HKM_Ausgabe4:Layout 1
10.08.2007
Gemeinschaft leben |
11:34 Uhr
Seite 40
DasHauskreisMagazin Nr. 4/2007
Geistliche Selbsthilfe:
In zwölf Schritten befreit „Die eigenen Lebenskonflikte gemeinsam durcharbeiten“ – das ist Ziel des zwölf-SchritteProgramms „Endlich leben!“. Brigitte Eckel hat in ihrer Gemeinde erfahren, dass Menschen Befreiung und Heilung erlebt haben.
E
ndlich leben!‘ ist das Beste, was mir je passiert ist!“, „Mein Leben ist so viel leichter“, „Ich nehme Jesus jetzt ungefilterter wahr“, „Ich war in Mustern gefangen, die mich überleben, aber nicht leben ließen“ – die Reaktionen von Teilnehmern am „Endlich leben!“-Programm in unserer Gemeinde sind mehr als ermutigend. Seit drei Jahren läuft das Programm, das von dem Lemgoer Pastor Helge Seekamp zusammen mit anderen entwickelt wurde. Viele Teilnehmer haben eine tiefgreifende Veränderung in Brigitte Eckel ist BTS-Seelsorgerin und ihrem Leben erfahren. Dabei sind die meisten schon lebt mit ihrem Mann in zwanzig oder dreißig Jahre Christen, und doch erleKassel. ben sie, dass eine neue Beziehung zu Jesus wächst. Mitbringen müssen sie die Bereitschaft, ein Jahr lang jede Woche an einem Treffen teilzunehmen, denn „Endlich leben!“ setzt auf Kontinuität. Sie verpflichten sich bei den Gesprächen offen und ehrlich zu sein, Gefühle zuzulassen und auch noch Hausaufgaben zu erledigen, weil sie Heilung, Veränderung und Gelassenheit erfahren wollen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ängste, Groll, Neid, Eifersucht, Beziehungsabhängigkeit, Kontrollsucht oder Wutausbrüche das Leben einengen. Hier ist jeder richtig, der von sich sagt: „So wie ich jetzt lebe, möchte ich in den nächsten zehn oder zwanzig Jahre nicht weiterleben.“ Stoffgebundene Süchte spielen zur Zeit in unseren Gruppen eher eine untergeordnete Rolle, aber auch hier kann „Endlich leben!“ ansetzen.
Internet: www.endlich-leben.net
40
Die Oxforder Gruppenbewegung Der Ursprung dieses Programms liegt in einem geistlichen Aufbruch in den Anfängen des vorigen
Jahrhunderts. Die so genannte Oxforder Gruppenbewegung wollte in den Kirchen den lebendigen Glauben wieder neu entzünden. Manche Menschen, die sich bekehrten, erlebten eine dramatische Heilung und erwarteten sie durch ihre „Predigten“ auch bei Anderen. Doch nichts geschah. Deshalb belehrten die Betroffenen nicht weiter andere, sondern berichteten aus eigenem Erleben. So entstanden geistliche Selbsthilfegruppen, in denen sich die zwölf Schritte entwickelten. Später gerieten die christlichen Wurzeln in den Selbsthilfegruppen immer mehr in den Hintergrund. Das heutige 12-Schritte-Programm von „Endlich leben!“ knüpft wieder an den christlichen Ursprung an und ist ein erstaunlich hilfreiches Werkzeug, Menschen – auch außerhalb von Suchtproblematiken – zu heilen und zu Lebensveränderungen zu führen. Als die Gemeindeleitung meinen Mann und mich vor fünf Jahren fragte, ob wir einen Jüngerschaftskurs anbieten könnten, haben wir uns verschiedene Materialien angesehen und kamen zu der Überzeugung, dass das geistliche Selbsthilfeprogramm „Endlich leben!“ für unsere Gemeinde das Richtige sein könnte. So haben wir es erst einmal ausführlich vorgestellt und immer wieder in den Gottesdiensten und mit Flyern dafür geworben. Sich öffnen, hinhören und anschauen Vor Beginn jeder neuen Gruppe steht ein Informationsabend. An unserem letzten Infoabend im September 2006 kamen ungefähr vierzig Personen – etwa die Hälfte war nicht aus unserer Gemeinde. Daraus entstanden vier Gruppen mit je sieben bis neun Personen.