Kampagnenmagazin «Entwicklung ermöglichen»

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handelnextra KAMPAGNENMAGAZIN DES HILFSWERKS DER EVANGELISCHEN KIRCHEN SCHWEIZ

| Winter 2012/13

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IN H A LT

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Motto

Entwicklung ländlicher Gemeinschaften 4

Kampf um Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten Im Zuge der steigenden internationalen Nachfrage nach fruchtbarem Boden werden immer mehr kleinbäuerliche oder indigene Gemeinschaften von ihrem Land vertrieben und ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Lesen Sie, was HEKS dieser Entwicklung entgegensetzt.

Projektreportagen 8

«Arm ist, wer niemanden um sich hat» – Wie ein Dorf gemeinsam Perspektiven schafft HEKS unterstützt die Bewohner des Dorfes Soune in Senegal darin, die Erosion des Ackerlandes aufzuhalten und mit naturnahen Anbauformen eine neue Entwicklung in Gang zu setzen.

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Land für Indiens «erste Menschen» Der Wald ist seit Generationen ihr Zuhause. Doch im modernen Indien müssen die indigenen Adivasi-Gemeinschaften um diese Lebensgrundlage kämpfen.

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Vereda Funda – einst und jetzt Vor drei Jahren stand das kleine Dorf in Brasilien im Mittelpunkt der Sammelkampagne. Ein Eukalyptuskonzern hatte das Land besetzt und die Böden zu Wüsten verwandelt. Wie geht es den Menschen heute?

Die HEKS-Kampagne in Ihrer Kirchgemeinde 22

Rent a HEKSler – Engagieren Sie uns! Ob Podiumsgespräch, Konfirmandenunterricht oder Anlass in Ihrer Kirchgemeinde – wir kommen zu Ihnen und berichten von unserer Arbeit.

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Predigtimpuls Lassen Sie sich von unseren Predigtbausteinen zum Thema «Im Kleinen Grosses bewirken» inspirieren.

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Inspirationen für den Religionsunterricht Auch dieses Jahr bieten wir wieder schön gestaltete Wunschsterne zum Selberbasteln. Anregungen für den passenden Religionsunterricht liefern wir gleich mit dazu.

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Kampagnenmaterial – Holen Sie Soune in Ihre Kirche

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Schenken Sie ein Stück Land

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Bestelltalon

IMPRESSUM handeln extra. Kampagnenmagazin des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz. Winter 2012/2013. Inhaltliche Mitarbeit: Hanspeter Bigler, Corina Bosshard, Andreas Fischer, Annelies Hegnauer, Jasmine Suhner; Fotoredaktion: Ruedi Lüscher; Korrektorat: korr.ch; Gestaltung: Herzog Design, Zürich; Druck: Kyburz AG, Dielsdorf; Auflage: 4500 Exemplare. Oktober 2012

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

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«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

Foto: HEKS/Christian Bobst

MO TTO

Im Dorf Soune im Westen von Senegal kämpfen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit Unterstützung von HEKS gegen die fortschreitende Erosion und lernen, auf ihrem Land Produkte anzubauen, die genug Ertrag erwirtschaften, damit sie und ihre Familien davon leben können. Einer von ihnen ist Mor Pouye. Tag für Tag arbeitet er stundenlang in der gleissenden Sonne auf seinem Feld und bewässert und pflegt seine Mangobäume. Er ist überzeugt von den Arbeiten, welche er im Rahmen des HEKS-Projektes leistet: «Ich habe gesehen, dass es gute Arbeiten fürs Dorf sind. Deshalb bin ich stolz, sie zu tun.» Mor Pouye glaubt an Perspektiven für seine Familie und für sein Dorf. Er glaubt auch, dass die nächste Generation auf der Entwicklung aufbauen kann, welche jetzt eingeleitet wird: «Ich mache diese Arbeit nicht für mich, sondern für die Menschen, die sich auf mich verlassen. Vor allem für meine Kinder.» Ein Stück Land, das vor der Erosion geschützt und fruchtbar gemacht wird, bedeutet Zukunft. Nicht nur für Mor Pouye, auch für die Generationen, die nach ihm kommen. Unter dem Motto «Entwicklung ermöglichen» stellt HEKS in diesem Kampagnenmagazin Projekte der Entwicklung ländlicher Gemeinschaften und Geschichten von Menschen wie Mor Pouye vor. Zudem finden Sie verschiedene Materialien und Angebote, mit denen Sie unsere Kampagne und die Anliegen unserer Begünstigten in Ihre Kirchgemeinde tragen können.


E NT WI CK LU N G L Ä N D L ICH E R G E M E IN S C HAFTEN

Kampf um Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten Es ist für kleinbäuerliche wie auch indigene Gemeinschaften eine wichtige Lebensgrundlage, wird aber immer mehr zu einem globalen Wirtschaftsgut: Land. Während die internationale Nachfrage nach der Ressource steigt, unterstützt HEKS Menschen dabei, ihren Zugang zu dem Land, von dem sie leben, rechtlich zu sichern und zu verteidigen. VON CORINA BOSSHARD

21 Schwerpunktländern weltweit leistet. In rund der Hälfte der HEKS-Projekte im Bereich der Entwicklung ländlicher Gemeinschaften unterstützt HEKS Projektpartner und Begünstigte bei ihren Anstrengungen, gesicherten Zugang zu Land oder zu traditionell genutzten Territorien zu erhalten.

«Was ich meinen Companheiros und Companheiras zu sagen habe, ist, dass sie niemals den Kampf um ihre Rechte aufgeben sollen.» Dies sagte der Quilombola-Führer João Pinheiro de Abreu in der Hauptstadt Brasilia, nachdem die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ein Landtitel-Dekret unterzeichnet hatte. Damit erhielten 500 QuilombolaFamilien, Nachkommen von einst geflüchteten Sklaven, kollektive Landtitel für rund 17 000 Hektaren ihres angestammten Territoriums, von dem sie Jahre zuvor von Grossgrundbesitzern vertrieben worden waren. Es war das erste Mal, dass im Bundesstaat Minas Gerais der Artikel 68 der brasilianischen Verfassung, welche die Landrechte der Quilombolas auf dem Papier bereits seit 1988 offiziell anerkennt, konkret umgesetzt wurde. Vorangegangen waren zwölf konfliktreiche Jahre des Landkampfes. Für die HEKS-Partnerorganisation, die die Quilombolas in diesem Kampf begleitete, wird es nun darum gehen, die Gemeinschaft weiter zu unterstützen, damit das Dekret auch umgesetzt wird und das gesicherte Land gewinnbringend und nachhaltig bebaut und die Ernte verwertet werden kann. Dieses Beispiel ist stellvertretend für die Arbeit, die HEKS mit vielen seiner Partnerorganisationen in

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012

Land – Basis für Entwicklung Eine Milliarde Unterernährte weltweit: Noch nie zuvor haben so viele Menschen gehungert wie heute. Rund 80 Prozent der Hungernden weltweit leben auf dem Land. Die Hälfte von ihnen sind Kleinbauernfamilien, die nicht genügend fruchtbares Land zum Leben haben. Ihre Parzellen sind zu klein, ihre Böden von Pestiziden und Kunstdünger ausgelaugt. Landlose machen 22 Prozent der Hungernden aus. Indigene sowie Hirten und Kleinfischer weitere 8 Prozent. Dies sind nicht zuletzt Folgen von Entwicklungen in der Agrarpolitik, welche die Bedürfnisse kleinbäuerlicher Gemeinschaften vernachlässigten, obwohl sie es sind, die rund 70 Prozent der weltweit geernteten Nahrungsmittel produzieren. In Entwicklungsländern hätte die kleinbäuerliche Landwirtschaft daher grosses Potenzial, die Ernährungssituation zu verbessern. Dazu bedarf es für die

Foto: HEKS/Marius Born

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5 ausgeht, spricht eine neue Studie der International Land Coalition gar von rund 203 Millionen Hektaren, die zwischen 2000 und 2011 weltweit verpachtet oder verkauft wurden, was in etwa der Fläche des Nordwestens Europas entspricht. Oft gehen diese grossflächigen Landaneignungen auf Kosten von kleinbäuerlichen, indigenen oder nomadisierenden Gemeinschaften, denen dieses Land als Existenzgrundlage dient. Denn nur die wenigsten von ihnen haben einen gesicherten Zugang zu dem Boden, der sie ernährt.

Kleinbauernfamilien aber einer im wahrsten Sinne des Wortes «grundlegenden» Voraussetzung: dem gesicherten Zugang zu Land und seinen Ressourcen. Mutter Erde im Ausverkauf Gemäss Schätzungen der Uno sind über 70 Prozent der ländlichen Haushalte in Afrika, Lateinamerika sowie Süd- und Westasien landlos oder praktisch landlos. Dies hat verschiedene Ursachen: Das hohe Bevölkerungswachstum zwingt Familien, ihr Land unter den kommenden Generationen immer mehr aufzuteilen. Hinzu kommen der Klimawandel, Erosion und die Bodenübernutzung. Jährlich gehen so weltweit zwischen 5 und 10 Millionen Hektaren Landwirtschaftsfläche verloren. In vielen Ländern konzentriert sich der Landbesitz zudem immer mehr in den Händen einiger weniger: Grossgrundbesitzer oder Agrarunternehmen pachten weite Landstriche für die exportorientierte Nahrungsmittelproduktion, den Anbau von Pflanzen für die Erzeugung von Agrotreibstoffen oder den Abbau von Bodenschätzen. Schätzungen, wie viele Hektaren in den letzten Jahren von nationalen und internationalen Investoren besetzt wurden, gehen weit auseinander. Während ein Bericht der Weltbank von bisher rund 47 Millionen Hektaren

Foto: HEKS/Karin Desmarowitz

Foto: HEKS/Karin Desmarowitz

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Foto: Jörg Böthling

Wem gehört das Land? In Afrika beispielsweise gelten weite Flächen wie Steppen, Wälder oder Moorgebiete als gemeinschaftlich genutztes Kommunalland. Diese Gebiete sind oft seit Generationen gewohnheitsrechtlich im Besitz ländlicher Gemeinschaften. Solche gewohnheitsrechtlichen Landansprüche werden in den nationalen Gesetzgebungen jedoch meist nicht anerkannt. Viele afrikanische Länder erklärten nach ihrer Unabhängigkeit alles Land zum Staatsbesitz. Sie gewähren ihren Bürgern nur temporäre Nutzungsrechte, die – wenn sich ein zahlungsfähiger Investor für das Land interessiert – jederzeit aufgehoben werden können. Das Nebeneinander von traditionellen Systemen und staatlich eingeführten gesetzlichen Regelwerken hinsichtlich des Landbesitzes und der Landnutzung führt daher häufig zu Konflikten. Auch im asiatischen Raum sehen sich viele indigene Gemeinschaften mit dem Problem konfrontiert, dass ihnen ihre traditionellen Lebensräume, oft Wälder, entzogen oder ihnen Landtitel für ihr Ahnenland nicht erteilt werden. Dies, weil vielen


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schaftlicher Interessen von ihrem Land vertrieben und ihrer Lebensgrundlagen beraubt zu werden. Wo Vertreibungen und Umsiedlungen bereits stattgefunden haben, ist das Bild düster: Konflikte und Verlust der Ernährungssicherheit, der Existenz, der Zukunftsperspektiven. Die meisten Betroffenen erhalten wenig oder keine Entschädigung und finden kaum alternative Beschäftigungsmöglichkeiten.

Regierungen die kommerzielle Nutzung ihres Landes und ihrer Wälder lukrativer erscheint und sie Pünktlich zum Menschendaher die Vergabe grosser Landrechtstag 2012 veröffentkonzessionen – etwa für die Prolicht HEKS das Themenduktion von Agrotreibstoffen, dossier «Zugang zu Land – Minen- oder Infrastrukturprojekte Der Entwicklung einen – fördern. Boden bereiten» mit vielen Auch in Lateinamerika konweiterführenden Informazentriert sich der Landbesitz in den tionen. Das Dossier steht Händen weniger Grossgrundbesitab dem 10. Dezember all zer und Agrarkonzerne, die darauf denjenigen, die sich vereine exportorientierte Landwirttieft mit der Thematik schaft betreiben. Diesen stehen befassen möchten, zum Millionen von landarmen oder Bestellen oder zum Downlandlosen Familien gegenüber, die load unter www.heks.ch sich als Lohnarbeiter auf dem Land zur Verfügung. der Grossgrundbesitzer verdingen. Zwar hat eine Reihe lateinamerikanischer Staaten die ILO-Konvention 169 ratifiziert. Dieses internationale Übereinkommen verlangt von den Staaten, dass die Territorien von indigenen und in Stämmen lebenden Völkern ausgewiesen und geschützt werden. Doch dem wird meist nur unter politischem und gesellschaftlichem Druck nachgekommen. Zudem gilt die ILO-Konvention nur für Indigene und nicht für andere Gemeinschaften mit traditionellen, kollektiven Wirtschaftsweisen, obwohl auch diese ihre Territorien meist seit Generationen bewohnen und bewirtschaften. Nur wenige kleinbäuerliche und indigene Bevölkerungsgruppen haben somit staatlich anerkannte Besitz- oder Nutzungstitel für das Land oder Territorium, auf und von dem sie leben. Sie laufen stets Gefahr, aufgrund durchsetzungsfähigerer wirt-

Themendossier Land

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Foto: Jörg Böthling

Was tut HEKS? In vielen Ländern existieren Gesetze, die kleinbäuerlichen und indigenen Gemeinschaften den Zugang zu Land und ihren Territorien rechtlich garantieren – seien dies Agrarreformgesetze wie das «CARP» auf den Philippinen, der «Forest Rights Act» für indigene Gruppen in Indien oder die ILOKonvention 169 und ihre Übernahme in die Verfassungen lateinamerikanischer Staaten. HEKS setzt sich daher dafür ein, dass die Menschen ihre Rechte kennen und in der Lage sind, diese aktiv einzufordern. Kleinbäuerliche Gemeinschaften und indigene Bevölkerungsgruppen werden über die ihnen zur Verfügung stehenden Rechtsmittel informiert oder manchmal auch direkt in Verhandlungen begleitet oder vor Gericht unterstützt. Die Kapazitäten von in den Landkampf involvierten Gruppen werden gestärkt, Organisationen miteinander ver-

Foto: HEKS/Andreas Schwaiger

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7 bieten wir Ihnen diverse Materialien, wie etwa Plakate, einen Film über ein HEKS-Projekt in Senegal oder verschiedene Predigtimpulse, über die Sie unsere Arbeit zur Weihnachtszeit im Gottesdienst thematisieren können. Mit dem diesjährigen «HEKS-Wunschstern» können Sie zudem den Wünschen unserer Projektbegünstigten aus Senegal Gehör verleihen. Auch bieten wir Ihnen verschiedene Anregungen, wie der Wunschstern im Religionsunterricht verwendet werden kann. Gerne kommen HEKS-Mitarbeitende auch zu Ihnen in die Kirchgemeinde, um die Kampagne vorzustellen und über Projekte zu informieren. Mehr dazu ab Seite 22 dieses Magazins.

netzt und strategische Allianzen gebildet, um wirkungsvoll Druck auf die verantwortlichen Stellen auszuüben. Über Lobby- und Advocacy-Arbeit wird zudem die Sensibilisierung der Regierungsstellen sowie der breiten Öffentlichkeit angestrebt. Ziel ist es, dass kleinbäuerliche und indigene Gemeinschaften Landtitel oder Nutzungsrechte erhalten für Land, das sie zum Leben brauchen, oder für Territorien, die sie seit Generationen nutzen. «Zugang zu Land» bedeutet für HEKS aber nicht nur, dass Menschen über gesicherte Rechte bezüglich des Zugangs zu und der Nutzung von Land verfügen, sondern auch, dass sie in der Lage sind, ihr Land langfristig zu verwalten und nachhaltig zu nutzen. Daher werden sie von den HEKS-Partnerorganisationen auch in der nachhaltigen Bewirtschaftung ihres Landes, in der Produktion sowie der Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte unterstützt. Die Kernkompetenz von HEKS liegt darin, die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften ganzheitlich zu fördern. Das heisst, Aktivitäten zur rechtlichen Sicherung von Land gehen Hand in Hand mit landwirtschaftlicher Beratungs- und Unterstützungsarbeit. Der Kampf um Land hat somit viele unterschiedliche Facetten und Gesichter. Lernen Sie einige davon besser kennen und tauchen Sie ein in unsere Projektarbeit beim Lesen der Projektreportagen aus Senegal, Indien und Brasilien (ab Seite 8 dieses Magazins).

HEKS thematisiert Landrechte in Rio Zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel in Rio wurden im Juni 2012 an der Uno-Konferenz für nachhaltige Entwicklung, «Rio+20», Aktivitäten für eine nachhaltige Zukunft unseres Planeten diskutiert. Auch HEKS nahm an der Konferenz teil und war Mitorganisator eines Workshops zum Thema «Landrechte und Landraub», welcher im Rahmen des Völkergipfels («Cúpula dos Povos») stattfand. An dem Workshop wurden Projekt- und Fallbeispiele aus Brasilien, Honduras, Benin und Sierra Leone präsentiert und an einem Roundtable mit Experten wurde über die Problematik diskutiert. Dabei war insbesondere die Ausdehnung der ILO-Konvention 169 auf traditionelle Bevölkerungsgruppen ein Thema: Nicht nur indigene Völker, sondern auch Hirtenvölker, Fischervölker oder andere Gruppen mit traditionellen Wirtschaftsweisen sollten ein international verbrieftes Recht auf ihre gemeinsam genutzten Territorien haben und vor Vertreibung und Enteignung geschützt werden. HEKS möchte sich auch in seiner zukünftigen Arbeit für dieses Anliegen einsetzen.

Foto: HEKS/Annette Boutellier Foto: HEKS/Jöri von Ballmoos

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Was kann ich tun? Unterstützen Sie uns und tragen Sie unsere Kampagne «Entwicklung ermöglichen», unsere Arbeit und unsere Anliegen in Ihre Kirchgemeinde. Dazu


P R O JEK TREPO RTA G E S E N E G A L

«Arm ist, wer niemanden um sich hat» – Wie ein Dorf gemeinsam Perspektiven schafft Trockene Böden, sintflutartige Überschwemmungen in der Regenzeit und zudem keine gesicherten Landtitel – das senegalesische Dorf Soune hatte mit vielen Problemen zu kämpfen. Die Probleme wurden angepackt: Gemeinsam mit der HEKS-Partnerorganisation Enda Pronat arbeiten die Bäuerinnen und Bauern von Soune heute daran, ihren Boden als Lebensgrundlage zu erhalten und darauf eine gesicherte Existenz aufzubauen. VON HANSPETER BIGLER (TEXT), CHRISTIAN BOBST (FOTOS)

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ie Hitze ist drückend, die Sonne brennt auf die Köpfe der Männer und Frauen, die im Kreis sitzen. Auch der Wind, der die rote Erde durch die Luft wirbelt und das Atmen schwierig macht, bringt keine Erleichterung. Wer kann, sucht Schutz im Schatten eines Baumes. So auch Amadou Gueye. Der HEKS-Koordinator in Senegal sitzt zusammen mit einer Gruppe von Bäuerinnen und Bauern im Dorf Soune und bespricht mit ihnen die Fortschritte, die sie auf ihren Feldern in den letzten Wochen und Monaten gemacht haben. Es ist eine sogenannte Bauernschule. HEKS und die lokale Partnerorganisation Enda Pronat begleiten einen regelmässigen Austausch

zwischen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus 21 Dörfern des Distrikts Keur Moussa im Westen von Senegal. «Wir müssen die Fähigkeiten der Produzenten stärken, was die Anbautechnik und den Vertrieb angeht», sagt Gueye. «Dank all diesen Ausbildungen im Obstbau haben sie nun viel bessere Erträge, grössere Ernten und folglich mehr Geld.» Auf Initiative der Bauern haben HEKS und Enda Pronat Schulungen in biologischer Landwirtschaft begonnen. Weil grosse Teile des Landes überdüngt und durch Pestizide beinahe zerstört waren, mussten neue Wege und nachhaltigere Methoden gefunden werden.

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Bild links: Mor Pouye (rechts) und HEKS-Koordinator Amadou Gueye (zweiter von rechts) im Gespräch mit Kleinbauern.

Das Dorf Soune liegt im Distrikt Keur Moussa in der Küstenregion Niayes, eine der Hauptregionen für den Gemüseanbau.

Verbesserte Anbaumethoden bringen höhere Erträge Mor Pouye hilft nicht nur mit bei den Anti-Erosionsmassnahmen auf Gemeindeland. Er wendet auch auf seiner eigenen Parzelle alles an, was er in der Bauernschule und auf dem Gemeindeland lernt. «Die anderen halten mich wegen meiner Anbaumethoden für verrückt», erklärt Pouye mit einem Lachen. «Wenn sie mich auf dem Feld sehen, sagen sie, ich werde mich noch umbringen, denn das sei alles sinnlos. Aber sie täuschen sich, denn du siehst hier SENEGAL kein Feld wie meines.» Mor Pouye hat Mangound Zitronenbäume gepflanzt. Während der

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Den Boden wieder fruchtbar machen Ein weiteres Problem ist die fortschreitende Erosion des Bodens. Die Region ist extrem trocken, was durch den Klimawandel noch verstärkt wird. Nur während etwa dreier Monate fällt Regen, dann allerdings äusserst stark. Das Dorf Soune war regelmässig bedroht. «Früher lief in der Regenzeit alles Wasser ins Dorf», erklärt Salimata Coly, die Projektverantwortliche bei der HEKS-Partnerorganisation Enda Pronat. «Das Dorf liegt in einer Senke. Das Wasser bedrohte die Häuser und nahm manchmal sogar ein Kind mit, das man flussabwärts suchen gehen musste. Das ist der Aspekt des Schutzes.» Aber es geht auch um die Wiedergewinnung von Land. «Das Problem war auch, dass der Boden unfruchtbar wurde», fährt Coly fort. «Denn wenn es regnet und keine Pflanzen die Erde zusammenhalten, nimmt das Regenwasser beim

Abfliessen die oberste, fruchtbare Schicht mit. Die obersten zehn Zentimeter Erde sind viel fruchtbarer als der Boden darunter und somit sehr wichtig für die Landwirtschaft. Aber dank diesen Arbeiten bildet sich wieder fruchtbarer Boden, und die Vegetation kommt zurück.» Das Dorf Soune kämpft gemeinsam gegen die Bedrohung durch die Bodenerosion. Jede Woche arbeiten die Bäuerinnen und Bauern gemeinsam rund ums Dorf, bauen Schutzmauern, pflanzen Hecken oder graben Wassersammelbecken oder Abflusskanäle. Der Erfolg ist eindrücklich. So sagt Mor Pouye, einer der Bauern aus Soune: «Wenn es regnete, kam das Wasser manchmal in die Häuser. Seit wir diese Arbeiten machen, passiert das nicht mehr. Wir bestimmen, wohin das Wasser fliessen soll, und schichten Steinmauern auf, die das Wasser bei Regenfällen bremsen, damit es versickern kann und nicht die Erde wegschwemmt. Das Land ist jetzt stabil. Deshalb besitzen wir all diese Mangobäume. Dank dem Erosionsschutz konnten wir sie bewahren.»

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Prekäre Besitzverhältnisse Eine wichtige Lebensgrundlage für kleinbäuerliche Gemeinschaften ist der gesicherte Zugang zu Land. Wie in vielen Ländern besteht in Senegal eine Diskrepanz zwischen den gewohnheitsrechtlichen Besitzverhältnissen, die sich nach informellen Traditionen richten, gemäss denen das Land von Generation zu Generation weitergegeben wird, und den formalen Rechtstiteln, über welche die wenigsten Kleinbauern tatsächlich verfügen. Amadou Gueye erklärt: «Von fünfzehn Personen konnte mir nur eine ihren Landtitel zeigen. Das ist ein echtes Problem, und die Bauern müssen dafür kämpfen, ihre Papiere zu erhalten.» Die meisten Menschen bewirtschaften mit ihren Familien seit Generationen Land, für das sie aber keine Papiere haben. So sind sie stets bedroht, von ihrem Land vertrieben zu werden, wenn Anspruch darauf erhoben wird. Momentan wird die Situation in der Region durch den Bau eines neuen Flughafens verschärft. Bäuerinnen und Bauern im Dorf Soune sind von Enteignung und Umsiedlung bedroht. Das Schicksal vieler Menschen ist noch nicht geklärt. HEKS und Enda Pronat informieren und sensibilisieren die dörflichen Gemeinschaften und unterstützen sie dabei, bei den Behörden ihre Rechte einzufordern, in Entscheide einbezogen zu werden und offizielle Landtitel zu erhalten. Diese Schritte sind entscheidend für einen gesicherten Zugang der Bäuerinnen und Bauern zu ihrem Land.


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Regenzeit kommen Auberginen hinzu. Für den Eigengebrauch verfügen er, seine Frau Rokhaya und die vier Kinder zudem über Hibiskus, Minze sowie die Früchte des Baobab-Baumes und der DoumPalme. Alle diese Pflanzen gedeihen nur dank erfolgreichen Antierosionsmassnahmen und den gelernten Anbautechniken. Die Pflanzen werden mit natürlichen Methoden geschützt. So streut Mor Pouye beispielsweise Asche, um Termiten fernzuhalten, oder hängt Fallen mit pflanzlichen Lockstoffen an den Fruchtbäumen auf, um Schädlinge zu fangen. Gleichzeitig haben er und die anderen Kleinbauern in Soune gelernt, wie sie trotz extremer Trockenheit mit einfachen, aber effizienten Methoden Setzlinge und Fruchtbäume bewässern können. Pouye nimmt eine Pet-Flasche, schlitzt deren Boden auf, um Wasser hineinzugiessen, und

sticht ein Loch in den Deckel, durch welchen die Tröpfchenbewässerung erfolgen wird. Dann steckt er die Flasche mit dem Deckel nach unten in den Boden. «Früher haben wir Wasser auf die Pflanzen gegossen. Das ist aber immer schnell verdunstet. Mit der Flasche bleibt das Wasser erhalten, und die Pflanze erhält so viel, wie sie braucht», erklärt er. Zentrales Ziel des HEKS-Projekts ist es, die ländliche Bevölkerung zu befähigen, ihre Rechte, insbesondere in Bezug auf ihr Land, selbst wahrnehmen zu können. Das Land soll gegen die drohende Erosion geschützt und wieder fruchtbar gemacht werden. Die Bewirtschaftung soll dazu führen, dass die Menschen von den Erträgen selbstbestimmt leben können. Dazu muss auch die Vermarktung der Produkte gefördert werden. HEKS arbeitet seit den 1980er Jahren mit Enda Pronat zusammen. Im Distrikt Keur Moussa werden die dörflichen Gemeinschaften seit 2007 in ihrem Kampf gegen die Bodenerosion unterstützt. Seit 2009 werden zudem Anbautechniken vermittelt und neue Vermarktungsmöglichkeiten gesucht. Heute profitieren etwa 34 000 Menschen in 21 Dörfern vom HEKSProjekt. Für Mariam Sow, Leiterin der HEKS-Partnerorganisation Enda Pronat, ist ein solches Projekt nur möglich, wenn es gemeinsame Werte und eine gemeinsame Vision von HEKS, Enda Pronat und den lokalen Bauernorganisationen gibt. «Die grösste Gefahr für die Menschen ist, wenn sie ihre eigenen Werte aufgeben», sagt sie. Deshalb war es entscheidend, dass die Bevölkerung selbst ihre Probleme analysiert hat und zu den gleichen Schlüssen gekommen ist wie HEKS und Enda Pronat. Dadurch war die Basis geschaffen, dass Entwicklung möglich wird. Starthilfen schaffen neue Perspektiven Das Projekt entwickelt sich auf Initiative der lokalen Bevölkerung laufend weiter. Vor zwei Jahren haben sich mehr als 130 Frauen aus sieben Dörfern, welche auf dem Gemeindeland an den Antierosionsmassnahmen arbeiten, zu einer Spar- und Kreditgruppe zusammengeschlossen. Die Idee ist, dass sie kleine Geldbeträge in einen Sammelfonds einzahlen. Daraus werden dann Starthilfen in Form eines Kleinkredits vergeben. Bereits 75 Frauen haben eine Starthilfe erhalten. Sie müssen lediglich einen Zins von 2,5 Prozent bezahlen, während bei kommerziellen Krediten 11 Prozent an der Tagesordnung sind. So profitieren die Frauen einerseits von der Gemeinsam legt die Dorfgemeinschaft Steinmauern und Hecken an, um das Land vor der fortschreitenden Erosion zu schützen.

Mor Pouye und seine Frau Rokhaya präsentieren stolz ihre Mangos.

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Verzinsung ihres gesparten Geldes und können gleichzeitig zu günstigen Konditionen Kredite für eigene Geschäftsideen beziehen. HEKS und Enda Pronat unterstützen die Frauen in administrativen Fragen und der Buchhaltung. So werden in jedem Dorf Frauen ausgebildet, welche dann die Spar- und Kreditgruppe betreuen. Das Angebot wird rege genutzt. So hat Rokhaya Faye, die Ehefrau von Mor Pouye, Palmblätter gekauft, die sie zu Schwämmen verarbeitet, sowie Kaffee, den sie in kleinen Portionen weiterverkauft. Dies ermöglicht ihr ein kleines Zusatzeinkommen. «Seit ich meinen Geschäften nachgehe, merke ich, dass es gut für mich ist», sagt sie. «Wenn es das nicht gäbe, müsste man sich Geld leihen von jemand anderem. Wenn dein Mann kein Geld hat, kannst du deinen Kindern nichts geben. Auch nicht, wenn sie dich bitten, ihnen Kleider zu kaufen.»

Rokhaya Faye bringt ihre selbstgefertigten Produkte, aber auch Früchte und Gemüse auf den Markt zum Verkauf. Kleinere Mengen verkauft sie in der nächstgrösseren Stadt. Grössere Mengen bringt sie gemeinsam mit den anderen Bäuerinnen und Bauern aus Soune nach Dakar. Die Gemeinschaft als Schlüssel zum Erfolg Das Projekt spricht die Menschen offensichtlich erfolgreich an. Nicht nur in Soune, sondern auch in anderen Dörfern möchten sich immer mehr Bäuerinnen und Bauern beteiligen. Wichtig für HEKS und Enda Pronat ist dabei, dass die Initiative jeweils aus der dörflichen Gemeinschaft kommt. Überhaupt zeigt sich, dass die Gemeinschaft der Schlüssel gegen die Armut ist. «Hier in Senegal spricht man nicht gerne über Armut», sagt Mariam Sow. «Viele Leute weigern sich zu sagen, sie seien arm. Sie sagen, dass derjenige arm ist, der niemanden mehr um sich hat.» In Senegal leben mehr als 50 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. «Was die Leute interessiert, ist ihr täglicher Lebensunterhalt, ihr Frühstück, ihr Mittagessen, ihr Abendessen», ergänzt Amadou Gueye. «Wenn sie mit dem Verkauf ihrer Produkte Geld verdienen, denken sie als Erstes daran, wie sie sich ernähren können.» Das tägliche Überleben steht im Zentrum des Alltags, auch im Dorf Soune. Entscheidend für die Zukunft ist, dass die Gemeinschaft Perspektiven sieht und in die Lage versetzt wird, die Entwicklung selbst zu tragen. «Wir sind auf halbem Weg», sagt Salimata Coly. «Es wurde viel erreicht. Die Gemeinschaft hat viel gelernt über den Kampf gegen die Bodenerosion und über landwirtschaftliche Fragen. Sie ist auch besser organisiert. Aber es gibt noch viel zu tun.» «Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sind der Motor einer nachhaltigen Entwicklung», ist Mariam Sow überzeugt. Aber Entwicklung geschieht nur, wenn die Menschen vom Sinn der Aktivitäten überzeugt sind. Oder wie Mor Pouye es ausdrückt: «Ich bin hingegangen und habe mir die Arbeiten angeschaut. Ich habe gesehen, dass es gute Arbeiten fürs Dorf sind. Deshalb bin ich stolz, sie zu tun.» Und er ist nicht mehr allein.

Die gelernten Anbautechniken wendet Mor Pouye direkt auf seinem Feld an. Trotz ex-

tremer Trockenheit wachsen auf seinem Land heute Mango- und Zitronenbäume.

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Seit Rokhaya Faye einen Kleinkredit von der lokalen Spar- und Kreditgruppe erhalten hat, kann sie einen Nebenverdienst mit selbstgefertigten Produkten aus Palmblättern erwirtschaften. Diese und auch Früchte und Gemüse verkauft sie auf dem lokalen Markt.


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Land für Indiens «erste Menschen» Der Wald ist seit Generationen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage. Doch im modernen, stark auf sein Wirtschaftswachstum fixierten Indien müssen die indigenen AdivasiGemeinschaften um diese Lebensgrundlage kämpfen. HEKS unterstützt sie dabei. VON CORINA BOSSHARD (TEXT), KARIN DESMAROWITZ (FOTOS)

● Delhi

NEPAL

Die «ersten Menschen» In Indien leben über 600 Volksgruppen, die amtlich als Stammesgemeinschaften registriert sind. Sie sind die Nachfahren der indischen Ureinwohner und bezeichnen sich selbst als Adivasi, die «ersten Menschen». Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt heute rund 8 Prozent. Die Adivasi stehen als Nicht-Hindus jedoch ausserhalb des indischen Kastensystems und – wie die kastenlosen «Unberührbaren» – am untersten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie. Rund 90 Prozent leben unter der Armutsgrenze. Fast alle Adivasi leben auf dem Land, meist in isolierten Wald- und Bergregionen, wo sie Landwirtschaft be-

treiben und diverse Waldprodukte sammeln. Die um 1970 entstandenen Forstgesetze zum Schutz des Waldes haben das Land der Adivasi jedoch Stück für Stück zum Staatsbesitz erklärt. Die Landnahme für Grossprojekte wie Staudämme, Bergwerke oder Plantagen wird nach einem aus der Kolonialzeit stammenden Gesetz abgewickelt, das den Adivasi keinerlei Rechte zur Mitsprache gewährt. Das haben die Bewohner von Kothaveedi am eigenen Leib erfahren müssen. Der Bau eines Wasserkraftwerks vertrieb sie aus den Wäldern im benachbarten Bundesstaat Orissa, wo sie seit Generationen gelebt hatten. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe überquerten sie die Staatsgrenze zu Andhra Pradesh und liessen sich vor rund zwanzig Jahren in Ost-Godavari nieder, bauten hier ihre Häuser und bestellten ihre Felder. Von den hiesigen Forstbehörden wurden sie jedoch als Fremde angesehen. Sie wurden der illegalen Besetzung und Nutzung von geschütztem Forstland angeklagt, was darin gipfelte, dass vor acht Jahren Polizisten und Forstbeamte ihre Häuser niederbrannten und ihre Felder zerstörten. «Als wir hierherkamen, war hier gar nichts. Aber wir entschieden uns zu bleiben und dieses Land zu bebauen», erinnert sich der Dorfchef Chendra Rao während der Versammlung. «Als sie uns die Häuser niederbrannten, standen wir wieder vor dem Nichts.»

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Ein Recht auf den Wald Zu dieser Zeit wurde Pragati auf das Dorf aufmerksam. Die Organisation arbeitet seit vielen Jahren mit Adivasi in den Waldgebieten von Ost-Godavari. «Die Adivasi haben als indigene Bevölkerungsgruppen gesetzlich festgeschriebene Rechte, doch werden diese kaum umgesetzt», sagt John Victor, Direktor von Pragati. «Im Jahr 2006 verabschiedete das Parlament

Die Bewohner Kothaveedis leben im dichten Wald von Ost-Godavari,

einem Distrikt in Indiens Bundesstaat Andhra Pradesh.

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ur ein kleiner Trampelpfad führt durch den dichten Wald zum Dorf Kothaveedi. Die Mitarbeiter der HEKS-Partnerorganisation Pragati, die dem Dorf heute einen Besuch abstatten, lassen den Jeep stehen und machen sich auf den Weg. Nach rund einer halben Stunde Marsch tut sich eine Lichtung auf: ein kleiner Weiler mit achtzehn Hütten für achtzehn Familien. Die Männer arbeiten auf den das Dorf umgebenden Feldern. Die Frauen kommen gerade vom Wasserholen am rund drei Kilometer entfernten Fluss zurück, die schweren Krüge elegant auf dem Kopf balancierend. Alle finden sich vor der kleinen Dorfschule zusammen, um die Gäste zu begrüssen.

PAKISTAN

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In Indien setzt sich HEKS auf drei Ebenen für die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften ein: 1. Landkampf: HEKS-Partnerorganisationen helfen Landlosen und Menschen ohne Landtitel durch administrative Mühlen hindurch, bis sie gesicherten Zugang zu einem eigenen Stück Land erhalten. Wenn nötig, werden auch Protestmärsche und Sitzstreiks organisiert, um Druck auf die zuständigen Stellen zu machen. 2. Förderung der ökologischen Landwirtschaft: HEKS-Partnerorganisationen fördern eine natürliche und nachhaltige Landwirtschaft mit traditionellen Getreidesorten. Viel Wert wird auf das Anlegen von Gemüsegärten als ganzjährige Vitaminlieferanten und auf die Herstellung von organischen Düngemitteln und Pestiziden gelegt. 3. Zugang zu staatlichen Dienstleistungen: Der indische Staat stellt verschiedene Dienstleistungen für Menschen unter der Armutsgrenze bereit wie etwa Beschäftigungsprogramme, die Abgabe subventionierter Nahrungsmittel oder Witwen- und Altersrenten. HEKS-Partnerorganisationen klären die Menschen über ihre Möglichkeiten und Rechte auf und helfen ihnen, diese staatlichen Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

den ‹Forest Rights Act›, ein Gesetz, dank dem Adivasi Landtitel für das von ihnen besiedelte und bebaute Forstland erhalten können und Waldprodukte nutzen dürfen. Damit wird den Adivasi zum ersten Mal das Recht auf die Nutzung der Wälder zugesprochen.» Diese Rechte gelten jedoch nicht automatisch, sondern müssen individuell eingefordert werden. Als der «Forest Rights Act» verabschiedet wurde, machte sich seitens der Regierung niemand die Mühe, dies auch den Adivasi in ihren entlegenen Dörfern mitzuteilen. Ausserdem sind die grosse Mehrheit der Adivasi Analphabeten oder sprechen keine Amtssprache. «Die Abläufe für einen Landantrag sind komplex. Daher organisieren wir Informationsveranstaltungen in den Dörfern in den jeweiligen Stammessprachen, wir helfen, Formulare auszufüllen, Anträge einzureichen, machen Kopien der Identitätskarten, ja manchmal auch der Regierungsformulare. Ausserdem vertreten wir die Adivasi-Gemeinschaften in Verhandlungen und setzen uns mit unseren Juristen für sie ein», erzählt Victor. Stark dank Landrechtsforen HEKS arbeitet seit 55 Jahren in Indien. Seit rund zehn Jahren ist Landmobilisierung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein Schwerpunkt. Im Jahr 2003 gründete HEKS in den drei Bundesstaaten, in denen es tätig ist, Landrechtsforen, deren Ziel und

Zweck es ist, die Aktivitäten der Partner im Bereich der Landmobilisierung zu koordinieren. Die verschiedenen HEKS-Partnerorganisationen treffen sich in diesen Foren regelmässig, tauschen Informationen aus, besprechen Strategien und planen gemeinsame Aktivitäten, um mehr Druck auf die zuständigen Stellen ausüben zu können. In Kothaveedi hat Pragati bisher erreicht, dass die gerichtliche Klage bezüglich der illegalen Landbesetzung fallengelassen wurde. Ausserdem hat das Dorf eine staatliche Schule und amtliche Ausweise erhalten, die bestätigen, dass sie Angehörige einer Stammesgemeinschaft sind. Dies zeugt von einer schrittweisen offiziellen Anerkennung des Dorfes. Der nächste wichtige Schritt: Mit der Unterstützung von Pragati haben die Dorfbewohner unter dem «Forest Rights Act» Titel für vier Hektaren Land pro Familie beantragt. Die Landtitel geben den Familien nicht nur Rechtssicherheit: «Wenn sie die Titel einmal in der Hand haben, dann können wir mit ihnen weitere staatliche Ressourcen zur Entwicklung und Nutzung des Landes anzapfen», erklärt Victor. «Das Einrichten von dringend benötigten Brunnenbohrlöchern zum Beispiel, oder den Bau einer Strasse.» Auch das 100-Tage-ArbeitProgramm, NREGA, ist so eine staatliche Dienstleistung: Der «National Rural Employment Guarantee Act» ist ein im Jahr 2005 von Sonia Ghandi eingeführtes Regierungsprogramm, das allen Indern in

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ländlichen Gegenden 100 Tage bezahlte Arbeit im Jahr garantiert – für viele ist das ein lebenswichtiges Zusatzeinkommen. Gleichzeitig können Menschen und Dorfgemeinschaften mit eigenem Land Anträge stellen für grössere Arbeiten, die im Rahmen des Programms auf ihren Feldern verrichtet werden sollten. Eine Kombination, die sich auszahlt Victor ist zuversichtlich, dass die Menschen in Kothaveedi Landtitel bekommen werden. Wenn nicht, dann wird weiter Druck gemacht, im Notfall auch mit öffentlichen Aktionen. «Rund 70 Prozent des Drucks, den wir ausüben, erfolgt über das Papier», sagt Victor. «Rund 30 Prozent über Demonstrationen, Sitzstreiks oder öffentliche Postkartenkampagnen.» Eine Kombination, die sich auszahlt. Seit Inkrafttreten des «Forest Rights Act» hat Pragati gemeinsam mit Adivasi-Familien Landnutzungstitel für beinahe 10 000 Hektaren mobilisieren können. Neben dem Mobilisieren von Land und dem Anzapfen staatlicher Ressourcen hat das HEKS-Indien-Programm eine wichtige dritte Komponente: die Förderung der ökologischen Landwirtschaft, damit die Menschen ihr Land möglichst nachhaltig und produktiv nutzen können. Dazu bildet Pragati in den Dörfern AnimatorInnen in der ökologischen Landwirtschaft aus, die ihr Wissen an die Familien weitergeben und mit ihnen verschiedene Aktivitäten umsetzen. Dazu gehört etwa das Anlegen eines eigenen «Küchengartens» mit vitaminreichem Gemüse, der Bau der eigenen Wurmkompostanlage für organischen Dünger, die Herstellung von nichtchemischen Pestiziden oder das Abgeben von traditionellem Saatgut aus dem projekteigenen Saatgutzentrum. «Seid mit uns, denn seit ihr mit uns seid, haben sich die Dinge langsam geändert», sagt Kilopatma Bonengi, eine ältere Frau, während der Versammlung zu den Pragati-Mitarbeitern. «Dank euch bekommen wir Schritt für Schritt all die nötigen Informationen und wissen, welche Möglichkeiten und Rechte wir haben und wo wir sie einfordern müssen. Ihr habt uns geholfen, aus diesem Ort unseren Ort zu machen.»

John Victor (oben rechts) an einem Treffen des Landrechtforums. Der Ethnologe ist ein fundierter Kenner der indigenen Bevölkerungsgruppen Indiens und ihrer Landrechte.

Harte Arbeit: Im Dorf Kothaveedi sind die Männer für die Feldarbeit, die Frauen fürs Wasserholen am drei Kilometer entfernten Fluss zuständig.


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Vereda Funda – einst und jetzt Vor drei Jahren stand das kleine Dorf Vereda Funda im brasilianischen Cerrado im Mittelpunkt der Sammelkampagne. Eukalyptusplantagen hatten die Böden zu Wüsten verwandelt. Dank HEKS-Unterstützung konnte die Wüste wiederbelebt werden. VON ANNELIES HEGNAUER

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ereda Funda ist ein kleines Dorf im Norden des brasilianischen Cerrado. Das Savannengebiet mit seinen knorrigen Bäumen und halbhohen Gräsern und Sträuchern ist nach dem Amazonas das zweitgrösste Ökosystem Brasiliens. Das Land, das zu grossen Teilen dem Staat gehört, wurde von den hier ansässigen «Geraizeiros» seit Generationen gemeinschaftlich bewirtschaftet. Obwohl die Geraizeiros schon seit vielen Jahren die Übertragung von Landnutzungsrechten an ihre Gemeinschaft forderten, verpachtete der Bundesstaat Minas Gerais dieses Land in den Siebzigerjahren an den Eukalyptuskonzern Floresta Minas. Dies war widerrechtlich, da Minas Gerais damit Staatsland verpachtete, über das es als Bundesstaat gar nicht verfügte. Die Firma Floresta Minas begann, Eukalyptus in intensiver Monokultur anzubauen, was eine massive Schädigung des Ökosystems zur Folge hatte. Der Grundwasserspiegel sank, starke Regenfälle schwemmten die Erde weg und verstopften die lebenswichtigen Quellen. Viele Kleinbauernfamilien verloren ihre Lebensgrundlage und versuchten ihr Glück in grösseren Städten. Wer blieb, wurde von Sicherheitsleuten des Holzkonzerns auf immer kleinere Parzellen zurückgedrängt und im Alltag und bei der Arbeit schikaniert. Nach der dritten Eukalyptusernte war Schluss: Der Boden war ausgelaugt und die ursprüngliche Vegetation weitgehend zerstört. Lukrative Geschäfte waren nicht mehr zu erwarten, weshalb sich die Firma zurückzog, um in andern Gegenden Eukalyptusplantagen anzulegen. Als HEKS im Jahr 2003 in der Region aktiv wurde, war noch nicht absehbar, wie sich der Boden nach der intensiven Nutzung durch Eukalyptus erholen würde. Die HEKS-Partneror-

ganisation unterstützte die Kleinbauern auf verschiedenen Ebenen: Mit einer Klage bei der Landbehörde wurde das Gemeindeland juristisch zurückgefordert. Gleichzeitig wurde gemeinsam mit der Gemeinde ein Nutzungs- und Entwicklungsplan zur Wiederaufforstung des abgewirtschafteten Gemeindelandes erstellt. Doch bevor dieser Entwicklungsplan überhaupt eingeführt werden konnte, mussten die Erosion gestoppt und die Quellen freigelegt werden. Das ganze Ausmass der Zerstörung und die erste zarte Wiederbelebung der landwirtschaftlichen Produktion hat HEKS im Jahr 2009 in einem Kampagnenfilm und mit vielen Bildern und Geschichten eindrücklich dokumentiert. Nun, drei Jahre später, werfen wir erneut einen Blick auf Vereda Funda, um zu sehen, wie sich die Region entwickelt hat. Arcilo Da Silva – Herr über 30 Pflanzenarten Der Bauer Arcilo Da Silva gehört zu den führenden Kräften in Vereda Funda. Er ist zudem Mitglied der Genossenschaft Grande Sertão, welche die Bauernfamilien bei der Verwertung und Vermarktung ihrer Produkte unterstützt. Seine neunköpfige Familie ist eine von 22, die sich das rund fünfzig Hektaren grosse Landstück teilen, das ihnen vor vier Jahren – nach einem harten und hartnäckigen Kampf – von der Regierung übertragen wurde. Es erstaunt, welche Vielfalt auf seiner steilen Parzelle, auf deren ausgetrocknetem Boden vor vier Jahren nur ein paar Kaffeepflanzen wuchsen, anzutreffen ist: Mais, Kaffee, Bohnen, Bananen, Rizinus, Jatropha, Zuckerrohr und vieles mehr. Auf die Frage, was er vom Anbau von Euka-

BRASILIEN Im Bundesstaat Minas Gerais beanspruchen Agrounternehmen immer grössere Flächen für den industriellen Eukalyptusanbau.

● Brasilia

Minas Gerais

Bauer Arcilo Da Silva hat viel Arbeit und Herzblut in sein Stück Land investiert.

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lyptus halte, meint Arcilo Da Silva, es sei nicht ausgeschlossen, dass die Familien auf dem gemeinsamen Land wieder Eukalyptus anbauen. Der Baum eigne sich grundsätzlich gut als Einkommensquelle. Beschränke man sich auf 400 Bäume pro Hektare, statt die bei kommerziellen Firmen üblichen 1200 anzupflanzen, und pflege man diese nach ökologischen Grundsätzen, dann könne selbst Eukalyptus umweltverträglich sein. Im Moment fände Eukalyptusanbau jedoch noch keine Mehrheit im Dorf, zu tief sitze der Schock über die Zerstörung des Ökosystems. Familie Da Silva hat viel Arbeit und Herzblut in ihr Stück Land investiert. Die Anbaumethode ist rein agro-ökologisch. Zum Beispiel setzt Arcilo Da Silva den verdünnten Urin der Nutztiere als Spritzmittel gegen Schädlinge ein. Dank dem Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen können die Kinder die Schule nach der dritten Klasse in der dreissig Kilometer entfernten Stadt fortsetzen. Ein Teil des Familieneinkommens ist in die Renovation und Erweiterung ihres Hauses und in den Kauf von ein paar Tieren geflossen. Die Familie ernährt sich gesund und abwechslungsreich. Arcilo’s Ehefrau Helene Da Silva arbeitet in der Frauengruppe mit und kann mit dem Verkauf von Produkten aus der Bäckerei etwas zum Einkommen beitragen. Gemeinsam backen in der Frauengruppe Vor zehn Jahren reichten die Frauen von Vereda Funda, unterstützt durch die HEKS-Partnerorganisation, den Businessplan für eine Bäckerei ein. Es gibt in Brasilien einen staatlichen Fonds, aus dem Unterstützung für nachhaltige Projekte beantragt werden kann. Seit einem halben Jahr ist die Bäckerei mit Getreidemühle und Dörranlage in Betrieb. Die motivierten Frauen mahlen Maniok- und Bananenmehl, backen Brot und Kuchen und dörren Früchte. Noch wird in kleinen Mengen produziert, da grössere Märkte erst erschlossen werden müssen. Die Frauen übernehmen das Catering bei Kursen und verkaufen ihre Produkte im Dorf und in der nahe gelegenen Stadt. Sie hoffen, dass sie künftig auch an Schulen oder Grossbetriebe liefern können und arbeiten deshalb an einer gleichbleibenden Qualität und einer verlässlichen Produktionsmenge. Sie haben viel gelernt in den letzten Jahren, ihr Selbstbewusstsein ist gestärkt und sie sehen der Zukunft positiv und angstfrei entgegen.

Die Wüste ist wieder grün geworden: Heute wachsen über 30 Pflan-

zenarten auf Arcilo Da Silvas Land.

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Fotos: HEKS/Annelies Hegnauer

Foto: HEKS/Marius Born

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21 Erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe Auf dem Land, auf dem der Eukalyptus eine Wüste hinterlassen hat, kann also bereits wieder geerntet werden. Dies ist dank der Hartnäckigkeit, Unterstützung und Begleitung durch HEKS möglich geworden. Es ist offensichtlich und bei den Menschen spür- und hörbar, wie positiv sich Vereda Funda in den vergangenen vier Jahren entwickelt hat. Sobald die nächsten Hürden mit dem Ausbau der Verarbeitung, der Zertifizierung und der breiteren Vermarktung genommen sind, kann HEKS die Unterstützung dieses Dorfes erfolgreich beenden und weitere Dörfer in das Projekt aufnehmen.

Marcelene Da Silva engagiert sich in der Bäckerei, die von den

Frauen Vereda Fundas ins Leben gerufen wurde.

Fotos: HEKS/Annelies Hegnauer

Marcelene Da Silva lebt ihren Traum Die Familie von Marcelene Da Silva hat ihre halbe Hektare Land im Tal angepflanzt und sie wirft bereits Gewinn ab. Vor zwei Jahren hat die fünfköpfige Familie ein Stück wüstenähnliches Land zugeteilt bekommen, das sie jetzt bepflanzen. Mit vereinten Kräften bewirtschaftet die Familie ihre Parzelle nach agro-ökologischen Grundsätzen. Dazu gehören Mischkulturen, Gründüngung, Mulchen und biologische Schädlingsbekämpfung. Noch wohnt die Familie in einem einräumigen Häuschen, das grössere ist nebenan im Bau. Familienvater Chicão hat jahrelang vier Monate pro Jahr «Migrationsarbeit» als Kaffeepflücker geleistet, im letzten Jahr zusammen mit Ehefrau Marcelene. Das Geld haben sie gespart, um das grössere Haus bauen zu können. Chicão ist Maurer und kann selber gut Hand anlegen, weshalb sie nur das Material kaufen mussten. Marcelene ist Kassiererin der Frauengruppe. Auf die Frage, was ihr Traum sei, antwortet sie: «Ich lebe meinen Traum bereits mit dem Land, das wir bekommen haben, und der Schulung, die uns ermöglicht, es bebauen zu können, und mit dem grösseren Haus und meinem Engagement in der Frauengruppe.»

Fotos: HEKS/Annelies Hegnauer

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Bildung, der Schlüssel zu Erfolg In einem neuen Bildungszentrum können sich die BewohnerInnen von Vereda Funda und weitere Interessierte in vielen Belangen weiterbilden. So wird beispielsweise von der Bauerngewerkschaft ein dreitägiger Kurs zum Umgang mit einer Motorsäge angeboten. Das Kurszertifikat berechtigt die jungen Männer zum offiziellen Holzen. Über die Zukunftsperspektive junger Menschen und den Verbleib im Dorf sagt der 18-jährige Mocair: «Es ist nicht einfach. Wir versuchen, mit Kursen eine berufliche Qualifikation zu erhalten, die es uns ermöglicht, Arbeit in der Nähe zu finden. Noch müssen wir ‹Migrationsarbeit› leisten. Wir pflücken auf den Feldern um São Paolo herum während vier Monaten jährlich Kaffee zu einem Hungerlohn für ausbeuterische Akkordarbeit.» Die Jungen glauben jedoch daran und wünschen es sich, dass sie in naher Zukunft von Arbeit in der Region leben können und sich nicht mehr in der Stadt verdingen müssen. Wenn die Entwicklung weiterhin so zügig voranschreitet, wird dieser Wunsch bald in Erfüllung gehen.


HE K S I N I H RER K IRC H G E M E IN D E

Rent a HEKSler – Engagieren Sie uns! Jetzt zugreifen! Ob Podiumsgespräch, Konfirmandenunterricht oder Anlass in Ihrer Kirchgemeinde – man kann uns engagieren! Auf Wunsch und Anfrage kommen HEKS-Mitarbeitende gerne in Ihre Kirchgemeinde, um über unser Hilfswerk und über unsere Projekte in aller Welt zu berichten. Mit professionellen Fotos oder beeindruckendem Filmmaterial informieren sie über ein Land oder spezifisches Projekt und stehen Ihnen für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Wenn Sie Ihre KonfirmandInnen für Themen der Entwicklungszusammenarbeit sensibilisieren möchten, können Sie mit Ihrer Klasse HEKS in Zürich besuchen, oder eine HEKS-Mitarbeitende kommt zu Ihnen in den Konfirmationsunterricht mit

Name: Funktion: Bei HEKS seit: Bei HEKS weil:

Themen:

einem Unterrichtskoffer zu drei frei wählbaren Themen: (1) Hunger und Ernährungssicherung, (2) Krieg und Friedensförderung, (3) Migration, Flucht und Vorurteile. Anhand konkreter Beispiele aus unserer Projektarbeit und mit Filmausschnitten, Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden geben wir Denkanstösse und zeigen in zwei bis drei Lektionen Zusammenhänge auf, um junge Menschen zu sensibilisieren und zu solidarischem Handeln zu ermuntern. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie unsere Projekte oder Mitarbeitenden näher kennenlernen möchten, dann greifen Sie zu! Auf unserer Website www.heks.ch/rent-a-heksler stellen sich unsere Mitarbeitenden vor. Sieben von ihnen präsentieren wir schon hier im Magazin. Holen Sie sich jetzt Ihren Lieblings-HEKSler in Ihre Kirchgemeinde!

Kimon Schneider Programmbeauftragter Indien und Bangladesch 2011 ich als Programmbeauftragter an der spannenden und herausfordernden Schnittstelle zwischen «Feld» und Hauptsitz bin. Ich habe die Gelegenheit, zwischen den verschiedenen Lebenswelten, in denen sich unsere Projekte verwirklichen, zu vermitteln. Landkampf und ländliche Entwicklung mit «Unberührbaren» (Dalit) und Indigenen (Adivasi) in Indien Konflikttransformation und ländliche Entwicklung mit Dalit und Adivasi in Bangladesch

Name: Funktion: Bei HEKS seit: Bei HEKS weil: Themen:

Heidi Keita-Gautschi Programmbeauftragte Senegal und Niger 1989 ich mit meiner Arbeit im Kleinen etwas bewirken kann. Senegal: Einkommen aus ökologischer Landwirtschaft und Gemeindeentwicklung Niger: Schutz und Einkommen für nomadisierende Viehhalterfamilien, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Humanitäre Hilfe

Name: Funktion: Bei HEKS seit: Bei HEKS weil:

Leo Meyer Programmbeauftragter Moldau, Serbien, Kosovo, Rumänien 2006. Vorher externer Mitarbeiter (seit 1991) ich hier fachliche Kompetenz und soziales Engagement für eine gerechtere Welt ideal miteinander verbinden kann. HEKS leistet in Osteuropa seit Jahren eine sehr erfolgreiche Aufbauarbeit. Es ist toll, Teil dieses Teams zu sein. Integration der Roma in Serbien, Kosovo oder Rumänien Aufbau von Hauspflegediensten in der Republik Moldau und in Serbien Aufbau von landwirtschaftlichen Schulungs-, Vermarktungs- und Kreditsystemen Berufsbildung für marginalisierte Jugendliche

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Name: Funktion: Bei HEKS seit: Bei HEKS weil: Themen:

Matthias Herren Beauftragter für Kirchliche Zusammenarbeit 2011 die Zusammenarbeit von reformierten Kirchen der Schweiz und Osteuropa für beide Seiten spannend und bereichernd ist. Kirchliche Zusammenarbeit in Osteuropa Aufbau von Spitex-Diensten in Rumänien Integration der Roma durch Kirchgemeinden in Ungarn Gemeindepartnerschaften

Maya Doetzkies Programmbeauftragte Philippinen und Kambodscha 2003 wir gemeinsam mit Partnerorganisationen und Begünstigten die Welt jeden Tag ein kleines Stück gerechter machen können. Landkampf und Aufbau von Wertschöpfungsketten auf den Philippinen Dorfentwicklung in Kambodscha

Annelies Hegnauer Abteilungsleiterin Marketing/Fundraising 1999 ich hier wirtschaftliche Grundsätze und soziales Engagement ideal verbinden und damit etwas zur Verbesserung der Lebensumstände von vielen marginalisierten Menschen in unseren Projektgebieten beitragen kann. Auch weil ich mit der reformierten Kirche verbunden bin und mich wohl fühle bei HEKS und mein Netzwerk nutzen kann. HEKS allgemein und verschiedene Länder, z.B. Unterstützung von Kleinbauernfamilien im Cerrado, Brasilien

Regula Demuth Ansprechpartnerin Kirchgemeinden 2008 ich mit meiner Arbeit einen Beitrag zur Überwindung von Armut und Ungerechtigkeit leisten möchte. Unterrichtslektionen zu verschiedenen Themen der Entwicklungszusammenarbeit für Konfirmandenklassen

Sie wollen einen HEKSler engagieren? Kontaktieren Sie: Regula Demuth, HEKS Kommunikation Telefon direkt: 044 360 88 95 E-Mail: demuth@heks.ch


HE K S I N I H RER K IRC H G E M E IN D E

Predigtimpuls: Hüter und Hüterinnen der kleinen Keime sein Um die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften wirkungsvoll voranbringen zu können, setzt HEKS auf die Nähe zu den betroffenen Menschen und auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen. Dadurch kann HEKS immer wieder im Kleinen eine grosse Wirkung erzielen. Lassen Sie sich von unseren Predigtimpulsen zum Thema «Im Kleinen Grosses bewirken» inspirieren. VON ANDRAS FISCHER, PFARRER IN ZÜRICH-SCHWAMENDINGEN

Es sei eine «Grundordnung Gottes», schreibt der Bündner Theologe und Mitbegründer der religiös-sozialen Bewegung in der Schweiz Leonhard Ragaz (1868–1945) in seinem grossartigen Büchlein «Die Gleichnisse Jesu»: «Alles, was gross werden soll, muss klein beginnen» Den Gedanken von der göttlichen Grundordnung entfaltet Ragaz anhand des Senfkorn-Gleichnisses: Der Same des Schwarzen Senfs mit einem Durchmesser von rund einem Millimeter und einem Gewicht von circa einem Milligramm gilt in der Antike sprichwörtlich als kleinstes aller Körner. Daraus erwächst in Wirklichkeit eine stattliche Staude, im Gleichnis aber – dies ist sein fiktiv-hyperbolischer Zug – der Weltenbaum. Er steht im Zentrum des Kosmos, sein Wipfel reicht bis zum Himmel, seine Krone bis an die Enden der Erde (vgl. Mt. 13, 31f. par.). Aus besagter Grundordnung – «Alles, was gross werden soll, muss klein beginnen» – folgert Ragaz, dass es «ganz in der Ordnung» sei, wenn die Sache Gottes klein und schwach daherkomme. Es gelte, sich nicht am Erfolg zu orientieren, sondern auf die Anfänge zu achten, die nicht gross, aber rein sein sollen. Es gelte, Hüter und Hüterinnen der kleinen Keime zu sein. Fest des Anfangs Solche Denkformen haben an Weihnachten – dem Fest des kleinen, reinen Anfangs Gottes-mit-uns – ihren ursprünglichen Ort. In der Menschwerdung Gottes wird das Grosse klein («Den aller Welt Kreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoss», Martin Luther), birgt umgekehrt das Schwache in sich keimhaft künftige Vollmacht («Er liit im Chrippli arm und bloss, aber er wird en König gross», Paul Burkhard). Die Wachstumsgleichnisse sind geeignet, die Weihnachtsbotschaft zur Sprache zu bringen. Ihre paradoxe Spannung entspricht jener der Weihnacht, in der das Wort Fleisch wird, Könige vor dem Kind niederknien, das Zeichen für die Geburt des Messias ein in Windeln gewickeltes, in einem Futtertrog liegendes Neugeborenes ist. Diese paradoxe Spannung bildet gleichsam die theologische Basis für den HEKS-Slogan «Im Kleinen Grosses bewirken». Und die rurale Lebenswelt der Gleichnisse ebenso wie der Stallgeruch der Weihnachtsgeschichte verbindet sich auf natürliche Weise mit dem Schwerpunkt «Entwicklung ländlicher Gemeinschaften» von HEKS.

Im Rahmen der diesjährigen Sammelkampagne werden Predigtskizzen zu den Wachstumsgleichnissen Jesu auf der HEKS-Homepage aufgeschaltet. Anderes Material wie etwa zum Thema «Sterne» sowie zur lukanischen Weihnachtsgeschichte ist dort bereits vorhanden. Alles kreist um die Grundordnung Gottes, gemäss deren im Kleinen Grosses bewirkt wird. Lassen Sie sich inspirieren unter www.heks.ch/sammelkampagne oder bestellen Sie die Predigtimpulse mit dem Talon auf Seite 31.

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25 Inspirationen für den Religionsunterricht Im Rahmen der Kampagne bieten wir wieder schön gestaltete Bastelsterne mit Wünschen unserer Projektbegünstigten, dieses Jahr aus Senegal. Oft wünschen sich die Menschen nur kleine, einfache Dinge, die in ihrem Leben aber eine grosse Veränderung bedeuten. Hier finden Sie Anregungen, wie Sie die Sterne und das HEKS-Motto «Im Kleinen Grosses bewirken» in Ihren Religionsunterricht einbauen können.

Der HEKS-Wunschstern Auf dem diesjährigen HEKS-Wunschstern zum Selberbasteln (mit Bastelanleitung) stehen Wünsche von Menschen aus Senegal. Er ist geeignet für Kinder ab ca. Schulalter und kann in einer Lektion hergestellt werden. Der Stern hat eine mit Bildern und Wünschen bedruckte Seite und eine leere Seite. Dort kann der Stern mit eigenen Wünschen oder Zeichnungen beschrieben, bemalt und beklebt werden, so dass am Schluss jeder Stern ein individueller Wunschstern wird. Bestellen Sie die Bastelsterne mit dem Talon auf Seite 31.

VON JASMINE SUHNER, VIKARIN IN DER KIRCHGEMEINDE ZÜRICH-SCHWAMENDINGEN

Glaubst du du bist noch zu klein um grosse Fragen zu stellen? Dann kriegen die Grossen dich klein noch bevor du gross genug bist. ERICH FRIED

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... und glaubst du, deine Kraft ist noch zu klein, um Grosses zu bewirken? Dann erlischt dein Licht in der Dunkelheit, noch bevor es ein grosses Feuer entfachen kann.

«Im Kleinen Grosses bewirken.» Das ArbeitsMotto von HEKS soll für Schülerinnen und Schüler in ihrer jeweiligen Lebenswelt konkret erfahrbar gemacht werden: Ebenso wie kein Kind zu klein ist, grosse Fragen – an sich oder an die Welt – zu stellen, ist niemand zu klein, Grosses bewirken zu können. Die Inspirationen für den Religionsunterricht 2012 bieten Möglichkeiten, sich mit dieser Thematik auf vielfältige Art auseinanderzusetzen, und skizzieren kreative Vertiefungsmethoden und Unterrichtslektionen, die sich speziell auch für die Advents- und Weihnachtszeit eignen.

Rundgang durch Senegal Für eine erste Kontaktaufnahme mit den konkreten Lebensverhältnissen in Senegal eignet sich das Gestalten eines (stummen) Rundgangs in einem Raum. An verschiedenen Stationen lernen die SchülerInnen über Bilder, kurze Texte, Gedichte oder die Möglichkeit, sich selbst handwerklich zu betätigen, das Leben eines Kindes in Senegal kennen. Ziel ist es, die SchülerInnen über die verschiedenen Sinne in die fremde Kultur einzuführen und sie für globale Unterschiede wie auch Zusammenhänge zu sensibilisieren.


HE K S I N I H RER K IRC H G E M E IN D E

Weihnachts-Bilderbuch zur Thematik «Im Kleinen Grosses bewirken» Bilderbücher eignen sich – je nach Erzählstil – besonders für die Unter- und Mittelstufe. Auf der HEKS-Homepage werden konkrete Vertiefungsmöglichkeiten angeboten. «Die vier Lichter des Hirten Simon»: Simon, ein kleiner Hirtenjunge, macht sich auf die Suche nach einem verlorenen Lämmchen. Unterwegs werden die vier kleinen Lichter seiner Hirtenlampe zu grossen Lichtern der Hoffnung und Hilfsbereitschaft für Menschen, die seinen Weg kreuzen. (Gerda Maria Scheidl und Marcus Pfister, erschienen im NordSüdVerlag, ISBN 3-85825-280-8).

Tragtaschen-Aktion Gestalten Sie mit Ihrer Religionsklasse neutrale Papiertragtaschen mit weihnächtlichen Motiven oder inspiriert von Eindrücken aus Senegal. Legen Sie dann in jede Tasche einen Zettel mit dem Vermerk, wer diese Tasche gestaltet hat, sowie einen Sammlungsprospekt von HEKS. Bitten Sie Ihren Dorfladen oder Ihre Bäckerei darum, den Kunden diese Taschen an der Kasse gratis abzugeben.

Das Friedenslicht Ein Bild dafür, wie das Bündeln kleiner Kräfte zu einem Lichtermeer werden kann: Seit 1986 entzündet einige Wochen vor Weihnachten ein Kind in der Geburtsgrotte Jesu ein Licht. Das Licht wird in einem geschützten Behältnis nach Wien geflogen und von dort per Zug in verschiedene Länder Europas gebracht. In vielen Städten und Dörfern kann man das Licht an zentralen Stellen abholen. Dieses Licht soll als Zeichen der Hoffnung die Menschen daran erinnern, sich für den Frieden einzusetzen. So, wie die kleine Flamme millionenfach von Kerze zu Kerze und von Hand zu Hand weitergegeben wird, so kann der Friede von Mensch zu Mensch wachsen. Holen Sie sich mit einer Kerze dieses Licht – mit der Religionsklasse, der Sonntagsschule, der Familie oder allein – und tragen Sie es hinein in Ihr Dorf, in Ihr Haus oder in die Kirche …

Die ausgearbeiteten Unterrichtsentwürfe für die Unter- und Mittelstufe finden Sie auf unserer Website unter www.heks.ch/sammelkampagne oder bestellen Sie sie mit dem Talon auf Seite 31.

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K A MPA G N E N M AT E R IA L

Holen Sie Soune in Ihre Kirche Damit Sie die HEKS-Sammlung in Ihrer Kirchgemeinde bekannt machen können, haben wir verschiedene Angebote und Materialien für Sie zusammengestellt.

Sie können die Materialien mit dem Talon auf Seite 31 oder via E-Mail (projektdienst@heks.ch) bestellen. Zudem liegt ein Teil der Dokumentationen wie etwa Predigtimpulse oder Kollektenansagen zum Herunterladen auf unserer Website bereit unter www.heks.ch/sammelkampagne. Die Materialien stellen wir Ihnen, wo nicht anders vermerkt, als Dienstleistung kostenlos zur Verfügung. Ansonsten verrechnen wir Ihnen den Selbstkostenpreis plus Versandkosten.

Diese Familie hat eine Perspektive, weil sie ihr Land fruchtbar machen konnte, weil sie das Wissen dazu erhalten hat, weil Sie spenden.

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Mehr über diese Familie unter www.heks.ch

Plakate Familie Pouye – die senegalesische Familie aus dem kleinen Dorf Soune – gibt der diesjährigen Sammelkampagne ein Gesicht. Hängen Sie unser Plakat gut sichtbar in der Kirchgemeinde oder am Plakatständer vor der Kirche oder dem Kirchgemeindehaus auf. Wir bieten es in den Grössen Weltformat, A3 und A4 an.

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Sammlungsprospekte In unseren Sammlungsprospekten zum Verteilen oder Auflegen ist die HEKS-Sammlung mit einigen Projektbeispielen und Bildern kurz beschrieben. Ein Einzahlungsschein ist angeheftet.

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Film «Soune – Ein Dorf mit Perspektiven» DVD-Film, 32 Minuten, von Peter Indergand Ein eindrücklicher Dokumentarfilm über unsere Projektarbeit in Senegal. Schauplatz ist das kleine Dorf Soune. Die beiden Protagonisten Mor Pouye und seine Frau Rokhaya erzählen aus ihrem Leben und darüber, welche Entwicklung die Unterstützung der HEKS-Partnerorganisation in ihrem Dorf in Gang gesetzt hat. Der Film zeigt den beispielhaften Weg der Bäuerinnen und Bauern in Soune, welche gemeinsam den Boden als Lebensgrundlage zu erhalten versuchen und darauf eine gesicherte Existenz auf-

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Kollektenansagen Möchten Sie eine Gottesdienst-Kollekte für HEKS machen? Wir machen es Ihnen leicht: Wir haben für Sie Kollektenansagen vorbereitet, welche die Kampagne und unsere Arbeit kurz vorstellen.

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K AMPA G N EN MAT E R IA L

bauen. Die Bilder aus dem Alltag des Dorfes und der Menschen verdeutlichen eindringlich, wie eine Gemeinschaft Perspektiven für die Zukunft schaffen kann. Zeigen Sie den Film – als passende Ergänzung zu den HEKS-Wunschsternen mit Wünschen der Familie Pouye – in Ihrer Kirchgemeinde oder im Religionsunterricht.

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23 Mo 10 Sonntag 24 Di 11 Mo 25 Mi 1252Di 26 Do 13 Mi 27 Fr 14 Do 28 Sa 15 Fr 29 Sonntag 16 Sa 30 Mo 17 Sonntag 31 Di 18 Mo

4 Sa 5 Sonntag 6 Mo

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Muttertag 19

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12 Pfingsten 13 Pfingstmontag

14 Sa

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22 Karfreitag

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24 Di 17

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19 Do 20 Fr 21 Sa 22 Sonntag

25 Ostermontag

25 Fr

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5 Di 51 6 Mi

Tel. 044 044 360 360 88 88 00 00 Tel. www.heks.ch www.heks.ch PC 80 80 -1115 -1115 -1 -1 PC

Juni 1 Mi

1 Sonntag

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4 Fr

Seminarstrasse 28 28 Seminarstrasse Postfach Postfach 8042 Zürich Zürich 8042

Mai

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Hiillffssw weerrkk ddeerr EEvvaannggeelliisscchheenn KKiirrcchheenn SScchhw weeiizz H

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Menschenrechtst

März 14 Mi

20 Di 6 Sonntag 47 21 Mi 10 7 Mo 22 Do 8 Di 23 Fr 9 Mi 24 Sa 10 Do 25 Weihnachten 11 Fr 26 Mo 12 Sa 27 Di 13 Sonntag 48 28 Mi 11 14 Mo 29 Do 15 Di 30 Fr 16 Mi 31 Sa 17 Do

21 6 Sonntag Mo 22 Di 7 Mo 23 Mi 8 Di 43 24 Do 9 Mi 25 Fr 10 Do

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Welternährungs tag 1 Di

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Gemeinschaften. 13 Do

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Dezember 2010 17 Sa

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37Wir 12 fördern ländliche Mi

14 Mi 33

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Im Kleinen 10 Mo

IM KLEINEN GROSSES BEWIRKEN. 41 11 Di GROSSES BEWIRKEN.

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5 Mi 7 Fr

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11 Do 12 Fr

Tel.021 Tél. 044613 360 40 88 70 00 www.he ks.ch www.ep er.ch PC10 CP 80-1390 -1115-5-1

Januar 2012

1 Do

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3 Mo 4 Di 36

6 Di

7 Sonntag 8 Mo 9 Di

17 Sonntag 18 Mo 19 Di

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4 Sonntag 5 Mo

E nH t rial fi sdw e ePrrko tdeesrt E v a n taen gS euliiss c h se en Kirche n Schweiz

Bd Seminars de Grancy trasse 17bis28 Case Postfach postale 536 1001 8042 Lausanne Zürich

Dezember

1 Di

2 Sonntag

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November

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September

1 Bundesfeier 2 Di

3 Sonntag 4 Mo 5 Di

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HEKS-Kalender 2013 Die Übersicht über das Jahr 2013 behalten Sie mit unserem HEKS-Kalender im praktischen A4-Format mit zahlreichen schönen Bildern aus unserer Projektarbeit. Vor- und Rückseite bedruckt.

August

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Kurzfilme zur HEKS-Arbeit in Senegal DVD, 4x 2–3 Minuten, von Peter Indergand Vier Kurzfilme («Rokhaya geht zum Markt», «Erosionsschutz», «Mor arbeitet auf dem Feld», «Zusätzliches Einkommen») geben Einblick in den Alltag der BewohnerInnen von Soune: Der Filmer begleitet Rokhaya auf den Markt und beim Wasserholen, Mor beim Pflegen und Giessen seiner Mango-Bäume und die Dorfgemeinschaft bei der Feldarbeit. Die Kurzfilme sind ideal, um in relativ kurzer Zeit einen Eindruck unserer Projektarbeit in Senegal zu vermitteln. Die Filme finden Sie auch unter www.heks.ch/sammelkampagne

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Tischsets Für das Weihnachtsessen in Ihrer Kirchgemeinde oder für ein anderes festliches Essen haben wir Sets gestaltet. Zu 100 Stück gebündelt, 8 Franken (Selbstkostenpreis).

HEKS-Servietten Passend zu den Sets für ein festliches Essen, aber auch für den «Chilekafi» oder einen Apéro, die HEKS-Servietten sind für verschiedenste Anlässe praktisch und schön. Zu 250 Stück gebündelt, 15 Franken (Selbstkostenpreis).

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

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29 HEKS-Wunschstern 2012 Mit Fotos und Wünschen von Menschen aus Senegal und einer grossen Fläche zum Gestalten, Bemalen, Beschriften oder Bekleben. 1 Franken pro Stück (Selbstkostenpreis). Ein Exemplar des Wunschsterns finden Sie in der Beilage. Dazu: Inspirationen für den Religionsunterricht und Predigtimpulse für den Gottesdienst zum Bestellen oder zum Herunterladen auf unserer Website unter www.heks.ch/sammelkampagne Wo hängen die HEKS-Wunschsterne bei Ihnen? Lassen Sie es uns wissen und senden Sie uns Bilder von Ihren Sternen. Wir werden diese in unserer Sternengalerie im Internet publizieren. Detailinformationen unter www.heks.ch/sternenaktion

Weitere HEKS-Wunschsterne Vom Jahr 2010 haben wir noch Wunschsterne übrig, die ergänzend zum diesjährigen Wunschstern bestellt werden können. Die Sterne tragen Wünsche von Menschen aus Georgien, Brasilien, Niger oder den Philippinen und vermitteln uns eine Ahnung über ihre grundlegendsten Anliegen. Die Wunschsterne aus dem Jahr 2010 haben wir in zwei verschiedenen Varianten: Lampionstern 2010 Falten Sie den Lampionstern auf, hängen Sie ihn an den Weihnachtsbaum in Ihrer Kirche oder im Kirchgemeindehaus auf, und weisen Sie auf die Wünsche aus aller Welt hin. Lampionstern: 2 Franken pro Stück (Selbstkostenpreis).

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

Bastelbogenstern 2010 Ein Bastelbogenstern mit Wünschen aus aller Welt für Kinder und alle, die gerne kreativ sind. Freie Flächen des Bastelbogensterns lassen sich gestalten und mit eigenen Wünschen versehen. Bastelbogenstern: 1 Franken pro Stück (Selbstkostenpreis).

Themendossier «Zugang zu Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten» Pünktlich zum Menschenrechtstag am 10. Dezember erscheint das neue HEKS-Themendossier «Zugang zu Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten». In dem Dossier werden die unterschiedlichen rechtlichen, politischen und ökonomischen Facetten des Themas sowie dessen Konkretisierung in der Projektarbeit anhand von Länder- und Projektbeispielen aus Afrika, Lateinamerika und Asien kompakt vorgestellt.


HIL FE SCH EN K EN

Schenken Sie ein Stück Land

Foto: HEKS/Christian Bobst

«Was uns motivierte im Kampf um das Land war, dass wir nicht alleine waren. Wir waren alle arm. Und wir werden stärker, da wir wissen, dass wir unterstützt werden.» Alma Cagat, Philippinen

«Früher musste ich manchmal ausserhalb des Dorfes betteln gehen. Diese Zeiten sind vorbei. Dieses Land hat mir meine Würde zurückgegeben.» Dhareni Modeh, Indien

Mit der Unterstützung von HEKS-Partnerorganisadamit das HEKS-Engagement im Landkampf – auf tionen kämpfen Menschen täglich auf unterschiedden Philippinen, in Brasilien, in Indien und in verlichste Weisen um Zugang zu einem schiedenen anderen HEKS-Projektläneigenen Stück Land. Wie und wo auch dern. Bei Ihnen oder Ihren Liebsten Schenkungsurkunde immer dieser Zugang gesichert werden kommt das Stück Land in Form einer für ein kann, bedeutet dieser für eine ganze schön gestalteten Geschenkurkunde Stück Land Familie den ersten und wichtigsten an. Bei unseren Projektbegünstigten als Schritt aus der Armut. tatsächliche, tatkräftige Unterstützung. Ohne Ihre Unterstützung wäre dies nicht möglich. Verschenken Sie Mehr Infos und viele daher für 77 Franken symbolisch eine weitere Geschenke unter Hektare Land und unterstützen Sie www.hilfe-schenken.ch Im Namen von erhält ein armer Bauer in Asien eine Hektare Land. Zum Beispiel auf den Philippinen, wo die Kleinbauernfamilien ihr Recht auf Land mit vereinten Kräften einfordern müssen. Eine Hektare Land und das Wissen, wie dieses nachhaltig bewirtschaftet werden kann, verhelfen einer Kleinbauernfamilie zu einem Leben in Würde.

www.hilfe-schenken.ch

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

«Ich lebe meinen Traum bereits mit dem Land, das wir bekommen haben, und der Schulung, die uns ermöglicht, es bebauen zu können.» Marcelene Da Silva, Brasilien

Foto: HEKS/Karin Desmarowitz

Schenken Sie symbolisch eine Hektare Land und unterstützen Sie damit das HEKS-Engagement im Landkampf.

Foto: HEKS/Annelies Hegnauer

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BESTELLTAL O N

Mit diesen Kampagnenmaterialien unterstützen wir Sie gerne.

Bitte senden Sie mir:

_____ Ex. HEKS-Wunschstern 2012 mit Wünschen aus Senegal (Fr. 1.– / Stück)*

_____ Ex. Plakat Weltformat

_____ Ex. Predigtimpulse zur Kampagne 2012

_____ Ex. Kleinplakat A3

_____ Ex. Inspirationen für den Religionsunterricht 2012

_____ Ex. Kleinplakat A4 _____ Ex. Sammlungsprospekt

Wunschsterne 2010 _____ Ex. Lampionstern (Fr. 2.– / Stück)*

_____ Ex. Kampagnenmagazin «Entwicklung ermöglichen»

_____ Ex. Bastelbogenstern (Fr. 1.– / Stück)*

_____ Ex. Themendossier «Zugang zu Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten» (ab Dezember 2012 erhältlich)

_____ Ex. HEKS-Kalender 2013

_____ Ex. Film «Soune – Ein Dorf mit Perspektiven»; DVD-Film, 32 Minuten

_____ Bund Servietten zu 250 Stück (Fr. 15.– / Bund)*

_____ Ex. Kurzfilme zur HEKS-Arbeit in Senegal, DVD, 4x 2–3 Minuten _____ Ich interessiere mich für die Aktion «Rent a HEKSler». Bitte kontaktieren Sie mich.

_____ Bund Tischsets zu 100 Stück (Fr. 8.– / Bund)*

_____ Stück Land («Hilfe schenken») (Fr. 77.– / Hektare) _____ Ex. Katalog «Hilfe schenken» (* exkl. Versandkosten)

Absender:

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

Name: Funktion:

Kirchgemeinde:

Strasse:

PLZ, Ort:

E-Mail:

Telefon:

Bitte ganzen Bestellschein faxen, einsenden, mailen – oder telefonisch bestellen bei: HEKS, Corina Bosshard, Seminarstrasse 28, Postfach, 8042 Zürich; Telefon 044 360 88 31, Fax 044 360 88 01, E-Mail projektdienst@heks.ch


Diese Familie hat eine Perspektive, weil sie ihr Land fruchtbar machen konnte, weil sie das Wissen dazu erhalten hat, weil Sie spenden.

Mehr über diese Familie unter www.heks.ch

Im Kleinen Grosses bewirken.

Hauptsitz Zürich HEKS Seminarstrasse 28 Postfach 8042 Zürich Telefon 044 360 88 00 Fax 044 360 88 01 info@heks.ch Postkonto 80-1115-1 www.heks.ch

Im Kleinen Grosses bewirken. Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

«handeln extra» Kampagnenmagazin 2012/13

PC 80-1115-1


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