Flinders Ranges National Park

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Flinders Ranges NP

Im Januar 2015

Flinders Ranges National Park South Australia Nur 450 Kilometer nördlich von Adelaide gelegen. Eine tolle Fahrt durch ein tolles Land.

Der letzte Tag in den Flinders ist fast vorbei. Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte, kochte ich Kaffee. Der Scheißkocher hat ewig gebraucht, bis das Wasser kochte. Die anschließende Dusche war mal wieder eine echte Freude. Nun sitze ich im Restaurant und warte auf die Schisch and Fipps. Zum Essen trinken wir Coopers Best Extra Stout. Australisches Bier. Schmeckt jetzt auch nicht besser als Paulaner in Deutschland.

Die letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen. Weiß nicht woran es liegt. Der Sonnenaufgang war wieder schön wie immer. Mit dem Frühstück habe ich stark getrödelt. Dabei habe ich ein Willi Wagtail Pärchen im Nest beobachtet. Ein Junges war dann auch geschlüpft. Ein zweites war unterwegs, hatte aber wohl Probleme aus dem Ei zu kommen. Papi half dann mit dem Schnabel nach. Gesehen habe ich aber nur eins. Alsdann ging die Fütterung los. Zwischendurch setzte sich Mama mal auf das frisch geschlüpfte Kind und brütete auf dem anderen Ei noch etwas rum. Aufgefallen sind mir die beiden, weil sie ihr Revier 1


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gegen zwei kleine Zaunkönige verteidigt hatten. Das lief ziemlich gesittet ab und die Kleinen haben wohl schnell kapiert was abgeht. Später kam eine Krähe zu nahe ans Nest. Da war aber was los. Die beiden Willis haben permanente Angriffsflüge auf die arme Krähe gestartet. Mit Erfolg. Die Krähe hat sich mit lauten hah hah hah hah verpisst. Der Ruf der australischen Krähen ist sehr sonderbar und hört sich zuweilen wie das Geschrei eines Menschenbabys an. Na jedenfalls hat sie sich laut klagend vom Acker gemacht. Auch ein Wistling Kite (Milan) blieb nicht verschont. Auch er sucht nach heftigen Angriffsflügen der Willis das Weite und fand es dann auch.

Wilpena Pound - Flinders Ranges National Park

Mann, das Starkbier haut aber rein. Hoffentlich kann ich heut Nacht noch schlafen. Na gut - gegen Mittag packte ich das Zelt zusammen und fuhr zur Great Wall of China. Das ist eine riesige Steinwand, die Ähnlichkeit mit der Chinesischen Mauer hat. Danach ging’s ab nach Wilpena.

Nach dem Dinner habe ich einen Spaziergang über den Aussichtshügel gemacht und ein paar Känguruhs verschreckt. Gerade habe ich mich hin gesetzt und eine Limo aufgemacht, um den elenden Biergeschmack aus dem Maul zu kiriegen, als mich nicht nur drei Mozzies gleichzeitig anpieksten, sondern am Himmel auch ein Ufo zu sehen war. Es dauerte nur drei Sekunden und das Teil sah aus wie ein Stück einer CD, halbkreisförmig und es schillerte in den Spektralfarben. Dann war es verschwunden. Wahrscheinlich eine Reflektion der untergehenden Sonne in einer Winzwolke. Obwohl man die Wolke nicht sehen konnte. Tja, so sonderbare Teile gibt’s. In Neu Seeland habe ich vor mehr als 15 Jahren mit Ollie zwei Sonnen am Himmel gesehen. Das war keine Vision und wir hatten das in einem Lexikon nachgeschlagen. Es ist zwar selten, aber manchmal reflektiert die Sonne in einem See und die Reflektion kann man dann etwas weiter am Himmel sehen, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Z.B. Wolken oder Feuchtigkeit.

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I looked around and saw three black crows "playing" with a full grown rabbit. The rabbit screamed in dire distress but the crows were not impressed. They worked in a team. One was pulling the leg - the other was picking the ear while the third one just picked somewhere and kept on looking out for any danger. Then one hammered it's beak on the face and head of the prey. Soon there was blood all over. The rabbit always tried to escape but there was no hole to dash in. Every now and then the rabbit got free and leaped a few meters only to get cought again. Then it lost it's eyes to the predators. When it lost the sight it was crouching on the ground motionless even the death screams vanished. I would not watch it to the bitter end but the rabbit was doomed. I went into the showers. When I came back the killing was done and the crows were feasting on their prey. What a slow and painful death the poor rabbit must have had.

Jetzt ist Sommer, es ist heiß und arg trocken. Ich bin immer alleine auf den riesigen Campgrounds. Die klugen Aussies fahren höchstens mit den Auto hier durch und dann schlafen sie im Wilpena Resort. Eine teuere Hütte, die ich auch eine Nacht ausprobiert hatte. Längere Hikes sind nicht an der Tagesordnung. Dazu ist es viel zu heiß. Aber morgens und am Spätnachmittag kann man hier rumlaufen. Man kann aber auch einfach in seinem Campingsessel sitzen und die Tiere beobachten, die nun relativ nahe heran kommen. Jetzt z.B. während ich das schreibe, futtern die roten Känguruhs 100 Meter weiter ihr Frühstück, dazwischen flitzt ein Karnickel über den Plan. Es ist 9:15 h und die Sonne steht am wolkenlosen Himmel,

aber es ist noch relativ kühl. Eben stolziert ein riesiges Emu vorbei. Der Wind macht mir nachts etwas zu schaffen. Mein chinesisches Zelt klappert im Wind, wie eine Mühle. Dabei kann kein Mensch schlafen. Da

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lacht sich der Cuckabarrow ( der lachende Hans, ein

Eisvogel ) in sein gefiedertes Fäustchen. Manche Windböen rauschen wie ein Wasserfall und man denkt, dass sich gleich das trockene Flussbett füllt. Die Fliegen sind eine Plage. An manchen Plätzen ist es nicht so schlimm, wie hier auf dem TERZONA campground. Wenn's arg wird, muss man ein Fliegennetz vor's Gesicht hängen. Allerdings muss man beim Essen aufpassen, dass man es hochnimmt bevor man zubeißt.

Tja, und kalt ist es nachts. Ich habe dummerweise keinen Schlafsack gekauft, weil Paul mir versicherte, dass ich wahrscheinlich nicht mal eine Decke brauchen werde.

Jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich fürs camping etwas zu alt bin, zumal die Gegend hier ziemlich wild ist. Nie wieder camping ( bis zum nächsten Mal )

Nun ist es 9:33 h a.m. und es wird langsam heiß. Wahrscheinlich wird es wieder 34 bis 37 Grad. Für heute war ein Gewitter angesagt, aber der Himmel ist wolkenlos. My head is aching again. The whole afternoon I felt nothing while I showered and lay on my bed writing on my ipod.

I am a little bit worried about it. I have to see how it's going tomorrow. I rather go south to some aboriginee place and if the going get's rough I move on to Hawker. They have hotels, caravan park and a hospital for emergencies.

It's still possible: you check into an expensive hotel or resort and the wifi or internet connections are zero. Telstra is not available in the outback. I am totally disconnected from the rest of the world. Like in the old times.

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P.S. Immer noch flinders range. Meine Hand ist wieder gut verheilt. Tagsüber ist es brüllend heiß - nachts zu kalt. Die Matraze ist zu dünn und hart. Mein Zelt ist kaputt. Gestern abend bin ich beim Reparieren von der Leiter gefallen. Einfach hinten über. Ich hoffe, es ist nichts gebrochen. Ähnlich wie im Siebengebirge. Heute habe ich Kopfschmerzen, wie auch vor ein paar Wochen nach dem Sturz am Leyberg. Wahrscheinlich HW-Trauma. Erstmal habe ich die Schnauze voll vom Camping und habe in ein Hotel eingecheckt. Es ist teuer aber das Einzige in der Gegend. Mal sehen, wie ich mich morgen fühle. Ich bin einfach zu alt für diese Art von Abenteuer. Gestern bin ich vor dem Abendessen von ca. 20 kleinen grünen Vögelchen angegriffen worden. Und das mir, als Vogelliebhaber. Ich saß nichts ahnend im Campingsessel und starrte in die Gegend, als plötzlich diese Viecher schnurstraks auf mich zu gerast kamen. Ich dachte, ich seh nicht recht. Mit lautem Gekrächtse umringten sie mich und meinen Campingtisch, der aber leer war. Als ich aufstand, um sie zu verscheuchen, kamen sie noch näher heran und machten Scheinangriffe. Sowas habe ich bisher noch nicht erlebt. Irgendwelche Idioten, müssen sie gefüttert haben, so dass sie nun aggressive Bettelaktionen durchführen. Ich hab' mich einfach ins Auto gesetzt und den Alfred Hitchcock Birds die Nase gemacht. Sie umkreisten ein paarmal laut fluchend den Wagen und zogen dann ab. Mannomann - meine Nerven sind blank. Ich sah mich schon von tausenden Vögeln belagert verhungert und verdurstet im Auto sterben. Ich habe auf dem Campground bislang keine Menschenseele gesehen. Daher hätte ich nicht mit Hilfe rechnen können.

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The Flinders Ranges - eine Landschaft von besonderer Schönheit. Die Bilder sprechen für sich. Einer nähere Erläuterung bedarf es daher nicht. Angesichts der optischen Eindrücke muss man keine Namen und Bezeichnungen der Orte geben.

Ich würde lieber heute als morgen noch einmal hin fahren. Jeder Tag ist anders (nicht nur dort, aber dort besonders eindrucksvoll).

Im australischen Winter sollte man allerdings vorsichtig sein, da hier die Campingplätze wahrscheinlich gut gefüllt sein werden und die ganze Scene sich verändert. Ich bin aber sicher, dass man aufgrund des kühleren Klimas ein paar sehr schöne und ausgedehnte Wanderungen machen kann und dabei auch die Ruhe hat, die Landschaft und die Tiere zu genießen.

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