Jahresbericht 2011
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
Im Kleinen Grosses bewirken HEKS ist das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz und setzt sich für eine menschlichere und gerechtere Welt ein. HEKS leistet Überlebens- und Soforthilfe und bekämpft die Ursachen von Hunger, Ungerechtigkeit und sozialem Elend im In- und Ausland. Im Zentrum seines Engagements zugunsten von sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen steht die Würde jedes Menschen. Diese bildet die Grundlage der universellen Menschenrechte und zeigt sich für Christen im Evangelium der Nächstenliebe. Das Hilfswerk sucht in seiner Tätigkeit die Nähe zu den Menschen: Seine Mitarbeitenden stehen im Dialog mit den Begünstigten in Programmen und Projekten, mit Partnerorganisationen, mit institutionellen Geldgebern, mit Spendenden, mit Mitgliedern der evangelischen Landeskirchen und mit der breiten Bevölkerung. Die Fachkompetenz der Mitarbeitenden in den thematischen Schwerpunkten, der Grad der Zielerreichung in Programmen und Projekten, die damit erzielten Wirkungen sowie die Kontrolle von Projektverlauf und Mitteleinsatz sind für HEKS zentrale Kriterien der Professionalität. Thematisch konzentriert sich HEKS in seiner Arbeit auf folgende Schwerpunkte: Im Ausland n Entwicklungszusammenarbeit mit den Schwerpunkten «Entwicklung ländlicher Gemeinschaften» n sowie «Friedensförderung und Konfliktbewältigung» n Humanitäre Hilfe n Kirchliche Zusammenarbeit In der Schweiz n Soziale Integration von benachteiligten Menschen n Anwaltschaft für sozial Benachteiligte HEKS richtet seine Unterstützung nach den Ressourcen und Bedürfnissen der betroffenen Menschen und setzt seine Projekte gemeinsam mit ihnen um.
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Vorwort des Präsidenten
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Persönlich
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Auslandüberblick: HEKS engagiert sich weltweit
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Themenschwerpunkt: Ländliche Gemeinschaften entwickeln
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Themenschwerpunkt: Frieden fördern – Konflikte bewältigen
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Themenschwerpunkt: Humanitäre Hilfe leisten
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Themenschwerpunkt: Kirchlich zusammenarbeiten
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Information – Sensibilisierung – Advocacy
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Inlandüberblick: HEKS engagiert sich schweizweit
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Themenschwerpunkt: Sozial Benachteiligte anwaltschaftlich unterstützen
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Themenschwerpunkt: Sozial Benachteiligte integrieren
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Transparenz und Wirkung
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Mit den Kirchen – für die Kirchen
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Finanzbericht
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Jahresrechnung
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Revisionsbericht
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Organe und Personalstatistik
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Organigramm
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Herzlichen Dank
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Impressum
IMPRESSUM Verantwortlich: Geschäftsleitung Redaktion: Susanne Stahel, Christine Spirig Übersetzung französisch: Sandra Först Rechnung: Franz Kurer, Erich Hegglin, Gabriela Lopez Gestaltung: Herzog Design, Zürich Produktion: Ruedi Lüscher Druckvorstufe: Koch & Huber GmbH Druck: Buchmann Druck AG Auflage: 2000 Ex. deutsch, 1000 Ex. französisch
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Vorwort des Präsidenten «Weisst du, es bringt nichts, gigantische, technokratische Projekte zu lancieren und sie für teures Geld der Landwirtschaftsbehörde eines Landes überstülpen zu wollen. Es ist viel wirksamer, an der Basis zu arbeiten, mit den Dorfbewohnern, insbesondere den Frauen, und dabei ihren Gewohnheiten, ihrer Kultur und Lebensweise Rechnung zu tragen. Sonst ist das Ganze künstlich und nicht nachhaltig.»
Dies sagte mir ein befreundeter Landwirt, der sich seit langem in Afrika engagiert, während eines
Dr. Claude Ruey Präsident des Stiftungsrats
Besuches in der Schweiz. Ich denke daran, während ich dieses Editorial schreibe. Mit der Basis arbeiten – ist es nicht genau das, was HEKS tut? Mit beschränkten Mitteln zwar, aber diese bewirken im Kleinen Grosses, wie unser Slogan sagt. An der Basis mit bescheidenen Mitteln handeln, dabei jederzeit die Individualität des Einzelnen respektieren und den Dialog suchen: Dies sind die Methode, die Mission und die Ethik, welche die gesamte Tätigkeit von HEKS prägen. Sei es in der Schweiz im Rahmen von Programmen zur sozialen Integration oder im Ausland bei der Kirchlichen Zusammenarbeit, der Entwicklungszusammenarbeit oder der Humanitären Hilfe – HEKS handelt in der Überzeugung, dass Menschen ihre Rechte nur verteidigen und sich weiterentwickeln können, wenn man ihnen als Partner zur Seite steht. Und dies, ohne auf festgelegten Positionen zu beharren, sondern mit einer offenen Einstellung gegenüber Veränderungen. Solche Veränderungen gab es bei HEKS während des Jahres 2011 einige. Wir haben die Zusammenarbeit mit den Ostkirchen vertieft, wobei nach einer breiten Vernehmlassung aus der «Zwischenkirchlichen Hilfe» die «Kirchliche Zusammenarbeit» geworden ist. Gleichzeitig entwickelte sich zwischen uns und dem neuen Präsidenten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK), Gottfried Locher, zu diesem Thema ein gewinnbringender Dialog. Gottfried Locher hat uns die Unterstützung des SEK in diesem kirchenpolitisch wichtigen Dossier zugesichert. Wir möchten uns bei ihm sowie der Abgeordnetenversammlung des SEK, zu der wir, wie zu allen Kantonalkirchen, ausgezeichnete Kontakte unterhalten, für die Unterstützung bedanken. Veränderungen gab es auch innerhalb des Stiftungsrats von HEKS, der um zwei Mitglieder verstärkt wurde. Einerseits ist dies Kristin Rossier, Pfarrerin, Erwachsenenbildnerin und Ratsmitglied des SEK. Sie wurde vom Kirchenbund als dessen Vertreterin sowohl in den Stiftungsrat von HEKS als auch in denjenigen von Brot für alle (BFA) gewählt, was sich bei genauer Betrachtung als innovativer Schritt erwies. Neu in den Stiftungsrat eingetreten ist auch Fritz Schneider, Ingenieur-Agronom und Leiter der Abteilung Agronomie an der Berner Fachhochschule, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), Zollikofen. Er verfügt über langjährige internationale Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit. Die beiden neuen Stiftungsratsmitglieder sind eine Bereicherung für HEKS. Keine Veränderungen gab es hingegen bei der Professionalität, der Qualität und dem Engagement aller Mitarbeitenden von HEKS. Im Namen des Stiftungsrats möchte ich ihnen meinen herzlichsten Dank aussprechen. Dann möchte ich mich aber auch bei all jenen herzlich bedanken, die HEKS treu zur Seite standen und seine Arbeit unterstützt haben: bei den Kirchen und Kirchgemeinden, Spenderinnen und Spendern sowie den zahlreichen öffentlichen und privaten Organisationen, ohne die HEKS seinen Auftrag nicht erfüllen könnte. Claude Ruey, Präsident des Stiftunsrats
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Persönlich Unser Jahresbericht informiert in geraffter Form über die wichtigsten Tätigkeiten, Veränderungen und Herausforderungen im zurückliegenden Jahr. Damit soll nicht zuletzt für die zahlreichen Spendenden ein möglichst umfassendes und realistisches Bild über die Verwendung der von ihnen zur Verfügung gestellten Mittel gezeichnet werden. Daneben gibt es aber auch eine sehr persönliche Art, auf das letzte Jahr zurückzublicken.
Aus meinem ganz persönlichen Rückblick auf 2011 greife ich drei Begebenheiten heraus, die mir speziell in Erinnerung geblieben sind. Respekt. Im letzten Sommer trafen sich die HEKS-Verantwortlichen aus rund zwanzig Ländern zu einem einwöchigen Seminar in der Schweiz. Zum einen erlauben diese Treffen den persönlichen Austausch mit Menschen aus sehr unterschiedlichen Teilen der Welt. Was ich sonst in Berichten und Anträgen lese, wird in Gesprächen lebendig, fassbar und emotional. Zum andern Ueli Locher werden durch die Informationen aus verschiedenen Ländern allgemeine Entwicklungen sichtbar. Direktor Besonders eindrücklich waren für mich die Beiträge zum Kampf um Agrarland in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ich gewann den Eindruck, dass ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg bei den betroffenen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern selbst liegt. Als Hilfswerk können wir die Bevölkerung in ihrem Kampf um ein Stück Land unterstützen und begleiten. Aber letztlich braucht es mutige Frauen und Männer, die sich von politischen Führern und einer reichen Oberschicht nicht einschüchtern lassen und sich für ihre Rechte wehren. Im Vergleich zu dem, was sie an Risiken und Entbehrungen in Kauf nehmen, wirkt unser Beitrag aus der behüteten Schweiz bescheiden. Ihnen gilt mein Respekt. Nachhaltigkeit. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Fachhochschule Nordwestschweiz, an dem sich Greenpeace Schweiz und HEKS als Praxispartner beteiligen, präsentierten verschiedene Firmen, was sie im Bereich der Nachhaltigkeit erreicht haben beziehungsweise noch zu unternehmen gedenken und wie sie darüber berichten. Klar wollten die Sprecherinnen und Sprecher ein möglichst vorteilhaftes Bild ihrer Unternehmung abgeben. Aber ihre ungeschönten Antworten gerade auf kritische Fragen waren Beleg für ein ernsthaftes Engagement zugunsten eines nachhaltigen Umgangs mit Menschen, Umwelt und Finanzen. Seither treibt mich die Frage um, wie wohl die ökologische Bilanz unseres Wirkens als Hilfswerk aussehen würde. Predigen wir den Respekt für die Umwelt nur, oder handeln wir auch konsequent ökologisch? Wir werden Antworten auf diese Frage finden müssen. Neues Kapitel der Kirchlichen Zusammenarbeit. Mit dem neuen Konzept der Kirchlichen Zusammenarbeit haben wir beschlossen, sogenannte Landesprogramme zu entwickeln, die für einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren den Rahmen für die Unterstützung unserer Partnerkirchen abstecken. Im Herbst 2011 organisierten wir in Prag einen zweitägigen Workshop mit den Verantwortlichen der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder. Wir alle – HEKS-Vertreter und Partner in Tschechien – betraten Neuland und waren entsprechend nervös. Mich hat beeindruckt, mit welcher Offenheit die VertreterInnen dieser kleinen reformierten Kirche über ihre Rolle in der Gesellschaft, über die kommenden Herausforderungen oder über ihre Finanzen sprachen und wie sie auf die Zeit des kommunistischen Regimes und den Umbruch nach dessen Zusammenbruch zurückblickten. Das Resultat von zwei Tagen Arbeit wird die Basis für das erste Landesprogramm der Kirchlichen Zusammenarbeit im Sinne des vom Stiftungsrat verabschiedeten Konzeptes sein. Damit wird ein neues Kapitel in einem der traditionsreichsten Betätigungsfelder von HEKS aufgeschlagen. Soweit drei sehr persönliche Eindrücke aus dem zurückliegenden Jahr. Über 240 Mitarbeitende von HEKS würden ebenso viele individuell gefärbte Rückblicke machen. Ihnen allen danke ich für den geleisteten Einsatz ebenso wie den zahlreichen Spendenden, die uns auch im vergangenen Jahr die Treue gehalten haben. Ueli Locher, Direktor 5
HEKS engagiert sich weltweit
EURoPA Albanien, Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Italien, Kosovo, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Tschechien, Ukraine, Ungarn
ZENTRALAMERIKA UND KARIBIK Guatemala, Haiti, Honduras Zum Beispiel: Honduras Die Kleinbauernfamilien im Süden von Honduras sind arm. Bei schlechten Ernten droht Hunger. Um zu überleben, wollen viele Familien in die Stadt oder ins Ausland migrieren. HEKS unterstützt die Arbeit von lokalen Partnerorganisationen. Diese begleiten die Kleinbauernfamilien und lehren sie etwa, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, Terrassierungen gegen die Erosion anzulegen, Bewässerungsanlagen und Wassertanks zu errichten, organische Dünger und natürliche Pflanzenschutzmittel herzustellen und diese korrekt einzusetzen. Durch die Erfolge fassen die Menschen wieder Vertrauen in sich selbst, weil sie erfahren haben, dass sie aus dem Teufelskreis der Verarmung ausbrechen können. Im Jahr 2011 arbeiteten die HEKS-Partnerorganisationen im Süden von Honduras mit rund 900 Kleinbauernfamilien zusammen.
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SüDAMERIKA Brasilien, Kolumbien Zum Beispiel: Kolumbien Bereits 1997 erklärten die Menschen in 11 Dörfern um San José de Arpartado ihre Neutralität im Konflikt zwischen Armee, Paramilitärs und Guerilla. Dennoch kommt es immer wieder zu Überfällen –
Zum Beispiel: Kosovo In Kosovo setzte sich HEKS zusammen mit der Partnerorganisation Voice of Roma für die Integration von Roma ein. 2011 profitierten doppelt so viele Kinder wie im Vorjahr von ausserschulischem Zusatzunterricht. So gelang rund 400 Kindern in 5 ländlichen Gemeinden der Anschluss an die öffentlichen Schulen. 100 Jugendliche erhielten Stipendien für höhere Schulen und 41 SchulabgängerInnen konnten eine Berufslehre be-
90 Prozent der Täter bleiben straffrei. HEKS unterstützt die Menschen in ihrem Streben nach Schutz und Gerechtigkeit und begleitet sie zum Beispiel bei Gerichtsverhandlungen. Isoliert und verarmt durch den Konflikt, muss die lokale ländliche Bevölkerung ihre Ernährung sicherstellen können. HEKS hilft dabei seit 2011 aktiv mit. So ist etwa der Anbau und Verkauf von Bio-Kakao eine wichtige Einnahmequelle, die dank HEKS ausgebaut wird.
ginnen. Dank HEKS, das Zusatzwissen und Starthilfen im Gemüseanbau oder in der Tierhaltung vermittelte, konnten zahlreiche junge Erwachsene und Eltern ihr Familieneinkommen steigern.
SAHELLäNDER UND HoRN VoN AFRIKA Äthiopien, Eritrea, Niger, Senegal, Südsudan Zum Beispiel: äthiopien Dürre und Überschwemmungen treffen die arme Landbevölkerung Äthiopiens immer wieder. Als Folge davon fallen die Ernten aus und
MITTLERER oSTEN Israel/Palästina HEKS unterstützt im Rahmen des ökumenischen Begleitprogramms Ecumenical Accompaniment Pro-
gramme in Palestine and Israel (EAPPI) Aktivitäten für Frieden und Menschenrechte in Palästina/Israel. 2011 leisteten 109 internationale BeobachterInnen einen dreimonatigen Freiwilligeneinsatz – darunter 12 aus der Schweiz, finanziert von HEKS und ausgebildet durch Peace Watch Switzerland. Die BeobachterInnen an den Checkpoints sichern PalästinenserInnen den Zugang zu ihren Arbeitsplätzen oder Feldern und ermöglichen öffentliche Friedensaktionen von Palästi-
das Nutzvieh verendet. Überlebenswichtig ist die Versorgung mit genügend sauberem Wasser, etwa durch den Bau von Brunnen, und die Anwendung neuer Wassertechniken. 2011 konnte HEKS mit seinen Wasserprojekten 35 000 Menschen versorgen. Ihr dabei erworbenes Know-how nutzen HEKS und seine Partnerorganisationen, um im südlichen Borana weitere 40 000 Menschen zuverlässig mit Trinkwasser zu versorgen – dies im Rahmen des Schweizer Wasserkonsortiums, einem Zusammenschluss von Hilfswerken, das in 16 Ländern aktiv ist und von der DEZA finanziert wird.
SüDLIcHES AFRIKA UND KoNGo Demokratische Republik Kongo, Simbabwe, Südafrika Zum Beispiel: Demokratische Republik Kongo Bewaffnete Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungs- und Interessengruppen um Macht, Land und Ressourcen prägen das HEKSProjektgebiet im Ostkongo. HEKS engagiert sich neben der Landwirtschaftförderung stark in der Friedensarbeit und unterstützt Menschen beim Zugang zu überlebenswichtigem Acker- und Weideland. Das Friedensforum der Partnerorganisation Aide et Action pour la Paix (AAP) vermochte 2011 30 Landkonflikte friedlich zu lösen, in weiteren 80 Fällen laufen Verhandlungen. AAP informiert die Menschen über ihre Rechte, sensibilisiert die Behörden und hilft den armen Bäuerinnen und Bauern bei Gerichtsverhandlungen, ihre gesetzlichen Ansprüche durchzusetzen.
nenserInnen wie IsraelInnen. Zudem dokumentieren sie Menschenrechtsverletzungen wie Hauszerstörungen oder Übergriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz informieren die Freiwilligen mit Vorträgen, Ausstellungen und durch aktive Medienarbeit über die Situation vor Ort. HEKS koordiniert diese Arbeit.
SüDASIEN Bangladesch, Indien, Pakistan Zum Beispiel: Indien Die Urbevölkerung (Adivasi) sowie sogenannte Unberührbare (Dalit) werden in Indien stark diskriminiert. Die wenigsten besitzen eigenes Land, von dem sie sich ernähren können. In allen 26 Pro-
SüDoSTASIEN Indonesien, Philippinen, Vietnam, Kambodscha Zum Beispiel: Kambodscha Geringe Reisernten sind ein weit verbreitetes Problem in Kambodscha. HEKS unterstützt deshalb über 6000 Menschen in rund 90 Dörfern beim Reisanbau. Den dort lebenden Bäuerinnen und Bauern lehrt HEKS eine neue Anbaumethode, bei der es weniger Saatgut braucht, die weniger kostet und mit der trotzdem eine markant höhere Ernte erzielt werden kann. Zudem lernen die Bäuerinnen und Bauern, wie sie auf ihren kleinen Höfen nebst Reis erfolgreich Gemüse anbauen, Obstbäume bewirtschaften sowie Kleinvieh- oder Fischzucht betreiben können. Die Menschen haben mehr zum Leben, weil nicht nur die Selbstversorgung gewährleistet ist, sondern ein Überschuss erzielt wird, der auf lokalen Märkten mit Gewinn verkauft werden kann.
jekten, die HEKS in Südindien durchführt, ist der Zugang zu Land ein wichtiger Bestandteil. 2011 erhielten mit der Unterstützung von HEKS 10 705 Familien über 24 000 Hektaren Land zugesprochen. Das bedeutet nicht nur wirtschaftliche Sicherheit. Land verleiht diesen in grosser Armut lebenden Menschen auch Würde und hat eine gesellschaftliche Signalwirkung. Wichtig ist als nächster Schritt die Vermittlung von Wissen, wie das Land nachhaltig bewirtschaftet wird und wie die Produkte gewinnbringend auf dem Markt verkauft werden können.
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Philippinen: «Entwicklung ermöglichen» – Land für Landlose auf Mindanao HEKS unterstützt landlose Plantagenarbeitende auf Mindanao in ihrem Kampf um ein eigenes Stück Land. Doch auch wenn sie ihr Recht durchsetzen können
Als Alma Cagat die Auberginen schneidet, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Behutsam
und Land erhalten, macht sie dies nicht automatisch zu Kleinbäuerinnen und
legt sie die Gemüse in einen Korb und geht
Kleinbauern. Um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen, muss die Unterstüt-
damit zu ihrem Häuschen. Dass sie ihr eigenes Stück Land bewirtschaften kann, macht sie
zung weitergehen.
stolz. Stolz und unabhängig. Alma lebt zusammen mit ihrem Mann Carlito und ihrem 15-jährigen Sohn Nhorjaed in Surop, einem kleinen Dorf an der Südspitze der philippinischen Insel Mindanao. Bis vor zwei Jahren waren Alma und Carlito Tagelöhner auf einer Kokosplantage. Zusammen mit den anderen Plantagenarbeitenden setzten sie sich schliesslich dafür ein, dass sie ihr eigenes Stück Land erhalten, wie es ihnen gemäss den philippinischen Landreformgesetzen zusteht. Die Landreform Das Landreformgesetz wurde 1989 erlassen mit dem Ziel, der Landbevölkerung die für die Landwirtschaft notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Die philippinische Verfassung verweist dabei explizit auf Völkerrecht und Menschenrechte, insbesondere das Recht auf Nahrung. Zur Verteilung vorgesehen sind Grundstücke von mehr als 50 Hektaren. Doch der Weg zum Landbesitz ist für Plantagenarbeitende lang und beschwerlich. Um überhaupt Anspruch erheben zu können, müssen sie sich zu einer Organisation zusammenschliessen. Hinzu kommt, dass sich viele Grossgrundbesitzer gegen das Gesetz sperren und versuchen, ihre Plantage mit juristischen Mitteln zu behalten. In manchen Fällen kommt es auch zu Einschüchterungen, Drohungen und Übergriffen. Von den etwa 4 Millionen Hektaren, die unter das Landreformprogramm fallen, sind rund 1,2 Millionen noch immer nicht umverteilt. Deshalb unterstützt die HEKS-Partnerorganisation Task Force Mapalad (TFM) landlose Familien bei der Einforderung ihrer Landrechte. TFM ist eine in Rechtsfragen sehr kompetente Organisation, welche die Menschen über ihre Rechte aufklärt und sie in der Umsetzung ihrer Ansprüche trainiert, beispielsweise, um Druck auf die Behörden aufzubauen, damit Verfahren nicht verzögert werden oder versanden. Acht Jahre um Land gekämpft Nach acht Jahren haben auch Alma und ihre Familie 0,8 Hektaren Land erhalten. Es war ein langer Kampf, aber er hat sich gelohnt. Hatten Alma und ihre Familie früher häufig zu wenig zum Leben, hat sich ihr Einkommen heute deutlich verbessert. Durch den Verkauf von Auberginen konnten sie sich auch endlich eine Wasserpumpe leisten, die ihnen den Zugang zu sauberem Wasser sichert. «Die Pumpe ist für uns wie ein Andenken an unser erstes Einkommen», so Alma. Was die Plantagenarbeitenden im Kampf motivierte, war, dass sie nicht alleine waren. «Die Leute von TFM vertrauten uns und unseren Fähigkeiten», sagt Alma. Doch auch nach dem Landerwerb muss die Unterstützung durch TFM weitergehen. Denn die ehemaligen Plantagenarbeitenden besitzen weder Saatgut noch Handwerksgeräte, und den meisten fehlen die Kenntnisse, wie das Land zu bewirtschaften ist. In der Vergangenheit kam es deshalb vor, dass viele ihr hart erstrittenes Land wieder verkauften, um auf Jobsuche in die Städte zu migrieren – verarmt und ohne Perspektive. Diesen Kreislauf will HEKS gemeinsam mit TFM durchbrechen. Das Team von TFM wurde von HEKS in den Bereichen Landwirtschaft, Produktion, Verarbeitung und Vermarktung weiter-
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Ländliche Gemeinschaften entwickeln gebildet und mit lokalen Spezialisten vernetzt. Davon profitieren jetzt die ehemaligen Landlosen: Sie werden nach dem Erwerb ihres Landes während sechs Monaten darin geschult, wie sie dieses bewirtschaften und wie sie ihre Erzeugnisse verarbeiten und schliesslich erfolgreich verkaufen können. Eigenverantwortung statt Abhängigkeit Auch Alma hat an einer landwirtschaftlichen Schulung von TFM teilgenommen. Dort hat sie unter anderem gelernt, wie sie ihr von Unkraut überwuchertes Land säubern kann. Als Nächstes baute sie mit ihrer Familie eine Hütte, danach begann sie mit der Bepflanzung des Bodens. Mit den Setzlingen von TFM hat die Familie Cagat neben den 130 Kokospalmen, die bereits auf ihrem Land standen, 477 Kakaobäume und 136 Bananenstauden gepflanzt, daneben Auberginen, Mais und Cassava. Mussten sie auf der Kokosplantage mit einem Tagesverdienst von 1.50 bis 2 Franken auskommen, so können sie heute allein durch den Verkauf der Kokosprodukte 5 bis 7 Franken am Tag erwirtschaften. Kakaobohnen, Bananen, Mais oder Gemüse erhöhen das Einkommen noch einmal markant. Und Sohn Nhorjaed kann in die Schule geschickt werden. Die totale Abhängigkeit vom Grossgrundbesitzer ist einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung gewichen. Eine enorme Entwicklung und dramatische Verbesserung der Lebenssituation von Alma und ihrer Familie sowie der Menschen in Surop generell. «HEKS inspiriert uns», sagt Alma. «Wir werden stärker, weil wir wissen, dass wir unterstützt werden.» Dann steht sie auf, verabschiedet sich und geht mit einem Korb Auberginen an der Wasserpumpe vorbei zum Markt.
HEKS unterstützt ländliche Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen wie Dorforganisationen, Frauengruppen oder Kooperativen in ihrer Entwicklung. Mit Unterstützung von HEKS-Partnerorganisationen definieren diese Gruppen ihre jeweiligen Bedürfnisse und suchen nach Lösungen, wie ihr sozialer und wirtschaftlicher Alltag verbessert werden kann. Neben der Sicherstellung einer ausreichenden und ausgewogenen Ernährung stehen der Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser, Wissen sowie die landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung und Vermarktung im Fokus. Einkommens- und Verdienstmöglichkeiten in den ländlichen Gebieten fördern die ökonomische Selbständigkeit der Gemeinschaften. HEKS arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz, der vom Zugang zu Ressourcen über die Produktion, Verarbeitung, Vermarktung und den Wissenstransfer alle relevanten Schritte der Entwicklung ländlicher Gemeinschaften berücksichtigt, statt sie isoliert zu betrachten. n
Mit rund 10,5 Millionen Franken für die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften unterstützt HEKS weltweit 700 000 Menschen.
n Mehr als 130 000 Personen konnten durch die Projektaktivitäten ihr Einkommen erhöhen. n Rund 70 000 landlose Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wurden in ihren Anstrengungen für einen besseren Zugang zu Land unterstützt. n Rund 1000 Basisgruppen, Kooperativen und Nichtregierungs-organisationen wurden unterstützt und institutionell gestärkt. n Rund 77 000 Personen haben ihren Ernteertrag gesteigert. n Mehr als 120 000 Menschen weltweit wurden darin unterstützt, einen besseren Zugang zu Wasser zu erhalten.
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Aserbeidschan: Kino im Dienste des Friedens Ein jahrzehntelanger Konflikt hat die Fronten zwischen der armenischen und der aserbeidschanischen Bevölkerung in der Region Bergkarabach, Aserbeidschan, verhärtet. Mit einem Filmprojekt möchten HEKS und seine beiden lokalen Partnerorganisationen abgebrochene Beziehungen zwischen den Volksgruppen wieder aufbauen.
Zwei Journalisten treffen sich eines Mittags in Tbilissi, der Hauptstadt Georgiens, in einem Restaurant zur Schlussbesprechung ihres Films «Frieden mit Gott». Als der Wirt sie fragt, woher sie kommen, antwortet der eine, er sei aus Armeniens Hauptstadt Erewan, der andere
aus Baku, der Hauptstadt Aserbeidschans. Der Wirt kann es kaum fassen. Dass sich zwei Menschen verabreden, die eigentlich Feinde sind, und auch noch zusammen essen, scheint ihm so unglaublich, dass er in seinem Restaurant von Tisch zu Tisch geht und allen von dem ungewöhnlichen Treffen erzählt. Er ruft sogar einen befreundeten Fotografen an, der den denkwürdigen Moment festhält, und lässt die beiden Journalisten gratis essen. Diese Anekdote zeigt, in welchem gesellschaftlichen Klima das Projekt «Kino im Dienste des Friedens» entstanden ist und wie innovativ die Ansätze von Armenian Round Table Federation (ARTF) und INTERNEWS sind, den beiden Partnerorganisationen von HEKS in Aserbeidschan und Armenien. Konflikt seit über 20 Jahren In der Region Bergkarabach, einer hauptsächlich von Armeniern bewohnten Region in Aserbeidschan, verschärften sich infolge des Zusammenbruchs der Sowjetunion die Spannungen zwischen armenischen und aserbeidschanischen Bevölkerungsgruppen. Dies führte 1991 zu einem blutigen Krieg zwischen den beiden neu gegründeten unabhängigen Staaten. Die Folgen waren dramatisch: 25 000 Tote, mehr als eine Million Vertriebene und Flüchtlinge auf beiden Seiten der Grenze. 1994 endete der Krieg mit einem Waffenstillstand, doch die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind nach wie vor sehr angespannt. Die Grenzen sind seit Kriegsausbruch geschlossen. Wiederholte Verletzungen des Waffenstillstands in den Grenzregionen verschärfen die Situation zusätzlich. Und nicht zuletzt schüren die Regierungen beider Länder mit ihren einseitigen Informationen Angst und Hass in der Bevölkerung. Wer nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurde, hat die Zeiten nicht mehr erlebt, in denen sich die beiden Nachbarländer freundschaftlich gesinnt waren, Austausch und Kontakte selbstverständlich waren. Heute wachsen die jungen ArmenierInnen mit der Sichtweise auf, dass alle AserbeidschanerInnen ihre Feinde sind, mit denen jeder Kontakt unmöglich und unerwünscht ist, und umgekehrt. Die Partnerorganisationen von HEKS kämpfen gegen diese Vorurteile, indem sie der Negativpropaganda sachliche Informationen entgegenstellen. Die Menschen sollen offen über den Konflikt diskutieren können, und junge armenische und aserbeidschanische Friedensaktivistinnen und -aktivisten die Gelegenheit haben, sich zu treffen. Begegnung und Verständigung Um aufzuzeigen, dass mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zwischen den beiden Völkern bestehen, dass die Zukunftsvisionen und die Ängste auf beiden Seiten der Grenze oft dieselben sind und dass ein friedliches Zusammenleben einst möglich war und immer noch ist, produzieren die ProjektpartnerInnen gemeinsam Kurzfilme, die der Bevölkerung in beiden Ländern gezeigt werden. Zwischen 2008 und 2011 haben gemischte armenisch-aserbeidschanische Projektgruppen drei Kurzfilme realisiert: «Frieden mit Gott» beschreibt die Religion – den Islam in Aserbeidschan, das orthodoxe Christentum in Armenien – als friedenstiftendes Element und zeigt auch, dass in
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Frieden fördern – Konflikte bewältigen gewissen Regionen Georgiens ArmenierInnen und AserbeidschanerInnen immer noch friedlich in denselben Dörfern leben. In einem anderen Film betonen Experteninnen und Experten, dass für die Zukunft beider Länder kein anderer Weg als der Frieden möglich ist. Der dritte Film schliesslich erzählt auf humorvolle Weise die Geschichte eines armenischen und eines aserbeidschanischen Kochs, die in Moskau gemeinsam ein Restaurant führen. Die Filme werden NGOs, Verbänden, StudentInnen- und JournalistInnengruppen und sogar DiplomatInnen und ParlamentarierInnen in beiden Ländern gezeigt. In Konfliktmanagement und Friedensförderung geschulte Personen moderieren die anschliessenden Diskussionen, bei denen die Wellen oft hoch gehen. Viele Teilnehmende sind aber begeistert vom Ansatz und wollen sich im Friedensprozess engagieren. Motivierte Jugendliche können sich in einer Weiterbildung zu FriedensaktivistInnen ausbilden lassen und haben auch die Möglichkeit, ihre ProjektpartnerInnen in der georgischen Hauptstadt Tbilissi zu treffen. So können sie nicht nur an der Weiterentwicklung des Projekts mitarbeiten, sondern auch gemeinschaftliche Initiativen auf die Beine stellen. 2011 erarbeiteten sie eine Chronik mit dem Titel «Was kann eine Taube tun?», in der sie über die Begegnung eines armenischen und eines aserbeidschanischen Studenten berichteten, die während ihres Studiums im Ausland zusammen in einem Studentenheim wohnten. Die Chronik wurde von den beiden Gruppen abwechslungsweise weitergeführt, das Resultat jeweils elektronisch ausgetauscht. Sie soll demnächst veröffentlicht werden. Natürlich wird dieses Projekt die Konflikte auf politischer Ebene nicht lösen können. Doch es trägt dazu bei, abgebrochene Beziehungen zwischen den beiden Völkern wiederaufzubauen. Dies ist ein erster Schritt in eine friedvolle Zukunft.
In einem von Gewalt geprägten Alltag ist ein friedvolles Zusammenleben erschwert: In diesem Umfeld unterstützt HEKS sowohl spezifische friedensfördernde Initiativen von lokalen und regionalen zivilgesellschaftlichen organisationen sowie deren Vernetzung und Beteiligung an Friedensprozessen. Zudem analysieren HEKS und seine Partnerorganisationen die unterschiedlichen Ausprägungen von Gewalt und entwickeln in den Projekten Massnahmen, die eine frühe Erkennung von möglichen Konflikten, deren Vermeidung oder Bearbeitung ermöglichen. HEKS setzt sich mit seinen Partnerorganisationen für mehr Gerechtigkeit, die Einhaltung der Menschenrechte und die soziale Entwicklung ein. Gemeinschaften lernen, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren und für ihre Rechte zu kämpfen. Auf der Basis der christlichen Grundwerte unterstützt HEKS als unparteiischer Akteur das friedvolle und konstruktive Zusammenleben von Menschen, Kulturen und Religionen. HEKS fördert den interreligiösen und ökumenischen Dialog sowie die Begegnung und Zusammenarbeit verschiedener Religionen, Ethnien und Kulturen. n
HEKS setzte mehr als 3 Millionen Franken für Projekte der Friedensförderung und Konfliktbewältigung mit 131 500 direkt Begünstigten ein. n Rund 67 500 Menschen, die Minderheiten angehören, haben durch Projekte, die HEKS finanzierte, besseren Zugang zu öffentlichen ämtern erhalten. n 638 dörfliche organisationen wurden bei ihrer Arbeit für Friedensförderung und gewaltfreie Konfliktlösung unterstützt. n Für mehr als 193 000 Menschen aus HEKS-Projekten hat sich die Lebensqualität aufgrund verbesserter Sicherheit und vertieftem Wissen über Konfliktbearbeitung erhöht. n Die Projekte für Friedensförderung und Konfliktbewältigung von HEKS und seinen Partnern ermöglichten über 205 000 Personen einen besseren Zugang zu öffentlichen ämtern.
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Äthiopien – Haiti – Pakistan: Soforthilfe und Wiederaufbau Das Jahr 2011 wurde für die Humanitäre Hilfe vor allem durch die Dürrekatastrophe am Horn von Afrika geprägt. In Haiti und Pakistan lief der Wiederaufbau weiter.
äthiopien: Hilfe für die Dürreopfer 2011 erlebten die Menschen am Horn von
Afrika die schlimmste Dürrekatastrophe seit 60 Jahren. HEKS, das seit 2006 in Borana tätig ist, leistete mit Unterstützung der Glückskette Soforthilfe für 3,3 Millionen Franken. Über seine Partnerorganisation Oromo-Self-Help Organization
(OSHO) begann HEKS im September 2011 im Miyo-Distrikt mit der Verteilung von Lebensmitteln an über 30 000 Begünstigte. Die Nahrungsmittel erhalten die Menschen im Rahmen eines Foodfor-work-Projekts, bei dem sie mit gemeinnütziger Arbeit zur Sanierung der dörflichen Infrastruktur beitragen. Zum Beispiel räumen sie die Zufahrtsstrassen frei, um sie wieder befahrbar zu machen. Ende Oktober 2011 setzte endlich der ersehnte Regen ein und die Menschen begannen, mit ihrem wenigen Saatgut die Felder zu bestellen. Doch die Niederschläge dauerten viel länger als üblich, wodurch die neue Ernte fast vollständig zerstört wurde. HEKS wird die Nahrungsmittelverteilung noch bis mindestens Mitte 2012 fortsetzen. Im Rahmen des Food-for-work-Projekts werden hauptsächlich präventive Arbeiten stattfinden wie der Bau von Wasserrückhaltebecken, in denen Regenwasser gesammelt wird, oder das Entfernen von Büschen auf Weideland, damit das Gras höher und besser wächst. Damit ist die Bevölkerung auf eine neue Dürre besser vorbereitet. Haiti: Mitten im Wiederaufbau Über zwei Jahre sind seit dem verheerenden Erdbeben in Haiti vergangen. HEKS, das seit 38 Jahren in Haiti tätig ist, konnte dank seiner guten Vernetzung mit lokalen Organisationen und einem eigenen Koordinationsbüro in Port-au-Prince schnell Soforthilfe leisten. Beim Wiederaufbau konzentriert sich HEKS auf die Regionen Petit Goâve und Grand’Anse. In Petit Goâve leistet HEKS einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Wohnsituation der betroffenen Familien und zur Rehabilitierung der wirtschaftlichen Lage. 400 Häuser sollen wiederaufgebaut oder repariert und gegen Naturgefahren wie Erdbeben und Wirbelstürme gesichert werden. Unter Einbezug der Bevölkerung und der lokalen Behörden konnten 2011 15 Häuser gebaut werden. Ausserdem unterstützt HEKS in Petit Goâve die vom Erdbeben betroffenen Menschen darin, ihre Produktion durch Bewässerungssysteme zu verbessern und mittels Verarbeitung und Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse ihre Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern. In Grand’Anse hat HEKS die Schulgelder für über 1000 Schulkinder bezahlt, die durch das Erdbeben vertrieben worden sind. Weiter wurden Häuser für 25 Familien errichtet und mit Latrinen, verbesserten Holzöfen, Wasserfiltern und Wassertanks ausgestattet. Pakistan: Schulen im Fokus Im Süden des Landes, in der Provinz Sindh, arbeitet HEKS im Konsortium mit Caritas Schweiz am Wiederaufbau von Schulen, die bei den Überschwemmungen im Sommer 2010 beschädigt wurden. Im Fokus der Arbeiten stehen 36 Schulen, von denen 14 komplett neu gebaut werden müssen. Die pakistanisch-türkische Partnerorganisation Anatolian Development Foundation (ADF), mit der HEKS schon beim Wiederaufbau von Schulen nach dem schweren Erdbeben vom Okto-
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Humanitäre Hilfe leisten ber 2005 in Kaschmir zusammengearbeitet hatte, betreut die Aktivitäten vor Ort. Die beschädigten und zerstörten Schulen sollen so solide wiederhergestellt werden, dass sie gegen künftige Überschwemmungen und Erdbeben besser geschützt sind. Zudem sollen alle Schulen mit kindgerechten sanitären Anlagen und Möbeln ausgestattet werden. Im Frühjahr 2012 sollen sie rund 7000 Schülern zur Verfügung stehen. Weitere humanitäre Projekte In Indonesien konnten die Kredit- und Spargruppen für Frauen in Nias und Padang weiter gestärkt werden. Dank einer Marktstudie und gezielten Trainings konnten die Frauen mit kleinen Geschäftsaktivitäten, wie dem Nähen von Schuluniformen oder Vorhängen, Marktlücken füllen, die gute Gewinne abwerfen. Mit dem zusätzlichen Einkommen finanzieren sie die Schulbildung ihrer Kinder. Ein eigenes Einkommen gibt ihnen auch Selbstvertrauen und eine verbesserte Stellung in Familie und Gesellschaft. Unwetter haben im Herbst 2011 in Kambodscha zu den schlimmsten Überschwemmungen seit über einem Jahrzehnt geführt. Als Soforthilfe und zur Überbrückung bis zur nächsten Ernte verteilt HEKS zusammen mit seinen lokalen Partnern Saatgut an 690 Familien. Im Norden der Philippinen leistet HEKS für 400 000 Franken Wiederaufbauhilfe für 2169 sehr arme Familien, die bei dem Taifun im Oktober 2010 alles verloren haben und sich Reparaturarbeiten nicht leisten können. Dabei wird grosser Wert auf eine sichere und stabile Bauweise gelegt, um in Zukunft besser gegen Naturkatastrophen dieser Art geschützt zu sein.
HEKS leistet nach Naturkatastrophen sowie während oder nach bewaffneten Konflikten Humanitäre Hilfe mit dem Ziel einer sofortigen und andauernden Verbesserung der Lebenssituation der betroffenen Menschen. Als ein im internationalen Kontext eher kleines Hilfswerk kann HEKS den Anforderungen an Professionalität und Qualität nur genügen, wenn es klare Prioritäten auf diejenigen Schwerpunktländer setzt, in denen ein erhöhtes Katastrophenrisiko besteht. Der ganzheitliche Ansatz der Humanitären Hilfe von HEKS umfasst vier Bereiche: > Vorbereitung auf mögliche Katastrophen > Soforthilfe unmittelbar nach dem Ereignis > Wiederaufbau und Rehabilitation > Prävention von Katastrophen und Konflikten HEKS unterhält regelmässige Arbeitsbeziehungen zu AcT (Action by churches Together), der globalen Allianz protestantischer und orthodoxer Kirchen und ihnen nahestehenden Hilfswerken unter dem Dach des Weltkirchenrats. HEKS ist zudem eine akkreditierte Partnerorganisation der Glückskette. n Mit der Abgabe von Lebensmitteln wurde das überleben von rund 45 000 Begünstigten in äthiopien, Kolumbien, Honduras, der Türkei und Niger gewährleistet. n HEKS finanzierte den Wiederaufbau oder die Reparatur von rund 2200 Wohnunterkünften in Haiti, in Kolumbien und auf den Philippinen. n über 8000 Menschen weltweit erhielten einen gesicherten Zugang zu Wasser. n Rund 2300 Familien in Indonesien und Haiti konnten dank einkommensfördernden Massnahmen und cash-for-work-Projekten ihr Einkommen erhöhen. n über 17 700 Menschen in Pakistan, Haiti, Indonesien, Kolumbien und auf den Philippinen profitierten von präventiven Massnahmen in Bezug auf Umweltkatastrophen.
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Rumänien: Kirche als Pionierin in der Spitexarbeit In ländlichen Gegenden von Siebenbürgen leben überdurchschnittlich viele alte, kranke und behinderte Menschen, weil arbeitsfähige Leute wegziehen. Die Spitex der kirchlichen Diakonia kümmert sich um diese Menschen. Die Schwestern verbessern deren Lebensqualität und helfen, einen Spital- oder Heimaufenthalt zu verhindern.
Etwas unbeholfen tappt Zoltán Jakó über die leicht verschneite Wiese vor dem Haus der Diakonia. Seine olivgrüne Jacke trägt er trotz der Kälte offen. Sein Kopf steckt unter einer blau gestreiften Strickmütze. Freundlich blickt er mit seinen wachen Augen in die Welt.
Zoltán ist rund siebzig Jahre alt und geistig behindert. Seit seiner Geburt lebt er in Ilieni, einem rumänischen Dorf in Siebenbürgen mit knapp eintausend Einwohnern, in der Nähe von Brașov. Bis zum Tod seiner Eltern wohnte er bei ihnen, sie sorgten für ihren Sohn. Nun lebt er seit einigen Jahren alleine. Leute aus dem Dorf bringen ihm regelmässig etwas zu essen. Von der Bäckerei bekommt er täglich ein frisches Brot. Die reformierte Kirchgemeinde sammelt Kleider für ihn. Individuelle Betreuung Mindestens einmal in der Woche geht er ins Haus der Diakonia, wo ihn die Spitexschwester von Ilieni, Éva Halász, duscht und ihm hilft, frische Kleidung anzuziehen. Heute ist es wieder einmal so weit. Man sieht es in Zoltáns Augen, dass er sich auf seinen Termin bei Éva freut. Lachend reicht er der Spitexschwester die Hand und sie sprechen miteinander, soweit das mit wenigen Worten eben geht. Zoltán ist einer von mehreren Tausend Patientinnen und Patienten, die die Spitexschwestern der Diakonia in Siebenbürgen betreuen. Viele von ihnen leben auf dem Land. Trotz EUMitgliedschaft von Rumänien und herausgeputzten Einkaufsstrassen in den Städten scheint die Zeit auf dem Land stillzustehen. Die Dörfer haben keine Kanalisation. Fliessend Wasser in den Häusern gibt es kaum und die holprigen Naturstrassen, die bei Regen zu glitschig-schmutzigen Pisten werden, sind der Normalfall. Junge Menschen finden in ländlichen Gegenden nur schwer eine Arbeit. Viele ziehen deshalb in die Städte, manche gehen auch ins Ausland. Zurück bleiben vor allem Rentnerinnen und Rentner sowie kranke und behinderte Menschen. Ihre Situation wird problematisch, sobald sie gebrechlich werden und Pflege benötigen. Früher waren diese Menschen im Kreis ihrer Familien gut aufgehoben. Sie wurden von den Familienangehörigen betreut. Heute sind viele von ihnen auf sich selbst gestellt. Staatliche Einrichtungen für alte, kranke und behinderte Menschen gibt es in Rumänien so gut wie nicht. Kirche ersetzt staatliche Einrichtung für Alte und Kranke Seit zehn Jahren sieht es die reformierte Kirche in Siebenbürgen als ihre Aufgabe an, diesen Menschen zu helfen. Über ihr Sozialwerk Diakonia begann sie mit dem Aufbau einer Spitex- oder Hauspflegearbeit. Inzwischen deckt der Dienst über fünfzig Dörfer in vier Bezirken in Siebenbürgen ab. Auf ihren täglichen Touren besuchen die Schwestern ihre Patientinnen und Patienten. Einige brauchen nur etwas Unterstützung im Haushalt oder, wie Zoltán, bei der Körperpflege. Andere haben offene Wunden an den Beinen, die regelmässig versorgt werden müssen, damit es zu keinen gefährlichen Entzündungen kommt. Dank den Diensten der Spitexschwestern kann die Lebensqualität vieler pflegebedürftiger und kranker Menschen entscheidend verbessert werden.
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Kirchlich zusammen arbeiten Mit der Spitex kann häufig ein Spital- oder Heimaufenthalt verhindert werden, was Kosten im Gesundheitssystem spart. Herausforderung Finanzierung Doch die Finanzierung der Spitex ist eine grosse Herausforderung. Die Krankenkasse bezahlt nur in wenigen Fällen. Darum kann die Diakonia nur dort ihre Spitexdienste anbieten, wo die Dörfer einen Beitrag bezahlen. Rund ein Drittel der Kosten wird durch die Unterstützung von HEKS und aus Zinserträgen von Mikrokrediten gedeckt. Die HEKS-Beiträge sind für den Ausbau der Arbeit und die Einrichtung von neuen Zentren bestimmt. Weil einzelne Gemeinden wegen der Finanzkrise ihre Beiträge nicht bezahlen konnten, trug HEKS zwischenzeitlich auch Lohnkosten, um die Betreuung der Patientinnen und Patienten weiter zu gewährleisten. Wichtig ist dem Spitexdienst auch, gesunde und junge Menschen in seine Arbeit mit einzubeziehen. Im Sommer 2011 suchte die Diakonia in Sfintu Gheorge per Inserat junge Menschen, die bereit sind, den pflegebedürftigen Menschen ihre Gärten zu versorgen. Die früher oft mit viel Liebe gepflegte Umgebung des Hauses verwildert schnell, wenn jemand wegen einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr im Garten arbeiten kann. Das tut vielen sehr weh. «Wir waren völlig erstaunt, wie viele junge Menschen sich auf unseren Aufruf gemeldet haben», sagt die Leiterin der Diakonia Sfintu Gheorge. In Gruppen schwärmten die Jungen aus dem ganzen Bezirk in die Gärten aus, jäteten, mähten den Rasen oder hackten die brache Erde auf. Nicht nur die Pflegebedürftigen haben sich darüber riesig gefreut. Es kam auch zu vielen wertvollen Begegnungen zwischen jungen gesunden und pflegebedürftigen Menschen.
In der Kirchlichen Zusammenarbeit stehen die Beziehungen und die Projektarbeit mit reformierten Schwesterkirchen in osteuropa und in Italien im Zentrum. Seit Jahrzehnten pflegt HEKS intensiven Kontakt mit ausgewählten reformier-ten Kirchen in Ungarn, im rumänischen Siebenbürgen und in der Karpato-Ukraine sowie mit der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien und den Waldensern in Italien. HEKS unterstützt diakonische Projekte wie etwa den Spitexdienst, der alten und kranken Menschen hilft, dass sie zu Hause bleiben können. Mit Bauhilfen leistet HEKS auch Beiträge an die Renovierung von Kirchen, Gemeinde- oder Ferienzentren wie beispielsweise im tschechischen chotěboř. Denn ohne die nötige Infrastruktur ist kirchliches Leben nicht möglich. Schliesslich finanziert HEKS gezielt Aus- und Weiterbildungen von Mitarbeitenden in kirchlichen Institutionen. n Rund 1000 Kinder, Jugendliche und Eltern nahmen an Lagern der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder teil, darunter 210 Teilnehmende aus Familien mit behinderten Kindern.
n 72 opfer von häuslicher Gewalt wurden im Frauenhaus in Brasov beraten und fanden mit 59 Kindern während mehrerer Tage Unterschlupf. n Mit Baubeiträgen konnten 7 Kirchen, Gemeindeund Pfarrhäuser sowie kirchliche Lagerhäuser in osteuropa saniert werden. n 659 Jugendliche und Erwachsene mit körperlicher oder geistiger Behinderung konnten im Tagungszentrum der reformierten Kirche im ungarischen Berekfürdö Ferien machen. n 37 000 Portionen Suppe und 35 000 Brote wurden an bedürftige Erwachsene und Jugendliche in der Karpato-Ukraine verteilt. n 33 junge Leute wurden in der beruflichen Werkstatt von Lazarus, dem Hilfswerk der orthodoxen Kirche Georgiens, ausgebildet als Sanitärinstallateur, Schneider/in oder in der Metall/Holzverarbeitung.
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Information – Sensibilisierung – Advocacy Nicht, dass wir im vergangenen Jahr die Sensibilisierungs- und Advocacy-Arbeit bei HEKS neu erfunden hätten. Aber wir haben in einem vom Stiftungsrat verabschiedeten Konzept zu Advocacy in der Entwicklungszusammenarbeit (zu finden unter: www.heks.ch/advocacykonzept) erstmals den Rahmen und die Zuständigkeiten für diese Aktivitäten abgesteckt. Dies war nicht zuletzt deshalb notwendig, weil immer häufiger entschieden werden muss, ob HEKS
Mit seinem neuen Konzept definiert HEKS, in welchen Fällen und mit welchen Mitteln Advocacy-Arbeit betrieben wird. Massgebend ist dabei, dass unsere öffentlichen Positionsbezüge stets durch konkrete Erfahrungen in unseren Projekten der Entwicklungszusammen-
arbeit untermauert und legitimiert sind. Wichtig ist auch, die Menschen in den verschiedenen schränkten Ressourcen zu übersteigen, ist grösser geworden. Ländern durch unser anwaltschaftliches Eintreten für ihre Anliegen nicht zu gefährden. Nachfolgend sollen einige ausgewählte Beispiele aufzeigen, für welche Anliegen und Forderungen wir uns im abgelaufenen Jahr starkgemacht haben.
für ein bestimmtes Anliegen oder eine politische Forderung auch in der Öffentlichkeit aktiv einstehen will. Die Gefahr, sich zu verzetteln und die be-
Kirchlicher Dialog zu Palästina und Israel Am 11. Dezember 2009 wandten sich christliche Bischöfe, Theologinnen, Theologen und weitere palästinensische Christinnen und Christen mit dem sogenannten Kairos-Palästina-Dokument an die «palästinensische und die israelische Gesellschaft, an die Weltgemeinschaft und an die christlichen Brüder und Schwestern in den Kirchen in aller Welt». Das Dokument, ein «Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus der Mitte des Leidens des palästinensischen Volkes», ist ein Hilferuf und fordert die weltweite christliche Kirche auf, ihm Beachtung zu schenken. Um dem kirchlichen Dialog über das Kairos-Palästina-Dokument eine Plattform zu geben und die Thematik von verschiedenen Seiten kritisch zu beleuchten, führte HEKS im Oktober 2011 gemeinsam mit der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich eine Tagung durch unter dem Titel «Kairos Palästina – Stunde der Wahrheit». Knapp einhundert Personen nahmen am Anlass teil. HEKS ist seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Projekten in Israel und Palästina engagiert. Wir kennen die Verhältnisse vor Ort aus eigener Erfahrung und sind uns der Leiden der Zivilbevölkerung schmerzlich bewusst. Es ist uns daher ein Anliegen, Räume für vertiefte, differenzierte Diskussionen zu einer schwierigen und emotionalen Thematik zu schaffen und auf diese Weise für die Komplexität der Probleme sowie für mögliche Lösungsansätze zu sensibilisieren. Solidarität mit Lokalradio in Honduras Auf der Insel Zacate Grande in Honduras stehen Kleinbauernfamilien seit Jahren im Konflikt mit einem einflussreichen Grossgrundbesitzer, der Anspruch auf ihr Land erhebt, um dort unter anderem einen Hotelkomplex zu errichten. Als eine Form des Widerstands haben Jugendliche der Insel das Lokalradio «La Voz de Zacate Grande» gegründet, mit dem sie über den Landkonflikt berichten und die Menschen für ihre Landrechte sensibilisieren. Trotz massiven Einschüchterungsversuchen liessen sie sich nicht aufhalten. 2011 lancierte HEKS gemeinsam mit zehn Schweizer Lokalradios die Aktion «Eine Stimme für ‹La Voz de Zacate Grande›». Verschiedene Radiostationen in der Schweiz produzierten Bei-
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träge über das honduranische Inselradio, die jugendlichen RadiomacherInnen und ihren Landkampf. Nachhören kann man die Radiobeiträge unter www.heks.ch/radioaktion. Land für Quilombola-Gemeinschaft in Brasilien Die Quilombola gehören zu den ärmsten Bevölkerungsgruppen Brasiliens. Sie sind Nachkommen von entflohenen afrikanischen Sklaven, die Widerstandsgemeinschaften bildeten und in abgelegenen Gebieten im Landesinneren in Frieden lebten, bis sie in den Jahren nach 1960 von Grossgrundbesitzern gewaltsam vertrieben wurden. Bis heute sind sie landlos. Dies, obwohl ihre Rechte auf ihr angestammtes Land in der brasilianischen Verfassung (Art.68) verankert wurden: «Den Nachkommen der Gemeinschaften der Quilombola, die ihr Land noch beanspruchen, wird das Land definitiv zugesprochen, der Staat muss die entsprechenden Landtitel vergeben.» In Brejo dos Crioulos, im Norden von Minas Gerais, unterstützt HEKS 503 Quilombola-Familien bei landwirtschaftlichen und juristischen Fragen. Weil der Dialog mit der Landreformbehörde über die Rückgewinnung des Landes keine Ergebnisse brachte, wurde der Fall vor Gericht gebracht. So kam es im Bundesstaat Minas Gerais erstmals zu einem Gerichtsfall über die Quilombola. Am 29. September 2011 unterzeichnete Präsidentin Dilma Rousseff ein Dokument, das den Familien endlich die kollektiven Landtitel für über 17 000 Hektaren Land zusprach. Im Bundesstaat Minas Gerais ist dies der erste Fall einer erfolgreich abgeschlossenen Landzuteilung an Quilombola-Gemeinschaften, seit im Jahr 1988 der entsprechende Artikel in die Verfassung aufgenommen wurde. Das Beispiel zeigt, wie viel Ausdauer der Kampf armer und marginalisierter ländlicher Gemeinschaften um Argrarland erfordert. Und dass er erfolgreich sein kann, wenn die Projektarbeit mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch Advocacy-Aktivitäten auf regionaler und nationaler Ebene ergänzt wird. Begegnungen in der Schweiz schaffen Verständnis für sozial Benachteiligte Vom 21. bis 26. März 2011 fand zum zweiten Mal die nationale Integrationswoche «Blickwechsel» von HEKS statt. Ziel dieser Woche ist es, sozial benachteiligten Menschen in der Schweiz eine Stimme zu geben und die Öffentlichkeit für ihre Situation zu sensibilisieren. «Die globalisierte Welt ist ein Dorf geworden», antwortet der Dichter und Schriftsteller Pedro Lenz auf die Frage, weshalb er an der HEKS-Integrationswoche teilnimmt. «Deswegen ist es höchste Zeit, dass wir uns auf dieser Welt auch wie Dorfbewohner verhalten, dass wir aufeinander zugehen und uns dafür interessieren, wer mit uns das Dorf bewohnt.» Mit seiner nationalen Integrationswoche möchte HEKS Menschen einen Blick in eine ihnen wenig vertraute oder gar fremde Welt ermöglichen. Unter dem Motto «Blickwechsel» organisierten die sechs HEKS-Regionalstellen Begegnungen zwischen prominenten Persönlichkeiten und Teilnehmenden an Integrationsprojekten von HEKS. Diese jeweils ungleichen Paare sollten sich gegenseitig Einblick in ihren Alltag gewähren und die Lebenswelt des anderen kennen und verstehen lernen. Folgende «Blickwechsel» wurden 2011 durchgeführt: Bern: Im Rahmen der «Blickwechsel»-Aktion verbrachte Pedro Lenz einen Tag mit der Eritreerin Tigist Haile. Die junge Asylsuchende zeigte ihm den Ort, wo sie dank HEKS ein Praktikum
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mit Behinderten machen konnte. Im Gegenzug nahm Pedro Lenz sie mit in sein Büro, wo sie gemeinsam für den Abend übten. Vor einem begeisterten Publikum trugen die beiden in einer Lesung im Berner Kornhaus ihre Texte auf Amharisch und auf Deutsch vor. ostschweiz: Früher erhielt die junge, alleinerziehende Mutter Connie Pioda Unterstützung vom HEKS-Projekt schritt:weise, das sich der frühen Förderung von Kindern im Vorschulalter widmet. Jetzt arbeitet sie selbst für das Projekt und besucht sozial benachteiligte Familien in St. Gallen. Im Rahmen des «Blickwechsels» stellte sie der Radiound Fernsehmoderatorin Mona Vetsch ihre Arbeit vor. Vetsch wiederum lud Pioda ins Radiostudio Zürich ein, wo diese ihr bei der Moderation der Morgensendung über die Schulter schauen durfte. Aargau/Solothurn: Ayten Gülkanat-Sarlar, interkulturelle Dolmetscherin für Türkisch beim Projekt Linguadukt, besuchte die Vorstellung sowie einen Story-Workshop des Aargauer Bühnenpoeten Simon Libsig. Im Gegenzug führte sie ihn durch Olten mit anschliessendem türkischen Kaffee bei sich zu Hause. Ihr gemeinsames Fazit war, dass ihre Tätigkeiten gar nicht so unterschiedlich sind – ob Bühnenpoet oder Übersetzerin: Jedes einzelne Wort ist wichtig. Basel: In Basel traf sich Georges Bourquard, Teilnehmer von HEKS-Wohnen beider Basel, mit der Theaterdirektorin und Schauspielerin Caroline Rasser. Dies ermöglichte ihm einen Blick hinter die Kulissen der Theaterwelt. Beeindruckt waren am Ende beide. «Es ist eine Welt, die räumlich so nah und doch so verschieden ist zu meiner eigenen», sagte Rasser im Anschluss an den «Blickwechsel». Zürich: In Zürich verbrachte der afghanische Asylbewerber Mahmud Wahidi einen Tag mit dem Präsidenten des FC Zürich, Ancillo Canepa. Während Wahidi dem Training der 1. Mannschaft beiwohnen durfte und mit Canepa das FCZ-Museum besuchte, stellte er ihm im Gegenzug das HEKS-Integrationsprojekt «Wädi rollt», bei dem er arbeitet, vor und radelte gemeinsam mit ihm durch Wädenswil. Lausanne: In Lausanne begleitete Chimène Maraviglia, Teilnehmerin am HEKS-Projekt «Mentorat Emploi Migration», den Radiomoderator Etienne Fernagut ins Radiostudio, wo sie bei der Vorbereitung seiner Sendung «La ligne du cœur» mithalf und das Archiv des Radios besichtigte. Teil der Integrationswoche waren auch verschiedene Veranstaltungen in Zürich, Basel, St. Gallen, Bern, Aarau und Lausanne, die von den jeweiligen HEKS-Regionalstellen organisiert wurden. Mit Tagen der offenen Tür, virtuellen Stadtrundgängen oder öffentlichen kulturellen Veranstaltungen konnten dem interessierten Publikum die vielfältigen Aspekte der sozialen Integration sowie auch die zahlreichen HEKS-Integrationsprojekte unterhaltsam und anschaulich nähergebracht werden. Recht auf Bildung für Kinder von Sans-Papiers Im Rahmen der Kinderrechtskampagne «Kein Kind ist illegal» organisierte der «Verein für die Rechte illegalisierter Kinder», zu dessen Trägerorganisationen HEKS gehört, am 24. November
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2011 an der Pädagogischen Hochschule Zürich eine Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion zum Thema «Bildung für Sans-Papiers-Kinder und -Jugendliche». VertreterInnen der Stadt sowie des Kantons Zürich, der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen, der Sans-Papiers-Anlaufstelle SPAZ, des vpod und von HEKS erläuterten die Probleme von Sans-Papiers-Kindern und -Jugendlichen an Schweizer Schulen. Obwohl die Schweiz 1997 die UN-Kinderrechtskonvention ratifizierte, die klar ein Recht auf Bildung und Ausbildung für alle Kinder und Jugendlichen festhält, und obwohl sich auch die interkantonale Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) mehrfach dafür ausgesprochen hat, den Schulbesuch von Kindern unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus zu ermöglichen, treten in der Realität immer wieder Probleme auf bei der Einschulung von Sans-Papiers-Kindern und der Gewährleistung eines regelmässigen Schulbesuchs. Den meisten Lehrpersonen fehlen die Informationen für einen adäquaten Umgang mit Kindern von Sans-Papiers. Der «Verein für die Rechte illegalisierter Kinder» fordert den Bundesrat und den Zürcher Kantonsrat auf, den Verzicht auf die Weitergabe von Informationen zu Kindern und Jugendlichen von Sans-Papiers durch die Schulbehörden durchzusetzen. HEKS unterstützt diese Forderung, denn eine Weitergabe solcher Daten durch Lehrpersonen an die Migrationsbehörden würde zur Ausschaffung der Kinder und ihrer Familien führen. Damit wäre das in der Bundesverfassung und in internationalen Abkommen (UN-Kinderrechtskonvention) garantierte Recht auf Bildung faktisch ausser Kraft gesetzt: Aus Angst vor der Ausschaffung würden Sans-Papiers ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken. Kampagne: Recht ohne Grenzen Immer wieder kommen in der Schweiz domizilierte Konzerne mit Menschenrechten und Umweltstandards in Konflikt. Wohl können sich Firmen Verpflichtungen zur sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung auferlegen. Diese sind aber freiwillig, werden oft nicht überprüft und Verstösse nicht geahndet. Betroffene können deshalb die Firmen schwer einklagen. Als Standort von vielen international tätigen Unternehmen trägt die Schweiz in besonderem Mass Verantwortung. Deshalb fordert HEKS gemeinsam mit rund fünfzig Organisationen in der im November 2011 lancierten und von Alliance Sud koordinierten Kampagne «Recht ohne Grenzen» klare Regeln für in der Schweiz ansässige Konzerne. Mit einer Petition sollen Bundesrat und Parlament aufgefordert werden, mittels einschlägiger gesetzlicher Bestimmungen dafür zu sorgen, dass die Firmen weltweit Menschenrechte und Umweltstandards einhalten. Menschen, die durch Menschenrechts- und Umweltverstösse von Firmen mit Sitz in der Schweiz zu Schaden gekommen sind, sollen diese Firmen hier in der Schweiz auf Wiedergutmachung verklagen können. Im Juni 2012 werden die Vorstellungen zu gesetzlichen Regelungen zusammen mit den gesammelten Unterschriften dem Parlament und der Öffentlichkeit präsentiert. www.rechtohnegrenzen.ch
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Hier engagiert sich HEKS schweizweit
SEcRéTARIAT RoMAND Zum Beispiel: Neue Gärten Ein Ort für Kontakte und Freizeitgestaltung
REGIoNALSTELLE BERN Zum Beispiel: HEKS Visio Perspektiven für die berufliche Integration von Langzeiterwerbslosen
HEKS-REGIoNALSTELLE BEIDER BASEL Zum Beispiel: HEKS Edulina Ein Modellprojekt für die frühe Förderung
Das HEKS-Projekt «Neue Gärten» ist ein Angebot im Rahmen der sozialen Integration, das Migrantinnen und Migranten die Möglichkeit einer regelmässigen Beschäftigung und eines sozialen Treffpunkts bietet. Im März 2011 hat das Secrétariat romand die ersten beiden Gartenprojekte in der Westschweiz eröffnet, eines in Villeneuve und eines in Yverdon-lesBains. Ins Projekt eingebunden sind 10 Familien unterschiedlicher
Arbeit und Beruf sind grundlegende Bestandteile der eigenen Identität und der sozialen Zugehörigkeit. Lang anhaltende Erwerbslosigkeit weckt Existenzängste und nagt am Selbstwertgefühl. HEKS Visio unterstützt Langzeiterwerbslose individuell dabei, einen Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu finden oder neue Perspektiven
«Edulina» ist ein Bildungsprojekt für fremdsprachige Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren. Im Vordergrund stehen die Auseinandersetzung mit alltäglichen Erziehungsfragen und die Stärkung der Eltern-Kind-Interaktion. Die Workshops werden von qualifizierten Personen mit Migrationshintergrund geleitet und in
zu entwickeln. Das Projekt fokussiert auf die Entwicklungschancen der Teilnehmenden und zeigt
Albanisch, Tamilisch, Türkisch, Portugiesisch, Spanisch und Deutsch angeboten. Während die Eltern
ihnen auf, wo ihre individuellen Ressourcen liegen und wie sie diese einsetzen können. Die BeraterInnen von «Visio» pflegen regelmässige Kontakte zu rund 250 Betrieben in der Region Bern und sind damit nahe am ersten Arbeitsmarkt. Sie kennen die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Betriebe und können so Projektteilnehmende gezielt vermitteln. 2011 haben 47 Männer und Frauen das Programm abgeschlossen. 11 von ihnen haben eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt antreten können, 5 haben eine andere Anschlusslösung gefunden.
Wichtiges über die Entwicklungsschritte ihrer Kinder lernen und praktische Anregungen zu deren Förderung im Familienalltag erhalten, werden die Kinder betreut. Im anschliessenden praktischen Teil können die Eltern das vermittelte Wissen gemeinsam mit ihren Kindern umsetzen. Im Jahr 2011 konnten mit dem Modellprojekt in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft in 12 Workshops 112 Eltern und 129 Kinder erreicht werden.
Herkunft aus den umliegenden Siedlungen mit hohem MigrantInnenanteil. Die Möglichkeit dieses Austauschs hilft ihnen nicht nur, ihr Französisch – die Umgangssprache aller Beteiligten in den Gärten – zu verbessern, sondern sie erhalten auch praktische Tipps für das Alltagsleben. Die Aktivitäten in der Gruppe wirken sich zudem positiv auf die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der Teilnehmenden aus.
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REGIoNALSTELLE AARGAU/SoLoTHURN Zum Beispiel: Rechtsberatungsstelle für sozial Benachteiligte Recht haben – Recht bekommen
REGIoNALSTELLE ZüRIcH/ScHAFFHAUSEN Zum Beispiel: HEKS AltuM (Alter und Migration); Beratung und Angebote für MigrantInnen 55+
REGIoNALSTELLE oSTScHWEIZ Zum Beispiel: HEKS in-fra Mut zum Deutsch
Wenn die Sozialhilfe grundlos gekürzt oder nicht ausbezahlt wird, wenn die Einsätze der Kinderspitex nicht mehr von der Versicherung bezahlt werden und deshalb das behinderte Kind nicht mehr zu Hause betreut werden kann, wenn eine Aufenthaltsbewilligung nicht mehr erneuert wird oder aufgrund einer schweren Krankheit das soziale Gefüge auseinander-
Das Projekt HEKS AltuM richtet sich an Migrantinnen und Migranten ab 55 Jahren im Kanton Zürich. Vielen dieser Menschen drohen mit zunehmendem Alter Isolation und Vereinsamung. HEKS AltuM vermittelt Wissen zur schweizerischen Altersvorsorge, zu wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen und zu Gesundheitsthemen. Mit verschiedenen Angeboten unterstützt das Projekt die MigrantInnen beim Aufbau von
Seit mehr als 10 Jahren bietet HEKS seine «in-fra» Integrationssprachkurse für Migrantinnen und deren Kinder an. Sich mit anderen verständigen zu können und über den Alltag in der Schweiz Bescheid zu wissen, sind wichtige Voraussetzungen, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Kursteilnehmerinnen lernen Deutsch anhand sprachlicher Alltagssituationen und machen sich mit den hiesigen Strukturen sowie
Beziehungsnetzen. Rund 30 freiwillige Schlüsselpersonen aus diversen Ländern helfen, den Kontakt zu MigrantInnen herzustellen, und motivieren sie, an Informationsveranstaltungen, Schwimmnachmittagen oder den wöchentlichen Café-Treffen mit Gymnastik- oder Konversationskursen teilzunehmen. Im Jahr 2011 wurden die Angebote von «AltuM» 2430 Mal genutzt.
den soziokulturellen Werten und Normen der Schweiz vertraut. Zudem lernen sie die verschiedenen Einrichtungen und Angebote ihrer Wohngemeinde kennen: Schulen, Beratungsstellen, Verwaltungen oder Freizeiteinrichtungen. An 10 Standorten in den Kantonen Thurgau und St.Gallen bot HEKS in-fra 644 Kursplätze in Sprachkursen und 191 Betreuungsplätze in Kinder-Integrationsgruppen an. Seit Mitte letzten Jahres werden auch Intensivkurse für Anfängerinnen durchgeführt.
bricht, dann können sich betroffene Personen an die Rechtsberatungsstelle für sozial Benachteiligte wen-
den. Armutsbetroffene werden auf der Beratungsstelle von einem Anwalt und einer Juristin in den Fachgebieten Sozialhilferecht, Sozialversicherungsrecht, Familienrecht, Kinds- und Vormundschaftsrecht, Mietrecht und Ausländerrecht beraten. Im Jahr 2011 wurden auf der Rechtsberatungsstelle für sozial Benachteiligte 211 Beratungsgespräche durchgeführt.
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Schweiz: Recht auf ein faires Asylverfahren Weltweit sind Millionen von Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Unterdrückung. Auch in die Schweiz kommen sie mit der Hoffnung, Schutz und Sicherheit zu finden. Für Unterstützung im Asylverfahren kann sich der Schutzsuchende im Kanton Zürich unter anderem an die Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende (ZBA) wenden.
Azmera P. hat einen Termin bei der Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende (ZBA). Ihr Mäppchen mit den sauber geordneten Dokumenten vor sich, beantwortet die junge Kongolesin die Fragen ihrer Rechtsberaterin. Die deutsche Sprache bereitet Azmera P. keine
Mühe mehr. Seit fast neun Jahren lebt sie in der Schweiz. 2003 erhielt sie das vorläufige Bleiberecht zugesprochen, weil eine Zurückweisung in ihr Heimatland nicht zumutbar gewesen wäre. Rekurs gegen rechtswidrige Entscheide Die ZBA, die 2011 ihr 25-jähriges Bestehen feiern durfte, ist Anlaufstelle für Menschen mit Fragen zum Asyl- und Ausländerrecht im Kanton Zürich. Der Aufgabenschwerpunkt liegt in der Beratung und der rechtlichen Vertretung von Asylsuchenden während des gesamten Asylverfahrens. Die Rechtsberatung ist für die Klienten kostenlos. Finanziert wird die Beratungsstelle zu einem grossen Teil durch die reformierte und die katholische Landeskirche. Die Rechtsberaterinnen und Rechtsberater der ZBA klären etwa ab, ob Negativentscheide durch das Bundesamt für Migration (BFM) rechtmässig sind und legen wo nötig Rekurs ein. Wenn dieser Basisauftrag erfüllt ist, übernimmt die ZBA zusätzliche Aufgaben: Sie beantwortet Rechtsfragen von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen, stellt Härtefallgesuche, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, und begleitet Familiennachzüge oder -zusammenführungen. Wiedererwägung oder Härtefall? Mit ihrem vorläufigen Aufenthaltsrecht muss Azmera P. damit rechnen, in den Kongo zurückgeschickt zu werden, sobald sich die Lage dort ändert. Deshalb möchte sie sich nun um eine endgültige Aufenthaltsbewilligung bemühen. Sie lässt sich von der Beraterin die juristischen Möglichkeiten für das weitere Vorgehen aufzeigen. Bei ihrem ersten Asylantrag vor neun Jahren hatte Azmera P. als Fluchtgrund angegeben, als Halbruanderin in ihrem Heimatland Missbrauch und Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein. Weil das BFM ihr keinen Glauben schenkte, rät ihr die Beraterin, dieses Mal über die kantonale Härtefall-Kommission zu gehen. Dort könne Azmera P. etwa geltend machen, dass ihre Integration nach mehr als fünf Jahren in der Schweiz weit fortgeschritten sei, während zu ihrem Herkunftsland keine Verbindungen mehr bestünden und sie dort auch tatsächlich bedroht würde. Nun liegt es an Azmera P. zu entscheiden, ob sie diesen Weg wirklich einschlagen möchte. Vermittlerin zwischen Asylsuchenden und Behörden Habte G. aus Eritrea hält sich erst seit kurzem in der Schweiz auf. Sein Asylverfahren läuft noch, bisher hat nur eine Anhörung durch das BFM stattgefunden. Aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten hat das BFM Habte G. an die ZBA weiterverwiesen. Die Rechtsberatungsstelle ist in diesem Fall als Vermittlerin zwischen dem Eritreer und dem zuständigen Amt tätig.
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Sozial Benachteiligte anwaltschaftlich unterstützen Flüchtlinge aus Eritrea erhalten in der Regel den Flüchtlingsstatus - sofern keine Zweifel an der Staatszugehörigkeit bestehen. Sie werden hier als Flüchtlinge anerkannt, wenn sie belegen können, dass sie in der Heimat aufgrund von Dienstverweigerung oder Desertion verfolgt werden (Männer und Frauen). Die Bestrafung in Eritrea ist unverhältnismässig streng und wird hier als politisch motiviert eingestuft. Dem Protokoll aus der ersten Anhörung beim BFM entnimmt die Beraterin allerdings, dass der Antragsteller keinen Ausweis vorweisen konnte. Auch konnten seine Antworten beim Interview nicht gänzlich überzeugen. Die Beraterin rät Habte G. nochmals nachdrücklich, sich um die Papiere zu bemühen und allenfalls einen Verwandten in Eritrea um Hilfe zu bitten. Nicht immer gibt es eine Lösung Nicht immer gibt es eine Lösung für die Schutzsuchenden. Wenn keine Aussicht auf Erfolg besteht, übernimmt die ZBA den Fall nicht, auch wenn dies die betreffende Person hart treffen mag. Den Entscheid darüber fällt der Beratende aufgrund des persönlichen Gesprächs, der vorgelegten Akten sowie der Beurteilung der momentanen Lage im Herkunftsland. Im Zentrum der Tätigkeit der ZBA stehen die Schutzsuchenden, die sich Tag für Tag im Wartezimmer der Beratungsstelle einfinden. Alle mit demselben Wunsch, ein sichereres Leben zu führen – und manche von ihnen mit der unerschütterlichen Hoffnung, eines Tages in ihre Heimat zurückzukehren.
HEKS beobachtet die Entwicklung der Migrationsbewegungen auf internationaler Ebene, äussert sich zu asyl- und ausländerrechtlichen Themen und liefert Stellungnahmen bei Gesetzesrevisionen, Volksinitiativen und Abstimmungen. Seit 2007 bietet HEKS auch Rechtsberatung für armutsbetroffene Menschen in der Schweiz an. Im Auftrag des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) führt HEKS die Kontaktstelle für Menschenrechte und verwaltet die Mittel des SEK-Menschenrechtsfonds. HEKS berät und unterstützt Personen, die in ihren Menschenrechten verletzt wurden oder Gefahr laufen, von solchen Verletzungen betroffen zu werden. n
REcHTSBERATUNG FüR ASyLSUcHENDE 2011 wurden in den von HEKS geführten Rechtsberatungsstellen für Asylsuchende (AG, BS/BL, SG/AI/AR, So, TG, VD, ZH) 17 064 Beratungen durchgeführt und 1639 neue Fälle übernommen. Aufgrund dieser Anstrengungen sind 1000 positive Entscheide von BFM und Bundesverwaltungsgericht eingegangen. n ANWALTScHAFT FüR SoZIAL BENAcHTEILIGTE In der Rechtsberatungsstelle für sozial Benachteiligte in Aarau wurden 211 Beratungsgespräche durchgeführt und 51 neue Mandate übernommen. Insgesamt sind 22 positive Entscheide von verschiedenen Instanzen eingegangen. Im Programm chèques-emploi, das die soziale Absicherung für ArbeitnehmerInnen in Privathaushalten im Kanton Waadt verbessert, waren 2535 ArbeitnehmerInnen registriert. Der telefonische Bereitschaftsdienst wurde insgesamt 3289 Mal in Anspruch genommen und es wurden 2316 schriftliche Anfragen beantwortet. n HILFSWERKSVERTRETUNG BEI ANHÖRUNGEN VoN ASyLSUcHENDEN In der Westschweiz und Bern waren bei 1711 Anhörungen von Asylsuchenden HilfswerksvertreterInnen von HEKS präsent.
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Schweiz: Verständigung und Integration leichter gemacht Migrantinnen und Migranten in der Schweiz, die unsere Landessprachen nicht verstehen, haben es oft schwer, sich zu orientieren und gesellschaftlich zu integrieren. Darum bietet HEKS an vielen orten in der Schweiz Kurse zur sprachlichen und sozialen Integration an. Zum Beispiel den Deutschkurs für Mütter und ihre Kinder in Thun.
Das kleine Dorf, in dem Hanife Fejza mit ihrem Mann und ihren gemeinsamen Kindern lebt, hat rund 800 EinwohnerInnen. Zum Ort gehören auch ein kleiner See, eine schmucke Kir-
che und ein mittelalterliches Schloss. Fünf Kilometer weiter liegt die Stadt Thun. Hanife ist eine junge, moderne Frau, ihre beiden Kinder Eduard (6) und Eronesa (2½) sind hier geboren. Die Familiensprache ist Albanisch. Obwohl Hanife Fejza seit acht Jahren in der Schweiz lebt, spricht sie kaum Deutsch. Sie war bis jetzt mit wenigen Schweizerinnen und Schweizern in Berührung gekommen und hatte darum keine Gelegenheit gehabt, Deutsch zu lernen. Auch mit Albanisch sprechenden Leuten hatte sie kaum Kontakt. Isolation durchbrechen Sie erklärt sich mit wenigen Worten, gestikuliert mit ihren Händen und regt sich unentwegt darüber auf, dass sie sich nicht besser verständigen kann. Sie möchte die Sprache schnell lernen, sagt sie, denn seit kurzem habe sie ein bisschen Kontakt mit anderen Frauen aus dem Dorf, deren Kinder jetzt auch in den Kindergarten gehen wie ihr Sohn Eduard. Hanife Fejza ist noch weit davon entfernt, eine fliessende Konversation führen zu können, aber ihre Motivation, dies zu ändern, ist umso grösser. Seit Anfang März besucht sie an einem Nachmittag in der Woche mit ihren Kindern den Sprachkurs HEKS MuKi Deutsch für Mütter und ihre Kinder in Thun. Der Kurs richtet sich an zugewanderte Frauen, die kaum oder nur ganz wenig Deutsch sprechen. Die Mütter lernen die Sprache anhand von Alltagsthemen, und sie bereiten den Kindergartenbesuch oder die Einschulung ihrer Kinder vor. Die Kinder erweitern auf spielerische Weise ihren Wortschatz, machen erste Erfahrungen in der Gruppe und lernen den Umgang mit Bastelmaterialien. Aber der Kurs ist nicht nur Sprachkurs. Er ist auch Treffpunkt: Hier haben die Frauen und Kinder die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Frühe Förderung der Kinder Den Kurs beginnen die Mütter und Kinder gemeinsam mit einem kleinen Begrüssungsritual und einem Lied. Im anschliessenden Kinderkurs sollen nicht nur der Wortschatz verbessert, sondern auch soziale Kompetenzen gestärkt werden. Kinder, die nie eine Krippe oder Spielgruppe besucht haben, werden gezielt auf den Kindergarten vorbereitet, damit ihnen der Einstieg leichterfällt. Dazu gehört auch die Trennung von der Mutter, das ruhige Sitzen in einem Kreis, das Befolgen von Regeln in der Gruppe oder der Umgang mit diversen Materialien wie Leim, Schere, Papier oder Pinsel. Die Mütter arbeiten in einem anderen Raum. Damit sie sich gut konzentrieren können, kümmert sich während der Lektion eine Betreuerin um die ganz kleinen Kinder. Die Frauen sitzen an einem Tisch. Vor ihnen liegen Vokabelkarten, die sie zusammenstellen, aus denen sie logische Sätze bilden und die sie laut vorlesen müssen. Die Übungen greifen jeweils Alltagsthemen auf, die für die Frauen relevant sind. Hemmungen überwinden HEKS MuKi Deutsch ist eines der Integrationsprogramme für MigrantInnen, die die Regionalstelle Bern unter dem Namen HIP durchführt. Die Programme bestehen aus Alphabetisierungskursen,
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Sozial Benachteiligte integrieren Kursen für AnfängerInnen, Konversations- oder individuellen Deutschkursen für Einzelpersonen oder Kleingruppen. Die Teilnehmenden können ihre Sprachkenntnisse erweitern und erhalten zudem wichtige Informationen zur Integration. Meistens werden sie von sozialen Institutionen auf den Kurs aufmerksam gemacht und angemeldet. Manchmal bringen die Mütter nach dem Kurseintritt eine Kollegin oder Verwandte mit. Nur selten besuchen die Frauen den Kurs aus eigenem Antrieb; denn obwohl die Kursprogramme in verschiedene Sprachen übersetzt und gezielt verteilt werden, trauen sie sich nicht. HEKS arbeitet darum mit sogenannten Schlüsselpersonen. Das sind gut integrierte MigrantInnen, die Kontakte und Netzwerke innerhalb ihres Kulturkreises haben. Eine Schlüsselperson fasst die Problematik wie folgt zusammen: «Es gibt immer wieder Frauen aus fremden Kulturkreisen, die nicht damit vertraut sind, dass auch Frauen Bildungsprogramme besuchen können. Sie kommen gar nicht auf die Idee, sich nach entsprechenden Angeboten umzuschauen, und wenn sie eine entsprechende Ausschreibung lesen, fühlen sie sich trotzdem nicht angesprochen.» Der Raum, in dem die Kinder unterrichtet wurden, ist mittlerweile leer. Sie sind im Garten und haben nach den Sprach- und Basteleinheiten gemeinsam Zvieri gegessen. Spielen im Freien ist angesagt, denn die Kinder mögen sich nicht mehr konzentrieren und toben sich aus, bis auch die Mütter ihre Lektion beendet haben. Zum Abschied singen sie im Kreis gemeinsam ein Lied. Das Notenblatt mit dem dazugehörigen Text befindet sich in den Arbeitsheften der Kinder: «Rot und grün und gelb und blau, wir sagen alle tschau, tschau, tschau.»
HEKS leistet durch seine Tätigkeit einen Beitrag zur sozialen Integration benachteiligter Menschen in der Schweiz. Schwerpunkte sind die Arbeitsintegration, Sprach- und Bildungskurse, frühe Förderung von Kindern, inter- und transkulturelle übersetzung und Vermittlung sowie Wohnprojekte und Alltagsbegleitung. n
ARBEITSINTEGRATIoN An den Programmen Stellennetz, KIcK, TG job und Visio haben 2011 528 Personen teilgenommen. 44 Prozent fanden danach eine Arbeitsstelle oder eine andere Anschlusslösung. Bei Mentorat Emploi Migration in der Westschweiz wurden 52 neue Paare zwischen MigrantInnen und MentorInnen gebildet. n TAGESSTRUKTUR / BEScHäFTIGUNG Bei HEKS Visite Zürich und ostschweiz konnten 328 Personen für Arbeitseinsätze im gemeinnützigen Bereich vermittelt werden. 190 Personen nahmen an Tagesstrukturprogrammen (HEKS rollt, Neue Gärten, clean-thur) teil. n WoHNEN / oBDAcH In den beiden HEKS-Wohnprojekten Basel und Aargau wurden 179 Personen betreut. Von den 44 Ausgetretenen wohnen heute 32 selbständig. n
SPRAcHE 1677 Personen nahmen an HEKS-Sprachangeboten für Erwachsene teil. 191 Kinder besuchten Kinder-Integrationsgruppen und 78 Kinder MuKiKurse. n INTERKULTURELLES üBERSETZEN UND VERMITTELN Es wurden 19 052 Einsatzstunden für interkulturelle übersetzungen und Vermittlungen sowie pädagogische Begleitungen in rund 50 Sprachen geleistet. 22 Personen wurden zu interkulturellen übersetzenden (ikü) ausgebildet. n FRüHE FÖRDERUNG UND ELTERNBILDUNG In St. Gallen schlossen 15, in Zürich 13 Familien das Programm für frühe Förderung, schritt:weise, ab.
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Transparenz und Wirkung Mehr als ein Trend Die Berichterstattung über die Wirkung der Projektarbeit hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Viele Organisationen haben Versuche unternommen, die Wirkung der eigenen Tätigkeit darzustellen. Dabei wurde immer wieder deutlich, wie schwierig es ist, Wirkungen zu messen beziehungsweise deren unmittelbaren Zusammenhang mit der eigenen Projektarbeit nachzuweisen. Oft sind es nicht exakt messbare, aber durchaus nachvollziehbare und sichtbare Veränderungen und Entwicklungen, die zur Verbesserung der Situation von einzelnen Personen oder ganzen Gemeinschaften führen. 2011 hat eine von der ZEWO initiierte Arbeitsgruppe, an welcher auch HEKS beteiligt war, einen Leitfaden für die Wirkungsmessung erarbeitet. Auch dieser kann jedoch den Organisationen die anspruchsvolle Arbeit nicht abnehmen, eine für ihre Tätigkeit adäquate Methodik zur Wirkungsmessung zu entwickeln. Erster HEKS-Wirkungsbericht HEKS hat für den Jahresbericht 2010 über die Entwicklungszusammenarbeit erstmals eine neue Methode zur Messung der Wirkung der Projekte erprobt und einen separaten Wirkungsbericht erstellt (www.heks.ch/de/news-service/materialien/). Für die Projektarbeit in der Schweiz gaben wir eine umfassende Sichtung der einschlägigen Literatur zur Wirkungsmessung in Auftrag. Deren Ergebnisse werden nun verwendet, um auch für die Tätigkeit in der Schweiz systematisch und regelmässig die Wirkungen unserer Projekte zu messen und darüber Bericht zu erstatten. Noch vor einigen Jahren war man sich einig, dass Hilfswerke wie HEKS schon allein dadurch glaubwürdig sind, weil sie Gutes tun, weil sie eine breite Trägerschaft haben oder weil sie den Begriff «Kirchen» im Namen tragen. Im Zuge der Professionalisierung müssen Hilfswerke darlegen, wie sie die Mittel einsetzen, welche ihnen für ihre Arbeit anvertraut wird. Sie müssen Rechenschaft ablegen, wie die Arbeit ausgeführt wird und in welchem Ausmass die gesetzten Ziele erreicht wurden. Entscheidend ist, wie weit eine Organisation mit ihrer Unterstützung eine positive Wirkung für die Begünstigten ihrer Projekte erzeugen kann. Wirkung ist der Begriff der Stunde. Bestehende Vorgaben In jüngster Zeit ist die Transparenz von Organisationen und Aktivitäten vermehrt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Es bleibt jedoch meist vage, was unter Transparenz zu verstehen ist. Hilfreich wäre also, einfach und anschaulich zu umschreiben, was Transparenz beinhaltet. Denn Wirkungsmessung macht vor allem Sinn, wenn auch transparent darüber berichtet wird. Zwar bestehen Standards, welche die zentralen Anforderungen an die Transparenz festlegen. Dazu gehören neben den gesetzlichen Grundlagen in erster Linie die einschlägigen Bestimmungen der ZEWO1. Zu den wichtigsten Kriterien, die eine Organisation für den Erhalt des ZEWO-Siegels erfüllen muss, gehören neben dem zweckbestimmten, wirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Spendengelder sowie der Lauterkeit in der Mittelbeschaffung und Kommunikation auch die Transparenz bezüglich Tätigkeit und Rechnungslegung. Andere wichtige Standards sind die Bestimmungen von Swiss GAAP FER212, des Swiss NPO-Codes3 sowie verschiedener anderer Labels. Darüber hinaus gibt es aber keine systematische und nachvollziehbare
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Definition, welche es Interessierten ermöglichen würde, zu überprüfen, welche Anforderungen eine Organisation an sich und ihre Berichterstattung legt und wie sie diese in der Praxis erfüllt. Stossrichtungen für die Zukunft Vor diesem Hintergrund wäre zu überlegen, wie sich die bestehende Unübersichtlichkeit im Transparenzdschungel beheben liesse. Wie könnte am besten Transparenz über die Arbeit, Strukturen und Finanzen einer Organisation geschaffen werden? Eine Definition von Transparenz müsste die zielgruppengerechte Information und Rechenschaftslegung des Hilfswerks gegenüber seinen Anspruchsgruppen bilden und soweit wie möglich der Einbezug der von unserer Arbeit Betroffenen in die Weiterentwicklung der Projekte. Nur so kann Transparenz dem Grundgedanken Rechnung tragen, dass wir gegenüber allen von unserer Arbeit Betroffenen die Verantwortung für unser Handeln übernehmen, seien es nun Geldgeber, Partner oder Begünstigte der Projekte. Eine Verpflichtung zur Transparenz könnte drei zentrale Dimensionen beinhalten: n Wir informieren offen über unsere Arbeit, Strukturen und Finanzen. Wir tun dies über unterschiedliche Kommunikationskanäle und Informationsinstrumente und auf eine den jeweiligen Anspruchsgruppen angepasste Weise. n Wir legen gegenüber unseren Anspruchsgruppen aktiv und passiv Rechenschaft ab über die Absichten, Aktivitäten und Resultate unserer Arbeit. Wir erklären dabei, wie die Arbeit ausgeführt wurde, wie die Mittel eingesetzt und in welchem Masse die Ziele erreicht wurden. n Wir nehmen die Rückmeldungen der Menschen auf, die von unserer Arbeit direkt betroffen sind. Diese bilden eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Arbeit. Zur Transparenz gehört auch, dass gesetzliche und vertraglich vereinbarte Verpflichtungen eingehalten werden. In diesen können auch Einschränkungen definiert sein, welche die Vertraulichkeit bestimmter Informationen festlegen (zum Beispiel Persönlichkeitsschutz oder der Schutz von Projektpartnern in politisch sensiblen Situationen). Die Form und Ausführlichkeit der Information ist den Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen angepasst. Zudem muss der Aufwand für die Gewährleistung von Transparenz verhältnismässig sein. Im Zentrum einer transparenten Berichterstattung muss die regelmässige Information über Absichten, Aktivitäten und Resultate der Projektarbeit stehen. Mut zu lernen Verantwortung übernehmen für sein Handeln heisst, Wirkung zu messen und transparent zu kommunizieren. Dazu gehört, nicht nur über Erfolge zu sprechen, sondern auch Risiken zu thematisieren und über Rückschläge zu berichten. Dies braucht zwar Mut, aber nur so kann eine Organisation die nötigen Schlüsse ziehen, sich weiterentwickeln und letztlich eine Arbeit leisten, welche für die Ausgegrenzten und Marginalisierten dieser Welt tatsächlich eine Verbesserung ihrer Lebensumstände schafft. Schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen Rechnungslegung für gemeinnützige, soziale Nonprofit-Organisationen 3 Corporate Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisationen in der Schweiz 1 2
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Mit den Kirchen – für die Kirchen HEKS ist nicht nur dem Namen nach das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen
Kirchliche Weiterbildung für
Schweiz. Der enge Kontakt zu den Schweizer Landeskirchen, den Kirchgemein-
HEKS-Mitarbeitende Im Frühjahr 2011 fand für alle HEKS-Mitarbei-
den und Pfarrämtern sowie den kirchlichen Partnern im Ausland zeigt sich
tenden eine obligatorische Weiterbildung zur Struktur und den aktuellen Herausforderun-
anhand folgender Beispiele:
gen der evangelischen Kirchen in der Schweiz sowie zur Geschichte von HEKS statt. Dadurch erfuhren die Angestellten mehr über den Auftraggeber sowie die Entstehungsgeschichte unseres Hilfswerks. Der Anlass wurde fünfmal an verschiedenen Orten in der Deutschschweiz und einmal in der Romandie durchgeführt. An jede Schulung war auch eine Referentin oder ein Referent aus einer Kantonalkirche eingeladen. Im Dienste der Schweizer Kirchen Ob bei Podiumsgesprächen, Sitzungen oder Versammlungen; Mitarbeitende von HEKS berichten in Kirchgemeinden regelmässig über das Hilfswerk, referieren zu ausgewählten Themen oder Projekten und stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Das Hilfswerk berät die Kirchgemeinden bei der Durchführung von Anlässen, bei denen HEKS-Projekte vorgestellt werden, und beliefert sie mit Material wie Filmen, Plakaten, Kleindrucksachen, Deko-Materialien sowie vorgefertigten Predigtbausteinen und Kollektenansagen. HEKS gestaltet auch Unterrichtslektionen in Konfirmanden- oder Schulklassen zu den Themen Hunger und Ernährungssicherung, Krieg und Friedensförderung sowie Migration, Flucht und Vorurteile. Gemeindepartnerschaften mit osteuropäischen Kirchen HEKS hält seit Jahren engen Kontakt mit der ungarisch-reformierten Kirche in verschiedenen osteuropäischen Ländern sowie mit der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien. Das Entdecken von Gemeinsamkeiten wie Unterschieden schärft den Blick für die eigene kirchliche Situation und macht offen für andere Formen der Zusammenarbeit. HEKS stellt auf Wunsch den Kontakt her zwischen Gemeindepartnern in der Schweiz und Osteuropa.
IM JAHR 2011 n traten Mitarbeitende von HEKS als ReferentInnen bei 152 von Kirchgemeinden organisierten Veranstaltungen auf. n gestalteten Mitarbeitende von HEKS rund 20 Unterrichtslektionen für Jugendliche im Rahmen des KonfirmandInnenunterrichts, an Schulen und in Kinder- und Jugendgottesdiensten. HEKS möchte auf diese Weise junge Menschen für die Entwicklungszusammenarbeit sensibilisieren und ihnen HEKS als Teil der evangelischen Kirche nahebringen.
zer Kirchgemeinden Hintergrundinformationen zu Entwicklungen in osteuropa vermittelt und den Austausch zwischen Interessierten fördert. Der Anlass, an dem über 200 Personen teilnahmen, war gleichzeitig der Abschied von Andreas Hess, dem langjährigen Verantwortlichen für die Kirchliche Zusammenarbeit bei HEKS. n führte HEKS für Mitarbeitende von Kirchgemeinden 5 Gruppenreisen nach Süd- und osteuropa durch. Daraus ergab sich unter anderem eine neue Gemeindepartnerschaft zwischen Zürich Wipkingen und einer Kirchn organisierte HEKS zum 23. Mal den ostgemeinde im Nordosten Ungarns. europatag, der Repräsentanten aus Schwei- n veranstaltete HEKS an 4 verschiedenen
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orten in der Schweiz «Herbsttreffen» als Impulsveranstaltungen zur Sammelkampagne für kirchlich Engagierte. n wurden rund 250 Bestellungen von Kirchgemeinden für Fotomaterial bearbeitet und auf Wunsch individuell gestaltet. n erhielt HEKS 3873 Bestellungen für Materialien zur Sammelkampagne: Plakate, Hintergrundinformationen, Sammlungsmaterialien, Informationen zur Sternenaktion. n
war HEKS bei Anlässen in 6 Kirchgemeinden mit seiner interaktiven Geissenmaschine («Gib e Geiss!») vor ort.
Diese Familie hat ein Einkommen, weil sie eigenes Land besitzt, weil sie ihre Rechte durchsetzen konnte, weil Sie spenden.
Spenden Sie 50 Franken. SMS an 2525 mit Text SPENDE 50.
Im Kleinen Grosses bewirken. 29
Finanzen änderungen in der organisation und Darstellung der Rechnungslegung HEKS unterhält im Ausland für die Begleitung und Kontrolle der Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe Koordinationsbüros, die bislang nicht in die Jahresrechnung integriert wurden. Das heisst, dass die Gelder auf den Konten der Koordinationsbüros nicht als Vermögen in der Bilanz von HEKS erschienen. Auf Empfehlung der Revisionsstelle wurde dies per Ende 2011 geändert. Erstmals werden diese Vermögensbestände in den Ländern in der Höhe von 2,3 Millionen Franken in der Bilanz ausgewiesen. Als einmaliger Effekt reduziert sich daher der Aufwand für die Auslandarbeit um diesen Betrag und die zweckgebundenen Fonds werden entsprechend entlastet. Neu ist auch die Darstellung des Ertrags in der Betriebsrechnung. Die Gliederung nach der Zweckbindung bleibt bestehen, erstmals wird aber die Herkunft der Mittel noch detaillierter ausgewiesen. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde das Vorjahr entsprechend angepasst. Ertrag 2011 war ein gutes Jahr, konnte doch der Ertrag des Vorjahres – ohne die Zuwendungen für die Humanitären Hilfe – leicht übertroffen werden. Liegt der Gesamtertrag mit 58,2 tiefer als im Vorjahr mit 61,8 Millionen Franken, so ist dies auf den Rückgang bei den Erträgen für die Humanitäre Hilfe zurückzuführen. Zwar musste auch 2011 zur Unterstützung für die Soforthilfe bei einer grösseren Katastrophe, – Dürre und Hunger am Horn von Afrika – aufgerufen werden, doch lagen die Spendeneingänge deutlich unter denen von 2010. Der Ertrag hat sich insgesamt gut entwickelt, es sind jedoch Verlagerungen in der Zusammensetzung festzustellen. Die Spenden sind tendenziell rückläufig, während Erträge aus Mandaten und Leistungsaufträgen der öffentlichen Hand, sowohl bei der Inland- wie auch bei der Auslandarbeit, zunehmen. Aufwand 2011 erbrachte HEKS Leistungen für insgesamt 53,4 Millionen Franken (Vorjahr 55,7 Millionen). Der Aufwand für die Entwicklungszusammenarbeit und die Kirchliche Zusammenarbeit lag mit 19,3 Millionen Franken unter dem Vorjahresergebnis von 21,9 Franken, was den Anschein erwecken könnte, dass HEKS die Tätigkeit im Ausland reduziert hat. Dies ist aber nicht der Fall. Zwei Faktoren führten dazu, dass für die gleiche Projektarbeit tiefere Kosten ausgewiesen werden; zum einen der oben beschriebene Einmaleffekt durch die Integration der Koordinationsbüros, zum andern der im vergangenen Jahr stark überbewertete Schweizer Franken. Dank Wechselkursgewinnen verursachte die Arbeit im Ausland bis zur Abwertung im August 2011 deutlich tieferen Kosten als budgetiert. Diese Effekte wirkten auch bei der Humanitären Hilfe, so dass der tiefere Aufwand nicht die tatsächliche Projektarbeit widerspiegelt. Der Aufwand für die Inlandarbeit lag wiederum leicht über dem Ergebnis des Vorjahres. Rückgänge bei einzelnen Projekten konnten durch Zunahmen bei bestehenden sowie mit neuen Projekten ausgeglichen werden. Die Aufwendungen für Verwaltung und Kommunikation nahmen mit 7,4 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr (7,1 Millionen) leicht zu. Durch die einmalige Reduktion des Gesamtaufwands, erhöhte sich der Anteil dieser Kosten von 12,9 im Jahr 2010 auf 13,8 Prozent, liegt damit aber immer noch weit unter dem von der ZEWO ermittelten Durchschnitt für Hilfswerke . Finanzertrag Aussergewöhnlich grosse Schwankungen prägten die Finanzmärkte im vergangenen Jahr. Im Sommer kam es zu einem Einbruch, erst gegen Jahresende erholten sich die Börsen wieder. Unter diesen Umständen betrachten wir den kleinen Verlust aus den Vermögensanlagen von -0,13 Millionen Franken – dies entspricht -0,4 Prozent der angelegten Mittel – als erfreuliches Ergebnis. Der Ertrag aus Liegenschaften konnte leicht gesteigert werden, was auf den Zukauf einer kleinen Liegenschaft in Aarau für die Eigennutzung in einem Wohnprojekt zurückzuführen ist.
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Bilanz 31.12.11 CHF
.12.10 CHF
25’055’927 13’126’597 3’049’337 5’311’467 7’863’199 667’481 55’074’008
22’900’972 16’424’120 968’291 5’329’683 4’847’595 127’057 50’597’718
Finanzanlagen Total Anlagevermögen
4’518’922 1’118’728 280’751 808’905 6’727’306
3’464’928 1’151’636 364’603 921’729 5’902’896
Zweckgebundene Liegenschaften Total zweckgebundene Anlagen
2’206’000 2’206’000
2’256’083 2’256’083
64’007’314
58’756’697
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen
802’884 1’545’234 1’329’807
791’947 1’403’192 1’227’078
Total Fremdkapital kurzfristig
3’677’925
3’422’217
Darlehen Rückstellungen Total Fremdkapital langfristig
1’000’000 238’929 1’238’929
1’000’000 134’155 1’134’155
Total Fondskapital zweckgebunden
45’832’149
40’686’810
Stiftungskapital Erarbeitetes freies Kapital Wertschwankungsreserve -Ertragsüberschuss Total organisationskapital
200’000 10’313’515 2’900’000 -155’204 13’258’311
200’000 10’254’137 3’000’000 59’378 13’513’515
Total Passiven
64’007’314
58’756’697
AKTIVEN Flüssige Mittel Wertschriften
- Obligationen CHF - Obligationen Fremdwährungen - Aktien
Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen
- Grundstücke und Gebäude - Investitionen in Mietobjekte - Übrige Sachanlagen
Total Aktiven
PASSIVEN
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Betriebsrechnung ERTRAG 1)
32
2011 CHF
2010 CHF
ERTRAG FüR INLANDARBEIT Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich Spenden und Legate von Privatpersonen Erträge für Dienstleistungen Bund Kantone und Gemeinden Stiftungen Beiträge von diversen Organisationen Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich Total Ertrag für Inlandarbeit
2’127’170 640’674 11’289’723 336’137 2’140’569 781’909 1’454’165 16’002’503 18’770’347
2’016’795 698’652 10’656’343 1’223’356 1’777’779 644’838 1’286’468 15’588’784 18’304’231
ERTRAG FüR AUSLANDARBEIT (ohne Humanitäre Hilfe) Kantonalkirchen und Kirchgemeinden Brot für Alle Andere kirchliche Organisationen Diverse Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich Spenden und Legate von Privatpersonen Bund Kantone und Gemeinden Stiftungen Beiträge von diversen Organisationen Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich Diverse Total Ertrag für Auslandarbeit (ohne Humanitäre Hilfe)
3’212’409 3’151’770 616’985 261’443 7’242’607 2’598’689 6’474’978 135’553 2’061’086 787’752 9’459’369 181’699 19’482’364
3’669’142 3’191’279 799’457 296’290 7’956’168 2’633’420 5’479’294 554’534 2’860’438 779’643 9’673’909 166’871 20’430’368
ERTRAG FüR HUMANITäRE HILFE Kantonalkirchen und Kirchgemeinden Andere kirchliche Organisationen Diverse Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich Spenden und Legate von Privatpersonen Glückskette Bund, Kantone und Gemeinden Stiftungen Beiträge von diversen Organisationen Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich Total Erträge für Humanitäre Hilfe
1’344’271 69’820 184’515 1’598’606 1’872’876 5’150’054 296’690 379’170 0 5’825’914 9’297’396
2’869’065 887’921 333’033 4’090’019 2’900’945 5’267’760 603’700 267’794 76’125 6’215’379 13’206’343
ERTRAG oHNE ZWEcKBESTIMMUNG Zielsummen der Kantonalkirchen Kantonalkirchen und Kirchgemeinden Privatpersonen Legate Diverse Total Ertrag ohne Zweckbestimmung
ToTAL ERTRäGE 1 ) neue Gliederung; Vorjahr wurde angepasst!
2011 CHF
2010 CHF
2’236’580 2’699’578 3’161’640 2’517’568 36’896 10’652’262
2’219’880 2’172’751 3’675’873 1’462’437 305’679 9’836’620
58’202’369
61’777’562
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GESAMTERTRäGE (cHF 58,2 MIo.)
3.2% Diverse 9.8% Glückskette
4.9% Zielsummen 14.3% Kantonalkirchen/Kirchgemeinden
5.6% Stiftungen 5.4% Brot für Alle 16.1% Bund/Kant./Gemeinden 19.4% Dienstleistungen
ERTRäGE FüR INLANDARBEIT (cHF 18,8 MIo.)
7.7% Diverse 4.2% Stiftungen
2.7% Diverse kirchl. Bereich
18.5% Privatpersonen
11.3% Beiträge/Spenden aus kirchl. Bereich 3.4% Privatpersonen
11.4% Kantone/Gemeinden 1.8% Bund
ERTRäGE FüR AUSLANDARBEIT oHNE HUMANITäRE HILFE (cHF 19,5 MIo.)
60.2% Dienstleistungen
5.0% Diverse 10.6% Stiftungen
16.5% Kantonalkirchen/Kirchgemeinden
0.7% Kantone/Gemeinde
16.2% Brot für Alle 33.2% Bund (DEZA etc.) 4.5% Diverse kirchl. Bereich 13.3% Privatpersonen
ERTRäGE FüR DIE HUMANITäRE HILFE (cHF 9,3 MIo.)
4.1% Stiftungen 3.2% Bund/Kant./Gemeinden
17.2% Beiträge/Spenden aus kirchl. Bereich
55.4% Glückskette 20.1% Privatpersonen
34
Betriebsrechnung AUFWAND
2011 CHF
2010 CHF
AUFWAND FüR INLANDARBEIT Rechtsberatung für Asylsuchende Hilfswerkvertretung bei Befragung von Asylsuchenden Diverse Projekte Anwaltschaft für sozial Benachteiligte Anwaltschaft für sozial Benachteiligte Arbeitsintegration Beschäftigungsprogramme (Tagesstrukturen) Wohnen und Obdach Sprachkurse Interkulturelle Übersetzung und Vermittlung Frühe Förderung von Kindern und Elternbildung Soziale Integration Diverse Projekte und Projektbeiträge Total Aufwand für Projekte in der Schweiz Projektbegleitung und Grundlagenarbeit
2’694’053 595’978 575’864 3’865’895 4’535’294 1’614’535 2’049’225 1’815’879 2’580’883 427’330 13’023’146 513’226 17’402’267 2’267’279
2’212’040 1’034’493 537’217 3’783’750 4’869’609 1’403’637 1’983’844 1’933’399 2’397’459 279’398 12’867’346 568’374 17’219’470 2’078’175
Total Aufwand Inlandarbeit
19’669’545
19’297’646
845’967 845’967
808’864 808’864
AUFWAND FüR AUSLANDARBEIT Entwicklung ländlicher Gemeinschaften Friedensförderung und Konfliktbewältigung Diverse Projekte der Entwicklungszusammenarbeit Entwicklungszusammenarbeit Kirchliche Zusammenarbeit Total Aufwand für Projekte im Ausland (ohne Hum.Hilfe) Länderübergreifende Projekte und Netzwerke Projektbegleitung und Grundlagenarbeit Total Aufwand Auslandarbeit (ohne Hum.Hilfe)
9’201’744 3’051’313 1’487’293 13’740’350 1’334’063 15’074’413 1’036’694 3’232’056 19’343’163
10’578’251 2’382’421 2’542’772 15’503’444 1’855’907 17’359’351 882’622 3’610’393 21’852’366
Projekte der Humanitären Hilfe Projektbegleitung und Grundlagenarbeit Total Aufwand Humanitäre Hilfe Total Aufwand Auslandarbeit
5’361’535 790’880 6’152’415 25’495’578
6’219’508 362’402 6’581’910 28’434’276
2’917’236 1’109’852 3’346’884 7’373’972
2’840’014 1’018’655 3’274’743 7’133’412
53’385’062
55’674’198
AUFWAND FüR INFoRMATIoN IN DER ScHWEIZ Projekte zur Information in der Schweiz Total Information in der Schweiz
VERWALTUNG UND KoMMUNIKATIoN Zentralverwaltung Kommunikation (Nettoaufwand) Fundraising (Nettoaufwand) Total Verwaltung und Kommunikation
ToTAL AUFWAND FüR DIE LEISTUNGSERBRINGUNG
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AUFWAND
BETRIEBSERGEBNIS
Finanzertrag aus Vermögensanlagen Finanzaufwand aus Vermögensanlagen Liegenschaftsergebnis Verwendung/Auflösung (+) / Bildung Rückstellungen (-)
JAHRESERGEBNIS VoR FoNDSERGEBNIS Fondsveränderungen: Zunahme (-) Abnahme (+) Total Fondsergebnis
JAHRESERGEBNIS VoR ZUWEISUNGEN Verwendung (+) / Zuweisung an (-) Wertschwankungsreserve Total Zuweisungen
JAHRESERGEBNIS (DEFIZIT - / üBERScHUSS+)
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2011 CHF
2010 CHF
4’817’307
6’103’364
723’778 -857’488 206’539 0
771’626 -622’346 175’977 307’000
4’890’136
6’735’621
-5’145’340 -5’145’340
-6’676’243 -6’676’243
-255’204
59’378
100’000 100’000
0 0
-155’204
59’378
ToTAL AUFWAND FüR LEISTUNGSERBRINGUNG (cHF 53,4 MIo.)
8.3% Kommunikation/Fundraising 5.5% Zentralverwaltung 11.5% Humanitäre Hilfe
36.2% Auslandarbeit
AUFWAND FüR INLANDARBEIT (cHF 19,7 MIo.)
36.9% Inlandarbeit
1.6% Information in der Schweiz
11.5% Projektbegleitung und Grundlagenarbeit 2.6% Div. Projekte und Projektbeiträge
19.7% Anwaltschaft für sozial Benachteiligte
66.2% Soziale Integration
AUFWAND FüR AUSLANDARBEIT oHNE HUMANITäRE HILFE (cHF 19,5 MIo.)
16.7% Projektbegleitung und Grundlagenarbeit 5.3% Länderübergreifende Projekte und Netzwerke 6.9% Kirchliche Zusammenarbeit
47.6% Entwicklung ländlicher Gemeinschaften
7.7% Diverse Projekte der Entwicklungszusammenarbeit 15.8% Friedensförderung und Konfliktbewältigung
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Rechnung über die Veränderung des Kapitals Fondskapital
Bestand per
2011 CHF
Umbuchungen /Aeufnungen 2011 CHF
18'916'596 1'478'891 1'659'972 1'299'752 503'100 1'480'671 10'515'452 361'122 1'617'636 9'823'179 5'972'096 3'851'082 28'739'774
-17'434'169 -1'534'227 -1'416'630 -1'297'897 -306'794 -1'404'039 -10'326'219 -477'935 -670'427 -6'528'076 -4'875'151 -1'652'925 -23'962'245
-430'407 0 -3'203 92'060 0 9'530 3'203 -258'570 -273'428 430'407 36'558 393'849 0
20'316'104 2'239'874 1'022'241 748'914 532'953 2'871'900 2'534'610 3'467'476 6'898'136 15'813'193 1'470'135 14'343'058 36'129'298
2'575'805 3'035'442 975'825 245'899 6'832'972
2'331'689 615'964 4'530'956 0 7'478'610
-2'274'410 -588'338 -4'148'809 -18'800 -7'030'357
21'200 27'300 -48'500 0 0
2'654'284 3'090'368 1'309'473 227'099 7'281'224
14'217
42'000
-42'000
0
14'217
2'487'853
0
-80'442
0
2'407'410
FoNDSKAPITAL MIT ZWEcKBINDUNG Zunahme
40'686'810
36'260'384
-31'115'044
-
45'832'149 5'145'340
organisationskapital Stiftungskapital Erarbeitetes freies Kapital Wertschwankungsreserve
7969842 200'000 10'313'515 3'000'000
0 0 0
0 -155'204 -100'000
0 0 0
200'000 10'158'311 2'900'000
oRGANISATIoNSKAPITAL
13'513'515
-
-255'204
-
13'258'311
AUSLAND Ausland (ohne Humanitäre Hilfe) Fonds Projekte Europa Fonds Projekte Afrika Fonds Projekte Asien Fonds Projekte Lateinamerika Fonds Patenschaftsprojekte Fonds Organisationen (DEZA, BFA etc.) Fonds Themen (Frieden, Gesundheit, Lepra/Aids etc.) Fonds allgemeine Auslandarbeit Humanitäre Hilfe Ausland Fonds Organisationen (Glückskette, DEZA HH etc.) Fonds Humanitäre Hilfe Ausland Total Fonds Ausland
INLAND Fonds Projekte Inland Fonds allgemeine Inlandarbeit Fonds Organisationen und öffentliche Hand Fonds Humanitäre Hilfe Inland Total Fonds Inland
Diverse Fonds Innovationsfonds
Bestand per
Eingänge
Ausgänge
01.01.2011 CHF
2011 CHF
19'264'084 2'295'211 782'100 654'999 336'647 2'785'738 2'342'175 3'842'859 6'224'355 12'087'684 336'631 11'751'052 31'351'768
31.12.2011 CHF
Die Rechnung über die Veränderung des Kapitals zeigt die Entwicklung jedes einzelnen Fonds und jeder einzelnen Komponente des frei verfügbaren Kapitals, aufgeteilt auf die Faktoren "Eingänge","Ausgänge" und "Umbuchungen/Äufnungen"
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Revisionsbericht
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Organe und Personalstatistik Stiftungsrat RUEY CLAUDE, Dr. iur., Präsident HEKS (Amtsdauer 2012 bis 2015), Nyon Anwalt; Präsident ProCinema; Präsident Fondation du Château de Chillon; Präsident Vision du Réel, festival international du cinéma documentaire, Nyon; Mitglied fondation des éclaireurs suisses AMSLER-THALMANN DORIS, Vizepräsidentin HEKS (Amtsdauer 2012 bis 2015), Biel Lehrerin Hauswirtschaft, Lehrstellencoaching; Präsidentin Gesamtkirchgemeinderat Biel; Präsidentin claro Weltladen Biel; Mitglied Fachkommission BFA/HEKS Kanton Bern HÜRLIMANN RENÉ R. (Amtsdauer 2010 bis 2013), Wollerau Eidg. dipl. Kommunikationsleiter und Unternehmensberater ROSSIER BURI KRISTIN, (Rest der Amtsdauer 2011 bis 2014, Eintritt per 11.3.2011), Lutry, Pfarrerin, Vizepräsidentin Rat SEK, Stiftungsrätin Brot für alle SCHMID-ACKERET WALTER, Dr. iur. (Amtsdauer 2010 bis 2013), Horgen Direktor der Hochschule Luzern Soziale Arbeit; Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS SCHNEIDER FRITZ (Amtsdauer 2012 bis 2015, Eintritt per 16.12.2011), Bremgarten Leiter der Abteilung Agronomie an der Berner Fachhochschule, Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften, Zollikon; Präsident der Ausserparlamentarischen Kommission, Schweizerisches FAO Komitee; Vorstandsmitglied des Schweizerischen Verbands der Ingenieur-Agronomen; Vorstandsmitglied Vétérinaires sans Frontières; Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Samsoft AG SCHNEIDER JACQUES-ANDRÉ, Dr. iur. (Rest der Amtsdauer 2010 bis 2013, Eintritt per 1.1.2011), Genf, Gesellschafter LHA Avocats, Genf STINGELIN MARTIN, (Rest der Amtsdauer 2010 bis 2013, Eintritt per 1.12.2010), Pratteln Pfarrer, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft Geschäftsprüfungskommission (Stand 1.1. 2012) HEIMGÄRTNER EVA, selbständige Unternehmensberaterin, Präsidentin GPK, Fribourg HIRSCHI FRIEDA, pensionierte Pfarrerin, Kaltbrunn NOLD VERENA, Direktorin, Hausen AG WEY RUDOLF, pensionierter stellvertretender Direktor, Maschwanden LOUP DANIEL, lic. oec., Direktor, Lutry
PERSoNALSTATISTIK n In der Schweiz arbeiten insgesamt 241 fest angestellte Mitarbeitende bei HEKS. Davon sind 24 (8 Frauen und 16 Männer) mit Vollzeit- und 217 (158 Frauen und 59 Männer) mit Teilzeitpensum tätig. 456 Mitarbeitende sind im Stundenlohn angestellt*. HEKS bildet 3 kaufmännische Lernende und 13 Praktikantinnen/Praktikanten aus.
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n
In den HEKS-Koordinationsbüros im Ausland sind lokal 16 country Directors und 100 übrige Angestellte beschäftigt. n 170 Personen leisteten 2011 12 372 Stunden Freiwilligenarbeit für HEKS. *erwähnt sind alle Stundenlohn-MA mit laufendem Arbeitsvertrag
Organigramm HEKS-Stiftungsrat/Präsident Dr. Claude Ruey
Direktor Ueli Locher Bereich Kommunikation Hanspeter Bigler
Bereich Personal Fredy Rytz
Marketing Fundraising Annelies Hegnauer Medien Information Susanne Stahel
= Mitglieder der Geschäftsleitung = Abteilungs- und Regionalleitungen
Bereich Finanzen Rechnungswesen, IT Franz Kurer
Secrétariat romand Philippe Bovey
Bereich Ausland Esther Oettli
Bereich Inland Antoinette Killias
IT Jürg Kraft
Communication Olivier Graz
Afrika/Lateinamerika Peter Merz
Regionalstelle Aargau/Solothurn A.i. Regula Fiechter
Projets en Suisse Chantal Varrin
Asien/Europa Bernard DuPasquier
Regionalstelle beider Basel Christian Plüss
Humanitäre Hilfe Anna Katharina Schelnberger
Regionalstelle Bern Ronald Baeriswyl Regionalstelle Ostschweiz Gabriela Alfanz Regionalstelle Zürich/Schaffhausen Mylène Nicklaus
Geschäftsleitung HEKS
Fredy Rytz
Esther Oettli Ueli Locher Franz Kurer Philippe Bovey
Antoinette Killias Hanspeter Bigler
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Herzlichen Dank Wir danken herzlich allen Spenderinnen und Spendern, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben, und freuen uns über die damit bekundete Wertschätzung unserer Arbeit. Mit jährlichen Zielsummenbeiträgen finanzieren die Kantonal-kirchen einen grossen Teil unserer Infrastruktur, ohne die unsere Projektarbeit gar nicht möglich wäre. Die Beiträge sind im separaten Finanz- bericht aufgeführt. Diverse namhafte Spenden, besonders für die Nothilfe, zeugen zudem vom grossen Engagement unserer Trägerkirchen. Kirchgemeinden, Stadtverbände, Brot für alle: Auch Kirchgemeinden und Stadtverbände tragen wesentlich zur Finanzierung unserer Projekte bei. Sie haben uns im Jahr 2011 mit rund 6,3 Millionen Franken unterstützt. Wir möchten uns auch bei Brot für alle bedanken, das insgesamt 3,2 Millionen Franken für unsere Projekte gesammelt hat. Nachfolgend sind die Kirchgemeinden aufgeführt, welche 2011 10 000 Franken und mehr direkt an HEKS überwiesen haben. Kirchgemeinden, die über ihre Kantonalkirche oder Brot für alle gespendet haben, können leider nicht eruiert werden und sind deshalb hier nicht aufgeführt. Wir sind uns bewusst, dass der Frankenbetrag nur ein Kriterium für das Engagement der Kirchgemeinden darstellt und sich viele kleinere Kirchgemeinden ebenso engagiert für HEKS und seine Arbeit einsetzen. Wir hoffen auf das Verständnis all jener, die nicht namentlich aufgeführt sind, und danken für alle kleinen und grossen Spenden, mit denen HEKS im Kleinen Grosses bewirken kann. Aarau, Aarwangen, Adliswil, Aesch-Pfeffingen BL, Allschwil, Altikon-Thalheim, Andelfingen, Arlesheim, Baden, Bassersdorf, Belp, Bern Eglise française, Bern Gesamtkirchgemeinde, Bern Johannes, Biel/Bienne Gesamtkirchgemeinde, Binningen-Bottmingen, Boll, Bolligen, BremgartenMutschellen, Brienz, Brugg AG, Bülach, Burgdorf, Busswil, Chamblandes, Chur, Delémont, Diesse, Dietlikon, Dietikon, Dübendorf, Dürnten, Ebnat-Kappel, Elgg, Erlenbach, Frenkendorf-Füllinsdorf, Fribourg, Frick, Gontenschwil, Gossau, Grandval, Gränichen, Grosshöchstetten, Grüningen, Gsteig-Interlaken, Hautes Joux, Heiden, Heimberg, Herrliberg, Herzogenbuchsee, Hettlingen, Hilterfingen, Hinwil, Hitzkirch, Hombrechtikon, Horgen, Illnau, Ittigen, Jegensdorf, Jorat, Kirchberg AG, Kirchberg BE, Kirchenthurnen, Kloten, Köniz, Konolfingen, Kreuzlingen, Krauchtal, Küsnacht ZH, La BARC, La Chaux-de-Fonds, La Côte, Langnau am Albis, Langnau im Emmental, Liestal, Luzern Stadt, Lyss, Männedorf, Maur, Meilen, Meiringen, Mettmenstetten, Möriken AG, Münsingen, Muri, Muttenz, Nyon, Oberdiessbach, Oberrohrdorf, Oberuzwil, Oberwil BL, Oberwinterthur, Olten Stadt Pfarrkreis, Opfikon-Glattbrugg, Ostermundigen, Pfäffikon SZ, Pfäffikon ZH, Plateau du Jorat, Rapperswil SG, Reconvilier, Regensdorf, Reichenbach im Kandertal, Reinach BL, Rheinfelden, Ronchâtel, Rothrist, Rüschlikon, Russikon, Rüti ZH, Sargans, Sarnen, Schwarzhäusern, Seengen, Seftigen Bezirk, Seon, Sirnach, Spiez, Stäfa, Stallikon-Wettswil, Steffisburg, St. Gallen Straubenzell, St. Gallen Tablat, St-Imier, Sumiswald, Sursee, Täuffelen, Thalwil, Thun, Thurnen, Tramelan, Turbenthal, Unterseen, Unterstammheim, Uster, Uznach, Vevey, Wädenswil, Wallisellen, Wegenstettertal, Wettingen-Neuenhof, Wetzikon, Windisch, Wichtracht, Wil SG, Winterthur Stadtverband, Winterthur Veltheim, Winterthur Stadt, Wohlen, Worb, Zofingen, Zollikofen, Zollikon, Zweisimmen, Zürich Stadtverband, Zürich Predigern, Zürich Fluntern, Zürich Fraumünster, Zürich Gross-münster, Zürich Höngg, Zürich Hottingen, Zürich Neumünster Diakonissen-Schwesternschaft, Zürich Schwamendingen. Besonderer Dank gebührt auch den Partnern, Behörden und Stiftungen, auf deren Unterstützung wir immer wieder zählen dürfen.
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Partner: Arbeitslosenkasse Kanton Schaffhausen, Association auprès des requérants d’asile de Vallorbe (ARAVOH), Bethlehem Mission Immensee, Brot für alle, CARITAS Aargau, CARITAS beider Basel, CARITAS Bern, CARITAS Schweiz, CARITAS Thurgau, CARITAS Vaud, CARITAS Zürich, Centre social protestant Vaud, Chiese Evangeliche Valdesi, Christian Aid London, Commission Tiers-Monde de l’Eglise Protestante (COTMEP), EMS Pré Pariset, Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder Prag, Evangelische Frauen Schweiz (EFS), Fonds für Entwicklung und Partnerschaft in Afrika (FEPA), Helvetas, KEK-CDC Consultants, Pro Senectute Zürich, Röm.-kath. Landeskirche Basel-Landschaft, Schweiz. Arbeiterhilfswerk (SAH) Basel, Schweiz. Rotes Kreuz, Schweiz. Rotes Kreuz Basel-Landschaft, Schweiz. Rotes Kreuz Basel-Stadt, Schweiz. Rotes Kreuz Thurgau, Schweiz. Rotes Kreuz Zürich, SOS-Asile Vaud, Texaid Textilver- wertungs AG, Universität Zürich Institut für Sozial- und Präventivmedizin Bund: Bundesamt für Migration (BFM), Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) – Humanitäre Hilfe, – Rahmenkredit, – Rahmenkredit Osteuropa Kantone: Aargau, Appenzell AR, inkl. Lotteriefonds, Basel Stadt, inkl. Lotteriefonds, Basel-Landschaft, inkl. Lotteriefonds, Bern, Genf, inkl. Loterie romande Genève, Neuenburg, inkl. Loterie romande Neuchâtel, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Waadt, inkl. Loterie Romande Vaud und Fédération vaudoise de coopération (FEDEVACO), Zürich Städte und Gemeinden: Amriswil, Basel, Binningen, Confignon, Erlen, Flawil, Gossau, Horgen, Kreuzlingen, La Chaux-de-Fonds, Luzern, Maur, Muri bei Bern, Plan-les-Ouates, Riehen, Rorschach, Spiez, St. Gallen, Weinfelden, Zollikon, Zürich Stiftungen: Arcanum Stiftung, Arcas Foundation, Aufbau-Stiftung, Christoph Merian Stiftung, DSR, Ferster-Stiftung, FONDIA, Fondation A.& K. Schenkel-Wagner, Fondation BCV, Fondation de bienfaisance de la banque Pictet & Cie, Fondation Famille Sandoz, Fondation FM Borgeaud, Fondation Jane Stale-Erzinger, Fondation Lord Michelham of Hellingly, Fondation Maria Francisca, Fondation Tirami, Gebauer Stiftung, Georg Fischer Jubiläumsstiftung, GGG Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel, Hilti Foundation, Jacqueline Spengler-Stiftung, Kinder- & Jugendstiftung Murat Yakin & Stamm, KRS Familienstiftung, Leopold Bachmann Stiftung, Lions Club Les Rangiers, Marie Anna-Stiftung, Maya Behn-Eschenburg Stiftung, Medicor Foundation Liechtenstein, OAK Foundation, Otto Erich-Heynau Stiftung, Paul Schiller Stiftung, Stiftung Astrid und Gottfried Grüneisen, Stiftung Erika und Andres Gut, Stiftung Klaus Lechler, Stiftung für kirchliche Liebestätigkeit im Kanton Bern (KLT) Glückskette: Die Glückskette hat unsere Humanitäre Hilfe im letzten Jahr mit einem Beitrag von 5,7 Millionen Franken unterstützt.
Ein herzliches Dankeschön gilt auch den vielen Privatpersonen, die unsere Arbeit mit grossen und kleinen Spenden mittragen. Wir wissen ihre Solidarität und ihr Vertrauen in unsere Arbeit sehr zu schätzen.
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Hauptsitz Z端rich HEKS Seminarstrasse 28 Postfach 8042 Z端rich Telefon 044 360 88 00 Fax 044 360 88 01 info@heks.ch Postkonto 80-1115-1 www.heks.ch
Im Kleinen Grosses bewirken. Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz