de particuliers que sa réalisation a été confiée aux architectes von Sinner+Beyeler. Ce même comité s’est occupé de son financement et de son exploitation. Le Ka-We-De se positionne peu à peu comme la grande scène de la vie sociale des couches aisées du quartier de Kirchenfeld à Berne. Situé à l’extrémité du quartier, entre les dernières rangées de maison, la forêt et l’Aar, le centre de loisirs présente une composition très spécifique, avec une façade linéaire vers la ville et des niveaux différenciés vers la forêt et l’Aar. Une tour, seul élément vertical, contraste avec les unités plus basses, notamment la patinoire. Le bassin à vagues entouré de tribunes et de vestiaires forme une sorte d’arène. L’ensemble donne une composition raffinée d’unités fonctionnelles, conçue dans l’esprit de la modernité. A la fin de la Seconde Guerre mondiale, le Ka-We-De n’est plus à la mode. Sa fréquentation a baissé. Il devient propriété de la ville à la fin des années 60. Celle-ci projette de le céder à la coopérative Migros qui voulait en faire un centre récréatif d’importance nationale. Les protestations font échouer le projet et, dans les années 80, la ville de Berne décide de faire des travaux de rénovation. Le tout nouveau Service de la conservation du patrimoine, qui est chargé des travaux, adopte une approche qui exprime un changement total de paradigme car, jusqu’à présent, les œuvres de la modernité étaient exclues de la notion de patrimoine. La rénovation est respectueuse du concept d’origine. Par la suite, l’exploitation du centre se poursuit de manière ininterrompue. Le Ka-We-De est aujourd’hui un monument. Il n’est toutefois pas à l’abri de plusieurs menaces. La renonciation à la patinoire ou au bassin à vagues détruirait sa conception d’ensemble. Il est donc primordial d’empêcher sa transformation, d’exiger le respect de l’intégrité de son concept d’origine et d’envisager une nouvelle rénovation dans les règles de l’art. Les considérations économiques et financières ne sont pas les seuls critères à retenir. En effet, le Ka-We-De est bien plus qu’un centre sportif, c’est un monument de l’architecture du XXe siècle.


Staatsarchiv des Kantons Bern, Fotonachlass Carl Jost

FORUM

Plongeur de haut-vol à la piscine Ka-We-De vers 1945 Turmspringer in der Ka-We-De um 1945

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SEKTIONEN/SECTIONS

ZÜRICH

Hauptversammlung

Streit um Konzessionsland

Drei Mitgliederausflüge

Auf der Halbinsel Giessen in Wädenswil am Zürichsee will die Peach Property Group ein Projekt mit Luxuswohnungen im Umfang von rund 200 Millionen Franken realisieren. Der Zürcher Heimatschutz hatte gegen das Projekt Beschwerde eingereicht und erhielt im März 2012 vor dem Baurekursgericht teilweise recht. Zwei der Bauten auf der Halbinsel müssen bestehen bleiben. Das Baugrundstück liegt auf sogenanntem «Konzessionsland». Zu der vom Zürcher Heimatschutz gestellten Frage, ob darauf überhaupt gebaut werden dürfe, äusserte sich das Gericht nicht. Der Begriff Konzessionsland geht auf Seeaufschüttungen zurück, die vor allem in der Mitte des 19. Jahrhun-

Diesen Sommer bietet der Zürcher Heimatschutz drei Mitgliederausflüge an: Zürichs Farben auf der Spur: Welche Farbe hat Zürich? Auf einem zweistündigen Rundgang werden die Farben der Stadt Zürich diskutiert und erläutert. Dabei geht es nicht nur um Farbe an sich, sondern im weiteren Sinne um Materialien der Oberflächengestaltung und um Farbwirkung. Samstag, 2. Juni 2012, ab 9.30 Uhr, Polyterrasse der ETH Zürich. Leitung: Lino Sibillano und Stefanie Wettstein, Co-Leitung Haus der Farbe, Zürich. Kosten CHF 23.–/28.– (Nichtmitglieder). Rheinau und der Klettgau: Vormittags Erkundung des Städtchens und der Klosteranlage Rheinau (Bild), Leitung: Stefan V. Keller, nachmittags Ausflug nach Neunkirch, eine der besterhaltenen Kleinstädte der Schweiz. Anschliessend Besuch der Müli Oberhallau. Samstag, 23. Juni 2012, ab 8.30 Uhr im Car ab Zürich. Leitung: Peter Niederhäuser, Historiker. CHF 145.–/155.– (Nichtmitglieder) inkl. Mittagessen und Apéro Müli Oberhallau. Die Enge: Unbekannte Bekannte – Eine kleine Entdeckungsreise: Die zwei wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Enge sind der monumental wirkende Bahnhof und die Kirche Enge. Der Bahnhof wird Ausgangspunkt der Führung sein. Auch die Kirche Enge wird auf der Führung ausführlich gewürdigt werden. Daneben sind zahlreiche Abstecher in die weniger bekannten Gefilde der Enge geplant. Lassen Sie sich von der Enge und ihrer Geschichte überraschen! Samstag, 25. August 2012, ab 14 Uhr, Bahnhof Enge, Zürich. Führung: Anton Monn, Archäologischer Facharbeiter, Zürich. CHF 23.–/28.– (Nichtmitglieder).

Der Vorstand des Glarner Heimatschutzes hat für seine Hauptversammlung am 16. Juni 2012, wie immer aus aktuellem Anlass, einen aussergewöhnlichen Ort gewählt. Das Industrieensemble der Familien Jenny in Ziegelbrücke ist von nationaler Bedeutung und beinhaltet Fabrikanlagen, Fabrikantenvilla, Gärtnerei, Kraftwerk, Obstgarten, Kosthaus, Nebengebäude, Park- und Teichanlagen. Den Eigentümerfamilien ist es gelungen, im Anschluss an die Hochblüte der Textilindustrie, die repräsentativen Bauten adäquat umzunutzen, etwa zum Wohnen im Loft, zur Galerie in der Villa, zum Wohnen und für Dienstleistungen im Kosthaus. Das Linthwerk von Konrad Escher (1807–23) ermöglichte die Ansiedlung der Industrie in Ziegelbrücke. 1834 wurde die Spinnerei gegründet, und im Anschluss entstand das viergeschossige Fabrikschloss, später durch einen Brand zerstört und 1896 neu mit Eckturm aufgebaut. Im Jahre 2007 entstanden die ersten Wohnungen und Ateliers. 2011 wurde das Kraftwerk umgebaut, und es entstanden die Teichanlagen mit den Wasserreserven, in einer Art und Weise gestaltet, dass die technische Nutzung spürbar und die Natur sichtbar gemacht wird. Der Glarner Heimatschutz kann sein 80-jähriges Bestehen feiern und blickt auf eine Zeit der heimatschützerisch progressiven Haltung zurück, nach dem Motto: «Bewahren und entwickeln». Die jeweiligen Präsidenten, beruflich als zeitgenössische Gestalter tätig, in der Architektur und Landschaftsarchitektur aktiv, waren und sind der Devise qualitätsverpflichtet, wonach das gute Alte zu erhalten und das Neue gut zu gestalten ist.

→ www.heimatschutz-gl.ch

derts erfolgten. Der Kanton verkaufte damals Seeanstossland an Private, verbunden mit der Auflage, dieses zu befestigen und trockenzulegen. Oft schloss der Staat damals Konzessionsverträge ab, die nun zur Auseinandersetzung führen, ob Konzessionsland Privateigentum sei oder als Allgemeinbesitz gelte und somit, zum Beispiel zum Bau eines Seeuferwegs rund um den Zürichsee, vom Kanton unentgeltlich eingefordert werden könne. Auch ein zweiter Fall, der die Gerichte schon länger beschäftigt, betrifft Kozessionsland: Der auf Stützen stehende Saalanbau des Restaurants Schönau in Erlenbach (vgl. Heimatschutz/Patrimoine 3/2011) beansprucht nicht nur Konzessionsland, sondern ragt zudem als Seebaute über die Ufermauer hinaus. Die heutige Besitzerin will hier kein Restaurant mehr betreiben, sondern das Haus mitsamt dem Saalanbau zum Wohnen umnutzen. Auf eine Beschwerde des Zürcher Heimatschutzes hin hat das Verwaltungsgericht vor mehr als einem Jahr die Baudirektion angewiesen, das von ihr fehlerhaft durchgeführte Konzessionsverfahren nochmals neu aufzurollen. Im jüngsten Urteil vom April 2012 geht das kantonale Baurekursgericht auf mehrere Rekurse, sowohl vom Zürcher Heimatschutz wie auch vonseiten der Eigentümerin, ein. In einem der Punkte gibt es dem Heimatschutz recht: Die Baudirektion habe es unterlassen, eine umfassende Interessenabwägung zwischen öffentlichem und privatem Interesse an der Nutzung des Restaurants Schönau vorzunehmen.

→  www.heimatschutz-zh.ch

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Zürcher Heimatschutz

ZÜRICH

Glarner Heimatschutz

GLARUS

→ Anmeldung per E-Mail info@heimatschutz-zh.ch

oder Tel. 044 340 03 03


SEKTIONEN/SECTIONS

INNERSCHWEIZ Roter Nagel in Nidwalden und Uri

ZUM TOD VON HANS-BEAT ULMI (1956–2012)

Innerschweizer Heimatschutz

Streitbarer Jurist im Dienst des Heimatschutzes

Der Rote Nagel markiert in der Schweiz ausserordentliche Qualitäten in Baukultur und Umweltgestaltung. Er macht aufmerksam und stellt diese in der Öffentlichkeit zur Diskussion. Seit dem 8. September 2011 wandert der Nagel jeden Monat an Objekte in Nidwalden und Uri. Er ist rot, zwei Meter hoch und einer der grössten Nägel der Schweiz. Im Frühling 2011 übernahmen Vertreter des Innerschweizer Heimatschutzes (IHS) Sektion Nidwalden und des Architekturforums Uri den Roten Nagel mit dem Ziel, die Bevölkerung auf unspektakuläre Qualitäten in ihren beiden Kantonen aufmerksam zu machen. Nidwalden und Uri wechseln sich je mit sechs speziell ausgewählten Objekten im Monatsrhythmus ab und schaffen so ein kulturelles, abwechslungsreiches Spannungsfeld zwischen beiden Kantonen. Carlo Zampieri vom Architekturforum Uri und Hanspeter Odermatt von der Sektion Nidwalden des IHS sind über den regen Zuspruch ihrer Begehungen sowie über die überregionale Medienpräsenz erfreut. Die Galerie Ermitage in Beckenried (Bild) war die erste Markierung. Weitere Objekte folgten, unter ihnen das Personalhaus Dätwyler in Altdorf, das Haus Danioth «Im Ring» in Flüelen, das Antiquariat von Matt in Stans, das Cinema Leuzinger in Altdorf, das Atelierhaus im Vorderberg in Kehrsiten oder die Remise 2 im Bahnhof Erstfeld. Drei Besichtigungen von mit dem Roten Nagel markierten Gebäuden stehen noch an: • 16. Juni 2012, 10 Uhr: Therapiestelle HPZ Uri, Altdorf • 14. Juli 2012, 10 Uhr: Chalet von Moos, Ennetbürgen

• 25. August 2012, 10 Uhr: Hotel Furkablick, Furkapass

→  Mehr dazu unter www.innerschweizerheimatschutz.ch

Andreas Stäuble, Geschäftsleiter

Mit dem Eintritt von Hans-Beat Ulmi in den Vorstand des Innerschweizer Heimatschutzes, dessen Sektion Luzern er von 2000 bis 2003 präsidierte, ging eine Professionalisierung der Rechtsberatung einher. Als Jurist brachte er nicht nur seine fundierten Kenntnisse im Baurecht in die Bauberatung und den Vorstand ein, sondern wirkte auch als motivierender Aktivist für Anliegen über den Heimatschutz hinaus. In seine Zeit als Vorstand fallen der Heimatschutzpreis an die Eisenbahnersiedlung Geissenstein in Luzern 1999 und die Verleihung des Wakkerpreises an die Stadt Sursee 2003. Von seiner guten Vernetzung profitierte der Heimatschutz besonders dann, wenn politisch heikle Projekte zu bearbeiten waren. Ob gegen eine kommerzielle Umnutzung des Sendeturms auf dem Titlis oder für eine qualifizierte Planung beim Schweizerhof Luzern, Hans-Beat Ulmi ging es immer um die Sache selbst. Bei der Ofenfabrik Sursee setzte er von Beginn an auf eine weitsichtige Perspektive und liess sich weder vom Geba-

ren des Investors noch von den Launen des Stadtpräsidenten beeindrucken. Viel Herzblut steckte er in die Thematik Bauen ausserhalb der Bauzone, wo er sich vehement für den Erhalt der Trennung des Siedlungsvom Nichtsiedlungsgebiet einsetzte, damit «die Schweiz nicht zu einem europäischen Los Angeles mit einem Meer von Einfamilienhäusern verkomme». Sein grosses letztes Engagement im Vorstand galt 2003 dem Bootshaus beim KKL Luzern. Der 1933 von den Architekten Möri und Krebs erstellte Bau nahm eine Sonderstellung in der Gesamtkomposition des KKL Luzern ein. Hans-Beat Ulmi verstand es hier, für die Anliegen des Heimatschutzes auch Private und Investoren zu gewinnen, die sich in die Diskussion einbrachten. Leider ohne Erfolg. Am 27. März 2012 ist Hans-Beat Ulmi nach längerer Krankheit in Luzern gestorben. Er hinterlässt auch im Heimatschutz vielen eine Lücke als Freund und Jurist. Gerold Kunz, Denkmalpfleger NW

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SCHAFFHAUSEN Industriekultur in der Ostschweiz Nach über zweijähriger Vorarbeit ist die Publikation Industriekultur in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein erschienen. Der Band präsentiert 333 Objekte aus den Kantonen Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, den beiden Appenzell sowie dem Fürstentum Liechtenstein, wobei rund 50 Schaffhauser Industriekulturgüter vorgestellt werden. Auf acht Spaziergängen oder Fahrten führt dieser Industrieführer zu den spannendsten Stätten der Industrie und des Transports in der Ostschweiz und situiert sie innerhalb der grossen Themen der Industrialisierung. Für Schulklassen, Familien und Einzelper-

sonen liegt damit ein Industrielehrbuch vor, das mit Detailinformationen zu den einzelnen Objekten und mit Hintergrunderzählungen die Entstehung unserer täglichen Güter verständlich macht. Übersichtskarten zeigen pro Route je zwanzig bis dreissig Standorte. Der Kulturführer von Hans-Peter Bärtschi ist im Buchhandel oder bei der Schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur (SGTI) erhältlich. Die Buchvernissage fand im Rahmen eines Begleitprogramms mit Ausstellung vom 2. bis 13. Mai 2012 unter Mitwirkung des Schaffhauser Heimatschutzes in der Stahlgiesserei Schaffhausen statt. Weitere Ausstellungen und Exkursionen in den Kantonen Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau folgen. →  www.industriekultur.ch

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SEKTIONEN/SECTIONS

VALAIS ROMAND

GRAUBÜNDEN

Grande richesse architecturale

Rencontre avec Rose-Claire Schüle

Ideen für Mulegns

Le Comité de la section Valais romand, représenté par son président Rafael MatosWasem, a remis à Rose-Claire Schüle, présidente d’honneur de Patrimoine suisse (après l’avoir présidé de 1976 à 1988; cf. Heimatschutz/Patrimoine 1/2012, p. 34 ), un bouquet en remerciement des nombreux services rendus à la cause du patrimoine, lors d’une visite chez elle, le 9 février 2012, accompagné par Bernard Attinger et Sylvie Doriot Galofaro, également membres du Comité. Lors de la prochaine Assemblée générale de Patrimoine suisse, section Valais romand, qui aura lieu le samedi 29 septembre 2012 à Montana, Rose-Claire Schüle dédicacera son plus récent ouvrage, Les Vouivres dans le ciel de Nendaz, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden, 2011.

Im Februar 2012 präsentierten Studierende der Universität Liechtenstein Ihre Semesterarbeiten zur Zukunft des Dorfs Mulegns und des sanierungsbedürftigen Posthotels «Löwen» (vgl. Heimatschutz/Patrimoine 1/2012). Die Präsentation unter Dozent Conradin Clavuot fand im Beisein des kantonalen Denkmalpflegers Marcus Casutt, der Heimatschutz-Geschäftsführerin Ludmilla Seifert und Andrin C. Willi, Mitglied der Eigentümerfamilie des Posthotels, statt. Die vorgestellten Ideen und Konzepte reichten vom Einrichten eines römischen Bads oder einer Fischzucht über ein Projekt im Zusammenhang mit Pferden bis zu einer Burnout-Klinik oder einem Parc-Ela-Biohotel.

→  www.patrimoinesuisse.ch/valais

→  www.heimatschutz-gr.ch

Rémy Gindroz

VAUD

La période de la fin du XIXe siècle et du début du XXe siècle est d’une grande richesse architecturale dans le canton de Vaud et plus particulièrement sur l’Arc lémanique en plein essor touristique. Si les bâtiments majeurs tels que les hôtels, les immeubles administratifs et officiels sont aujourd’hui classés «Monuments historiques» et sont protégés, d’autres constructions de moindre importance sont certes portées à l’inventaire, mais souvent notées en «catégorie 3». Leur protection n’est pas assurée puisque la définition de cette catégorie, exprimée au conditionnel: «ces bâtiments devraient être conservés», laisse beaucoup de liberté d’interprétation. Afin de mettre en évidence ce riche patrimoine, et grâce à notre collaboration avec les «Archives de la construction moderne» de l’EPFL et plus particulièrement de Joëlle Neuenschwander-Feihl, historienne de l’architecture, nous souhaitons présenter dans notre publication périodique A suivre une série d’articles sur les principaux architectes de cette période. Nous pensons plus particulièrement à: Eugène Jost (1865–1946, photo: Montreux-Palace), Francis Isoz (1856–1910), Alphonse Laverrière (1872– 1954), Charles-François Thévenaz (1882– 1966), Georges Epiteaux (1873–1957), Paul Rosset (1872–1953), Michel Polak (1885– 1948) et d’autres encore. Par ces articles, nous voulons inciter toutes les personnes qui, pour une raison ou pour une autre, envisagent la démolition ou la transformation des témoins d’une période riche en architecture de grande qualité, à bien mesurer leur décision avant de la mettre à exécution. Ce patrimoine ne doit pas disparaître car il fait la richesse de nos villes, de nos villages et de nos campagnes. La publication périodique A suivre est à commander sur: www.patrimoinesuisse-vd.ch. Denis de Techtermann, président de la section vaudoise de Patrimoine suisse

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Conradin Clavuot plant eine Broschüre mit den Ideen und eine Ausstellung in Mulegns.

BASEL STADT

Für den Erhalt des Kasernenhauptbaus Die Kaserne Basel ist ein Denkmal und muss erhalten werden. Sie wurde 1860–1863 von Johann Jacob Stehlin d. J., dem Architekten der Kunsthalle und des Basler Gerichtsgebäudes «Bäumli», erbaut. Zusammen mit dem Waisenhaus rahmt die Kaserne die Kleinbasler Altstadt und prägt das Rheinufer. Um diese Forderung zu untermauern, haben der Heimatschutz Basel und die Freiwillige Basler Denkmalpflege eine Petition eingereicht. Die Petitionskommission hat in der Antwort festgehalten, dass sie den Erhalt des Kasernenhauptbaus unterstützt, jedoch auch eine moderate Seitenöffnung befürwortet. Inzwischen wurde die Initiative «Öffnung zum Rhein», welche eine grosszügige Öffnung des Kasernenhauptbaus postuliert, mit 3136 Unterschriften eingereicht. Die Regierung hat im Juni 2011 eine Vorlage für den Abbruch des Zwischenbaus und der Aufwertung des Klingentalwegleins vorgelegt. Der Grosse Rat genehmigte im vergangenen Februar diesen Kasernenteilabbruch. Zudem ergänzte er den Beschluss mit dem Auftrag an die Regierung, dem Parlament einen Kreditantrag für die Durchführung eines Wettbewerbs für eine grosszügige Öffnung des Kasernenhauptbaus auszuschreiben. Das Initiativkomitee hat zugesichert, das es die Initiative zurückzieht, wenn das Parlament diesem Kreditantrag zustimmt. Obwohl der Heimatschutz den Abbruch des Zwischenbaus und die Ausschreibung dieses Wettbewerbs ablehnt, hat er zusammen mit Basel Tattoo und der Freiwilligen Basler Denkmalpflege auf das Referendum verzichtet. Die drei Organisationen wollen ihre Kräfte aber nicht auf diesem Nebenschauplatz verpuffen, sondern sich auf ihr Hauptziel, den Erhalt des Kasernenhauptbaus, konzentrieren. Sie werden die Öffnungsinitiative oder eine Parlamentsvorlage für einen Durchbruch im Hauptbau mit allen Mitteln bekämpfen. Paul Dilitz, Geschäftsführer Heimatschutz Basel

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SEKTIONEN/SECTIONS

GROS PLAN: SECTION NEUCHÂTEL

La chapelle «Notre Dame de Bétod» En 2010, Patrimoine suisse, section neuchâteloise, acquiert la chapelle «Notre Dame de Bétod» par donation immobilière en vue d’en assurer la pérennité. Situé dans le cadre campagnard enchanteur du hameau de Bétod, sur la commune du CerneuxPéquignot, dans la vallée de la Brévine, l’édifice vient de retrouver son lustre d’antan suite à une soigneuse restauration financée par des fonds publics et privés.

L

Patrimoine suisse, section neuchâteloise

e Cerneux-Péquignot était une commune française qui fut cédée à la principauté de Neuchâtel au terme du traité de Paris de 1814. La France étant catholique, il n’est guère surprenant de trouver à Bétod un oratoire dédié à la Vierge et à Saint Joseph, objet unique dans le canton protestant de Neuchâtel. La date de 1776 inscrite au-dessus de la porte d’entrée atteste l’année de construction de la chapelle. A considérer sa petite taille, la chapelle est plutôt un oratoire destiné au recueillement des pèlerins désirant faire un arrêt de méditation. Lors de son acquisition par Patrimoine suisse, section neuchâteloise, la chapelle témoignait de nombreuses interventions extérieures inopportunes, ne respectant pas l’esprit d’origine, tels les crépis modernes et les tuiles. Elle était aussi démunie de son clocheton, démoli depuis longtemps, la privant de son principal attrait symbolique extérieur. Ce clocheton a été reconstitué par un ferronnier d’art inspiré

par la seule photo ancienne retrouvée. La hauteur du clocheton, aussi importante que celle de la base de la chapelle jusqu’à la brisure du toit, témoigne de l’importance de cet élément dominant. A l’intérieur, le mobilier est hétérogène et provient certainement de plusieurs lieux de culte. Face à l’entrée se trouvent deux autels baroques superposés, d’époques différentes, dont l’inférieur est le plus ancien et sans doute d’origine, tandis que l’autel supérieur est un ajout qui renferme une vierge noire (Vierge d’Einsiedeln). Le petit autel baroque de caractère primitif, avec son tabernacle pivotant retrouvé lors de la restauration, est sans conteste l’objet majeur de la décoration intérieure. Les parois latérales accueillent quatre panneaux d’un chemin de croix: l’oratoire n’aurait pas la place d’accueillir les 14 stations. Une fois la chapelle classée monument historique, les travaux de restauration, conduits par le soussigné, furent entrepris durant l’été 2011. Ils se terminent en mai

de cette année. Aussi, la section neuchâteloise vous invite à participer à son inauguration le samedi 2 juin 2012. Pierre Debrot, architecte SIA/EPFL Membre du Comité

PROGRAMME DU 2 JUIN 2012 • 10h00: Accueil et visite de la chapelle à Bétod.

• 11h00: Assemblée générale de la section neuchâteloise à Cerneux-Péquignot.

• 12h30: Repas champêtre. • 14h00: Départ des voitures pour la visite de la Chapelle des Cernoniers (F), d’une ferme jurassienne (F) et de l’église des Fontenottes (F). • 17h00: Inauguration de la chapelle. La cérémonie aura lieu dans la grande salle communale du Cerneux-Péquignot.

→ Inscription à envoyer à silvia@rohner-baume.ch ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

L’oratoire avant la restauration (à gauche). La pose du clocher en octobre 2011 (à droite) Das Oratorium vor der Restaurierung (links). Im Oktober 2011 wurde das Glockentürmchen gesetzt (rechts).

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

PRIX SCHULTHESS DES JARDINS 2012

Revitalisation de l’Aire dans le canton de Genève Le Groupement Superpositions, composé d’architectes, d’ingénieurs, de biologistes et de paysagistes, reçoit le Prix Schulthess des jardins 2012 pour la réalisation de la revitalisation de l’Aire dans le cadre d’une démarche novatrice basée sur une collaboration étroite entre ses acteurs.

A

u XIXe siècle, les ingénieurs ont pensé pouvoir lutter contre les crues qui dévastaient régulièrement les maisons et les terres fertiles en endiguant les cours d’eau naturels. Ils pensaient qu’un corset de béton permettrait de pratiquer une agriculture plus intensive. Depuis, les travaux de renaturation de nombreux cours d’eau montrent que la tendance s’est renversée:

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on restaure le lit et les berges naturelles des cours d’eaux qui avaient été endigués pour créer des espaces de vie plus naturels. Nécessité d’un concept de renaturation Aujourd’hui encore, ce sont le plus souvent des ingénieurs qui réalisent ces «restaurations» en collaboration avec des biologistes. Bien que le réaménagement de sites

naturels soit plutôt le terrain de prédilection des paysagistes, cette profession est peu consultée pour ce type de réalisation. Il n’est donc pas étonnant que ce point de vue et cet angle d’approche aient changé, dans le canton de Genève précisément, et que les autorités encouragent les groupements transdisciplinaires de spécialistes travaillant sous la direction de paysagistes:


La végétation des bords de rives et la grande dalle au-dessus de l’eau Die Vegetation des Flussufers und die Betonplatte über dem Wasser

dans ce canton-ville, l’espace est plutôt rare. Il faut donc veiller à son utilisation mesurée. L’aménagement du territoire considère par conséquent les cours d’eau comme des pénétrantes de verdure offrant des espaces de compensation dans des territoires suburbains densément construits. Les contraintes de protection contre les crues, les exigences à respecter pour garantir la diversité biologique ainsi que le souhait de revaloriser les cours d’eau pour en faire des lieux de détente proches des zones d’habitat sont quelques éléments clés d’une problématique extrêmement complexe, impliquant de nombreux acteurs et besoins différents. Mise en œuvre exemplaire En récompensant la renaturation du cours d’eau de l’Aire dans le canton de Genève, Patrimoine suisse met l’accent sur un projet exemplaire de collaboration ayant permis une réalisation novatrice sur un périmètre de près de quatre kilomètres. Le Groupement Superpositions qui réunit des

hydrologues, aménagistes, paysagistes, biologistes, experts fonciers, ingénieurs en environnement sous le pilotage de Georges Descombes, architecte, a d’abord dû s’identifier à la problématique de la situation particulière avant de trouver une relation osmotique entre ses acteurs pour synthétiser les diverses exigences posées dans un projet d’ensemble convaincant. La mise en œuvre du plan de renaturation échelonné en quatre étapes témoigne de l’engagement exceptionnel de tous les acteurs. Une mosaïque de structures et d’utilisations enchevêtrées a ainsi vu le jour, prenant la forme d’un jardin linéaire. Les aménagements préexistants subtilement transformés et requalifiés constituent la colonne vertébrale de cette nouvelle promenade. Par la réalisation de ce projet, le canton de Genève, en tant que maître d’ouvrage, donne un signal fort en faveur du développement durable de la métropole romande.

LE PRIX SCHULTHESS DES JARDINS Patrimoine suisse attribue depuis 1998 le Prix Schulthess des jardins à des particuliers, des institutions ou des communes qui ont réalisé des projets remarquables de création, de conservation ou d’entretien de parcs et de jardins. Le prix est doté de 25 000 francs. Patrimoine suisse a pu créer ce prix grâce à la générosité de la famille von SchulthessSchweizer. Le renouvellement de la convention de prestations en 2011 est un gage de collaboration durable et garantit un engagement à long terme en faveur de cette distinction désormais bien établie.

→ www.patrimoinesuisse.ch ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

Patrick Schoeck-Ritschard, Patrimoine suisse

→ Le Groupement Superpositions: • • • •

Georges Descombes, architecte, Genève Atelier Descombes Rampini SA, Genève, architecture et paysage Léman-Eau (ZS Ingénieurs civils SA, B+C Ingénieurs SA), Genève, ingénierie et hydraulique BIOTEC Biologie appliquée SA, Delémont, génie biologique

Groupement Superpositions

Groupement Superpositions

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

La nouvelle rivière en amont du pont de Lully, une année après la fin de travaux Der neue Flusslauf vor der Pont de Lully, ein Jahr nach Abschluss der Arbeiten

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

SCHULTHESS GARTENPREIS 2012

Die Aire im Kanton Genf mit neuem Leben beseelt Der Schulthess Gartenpreis 2012 geht an das Groupement Superpositions, eine Arbeitsgemeinschaft aus Ingenieuren, Biologen und Landschaftsarchitekten, die mit der Revitalisierung der Aire in enger Zusammenarbeit Wegweisendes geleistet haben.

M

it dem Bau von Kanälen traten Ingenieure im 19. Jahrhundert den Kampf gegen Hochwasser an, die regelmässig Siedlungen und fruchtbare Gebiete heimsuchten. Beton sollte die Natur bändigen und eine intensivierte Landwirtschaft ermöglichen. Inzwischen hat das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen, und unter dem weitgefassten Begriff der Renaturierung werden zahlreiche dieser eingeengten Flussläufe naturnaher gestaltet und erhalten so Lebensraum zurück.

Dichte verlangt nach Konzepten Auch heute sind es meistens Ingenieure, die in Zusammenarbeit mit Biologen diese «Wiedergutmachung» an die Hand nehmen. Obwohl die Um- und Neugestaltung der Natur doch eigentlich die Paradedisziplin der Landschaftsarchitektur wäre, bleibt der Berufszweig bei solchen Vorhaben oft genug aussen vor. Dass sich die Sichtweise und das Vorgehen ausgerechnet im Kanton Genf geändert haben und multidisziplinäre Arbeits-

Von der Schweizer Grenze erstreckt sich das Projekt f lussaufwärts über rund vier Kilometer (Gesamtplan).

Groupement Superpositions

De la frontière suisse en amont, le projet s’ étend sur environ quatre kilomètres (plan général).

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gemeinschaften unter der Leitung von Landschaftsarchitekten ausdrücklich gefördert werden, erstaunt nicht: Im Stadtkanton ist der Platz von jeher knapp. Dieser verlangt nach einer effizienten Nutzung. Die Flussläufe werden inzwischen als grüne Leitlinien für die Raumplanung begriffen, die einen Ausgleich zur Verdichtung in den Vororten leisten. Die Anforderungen an den Hochwasserschutz und die Vorgaben zur biologischen Vielfalt bilden zusammen mit dem Wunsch,


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die Flussläufe zu Naherholungsgebieten aufzuwerten, ein hochkomplexes Spannungsfeld verschiedenster Akteure und ihrer Bedürfnisse. Vorbildliche Umsetzung Der Schweizer Heimatschutz zeichnet mit der Revitalisierung der Aire im Kanton Genf ein Projekt aus, das dieses Modell der Zusammenarbeit vorbildlich vorlebt und auf dem rund vier Kilometer langen Perimeter Wegweisendes leistet. Das Groupement Superpositions, eine Arbeitsgemeinschaft von Fachleuten aus den Bereichen Wasserbau, Biologie und Architektur, das vom Landschaftsarchitekten Georges Descombes pilotiert wird, hat in langen Diskussionen und Studien Wege gefunden, die verschiedenen Bedürfnisse zu einem Gesamtprojekt zu verdichten, das in seiner Qualität überzeugt. Die inzwischen umgesetzten Teile der in vier Etappen geplanten Revitalisierungsmassnahmen lassen das ausserordentliche Engagement aller Beteiligten erkennen. Entstanden ist ein Miteinander von verschränkten Nutzungen, die in einem linearen Garten aufgehen. Das Rückgrat dieser Promenade bilden bestehende Ingeni-

eursbauten, die feinfühlig umgenutzt und von neuem Leben beseelt werden. Der Kanton Genf als Auftraggeber hat mit dem Projekt bereits heute eine starke Landmarke im künftigen Expansionsgebiet der Westschweizer Metropole gesetzt. Patrick Schoeck-Ritschard, Schweizer Heimatschutz

DER SCHULTHESS GARTENPREIS Der Schweizer Heimatschutz zeichnet mit dem Schulthess Gartenpreis seit 1998 besondere Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur aus. Mögliche Preisträger sind Personen, Institutionen und Gemeinden, die sich um die Realisierung, die Pflege und den Unterhalt von Gärten und Parkanlagen verdient gemacht haben. Die Preissumme beträgt 25 000 Franken. Die Errichtung des Schulthess Gartenpreises verdankt der Schweizer Heimatschutz der Stifterfamilie von Schulthess-Schweizer. Die 2011 erneuerte Vereinbarung stärkt die langjährige Zusammenarbeit und unterstreicht das Bekenntnis zum langfristigen Engagement für diese etablierte Auszeichnung.

→ www.heimatschutz.ch/gartenpreis ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

Die zweisprachige (d/f )Begleitpublikation zum Schulthess Gartenpreis 2012 kann für CHF 5.– unter www.patrimoinesuisse.ch/shop bezogen werden ( für Heimatschutz-Mitglieder gratis)

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VACANCES AU CŒUR DU PATRIMOINE: TÜRALIHUS DE VALENDAS

Un projet de taille Avec ses cinq cents ans d’histoire mouvementée, l’imposante Türalihus incarne de façon optimale le concept de la fondation Vacances au cœur du Patrimoine. Riche de ses nombreuses transformations au cours des siècles, ce bâtiment historique repris en 2007 représente aujourd’hui le fleuron de la fondation.

T

pièces tapissées de boiseries, ses façades ornées de peintures de différentes époques et sa tour escalier sont autant d’éléments qui font de la Türalihus un bâtiment historique tout à fait singulier et digne d’être préservé. Nouvel éclat pour les façades Pendant plus d’une année, des artisans venus parfois de l’étranger ont œuvré pour rendre à la Türalihus sa splendeur d’antan.

Schweizer Heimatschutz

rois bâtiments historiques ont déjà pu être sauvés de la décrépitude par la fondation de Patrimoine suisse. Sur la base de concepts innovants, Vacances au cœur du Patrimoine les a rénovés en douceur afin de leur insuffler une nouvelle vie en tant que logements de vacances. C’est le destin qui attend la Türalihus de Valendas (GR), une imposante maison de maître laissée à l’abandon des décennies durant. Ses grands salons richement décorés, ses nombreuses

Le toit de bardeau couvrant la tour escalier a ainsi été changé, les fenêtres réparées ou remplacées. Sous les couches de crépi écaillé des façades sont apparus des restes de peinture d’une horloge solaire du XVe siècle ainsi que des trompe-l’œil. Judicieusement restaurés, ces témoins du temps passé transmettent aujourd’hui un peu de l’histoire de ce bâtiment. Rénovation intérieure en attente de fonds Les restaurations des riches boiseries tapissant les salons et l’assainissement des installations sanitaires et électriques qui permettront l’aménagement dans la Türalihus de deux appartements de vacances sont malheureusement en suspens. Le financement de ces travaux estimés à plus d’un million quatre cent mille francs n’a pas encore pu être assuré. L’avenir de ce projet d’envergure repose donc sur la générosité des donateurs. Eliane Aubry, Vacances au cœur du Patrimoine

BILAN 2011 TRÈS SATISFAISANT

Les façades restaurées de la Türalihus ont à nouveau fière allure. Die restaurierten Fassaden des Türalihus strahlen eine stolze Würde aus.

Vacances au cœur du Patrimoine connaît un développement réjouissant. Son offre se diversifie et s’élargit chaque année un peu plus. En 2011, ce sont trois nouvelles maisons qui ont été ouvertes à la location, une bonne nouvelle pour les hôtes de plus en plus nombreux qui décident de passer leurs vacances dans une maison historique.

→ Rapport annuel complet sur www.magnificasa.ch ∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏∏

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Schweizer Heimatschutz

SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

FERIEN IM BAUDENKMAL: TÜRALIHUS IN VALENDAS

Ein einzigartiger Zeitzeuge Das Türalihus, das auf eine fünfhundertjährige bewegte Geschichte zurückblicken kann, ist ein Paradebeispiel für das Konzept der Stiftung Ferien im Baudenkmal. Dieses historisch bedeutende Gebäude, das im Laufe der Jahrhunderte mehrere Male verändert wurde und sich seit 2007 im Besitz der Stiftung befindet, ist heute ihr Prunkstück.

B

ereits drei Baudenkmäler konnten von der Stiftung des Schweizer Heimatschutzes vor dem Verfall gerettet werden. Sie wurden auf der Grundlage innovativer Konzepte sanft renoviert, damit sie als Ferienunterkunft zu neuem Leben erwachen konnten. Diese Zukunft erwartet auch das Türalihus in Valendas GR: ein imposantes Bürgerhaus, das während Jahrzehnten leer gestanden war. Seine grossen und reich dekorierten Salons, die zahlreichen prachtvollen Holztäfer, die mit Malereien aus verschiedenen Jahrhunderten verzierten Fassaden ebenso wie der Turm sind alles Elemente, die das Türalihus zu einem einzigartigen und schützenswerten Baudenkmal machen. Neuer Glanz für die Fassaden Während mehr als einem Jahr haben sich Handwerker aus der Schweiz und dem Ausland mit grossem Können dafür eingesetzt, dass das Türalihus wieder in seiner einstigen Pracht erstrahlen kann. So wurde das Schindeldach des Turms erneuert, und die Fenster wurden renoviert oder ersetzt. Unter den alten Verputzschichten kamen die Überreste einer Sonnenuhr aus dem 15. Jahrhundert ebenso wie Trompel’œil-Malereien zum Vorschein. Diese

Einer der vier Salons im Türalihus, der noch auf seine Renovation wartet.

Zeugnisse einer vergangenen Zeit sind heute sorgfältig restauriert und vermitteln einen Eindruck der langen Geschichte dieses Gebäudes. Finanzierung der Innenrenovation noch nicht gesichert Die Restaurierungen der prächtigen Täfer in den Salons und die Sanierungen der sanitären und elektrischen Installationen, die für die Einrichtung zweier Ferienwohnungen im Türalihus notwendig sind, können erst in Angriff genommen werden, wenn die Finanzierung der Innenausbauetappe gesichert ist. Der Stiftung Ferien im Baudenkmal ist es per dato gelungen, Gelder in Höhe von rund zwei Millionen Franken zu generieren. Für die ausstehenden, noch offenen Gelder müssen neue Finanzierungsmechanismen gefunden werden. So versucht die Stiftung gezielt Darlehen von Privatpersonen aufzunehmen. Falls auch Sie einen wichtigen Beitrag an den Erhalt dieses einmaligen Zeitzeugen der Baukultur machen möchten, wenden Sie sich bitte an uns, denn die Zukunft dieses Projekts hängt von der Grosszügigkeit der Spenderinnen und Spender ab. Eliane Aubry, Ferien im Baudenkmal

L’un des quatre salons de la Türalihus qui attendent d’ être rénovés.

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal entwickelt sich sehr erfreulich. Das Angebot wird mit jedem Jahr grösser und vielfältiger. 2011 konnten drei neue Häuser zur Vermietung freigegeben werden: eine gute Nachricht für die immer zahlreicheren Gäste, die ihre Ferien in einem historischen Gebäude verbringen möchten!

→ Umfassender Jahresbericht unter www.magnificasa.ch

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ZAHLEN UND FAKTEN

40 Millionen Schoggitaler für Natur- und Heimatschutz Den Schoggitaler für Natur- und Heimatschutz gibt es seit 1946. Die erfolgreiche Sammel- und Bildungsaktion von Schweizer Heimatschutz und Pro Natura findet seither jedes Jahr im September statt und hat vieles bewirken können. Mit rationierter Schoggi gegen Stausee Ende des Zweiten Weltkriegs wollte die Elektrowirtschaft den Silsersee im Engadin für die Wassernutzung erschliessen und die wunderbare Landschaft von einem Stausee überfluten lassen. Um die benötigte Abfindungssumme von 300 000 Franken für die betroffenen Gemeinden zu finden, die beim Bau des Stausees vom Wasserzins in dieser Höhe profitiert hätten, lancierten der Schweizer Heimat-

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schutz und Pro Natura vor 66 Jahren die Schoggitaleraktion. Die Eidgenossenschaft gab aus der Kriegsvorsorge die damals limitierte Schokolade frei. Der Silsersee, heute ein Kernstück der Bündner Tourismuswerbung, wurde so gerettet. Dies ist nur eines von zahlreichen eindrücklichen Beispielen, wie die Schoggitaleraktion der Natur, Kultur und unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich diente.

Zehn Prozent für die Klassenkasse Sowohl Pro Natura als auch der Schweizer Heimatschutz sind ZEWO-zertifiziert. Dieses Gütesiegel bescheinigt den zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirkungsvollen Einsatz von Spenden und steht für transparente und vertrauenswürdige Organisationen. Die Kernthemen der beiden gemeinnützigen Organisationen sind Schutz und Pflege der Natur, der Landschaft, von Baudenkmälern und von


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FAITS ET CHIFFRES

40 millions d’Ecus d’or L’Ecu d’or pour la protection de la nature et du paysage a été créé en 1946. Depuis lors, la fameuse campagne de collecte de fonds et de sensibilisation que Patrimoine suisse et Pro Natura organisent en alternance chaque année en septembre a permis de nombreuses réalisations.

Ortsbildern. Die Lehrerschaft profitiert direkt von der Unterrichtshilfe und die Schülerinnen und Schüler von zehn Prozent des Umsatzes für die Klassenkasse. Auch die Stiftung Landschaftsschutz profitiert: Sie erhält einen jährlichen Beitrag von 50 000 Franken. Die Bioschokolade ist Max-Havelaar-zertifiziert, die Verpackung und Auslieferung erfolgt durch die Martin Stiftung in Erlenbach, eine Institution für Menschen mit Behinderung. Alternierende Themensetzung Der Schweizer Heimatschutz und Pro Natura wechseln sich in der Bestimmung des Hauptobjekts des Schoggitalers jedes Jahr ab. Ein Drittel des Sammelerlöses ist zweckbestimmt und wird für das Hauptobjekt verwendet. Je ein Drittel geht an die beiden Trägerorganisationen als freie Mittel, was dem Schweizer Heimatschutz ermöglicht, auch seine Sektionen tatkräftig zu unterstützen – 2011 flossen so 246 000 Franken an die kantonalen Heimatschutzsektionen, die sich vor Ort engagieren. Die Taleraktion 2010 stand unter dem Motto «Historische Verkehrsmittel». Konkret wurden bisher Projektbeiträge an die Ballenberg Dampfbahn, das Saurermuseum, die M.S. Jolimont und die SurseeTriengenbahn geleistet. Die Rückstellung eines Betrags für den Erhalt des historischen Sessellifts auf den Weissenstein löste in der Region Solothurn Diskussionen aus. Einige Gemeinden beschlossen, den Verkauf der Goldtaler zu verbieten. 2011 fand der Verkauf der Taler unter der Verantwortung von Pro Natura zum Thema «Biodiversität im Wald» statt. 2012 bestimmt wiederum der Schweizer Heimatschutz das Schoggitalerthema: Es lautet «Historische Räume». Adrian Schmid Geschäftsleiter Schweizer Heimatschutz

Du chocolat rationné pour contrer un barrage A la fin de la Seconde Guerre mondiale, une entreprise d’électricité projetait l’aménagement d’un barrage qui aurait inondé le lac de Sils, en Engadine, et son paysage remarquable. Il y a 66 ans, pour réunir les 300 000 francs nécessaires pour dédommager les communes de la perte des redevances hydrauliques dont elles auraient bénéficié, Patrimoine suisse et Pro Natura lancèrent la campagne de l’Ecu d’or. La Confédération demanda au Service du rationnement de débloquer plusieurs tonnes de chocolat, denrée rationnée à l’époque. C’est ainsi que le lac de Sils, qui est devenu l’emblème du tourisme des Grisons, a pu être sauvé. Cet exemple n’est que le premier d’une série de campagnes remarquables de l’Ecu d’or, qui durant ces dernières décennies ont permis d’agir efficacement en faveur de la nature, du paysage, du patrimoine culturel et de la collectivité. Dix pour cent pour la classe Tant Patrimoine suisse que Pro Natura sont certifiées par le ZEWO. Ce label atteste d’une utilisation conforme au but, économique et performante des dons. Il distingue des organisations dignes de confiance et transparentes. Les deux organisations poursuivent des objectifs d’utilité publique et se consacrent à la protection et à l’entretien de la nature, du paysage, du patrimoine bâti et des sites. Des dossiers didactiques sont gracieusement mis à la disposition des enseignants et les élèves reçoivent dix pour cent du chiffre d’affaires de leurs ventes pour leur classe. La Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage bénéficie également des recettes de l’Ecu d’or et reçoit un montant annuel net de 50 000 francs. Le chocolat est issu de l’agri-

culture biologique et labellisé Max Havelaar. L’emballage et l’expédition des Ecus d’or sont assurés par la Fondation Martin, un atelier pour personnes handicapées situé à Erlenbach. Thème de campagne choisi en alternance Les deux organisations choisissent un thème de campagne en alternance chaque année. Un tiers du produit généré par la vente est utilisé conformément à son but, c’est-à-dire qu’il va à l’objet principal de la campagne. Chacune des deux organisations reçoit par ailleurs un tiers des recettes dont l’affectation est libre, ce qui permet à Patrimoine suisse de soutenir efficacement ses sections: en 2011, 246 000 francs ont été versés aux sections cantonales actives dans les diverses régions. Très concrètement, la campagne de l’Ecu d’or 2010 consacrée aux «moyens de transport historiques» a permis jusqu’à présent d’apporter une contribution au train à vapeur du Ballenberg, au musée Saurer, au bateau M.S. Jolimont et au train à vapeur Sursee-Triengen. La perspective d’une contribution à la sauvegarde du télésiège historique du Weissenstein a déclenché une controverse dans la région de Soleure. Quelques communes ont décidé d’interdire la vente de l’Ecu d’or. En 2011, Pro Natura a porté son choix sur la biodiversité dans la forêt comme thème de la campagne de l’Ecu d’or. En 2012, il revenait à Patrimoine suisse de proposer une thématique. La campagne se fera à l’enseigne des «intérieurs d’époque». Adrian Schmid, secrétaire général de Patrimoine suisse

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SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ/PATRIMOINE SUISSE

Emanuel Freudiger

FESTANLASS IN KÖNIZ MIT BUNDESRÄTIN SIMONETTA SOMMARUGA

Einladung zur Wakkerpreis-Verleihung Die Gemeinde Köniz erhält den Wakkerpreis 2012 für ihre vorbildliche Siedlungsentwicklung, die für Agglomerationsgemeinden Modellcharakter hat. Ihre wichtigsten Vorzüge sind eine klare Abgrenzung zwischen dem Siedlungsgebiet und der Kulturlandschaft, eine Verkehrsplanung, die auf der Koexistenz aufbaut, ebenso wie die Bewahrung der Identität der verschiedenen Ortsteile. Der Schweizer Heimatschutz und die Gemeinde Köniz laden Sie herzlich zur Verleihung des Wakkerpreises ein. Der Festanlass findet am Samstag, 23. Juni 2012, im Hof des Schlosses Köniz an der Muhlernstrasse 11 statt. Programm: • ab 13 Uhr: öffentliche Führungen durch Köniz ab Zentrum, zu Fuss • 15.45 Uhr: öffentlicher Apéro offeriert von der Gemeinde Köniz • 16.30 Uhr: Verleihung des Wakkerpreises: Laudatio und Preisübergabe durch Philippe Biéler, Präsident Schweizer Heimatschutz, Verdankung durch Luc Mentha, Gemeindepräsident Köniz, Grussbotschaft durch Christoph Neuhaus, Regierungsrat Kanton Bern, und Festansprache durch Simonetta Sommaruga, Bundesrätin • ab 17.30 Uhr: Festbetrieb mit Verpflegungs- und Informationsständen und musikalischer Unterhaltung • 20.30 Uhr: Open-Air-Konzert im Schlosshof von Stefanie Heinzmann Bundesrätin Simonetta Sommaruga

→ Mehr zum Programm der Wakkerpreis-Verleihung unter www.heimatschutz.ch/veranstaltungen und www.koeniz.ch/wakker12

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DER BERNER HEIMATSCHUTZ ZUR SIEDLUNGSENTWICKLUNG IN KÖNIZ

Themenheft Köniz Zur Wakkerpreis-Verleihung vom 23. Juni 2012 veröffentlicht der Berner Heimatschutz ein Themenheft, das sich der Siedlungsentwicklung in Köniz widmet. Themenschwerpunkte sind Geschichte, Planung, Bauten, Mobilität und Verkehr.

S

tatt wie bis anhin im Jahresbericht des Berner Heimatschutzes ein spezielles und aktuelles Thema aufzugreifen, erscheinen ab diesem Sommer in loser Folge separate Publikationen zu baukulturellen Fragen. Das erste Themenheft ist der Berner Gemeinde Köniz gewidmet, die für ihre vorbildliche Siedlungsentwicklung mit dem Wakkerpreis 2012 ausgezeichnet wird. Inhaltliche Schwerpunkte sind: Geschichte, Planung, Bauten, Mobilität und Verkehr. Namhafte Autorinnen und

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Autoren behandeln in mehr als 30 Artikeln verschiedenste Aspekte zu Köniz. Das rund 100-seitige Heft (A4-Format) wird durchgehend farbig bebildert und erscheint in deutscher Sprache mit französischen Zusammenfassungen der einzelnen Artikel. Es wird in einer Auflage von ca. 8000 Exemplaren gedruckt und richtet sich an Heimatschutz-Mitglieder, KönizBegeisterte, Fachpersonen aus dem Bereich Bau- und Planungswesen, interessierte Laien, Behörden etc.

Das Heft erscheint zur WakkerpreisVerleihung in Köniz vom 23. Juni 2012. Es kann anlässlich der Preisverleihung bezogen oder sowohl im Internet unter www.bernerheimatschutz.ch als auch schriftlich an folgender Adresse bestellt werden: Berner Heimatschutz, Geschäftsstelle, Kramgasse 12, 3011 Bern (Verkaufspreis ca. CHF 10.–). Alle Mitglieder des Berner Heimatschutzes erhalten das Themenheft vorgängig zugeschickt. Regina Luginbühl, Berner Heimatschutz


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MITGLIEDERAUSFLUG

KÖNIZ ENTDECKEN Anmeldung zum Ausflug nach Köniz Talon einsenden oder faxen an: Schweizer Heimatschutz, Postfach, 8032 Zürich (F 044 252 28 70) Mich interessieren folgende zwei Schwerpunkte: Die Gemeinde Köniz wird mit dem diesjährigen Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes prämiert. Warum und wofür erhält Köniz diese begehrte Auszeichnung? Um das zu entdecken, laden wir Sie am 15. September 2012 zu einem Tagesausflug ein und stellen Ihnen auf verschiedenen Rundgängen zu Fuss und per Bus die vielfältige Gemeinde vor. Neben einer Rundfahrt im Zentrum von Köniz für alle können Sie sich für zwei weitere Schwerpunkte (und einen zusätzlichen als Eventualmöglichkeit) einschreiben: • ländliches Köniz • Niederscherli • Bundesbauten • neueste Planungen • Wohnen in Köniz • Siedlungsplanung Je nach Anmeldungen werden wir die Gruppen zusammenstellen. Sie erhalten Ihr persönliches Programm zusammen mit der Rechnung.

Datum: Samstag, 15. September 2012 (von ca. 10 bis 17 Uhr) Ausgangspunkt für alle: Köniz

[ ] ländliches Köniz [ ] Niederscherli [ ] Bundesbauten [ ] neueste Planungen

Kosten: CHF 80.– für Heimatschutz-Mitglieder CHF 100.– für Nichtmitglieder CHF 50.– für Studentinnen/Studenten CHF 20.– für Kinder bis 16 Jahre Inkl. Führungen und Mittagessen, exkl. Getränke, Hin- und Rückreise zum Treffpunkt. Das definitive Programm erhalten Sie nach Eingang Ihrer Anmeldung zusammen mit der Rechnung Mitte August.

[ ] Wohnen in Köniz [ ] Siedlungsplanung Bitte rasch anmelden, die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Bei Abmeldung später als eine Woche vor der Veranstaltung wird der volle Kostenbeitrag verrechnet. Versicherung ist Sache der Teilnehmerin/des Teilnehmers.

Name, Vorname Name Begleitperson

Bei Fragen gibt Ihnen Frau Tagliaferri (Mo/ Do) gerne Auskunft: mitglieder@heimatschutz.ch

Strasse, Nr. PLZ, Ort Telefon E-Mail Datum, Unterschrift


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HISTORISCHER SESSELLIFT WEISSENSTEIN (SO)

Plangenehmigung wird durch Bundesverwaltungsgericht überprüft Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Ende Januar nach zweieinhalbjähriger Prüfung die Konzession für eine neue 6er-Gondelbahn auf den Weissenstein erteilt. Nach Ansicht des Schweizer Heimatschutzes widerspricht die Konzession den Bestimmungen des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz. Aus folgenden Gründen hat er Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Bern erhoben. 1. Erneuerbarkeit möglich Mit der Plangenehmigung des BAV wird ohne fundierte Abklärung die technische Erneuerung des historischen Sessellifts verneint. Ein Gutachten hat dem Sessellift jedoch attestiert, dass er insgesamt die heutigen Sicherheitsanforderungen erfüllen kann. Verschiedene Seilbahn-Experten sind auch dieser Meinung. Insgesamt hat das BAV den Sachverhalt bezüglich der Grundlagen der Infrastruktur und des Betriebs der heutigen Sesselbahn nicht genügend festgestellt. 2. Seilbahninventar – ungenügende Abklärung durch BAV Der Sessellift ist im Seilbahninventar des Bundes aufgenommen. Das Bundesamt für Kultur (BAK), die Eidgenössische Kommission für Natur- und Heimatschutz (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalschutz (EKD) fordern, dass die Sesselbahn aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Gesamtanlage erhalten wird. Sogar das BAV hat der Bahn die Qualität eines Kulturdenkmals attestiert. Ein Eingriff in dieses Kulturdenkmal ist deshalb nur gestattet, sofern ein überwiegendes allgemeines Interesse vorliegt. Nach der Ansicht des Schweizer Heimatschutzes hat das BAV die Stellungnahmen der erwähnten Bundesstellen nicht genügend berücksichtigt und praktisch nur negative Aspekte einer Erneuerung der Sesselbahn angeführt. Positive Aspekte wie die erheblich tieferen Investitionskosten für die Erneuerung und den landschaftsverträglichen Betrieb hat es nicht berücksichtigt.

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3. National geschützte Landschaft und Lebensräume Der Weissenstein ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt. Er ist daher durch das Bundesgesetz

Der historische Sessellift auf den Weissenstein Le télésiège historique du Weissenstein

über den Natur- und Heimatschutz vor Beeinträchtigungen geschützt und muss in besonderem Masse ungeschmälert erhalten bleiben. Die geplante 6er-Kabinenbahn ist mit den Schutzzielen für das BLN-Objekt Weissenstein nicht verein-


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bar, so die ENHK und die EKD. Die Sanierung und Erneuerung der bestehenden Sesselbahn würde hingegen die Anforderungen des Natur- und Heimatschutzrechts des Bundes respektieren, es entstünde keine weitere Beeinträchtigung des Landschaftsbilds. 4. Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Kurhauses Das Kurhaus auf dem Weissenstein steht unter kantonalem Denkmalschutz und ist von nationaler Bedeutung. Die ENHK und die EKD bemängelten, dass die neue Bergstation aufdringlich in Erscheinung tritt, sehr voluminös ist, die Aussicht ins Mittelland stört und sich nicht in die kleinstrukturierte Landschaft einordnet. Das BAV ist anderer Meinung, begründet aber nicht nachvollziehbar, weshalb es von der klaren Stellungnahme der beiden Fachkommissionen abweicht. 5. Unwiederbringlicher Verlust des letzten historischen Sessellifts Insgesamt wird ohne vertiefte Abklärungen die technische Restaurierung des historischen Sessellifts und dessen Sicherheit in Frage gestellt. Es handelt sich nach dem Verlust der Sesselbahn Kandersteg– Oeschinensee um die letzte Bahn ihres Typs in der Schweiz. Es darf nicht sein, dass der letzte historische Sessellift im Geburtsland der Sesselbahntechnik und als technische Meisterleistung nach den Kriegsjahren nun geopfert wird. Der Verlust wäre unwiederbringlich. 6. Bedauerliche Verzögerung – sie wäre vermeidbar gewesen Zum Schluss ist festzuhalten, dass der Heimatschutz bis Februar 2012 für keine Verzögerung des Genehmigungsverfahrens verantwortlich gemacht werden kann. Die Seilbahnbetreiberin wusste seit spätestens 2004, dass die Konzession des Sessellifts Ende 2009 ausläuft. Trotzdem hat sie erst kurz vor dem Betriebsende das Konzessions- und Plangenehmigungsgesuch eingereicht. Damit war schon damals klar, dass noch lange keine Bahn auf den Weissenstein fahren wird. Die Bahnbetreiberin Seilbahn Weissenstein AG hat es verpasst, rechtzeitig ein Gesuch einzureichen. Zudem hat sie nicht versucht, eine Verlängerung der Betriebsbewilligung zu erhalten. Adrian Schmid, namens des Geschäftsausschusses des Schweizer Heimatschutzes

TÉLÉSIÈGE HISTORIQUE DU WEISSENSTEIN (SO) A fin janvier, au terme d’un examen qui a duré deux ans et demi, l’Office fédéral des transports (OFT) a accordé la concession permettant l’exploitation d’une nouvelle télécabine à six places au Weissenstein. Patrimoine suisse estime que cette décision contrevient aux dispositions de la Loi fédérale sur la protection de la nature et du paysage. Notre association a donc saisi le Tribunal administratif fédéral et déposé un recours dûment motivé contre cette décision. 1. Une restauration est possible Dans sa décision d’approbation, l’OFT refuse, sans donner d’explication fondée, d’autoriser la restauration du télésiège historique. Une expertise atteste pourtant que le télésiège peut répondre aux normes de sécurité actuelles. Plusieurs experts techniques partagent également cet avis. L’OFT n’a pas suffisamment étudié la situation réelle des infrastructures existantes et n’a pas pleinement considéré l’exploitation du télésiège actuel. 2. Inventaire des installations par câbles – examen lacunaire de l’OFC Le télésiège du Weissenstein est répertorié dans l’inventaire des installations par câbles de la Confédération. L’Office fédéral de la culture (OFC), la Commission fédérale pour la protection de la nature et du paysage (CFNP) et la Commission fédérale des monuments historiques (CFMH) préconisent la sauvegarde de ce télésiège constituant une installation unique en son genre. L’OFT luimême a reconnu la valeur de ce monument culturel. Par conséquent, seul un intérêt général prépondérant pourrait justifier une atteinte à ce monument culturel. Patrimoine suisse estime que l’OFT n’as pas suffisamment tenu compte des préavis des offices fédéraux cités et qu’il n’a fait valoir que les aspects négatifs d’une restauration. L’OFT n’en a pas considéré les aspects positifs, par exemple le coût nettement moins élevé de l’investissement nécessaire à une remise en état ou l’exploitation plus respectueuse du paysage. 3. Paysage et habitats naturels protégés d’importance nationale Le Weissenstein est inscrit à l’Inventaire fédéral des paysages, sites et monuments naturels (IFP). Il est donc protégé de toute atteinte par la Loi fédérale sur la protection de la nature et du paysage et doit être préservé

dans son intégrité. Selon la CFNP et la CFMH, le projet de télécabine à six places est contraire aux objectifs de protection du site IFP du Weissenstein, tandis que la restauration du télésiège actuel respecte les exigences du droit de la protection de la nature et du paysage et n’entraîne pas de nouvelle atteinte au paysage. 4. Atteinte au Kurhaus, bâtiment classé Le Kurhaus du Weissenstein est un bâtiment classé d’importance nationale. La CFNP et la CFMH ont critiqué le fait que le projet de station supérieure soit si imposant et volumineux, qu’il altère la vue sur le Plateau et qu’il s’intègre mal au paysage finement structuré. L’OFT est d’un autre avis, mais ne donne pas de façon transparente les raisons qui le conduisent à se démarquer du préavis sans équivoque des deux commissions fédérales. 5. Perte irremplaçable de notre dernier télésiège historique La possibilité de restaurer ce télésiège historique et de garantir sa sécurité est remise en question sans examen approfondi. Or, il s’agit de la dernière remontée mécanique de ce type en Suisse depuis la destruction du télésiège Kandersteg-Oeschinensee. Il est impensable de sacrifier ce témoin de la maîtrise de la technique datant de l’aprèsguerre dans la patrie des transports par câbles qu’est la Suisse. Ce serait une perte irremplaçable. 6. Retard regrettable – qui pouvait être évité En dernier lieu, il convient d’observer que Patrimoine suisse, jusqu’à février 2012, ne peut être tenu pour responsable du retard pris par la procédure d’autorisation. La société du télésiège savait sans doute en 2004 déjà que l’autorisation d’exploiter le télésiège expirait fin 2009. Elle n’a présenté une demande de concession et d’autorisation que juste avant l’expiration du délai. Dès lors, il fallait s’attendre à ce qu’il n’y ait plus de télésiège avant longtemps sur le Weissenstein. La société exploitante Seilbahn Weissenstein AG a perdu l’occasion de présenter une demande dans les temps. Adrian Schmid, au nom du Bureau de Patrimoine suisse

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Bosshard Vaquer Architekten

Hélène Binet

FRISCH GESTRICHEN/PEINTURE FRAÎCHE

1

2

UNE MAISON À OSSATURE BOIS À SARREYER, VAL DE BAGNES (VS)

L’existant comme moteur de projet Les architectes Daniel Bosshard et Meritxell Vaquer i Fernàndez créent à partir d’un ancien fenil une maison de vacances à l’intérieur raffiné. Christian Bischoff

S

itué à 1250 mètres d’altitude, sur une terrasse bien exposée, le petit village de Sarreyer dans le Val de Bagnes se caractérise par la densité de ses constructions en madrier. Encore préservé, il est cependant soumis à une forte pression immobilière en raison de la proximité de la station de Verbier. Dans le forum de la revue Heimatschutz/Patrimoine (2/2009), le jeune architecte, Julien Barro, prenait Sarreyer, thème de son travail de master à l’EPFL, comme exemple pour s’interroger sur l’avenir des villages de montagne en Suisse. Il invitait «à ne pas muséifier le village en figeant tout ses bâtiments intéressants mais de les utiliser comme référence pour consolider l’identité du lieu». C’est précisément la démarche de projet adoptée par le couple d’architectes zurichois Daniel Bosshard et Meritxell Vaquer i Fernàndez de Bosshard Vaquer Architek-

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ten (bureau d’ingénieurs Conzett Bronzini Gartmann AG) mandaté pour concevoir, à partir d’un ancien fenil, une maison de vacances, lieu de rassemblement pour les trois générations d’une famille citadine: les parents, leurs trois filles adultes et leurs familles respectives. Maison-mère et maison-fille En raison de sa qualité constructive et de son bon état de conservation, le fenil, base du projet, a été placé sous protection par les instances de tutelle du patrimoine. Il se trouve sur les hauteurs nord-ouest du hameau, au cœur d’un groupe de petits édifices agricoles dont les façades pignons regardent la vallée. Cet ensemble de constructions de bois compose un tissu bâti serré, finement articulé. Pour respecter la petite échelle de cette harmonieuse structure et la qualité de ses relations spa-

tiales, le programme est réparti dans deux volumes: la maison-mère, soit l’ancien fenil, et la maison-fille, une construction neuve construite sur l’empreinte laissée par un édifice aujourd’hui disparu. Cette terminologie, mère-fille, est celle utilisée par les architectes. Les deux constructions sont en effet parentes aussi bien formellement que constructivement. Le bâtiment protégé est intégralement conservé. Une nouvelle construction de bois s’insère à l’intérieur de l’ancienne structure en en reprenant les règles constructives: l’ancien fenil n’est en effet pas une construction en madriers horizontaux, mais une construction plus économe en bois, une «construction à poteaux», comme il s’en rencontre fréquemment dans la partie occidentale du Valais. Quant à la nouvelle construction, elle s’inspire de ce principe constructif mais en propose une version contemporaine en recourant aux méthodes actuelles de préfabrication. Réunis au niveau du socle, qui contient l’entrée et les trois petites chambres – type chambre d’hôtel – destinées aux trois filles ou aux amis, les volumes prennent leur indépendance au fur et à mesure de leur élévation. Au rez-de-chaussée, un couloir de liaison met en communication l’ensemble cuisine-salle à manger logé dans l’ancien fenil avec le séjour, dans la construction neuve. Au-dessus, les combles de chaque vo-


FRISCH GESTRICHEN/PEINTURE FRAÎCHE

Alessandro Mattle

EIN HOLZHAUS IN SARREYER

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Grundriss des Erdgeschosses Plan du rez-dechaussée

2, 3 Die neue Fassade besteht aus aus sen sägerauem Lärchenholz. Les façades sont faites de mélèze, brut de sciage à extérieur. 3

Le bureau d’architecture Bosshard Vaquer Architekten a conçu la maison de vacances à partir d’un ancien fenil. Bosshard Vaquer Architekten haben einen ehemaligen Heuschober zum Ferienhaus umgebaut.

Hélène Binet

lume, totalement séparés et accessibles chacun par son escalier droit, reçoivent respectivement les quartiers des parents et des petits-enfants dont la chambre prend l’aspect d’un dortoir de cabane de montagne. Chaque génération possède ainsi sa sphère autonome, ce qui favorise une cohabitation sans heurts. Une matérialisation différenciée souligne cette composition: alors que les parties communes et les façades sont faites de mélèze brut de sciage à extérieur, l’espace des filles est revêtu d’aulne et le niveau supérieur d’épicéa. L’étude de la structure et de la substance bâtie de l’ancien village a permis aux architectes d’en proposer une transposition contemporaine et d’enrichir ainsi l’atmosphère de cette maison de vacances raffinée. Le résultat est à la hauteur du reste de la production de ce jeune bureau dont les interventions dans l’existant ont déjà été distinguées à deux reprises: leur projet pour les salles mortuaires du cimetière de Sihlfeld à Zurich a reçu l’un des prix 2009 de la Conférence suisse des conservateurs de monuments (CSCM), alors que l’amélioration acoustique qu’ils ont apportée à la Tonhalle de Saint-Gall leur a valu une des distinctions aux bonnes constructions attribuées en 2010 par le Forum d’architecture de Suisse orientale (Auszeichnungen gutes Bauen 2006–2010).

Sarreyer ist ein kleines Bergdorf im Val de Bagnes, das geprägt ist durch seine zahlreichen traditionellen Holzbauten. Das Zürcher Büro Bosshard Vaquer Architekten von Daniel Bosshard und Meritxell Vaquer i Fernàndez (Bauingenieure: Conzett Bronzini Gartmann AG) hatte den Auftrag, in diesem gut erhaltenen Dorf einen ehemaligen Heuschober in ein Ferienhaus für drei Generationen umzubauen. Dabei haben sie es verstanden, das Bestehende als Referenz für Neues zu nutzen. Um die kleinteilige harmonische Struktur und die guten räumlichen Beziehungen des Weilers erhalten zu können, beschlossen die Architekten, den unter Denkmalschutz stehenden Heuschober als «Mutterhaus» zu bewahren und ihm ein «Tochterhaus» zur Seite zu stellen. Der alte Heuschober blieb dabei integral erhalten und wurde im Innern mit einem neuen Holzbau ausgestattet, der die Gesetzmässigkeiten der bestehenden Konstruktion übernimmt. Der Neubau orientiert sich ebenfalls an dieser Bauweise, interpretiert sie jedoch auf moderne Weise und mit heutigen Holzfertigungstechniken. Das Sockelgeschoss umfasst den Eingang und drei kleine Zimmer für die Töchter, während im Erdgeschoss ein Korridor das Esszimmer mit Küche im alten Heuschober mit dem Wohnzimmer im Neubau verbindet. Darüber sind in den getrennten und je über eine eigene Treppe zugänglichen Dachgeschossen die Zimmer der Grosseltern und Grosskinder untergebracht. So hat jede Generation ihr eigenes Reich, was auch in der Materialwahl zum Ausdruck kommt: Lärchenholz für die gemeinsamen Räume und die Fassaden, Erlenholz für die Zimmer der Töchter und Fichtenholz im obersten Geschoss. Den beiden Architekten ist es durch die Berücksichtigung der Struktur und der Bausubstanz dieses alten Bergdorfes gelungen, einen zeitgemässen und atmosphärisch überzeugenden Umbau zu realisieren, mit dem sie nicht zum ersten Mal für Aufsehen sorgen. Zwei Auszeichnungen konnte das junge Büro nämlich bereits in Empfang nehmen: eine für den Umbau der Aufbahrungshalle im Friedhof Sihlfeld in Zürich (2009, Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger KSD) und eine für die Verbesserung der Akustik der Tonhalle St. Gallen (Auszeichnungen gutes Bauen 2006–2010, Architektur Forum Ostschweiz).

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VON MENSCHEN UND HÄUSERN/DES MAISONS ET DES HOMMES

1904

2000

2008

ZU BESUCH BEI BRIGITTE UND CARO STEMMLER IN SCHAFFHAUSEN

Bleischrot hinter dem Täfer Das dreistöckige Gebäude «Zum gelben Haus» steht an der Stadthausgasse 21 in Schaffhausen und ist seit 1986 im Besitz von Brigitte und Caro Stemmler. Seit 2006 und nach einer umfassenden Renovation wohnt das Ehepaar Stemmler auch an diesem Ort. Marco Guetg

W

o beginnen bei einem Haus, das uns Geschichten aus Jahrhunderten erzählt? Wir könnten beispielsweise im 14. Jahrhundert anfangen. Dann müssten wir in den ersten Stock runtersteigen und uns die gotische Stube anschauen. Das werden wir später auch tun und uns den ältesten Teil des Hauses anschauen. «Er datiert aus dem Jahre 1376», sagt Caro Stemmler und fügt hinzu: «Und somit zehn Jahre vor Winkelried und der Schlacht von Sempach!» Caro Stemmlers Assoziation an diesen Heldenmythos erfolgt im dritten Stock des Hauses, im Prunksaal, den die Familie als Wohnraum nutzt. Er entstand beim letzten und sichtbar luxuriösen Umbau des

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Hauses im Jahre 1659. Die Decke ornamentieren Stuckaturen mit Motiven aus der griechischen Mythologie: Links räkelt sich die Nymphe Neiride aus dem Wasser, rechts reitet der Meeresgott Triton heroisch übers Wasser. Wir sitzen an einem langen Holztisch. Caro Stemmler, pensionierter Linienpilot der Swissair, Präsident des Heimatschutzes des Kantons Schaffhausen, und seine Frau Brigitte. Ein Flügel steht in diesem Riesenraum. Caro Stemmler, der Musikliebhaber, nimmt seit fünf Jahren Klavierunterricht. An der einen Wand Regale mit Büchern, an der andern Regale mit Vinylplatten – und als bewusste Entscheidung: An keiner Wand hängt ein Bild.

Im zweiten Stock hat es noch einen weiteren Prunksaal. Er wird als Arbeitsort und Bibliothek genutzt. Es ist der «Jonasraum». Das hat mit der Deckenstuckatur zu tun, auf der zwei alttestamentarische Szenen aus dem Leben des Propheten Jonas abgebildet sind. Hier wurden, sagt Caro Stemmler dem Journalisten beim Rundgang, von 1861 bis 1910 die «Schaffhauser Nachrichten» gedruckt. «Als wir das Täfer entfernten, fanden wir noch Bleischrot.» Die Prunksäle mit ihren Deckengeschichten sind nicht die einzigen künstlerischen Zeichen in diesem Haus, die darauf hindeuten, dass hier einst Menschen wohnten, die sich herrschaftliches Wohnen auch leisten konnten. Bei den Renova-


VON MENSCHEN UND HÄUSERN/DES MAISONS ET DES HOMMES

tionsarbeiten wurden im Eingangsbereich Wandmalereien entdeckt. Teils wurden sie freigelegt. Und als der Boden des ersten Obergeschosses saniert wurde, entdeckte man, dass die Wände im Erdgeschoss bis in die Balkenzwischenräume bemalt waren.

Marco Guetg

Begeisterung und viel Herzblut Wir sitzen am langen Holztisch, trinken Tee, essen Kuchen – «Tünne», wie es im Schaffhauser Dialekt heisst –, und Caro Stemmler erzählt die Geschichte des Hauses und seiner Familie. Sein Grossvater hatte die Liegenschaft in den 1930er-Jahren aus einer Konkursmasse gekauft. Später ging sie an seinen Vater über, 1986 an Caro und Brigitte Stemmler. Was sie antrafen: einen Musikladen im Erdgeschoss, im ersten, zweiten und dritten Stock je eine sehr bescheiden ausgestattete Wohnung. «Seit mein Grossvater die Liegenschaft übernommen hat, wurde beinahe nichts investiert», sagt Caro Stemmler. Der Vorteil dieser Vernachlässigung: Es wurde wenig zerstört. Man hört und merkt: Da spielt Begeisterung mit und viel Herzblut. Das Ehepaar Stemmler hätte damals, im Jahre 1986, sofort renovieren wollen, doch dann kam alles anders: Der Architekt erkrankte, die Hypozinsen kletterten in die Höhe, und in Schaffhausen wurde eine Initiative angenommen, die Bauen oder Umbauen in

Caro und Brigitte Stemmler: «Wir wollten möglichst viel von der alten Substanz erhalten.» Caro et Brigitte Stemmler: «Nous tenions à préserver le plus possible la substance patrimoniale.»

der Altstadt schier verunmöglichte (dieses Gesetz ist inzwischen wieder vom Tisch). «Deshalb konnten wir erst zwischen 2000 und 2002 mit dem BSA-Architekten Hanspeter Oechsli zu planen beginnen», sagt Caro Stemmler. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde das Gebäude saniert. Die Ladenfläche im Erdgeschoss blieb, die Wohnung im ersten Stock auch. Den zweiten und dritten Stock bewohnt die Familie Stemmler, doch die Räume sind so organisiert, dass daraus jederzeit wieder zwei Wohnungen gemacht werden können. Was neu ist, ist neu. Bäder, Küche, Lift, Wendeltreppe. «Wir wollten», erklärt Caro Stemmler, «möglichst viel von der alten Substanz erhalten, doch das Alte nicht neu machen.» Mit einer Ausnahme. «Im Jonaszimmer mussten wir beim Einbau von Bad und Küche etwa einen Fünftel der Deckenstuckatur abschlagen.» Diese wurde dann ersetzt, «damit der Gesamteindruck des Raumes wieder stimmt.» An der Fassade ist das Wechselspiel zwischen Alt und Neu, aber auch die offene Haltung der Denkmalpflege deutlich ablesbar. Sechs Varianten für einen neuen Ladeneingang hätten vorgelegen, gebaut wurde die modernste. «Statt etwas im historisierenden Sinn zu gestalten», sagt Caro Stemmler, «sieht man jetzt: Das ist das 21. Jahrhundert.» →  www.zumgelbenhaus.ch

LA MAISON JAUNE Depuis 1986, la maison jaune, une maison ancienne de trois étages sise au 21, Stadthausgasse, dans la vieille ville de Schaffhouse, est la propriété de Brigitte et Caro Stemmler. Une fois sa rénovation en profondeur achevée en 2006, le couple s’y est installé. Certaines parties de la maison jaune sont très anciennes. Au premier étage, la pièce gothique date de 1376 – dix ans avant la bataille de Sempach et l’acte de bravoure de Winkelried! Brigitte et Caro Stemmler ont hérité de cette maison patricienne en 1986. Le grand-père de Caro l’avait achetée dans les années 1930. Lors de la transformation de la maison en 1659, la grande salle du troisième étage a été ornée de plafonds décorés de motifs inspirés de la mythologie grecque: une Néréide sort de l’eau tandis que Triton, dieu de la mer, conduit un cheval marin. La grande salle du deuxième étage, qui présente deux scènes de l’ancien testament tirées de la vie du prophète Jonas, a abrité de 1861 à 1910 l’imprimerie des Schaffhauser Nachrichten. En 1986, le couple qui venait d’hériter de la maison pense entreprendre une rénovation douce. Mais les difficultés se multiplient. Une loi rend pratiquement impossible toute transformation dans la vieille ville de Schaffhouse. C’est seulement entre 2000 et 2002 que la famille Stemmler met au point un concept de rénovation avec l’architecte Hanspeter Oechsli. Les travaux seront effectués en étroite collaboration avec les services de la conservation du patrimoine. Ils permettront de mettre à jour des peintures et des fresques cachées. La maison rénovée regorge d’ornements et de fresques murales témoignant de l’aisance de ses propriétaires au cours des siècles. Les nouveaux propriétaires de la maison jaune se sont efforcés de préserver l’ancien et n’ont enfreint cette règle que pour les sanitaires, la cuisine, l’escalier et l’ascenseur. Ils ont maintenu l’affectation commerciale du rez-de-chaussée. Ils se sont installés aux deuxième et troisième étages, en gardant la possibilité de faire deux appartements. La grande salle du troisième est leur pièce de séjour. La salle Jonas du deuxième étage est devenue leur bureau-bibliothèque. L’interaction entre l’ancien et le moderne est parfaitement réussie. Après rénovation, la maison jaune s’inscrit véritablement dans le XXIe siècle.

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BÜCHER/LIVRES

APPENZELLER STRICKBAU Institut für Denkmalpflege und Bauforschung ETH Zürich und kantonale Denkmalpflege AR (Hg.): Appenzeller Strickbau Untersuchungen zum ländlichen Gebäudebestand in Appenzell Ausserrhoden. Vdf Hochschulverlag Zürich 2011, 164 S. CHF 58.–

Die für das Appenzell typischen, regelmässig über die Wiesenflächen verstreuten Siedlungsformen prägen das Landschaftsbild der ganzen Region. Anders als in anderen alpinen Regionen stehen die mächtigen in Strick gebauten Einzelbauten, meist mit Schindeln oder Vertäferungen verkleidet, weitgehend unabhängig von den Dorfkernen. Die Appenzeller Strickbauten haben sich insbesondere durch hochentwickelte Eckverbindungen ohne Vorholz von den sonst

100 JAHRE RENNBAHN OERLIKON üblichen Konstruktionen abgesetzt, was letztendlich zum typischen, unverwechselbaren Erscheinungsbild der Häuser führte. Der Bestand an Appenzeller Strickbauten ist derzeit noch gross, wird aber von verschiedenen Faktoren langfristig bedroht. Im Zuge eines gemeinschaftlichen Forschungsprojektes des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung (IDB) der ETH Zürich und der Kantonalen Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden wurden exemplarische Bauten auf folgende Fragen untersucht und analysiert: Was sind die Gründe dafür, dass ein grosser Bestand solider Holzbauten bis heute überleben konnte? Welche Risiken und Rahmenbedingungen führen heute dazu, dass mehr und mehr Bauten aufgegeben werden? Wie kann sichergestellt werden, dass der überlebende Bestand weiterhin repariert und einer zeitgemässen Nutzung zugänglich bleibt, und sind die technischen und handwerklichen Rahmenbedingungen dafür gegeben? Marco Caminada

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SWIMMINGPOOLS Palm Springs Art Museum (Hg.): Backyard Oasis The Swimming Pool in Southern California Photography, 1945–1982. Prestel Publishing, 2012, 256 S., $ 60.–

Der Katalog Backyard Oasis zur gleichnamigen Ausstellung im Palm Springs Art Museum widmet sich der kalifornischen Schwimmbadkultur. Im legendären Ferienort Palm Springs am Rand der südkalifornischen Wüste vergnügten sich schon in den goldenen Zwanzigerjahren die Hollywoodstars. Die in diesem prächtigen Bildband versammelten Fotografien von Künstlern wie John Baldessari, David Hockney, Herb Ritts oder Julius Shulman erstrecken sich über einen Zeitraum vom Ende des 2. Weltkriegs bis zum Anfang der 1980er-Jahre.

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Sie zeigen Stars und Sternchen bei glamourösen Poolpartys und huldigen dem reinen Körperkult. Aber auch Ikonen der Architekturfotografie sind zu entdecken, die das gekonnte Zusammenspiel von Architektur und Landschaft in Szene setzen. Seien es Marilyn Monroe und Rock Hudson am Poolrand, Impressionen der Bauten von Albert Frey und Richard Neutra oder ein heruntergekommener, ungenutzter Pool – die Fotografien in Backyard Oasis gewähren Einblick in einen Ausschnitt der Architekturgeschichte und in die Lebensart im kalifornischen Sehnsuchtsort schlechthin. Sie zeigen, wie stark der in unseren Breitengraden verbreitete Traum vom «Haus mit Schwimmbad» von den starken Vorbildern in den Vereinigten Staaten geprägt wurde und wird. Peter Egli

Martin Born, Sepp Renggli (Peter Schnyder Hg.): Rennbahn Oerlikon 100 Jahre Faszination Radsport. AS Verlag, Zürich, 2012, 216 S., CHF 88.–

Die offene Rennbahn Oerlikon wurde am 25. August 1912 eröffnet. Sie ist eine der ältesten noch in Betrieb stehenden Sportanlagen der Schweiz. Mit der weltweit ersten Spannbetonkonstruktion war sie damals ein architektonisches Meisterwerk. Die Bahn hat eine Länge von 333 Metern und eine Kurvenneigung von 44,5 Grad. In der Rekordzeit von fünf Monaten war dieses beeindruckende Bauwerk erstellt worden. Die Rennbahn hat eine wechselvolle Geschichte erlebt und war immer wieder vom Abbruch bedroht. Seit 2003 ist der Rennbetrieb in den Händen der äusserst engagierten IGOR (Interessengemeinschaft offene Rennbahn), die im Sommer wieder regelmässig, jeweils dienstags bei trockenem Wetter, Radrennen in stimmigem Rahmen durchführt – inklusive der faszinierenden Steherrennen (Wettkämpfe im Windschatten von Motorrädern). Gegliedert in sieben Kapitel lässt das Buch Rennbahn Oerlikon – 100 Jahre Faszination Radsport die Geschichte der offenen Rennbahn Oerlikon Revue passieren. Es berichtet von den Bahn-Weltmeisterschaften, die auf dem Betonoval ausgetragen worden sind, und widmet den Persönlichkeiten rund um die Rennbahn viel Platz. Es werden auch weitere Radrennbahnen vorgestellt, die in der Schweiz existierten oder noch existieren. Der offenen Rennbahn als eigentliches Bauwerk sowie ihrer Planungs- und Entstehungsgeschichte ist ein eigenes Kapitel gewidmet, verfasst vom Architekten Jürg E. Vogel. Pietro Wallnöfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kantonalen Denkmalpflege Zürich, würdigt zudem die Rolle der ältesten Schweizer Sportarena als frühes Zeugnis der Schweizer Sportarchitektur. Das reichhaltige Buch lässt nicht nur die Geschichte des Sportdenkmals aufleben, sondern macht Lust auf den Besuch des Festanlasses vom 24. bis 26. August 2012 zum 100-Jahr-Jubiläum der offenen Rennbahn Oerlikon. Peter Egli


BÜCHER/LIVRES

KÖNIZ UND UMGEBUNG Peter Mosimann: Auf historischen Wegen Köniz und Umgebung. Stämpfli Verlag AG, 2009, 224 S., CHF 44.–

LA CITÉ DU LIGNON Die Gemeinde Köniz erhält dieses Jahr den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes. Eine leicht verständliche, reich bebilderte Publikation von Peter Mosimann beschreibt die interessantesten historischen Wege in der Wakkerpreisgemeinde sowie den angrenzenden Gebieten. Das lesenswerte Buch geht auf eine umfassende wissenschaftliche Arbeit des Autors zurück und zeigt deren wichtigsten Ergebnisse. Auf historischen Wegen – Köniz und Umgebung weckt das Bewusstsein dafür, dass historische Wege ein Kulturgut sind, zu welchem wir Sorge tragen müssen. Peter Egli

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TRADITIONSUNTERNEHMEN FELLER

SCHWEIZER BRAUCHTUM

Elisabeth Joris, Adrian Knoepfli (Hg.): Feller – eine Firma prägt die Elektroindustrie Vom Drehschalter bis zur Haussteuerung. Chronos Verlag, Zürich 2011, 119 S., CHF 38.–

Neue Zürcher Zeitung AG (Hg.): Schweizer Brauchtum Neue Zürcher Zeitung, «Fokus – das Schwerpunkt-Dossier», 2012, 100 S., CHF 18.–

Jede Person hierzulande drückt täglich auf die zeitlos formschönen Lichtschalter der Feller AG. Das Unternehmen hat nicht nur unscheinbare Designklassiker erschaffen, sondern während Jahrzehnten mit sozialem Engagement und qualitätsvoller Firmenarchitektur den Standort Horgen am Zürichsee geprägt. Massgeblich für die Orientierung an der Guten Form war die Unternehmerin Elisabeth Feller, die zwischen 1931 und 1973 den Betrieb führte und ein enges Verhältnis mit dem Architekten Hans Fischli und anderen Exponenten des Werkbunds pflegte. Mit Elisabeth Joris und Adrian Knoepfli konnten zwei ausgewiesene Fachleute für die vorliegende Jubiläumspublikation gewonnen werden, welche die bewegte Firmengeschichte, die schliesslich 1992 in den Verkauf ins Ausland mündete, leicht verständlich aufarbeiteten. Auch wenn das Layout der Publikation bei Weitem nicht die gestalterische Qualität der darin abgebildeten Produkte erreicht, bereitet die Lektüre gerade dort Vergnügen, wo Design-, Geschlechter- und Unternehmensgeschichte ineinander übergehen.

Die Schweizer Bräuche erleben einen enormen Boom. Noch nie war das Brauchtum derart beliebt wie heutzutage. Im Gegensatz zum 20. Jahrhundert ist das nationalistische Motiv jedoch in den Hintergrund getreten. Im Vordergrund steht der Brauch meist als Grossereignis, das Zuschauen ist wichtiger geworden als das Teilnehmen, was bei Weitem nicht allen gefällt. Doch das zeigt, dass das Brauchtum lebt. Die 49. Ausgabe des NZZ Fokus schafft anhand ausgewählter Artikel aus der NZZ und NZZ am Sonntag von 1939 bis heute einen Überblick über das Schweizer Brauchtum. Das Chlaustreiben in Urnäsch, welches längst zum Touristenmagneten geworden ist, die Fiera San Martino in Mendrisio, wo alljährlich die schönsten Milchkühe gekürt werden, die Eidgenössischen Trachten-, Jodler- und Schwingfeste, die ihren Teilnehmern Höchstleistungen abverlangen, und nicht zuletzt die noch junge Zürcher StreetParade – dies sind nur einige der unzähligen Brauchtümer der Schweiz. Mit dieser Ausgabe zeigt NZZ Fokus, wie Traditionen und Bräuche unsere Geschichte und unser Nationalgefühl prägen. Marco Caminada

Patrick Schoeck-Ritschard

Franz Graf (direction): La cité du Lignon 1963–1971. Etude architecturale et stratégies d’intervention Patrimoine et architecture. Cahier Hors série janvier 2012. Les Editions Infolio, 2012, 160 p., CHF 32.–

Réalisée entre 1963 et 1971, la cité-satellite du Lignon à Genève (Georges Addor, Dominique Julliard, Louis Payot, Jacques Bolliger architectes) est considérée comme la plus spectaculaire opération de logements de l’après-guerre en Suisse. Son caractère pionnier, l’originalité du principe d’implantation, l’innovation des choix constructifs et techniques ainsi que son indéniable valeur sociale lui valent d’être reconnue comme objet exceptionnel, bien au-delà des frontières nationales. L’adoption d’un plan de site, en mai 2009, établit clairement, par une mesure de protection bien adaptée à la dimension du projet, sa valeur patrimoniale, voire son statut de monument. Face aux nouveaux impératifs de réduction des consommations énergétiques, une stratégie de sauvegarde s’impose, un outil de conservation préventive capable de mettre dans le juste équilibre les aspects patrimoniaux, les contraintes économiques et les enjeux énergétiques. Le projet pilote de «sauvegarde et amélioration thermique» des 125 000 mètres carrées d’enveloppes curtain-wall du Lignon, conduit par le laboratoire des techniques et de la sauvegarde de l’architecture moderne de l’Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) entre 2008 et 2011, répond à cet objectif. Coédité par l’EPFL et l’Office du patrimoine et des sites du canton de Genève, ce cahier, réalisé sous la direction de Franz Graf, présente de manière détaillée cette démarche exceptionnelle, non seulement en termes de résultats – la conservation des enveloppes d’origine dans le respect des normes en vigueur –, mais aussi de ses présupposés théoriques. En termes de méthode, mais également par rapport aux résultats obtenus, cette expérience pilote pourrait constituer en effet un précieux précèdent, à appliquer à un corpus d’objets similaires, y compris sur le patrimoine contemporain diffus, traité aujourd’hui avec la plus grande négligence, pour ne pas dire maltraité. Monique Keller

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LEA, LUC & MIRO

Nager, c’est bon pour la santé. Lorsqu’on s’en est rendu compte, il y a un siècle, on a construit des bains sur pilotis au bord des lacs et des rivières. Les filles et les femmes se baignaient d’un côté, les garçons et les hommes de l’autre. Au lieu de bikinis et de caleçons, on portait des costumes de bain qui couvraient pudiquement le corps. T’es-tu déjà baigné-e dans des bains sur pilotis? Où y a-t-il de vieux bains dans ta région?

SCHNAPPEN UND GEWINNEN!

PÊCHE ET GAGNE!

Hilf den beiden Fischen, den schnellsten Weg zu Luc zu schwimmen. Wenn du dabei die richtigen Buchstaben «aufschnappst», erfährst du, in welcher Stadt noch heute ein tolles Kastenbad zum Schwimmen einlädt. Schicke uns die Antwortkarte (nebenan) oder eine E-Mail an info@heimatschutz.ch mit dem Vermerk «Lea, Luc und Miro» bis zum 15. Juli 2012. Vergiss nicht, dein Geburtsjahr und den Absender zu notieren. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir einen Preis.

Aide les deux poissons à rejoindre Luc par le chemin le plus court. Si tu «pêches» les bonnes lettres au passage, tu apprendras dans quelle ville il existe encore de magnifiques bains sur pilotis. Envoie-nous jusqu’au 15 juillet 2012 le talon-réponse ci-contre ou un courriel à l’adresse info@patrimoinesuisse.ch, avec la mention «Lea, Luc et Miro». N’oublie pas d’indiquer ton année de naissance et le nom de l’expéditeur. Parmi les participant-e-s qui auront donné la bonne réponse, celui ou celle qui sera tiré-e au sort recevra un prix.

→  Alle bisherigen Lea, Luc & Miro-Seiten unter

→  Toutes les pages enfants précédentes se trouvent sur

Konzept/Conception: Karin Artho, Gabi Berüter / Illustration/Graphisme: Gabi Berüter

Schwimmen ist gesund. Das fanden die Menschen vor 100 Jahren heraus und bauten Badeanlagen an Seen und Flüssen. Diese neuen Bäder standen auf Stelzen über dem Wasser. Auf der einen Seite badeten die Mädchen und Frauen, auf der anderen die Buben und Männer. Anstelle von Bikini und Badehose trug man sittliche Beinkleider. Warst auch du schon mal in einem Kastenbad schwimmen? Wo gibt es alte Bäder in deiner Nähe?

www.heimatschutz.ch/lealucmiro

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www.patrimoinesuisse.ch/lealucmiro


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GESCHÄFTSSTELLE/SECRÉTARIAT Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Postfach 1122, 8032 Zürich Domizil/Siège: Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich T 044 254 57 00, F 044 252 28 70 info@heimatschutz.ch, www.heimatschutz.ch, info@patrimoinesuisse.ch, www.patrimoinesuisse.ch Geschäftsleiter/Secrétaire général: Adrian Schmid ZENTRALVORSTAND/COMITÉ CENTRAL Geschäftsausschuss/Bureau Präsident/Président: Philippe Biéler, rue du Village 24, 1613 Maracon T 021 907 82 52 philippe.bieler@patrimoinesuisse.ch Vizepräsident(in)/Vice-président(e): Ruth Gisi, Hochwald SO Severin Lenel, St. Gallen Übrige Mitglieder/Autres membres: Christian Bischoff, Genève Denise Lüthy, Bonstetten ZH Daniela Saxer, Zürich Hans Schmid, Lavin GR Geschäftsstellen/Secrétariats Sektionspräsidenten/Présidents de section Aargauer Heimatschutz Präsident: Ruedi Weber, Gipf-Oberfrick Geschäftsstelle: Henri Leuzinger, Kapuzinergasse 18, Postfach 358, 4310 Rheinfelden, G 061 831 70 05, P 061 831 69 67 Heimatschutz Appenzell A.-Rh. Präsident: Heinz Naef, Ober Bendlehn 20, 9042 Speicher, G 071 344 26 44 Heimatschutz Basel Präsident: Robert Schiess, Basel Geschäftsstelle: Paul Dillitz, Hardstrasse 45, Postfach, 4020 Basel, G 061 283 04 60 Baselbieter Heimatschutz Präsident: Markus Jermann, Schlossgasse 2, 4222 Zwingen, G 061 761 38 69, F 061 761 42 38, P 061 761 35 10 Berner Heimatschutz Präsidentin: Dorothée Schindler, Bern Geschäftsstelle: Kramgasse 12, 3011 Bern, G 031 311 38 88, F 031 311 38 89 Bündner Heimatschutz Präsidentin: Inge Beckel, 7413 Fürstenaubruck Geschäftsstelle: Ludmila Seifert-Uherkovich, Lürlibadstrasse 39, 7000 Chur, G 081 250 75 72 Proteziun da la patria d’Engiadina Präsident: Andreas Weisstanner, Via Suot Crasta 38, 7505 Celerina/Schlarigna, P 081 833 81 78, M 076 328 66 88 Patrimoine suisse, section Fribourg Président: Pierre Heegaard, Stalden 20, 1700 Fribourg, B 032 654 91 26, F 032 654 91 08, P 026 322 61 36 Patrimoine suisse, section Genève Président: Robert Cramer, Genève Secrétariat: ruelle du Midi 10, case postale 3660, 1211 Genève 3, B 022 786 70 50, F 022 786 78 07 Glarner Heimatschutz GHS Präsident: Fridolin Beglinger, Oberrütelistrasse 19, 8753 Mollis, G 055 612 22 00, F 055 612 45 36 Patrimoine Gruyère-Veveyse Président: Jean-Pierre Galley, Au village, 1669 Lessoc Secrétariat: Denis Buchs, case postale 161, 1630 Bulle 1, B 026 916 10 10 Innerschweizer Heimatschutz Präsident: Sepp Rothenfluh, Murbacherstrasse 25, 6003 Luzern, G 041 210 87 80 Geschäftsstelle: Andreas Stäuble, Schirmertorweg 6, 6004 Luzern Patrimoine suisse, section Jura Président: Antoine Voisard, Porrentruy Administrateur: Georges Daucourt, CP 2202, 2800 Delémont 2, T/F 032 422 73 89 Patrimoine suisse, section neuchâteloise Présidente: Silvia Rohner, rue de la Côte 64, 2000 Neuchâtel, B 032 724 09 33 Oberwalliser Heimatschutz Präsident: Giuseppe Curcio, Terbinerstrasse 11, 3930 Visp, Tel: 027 946 02 83

Schaffhauser Heimatschutz Präsident: Caro Stemmler, Zum gelben Haus, Stadthausgasse 21, 8200 Schaffhausen, G 052 624 52 20, P/F 044 836 67 45 Schwyzer Heimatschutz Präsident: Walter Eigel, Zwygarten 11, 6415 Arth, P 041 855 51 66 Solothurner Heimatschutz Präsident: Philipp Gressly, Solothurn Geschäftsstelle: Tanja Baumberger, Ravellenweg 12, 4702 Oensingen, G 032 622 12 26 Heimatschutz St. Gallen/Appenzell I.-Rh. Präsident: Andreas Jung, Rebstein Geschäftsstelle: Natalia Bezzola Rausch, Davidstrasse 40, Postfach 931, 9001 St. Gallen, G/F 071 222 07 20 Thurgauer Heimatschutz Präsident: Uwe Moor, Oberhofen bei Kreuzlingen Geschäftsstelle: Gianni Christen, altes SBB-Stellwerk Weinfelden, Schützenstrasse 28, Postfach 299, 8570 Weinfelden, G 071 620 05 10 Società ticinese per l’arte e la natura (STAN) Presidente: Antonio Pisoni, Ascona STAN: Via Borghese 42, CP 1146, 6601 Locarno, U 091 751 16 25, F 091 751 68 79 Patrimoine suisse, section Valais romand Président: Rafael Matos, rue de la Lombardie 10, 1950 Sion, B 027 455 59 61 Patrimoine suisse, section vaudoise Président: Denis de Techtermann, Morges Secrétariat: chemin des Bulesses 154, 1814 La Tour-de-Peilz, B 021 944 15 20, F 021 944 15 89 Zuger Heimatschutz Präsident: Dr. Alex Briner, Cham Geschäftsstelle: Postfach 4641, 6304 Zug, G 041 711 13 18, F 041 711 13 19 Zürcher Heimatschutz Präsident: Ulrich Ruoff, Zürich Geschäftsstelle: Eichstrasse 29, 8045 Zürich, G 044 340 03 03, F 044 340 03 35 Fachberater/Conseillers Anfragen über die Geschäftsstelle des Schweizer Heimatschutzes Consulter le secrétariat de Patrimoine suisse

IMPRESSUM 2/2012: 107. Jahrgang/107e année Herausgeber/Editeur: Schweizer Heimatschutz/Patrimoine suisse Redaktion/Rédaction: Peter Egli (Leitung) Elisabeth Kopp-Demougeot (traductions) Irène Bisang (Übersetzungen) Léo Biétry (traduction article pp. 11–13) Redaktionskommission/Commission de rédaction: Gerold Kunz (Vorsitz), Architekt ETH Peter Egli, Architekt FH/Redaktor Adrian Schmid, Geschäftsleiter Christian Bischoff, architecte Ivo Bösch, Architekt ETH/Redaktor Druck/Impression: Stämpfli Publikationen AG, 3001 Bern

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Lic. iur. Lukas Bühlmann (Schweiz. Vereinigung für Landesplanung, Association suisse pour l’aménagement national)

EHRENMITGLIEDER/MEMBRES D’HONNEUR Marco Badilatti, Denis Blondel, Jaques Bonnard, Ronald Grisard, Dr. Theo Hunziker, Dr. Caspar Hürlimann, Dr. iur. Bruno A. Kläusli, Beate Schnitter, Dr. phil. Rose-Claire Schüle, Dr. Andrea Schuler, Robert Steiner, Hans Weiss

Preis: CHF 16.–/CHF 8.– für Heimatschutz-Mitglieder, exkl. Porto Prix: CHF 16.–/CHF 8.–pour les membres de Patrimoine suisse, port exclu

Erscheint/Parution: vierteljährlich/trimestrielle

Öffentlichkeitsvertreter/ Représentants des milieux officiels Dr. Raimund Rodewald (Stiftung Landschaftsschutz Schweiz/Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage)

TALERVERKAUF/VENTE DE L’ÉCU D’OR Talerverkauf für Heimat- und Naturschutz Vente de l’Ecu d’or Postfach, 8032 Zürich Domizil/Siège: Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich G 044 262 30 86, F 044 252 28 70 info@schoggitaler.ch, www.schoggitaler.ch, www.ecudor.ch, www.tallero.ch PC 80-4943-5 Leiterin Talerbüro: Iris Strebel

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Rechtsdienst/Service juridique: Lic. iur. Rudolf Muggli, Bern

Dr. Samuel Rutishauser und Gerold Kunz (Denkmalpflege)

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Gestaltungskonzept/Maquette: Stillhart Konzept und Gestaltung, 8003 Zürich

Bauberatung/Service technique: Christoph Schläppi, Bern (Präsident) Patricia Schibli, Wettingen

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