HESSENMETALL Geschäftsbericht 2016

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Impressum Herausgeber HESSENMETALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. Emil-von-Behring-Straße 4 | 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-0 | Fax: 069 95808-126 E-Mail: info@hessenmetall.de www.hessenmetall.de Redaktion und Koordination Dr. Ulrich Kirsch (verantwortlich i. S. d. P.) Anna Sonnick Maja Becker-Mohr (Kap. 03) Heike Krasemann (Bildredaktion) Redaktionsschluss 15. April 2016 Grafik & Druck Anke Wenderoth Grafik Design www.ankewenderoth.de Druckerei Michael Spiegler www.druckerei-spiegler.de Fotos Frank Kleefeldt Christoph Klutsch Heike Krasemann Gerd Scheffler Anna Sonnick Hermann Wygoda Autoren Stefan Baltes Maja Becker-Mohr Heinz Günter A. Decker Joachim Disser Sascha Drechsel Volker Fasbender Jörg E. Feuchthofen Stephan Fischbach Dr. Daniela Görge Peter Hampel Jan-Patrick Harms Gertrud Hirschhäuser Dr. Stefan Hoehl Hans-Joachim Jungbluth Dr. Ulrich Kirsch Heike Polierer Prof. Dr. Franz-Josef Rose Matthias Rust Nikolaus Schade Achim Schnyder Anna Sonnick Reinhold Stämmler Charlotte Venema Dirk Widuch

Quellenverweise Bilder Fotolia.com: U1, S. 4–5, S.50 > 62741030 - cube© vege S. 14 > 97040171 - Mediate And Legal Mediation© freshidea S. 15 > 90186881 - Stahlseil 3© gregorhad S. 16 > 46906191 - Allgäuer Alpen - Deutschland© VRD S. 25-30 > 99296220 - recht© vege S. 38 > 65339517 holding two puzzles© TSUNG-LIN WU S. 48 > 97380418 - Logistik© Eisenhans S. 51 > 90407894 - Business team© ashva73


Gesch채ftsbericht 2016 Impulse setzen. Interessen vertreten.

www.hessenmetall.de


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Brief an die Mitglieder Impulse setzen. Interessen vertreten.

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Tarifpolitische Gestaltung: Große Themen, schwieriges Umfeld

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Tarifabschluss 2015: Viel erreicht bei qualitativen Themen, Entgelterhöhung stark belastend Tarifrunde 2016: Maß halten. Standort halten. M+E MITTE – Eine starke Verbindung Die M+E-Industrie in Hessen: Erfolgreich trotz Gegenwind

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M+E-Unternehmen mit Herz: Gute Gründe für eine Mitgliedschaft

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Abicor Binzel: Der 007-Schweißbrenner Johannes Hübner: Sensorgetriebene Talentschmiede Schenck RoTec: Leistungsorientierung mit Wucht Siemens Schaltanlagenwerk Fechenheim: Mit Qualität und Produktivität an die Spitze Vacuumschmelze: Patente Magnete unter dem Druck der Chinesen Limtronik: Eine richtig intelligente Fabrik

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Arbeitsrecht: Politikberatung, Mitgliederberatung, Prozessvertretung

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Politikberatung und Information der Mitglieder Erfolgsbeispiele im Kollektivrecht

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Kompetent überall vor Ort: Die fünf Bezirksgruppen von HESSENMETALL

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Nordhessen: Industrie mit Kultur Special: Das 125 Jahre-Jubiläum in Berlin und Kassel Mittelhessen: Mit starken Marken und gutem Nachwuchs erfolgreich Rhein-Main-Taunus: Frankfurt industriefreundlicher gemacht Offenbach und Osthessen: Mitgliederorientierung weiter ausgebaut Darmstadt und Südhessen: Innovativ und nachwuchsorientiert

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Inhalt

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Unterstützung beim Employer Branding: Nachwuchssicherung, Corporate Learning, Prozessoptimierung

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Nachwuchssicherung XXL Corporate Learning: Der Weg in die digitalisierte Weiterbildung Neue Studie zu Fachkräften 4.0 Arbeitswissenschaftliche Prozessoptimierung: Benchmarks teilen!

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Die Arbeit der VhU – auch im Interesse von HESSENMETALL

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Arbeitsmarkt und Sozialpolitik: Sozialstaat nicht überfordern, Wachstum sichern Bildungspolitik: Frühzeitige Unterstützung der M+E-Fachkräftesicherung Wirtschafts- und Umweltpolitik: Mehr Investitionen in unsere Verkehrswege!

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Starke Stimme für Hessens größte Industrie

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Hessenforum 2015: Die Zukunft der produktiven Arbeit Sympathiewerbung im Herz der Wirtschaft M+E Kommunikationsgipfel: Viele Stimmen, eine Botschaft! M+Eine Zukunft: Der Wettbewerb für Innovationspotenzial und Kreativität der Nachwuchskräfte

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Unsere Bildungswerke: Umfassende Personaldienstleistungen

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Aktive Arbeitsmarktpolitik: Potenziale erschließen Integration von Flüchtlingen: Erste Erwartungen Unternehmensbereiche

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Netzwerk für Entscheider und Experten

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Vorstand und Mitgliederrat Verbundene Organisationen Organigramm Unsere Verbindungen – Ihr Netzwerk

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Impulse setzen. Interessen vertreten.


Impulse setzen. Interessen vertreten. Brief an die Mitglieder

Liebe Mitglieder, letztes Jahr haben Sie uns auf eine umfassende Mitgliederbefragung Antworten gegeben, die uns teilweise sehr gefreut, teilweise aber auch nachdenklich gestimmt haben. Danach sehen Sie professionelle Glaubwürdigkeit, Serviceorientierung und Kompetenz als unsere wesentlichen Stärken. Auch bei der Mitgliederorientierung geben Sie uns fast überdurchschnittliche Werte. Aber Sie haben uns auch empfohlen, stärker an unserer Zukunftsorientierung und unserem Leistungsversprechen „Ihrem unternehmerischen Erfolg verpflichtet“ zu arbeiten. Zur Interessenvertretung haben Sie uns gesagt, Sie wollen bei Entscheidungsfindungen und der Einbringung eigener Themen besser eingebunden werden. Im Dienstleistungsangebot erreichen wir die besten Werte bei der „arbeitsrechtlichen Beratung und Unterstützung“ und der „arbeitsrechtlichen Vertretung“ sowie fachspezifischen Informationen. Bei anderen Services sollten wir jedoch noch einmal genauer hinschauen, wie wir Ihre Bedürfnisse noch präziser treffen. In der Beratung und Unterstützung bescheinigen Sie uns Best-Practice-Werte, vergleichbar mit denen der Sieger der jährlichen Benchmarking-Studie in Deutschland. Das macht uns stolz.

Meine Damen und Herren, wir haben uns mit Ihren Antworten gründlich beschäftigt, dabei viel gelernt und uns auch viel vorgenommen. Wir haben z. B. gelernt, dass Ihre emotionale Bindung an uns zu 55 % von Ihrer Zufriedenheit mit unseren Services und überraschend hoch - zu 45 %! - von unserem Image abhängt. Also wollen wir uns, um uns weiter zu verbessern, sowohl auf Service als auch auf Image konzentrieren.

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Um das Zufriedenheitsprofil weiter zu verbessern, werden wir also unser Serviceangebot noch bedarfsorientierter zurechtschneiden. Gefreut hat uns, dass wir als Ihr immer erreichbarer, schnell reagierender und sympathischer Berater in der Champions-League spielen. Beim Imageprofil schätzen Sie uns als Ihren sehr glaubwürdigen, mitgliederorientierten und kompetenten Anwalt der Branche. Sie wünschen sich aber vor allem mehr Zukunftsorientierung und Durchsetzungskraft bei der erfolgreichen Vertretung Ihrer Interessen. Wenn uns das gelingt, haben wir die Chance, auch in den Dimensionen Interessenvertretung und Dienstleistungsangebot in die Best-Practice-Gemeinschaft vorzustoßen. Das ist natürlich unser Ziel.

Emotionale Mitgliederbindung

↗↖ 45% Gesamtimage

55% Gesamtzufriedenheit


Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender

Gezielter Service Zur besseren Anpassung unserer Services auf Ihre Bedürfnisse haben wir ein Maßnahmenprogramm erarbeitet und mit seiner Umsetzung begonnen. Dazu gehört z. B., dass wir die beachtliche Spezialisierung unserer Juristen auch in arbeitsrechtlichen Sondermaterien stärken und darüber hinaus für Sie noch nutzbarer machen. Um nur ein Beispiel herauszugreifen: Gefährdungsbeurteilung bei Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit ist inzwischen zu einem großen Thema für Sie geworden. Was Sie in Ihren Unternehmen dafür tun müssen, wie Sie haften, welche Vorsorge Sie treffen müssen – dazu haben wir interdisziplinäre Expertise aus Juristen und Arbeitswissenschaftlern aufgebaut, die Sie 2015 sehr nachgefragt haben und 2016 wohl noch stärker in Anspruch nehmen werden.

Mit dem gezielten Einsatz an Schulen möchten wir Jugendliche in der Berufsorientierung dazu motivieren, die Option als Nachwuchskraft in Ihrem Unternehmen ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Im letzten Jahr haben wir diese XXL-Ansprache für die junge und mobile Generation Ihnen, den Schulen und der Öffentlichkeit in sechs Premieren vorgestellt: zwei Mal in Frankfurt, in Kassel, Gießen, Offenbach und Darmstadt. Diese Trucks bieten weit mehr als die bisherigen Busse, nämlich einen rollenden Eignungstest inklusive Ausbildungsplatzbörse und viele virtuelle Mitmachmöglichkeiten, um die Prozesse unserer Industrie kennenzulernen. Und Sie nutzen das Truck-Angebot bereits verstärkt auch für eigene Events, z. B. an Tagen der offenen Tür, um die Jugendlichen und ihre Familien zu erreichen.

Dazu gehört auch die bessere Vernetzung der einzelnen Module unseres umfangreichen Unterstützungsprogramms zur Nachwuchssicherung. Mit der erheblichen Investition in die modernen M+E-Info-Trucks haben wir nun den zielgruppengerechten mobilen Träger für die nächsten Jahre auf den Weg gebracht.

Wolf Matthias Mang, Tarek Al-Wazir und Volker Bouffier auf dem Hessischen Unternehmertag der VhU

Der M+E-InfoTruck – Träger unserer Nachwuchssicherung

Auch haben wir gelernt, dass Sie die gesamte politische Arbeit zu wenig wahrnehmen, jedenfalls zu wenig uns – HESSENMETALL – zuordnen, weil sie unter der Marke der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und im Verbund mit 72 weiteren Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden wie z. B. dem VDMA und dem ZVEI durchgeführt wird. Das tun wir deswegen, weil wir die Politik natürlich viel mehr beeindrucken, wenn wir unsere

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Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer

Anliegen als Wünsche der gesamten hessischen Wirtschaft – und nicht nur der größten hessischen Industrie – vortragen können. Den Respekt, den die Landesregierung und -politik uns dabei entgegenbringt, können Sie als Besucher unseres jährlichen Hessischen Unternehmertags (HUT) unmittelbar und persönlich miterleben. Dort setzen wir immer ein wichtiges Unternehmerthema auf die politische Agenda des Landes: 2014 war es Bildung 4.0, 2015 die dringend notwendige investitionsfreundlichere Standortpolitik. Deshalb werden wir künftig dafür sorgen, dass Sie die vielfältigen VhU-Initiativen zur Sozialpolitik, zur Arbeitsmarktpolitik, zur Bau-, Schul-, Hochschul-, Wirtschafts- und Verkehrspolitik besser mitverfolgen und sich daran auch beteiligen können. Bessere Beteiligung Um Sie wie gewünscht mehr an den Aktivitäten und Entscheidungen zu beteiligen, werden wir unsere Kontakte zu Ihnen intensivieren – sei es durch Telefonate, sehr gerne aber auch durch einen jährlichen Besuch, um bei Ihnen vor Ort zu hören, wo Sie aktuell der Schuh drückt und wie wir Ihnen helfen können. Um Ihre Interessen – über unsere Gremiensitzungen hinaus – noch besser kennen und artikulieren zu können, haben wir ein Umfrage-Panel für Schnellumfragen eingerichtet. Dazu haben wir über 100 Vertreter aus der Mitgliedschaft gewonnen. Mit ihrer Hilfe wollen wir Kurzumfragen aus der M+E-Industrie durchführen. Sie werden Medien und Öffentlichkeit Stimmungsbilder aus Hessens größter Industrie liefern und unsere politischen Forderungen untermauern. In unserem Kerngeschäft, der tarifpolitischen Interessenvertretung, erwarten Sie mehr Durchsetzungsfähigkeit sowie eine bessere externe Kommunikation. Das nehmen wir uns zu Herzen. In einer Tarifrunde müssen wir alle Unternehmen mitnehmen, diejenigen, denen es gutgeht, aber auch die anderen. Das Ergebnis ist immer ein Kompromiss mit der IG Metall, der immer einige überfordern kann. Und er enthält immer

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die Abwägung: Glauben wir wirklich, dass wir nach einem Streik, der immer teuer ist, ein besseres Ergebnis erzielen? Hier wird es selbst bei der allergrößten Anstrengung immer schwer bleiben, hohe Zufriedenheitswerte bei Ihnen zu ernten. Aber natürlich verstehen wir, dass Sie sich über den Tarifabschluss 2015 geärgert haben. Ein Entgeltplus von 3,4 % für 15 Monate wurde im Jahresverlauf bei einer Inflation von letztlich nur 0,3 % und einem gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt von 0,5 % immer weniger plausibel. Im Rückblick hätten wir uns den Abschluss niedriger, länger laufend und flexibler gewünscht.

Um aber das Vertrauen in die Tarifpolitik, das die Gewerkschaft mit 14 % Entgeltsteigerung bei 1,2 % Produktivitätsfortschritt seit 2012 stark strapaziert hat, wieder herzustellen, brauchen wir neben einem angemessenen Abschluss 2016 weiterhin Ihr Verständnis für die Sozialpartnerschaft als entscheidendes Erfolgsmodell in Deutschland und Ihre Bereitschaft mitzuziehen. Zur Versinnbildlichung unserer Sorgen haben wir strategisch auf den „bröckelnden Standort“ fokussiert und unsere daraus folgende Botschaft kommunikativ im Bild „Falsche Zeit für Höhenflüge“ eingefangen. Entscheidend für die Arbeitgeberseite ist die Anhäufung von Standortrisiken in der längerfristigen Perspektive, weniger die besorgte Interpretation der Konjunkturdaten zu einzelnen Zeitpunkten.


ür die Tarifrunde 2016 diejenigen Zielgruppe waren für Arbeitnehmer, denen es mehr um sichere Arbeitsplätze hier in Hessen geht, weniger um ein schnelles und hohes Abschöpfen. Dazu haben wir zwei Instrumente entwickelt, die Ihnen mehr Gelegenheit als bisher geben, Ausrichtung und Vorgehen mit uns zu besprechen. Das eine sind die regionalen Tarifrundengespräche, die unser Verhandlungsführer Dr. Thomas Brunn, unser Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender und unser neuer Geschäftsführer Tarif, Peter Hampel, mit Unternehmerzirkeln in den Bezirksgruppen geführt haben: von Wetzlar über Kassel nach Frankfurt/ Offenbach und Darmstadt. Mit Ihren Anliegen im Gepäck sind wir zuerst in die interne Meinungsbildung bei Gesamtmetall und dann in die Tarifverhandlungen gegangen. Das zweite Instrument ist der Tarifrunden-Newsletter, den wir im Zwei-Wochen-Rhythmus an Sie ausgesandt haben, um Sie engmaschiger auf dem Laufenden zu halten, aber auch um Sie mit Kommunikationsmitteln auszustatten, die Ihnen in der Diskussion mit Ihren Mitarbeitern helfen. Denn ohne Ihre Unterstützung schaffen wir es in keiner Tarifrunde. Arbeit am Image Und schließlich haben Sie uns auch zum Nachdenken gebracht, über unseren Claim, den wir 2008 im Zusammenhang eines Leitbildprojekts entwickelt haben. Hier verstehen wir Ihre Skepsis schon. Wie tragen wir zum unternehmerischen Erfolg bei? Wir sind keine Kunden, sorgen nicht für Geschäft und Umsätze, auch nicht für technologischen Fortschritt oder entscheidende Kostenersparnisse.

diese komplett ab, damit die Produktion in Ihrem Betrieb unbelastet weitergeht. Besonders gut sind wir darin, Sie bei kollektiven Regelungen zu unterstützen: von Ergänzungstarifverträgen bis zu Sozialplänen oder – über unsere CONSULT Personaldienstleistungen – auch bei Outplacement. Wir helfen Ihnen auch bei Ihrer Prozessoptimierung in der Produktion, bei der Nachwuchssicherung und der Pflege Ihrer Arbeitgebermarke. Und natürlich sind wir über die VhU Ihre erfolgreiche Lobby gegenüber der Politik. Wenn wir also vielleicht nicht in Ihrem innersten Kerngeschäft zum Erfolg beitragen, dann doch bei entscheidenden Rahmenbedingungen. Insofern würden wir heute unseren Claim etwas anders akzentuieren: „HESSENMETALL – Impulse setzen. Interessen vertreten.“ Dafür steht auch in Kürze unsere überarbeitete Website, die Sie als Mitglied noch viel stärker ins Zentrum stellt als bisher. Vielen herzlichen Dank Ihnen allen für Ihr Vertrauen und Ihre unmittelbaren Feedbacks auf unsere tägliche Zusammenarbeit. Ganz besonders aber allen 309 Teilnehmern der Befragung, Kolleginnen und Kollegen aus den Geschäftsführungen, Vorständen und Personalabteilungen unserer Mitgliedsunternehmen: für Ihre Zeit, Ihre Einschätzungen und Ihre Bewertungen. Sie alle helfen uns sehr, indem Sie uns zeigen, wie wir für Sie besser werden können. Seien Sie sicher: Wir nehmen Sie beim Wort!

Wolf Matthias Mang

Volker Fasbender

Wenn es aber um Konflikte geht, die Sie nicht gerne in Ihrem Unternehmen austragen, nehmen wir Ihnen

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Tarifpolitische Gestaltung

Große Themen, schwieriges Umfeld

Viel erreicht bei qualitativen Themen, Entgelterhöhung stark belastend Schon im Sommer 2014 zeichnete sich eine schwierige Tarifrunde 2015 ab. Uns war bewusst, dass beide Seiten einen neuen Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente anstreben wollten. Aber dass die Gewerkschaft den Tarifvertrag zur Qualifizierung kündigte und eine neue Form einer Bildungsteilzeit mit Individualanspruch forderte, bewirkte eine starke zusätzliche Belastung der Tarifverhandlungen, zumal die IG Metall dazu die Vorstellung hatte, dass ein jährlich zu bildender Demografie-Fonds zwingend von jedem Unternehmen auch auszuschütten sei. Zudem war die Entgeltforderung von 5,5 % überhöht, da die wirtschaftlichen Kennziffern der einzelnen Sparten der M+E-Industrie ein differenziertes, teilweise wirtschaftlich deutlich angespanntes Bild ergaben. Vier harte Verhandlungsrunden waren nötig, um zu einem Ergebnis zu kommen. Unser Verhandlungsführer Dr. Thomas Brunn leitete die Verhandlungen für M+E MITTE souverän, konsequent in der Sache, aber auch mit dem richtigen Blick für die Sozialpartnerschaft, die dem System der Tarifautonomie zugrunde liegt. Unsere Positionen waren eindeutig: Eine Tabellenerhöhung darf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht schwächen, die Altersteilzeit soll denjenigen zugutekommen, die nicht mehr arbeiten können, nicht aber denjenigen, die nicht mehr arbeiten wollen. Und beim Thema Weiterbildung, dem wir grundsätzlich positiv gegenüberstehen, galt das Motto: Keine neue Mitbestimmung des Betriebsrats, kein neuer Individualanspruch, keine Aufstockung oder Bezuschussung der persönlichen beruflichen Weiterbildung durch den Arbeitgeber, kein Demografie-Fonds. In der 4. Verhandlung am 23./24. Februar 2015 wurde im Pilotbezirk Baden-Württemberg eine Lösung zur M+E-Tarifrunde 2015 gefunden, die dann zügig von den anderen Tarifregionen, auch von M+E MITTE, übernommen wurde.

10 TARIFPOLITISCHE GESTALTUNG

Die Entgeltkomponenten mit zwei Nullmonaten, einem Einmalbetrag und einer Tariferhöhung von 3,4 % ab April 2015 bei einer Gesamtlaufzeit von 15 Monaten lagen an der Obergrenze der Belastbarkeit der Unternehmen. Zwar ergibt sich für das Jahr 2015 eine Belastung von knapp unter 3 %, jedoch liegt sie immer noch deutlich über dem Produktionszuwachs und der Inflationsrate. Bei der Altersteilzeit haben wir viel erreicht: Die Altersteilzeit beim besonderen Anspruch beginnt später, ihre Laufzeit ist um ein Jahr gekürzt. Beim allgemeinen Anspruch kann sie frühestmöglich mit 61 Jahren beginnen und wird zwingend an eine ungeminderte Altersrente angeschlossen. Dies bewirkt eine Vergünstigung des einzelnen Altersteilzeit-Falles und lässt eine höhere Durchsatzrate im Betrieb zu. Es wirkt aber auch dem Know-how-Verlust und Fachkräftemangel entgegen. Abgerundet wird das gelungene Paket durch die einfachere Ermittlung der Aufstockung, die Beibehaltung der Messung der besonderen Belastung am objektiven Merkmal der Schichtarbeit und nicht auch an psychischen Belastungen wie von der Gewerkschaft gewünscht. Auch die Herstellung der Kostenneutralität und eine rechtssichere Ausgestaltung der Rückstellungsbildung machen dieses Paket zu einem Beispiel vernünftiger Tarifpolitik mit Vorteilen für die Arbeitgeber. Auch beim Thema „Weiterbildung“ hat die Arbeitgeberseite gepunktet: Wir zeigen jetzt drei Wege auf für den Schritt in die persönliche berufliche Weiterbildung, aber der neue „Tarifvertrag Bildung“ sieht nur eine freiwillige Bildungsvereinbarung vor. Es gibt keine erweiterte Mitbestimmung des Betriebsrats. Es gibt keinen individuellen Anspruch auf Teilzeit, Freistellung oder Bezuschussung. Es gibt auch keinen Demografie-Fonds und keinen zwingenden Überlauf nicht verbrauchter Finanzmittel aus der Altersteilzeit in die Weiterbildung.


Tarifabschluss 2015 Nach heftigen Warnstreiks ...

Damit können wir feststellen, dass wir bei den qualitativen Elementen „Altersteilzeit“ und „Bildung“ die Positionen der Arbeitgeber weitgehend erreicht haben. Bei der deutlichen Tabellenerhöhung, die wir uns zumindest „hinter dem Komma“ etwas moderater und in der Laufzeit etwas länger gewünscht hätten, war ein Differenzierungselement leider nicht durchsetzbar. Zur Bewertung gibt es noch ein paar wichtige Aspekte zu berücksichtigen: t Die Warnstreiks waren breit angelegt und gleichzeitig mit Schwerpunkten koordiniert – allein in Hessen wurden 159 Unternehmen teilweise mehrfach bestreikt. Ohne eine wenn auch schweren Herzens erreichte Einigung am 24. Februar 2015 wäre unsere Industrie in einen Flächenstreik geraten, der große wirtschaftliche Schäden, aber wohl kein entscheidend besseres Tarifergebnis gebracht hätte. t Die wirtschaftlichen Kennzahlen verbesserten sich seit November 2014 langsam, aber stetig. Schließlich folgten sogar Rekordmeldungen bei Exportleistungen, Beschäftigungsquote und den Erträgen vieler Unternehmen. Die Prognosen für das Jahr 2015 wurden mehrmals angehoben, auch das Jahr 2016 wurde damals als robust beschrieben. t Wirtschaftswissenschaftler, Politiker und sogar führende Köpfe der Deutschen Bundesbank sprachen sich für kräftige Tariferhöhungen aus und nannten konkret auch eine Drei vor dem Komma. Sie redeten der Kaufkrafttheorie das Wort, freilich kurzsichtig, aber doch mit offenkundigem volkswirtschaftlichem Erfolg. Der Inlandskonsum läuft und läuft – und ganz Europa beneidet uns darum. Dieses Umfeld erschwerte die Verhandlungen über die Entgelthöhe zusätzlich, das Ergebnis ist bekannt und wird von vielen Unternehmern als „Vorausleistung“ und Hypothek für den nächsten Tarifabschluss im Jahr 2016 bewertet.

... dann die Einigung. Bilder von der Übernahmeverhandlung des Pilotabschlusses für den Tarifbezirk MITTE.

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Der neue IG Metall Bezirksleiter Jörg Köhlinger

Öffnung des Integrations-Tarifvertrags für Flüchtlinge Mit einer Ergänzungsvereinbarung vom 6. Oktober 2015 haben die Tarifparteien der hessischen Metall- und Elektro-Industrie den Tarifvertrag zur Integration Jugendlicher in Berufsausbildung auch für Flüchtlinge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bei uns bleiben werden, geöffnet. Damit kann auch diese Personengruppe, die ähnliche Schwierigkeiten hat wie die Jugendlichen, die man vorrangig bei Abschluss des TV IJB vor Augen hatte, durch Abschluss eines Fördervertrages innerhalb eines Jahres an eine Berufsausbildung herangeführt werden. Hierzu können auch Fördermittel zur Einstiegsqualifizierung genutzt werden. Die Tarifparteien sind sich dabei einig, dass wesentliches Element für ein erfolgreiches Gelingen der Integrationsbemühungen ist, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu bringen. IG Metall-Bezirksleiter Köhlinger zu Gast im Tarifpolitischen Ausschuss Am 27. Januar 2016 trat der seit Juli 2015 amtierende neue Bezirksleiter des IG Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, als Gastredner in der Sitzung des Tarifpolitischen Ausschusses (TPA) auf. Köhlinger ging in seinem Vortrag auf die Themen Flüchtlinge, Werkverträge, aktuelle Tarifpolitik sowie Arbeitszeit ein. Er stellte fest, dass die Tarifpartner der M+E-Industrie in der Öffentlichkeit ein hohes Ansehen genießen und als sehr handlungsfähig wahrgenommen würden. Das äußere sich beispielsweise auch durch die gemeinsame Stoßrichtung beim Thema Flüchtlinge, dass nämlich der wichtigste Baustein die Integration durch Arbeit sei. Zum Thema Werkverträge führte der Bezirksleiter aus, dass die IG Metall nicht generell gegen Werkverträge sei, aber Eingriffe in die originäre Wertschöpfungskette durch Vergabe solcher Tätigkeiten per Werkvertrag nicht hinnehmen werde. Grundsätzlich gelte es, den Flächentarif zu stärken, auch um die Wettbewerbsvergleichbarkeit von Unternehmen herzustellen.

12 TARIFPOLITISCHE GESTALTUNG

Dr. Thomas Brunn, der Verhandlungsführer von M+E MITTE

Zur künftigen Entwicklung der Arbeitszeit betonte Köhlinger, dass - nach einer Umfrage der IG Metall - den Beschäftigten planbare Arbeitszeiten sehr wichtig seien, auch wenn die Flexibilitätsbedarfe der Arbeitgeber gesehen würden. Diese dürften jedoch nicht zu einer zu starken Einschränkung des Privatlebens führen. Die IG Metall wolle dazu in der nächsten Zeit einen offenen Dialog anstoßen, wie Arbeitszeit künftig gestaltet werden könne. Die Mitglieder des TPA gaben Bezirkschef Köhlinger mit auf den Weg, dass die Gewerkschaft es letztlich selbst in der Hand habe, für eine größere Akzeptanz und Stabilisierung des Flächentarifs zu sorgen: zum einen durch realistische Forderungen und zum andern die Vereinbarung von Tarifabschlüssen ohne viele Warnstreiks, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sichern.

Erfolgreiche Tariflösungen: z.B. Maßgeschneiderter Investitionssicherungsvertrag Der Automobilzulieferer Selzer fertigt in Driedorf mit 600 Mitarbeitern komplexe Baugruppen und Systeme für Schaltgetriebe und Bremsanlagen. Die meisten Bauteile werden in großen Stückzahlen hergestellt, wobei Größenordnungen von 500.000 Stück pro Jahr keine Seltenheit sind. Wegen des Fortschritts der Technik können die meisten Teile jedoch nur wenige Jahre produziert werden. Deshalb müssen die Prozesse häufig überdacht und umgestellt werden, um wirtschaftlich produzieren zu können. Mit dem Betriebsrat wurde daher ein Beschäftigungssicherungspakt geschlossen. HESSENMETALL und IG Metall vereinbarten für die Firma einen Ergänzungstarifvertrag, mit dem die letzte Tariferhöhung ausgesetzt wurde. Selzer sagte im Gegenzug Investitionen in den Standort in beträchtlicher Höhe sowie eine Beschäftigungsgarantie zu. Die Tarifparteien konnten so flexibel auf die Bedarfe des Unternehmens reagieren.


Tarifrunde 2016

Maß halten, Standort halten! In der Tarifrunde 2016 hat die IG Metall den Entgelttarifvertrag zum 31. März 2016 gekündigt und eine Forderung nach 5 % mehr Geld erhoben. Qualitative Forderungen spielen dieses Mal keine Rolle. Die Friedenspflicht lief am 28. April 2016 ab. Bis zu diesem Datum gab es drei Verhandlungstermine auf Ebene von M+E MITTE. Der Auftakt fand am 16. März 2016 in Koblenz statt. Tarifrunde 2016 - Arbeitgeberseite legt Angebot vor Schon in der 2. Tarifverhandlung von ME Mitte am 15. April 2016 in Darmstadt hat die Arbeitgeberseite der IG Metall ein Angebot unterbreitet: eine Entgelterhöhung im Gesamtvolumen von 1,2% für 12 Monate, davon 0,9% Tabellenerhöhung, und die restlichen 0,3% als nicht dauerhaft kostenbelastende Einmalzahlung. Die Arbeitgeberseite setzt damit das deutliche Signal, dass sie an einer schnellen Einigung interessiert ist. Das Angebot spiegelt die Lage wider: 0,6% Produktivitätssteigerung und 0,3% Inflation lassen realistischerweise kein höheres Angebot für die Tabellenerhöhung zu, mit den zusätzlichen 0,3% wird den Beschäftigten auch in dieser Tarifrunde wieder ein echtes Plus bei der Reallohnentwicklung angeboten. Die IG Metall hat das Angebot als „Provokation“ zurückgewiesen und umgehend Warnstreiks nach Ablauf der Friedenspflicht ab dem 29. April 2016 angekündigt. Angesichts der Forderung der IG Metall nach einer Entgelterhöhung von 5% sind schwierige Tarifverhandlungen zu erwarten; diese sollen am 28. April 2016 fortgesetzt werden. Diese Tarifrunde ist definitiv die falsche Zeit für tarifliche Höhenflüge: Der Euro ist schwach, die Zinsen und der Ölpreis niedrig. Die Arbeitskosten sind stark gestiegen und die Produktivität verharrt gleichzeitig auf niedrigem Niveau. „Maß halten, Standort halten“ lautet daher das Motto der Arbeitgeber in der Tarifauseinandersetzung.

Nachdem wir in der Tarifrunde 2015 eine schmerzende Entgelterhöhung von 3,4 % verkraften mussten, fordert die IG Metall 2016 wiederum überhöhte 5 %. Dabei orientiert sie ihre Argumentation an der fiktiven Zielinflationsrate der EZB von 2 % und an einer gesamtwirtschaftlichen Trendproduktivitätssteigerung von etwa 1,1 %. Fakt ist aber: Die tatsächliche Inflationsrate liegt zurzeit bei 0,3 %. In der Metall- und Elektro-Industrie rechnet man für 2016 im günstigsten Fall mit einer Produktivitätssteigerung von knapp unter einem Prozent. Außerdem gehen die Arbeitskosten durch die Decke. Trotz Finanzkrise stiegen die Löhne seit 2008 um 20 %, die Produktivität hingegen um gerade einmal 2 %. Unterm Strich also ein Plus von 18 % bei den Lohnstückkosten. Ein weiterer Kostenschub aus der Tarifrunde würde die Unternehmen dazu zwingen, massiv Kapazitäten im Ausland aufzubauen.

Erfolgreiche Tariflösungen: z.B. VDE – Eintritt in Flächentarif löst auch bestehende innerbetriebliche Konflikte Das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut in Offenbach lehnte sich seit vielen Jahren an den Tarifvertrag der Metall- und Elektro-Industrie Hessen an. Im Laufe des Jahres 2015 kam es zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat und Mitarbeitern verstärkt zu Streitigkeiten über betriebliche Regelungen, die nicht gelöst werden konnten. Zusätzlich forderte dann die IG Metall den Eintritt in die Tarifbindung. Das Unternehmen bat die Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen um Unterstützung. Nach langen und intensiven Verhandlungen gelang es den Tarifparteien, VDE nicht nur die Tarifbindung an die Flächentarifverträge der hessischen Metall- und Elektro-Industrie mit leichten, aber dringend benötigten Modifikationen zu ermöglichen. Im Zuge dessen konnten auch noch die innerbetrieblichen Konflikte über die betrieblichen Regelungen zur Zufriedenheit der Betriebsparteien mitgelöst werden.

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Bereits jetzt planen die M+E-Unternehmen eine Erweiterung ihrer Auslandskapazitäten von 50 % in den nächsten 5 Jahren. Es droht eine Produktionsverlagerung im großen Stil. Hinzu kommen weitere Alarmzeichen eines Standorts, der international stetig an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Vorbereitet worden ist die M+E-Tarifrunde in Sitzungen des Mitgliederrats und Tarifpolitischen Ausschusses. Um auch Mitgliedsunternehmen zu erreichen, die nicht in diesen Gremien vertreten sind, hat der Verhandlungsführer Dr. Thomas Brunn Unternehmerzirkel in den Bezirksgruppen zu Tarifrundengesprächen besucht, um das vorhandene Meinungsbild bestmöglich zu erfassen, und dieses in die Gremien bei Gesamtmetall einzubringen. Die gemeinsam mit unseren Schwesterverbänden und Gesamtmetall entwickelte Kampagne zur Tarifrunde 2016 steht unter dem Claim: „Falsche Zeit für Höhenflüge: Maß halten. Standort halten“. Kommunikativ setzen wir in dieser Tarifrunde auch stark auf die Mitarbeiter unserer Mitgliedsunternehmen. Ihnen stellt sich die Frage: Möchten sie schnell groß abschöpfen oder langfristig ihren Arbeitsplatz sichern? Mit unserem neuen Tarifrunden-Newsletter haben wir unsere Mitglieder alle zwei Wochen kommunikativ auf diesem Weg begleitet und ihnen unterstützende Argumentarien an die Hand gegeben. In unserer Griffleisten-Broschüre sowie auf der Webseite www.alarmzeichen.de haben wir die Alarmzeichen des bröckelnden Standorts Deutschland kurz und griffig aufbereitet. Mit verschiedenen Videoproduktionen, wie z.B. dem Spot zur IG Metall Air „Turbulenzen erwartet - Die falsche Zeit für Höhenflüge“ oder dem „100-Meter-Sprint“, der nur den deutschen Läufer zum Hürdenläufer macht, haben wir 2016 sehr auf Bewegtbild gesetzt. Zentrum der Tarifkommunikation 2016 war die Kampagnenseite www.falsche-zeit-fuer-hoehenfluege.de, die unsere

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Mitgliedsunternehmen sowie die interessierte Öffentlichkeit auf dem Laufenden hält. Entlang der Tarifverhandlungen bedienten wir die Medien zusätzlich mit Pressemitteilungen, Unternehmer-O-Tönen, Statements und Tweets.


M+E MITTE Eine starke Verbindung

HESSEN

SAARLAND

Die “Arbeitsgemeinschaft M+E MITTE” spricht und handelt in Tarifverhandlungen für die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie Hessens (HESSENMETALL), der Pfalz (PFALZMETALL), Rheinland-Rheinhessens (vem.die arbeitgeber) und des Saarlandes (ME Saar). In diesen drei Bundesländern umfasst die M+E-Industrie rd. 1.500 Unternehmen mit 400.000 Beschäftigten. M+E MITTE verhandelt mit der IG Metall Bezirksleitung Mitte. Die vier Arbeitgeberverbände treten seit 1995 als Verhandlungsgemeinschaft für die Tarifverhandlungen auf und bauten diese 2001 zur “Arbeitsgemeinschaft M+E MITTE” aus. Die größte gemeinsame Veranstaltung ist das Arbeitswissenschaftliche Forum.

vem.die arbeitgeber e. V. www.vem.diearbeitgeber.de HESSENMETALL - Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. www.hessenmetall.de ME Saar - Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V. www.mesaar.de PFALZMETALL - Verband der Pfälzischen Metall- und Elektroindustrie e. V. www.pfalzmetall.de

Ebenso werden die jährlich stattfindenden Entgelterhebungen gemeinsam für die Tarifregion der M+E MITTEVerbände ausgewertet.

TARIFPOLITISCHE GESTALTUNG 15


Die M+E-Industrie in Hessen Erfolgreich trotz Gegenwind

Die Unternehmen der hessischen Metall- und ElektroIndustrie sind intensiv in den dynamischen und fordernden internationalen Wettbewerb eingebunden. Neue Herausforderungen wie „Industrie 4.0“, aber auch notwendige Reaktionen auf die demografische Entwicklung bestimmen das Umfeld. „Im Tagesgeschäft“ werden die Unternehmen dabei konfrontiert mit einer Reihe von Hemmnissen wie vergleichsweise hohen Arbeitskosten, Fachkräftemangel, Regulierungsaufwendungen und zunehmenden Mängeln an der Infrastruktur, die letztlich die Standortbedingungen einschränken. Dennoch: Die hessische M+E-Industrie ist gut aufgestellt – dies zeigt sich auch in ihrer Struktur mit einem hohen Anteil von 88 % an kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in der Lage sind, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren und damit langfristig erfolgreich sein können. Das Jahr 2014: Schwächer gestartet, stark aufgeholt Die Auftragseingänge entwickelten sich preisbereinigt bis Mitte 2014 unstet, lagen im Jahresdurchschnitt 2014 dann doch insgesamt um 2,5 % über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die wesentlichen Impulse – mit zuletzt sogar zweistelligen Wachstumsraten – kamen in der zweiten Jahreshälfte aus dem Ausland: So nahmen die Auslandsorders im Jahresdurchschnitt um 7,3 % zu, während die Inlandsnachfrage ihr Vorjahresniveau um 2,4 % verfehlte. Die M+E-Umsätze entwickelten sich in den ersten acht Monaten schwach, holten aber im Gefolge der steigenden Auftragseingänge im vierten Quartal erheblich auf. Die Gesamtumsätze 2014 lagen mit 55,906 Mrd. € um 2,6 % über dem Vorjahresergebnis. Dabei nahmen die Umsätze mit inländischen Geschäftspartnern mit einem Plus von 2,0 % auf 25,322 Mrd. € nicht ganz so deutlich zu wie die Auslandsumsätze, die um 3,0 % auf 30,584 Mrd. € stiegen. Die Exportquote legte im Jahresdurchschnitt leicht auf 54,7 % zu.

16 TARIFPOLITISCHE GESTALTUNG

Auch die Beschäftigung wuchs zu Beginn des Jahres schwächer. Das Beschäftigungsniveau lag im Jahresdurchschnitt 2014 bei knapp 212.500 Beschäftigten: ein Plus von 1,2 %.

M+E-Branchen – Anteile nach Umsatz im Jahr 2015 Gesamtumsatz im Jahr 2015: 56 Mrd. € Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 5%

Sonstiger Fahrzeugbau 3%

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 29 %

Herstellung von sonstigen Waren 7% Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 8%

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 9%

Maschinenbau 17 % Herstellung von Metallerzeugnissen 10 % Metallerzeugung und -bearbeitung 12 %


Umsatzentwicklung in der hessischen M+E-Industrie 2012 – 2015 6 Inland Ausland

Lohnkostenanstieg nicht durch Produktivität gedeckt Veränderung bei M+E gegen Vorjahr in Prozent 20

5

15

4

10 2,63 2,61 2,43 2,49 2,42 2,60 2,44 2,44 2,50 2,51 2,45 2,73 2,49 2,42 2,39 2,45

3

Produktivität Lohnstückkosten

17,9

10,4 6,0

5,9

5

4,2

2,3

2,7

1,3 1,6

0 -0,2

2 2,25 2,17 2,21 2,16 1,97 2,09 2,11 2,11 1,99 2,00 2,15 2,30 2,15 2,28 2,32 2,40

-3,0

-5

-1,9

-0,1

-0,7

1 -10 -10,4 0 2012 Mrd. EUR

2013 2014 Quartalsdurchschnitte

2015

Das Jahr 2015: Stark gestartet, schwächer geendet Die Auftragseingänge lagen preisbereinigt im Jahresdurchschnitt 2015 – trotz überwiegend negativer Vorzeichen in der zweiten Jahreshälfte – insgesamt um 1,8 % über ihrem entsprechenden Vorjahreswert. Dies ist den noch im ersten Jahresdrittel zum Teil zweistellig gestiegenen Auslandsorders zu verdanken. Die Auslandsnachfrage übertraf im Jahresdurchschnitt 2015 mit einem leichten Plus von 0,8 % ihr Vorjahresniveau. Die Inlandsnachfrage erwies sich dagegen im Jahresverlauf bis zuletzt als stabil und konnte um 3,0 % zulegen. Nach einer unsteten Aufwärtsentwicklung in den ersten beiden Dritteln des Jahres 2015 war die M+E-Umsatzentwicklung zuletzt rückläufig, so dass die Gesamtumsätze im Jahresdurchschnitt 2015 mit 56,717 Mrd. € lediglich noch um 1,5 % über ihrem Vorjahresergebnis lagen. Dabei sind die Inlandsumsätze mit einem Plus von 8,4 % auf 27,457 Mrd. € noch deutlich gestiegen. Dagegen verfehlten die Auslandsorders wegen der bereits im zweiten Quartal 2015 einsetzenden Rückgänge ihren Vorjahresstand mit 29,260 Mrd. € um 4,3 %. Die M+E-Exportquote fiel im Jahresdurchschnitt auf 51,6 % zurück.

Unternehmen, die ... ... planen Flüchtlinge einzustellen ... bereits Flüchtlinge eingestellt haben

30%

6% Sonderfrage bei der Chefumfrage im Herbst 2015

-12,0

-15 2008

2009

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2015: Jan. – Nov.; Quelle Statistisches Bundesamt

Entwicklung der Beschäftigung in der hessischen M+E-Industrie 2012 – 2015 Veränderungen zum Vorjahr Veränderungen zum Vorjahresmonat

Beschäftigte absolut

4%

3,1 1,8 0,9

1,1 0,0

-0,3 -0,1

0,1

1,3 1,2

1,2

0,4

2% 0,3

0,1

-0,4 -0,2

0% -2% -4%

220t 210t 200t 190t 2012

2013 2014 Quartalsdurchschnitte pro Monat

2015

Noch im ersten Quartal 2015 waren die Beschäftigtenzahlen in der hessischen M+E-Industrie leicht gestiegen. In der zweiten Jahreshälfte kehrte sich diese Entwicklung allerdings – im Gefolge der rückläufigen Auftrags- und Umsatzentwicklung – um: So wurde das Beschäftigungsniveau des Vorjahres um 0,1 % verfehlt. Im Jahresdurchschnitt 2015 waren noch knapp 212.330 Personen beschäftigt gewesen. Ausblick 2016: Gegenwind Der konjunkturelle „Gegenwind“ frischt auf. Das wirtschaftliche und politische Umfeld signalisiert zunehmende Unsicherheit. Die Zweifel an einer positiven Weiterentwicklung wachsen. Allerdings hat sich die hessische M+E-Industrie in der Vergangenheit immer behauptet, sich in Krisensituationen angepasst und ist gestärkt daraus hervorgegangen. Eine standortfreundlichere Politik und moderate Tarifabschlüsse würden die Hoffnung stützen, dass dies auch angesichts der aktuellen Herausforderungen so bleiben wird – für Unternehmen und Beschäftigte.

TARIFPOLITISCHE GESTALTUNG 17


M+E-Unternehmen mit Herz Gute Gründe für eine Mitgliedschaft Die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie erbringen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern jeden Tag Spitzenleistungen. Durch Fortschritt und Innovation erwirtschaften die M+E Unternehmen in Deutschland mehr als 1.000 Mrd. Euro Umsatz im Jahr und sorgen für Arbeitsplätze in Deutschland. Wir sind Wachstumsmotor und Wohlstandsgarant unseres Landes und unseres Bundeslandes Hessen. Wir sind das Herz der Wirtschaft. Neun von zehn Arbeitsplätzen in unseren Unternehmen sind unbefristete Vollzeitstellen. Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von rund 55.000 Euro bieten wir den 3,8 Mio. Beschäftigten – 213.000 in Hessen – einen guten und sicheren Arbeitsplatz. Derzeit machen knapp 210.000 junge Menschen – in Hessen 11.000 – eine Ausbildung in der M+E-Industrie. In diesem Geschäftsbericht stellen wir Ihnen stellvertretend für unsere 550 Mitgliedsunternehmen in Hessen sechs vor. Sie zeigen, wie sie sich trainieren und fit halten im internationalen Wettbewerb – und was gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Und wie Ihnen HESSENMETALL dabei hilft. Wenn Sie mehr darüber lesen wollen, gehen Sie auf www.herz-der-wirtschaft.de. Wenn Sie bei dieser Sympathiewerbung für unternehmerische Teams einer ganzen Industrie mitmachen wollen, sagen Sie uns Bescheid und erzählen uns Ihre Geschichte.

18 M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ


„Mein Name ist Cor, McCor!“ So stellt sich der Actionheld vor, der wie seine Kollegen in anderen Agenten-Filmen knifflige Aufträge rund um den Globus erfüllen muss. Doch McCor ist nicht im Auftrag ihrer Majestät unterwegs. Sein „Boss“ ist die Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG in Buseck bei Gießen. Das Unternehmen, das seine Produkte unter der Marke ABICOR BINZEL vertreibt, gilt als weltweiter Marktführer für Schutzgas-Schweiß- und Schneidbrenner für die gängigsten Verfahren MIG/MAG, WIG und Plasma. Was die leistungsstarken Schweißbrenner alles können, wie man sie anwendet, welche Tricks und Kniffe Abicor Binzel für die Schweißer der Welt auf Lager hat, zeigt der Agent anschaulich bei seinen Einsätzen und spricht so die Menschen in der Welt des Schweißens auf unkonventionelle Weise direkt an. Und die Werbung funktioniert. Mehr als 600.000 Brenner werden pro Jahr produziert, von der Massenware bis zum kundenspezifischen Einzelstück. Fast 12.000 verschiedene Brenner, Verschleißteile und Zubehörartikel sind im Angebot. Damit setzte das 1945 gegründete Unternehmen mit inzwischen weltweit 1.000 Mitarbeitern 2015 140 Mio. Euro um. „Zahlreiche patentierte Entwicklungen von uns prägen die Welt des Schweißens und Schneidens“, betont Geschäftsführer Emil Schubert. Gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer Dr.-Ing. Torsten Müller-Kramp tut er alles, damit das Werk Buseck mit seinen 360 Mitarbeitern am Hochlohnstandort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt. Bereits im Jahr 2000 wurde ein Rationalisierungsprojekt gestartet und eine schlanke Produktion eingeführt. Heute Vorbild für die anderen Werke. Die sind über die ganze Welt verteilt. In Billiglohnländern wie Tschechien und Indien wird rund um die Uhr vor allem Massenware hergestellt.

Abicor Binzel Der 007-Schweißbrenner In Buseck und Dresden sitzen dagegen Forschung und Entwicklung. Hier entstehen Know-how-trächtige Produktlösungen und kundenspezifische Sonderanfertigungen. „Wir müssen immer weiter innovativ sein, rationalisieren und mit Qualität, Lieferzeit und Service punkten“, sagt Müller-Kramp. Das Unternehmen steht im ständigen Wettrennen mit den Anbietern aus Billiglohnländern und dem damit verbundenen Preisverfall. Vor allem China holt stetig auf. Zudem gehören die Schweißbrenner mit dem markanten magentafarbenen Binzel-Punkt zu den meistkopierten Marken der Welt. „Wir haben Standards gesetzt“, sagt Geschäftsführer Schubert. „Und die schätzen unsere Kunden – und leider auch der Wettbewerb.“

Dr.-Ing. Torsten Müller-Kramp, Geschäftsführer „HESSENMETALL ist mit seinem Team der Bezirksgruppe unser ständiger Begleiter und Ratgeber in Fragen des Arbeitsrechts. Der Verband hilft mir über die Teilnahme in Gremien, Kontakte zu anderen Unternehmen zu knüpfen und Impulse für die Arbeit oder sogar konkrete Beratung, die die Mitgliedsfirmen sich gegenseitig geben, zu erhalten. Wir nutzen zudem gerne die Schulungsangebote im Bereich Personalführung und Arbeitswissenschaft.“

M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ 19


Johannes Hübner Sensorgetriebene Talentschmiede Eine Kickboxerin, ein Konzertcellist, ein Gleitschirmflieger beim Absprung, ein Großvater im Spiel mit dem Enkel – die Imagebroschüre der Johannes Hübner GmbH lässt nicht vermuten, dass es sich hier um einen der weltweit führenden Anbieter von Drehgeber- und Antriebstechnik für die Schwerindustrie handelt. Beispielprodukte oder Eindrücke aus der Fertigung sucht der Leser in der Broschüre vergeblich. „Unsere eigentliche Stärke sind die Menschen, die hier arbeiten und die uns mit all ihren ganz unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten letztlich nach vorne bringen“, erklärt Geschäftsführer Oliver Rüspeler. Rüspeler und Frank Tscherney, die das Unternehmen gemeinsam leiten, wissen das Engagement ihrer Belegschaft zu schätzen. Jeder der rund 100 Mitarbeiter muss an seinem Arbeitsplatz ein breites Aufgabenspektrum abdecken. Die Einarbeitung ist in wenigen Monaten nicht zu schaffen. „Bei uns braucht man eher mehrere Jahre, um sattelfest zu sein“, so Rüspeler und erzählt stolz von der sehr geringen Fluktuation. Die Beschäftigten schätzen die großen Spielräume, die sie hier haben, die Vielfalt und Abwechslung am Arbeitsplatz. Auch über den Job hinaus ist einiges im Angebot, darunter Rabatte für Besuche im Fitnessstudio, Yoga in der Mittagspause, Sprachkurse und mehr. Zudem haben Tscherney und Rüspeler ein offenes Ohr auch für private Probleme und finden eine Lösung. Nicht nur, wenn es um neue Arbeitszeiten geht, weil es zu Hause eng

20 M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ

wird durch andere Kinderbetreuungszeiten oder weil ein Familienmitglied plötzlich zum Pflegefall wurde. So viel Entgegenkommen von der Geschäftsleitung quittiert die Belegschaft mit Top-Leistung. Und so setzt Hübner weltweit Maßstäbe in der Drehgeber- und Antriebstechnik. Der Umsatz liegt bei rund 14 Mio. Euro. Die Produkte stecken in Krananlagen der Containerhäfen, in Wasser- und Windkraftanlagen, Bahntechnik, Riesenbaggern im Bergbau, in Stahlwerken und in Prüfständen. Eine Spezialität des Unternehmens sind Einzel- und Sonderlösungen. Zudem hat Hübner eine weitere Drehgeber-Baureihe entwickelt, die neuesten EU-Richtlinien folgend für mehr Sicherheit sorgt: Droht Mensch oder Umwelt Gefahr durch die laufende Anlage, werden Bewegungen automatisch gestoppt. Die Hessen bewegen sich in einem wachsenden Markt: Durch die zunehmende Automatisierung und durch den Trend zu fahrerlosen Systemen braucht die Industrie weltweit mehr Sensoren. Für Geschäftsführer Rüspeler steht fest, dass diese Erfolge hauptsächlich den Mitarbeitern zu verdanken sind. Denn, so auch der Titel der Imagebroschüre: „Hinter guten Ideen steckt immer ein Mensch.“

Oliver Rüspeler, Geschäftsführer „In Rechtsfragen steht uns HESSENMETALL mit Rat und Tat zur Seite. Die Hilfe ist sehr unbürokratisch, schnell und kompetent. Wir sind froh, dass wir uns immer auf HESSENMETALL verlassen können.“


Läuft bei Ihnen alles rund? Wenn ja, dürfte die Schenck RoTec GmbH ihre Finger mit im Spiel haben. Denn das Darmstädter Unternehmen, eine Tochterfirma der Dürr AG, ist mit rund 1.250 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von 234 Mio. Euro der Technologie- und Marktführer der Auswuchttechnik. Am Stammsitz in Darmstadt sind einschließlich Auszubildenden 500 Menschen beschäftigt. Sie entwickeln und produzieren Maschinen für die ganze Welt. Schließlich muss alles, was sich dreht, genau vermessen werden. Nur wenn Triebwerke, Turbolader, Räder und Motoren ausgewuchtet sind, laufen sie wirklich rund.

Schenck RoTec Leistungsorientierung mit Wucht Allein der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten eines Unternehmens liegt, wie er betont, bei deutschen Maschinenbauern zwischen 30 und 40 %. Von starren Regeln und überzogenen Tariferhöhungen hält er nichts. Fuchs setzt vielmehr auf Erfolgsprämien für Mitarbeiter, wenn der Betrieb gut läuft. In den letzten Jahren waren für alle gute Boni drin.

Die ausgetüftelten Maschinen von Schenck RoTec gibt es für wenige Gramm schwere Teile wie Zahnarztbohrer ebenso wie für 400 Tonnen schwere Kraftwerksturbinen. Eine eigene Entwicklungsabteilung arbeitet in enger Kooperation mit verschiedenen Hochschulen, darunter die TU Darmstadt, kontinuierlich an der Auswuchttechnik der nächsten Generation. Die Exportquote liegt bei rund 80 %. Die Hauptabnehmerländer sind neben den USA vor allem in Asien. Aber auch Russland zählt dazu. Trotz stärker werdenden Wettbewerbern, insbesondere aus dem Niedriglohnland China, will man den Produktionsstandort Darmstadt und Sitz der Firmenzentrale nicht infrage stellen. „Denn hier wurde 1907 die erste Auswuchtmaschine der Welt gebaut und hier entstehen bis heute alle Innovationen“, betont Dr. Ralf-Michael Fuchs, promovierter Ingenieur und Chef des Unternehmens. Um dem Wettbewerb auch weiterhin zu trotzen, wird hart gearbeitet. Alles Bestehende, alle Ideen, aber auch alle Produktionsabläufe und Prozesse kommen immer wieder auf den Prüfstand. „Nur so können wir schneller sein und innovativer und damit die Wettbewerber ausstechen, die nicht tarifgebunden sind und oft unter ganz anderen Bedingungen arbeiten als wir“, so Fuchs.

Dr. Ralf-Michael Fuchs, Geschäftsführer „HESSENMETALL ist für die Carl SCHENCK AG und ihre Tochtergesellschaft Schenck RoTec GmbH ein wichtiger Mittler für den Informations- und Meinungsaustausch der hessischen Unternehmen. Aktivitäten wie der jährliche Hessen-Champion Wettbewerb oder die PhysikOlympiade machen die Branche und damit die produzierende Wirtschaft in Hessen sichtbarer für die Gesellschaft. Im Tagesgeschäft schätzen wir die praktische Unterstützung und Beratung z.B. in arbeitsrechtlichen Fragen sowie die Interessenvertretung gegenüber dem Tarifpartner.“

M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ 21


Siemens-Schaltanlagenwerk Fechenheim Mit Qualität und Produktivität an die Spitze Im Trafo-Häuschen an der Ecke, im neuen Tower der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, in Offshore-Windparks und in der höchstgelegenen Zugstrecke der Erde, der Lhasa-Bahn in Tibet: Technik aus dem Siemens-Schaltanlagenwerk in Fechenheim (SWF) ist als Schlüsselkomponente moderner Stromverteilungsnetze auf der ganzen Welt zu finden.

Aber auch beim Umweltschutz und der Energieeffizienz gehört das SWF zu den Pionieren. Derzeit wird ein eigens erarbeitetes Energiemanagement-Programm realisiert, um den Verbrauch von Gas und Strom weiter zu senken. Denn auch in Zukunft will das SWF mit effizienter und umweltschonender Produktion punkten.

Etwa 100.000 Schaltanlagen werden hier pro Jahr hergestellt - Tendenz steigend. Denn das Werk der Siemens AG im Frankfurter Osten gilt als eines der produktivsten der Branche, ist einer der weltweiten Markt- und Technologieführer für gasisolierte Mittelspannungsschaltanlagen. Die Exportquote liegt bei 70 %. Mehr als 1.800 Menschen arbeiten im SWF. Damit hat sich die Belegschaft seit der Gründung des Betriebes vor über 30 Jahren mehr als verdoppelt. Der Lohn für Innovationskraft und eine enorm hohe Produktivität. Ein wesentlicher Baustein dafür ist das hauseigene Produktionssystem, das bereits andere Siemens-Werke übernommen haben. Es ist ein Mix aus einer großen Anzahl von strategischen Einzelelementen wie KVP/Kaizen und Verbesserungsvorschlägen. Die Mitarbeiter sind an allen Veränderungen beteiligt. So werden zum Beispiel einwöchige Verbesserungsworkshops viermal jährlich mit 10 interdisziplinären Teams von 5 bis 10 Mitarbeitern durchgeführt. Mit entscheidend ist hier die konsequente Verfolgung der Umsetzung von Vorschlägen, um eine entsprechende Nachhaltigkeit zu erzielen. Im Fokus liegt die komplette Wertschöpfungskette, vom Lieferanten über die Produktion und Montage bis zum Versand.

22 M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ

Rainer Welzel, Personalleiter Siemens Region Mitte „HESSENMETALL ist für uns ein vertrauensvoller Partner, der durch seine örtliche Nähe und langjährige Zusammenarbeit die Anforderungen und Gegebenheiten des Schaltanlagenwerks kennt und dadurch wichtige Unterstützungsarbeit leistet. Bei der Gestaltung von Entgeltsystemen konnten durch den langjährigen partnerschaftlichen Austausch wertvolle Impulse seitens HESSENMETALL gegeben werden. Durch den unkomplizierten Kontakt ist ein schneller Austausch zu arbeitsrechtlichen Fragestellungen möglich.“


VACUUMSCHMELZE

Neodym, Samarium und Dysprosium: Klangvolle Namen zeichnen die Metalle Patente Magnete unter dem Druck der Chinesen der Seltenen Erden aus, die man bei der VACUUMSCHMELZE GmbH & Co. KG Die werden begleitet von einem Zukunftstarifvertrag, der (VAC) in Hanau verwendet. Dabei entfalten die unscheinmit Arbeitnehmervertretern, bestehend aus Mitgliedern des baren Metalle erst durch die Verarbeitung in der Produktion Betriebsrates und der IG Metall, und mit der Unterstützung ihre besonderen Eigenschaften, zum Beispiel als Dauervon HESSENMETALL ausgehandelt wurde. magnete. Mit über 800 Patenten gilt die VAC als einer der weltweit innovativsten Betriebe bei der Entwicklung von hochwertigen industriellen Werkstoffen. Das Produktangebot umfasst ein breites Spektrum magnetisch und physikalisch hochwertiger Halbzeuge und Teile, induktiver Bauelemente für die Elektronik, Magnete und Magnetsysteme, die in den unterschiedlichsten Bereichen und Industriezweigen zum Einsatz kommen. Maßgeschneiderte Lösungen entstehen in enger Kooperation mit den Kunden und spiegeln die hohe Werkstoff- und Anwendungskompetenz wider, verbunden mit neuester Fertigungstechnologie. Mit weltweit 4.300 Mitarbeitern, davon 1.450 am Standort Hanau, wurden im vergangenen Jahr knapp 400 Mio. Euro umgesetzt. Jeweils ein Drittel des Umsatzes wird in Deutschland, Europa und im Rest der Welt erzielt. Kontinuierlich wird in den Standort Hanau investiert, unter anderem in Forschung und Entwicklung, aber auch in moderne Fertigungstechnologien. Trotz allem Können und hohem Ansehen steht das Unternehmen unter Druck. Hauptwettbewerber auf dem Weltmarkt ist China. Das Land punktet mit niedrigen Arbeitskosten und verfügt zudem über die größten Vorkommen Seltener Erden auf dem gesamten Globus. Die VAC reagierte darauf mit einer globalen Neupositionierung und umfangreichen Veränderungsmaßnahmen.

Die Vereinbarung beinhaltet einen sozialverträglichen Abbau von bis zu 189 Stellen und eine Standortgarantie bis über den 100. Geburtstag des Unternehmens im Jahr 2023 hinaus sowie den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2020. Hinzu kommen Zusagen über weitere Investitionen in Maschinen und Anlagen sowie Forschung und Entwicklung, das Angebot von jeweils 24 neuen Ausbildungsplätzen in den nächsten fünf Jahren und ein attraktives Angebot zur Altersteilzeit. Geschäftsführer Richard Boulter denkt, mit diesem Vertragsabschluss eine gute Lösung für alle Beschäftigten gefunden zu haben, die den Standort Hanau stärkt, die hiesigen Arbeitsplätze sichert und dem Unternehmen gute Chancen für die Zukunft bietet.

Thomas Brandt, Leiter Human Ressources „Neben Forschung, Entwicklung und Produktion mit qualifizierten Fachkräften und moderner Infrastruktur stellt die Einbettung und Mitgliedschaft im Verband HESSENMETALL eine wichtige weitere Säule dar, von der wir Unterstützung hinsichtlich Zukunftsfähigkeit und Erfolg aus standortpolitischer Sicht erwarten. Das trifft sowohl auf die Tarifpolitik zu als auch auf das Beratungs- und Weiterbildungsangebot.“

M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ 23


Limtronik Eine richtig intelligente Fabrik Maschinen, die den Überblick behalten, miteinander kommunizieren, für eine reibungslose Produktion sorgen und auch monotone Arbeiten übernehmen wie die kontinuierliche Kontrolle gleicher Produkte? Bei der Limtronik GmbH in Limburg ist das schon längst Realität. Das Unternehmen zählt zu den modernsten Fabriken deutschlandweit und setzt Zeichen im Bereich Industrie 4.0. (Private-)Cloudfähige Systeme steuern Anlagen und Maschinen, die untereinander selbstständig Daten austauschen und sich an Auftragslage und Fertigungsbedingungen orientieren. Alles wird erfasst, akribisch dokumentiert und ausgewertet, um Abläufe stetig zu optimieren und Kosten über die gesamte Lieferkette zu reduzieren. Automatisierte Regelkreise zur Vermeidung von Fehlern im Produktionsprozess gehören ebenso dazu wie die Optimierung des Personaleinsatzes oder die bessere Vernetzung mit dem Kunden. Aber auch Traceability-Anforderungen – dem Wunsch nach gläsernen Produkten – wird Limtronik gerecht. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen wird die lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Baugruppen und Rohteile sichergestellt. Limtronik ist ein Dienstleister für Electronic Manufacturing Services (EMS). Die Firma entwickelt und produziert mit rund 160 Mitarbeitern in Limburg und weiteren 25 im Tochterunternehmen Aurora (USA) elektronische Baugruppen sowie maßgeschneiderte Systeme im Kundenauftrag – von der winzigen, eng bestückten Leiterplatte und Baugruppen über große Schaltschränke bis hin zur Systemmontage, zum Beispiel von Messgeräten oder Überwachungskameras.

24 M+E-UNTERNEHMEN MIT HERZ

„Mit eigener Konstruktion und Produktion sowie professionellem Service und Montagedienst bieten wir unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket aus einer Hand und das reicht von der Idee bis hin zum späteren Praxistest“, betont der Geschäftsführende Gesellschafter Gerd Ohl. Als ehemaliges Bosch-Leitwerk ist man bei Limtronik bereits seit 1970 mit der Herstellung von Baugruppen und Geräten vertraut. Vor sechs Jahren stand die Firma, damals EN ElectronicNetwork Limburg, vor dem Verkauf. Gerd Ohl, der den Betrieb als Angestellter seit Jahren genau kannte, glaubte an das Potenzial des Unternehmens und das Können der Mitarbeiter – er übernahm die Firma 2010 gemeinsam mit zwei Geschäftspartnern. Mehrere Millionen Euro wurden seitdem in neue Maschinen und Anlagen investiert. Das komplette Manufacturing Executive System ist Made in Germany und wurde zuerst am Standort und später von der iTAC Software AG in Montabaur entwickelt. Gemeinsam errichtete man eine „Smart Electronic Factory“, die als Forschungs- und Demonstrations-Plattform für Industrie 4.0-Lösungen in einer realproduzierenden Fabrik genutzt wird. Mit dieser modernen IT-Infrastruktur wuchs die Mitarbeiterzahl von 90 nach der Übernahme auf 160 an. Aktuell beschäftigt Limtronik 23 Auszubildende, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit alle übernommen werden. Denn für Gerd Ohl steht fest: „Wir sind auf dem Weg zu einer richtig schlauen Fabrik, aber ohne Menschen wird es niemals gehen.“

Gerd Ohl, Geschäftsführender Gesellschafter „Meines Erachtens sollten sich alle Arbeitgeber in einer Interessengemeinschaft wie HESSENMETALL engagieren. Man bekommt den Rücken gestärkt und findet Unterstützung nicht nur bei kniffligen Themen. Der Verband bietet eine ideale Plattform zum Gedankenaustausch und eine gute Möglichkeit, ein Unternehmen und auch sich selbst persönlich weiterzuentwickeln.“


4

Arbeitsrecht Politikberatung Mitgliederberatung Prozessvertretung

Über 2.200 Gesetze und 47.000 Verordnungen regeln den deutschen Arbeitsmarkt. Schon jetzt sind hohe Regulierungen das drittgrößte Investitionshemmnis bei Unternehmern. Und die Regulierungsdynamik ist ungebrochen. Genügend Arbeit also für die Arbeitsrechtler von HESSENMETALL, unternehmerische Freiräume zu verteidigen oder zurückzuerobern – politisch zusammen mit den Dachorganisationen BDA und Gesamtmetall, operativ beratend in Hessen. Gegen belastende Gesetze haben wir Front gemacht, Abmilderungen erreicht und letztlich unsere Mitgliedsfirmen in der Umsetzung beraten: Vor allem zum Mindestlohn und zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. Wir helfen unseren Mitgliedsunternehmen, auf dem Laufenden zu bleiben und den Überblick zu behalten. Mit vielen Informations- und Vortragsveranstaltungen und ausführlichen Schulungsunterlagen bieten wir Hilfe zur Selbsthilfe, unterstützen aber auch in der Einzelfallberatung und Prozessvertretung vor den Arbeitsgerichten. Und wir betreuen 800 ehrenamtliche Arbeits- und Sozialrichter. Sie sorgen für Praxisorientierung in den Prozessen.

KOLUMNENTITEL 25


Politikberatung und Information der Mitglieder

Arbeitsschutzrecht als Steckenpferd von Gewerkschaften und Betriebsräten verlangt stets hohe Aufmerksamkeit der Arbeitgeberverbände, um ein böses finanzielles Erwachen am Ende zu vermeiden. Die Novelle der Arbeitsstättenverordnung konnte zumindest im Hinblick auf ihre absurdesten Forderungen (Stichwort: Tageslicht auf der Toilette) gestoppt werden. Allerdings erst in letzter Minute. Auch die arbeitsschutzrechtliche Pflicht, psychische Belastungen bei der Arbeit in die Gefährdungsbeurteilung aufzunehmen, stellt Unternehmen vor Rätsel. Aufgrund des hohen Beratungsbedarfs ist sie mit immensen Kosten verbunden und unterliegt der vollen Mitbestimmung des Betriebsrats. Das Thema landet zu oft in der Einigungsstelle. Mit Gefährdungsbeurteilung Leistungsfähigkeit steigern und Krankenstände senken Arbeitgeber sind verpflichtet zu prüfen, ob sie psychische Belastungsfaktoren bei ihren Arbeitsschutzaktivitäten berücksichtigen müssen. Hierbei unterstützen Sie unsere Arbeitsrechtler und Arbeitswissenschaftler in interdisziplinären Teams: am Telefon, in Info-Veranstaltungen und in den Unternehmen, auch bei Verhandlungen mit dem Betriebsrat.

Dr. Daniela Görge (links) und Nikolaus Schade (rechts) bei einer Vor-Ort-Besichtigung zur Gefährdungsbeurteilung bei einem Mitgliedsunternehmen

HESSENMETALL berät die Mitglieder, die Rat suchen, nunmehr seit mehreren Jahren in zahlreichen Veranstaltungen und Einzelberatungen arbeitsrechtlich und arbeitswissenschaftlich. Betroffen sind alle, sowohl Großkonzerne als auch der Mittelstand bis hin zu Kleinstbetrieben. HESSENMETALL hat alles dafür getan, das Thema in den Betrieben zu versachlichen. Die Gefährdungsbeurteilung dient nicht dazu, subjektive Befindlichkeiten der Arbeitnehmer in den Blick zu nehmen. Es geht darum, negativ wirkende psychische Belastungsfaktoren der Tätigkeit und des Tätigkeitsumfeldes konkret zu ermitteln und zu beseitigen. Zur Verdeutlichung: Mangelnder Handlungs- und Entscheidungsspielraum kann dazu führen, dass Arbeitnehmer aufgrund ihrer fehlenden Einflussmöglichkeit auf die Entscheidungsträger am Ende unter so hohen Zeitdruck geraten, dass sie sich als Folge in einem Zustand der Überforderung befinden und gegebenenfalls Fehler machen. Als Maßnahme können hier klare Entscheidungsfristen und die Regelung der Folgen ihrer Nichteinhaltung Abhilfe schaffen.

Die Gefährdungsbeurteilung ist die Grundlage, um auch psychische Belastungen zu ermitteln. Ende 2013 wurde dies ausdrücklich im Arbeitsschutzgesetz klargestellt. Das Thema ist zuvor in das Arbeitsprogramm 2013 – 2018 der „Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie“, einer Initiative von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern, aufgenommen worden. Dadurch ist die Gefährdungsbeurteilung insgesamt verstärkt in das Blickfeld der Aufsicht getreten. Die Prüfungen durch die Aufsichtsbehörden haben begonnen. Zudem ist das Thema mitbestimmungspflichtig.

Beim Herausarbeiten solcher möglichst einvernehmlicher und auch kosten- und zeiteffizienter Lösungen konnten wir mittlerweile zahlreichen Mitgliedern Unterstützung bieten oder vermitteln. Eine dadurch vermiedene negative psychische Beanspruchung der Arbeitnehmer hat nachweislich und langfristig positive Nebeneffekte. Leistungsfähigkeit, Kreativität, Arbeitsproduktivität sowie Arbeitsqualität steigen, Krankenstände sinken.

Die Arbeitgeber wurden seither im schlimmsten Fall mit langwierigen Einigungsstellenverfahren, teuren externen Beratern und damit erheblichen Kosten überzogen.

Politischen Zwischenerfolg über BDA erreicht Werkverträge bleiben Flexibilisierungsinstrument und sind und bleiben im Rahmen von Industriedienstleistungen ein unverzichtbares Werkzeug, damit unsere Wirtschaft funktioniert.

26 ARBEITSRECHT


Prof. Dr. Franz-Josef Rose (rechts) mit der Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Ingrid Schmidt und Wolfgang Drechsler (zweiter von rechts) beim Erfahrungsaustausch

HESSENMETALL hat sich vehement für deren Erhalt eingesetzt. Wir haben uns sehr gefreut, dass unseren BDA-Kollegen beim noch einmal überarbeiteten Arbeitsentwurf aus dem Bundesarbeitsministerium zu Werkverträgen und Zeitarbeit wichtige Änderungen gelungen sind: insbesondere die Regelung zu Werk- und Dienstverträgen Selbstständiger und die Definition eines Arbeitsverhältnisses in § 611a BGB. Der gefürchtete Kriterienkatalog und die Beweislastumkehr zu Lasten der Arbeitgeber sind entfallen. Nach der nun vorgeschlagenen Definition ändert sich zumindest am Recht des Werk- und Dienstvertrags aller Voraussicht nach nichts. Aber Wachsamkeit ist geboten, bis das Gesetz in seiner endgültigen Version verabschiedet ist.

HESSENMETALL fordert, dass dieses Verbot entfällt, denn danach müssten auch solche Zeitarbeitnehmer zurückgezogen werden, die bereits vor Beginn des Arbeitskampfs im bestreikten Betrieb eingesetzt sind. Ein Zeitarbeitnehmer wird aber nicht „als Streikbrecher“ eingesetzt, wenn er schon vor dem Streik im Betrieb tätig war. Außerdem muss die konzerninterne Vermittlung ausgenommen werden. Das Streikeinsatzverbot kann sich nur auf die gewerbsmäßige Personalvermittlung beziehen.

Zeitarbeit bleibt im Fokus unserer Arbeit Bei der Zeitarbeit bleiben indessen noch viele Forderungen, für die wir uns weiter mit BDA und Gesamtmetall einsetzen werden. Zeitarbeit muss als Einstiegs- und Flexibilisierungsinstrument erhalten bleiben und darf nicht zu Tode reguliert werden. Zu den Themen gleiche Bezahlung („equal pay“) und Höchstüberlassungsdauer sind zwar neue, etwas arbeitgeberfreundlichere Kompromissformulierungen im Entwurf. Wir müssen und werden aber weiter darauf hinwirken, dass im Gesetz der Begriff „equal pay“ dahingehend präzisiert wird, dass er sich ausschließlich auf das tarifliche Grundentgelt bezieht. Dies ist auch im überarbeiteten Arbeitsentwurf nicht geschehen. Es muss sich aus dem Gesetz klar ergeben, welche Vergütungsbestandteile unter „equal pay“ fallen. Ein weiteres Negativbeispiel ist das immer noch im Arbeitsentwurf enthaltene, umfassende Verbot des Einsatzes von Zeitarbeitnehmern als vermeintliche Streikbrecher. Dieses Verbot stellt ein wesentliches Hindernis für unsere Unternehmen dar, die Zeitarbeit zur Flexibilisierung nutzen zu können.

ARBEITSRECHT 27


Erfolgsbeispiele im Kollektivrecht

Unsere Bezirksgruppen-Juristen vertreten unsere Mitglieder bei Arbeits- und Sozialgerichtsprozessen. Zudem begleiteten wir Einigungsstellen- und Sozialplanverhandlungen. Wir beraten und betreuen die Mitgliedsunternehmen kompetent und umfassend in arbeits- und sozialrechtlichen Fragestellungen. Wir unterstützen sie nicht nur bei gerichtlichen Auseinandersetzungen, sondern auch bei Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretungen und der IG Metall. Wir sind erfahren in der Formulierung von Tarifverträgen und kennen unserere Mitgliedsunternehmen sowie unseren Sozialpartner IG Metall genau. Deshalb können wir kollektivrechtliche Regelungen besonders gut entwerfen und verhandeln. Da wir in allen hessischen Gerichten täglich ein- und ausgehen, kennen wir auch die Arbeitsrichter bestens.

lungen, insbesondere mit gewerkschaftlichen Verhandlungspartnern, aufzulösen und für die Unternehmen bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Dass auch in den genannten Ausnahmesituationen die Juristen des Verbandes, allein aus der Kenntnis der Mitgliedsunternehmen heraus, die berufenen Vertreter unserer Mitgliedsunternehmen sind, mögen die sechs folgenden Beispiele zeigen.

FALL 1: ZURÜCK IN DIE TARIFBINDUNG

In Ausnahmesituationen unterstützen kann am besten, wer den Normalfall kennt Immer wieder stehen unsere Juristen vor dem Phänomen, dass bei größeren Personalabbaumaßnahmen oder Krisenszenarien in Unternehmen, wie etwa Insolvenzsituationen, großen Anwaltskanzleien die Vertretung der Unternehmen übertragen wird – sei es in Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft oder der Umsetzung notwendiger Anpassungsmaßnahmen. Das trifft besonders zu im Falle von Großunternehmen oder Unternehmen, die ausländische Anteilseigner haben, denen Verbandsstrukturen in Deutschland unbekannt sind. Diese Übertragung erfolgt, obwohl unsere Juristen sonst die gleichen Unternehmen in hervorragender Weise vertreten und beraten.

Ein großes Mitgliedsunternehmen versuchte, notwendige Kosteneinsparungen auch durch den Wechsel in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung umzusetzen. Als dies im Unternehmen bekannt wurde, meldete sich die IG Metall und forderte das Unternehmen auf, die Tarifbindung z.B. über einen Anerkennungstarifvertrag wiederherzustellen. Das Unternehmen lehnte derartige Festlegungen jedoch ab, was zu einer Urabstimmung im Unternehmen mit einem nachfolgenden Erzwingungsstreik führte. Gegen den Rat des Verbandes, dass eine Lösung dieses Konfliktes nur im Rahmen von Verhandlungen mit der IG Metall erfolgen und eine gerichtliche Konfrontation nur zulasten des Unternehmens gehen könne, setzten die beauftragten Rechtsanwälte darauf, den Streik im Wege einer einstweiligen Verfügung beenden zu können. Diese Strategie der Anwälte scheiterte in zwei Instanzen, was zur Folge hatte, dass das Unternehmen unter dem Druck der Streikmaßnahmen der IG Metall wieder in die Mitgliedschaft mit Tarifbindung zu wechseln gezwungen war.

Die Unternehmen begründen ihre Vorgehensweise häufig damit, dass nur die Strukturen von Großkanzleien geeignet seien, die Interessen der Unternehmen in entsprechenden Ausnahmesituationen bestmöglich zu vertreten. In schöner Regelmäßigkeit müssen unsere Juristen aber am Ende oft hinzugezogen werden, um z. B. festgefahrenen Verhand-

In umfangreichen Verhandlungen mit der IG Metall gelang es dem zuständigen regionalen Geschäftsführer des Verbandes, die notwendigen Maßnahmen im personellen Bereich zu verhandeln und dem Unternehmen für die Dauer von drei Jahren – innerhalb der Tarifbindung, aber mit möglichen Ausnahmeregelungen – eine eklatante Kostenentlastung zu

28 ARBEITSRECHT


Stefan Baltes, Fachanwalt für Arbeitsrecht

Hans-Joachim Jungbluth, Geschäftsführer

Dirk Widuch, Leiter der Rechtsabteilung

der HESSENMETALL-Bezirksgruppe

der HESSENMETALL-Bezirksgruppe

der HESSENMETALL-Bezirksgruppe

Rhein-Main-Taunus

Offenbach und Osthessen

Darmstadt und Südhessen

3 VON 32 JURISTEN UND 6 IHRER FÄLLE

sichern. Danach kehrte das Unternehmen vollständig in die Tarifbindung zurück.

FALL 2: 1.000 ARBEITSPLÄTZE ERHALTEN

Die zuständige Rechtsabteilung wurde lediglich sporadisch über den Gang der Verhandlungen unterrichtet, da notwendige gerichtliche Verfahren im Zusammenhang mit dem Abbau der Arbeitsplätze über den Arbeitgeberverband geführt werden sollten.

Damit hätten ca. 1.600 Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze verloren. In dieser Situation wurde der zuständige regionale Geschäftsführer gebeten, die Verhandlungen auf Seiten des Insolvenzverwalters zu begleiten. Hierdurch gelang es, insbesondere im Rahmen bilateraler Verhandlungen zwischen HESSENMETALL und der IG Metall, die Grundlagen zu schaffen, die für die Fortführung des Unternehmens notwendig waren und ca. 1.000 Arbeitsplätze sicherten.

Im Rahmen dieser Unterrichtungen warnten die Verbandsjuristen im Hinblick auf die gewählte Vorgehensweise der das Unternehmen vertretenden Anwälte mehrfach vor möglichen Problemen bei der Umsetzung der personellen Maßnahmen. Leider wurde auf diese Hinweise aber nicht eingegangen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen und der damit einhergehenden gerichtlichen Verfahren zeigte sich dann, dass die Warnungen von HESSENMETALL weitestgehend berechtigt waren und sich erhebliche Probleme bei den gerichtlichen Verfahren ergaben, die gegen die ausgesprochenen Personalmaßnahmen erfolgten. Eine Einbeziehung des Verbandes in die Verhandlungen, insbesondere mit der IG Metall, hätte dafür sorgen können, die notwendigen Personalmaßnahmen weit problemloser umzusetzen, als dies nunmehr in aufwändigen gerichtlichen Verfahren der Fall ist.

FALL 3: SOZIALVERTRÄGLICHE BETRIEBSSCHLIESSUNG

FALL 4: MEHR FLEXIBILITÄT GEGEN ENTFRISTUNG

In einem dritten Fall verhandelte ein Unternehmen einen Arbeitsplatzabbau für mehrere 100 Arbeitsplätze verbunden mit einer entsprechenden Betriebsschließung. Interessenausgleich- und Sozialplanverhandlungen erfolgten ohne Beteiligung des Verbandes.

Oft ist es das Beste, einen guten Deal für beide Seiten zu erarbeiten: In einem vierten Fall wollte ein Mitgliedsunternehmen eine Erhöhung der Flexibilität bei der Anpassung des Personalbedarfs im Rahmen von Auftragsschwankungen erreichen. Für das Unternehmen wurde ein firmenbezogener

In einem zweiten Fall sah sich ein Mitgliedsunternehmen einer Insolvenzsituation ausgesetzt. Der Insolvenzverwalter versuchte, Teile des Unternehmens zu erhalten und einem Investor zu übertragen. Die zunächst ohne Beteiligung des Verbandes geführten Verhandlungen mit den Betriebsverfassungsgremien und der IG Metall standen vor dem Scheitern.

ARBEITSRECHT 29


Ergänzungstarifvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen: Er sah vor, die Höchstdauer für sachgrundlose Befristungen auf 48 Monate, die Anzahl zulässiger Verlängerungen für sachgrundlos befristete Arbeitsverträge auf fünf auszuweiten. Im Gegenzug verpflichtete sich das Unternehmen, während der Laufzeit des Ergänzungstarifvertrages einen Teil der befristet Beschäftigten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen.

FALL 5: MEHR ARBEITSZEIT UND AZUBI-ÜBERNAHME In einem fünften Fall konnte auf Wunsch eines tarifgebundenen Mitgliedsunternehmens durch einen firmenbezogenen Ergänzungstarifvertrag geholfen werden, die tarifvertragliche Quote der Beschäftigten mit einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden von den tarifvertraglich vereinbarten 13 auf 25 % zu erhöhen. Das Mitgliedsunternehmen verpflichtete sich im Gegenzug zur Übernahme einer bestimmten Anzahl Ausgebildeter in ein Arbeitsverhältnis.

FALL 6: NEUES ARBEITSZEITMODELL Bei einem Mitgliedsunternehmen bestand die Anforderung an die Geschäftsleitung und den Betriebsrat, das vorhandene Arbeitszeitmodell im Rahmen der tarifvertraglichen Regelungen zu renovieren und zukunftsfest zu gestalten. Es hatte sich in der Vergangenheit gezeigt, dass sich durch die fehlende Flexibilität des alten Modells Schwierigkeiten einstellten, auf kurzfristige Kundenanforderungen zu reagieren und häufiger Aufträge auch fremdvergeben werden mussten, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des hessischen Produktionsstandorts gefährdet hätte.

30 ARBEITSRECHT

Daher verhandelte das Unternehmen mit Unterstützung von HESSENMETALL intensiv mit dem Betriebsrat und der IG Metall über ein neues Arbeitszeitsystem. Nach einer Vielzahl von Verhandlungsterminen konnte ein System gefunden werden, das nicht nur die Schwächen des alten Arbeitszeitsystems beseitigte, sondern auch in Zukunft dafür sorgt, dass Make-or-Buy-Entscheidungen für den südhessischen Standort getroffen werden können. So wurde die tägliche Betriebsnutzungszeit, auch durch Einführung versetzter Arbeitszeiten, merklich erweitert. Für Auftragsspitzen wurde die Möglichkeit der grundsätzlich freiwilligen, aber nötigenfalls auch festlegbaren Samstagsarbeit geschaffen. Um auf Auftragsschwanken sehr schnell und flexibel reagieren zu können, sieht das neue Arbeitszeitsystem kurze An- und Absagefristen sowie die kurzfristige Schaffung zusätzlicher ungeplanter Schichten vor. Bei alldem wurde dennoch darauf Wert gelegt, dass durch die festgelegten Rahmenbedingungen die Mitarbeiter sowohl bei der Urlaubsplanung als auch bei der Arbeitszeit ein Höchstmaß an Planungssicherheit haben. Die demografische Komponente fand bei dem Angebot von Gesundheitschecks und zusätzlichen freien Tagen für ältere Mitarbeiter im Schichtdienst Berücksichtigung. HESSENMETALL konnte für das Unternehmen in konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Tarifpartner die Möglichkeiten des Tarifvertrages aufzeigen und bei deren Umsetzung unterstützen.


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Kompetent überall vor Ort Die fünf Bezirksgruppen von HESSENMETALL

HESSENMETALL verfügt mit seinen Bezirksgruppen in Kassel, Wetzlar, Frankfurt, Offenbach und Darmstadt über ein hessenweites Dienstleistungsnetz. Deshalb kann der Arbeitgeberverband seinen 550 Mitgliedsunternehmen den geballten Sachverstand immer aus nächster Nähe und durch vertraute Fachleute anbieten. Die Kombination aus Kompetenz und guter Kenntnis der betreuten Unternehmen ist der Schlüssel für erfolgreiche Mitgliederbindung:

NORDHESSEN Jürgen Kümpel Tel.: 0561 1091-50

MITTELHESSEN Dr. Dirk Hohn Tel.: 06441 7008-12

RHEIN-MAIN-TAUNUS Friedrich Avenarius Tel.: 069 95808-231 OFFENBACH UND OSTHESSEN Hans-Joachim Jungbluth Tel.: 069 8600429-0 DARMSTADT UND SÜDHESSEN Wolfgang M. Drechsler Tel.: 06151 2985-41

t Die Juristen beraten und betreuen die Geschäftsleitungen und Personalabteilungen rund um die Umsetzung des Tarifvertrags und vertreten sie in allen arbeits- und sozialrechtlichen Belangen. t Die Manager für Kommunikation und Bildung repräsentieren die Metall- und Elektro-Industrie bei der Politik vor Ort, werben für qualifizierten Nachwuchs, vermitteln Kontakte zwischen Schule und Wirtschaft und informieren über die Angebote unserer Bildungswerke.

Gemeinsam wirken 2.140 Beratungsgespräche im Verband 2.500 Beratungsgespräche in Mitgliedsunternehmen ca. 51.000 telefonische Beratungsgespräche 52 Einigungsstellen- und Sozialplanverhandlungen 47 Personalleiter-Sitzungen 155 Sitzungen von Arbeitskreisen 620 Erfahrungsaustausch-Kreise und Unternehmergespräche

KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT 31


Bezirksgruppe Nordhessen Industrie mit Kultur

Kasseler Positionspapier zur Tarifpolitik von HESSENMETALL übernommen Das „Kasseler Positionspapier zur modernen Tarifpolitik“ wurde im Herbst 2015 im Mitgliederrat Nordhessen gemeinsam mit seinem Vorstand und der Geschäftsführung diskutiert und verabschiedet. Durch Beschluss im Tarifpolitischen Ausschuss (TPA) von HESSENMETALL wurde es mittlerweile auf Landesebene zum „Hessischen Papier zur modernen Tarifpolitik“ erhoben. Damit ist es gelungen, den nordhessischen Impuls erfolgreich über das gesamte Tarifgebiet auszudehnen. Das Papier beinhaltet vier Forderungen: Aufstellen arbeitgeberseitiger Forderungen in der Tarifrunde 2016, mittelfristige Anpassung der Tarifverträge, Übertragung der Verantwortung auf die Betriebsparteien und neue Formen der Konfliktlösung. Das Fazit des Positionspapiers: Nur moderne Tarifverträge werden die Tarifbindung stärken. Pilotabschlüsse können nicht alles für alle Branchen und alle Formen der Betriebe lösen. Zur Stärkung der Tarifautonomie ist es notwendig, zeitgemäße Tarifverträge mit flexiblen Regelungen zu schaffen, die differenzierte und passgenaue Lösungen für die Betriebe ermöglichen. Nur so kann die Tarifpolitik für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite einen sicheren Rahmen bieten. Die Tarifpolitik muss durch intelligente Öffnungsklauseln und Delegation auf die betriebliche Ebene Raum für betriebsspezifische Lösungen gestatten. Internationale Kunstausstellung zum 125-jährigen Bestehen Immer wieder hat sich die Bezirksgruppe Nordhessen in den letzten Dekaden mit dem Thema Industriekultur befasst, verschiedenste Projekte initiiert und damit erreicht, industrielle Produktion fern von politischer Bewertung und Ideologie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das 125-jährige Jubiläum knüpfte an das bisherige Engagement für die Industriekultur in Nordhessen an.

32 KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT

Es stellte mit seinem Arbeitsansatz WERK/KUNST/WERK 14 Unternehmen. 14 Künstler. 14 Werke. - die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie in den Vordergrund. Die Idee, Künstler sich mit industrieller Produktion auseinandersetzen zu lassen, war ein Experiment mit offenem Ergebnis. Die Kunstwerke, die während dieses kreativen Prozesses entstanden, waren so vielfältig und unterschiedlich wie die Unternehmen und die Künstler selbst. Das Ergebnis zeigte: Es hat sich gelohnt. Zum feierlichen Festakt konnten über 250 Gäste begrüßt werden. 1.000 Interessierte besuchten die Ausstellung, 600 Kataloge wurden ausgegeben und die Resonanz der Besucher und der Medien hat die Erwartungen weit übertroffen. Für die Unternehmen war die Beteiligung an diesem Projekt ein voller Erfolg, der hier und da noch für weitere Aktivitäten mit den Künstlern Pate stand.

Die Metall- und Elektro-Industrie ist nach wie vor der wichtigste Industriezweig in unserer Region. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Branche ihre Anteile an der Wertschöpfung und Beschäftigung stabilisieren und ihren Beitrag zum Wohlstand deutlich erhöhen. „Die M+E-Industrie in Nordhessen steht für Spitzentechnologie und Innovation. Sie ist der Motor der heimischen Wirtschaft. Die Mischung aus großen Unternehmen, darunter eine Reihe von Weltmarktführern, und einer großen Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen sichert dabei die Beschäftigung in der Region. Nordhessen ist gesund und wächst. Die knapp 140 Mitgliedsunternehmen mit über 24.000 Beschäftigten tragen wesentlich zu dieser positiven Entwicklung bei.“ Jürgen Kümpel jkuempel@hessenmetall.de Tel.: 0561 1091-50


Gesamtmetall Hauptgeschäftsführer Oliver Zander (rechts) mit dem Vorsitzenden Carsten Rahier (2. v. l.) und Geschäftsführer der HESSENMETALL Bezirksgruppe Nordhessen Jürgen Kümpel (links) bei der Jubiläumsfeier am Kasseler Kulturbahnhof.

Special 125-Jahre-Jubiläum in Berlin und Kassel 1890 entstanden in verschiedenen Regionen im deutschen Reich Arbeitgebervereinigungen. Die Industrieunternehmer aus Kassel waren von Anfang an mit dabei. 125 Jahre Gesamtmetall: Der lange Weg zur Tarifpartnerschaft Zum Festakt in Berlin anlässlich des 125-jährigen Jubiläums am 12. Juni 2015 legte GESAMTMETALL seine um einen 2. Band ergänzte Verbandschronik vor. „Der lange Weg zur Tarifpartnerschaft“ beschreibt auf 751 Seiten die Geschichte von Gesamtmetall in den Jahren 1990 – 2015 – vom Vorabend der Wiedervereinigung bis zum jüngsten Tarifabschluss 2015. Deutlich wird dabei, dass die Geschichte des Dachverbandes eng an die Geschichte der Gewerkschaft geknüpft ist. Immer wieder begegnen sich Gesamtmetall und IG Metall am Verhandlungstisch. Immer wieder zwingen die sich ändernde wirtschaftliche Lage, politische Einflussnahme oder unvorhersehbare Ereignisse die Tarifpartner in schwierige Situationen, in denen dennoch ein gemeinsamer Lösungsweg gefunden werden muss – bis zum heutigen Tag. „Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht, aber sie gibt Orientierung. Sie macht bisweilen auch Mut, wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht. Die Geschichte von Gesamtmetall zeigt, welch prägende Stärke Tarifautonomie und Tarifpartnerschaft auch heute noch besitzen“, betont Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger im Vorwort.

125 Jahre Arbeitgeberverband in Cassel: 125 Jahre Industriegeschichte Vor 125 Jahren wurde der „Verband Casseler Industrieller“ gegründet. Ein kurzer Blick zurück im Zeitraffer: 1888 gab es die erste Zusammenkunft von deutschen Betrieben der Metallindustrie, um einen reichsweiten „Verband der Metallindustriellen“ zu gründen. Zwei Jahre später - im gleichen Jahr 1890 wie der „Gesamtverband deutscher Metallindustrieller“, der Vorläufer von GESAMTMETALL - gründete sich in Kassel der VCI, „Verband Casseler Industrieller“ mit insgesamt 3.786 Beschäftigten in den Branchen Maschinenbau, Eisenguss sowie Lokomotiv- und Waggonfabrikation. Im Jahr 1908 hatten die Unternehmen des Verbandes bereits 8.000 Beschäftigte, deren Zahl sich in den Folgejahren rapide erhöhte. Allein Henschel hatte rund 10.000 Mitarbeiter. Damit war die Metallindustrie schon damals die beschäftigungsstärkste Branche in der Region. Am 6. Mai 1947 wurde der Verein „Bezirksgruppe Kassel der sozialrechtlichen Fachgemeinschaft Metall in Hessen e. V.“ gegründet, der bereits am 12. November desselben Jahres wiederum umbenannt wurde. Heute sind wir der „Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen, Bezirksgruppe Nordhessen e. V.“, in der Öffentlichkeit, bei den Medien, politischen Entscheidungsträgern und Multiplikatoren gut bekannt als „Arbeitgeberverband“ (AGV).

Die Verbandschronik dokumentiert die Geschichte von Gesamtmetall von 1990 – 2015

KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT 33


Bezirksgruppe Mittelhessen Mit starken Marken und gutem Nachwuchs erfolgreich Mitgliederversammlung 2015 bei Kultmarke Leica Camera Die Rückkehr der Marke Leica Camera nach Wetzlar im Jahr 2014 war Anlass für die Bezirksgruppe Mittelhessen, die Jahresmitgliederversammlung 2015 im neu gebauten Firmensitz des Unternehmens abzuhalten. Im Rahmen der abendlichen Vortragsveranstaltung präsentierte Dr. Andreas Kaufmann als Aufsichtsratsvorsitzender die Ideen und Visionen hinter dem Unternehmen Leica. Nachwuchsgewinnung: Erfolgreiche Module etabliert Bereits zum fünften Mal hat sich die Bezirksgruppe Mittelhessen zur Unterstützung der heimischen Mitglieder an der regional größten Ausbildungs- und Studienmesse „Chance“ in Gießen beteiligt. Gemeinsam mit den teilnehmenden Mitgliedsunternehmen und dem neuen M+E-InfoTruck wurde an zwei Tagen überaus erfolgreich für Ausbildungsberufe und Studiengänge der Metall- und Elektro-Industrie geworben. Im neuen Jobmatching-Projekt wurden Studenten der mittelhessischen Universitäten mit Betrieben aus der M+E-Industrie zusammengebracht. Nach einer detaillierten Vorauswahl hatten beide Seiten an einem Vormittag die Gelegenheit, sich über Praktika, Trainee-Programme, Plätze für Masterarbeiten und freie Stellen auszutauschen. Wegen der erfolgreichen Premiere wird das Format im November 2016 erneut angeboten. Planspiel-Workshops zu arbeitsrechtlichen Themen Die Rechtsabteilung bietet seit vielen Jahren Seminare zu arbeitsrechtlichen Themen an, um Mitglieder auf dem aktuellen Stand der Rechtsprechung zu halten. Zum Thema „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ wurde 2015 ergänzend eine neue Veranstaltungsreihe gestartet, die als

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v.l.: Dr. Dirk Hohn mit Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratvorsitzender von Leica Camera, Stefan Weber und Wolfram Dette, Oberbürgermeister von Wetzlar.

Planspiel in kleinen Gruppen nicht nur die juristischen Inhalte, sondern auch die praktische Umsetzung im Rollenspiel beleuchtet. Die Teilnehmer konnten sich einen vollständigen Werkzeugkasten mit allen relevanten Lösungsansätzen für den betrieblichen Alltag erarbeiten. Inzwischen haben fünf dieser immer ausgebuchten Workshops die Teilnehmer begeistert, so dass neue Veranstaltungsreihen zu den Themen „Betriebsvereinbarungen erfolgreich verhandeln“ und „Einigungsstellen zielführend meistern“ in Planung sind.

Unsere mittelhessische Region ist stark industriell geprägt. An den wichtigen Standorten zwischen Lahn und Dill finden sich die unterschiedlichsten Unternehmen aus allen Zweigen unserer Branche. Angefangen von der optischen Industrie, über traditionsreiche Gießereien bis hin zu renommierten Automobilzulieferern, sie alle sind Teil der heimischen M+E-Industrie. Gemeinsam mit uns als Ihrem Arbeitgeberverband prägen diese 128 Unternehmen die Region und produzieren mit ihren etwa 29.000 Mitarbeitern international wettbewerbsfähige Produkte. „Wir unterstützen die Betriebe u. a. bei sozialpolitischen und arbeitsrechtlichen Themen und ermöglichen so unseren Mitgliedern, sich komplett auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Zudem verstehen wir uns als Sprachrohr für die Belange unserer Branche in Mittelhessen und als eine Netzwerkplattform mit dem Ziel, den Austausch zwischen den heimischen M+E-Unternehmen zu fördern und voranzutreiben.“ Dr. Dirk Hohn dhohn@hessenmetall.de Tel.: 06441 7008-12


Harald Fiedler, DGB-Chef Rhein-Main,

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der

und Friedrich Avenarius fordern ein

Stadt Frankfurt, zeigte sich beeindruckt

digitales Gewerbegebiet für Industrie 4.0

vom M+E-InfoTruck

Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus Frankfurt industriefreundlicher gemacht Industrie 4.0 soll Markenzeichen von Frankfurt werden Magistrat und Stadtparlament haben den „Masterplan Industrie“ für eine langfristige industriepolitische Neuausrichtung mit 30 Projektvorschlägen beschlossen und folgten damit den Empfehlungen des Beirats Industrie. Mit seiner Hilfe soll Frankfurt sich als Vorreiter der Digitalisierung profilieren. Wirtschaftsförderung Frankfurt und Beirat Industrie erarbeiteten den Masterplan gemeinsam als solide Grundlage für den künftigen Umgang der Stadt mit der Industrie. Aus der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus kamen fünf Unternehmerpersönlichkeiten in den Beirat: Dagmar Bollin-Flade, Christian Bollin Armaturenfabrik GmbH, Rainer Hetzer, Continental Teves AG & Co. oHG, Dr. Michael Kassner, Leiter der Siemens Region Mitte, Dr. Ulrich Raab, Nord-Micro GmbH & Co. OHG und Ludwig Wiesner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der SAMSON AG. Flächen für ein digitales Gewerbegebiet gefordert Friedrich Avenarius, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus und der VhU-Geschäftsstelle, und Harald Fiedler, Leiter für die Region Frankfurt-Rhein-Main des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), forderten dazu vom Magistrat, neue Gewerbeflächen für expansionsund ansiedlungswillige Unternehmen auszuweisen und ein „digitales Gewerbegebiet für Industrie 4.0“ und ihre besonderen Standards zu entwickeln. Dies könnte zu einem Markenzeichen der Stadt und zu einem Wettbewerbsvorteil werden. Die bislang ausgewiesenen Flächen sind häufig nicht aktivierbar. Juristische Betreuung Die Juristen der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus beraten und betreuen die Mitgliedsunternehmen kompetent und umfassend in arbeits- und sozialrechtlichen Fragestellungen. Sie unterstützen die Mitgliedsunternehmen nicht nur bei gerichtlichen Auseinandersetzungen, sondern auch bei Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretungen und der IG Metall (s. Kapitel 04).

Firmen informieren über Berufe im neuen M+E-InfoTruck Die Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus hatte im Oktober 2015 die neue Generation der M+E-InfoTrucks an der Werner-von-Siemens-Schule in Frankfurt zur Berufsorientierung bereitgestellt. „Dass der erste Einsatz an unserer Schule stattfindet, macht uns stolz“, sagte Schulleiter Tilmann Stoodt. Mehrere Klassen aus verschiedenen Frankfurter Schulen folgten dem Aufruf zur M+E-Berufsorientierungswoche in das Schulzentrum. Oberbürgermeister Peter Feldmann lobte das „ausgezeichnete Engagement der M+E-Branche für die jugendgerechte Berufsinformation.“

Neben Pharmazeutik und Chemie, Finanzdienstleistungen und Flughafen bildet die M+E-Industrie mit 130 Mitgliedsunternehmen und über 33.000 Beschäftigten in Rhein-Main-Taunus eine wichtige Säule der Wertschöpfung. Zu ihr gehören Unternehmen aus den Bereichen Elektrotechnik, Computer, Elektronik, Maschinen- und Anlagenbau, Automobilzulieferer, Mess- und Regeltechnik, Metallbearbeitung, Abwassertechnik. Hinzu kommen Gebäudetechnik, Werkzeugbau, Flugzeugbau, Gießerei, Walzwerke. „Industrie ist Trumpf – das ist nun im Bewusstsein der Stadt angekommen. Für das maßgeblich von den Sozialpartnern in der Region angeschobene Projekt ‚Masterplan Industrie‘ muss Frankfurt aber bei der Umsetzung des ambitionierten Ziels, ein Digital-Cluster zu schaffen, auch dafür geeignete Flächen anbieten. Wir werden darauf achten, dass man sich nicht mit weniger zufrieden gibt.“ Friedrich Avenarius favenarius@hessenmetall.de Tel.: 069 95808-231

KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT 35


Helaba-Chefvolkswirtin Dr. Gertrud Traud mit dem Vorsitzenden Erwin Feldhaus und Geschäftsführer Hans-Joachim Jungbluth

Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen Mitgliederorientierung weiter ausgebaut Juristische Weiterbildung für Mitgliedsunternehmen Im Zuge flächentariflicher Ergänzungsregelungen konnte die Rechtsabteilung der Bezirksgruppe den Mitgliedsfirmen umfangreiche Unterstützung bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme geben. Neben der Beratung und Vertretung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen präsentierten unsere Fachanwälte für Arbeitsrecht den Mitgliedsunternehmen ein umfangreiches Weiterbildungsangebot. Im Fokus verschiedener Schulungen standen hier allgemeines Arbeitsrecht sowie Arbeitsrecht für Vorgesetzte. Die Angebote zum Betriebsverfassungsgesetz fanden, wie auch Veranstaltungen zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, regen Zuspruch. Die Veranstaltungen fanden auch als Inhouse-Schulung statt. Auf Grund der großen Nachfrage wird dieses Angebot weiter ausgebaut. Ziel ist es dabei, noch schneller auf die geänderte Rechtslage einzugehen. Nachwuchsgewinnung intensiviert Um die Mitgliedsunternehmen der Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen noch besser bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen, setzen wir auf neue Wege und bauen vorhandene Aktivitäten aus. So feierte der neue InfoTruck hier seine Premiere bei einem Mitgliedsunternehmen: der manroland sheetfed GmbH in Offenbach. An drei Tagen besuchten Schüler die hochmoderne rollende Berufsberatung, erfuhren viele Fakten über einzelne Berufsbilder und den Arbeitsalltag in der M+E-Industrie. Durch einen Besuch der modernen Ausbildungswerkstatt und Gespräche mit Auszubildenden des Unternehmens erhielten die Jugendlichen den passenden Einblick in die Praxis. Ähnliche kombinierte Veranstaltungen sind für die gesamte Region geplant. Nach der gelungenen Premiere der Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen auf der Berufs- und Ausbildungsmesse Vocatium Rhein-Main 2014 wurden Stand und Erscheinungsbild verbessert. Die Zahl der Beratungsgespräche zum Ausbildungsstellenangebot mit Vertretern aus den

36 KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT

Mitgliedsunternehmen der Region konnte – im Vergleich zum Vorjahr – verdreifacht werden. M+E-Forum 2015: Was bewegt Konjunktur & Märkte? Der Vortrag von Frau Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, stand im Mittelpunkt des M+E-Forums 2015. Der aktuellen Situation geschuldet, bildete die Krise in Griechenland und die möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft in den Euro-Staaten den Schwerpunkt des Vortrages. Traditionsgemäß organisierte die Bezirksgruppe diese Veranstaltung im Klingspor Museum in Offenbach. Zur Unterstützung der Arbeit des Museums übergab Erwin Feldhaus, Geschäftsführer der Röder Präzision GmbH in Egelsbach und Vorstandsvorsitzender der Bezirksgruppe, dem Museumsleiter Dr. Stefan Soltek eine Spende über 1.500 . Die Region Offenbach und Osthessen profitiert von der Lage am Rande des Rhein-Main-Gebietes. Wichtige Firmen der Automobilzulieferindustrie und der Werkstoffkunde haben hier entlang des Main ihren Sitz. Mitgliedsfirmen wie ABB in Hanau oder GKN Driveline in Offenbach bilden den industriellen Kern der Region. In den vergangenen Jahren konnte die Bezirksgruppe ihr Wirkungsfeld mit 60 Mitgliedsunternehmen und rund 15.000 Angestellten erfolgreich bis nach Fulda ausbauen. Firmen wie John Crane oder Element Six tragen hier entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg der Region bei und bereichern die Kommunikation innerhalb der Branche. „Vom starken Netzwerk der Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen in der Region Offenbach-Hanau-Fulda profitieren schon jetzt zahlreiche Unternehmen und wir arbeiten auch in Zukunft daran, Firmen von den Vorteilen dieser starken Gemeinschaft zu überzeugen.“ Hans-Joachim Jungbluth hjungbluth@hessenmetall.de Tel. 069 8600429-0


v.l.: Dr. Albrecht Hallbauer, Oliver Stein, Gottfried Hupfer, Wolfgang Drechsler

Beim Stabwechsel: Ulrich Schumacher (l.)

Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen Innovativ und nachwuchsorientiert Mehr Investitionen nötig „Zu hohe Lohnstückkosten, eine schwächelnde Auslandsnachfrage, milliardenschwere Leistungsausweitungen in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie die geplante Neuregelung von Zeitarbeit und Werkverträgen sind Gift für die Investitionskultur“, war sich der Vorstand der Bezirksgruppe anlässlich der Pressekonferenz zur Herbstumfrage einig. Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen, wie der Digitalisierung der Arbeitswelt und der Integration einer großen Zahl an Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, braucht die Wirtschaft am Standort investierende Unternehmer und eine dynamische Gründerszene. Stabwechsel im Vorsitz: Schumacher folgt auf Hallbauer Die 125 HESSENMETALL-Mitglieder der Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen wählten auf ihrer Jahresmitgliederversammlung am 16. März 2016 einen neuen Vorstand und Mitgliederrat. Neuer Vorsitzender wurde Ulrich Schumacher. Seit 1. Juli 2014 ist Schumacher Geschäftsführer Human Resources und Arbeitsdirektor der Opel Group GmbH. Gleichzeitig ist Schumacher seit 1. Mai 2013 Vorstand Personal und Arbeitsdirektor der Adam Opel AG sowie seit 1. Januar 2015 Sprecher des Vorstands. Dr. Albrecht Hallbauer wurde nach 22 Jahren als Vorsitzender verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit 1984 war er in zahlreichen Ehrenämtern für HESSENMETALL tätig. In seiner Laudatio würdigte der Vorstandsvorsitzende von HESSENMETALL Wolf Matthias Mang die Verdienste Hallbauers: Der erfolgreiche mittelständische Unternehmer aus Viernheim habe in seinem Leben viel bewegt und aktiv gestaltet – ob als dreifacher Familienvater, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Mannheim oder Gesellschafter der Hallbauer Metallwarenfabrik, die von ihm 2006 erfolgreich mit der spanischen Samoa-Gruppe zur Samoa-Hallbauer GmbH zusammengeführt wurde.

Der neue „InfoTruck“ erstmalig unterwegs in Südhessen Rund 700 Schülerinnen und Schüler aus Ober-Ramstadt, Reichelsheim, Darmstadt und Trebur informierten sich im Herbst 2015 im neuen InfoTruck der Metall- und ElektroIndustrie über „M+E-Berufe mit Zukunft“. Zehn Firmen aus der Region beteiligten sich mit Azubis und Ausbildern am ersten Truck-Einsatz in Südhessen - darunter Opel, EnviroChemie, Bosch Rexroth, Karl Elektronikbau, Jäger direkt, Continental und SIRONA. Die südhessischen Arbeitgeber ziehen beim Thema „Nachwuchsgewinnung“ gemeinsam mit der IG Metall an einem Strang.

In den Wirtschaftszweigen Mess- und Regeltechnik, Fahrzeug-, Anlagen- und Maschinenbau ist Südhessen einer der wichtigsten Technologiestandorte in Deutschland. In der nach DIN ISO 9001:2008 qualitätszertifizierten Bezirksgruppe sind 125 Unternehmen mit über 30.000 Mitarbeitern freiwillig organisiert. „Gemessen an der Innovationskraft, dem Kreativpotenzial und der Zukunftsfähigkeit der Industrie zählt Südhessen zu den wettbewerbsfähigsten Regionen Deutschlands. Das liegt an der großen Dichte an Forschungsinstituten, aber auch an der Innovationskraft und Industrie 4.0-Affinität der Unternehmen. Wir ermutigen den Nachwuchs: ‚Starte Deine Karriere in Südhessen!‘ Deshalb pflegen wir unsere Netzwerke mit Schulen und Hochschulen und sind Mitveranstalter der hobit, der größten nichtkommerziellen Hochschulund Bildungsmesse in Hessen, sowie Ausrichter der Ausbildungsinfotage.“ Wolfgang M. Drechsler wdrechsler@hessenmetall.de Tel: 06151 2985-41

KOMPETENT ÜBERALL VOR ORT 37


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Unterstützung beim Employer Branding

Nachwuchssicherung Corporate Learning Prozessoptimierung

Unsere Unternehmen laufen auf einen Engpass, eine technologische Evolution und viele Chancen für neue Geschäftsmodelle zu. Zum einen machen der „War for talents“, der demografische Wandel und der sich daraus verschärfende Fachkräftemangel es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu bekommen. Schon über ein Viertel unserer Mitgliedsunternehmen geben an, nicht mehr planmäßig ihre offenen Stellen für Facharbeiter und Akademiker besetzen zu können. 13 % berichten uns über unbesetzte Ausbildungsstellen. Deshalb wird es künftig noch viel wichtiger, sich aktiv als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.

Im Standortwettbewerb der Werke hat dann derjenige die Nase vorn, der dieses Tempo bestimmt. Auch stetige Weiterentwicklung, Weiterbildung und Lernen müssen dieses Tempo mitgehen können, wenn sie dem eigenen Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit sichern wollen. Bei der Profilierung als attraktiver Arbeitgeber, der natürlich immer auch ein erfolgreicher Unternehmer sein muss, helfen wir unseren Mitgliedsunternehmen mit drei unterschiedlichen Servicepaketen: t einem umfangreichen Angebot zur Nachwuchssicherung, t einem Corporate Learning-Ansatz mit hochmodernen Weiterbildungsplattformen und einer Community t und einer arbeitswissenschaftlichen Prozessoptimierung, die das beste Wissen der Branche allen Mitgliedsunternehmen exklusiv zugänglich macht.

Dies gilt umso mehr für kleine und mittlere Unternehmen, die es naturgemäß schwerer haben, bei potenziellen Bewerbern wahrgenommen zu werden. Zum anderen entsteht mit Industrie 4.0, der Durchdringung der klassischen Industrie mit Software bis hin zur Selbststeuerung von Produkten und Prozessen, eine Arbeitswelt, in der sich Produktivitätsfortschritte noch einmal erheblich beschleunigen.

Nicht gelungene planmäßige Besetzung freier Stellen 40%

30%

20%

10%

13%

22%

27%

32%

28%

30%

0%

Auszubildende aktuell

zukünftig

38 UNTERSTÜTZUNG BEIM EMPLOYER BRANDING:

allg. Fachkräfte aktuell

zukünftig

Akademiker aktuell

zukünftig

Quelle Herbstumfrage 2015 von HESSENMETALL


Nachwuchssicherung XXL Obwohl die Metall- und Elektro-Industrie eine der attraktivsten Industrien Deutschlands ist, fällt es unseren Unternehmen bereits seit Jahren schwer, ausreichend qualifizierten Nachwuchs zu finden. 22 % der hessischen M+E-Unternehmen rechnen damit, in den nächsten drei Jahren Azubi-Stellen nicht besetzen zu können. Umso wichtiger ist es, die Talente von morgen bereits frühzeitig für die MINT-Fächer zu begeistern und die attraktiven Arbeitsbedingungen der Metall- und Elektro-Industrie zu kommunizieren. Deshalb arbeiten wir seit mehr als 20 Jahren an der Weiterentwicklung unserer Angebote für Schüler der Sekundarstufen I und II sowie für Studenten und Auszubildende. Dazu gehört ein breitgefächertes Portfolio an Instrumenten: vom M+E-InfoTruck über Wettbewerbe und Messen bis hin zu unserer Ausbildungsplatzbörse und unserem Facebook-Kanal. Der M+E-InfoTruck als mobiler Träger der Nachwuchssicherung Mehr als zwei Jahrzehnte waren unsere InfoMobile an hessischen Schulen unterwegs, um Schüler in der Berufsfindungsphase zu unterstützen. Beim Hessenforum 2015 vorgestellt,

führte uns der neu konzipierte M+E-InfoTruck im letzten Jahr in die Berufsorientierung 2.0. Der über zwei Stockwerke reichende Truck ist der mobile Träger der vollen Ladung Angebote, die HESSENMETALL den Fachkräften von morgen bietet. Auf knapp 100 m² Präsentationsfläche werden den Jugendlichen durch modernste Technik die vielfältigen und attraktiven Tätigkeitsfelder der M+E-Branche präsentiert. Praxisnah lernen die Besucher technische Zusammenhänge kennen, durch Tablets können sie Hintergrundinfos mitnehmen, interaktive Aufgabenstellungen bearbeiten oder auf dem großen Touch-Monitor alles zu den M+E-Berufen und Ausbildungsangeboten erfahren. Ein weiteres Highlight befindet sich auf der oberen zweiten Ebene mit dem riesigen Multitouchtable, der eine interaktive Erkundungsreise durch virtuelle M+E-Unternehmen ermöglicht. Insgesamt konnten im Jahr 2015 rund 10.000 Besucher die vielfältigen Informationsangebote der Trucks und InfoMobile nutzen.

Die MitmachAngebote für unsere Mitglieder Interesse an Naturwissenschaften und Technik schon in der Schule wecken Girls’Day Unternehmen laden ein, um Mädchen für M+E Berufe zu gewinnen I AM MINT Azubis bringen Schülern naturwissenschaftlich-technische Berufe nahe Bester Betriebspraktikumsbericht Anbieten und gewinnen lassen EXKLUSIV Mathematik Wettbewerb Talente frühzeitig entdecken und binden EXKLUSIV PhysikOlympiade Physikgenies in die M+E-Branchen!

Bei der Entscheidung für die Wahl einer Ausbildung helfen EXKLUSIV ausbildung-me.de Der direkte Weg in Ihr Unternehmen. Berufsbilder, Bewerbungstipps, Ausbildungsplatzbörse und viel mehr. EXKLUSIV InfoTruck Wir bringen Berufsinformationen an Hessens Schulen EXKLUSIV me-vermitteln.de Berufskundeunterricht für Lehrer leicht gemacht

Bei der Entscheidung zur Studienwahl helfen think-ing.de Zum Ingenieursstudium motivieren EXKLUSIV Ausbildungs- und Studienmessen Unternehmen und Kandidaten zusammenbringen

Innovativ weiterentwickeln im Beruf EXKLUSIV Der Innovationswettbewerb M+Eine Zukunft Klugen Nachwuchs sich messen lassen

EXKLUSIV Duales Studium Chance für den Mittelstand

Facebook: M+E Karriere Hessen Junge Talente dort erreichen, wo sie aktiv sind.

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Facebook: M+E Karriere Hessen Seit September 2014 unterstützen wir unsere Mitglieder mit einem eigenen Facebook-Auftritt bei ihrer Nachwuchssicherung. Zielgruppe von „M+E Karriere Hessen“ sind Jugendliche in der Berufsfindungsphase, also Schüler und Studenten zwischen 14 und 24 Jahren sowie Auszubildende aus der Metall- und Elektro-Industrie. Aber wir möchten auch unseren Mitgliedsunternehmen die klare Botschaft senden: Wir unterstützen Sie bei der Adressierung von potenziellen Nachwuchskräften. Über Facebook erreichen wir über 3.000 Menschen, die zu 70 % unserer Hauptzielgruppe entsprechen. Dabei bauen wir in unserer Kommunikation auf alle unsere Module der Nachwuchssicherung auf, durch Posts zum Thema Ausbildung, freie Ausbildungsplätze, M+E-Ausbildungsunternehmen, Messen, technologische Innovationen, Verdienstmöglichkeiten der Branche und vieles mehr. Gerne unterstützen wir auch die Facebook-Auftritte unserer Mitglieder und ihre Inhalte. Die Börse für Ausbildungs-, Praktikums- und Einsteigerplätze 2015 wurden die Leistungen mehrerer Webseiten unserer Nachwuchssicherung (ichhabpower.de, me-vermitteln.de, me-ausbildungsplatz.de) gebündelt und bieten unseren Mitgliedsunternehmen unter „www.ausbildung-me.de“ nun einen konzentrierten Mehrwert. Wichtiges Tool dieser Webseite ist die Ausbildungs- und Praktikumsbörse. Hier bietet sich für unsere Mitglieder exklusiv die Möglichkeit, freie Plätze für Ausbildung, duales Studium oder Praktikum einzustellen. Durch die intelligente Filterfunktion können Schüler genau die Stellen finden, die in ihrem Wunschgebiet oder ihrem Wunschunternehmen angeboten werden. Im Mai 2016 geht auch die identisch aufgebaute Einsteigerbörse unter der Domain www.discover-me.de ins Netz. Als deutschlandweit erste ihrer Art ist sie in der Familie der M+E-Schwesterverbände erneut ein hessisches Pilotprojekt und richtet sich gezielt an Universitätsabgänger und Einsteiger.

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Bestückt und aktualisiert wird die Einsteigerbörse ebenso wie die Ausbildungsbörse durch die Einstellung von Stellenangeboten der Unternehmen selbst. Die Suche kann vom Nutzer über die Filter Beruf, Unternehmen und Postleitzahl gesteuert werden. Unsere Wettbewerbe, Assessments & Messen HESSENMETALL präsentiert die tollen Ausbildungsmöglichkeiten der M+E-Industrie seit vielen Jahren zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen auf ausgewählten Ausbildungs- und Studienmessen. Wir möchten den persönlichen Kontakt, Auge in Auge, um die Fach- und Führungskräfte von morgen kennenzulernen, sie zu beraten und für unsere Mitgliedsunternehmen zu gewinnen. Auf diese Weise kommen wir jährlich mit 60.000 potenziellen Nachwuchskräften in Kontakt. Mit den branchentypisch exzellenten Konditionen für Fachkräfte, mit der guten Bezahlung und dem vielfältigen Ausbildungsangebot, mit hervorragenden Arbeitsbedingungen und guten Aufstiegschancen wollen wir die Talente von morgen überzeugen. Neu im Repertoire ist die Messe Vocatium Rhein-Main. Einzigartig ist der Assessment-Charakter der Messe. Bereits vorab können Schüler/innen 20-minütige Gespräche mit ihren Wunsch-Unternehmen vereinbaren. Zeit, sich gegenseitig intensiv kennenzulernen und sich voneinander zu überzeugen.

Ausgewählte Messen, auf die HESSENMETALL seine Mitgliedsunternehmen begleitet, sind: t hobit, Darmstadt t Ausbildung-Infotage, Bensheim und Darmstadt t Ausbildungsmesse, Wiesbaden t Chance, Gießen t Ausbildungsmessen, Kassel und Frankenberg t Ausbildungsmessen, Offenbach, Rodgau und Hanau t Vocatium, Offenbach


Auf dem ersten BarCamp des Jahres 2016, dem IntegrationsCamp am 29.02.2016, tauschten sich Vertreter aus Wirtschaft, Bildung und Verwaltung über Projekte der Flüchtlingsintegration aus.

Corporate Learning Der Weg in die digitalisierte Weiterbildung

Immer mehr digitale Technologien prägen die Arbeitswelt. In diesem Prozess sind Stabilität von Strukturen und Arbeitsmethoden eher die Ausnahme. Wie gehen Unternehmen mit den ständigen Veränderungen um? Zwei Themen rücken in den Focus: t Führung, die Mitarbeitern Orientierung bietet und Vertrauen in die eigene und die Zukunft des Unternehmens vermittelt. Das gilt insbesondere, wenn die Zeiten stürmischer werden. t Lernen als die Fähigkeit, sich an die ständigen Veränderungen der eigenen Tätigkeiten und des Umfeldes nicht nur anzupassen, sondern Arbeitsprozesse aktiv mitzugestalten und eigene Kompetenzen zu entwickeln. HESSENMETALL bietet seit 2007 ein Seminar zum Verhandeln als einer Kernkompetenz von Führungskräften an. Wer führt, der verhandelt. Ständig und auf allen Ebenen gleichzeitig. Mit Kunden, Zulieferern und Behörden, intern mit Kollegen und Mitarbeitern über die Geschäftsstrategie, mit dem Betriebsrat und Gewerkschaften über Gehalt und Überstunden. Der Workshop „Den Gegner durchschauen“ vermittelt das Know-how eines international bekannten Verhandlungsprofis. Da es sinnvoll ist, das eigene Können ständig nachzujustieren, organisieren wir für alle Absolventen des Seminars ein Alumnitreffen. „Von Profis lernen“ heißt hier auch, das Wissen mit Kollegen zu teilen und sich gegenseitig zu coachen. Die Nachfrage bestätigt den Bedarf.

Corporate Learning Community: Lernen im Arbeitsalltag „Lernen“ ist in Zeiten technologischer Umbrüche eines der wichtigsten Themen für Unternehmen. Wir lernen ständig. Der größte Teil unseres neuen Wissens und unserer Kompetenz entsteht jedoch nicht in formalen Lernangeboten wie Seminaren und Schulungen, sondern im Arbeitsalltag. Durch Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzen, durch den Austausch mit Experten, über Internetforen und Chats. Professionelle Netzwerke erhalten durch das Internet eine immer größere Bedeutung. Alle Themen, die mit Lernen und Personalentwicklung im Unternehmen zusammenhängen, behandeln wir in den regelmäßigen Treffen der CorporateLearningCommunity für Weiterbildungs- und Personalprofis. Die Community spricht nicht nur über neue Lernformen, sie praktiziert sie auch in den eigenen Sitzungen. Der Austausch untereinander und die gemeinsame Erarbeitung neuer Themen stehen im Mittelpunkt. Mit aktuell 55 Corporate Learning-Profis aus unterschiedlichen Branchen und aus ganz Deutschland ist hier so viel Wissen konzentriert, das jede Frage und jedes Problem entweder beantwortet, gelöst oder zumindest ein Lösungsvorschlag entwickelt werden kann. Corporate Learning Camp Einmal im Jahr laden wir eine breite e Fachöffentlichkeit zum Corporate LearningCamp (CLC) in der Frankfurt University of Applied Sciences ein. Das Camp hat sich in der Fachöffentlichkeit etabliert. Die Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences steht seit Anfang 2016 auch auf vertraglicher Basis. Die Form des BarCamps rCamps hat sich gerade für den professionellen Austausch und für die Entwicklung neuer Netzwerke bewährt.

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Die komplette Broschüre steht zum Download bereit unter www.vhu.de

Neue Studie zu Fachkräften 4.0

„Das Rüstzeug für die Anwendung von Industrie 4.0 erhalten unsere jungen Talente in der dualen Ausbildung und sind damit bestens für die Herausforderungen des späteren Berufslebens vorbereitet.“ Dominique Döttling, Director of Global Talent & Development, Europe Transformation Leader der Opel Group GmbH

„Mit dem stetigen Rückgang der dualen Berufsausbildung und dem weiteren Wachstum des akademischen Sektors verspielen wir in Hessen und Deutschland einen entscheidenden Standortvorteil. Der gut ausgebildete Facharbeiter ist für eine Industrie- und Exportnation gerade in der Entwicklung zur Industrie 4.0 unverzichtbar. Deshalb müssen Abitur und duale Ausbildung gleichwertige Chancen in das Berufsleben eröffnen, um alle Potenziale für die digitale Zukunft zu heben“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer von HESSENMETALL und der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), im April 2016 anlässlich der Vorstellung der Studie „Fachkräfte für die Industrie 4.0 – Für eine Neuorientierung im Bildungssystem“, die HESSENMETALL unterstützte. Die Studie zeigt auf 120 Seiten, vor welchen Herausforderungen die Wirtschaft im Umbruch zur Industrie 4.0 steht

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„Abitur und Ausbildung müssen gleichwertige Chancen in das Berufsleben eröffnen, um alle Potenziale für die digitale Zukunft zu haben.“ Volker Fasbender, VhU-Hauptgeschäftsführer

und welche Kompetenzen Fachkräfte in Zukunft brauchen werden. Sie analysiert die Fehlentwicklungen im Bildungssystem wie den ungebrochenen Trend zur Akademisierung und die drohende Marginalisierung der dualen Berufsausbildung. Sie begründet, weshalb die konsequente Umsetzung der Durchlässigkeit zwischen dem akademischen und dem beruflichen Bildungssystem dringend erforderlich ist. Sie entwickelt am Beispiel eines Berufsbilds, des „Elektromechanikers“, der in über 60 Jahren zum „Elektroniker für Geräte und Systeme“ weiterentwickelt wurde, dass und wie die berufliche Ausbildung hier Industrie 4.0 vorwegnimmt. Sie belegt, dass viele duale Ausbildungsberufe im Anforderungsniveau einem Abitur gleichwertig sind. Und sie zeigt, dass die Generationen Y und Z Arbeitgeber mit geänderten Erwartungen an das Berufsleben konfrontiert.


Nikolaus Schade (rechts) bei einer Vor-Ort-Besichtigung der Schunk Group in Heuchelheim mit Personalleiter Steffen Friedrich.

Arbeitswissenschaftliche Prozessoptimierung Benchmarks teilen!

Die Entwicklung und Umsetzung passgenauer betrieblicher Lösungen – von der Entgeltgestaltung über die Arbeitszeitflexibilisierung bis hin zur Verbesserung der Arbeitsorganisation – das ist der Kern des Beratungsgeschäfts unserer Arbeitswissenschaftler.

t Den Mitarbeitern wurde mehr Eigenverantwortung übertragen – gleichzeitig wurden diese durch höhere Prämien an Produktivitätsfortschritten beteiligt. t Das Unternehmen konnte durch niedrigere Lohnstückkosten Kostenvorteile erzielen und dauerhaft erhalten.

Nicht selten beginnt es mit einem Benchmarkbesuch, den die Arbeitswissenschaftler für interessierte Unternehmensvertreter bei einem Vorzeigebetrieb organisieren, der auf eine clevere Weise den einheimischen Standort gegen ausländische Konkurrenz mit deutlichen Wettbewerbsvorteilen durch geringere Lohn- und Stromkosten innerhalb oder außerhalb der eigenen Unternehmensgruppe behaupten konnte.

Die Idee, einen maßgeschneiderten Mix von Kennzahlen zur Entgeltfindung zu nutzen, überzeugte die zum Erfahrungsaustausch angereisten Unternehmensvertreter.

In einem konkreten Fall haben mehrere Unternehmen über die Einführung eines neuen Entgeltsystems nachgedacht, das transparent und leistungsförderlich gestaltet werden sollte. Vorab wollten alle Unternehmensvertreter ein erfolgreiches Praxisbeispiel kennenlernen und aus „erster Hand“ betriebliche Erfolgsfaktoren, aber auch mögliche Probleme bei der Einführung eines neuen Leistungsentgelts erfahren. Unsere Arbeitswissenschaftler nutzten daraufhin das Netzwerk von HESSENMETALL und organisierten einen Erfahrungsaustausch bei einem Betrieb, dem es gelungen war, in konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein bestehendes und nicht mehr zeitgemäßes Prämiensystem zu modernisieren. Das neu gestaltete Entgeltsystem hatte geholfen, die Lohnstückkosten spürbar und nachhaltig zu senken und den Standort im weltweiten Wettbewerb deutlich nach vorne zu bringen. Im Vorzeigebetrieb wurden – im Sinne einer Balanced Scorecard – gezielt mehrere Kennzahlen miteinander kombiniert und die von den Mitarbeitern erreichten Kennzahlenausprägungen – z. B. für Mengenleistung und Qualität – in ein leicht verständliches und entgeltrelevantes Punktesystem umgerechnet. Im Ergebnis wurde für alle Beteiligten eine „Win-Win-Situation“ geschaffen:

Als diese in einem zweiten Schritt das „Benchmark-Sharing“ auf ihren eigenen Betrieb zuschneiden wollten, standen unsere Arbeitswissenschaftler erneut als Sparringspartner für die Umsetzung zur Verfügung. In einem der Unternehmen wurde mit deren Unterstützung beispielsweise ein Entgeltsystem geschaffen, das auf den Kennzahlen Produktivität, Qualität und Liefertreue basiert und die im Vorzeigebetrieb bewährte Punktesystematik nutzt. Nachdem die Kennzahlensystematik in einer Schattenrechnung abgesichert wurde, ist gemeinsam mit den Juristen der betreuenden Bezirksgruppe eine Betriebsvereinbarung über das neue Entgeltsystem für die Verhandlungen mit dem Betriebsrat gestaltet worden.

Volker Nöchel, Personalmanagement, Druck- und Spritzgußwerk Hettich GmbH & Co. KG „HESSENMETALL, der Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen, und seine erfahrenen Ingenieure sind geschätzte Sparringspartner. Die Veranstaltungen zu den speziellen Themen sind Benchmark für die eigene Standortbestimmung und Innovationsgeber im Bereich Arbeitswirtschaft.“

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Eine investitionsfreundliche Standortpolitik forderte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang auf dem Hessischen Unternehmertag 2015

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Die Arbeit der VhU – auch im Interesse von HESSENMETALL

VhU – die Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) vertritt 73 Mitgliedsverbände (Oktober 2015) und deren 150.000 Mitgliedsunternehmen mit 1,5 Mio. Beschäftigten. Die VhU ist die Spitzenorganisation der freiwillig organisierten hessischen Wirtschaft und bĂźndelt die Interessen Ăźber das gesamte Branchenspektrum. Wir verstehen uns als Motor fĂźr Reform und Exzellenz in Hessen. Wenn wir unsere Erfolgsgeschichte am Standort Deutschland und in seiner Mitte, in Hessen, weiterschreiben wollen, dann mĂźssen wir mehr investieren und weniger umverteilen. Deshalb steht „Investitionsfreundliche Standortpolitik“ ganz oben auf der VhU-Agenda.

Die VhU ist die Interessenvertretung aller in freiwilligen ZusammenschlĂźssen organisierten privatwirtschaftlichen Unternehmen im Bundesland Hessen – seien es Arbeitgeber-, Wirtschafts- oder Regionalverbände. Sie ist dem Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft verpichtet. Die VhU ist die kraftvolle Stimme der gesamten hessischen Wirtschaft – auf allen Feldern der hessischen Politik. FĂźr das Ziel – wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen – arbeitet die VhU in drei Ressorts: t "SCFJUTNBSLU VOE 4P[JBMQPMJUJL t #JMEVOHT VOE (FTFMMTDIBGUTQPMJUJL t 8JSUTDIBGUT VOE 6NXFMUQPMJUJL HESSENMETALL ist der geschäftsfĂźhrende Verband der VhU. Deshalb kann die VhU auf die Infrastruktur und die Kapazitäten von HESSENMETALL zurĂźckgreifen. Umgekehrt bietet das den Mitgliedern von HESSENMETALL die MĂśglichkeit, den Sachverstand der VhU-Ressorts zu nutzen und ihre Interessen wirkungsvoll in die professionelle Lobbyarbeit der VhU einzubringen. Diese Zusammenarbeit gibt den Anliegen von HESSENMETALL gegenĂźber Politik, Ă–ffentlichkeit und Medien ein viel stärkeres Gewicht, als wenn wir nur als Arbeitgeberverband der grĂśĂ&#x;ten hessischen Industrie aufträten.

„Mehr investieren! Weniger umverteilen!“ lautete das Motto des VhU-Geschäftsberichtes

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Das VhU-Präsidium im Gespräch mit Hessens Sozialminister Stefan Grüttner im Oktober 2015 zum Thema Flüchtlingsintegration

Arbeitsmarkt und Sozialpolitik Sozialstaat nicht überfordern, Wachstum sichern

Umfassende Beratung im Sozialrecht Die VhU unterstützt die HESSENMETALL-Mitglieder in allen Fragen der sozialen Sicherung. Neben der telefonischen und persönlichen Beratung werden Mitglieder laufend über das Verbands-Informations-System (VIS) zu aktuellen Themen aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Sozialversicherung und Lohnsteuer informiert. Die VhU steht in regelmäßigem Kontakt mit einem weiten Netz von Experten u.a. von Krankenkassen, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften und Bundesagentur für Arbeit, aber auch den Finanzbehörden. Hierdurch können Fragen aus dem Tagesgeschäft der Mitgliedsunternehmen schnell und unbürokratisch beantwortet werden. Darüber hinaus können HESSENMETALL-Mitglieder regelmäßig an von der VhU durchgeführten Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen aus den Bereichen der sozialen Sicherung und Besteuerung teilnehmen. In den Jahren 2014 und 2015 wurden u. a. die Themen Sozialversicherungspflicht von Schülern, Studenten und Praktikanten (Mai 2014), Betriebsprüfung und Lohnsteueraußenprüfung (Juni 2014) sowie Entrichtung und Prüfung der Künstlersozialabgabe (Februar 2015) behandelt. Auch zu besonders einschneidenden Änderungen wie dem bundesweit gültigen Mindestlohn und der Rente mit 63 konnten sich HESSENMETALL-Mitglieder im Rahmen zweier Informationsveranstaltungen im Juli 2014 und Mai 2015 zeitnah und umfassend informieren.

Vertreter von HESSENMETALL und seinen Unternehmen mit, so etwa im Präventionsausschuss. In den Jahren 2014 und 2015 haben sie dort u. a. erreicht, dass aktuell die Seminare der BGHM zum Thema Arbeitssicherheit neu konzipiert und noch enger an den Bedürfnissen der Unternehmen ausgerichtet werden. Neue Belastungen der Arbeitgeber durch Bürokratie abwehren Das umfassende Engagement der hessischen Unternehmen für mehr Arbeitssicherheit zeigt, dass zusätzliche Regelungen und noch mehr Bürokratie bei Unfallverhütung und Arbeitsschutz völlig überflüssig sind. Umfangreiche neue Belastungen, die durch die geplante Neufassung der Arbeitsstättenverordnung auf die Unternehmen zugekommen wären, konnten durch das gemeinschaftliche Engagement von VhU und HESSENMETALL mit GESAMTMETALL und BDA bis auf weiteres abgewendet werden. Die VhU setzt sich weiterhin gegen immer neue Belastungen und überbordende Bürokratie für Unternehmen ein. Dies ist umso wichtiger, da in den nächsten Jahren tausende von Flüchtlingen auch in den hessischen Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Die hessischen Unternehmen engagieren sich hier auf freiwilliger Basis, dürfen aber nicht durch noch mehr Bürokratie belastet werden. Mehr dazu auf www.vhu.de/vhu/home/ fluechtlinge_rasch_integrieren.de.html.

Arbeitssicherheit mitgestalten Dass Arbeitssicherheit und Unfallverhütung für HESSENMETALL-Mitglieder einen hohen Stellenwert haben, zeigen sie durch ihre Mitarbeit im Beirat für Arbeitsschutz beim hessischen Sozialministerium. Aufgabe des Beirats ist die Beratung und Unterstützung des Ministeriums in allen Fragen von Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. Auch in den Gremien der bundesweiten Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit Sitz in Mainz wirken

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Freiwillig geht besser Pflege und Beruf miteinander zu verbinden wird für immer mehr Menschen eine Aufgabe. Die VhU unterstützt mit ihrem Bildungswerk die Charta der Pflege, die im Juli 2015 von 35 weiteren Unternehmen unterzeichnet wurde. Bildungswerk-Beauftragte Dr. Cornelia Seitz, der hessische Sozialminister Stefan Grüttner, AOK-Vorstand Detlef Lamm, VhU-Geschäftsführer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Dr. Stefan Hoehl und Stefan Becker, Geschäftsführer berufundfamilie gGmbH, freuen sich über inzwischen 86 ChartaUnternehmen und die Dynamik, die diese Initiative im dritten Jahr entwickelte.

Mobil machen für MINT Die demografische Entwicklung wirft ihren Schatten voraus: Die Zahl der Schulabsolventen in Hessen wird bis zum Jahr 2025 um rund 20 % zurückgehen. Deshalb ist es wichtig, junge Menschen bereits in den Schulen frühzeitig für eine MINT-Berufsausbildung in M+E-Unternehmen zu interessieren und zu gewinnen. Mit einem breiten Angebot engagiert sich HESSENMETALL für Schüler als motivierte und kompetente Fachkräfte von morgen und übermorgen. Dazu gehören nicht nur konkrete Projekte, sondern auch die Verbesserung des MINT-Unterrichts und eine durchgehende MINT-Berufsorientierung in allen schulischen Bildungsgängen. Schulische Rahmenbedingungen verbessert Für eine frühzeitige und strukturierte Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen ist ein Dreiklang notwendig: Pflichtaufgabe, Anreize und Würdigung schulischer Arbeit. HESSENMETALL ist es 2015 im Schulterschluss mit anderen Wirtschaftsorganisationen gelungen, die Berufs- und Studienorientierung im Rahmen einer Neufassung des staatlichen Schulerlasses deutlich zu stärken und systematisch im Schulalltag zu verankern. Erstmals werden jetzt auch alle Gymnasien verpflichtend einbezogen, die diese Aufgabe bisher in eigener Auslegung im Rahmen des Faches Politik und Wirtschaft umgesetzt haben, was häufig nur unzureichend der Fall war.

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Bildungspolitik Frühzeitige Unterstützung der M+E-Fachkräftesicherung

Mit Azubi-Mentoren zum MINT-Beruf Begabten, aber in der Ausbildungswahl noch unentschlossenen Schülern gilt die Aufmerksamkeit des „I AM MINT“-Projekts. Junge Auszubildende zeigen als besonders geschulte Azubi-Mentoren Schülern die spannende MINT-Welt in unseren M+E-Unternehmen. Dort werben die Mentoren direkt an der Praxis für die Vielfalt der MINT-Berufe.

Der stellvertretende Landtagspräsident Wolfgang Greilich und VhU-Geschäftsführer Jörg. E. Feuchthofen beim Rundgang auf der MINT-Messe.

MINT-Messe im Hessischen Landtag Der kindliche Forscherdrang und die naturwissenschaftliche Neugier Jugendlicher müssen unterstützt und gefördert werden, um – bei entsprechender Eignung – in einen MINT-Beruf zu führen. Interessanter und praxisnaher Unterricht kann das Interesse an Ausbildungen in MINT-Berufen entscheidend fördern. Um daher Lehrkräfte zu unterstützen und zu motivieren, aber auch die Politik am Ort des eigenen Wirkens zu sensibilisieren, präsentieren vorbildliche Schulen naturwissenschaftliche Versuche und Experimente bei der MINT-Messe im Hessischen Landtag. Dieser Austausch unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten ist hilfreich auch für die Nachwuchssicherung der M+E-Unternehmen. Die Messe findet jährlich im Hessischen Landtag statt, 2015 bereits zum 12. Mal.

Sie stehen den Schülern als Ratgeber zur Seite, auch auf jugendnahen Medien, wie z.B. Facebook. „I AM MINT“ wurde von der Universität Gießen evaluiert und für die Berufsorientierung als besonders geeignet bewertet. Diese Einschätzung teilt auch die aktuelle MINT-Studie des Landes Hessen. Deshalb gehört „I AM MINT“ als eines von drei landesweiten Projekten zur zentralen MINT-Linie der hessischen Landesregierung. Es wird vom Wirtschaftsministerium mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie von der Regionaldirektion Hessen der Agentur für Arbeit gefördert und mit großem Engagement von Schule-Wirtschaft landesweit umgesetzt. Mehr Technologietransfer plus Fachkräftepotenzial Die VhU hat sich für das neue Promotionsrecht der Fachhochschulen eingesetzt, das mit der Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes zum Jahresbeginn 2016 eingeführt worden ist. Vor allem im Bereich des Technologietransfers besteht so die Möglichkeit, den Bereich betriebsnaher und anwendungsorientierter Dissertationen zu fördern. Auch HESSENMETALL sieht hierin die Chance, die Forschung für mittelständische M+E-Unternehmen auszubauen und darüber hinaus mit den dann fertigen Doktoranden auch das Potenzial an hochqualifizierten und interessierten Nachwuchskräften für unsere Unternehmen zu erhöhen. Eine anwendungsorientierte Promotion in Zusammenarbeit mit Betrieben bietet hierfür gute Perspektiven.

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Wirtschafts- und Umweltpolitik Mehr Investitionen in unsere Verkehrswege!

Der VhU-Energieausschuss tagte im Juni 2015 zu den künftigen Anforderungen an den Strommarkt. Hubertus Heil (1. Reihe, 5. von rechts) – stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion mit Zuständigkeit für die Themen Wirtschaft und Energie, Bildung und Forschung – und dem Auschussvorsitzenden Peter Bartholomäus (4. von rechts).

Dass sich die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für eine Wirtschaftspolitik einsetzt, die für Investitionen und Wachstum am Industriestandort Hessen eintritt, ist ebenfalls auch im Sinne von HESSENMETALL. Dazu gehört der Kampf gegen höhere Steuern, Abgaben und Gebühren – egal ob in der Gemeinde vor Ort oder auf Ebene von Land oder Bund. Ebenfalls tritt die VhU für eine vernünftige Energiepolitik ein: Der Staat muss endlich aufhören, den Strompreis zu verteuern. Stromintensive Industriebetriebe dürfen nicht länger im internationalen Wettbewerb benachteiligt werden!

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Mindestinvestitionsregel für Verkehrsinfrastruktur Ein Schwerpunkt des wirtschaftspolitischen Engagements der VhU liegt in der Verkehrspolitik. Nachdem der Bund endlich auf die langjährigen Forderungen aus der Wirtschaft eingegangen ist und die Investitionen in Erhalt, Ausbau und Neubau von Straßen, Schienen und Brücken deutlich steigert, sollten das Land Hessen sowie die Landkreise und Städte und Gemeinden diesem Vorbild folgen. Dazu fordert die VhU eine Mindestinvestitionsregel, die bei der jährlichen Aufstellung der Haushalte beachtet werden muss: die Investitionen müssen mindestens so hoch sein wie die Abschreibungen auf das öffentliche Sachvermögen. Geld genug hat die öffentliche Hand: Allein von den Straßenverkehrsteilnehmern bekommen Bund, Länder und Kommunen pro Jahr 53 Milliarden Euro an Einnahmen aus der Energiesteuer, der KFZ-Steuer, der LKW-Maut etc. Das ist doppelt so viel wie die öffentliche Hand für Erhalt, Ausbau und Neubau von Straßen pro Jahr ausgibt (rund 20 Milliarden Euro). Deshalb lehnt die VhU weitere Mehrbelastungen von PKW- und LKW-Verkehren ab.


Der Terminal 3 (hier ein Modell) des Frankfurter Flughafens soll spätes-

Diskussionsreihe

VhU-Verkehrsforum

tens im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Allendorf

Weltflughafen mit Luftverkehr mitwachsen lassen Jobmotor Nummer 1 in Hessen ist der Frankfurter Flughafen. Mit rund 80.000 Beschäftigten ist er die größte Arbeitsstätte in Deutschland. Rund ein Drittel des deutschen Exportwerts wird über die Luft transportiert.

2. VhU-Verkehrsforum A49-Lückenschluss: Wann und wie geht es weiter? Montag

25. April 2016

Hessens Industrie profitiert von der Nähe zu diesem Weltflughafen. Wir wollen, dass „unser“ Flughafen weiter wächst. Dass der Bau des neuen Terminals 3 begonnen werden konnte, ist auch dem jahrelangen politischen Druck der VhU mit zu verdanken. Die VhU wird sich auch weiterhin allen Versuchen entgegen stellen, die Kapazität und die Entwicklungsmöglichkeiten des Flughafens zu beschränken.

Stadtallendorf

Für noch mehr Lärmschutz sind weitere Lösungen nötig und möglich. Gemeinsam mit den Luftverkehrspartnern hat sich die VhU politisch dafür eingesetzt, dass die Lärmpausen auf wechselnden Bahnen in den Nachtrandstunden im Konsens erfolgreich eingeführt werden konnten. Sie schränken aktuell die Kapazität des Flughafens nicht ein. Auch eine etwaige Lärmobergrenze darf die Kapazität des Flughafens nicht begrenzen. Die VhU wird weiter dafür kämpfen, dass das im Planfeststellungsbeschluss verankerte Niveau von 701.000 Flugbewegungen pro Jahr erreicht werden kann.

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Starke Stimme für Hessens größte Industrie

Die Mitgliedsunternehmen von HESSENMETALL standen und stehen, wie der M+E Beirat Kommunikation in seinen drei jährlichen Sitzungen immer wieder herausarbeitet, vor drei kommunikativen Herausforderungen: einer durchsetzungsfähigen Tarifkommunikation, einer Sympathiewerbung für Mitgliedsunternehmen und einer Nachwuchssicherung der Talente von morgen. Mit dem HESSENFORUM, unserer jährlichen Spitzenveranstaltung, hat HESSENMETALL auch 2016 ein aktuelles Thema im Kreativwettbewerb auf die hessische Agenda gesetzt: „Auf dem Weg zur attraktiven Arbeitgebermarke“. Wir haben unsere Mitgliedsunternehmen mit unserem exklusiv für sie geschnürten Kommunikationspaket in den Tarifrunden begleitet und unterstützt (s. Kap. 02). Wir stärken nun schon seit 4 Jahren mit neuen Geschichten aus dem Herz der Wirtschaft das Image von Hessens größter und wichtigster Industrie und wollen das auch in Zukunft tun. Außerdem haben wir im letzten Jahr mit dem Kommunikationsgipfel „Viele Stimmen, eine Botschaft!“ eine komplett neue Austausch-Plattform für unsere Mitglieder geschaffen, um sich weitläufig zu vernetzen. Kreative Impulse erhielten unsere Mitglieder zudem im Frühjahr 2016 mit unserem Nachwuchswettbewerb M+Eine Zukunft. Ein Instrument der Nachwuchsförderung, aber auch eine Ideenschmiede.

50 STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE


Hessenforum 2015 Die Zukunft der produktiven Arbeit

„Bereits heute befassen sich mehr als zwei Drittel der Metallund Elektro-Unternehmen in Hessen mit Industrie 4.0. Um sich für die Herausforderungen einer Produktion der Zukunft bestmöglich aufzustellen, benötigen unsere Unternehmen neben den klassischen Kompetenzen auch immer mehr Optimierer, mehr Teamplayer, mehr emotional Intelligente und mehr Neugierige mit Eigeninitiative. Und am liebsten eine bunte Mischung davon – am liebsten schon in einer Person, jedenfalls aber in den Teams“, skizzierte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL, auf der jährlichen Spitzenveranstaltung HESSENFORUM am 7. Mai 2015 die Kompetenzen, die Arbeitgeber künftig von ihren Arbeitnehmern verstärkt erwarten müssen. Vor 200 Gästen diskutierten Impulsgeber aus Wirtschaft, Verband und IG Metall, wie Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterorientierung, Produktivitätssteigerung und attraktive Arbeitgeberschaft zusammenkommen.

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Die Experten von morgen Laut der Frühjahrs-Umfrage 2015 suchen 83 % der Unternehmen der hessischen Metall- und Elektro-Industrie neben dem fachlichen Experten vor allem nach dem Optimierer, der sich nicht auf seinem Fachwissen ausruht, sondern stetige Verbesserungen antreibt. Gefragt ist auch der Prozessintegrator (74 %), der sich selbst organisiert und sich in Teams gut integriert. 67 % der Unternehmen schätzen den international Vernetzten, sprachgewandt und emotional kompetent. Für 64 % unserer Mitglieder ist auch der eigenmotiviert Neugierige von großem Wert, der Lerntechniken, Eigeninitiative und Investitionsbereitschaft mitbringt. Auch wenig Qualifizierte meisterten z. B. neue digitale Technologien für ihren privaten Gebrauch: vom Smartphone bis zur Smartwatch. Von hier aus sei es nur ein kleiner Schritt, dieses Wissen auch im Beruf sinnvoll anzuwenden. Solche Transfers gehören zur Zukunft der produktiven Arbeit.

WANTED

Optimierer

Prozessintegratoren

Vernetzte

Neugierige

83 %

74 %

67 %

64 %

STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE 51


„Wettbewerbsfähigkeit durch atmende und flexible Tarifpolitik“ Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall-Präsident, Berlin

„Wir müssen den Unternehmen durch unsere Tarifverträge mehr Wettbewerbsfähigkeit und zugleich größtmögliche Mitarbeiterorientierung ermöglichen. Dazu brauchen wir eine atmende, flexible Tarifpolitik, ganz im Sinne der Pforzheimer Beschlüsse aus dem Jahr 2004 mit Abweichungsmöglichkeiten je nach betrieblicher Lage und betrieblichen Interessen. Pforzheim war nicht nur für den Krisenfall gedacht. Es dient auch dem Zweck, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen oder Investitionen im Inland zu ermöglichen. Auf diesem Weg müssen wir weitergehen und auch für das Thema Arbeitszeitgestaltung neue, zeitgemäße Lösungen entwickeln.

„Die Balance zwischen Arbeitszeitflexibilität, Mehrarbeit und Schichtmodellen ist der Schlüssel zum Erfolg.“

„Durch Innovationskraft den Standort sichern“ Dr. Ingo Koch, CFO der Samson AG, Frankfurt am Main

Michael Geil, Geschäftsführer der Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim

„Gleitzeit und verschiedene Arbeitszeitmodelle geben Mitarbeitern wie Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mehrarbeit und Samstagsarbeit bei Forschungs- und Entwicklungs-Projekten oder im Service sowie Schichtmodelle in der Produktion und Logistik sind herausfordernd, aber notwendige Rahmenbedingungen. Wir arbeiten ständig an Lösungen, die für beide Seiten befriedigend sind. Unser Unternehmen ist in den letzten zwei Jahren im Schnitt zweistellig gewachsen, was sich auch sehr positiv auf die Stellenbesetzungen ausgewirkt hat. Eine erfolgreiche Entwicklung, die wir weiterverfolgen müssen.“

Die Erfahrung zeigt uns, dass wir mit unserem System flexibler Arbeitszeiten ein Stück weit die Nachteile unserer hohen Kosten und unserer kurzen Arbeitszeiten wettgemacht haben. Flexibilität ist eine notwendige und vereinbarte Ergänzung zur 35-Stunden-Woche und stärkt damit auch die Arbeitsplatzsicherheit unserer Mitarbeiter.“

52 STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE

„Solange wir im Wettbewerb durch Innovationskraft und qualifizierte, motivierte Mitarbeiter die berühmte Nasenlänge voraus sind, können wir auch im Hochlohnland Deutschland produzieren und den Standort innerhalb der Gruppe rechtfertigen. SAMSON ist ein Aus- und Weiterbildungsunternehmen. Wir binden die jungen Menschen am liebsten direkt an uns, stimmen sie auf die SAMSON-Kultur ein und haben damit die besten Erfahrungen gemacht. Wir bieten zwölf verschiedene Ausbildungsberufe und haben aktuell 140 Azubis. Auf die Ausbildungsquote von knapp 9 % sind wir sehr stolz. Da bezahlbare Wohnungen in Frankfurt für Azubis schwer zu finden sind, haben wir für die, die von weit her zu uns kommen, eigenen Wohnraum geschaffen. Aktuell bieten wir Platz für etwa zehn junge Leute. Und wir pflegen engen Kontakt zu Hochschulen, bieten Praktika, Bachelor- und auch MasterArbeiten an.“


„Zur Fachkräftesicherung braucht es größere Flexibilität und Durchlässigkeit der Bildungswege“ Armin Schild, Bezirksleiter IG Metall Mitte, Frankfurt am Main

„Die zentralen Herausforderungen der Zukunft sind die dauerhafte Sicherung industrieller Wertschöpfungsketten, die demografische Entwicklung und die größere Durchlässigkeit der beruflichen Bildungswege. Die Metall- und Elektro-Industrie verfügt im internationalen Vergleich über die qualifiziertesten Mitarbeiter und das höchste Innovationspotenzial. Wir haben gemeinsam die modernsten Tarifbedingungen vereinbart. Das sind beste Voraussetzungen, um Nachwuchs zu gewinnen. Besonders wichtig ist es, gemeinsam für eine neue Beruflichkeit einzutreten, für mehr Durchlässigkeit der Ausbildungswege und echte Weiterbildungsperspektiven zu sorgen. Ich wünsche mir für die Zukunft auch ein viel umfassenderes und früher einsetzendes Orientierungsangebot an den Schulen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten in Unternehmen und die Durchlässigkeit bei Beschäftigung und akademischer Weiterbildung sollten weiter und verbindlicher ausgebaut werden. Das bleibt eine Zukunftsaufgabe von Arbeitgebern, Verbänden, Betriebsräten und IG Metall.“

„Wir versuchen zu nehmen und zu geben.“ Stefan Weber, Geschäftsführer der Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar

„Jeder Mitarbeiter ist ein Treiber von Innovation und Produktivität. Als Gießereibetrieb haben wir viele an- und ungelernte Mitarbeiter, viele davon mit Migrationshintergrund. Entsprechend bunt ist der Mix an Nationalitäten, eben ein echter Schmelztiegel. Wir betreiben einen großen Aufwand, auch Ungelernte anzulernen und kontinuierlich weiterzubilden. Denn auch sie leisten ihren Beitrag für eine produktive Fertigung. Für das Unternehmen ist es optimal, wenn sich jeder Mitarbeiter in der Produktion an möglichst vielen Stellen auskennt und dort eingesetzt werden kann. Manche möchten aber lieber immer den gleichen Job machen. Dann versuchen wir, das zu ermöglichen. 3-Schicht-Betrieb von Montag bis Samstag, manchmal je nach Auftragslage sogar noch am Sonntag, ist ohne Zweifel anstrengend.

Hessenforum 2015

Beim Punkt ‚Zusammenspiel von Arbeitsbelastung und persönlichen Freiräumen‘ bekommen wir gerade von den Mitarbeitern in der Produktion sehr gute Bewertungen. Wir versuchen zu nehmen und zu geben. Und das kommt richtig gut an und es spricht sich herum. Unser guter Ruf bringt uns neue Mitarbeiter. Viele sind schon in vierter Generation hier. Bei den Bewerbern um die Ausbildungsplätze sind immer Mitarbeiterkinder dabei. Auch das zeigt uns, dass wir offensichtlich etwas richtig machen.“

Umso mehr versuchen wir, flexibel auch auf persönliche Wünsche zu reagieren. Alle zwei Jahre führen wir eine Mitarbeiterbefragung durch.

STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE 53


Sympathiewerbung im Herz der Wirtschaft

Sympathiewerbung für Unternehmen leisten wir mit unserer vor vier Jahren gestarteten Kampagne „Wir sind das Herz der Wirtschaft“, die sich bei den Mitgliedern auch weiterhin sehr großer Beliebtheit erfreut. Sie gibt uns Raum, unsere Mitgliedsunternehmen als gute Arbeitgeber mit attraktiven Perspektiven für engagierte Arbeitskräfte im Herz der Wirtschaft zu präsentieren. Und dafür brauchen wir tolle M+E-Unternehmen, die uns ihre Geschichte erzählen, damit wir sie weitererzählen und in einer Sammlung dieser Erfolgsgeschichten das Profil unserer Industrie als gute Arbeitgeber und Unternehmer schärfen können. Dabei werben wir für die deutsche Metall- und ElektroIndustrie als das Herz der Wirtschaft. 23.000 Unternehmen, 3,8 Mio. Beschäftigte, 208.000 Auszubildende und über eine Billion Euro Jahresumsatz sprechen eine deutliche Sprache.

54 STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE

Auch in Hessen ist die i M+E-Industrie M E I d t i mit it 57 Mrd. M d Euro E Jahresumsatz, 212.000 Beschäftigten und rund 11.000 Auszubildenden ein starker Wertschöpfungsfaktor und ein Jobmotor. Im Rahmen der Kampagne verzeichnen wir eine immer größere Beliebtheit bei Foto-Shootings, der Sammlung von emotionalen Geschichten auf www.herz-der-wirtschaft.de oder Portraits in unserer Wirtschaftszeitung AKTIV (www. aktiv-online.de). Auf der Kampagnen-Webseite werben zurzeit 26 hessische Metall- und Elektro-Unternehmen als Botschafter unsere Branche mit ihrer Unternehmens-Story für das Herz der Wirtschaft. In 2014 und 2015 präsentierten sich außerdem insgesamt 32 unserer Mitgliedsunternehmen in AKTIV. Damit sind wir deutschlandweit ganz vorne mit dabei, was sich auch in den neuen „Herz der Wirtschaft“Fotobüchern zeigt. Kein Bundesland zeigt mit seinen Portraits und Kampagnenbildern mehr Einsatz als Hessen.


M+E Kommunikationsgipfel Viele Stimmen, eine Botschaft!

„Der Rohstoff der Kommunikation sind Botschaften.“ Mit diesem Statement eröffnete Stefan Weber, Vorsitzender des M+E Beirats Kommunikation, den ersten HESSENMETALL Kommunikationsgipfel am 10. Juni 2015. Doch Botschaften allein genügen nicht. In Zeiten der Digitalisierung und medialen Schnelllebigkeit haben wir nur wenig Zeit. 15 Sekunden im TV, 1 Minute 30 beim Hörfunk, zwei bis drei Absätze bei der Pressemitteilung und nur 140 Zeichen bei Twitter zwingen die Kommunikation, sich bei der Inszenierung unserer Geschichten stark einzuschränken. Deshalb lautet das Erfolgsrezept „Fortsetzungsgeschichten“, um unsere Botschaften auch auf Dauer zu beglaubigen.

Stefan Weber, Vorsitzender des M+E Beirats Kommunikation

Um dieses Thema anzugehen, schuf HESSENMETALL eine neue Austauschplattform für die Kommunikatoren unserer Mitgliedsunternehmen, die 2015 ganz unter dem Motto „Mehr Themen, mehr Zielgruppen, mehr Dialog, mehr Partizipation“ stand. In verschiedenen Vorträgen, Panels und Gesprächen fanden die Teilnehmer, bestehend aus Kommunikationsverantwortlichen, CEO’s und Personalverantwortlichen aus der Wirtschaft, Anregungen, Ideen und neue Ansätze für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Das Veranstaltungsformat wurde von unseren Mitgliedern sehr gut aufgenommen und viele gingen – wie zurückgemeldet – bereichert und mit vielen neuen Denkanstößen nach Hause. Diesen Mehrwert möchten wir auch in Zukunft bereitstellen. Deswegen laden wir gerne zu unserem nächsten Kommunikationsgipfel am 7. Juli 2016 ein, um uns auch in diesem Jahr über aktuelle Themen der Kommunikationsarbeit auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam besser zu werden.

STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE 55


M+Eine Zukunft Der Wettbewerb für Innovationspotenzial und Kreativität der Nachwuchskräfte Seit 2008 fordert der Wettbewerb M+Eine Zukunft das Innovationspotenzial und die Kreativität der Nachwuchskräfte in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie heraus.

Die Sieger im Überblick Kategorie Administration & Personalmanagement

Mitmachen können Auszubildende ab dem 2. Lehrjahr sowie dual Studierende und Trainees aus unseren Mitgliedsunternehmen. Die Ideen und Projekte der Teilnehmer können dabei von Prozessoptimierung über Produktentwicklung bis hin zu Energieeinsparung reichen. Einzige Bedingung: für das eigene Unternehmen einen Nutzen zu schaffen. Der Wettbewerb ist auch eine Plattform, um die besten Ideen in Hessens größter Industrie dem Fachpublikum zu präsentieren und damit auch kreative Impulse in die Unternehmen zu tragen. Der Wettbewerb soll Anregung und Ansporn sein, vorgestellte Ideen zu übernehmen und neue zu entwickeln. Denn Ideen sind auch in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie die wichtigste Währung der Zukunft. M+Eine Zukunft Awards 2016 Die Gewinner des Nachwuchswettbewerbs M+Eine Zukunft 2016 der Metall- und Elektro-Industrie und des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL wurden am 23. Februar 2016 im Haus der Wirtschaft Hessen in Frankfurt gekürt und ausgezeichnet. „Sämtliche Finalisten konnten mit wohlüberlegten und gründlich ausgearbeiteten Einreichungen überzeugen. Der Erfindungsreichtum der Teilnehmer war insgesamt sehr beeindruckend“, lobte die Jury-Vorsitzende, Dagmar Bollin-Flade. „Ich war beeindruckt von der enormen Qualität der Arbeiten und dem Potenzial der Ideen. Auch wenn nicht alle gewinnen konnten, bin ich überzeugt, dass alle Teilnehmer die Gefühle und Bilder des Tages in Erinnerung behalten sollten. Denn es sind die Bilder solcher Erfolgserlebnisse, die einen auch an schlechten Tagen motivieren können.“

56 STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE

Das Team der Samson AG aus Frankfurt überzeugte die Jury mit ihrem Projekt „OPPORTUNITEAM“. Die Auszubildenden Maren Gilzinger, Thomas May, Emmanuel Rosenkranz und Lisa Schleifenbaum gründeten eine eigene Übungsfirma, deren gesamte Erlöse in den Aufbau eines Ausbildungszentrums in einem Entwicklungsland fließen. Erzielt werden diese Einnahmen durch den Verkauf von selbst hergestellten Produkten, wie zum Beispiel einer Spänelampe, die das Team in Zusammenarbeit mit der Lehrwerkstatt und anderen Partnern im Unternehmen produziert. Aktuell steht die Erschließung neuer Vertriebswege innerhalb und außerhalb des Unternehmens auf dem Programm.

„Die Gründung einer Übungsfirma mit Produkten, die im Ausbildungsbereich von Samson entstehen, halten wir für eine doppelt innovative Idee. Sie lehrt zum einen Unternehmertum ganzheitlich von Produktentwicklung bis Vertrieb und übersetzt zum anderen Ausbildung in Entwicklungshilfe.“ Die JURY


„Die Produktinnovation überzeugt mit dem ganzheitlichen Konzept. Sie bietet drei Funktionen in einem und verbindet modernes Industriedesign mit der Kreativität von Neuschäfer.“ Die JURY

„Die Idee, die Auszubildenden den gesamten Wertschöpfungsprozess des Unternehmens an zwei Tagen durchlaufen zu lassen, fand die Jury sehr sympathisch und innovativ. Besonders interessant war auch der Ansatz, den Transfer über das eigene Unternehmen hinaus in die mittelhessische Region weiterzuentwickeln.“ Die JURY

Kategorie Einzelne Produkte & Dienstleistungen Die Azubis Nick Spohr und Alexandros Tsiouplis von der Neuschäfer Elektronik GmbH aus Frankenberg triumphierten mit ihrem Projekt „Fino Lino 1512“. Sie entwickelten komplett eigenständig die innovative Lampe Fino Lino 1512. Das neu gestaltete Produkt verfügt über flexible Einstellungsmöglichkeiten, integrierte USB-Anschlüsse und zwei unterschiedliche Beleuchtungsarten. Individuelle Gestaltung durch eine persönliche Fräsung und geringer Stromverbrauch sind weitere Eigenschaften des Produkts. Zudem wurde eine eigene Verpackung gestaltet und hergestellt sowie eine Marketingstrategie für die Lampe entwickelt. Kategorie Studierende Kategorie Produktionsablauf & Logistik Angelika Ciupa, Lukas Kaps, Daniel Potiska und Dominik Schneider von der Hexagon Metrology GmbH in Wetzlar entwickelten für ihr Unternehmen einen neuartigen Messtechnikparcour. Dieser soll neue Auszubildende oder Studierende schnell mit allen Abteilungen des Unternehmens vertraut machen und die persönlichen Kontakte fördern. Auf diese Weise gelingt es, neue Beschäftigte schnell zu integrieren, über alle Bereiche des Unternehmens zu informieren und zum Networking anzuregen. Dieses Konzept soll in der Zukunft an kommende Generationen von Auszubildenden und Trainees weitergegeben werden und so die Nachhaltigkeit sichern. Mit ihrem Projekt „Aus heiß mach kalt - Energieoptimierung im Produktionsprozess“ siegte in dieser Kategorie das Team der horizont group gmbH aus Korbach. Fabian Martin, Werner Bodnar, Miriam Goldbach, Maike Becker und Guido Kesting ist es gelungen, den Prozess in der Bakenproduktion, bei dem Rohmaterial mit elektrischer Energie erhitzt und dann wieder gekühlt werden muss, zu optimieren. Mittels einer Absorptions-Kältemaschine gelingt es, dass möglichst wenig Energie verloren geht. Das Konzept beeindruckte nicht nur die Geschäftsführung von horizont, die inzwischen die Umsetzung beschlossen hat, sondern auch die Jury.

„Das Projekt überzeugt wegen seiner ökonomischen und ökologischen Innovation. Die Amortisationsrechnung ist lückenlos: jährliche Ersparnis von 7.560 Euro, Berücksichtigung und Beantragung von BAFA-Förderung und Realisierung von CO2-Reduktion waren die herausragenden Argumente für diese Projektidee.“ Die JURY

STARKE STIMME FÜR HESSENS GRÖSSTE INDUSTRIE 57


9

Die Bildungswerke

Umfassende Personaldienstleistungen

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. hat sich in über 40 Jahren zu einem umfassenden Anbieter von Personaldienstleistungen entwickelt. Sein Motto: Aktiv den Arbeitsmarkt fördern. Es versteht sich zugleich als Agentur für Unternehmen, ihre Mitarbeiter sowie für Arbeit suchende Menschen. Heute arbeiten in der Gruppe Bildungswerke 800 hauptamtliche und über 1.000 nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 1.000 Zeitarbeitnehmer und temporäre Transfermitarbeiter. Weit über 20.000 Menschen nehmen Jahr für Jahr die Bildungs- und Beratungsangebote wahr.

Aktive Arbeitsmarktpolitik: Potenziale erschließen Seit Ende der 70er-Jahre reagiert das Bildungswerk mit einer Fülle von Projekten auf aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt, erprobt und fördert die Durchsetzung neuer Instrumente der Qualifizierung, Beratung und Reintegration von Zielgruppen des Arbeitsmarktes und erschließt somit für Unternehmen zusätzliches Fachkräftepotenzial. Kooperationspartner sind neben den Betrieben die Arbeitsverwaltung, Ministerien, kommunale Gebietskörperschaften und weitere Partner. Es gilt, zwischen Arbeitsmarkt und Beschäftigungssystem Brücken zu schlagen. Diese Aufgabe wird angesichts des immer schnelleren Wandels bei Dynamik und Qualifikationsbedarf der Betriebe zunehmend wichtiger, vielseitiger und schwieriger. Über die Aktivitäten des Bildungswerkes gewinnt die unternehmerische Wirtschaft zudem soziale und arbeitsmarktpolitische Kompetenz und Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft. Während in der gesellschaftspolitischen Diskussion häufig der Ruf nach breitflächigen, staatlich vollsubventionierten Beschäftigungsprogrammen („zweiter Arbeitsmarkt“) ertönt, beweisen das Bildungswerk und seine Töchter seit vielen Jahren, dass es in direkter Kooperation mit den Betrieben nach wie vor möglich ist, die unterschiedlichen Zielgruppen des Arbeitsmarktes in produktiven Arbeitsplätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

58 UNSERE BILDUNGSWERKE

Die Bildungswerke sind eine Gruppe moderner Dienstleister. Sie bieten ihre Services an in t fünf Unternehmensbereichen: Ausbildung & Beruf, Unternehmensservice, Personalservice, Forschungsstelle und Schule-Wirtschaft, t sechs Beteiligungsgesellschaften: Ausbildungsagentur der Landeshauptstadt Wiesbaden GmbH, CONSULT Personaldienstleistungen GmbH, Kompass – Zentrum für Existenzgründungen Frankfurt am Main gGmbH, Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH, BTZ Kassel, PRO INKLUSIO gGmbH, t regionalen Bildungswerken: Bildungswerk Nordhessen, Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e. V. (VSB) in Kassel und der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. (GfW) in Hanau.


Kassel

INKLUSIO

Bad Hersfeld

Dienstleister mit flächendeckender Präsenz in Hessen und ersten Stützpunkten in Rheinland-Rheinhessen

Integration von Flüchtlingen: Erste Erfahrungen Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft setzt viele Maßnahmen der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter in die Praxis um: Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung wie bspw. das Projekt „Perspektive für Flüchtlinge (PerF)“, mehrere Einstiegskurse, ein IHK-Integrationsprojekt (FOCUS) sowie Unterricht für unbegleitete Minderjährige. Wie auf der gemeinsamen Pressekonferenz von Arbeitsagentur, VhU und Bildungswerk im Februar 2016 berichtet, ergeben sich folgende erste vorläufige Erkenntnisse: t Die meisten Flüchtlinge der ersten PerF-Kurse sind hoch motiviert, sie „saugen den Lernstoff förmlich auf“. Sie wollen Deutsch lernen und lernen auch zuhause weiter. Es gibt in den Kursen ein hohes Maß an gegenseitiger Unterstützung. t Frauen beteiligen sich weniger am Unterricht, haben in der Regel schlechtere Vorqualifikationen und streben nur selten eine Berufstätigkeit an. Dies ist aus unserer Sicht ein kulturelles Muster der Arbeitsteilung, das wir nicht einfach so hinnehmen sollten. Wir sollten überlegen, wie man in den Integrationsmaßnahmen darauf reagiert und die Idee transportiert, dass die Rolle der Frau in Deutschland ebenso vielfältig ist wie die des Mannes.

t Die schulischen und beruflichen Voraussetzungen, die die Geflüchteten mitbringen, sind auf dem hiesigen Arbeitsmarkt ohne eine zusätzliche Vorbereitung überwiegend nicht verwertbar. Formale Abschlüsse sind kaum vorhanden und nicht vergleichbar. t „Flüchtlinge“ sind alles andere als eine homogene Gruppe. Es gibt sehr große Unterschiede im Bildungsniveau. Auch die kulturelle Distanz zu Deutschland ist sehr unterschiedlich. t Flüchtlinge können zwar Smartphones bedienen, haben aber zu 95 % keine PC-Kenntnisse. Deshalb können Sie Jobbörsen etc. im Internet nur mit Unterstützung nutzen. Es gibt eine hohe Bereitschaft der Unternehmen zur Kooperation. Sie möchten jedoch auch den Nutzen sehen und die Möglichkeit haben, einen neuen Mitarbeiter zu gewinnen. Vor allem folgende Branchen, in denen Arbeitskräftemangel herrscht, sind an Kooperationen mit PerF interessiert: Produzierende Industrie, Hotellerie & Gastronomie, Reinigung, Handwerk, Pflege, Security, Kinderbetreuung. Entgegen den Erwartungen wird die Suche nach Kooperationsbetrieben schwieriger, wenn das Sprach- und Qualifizierungsniveau höher ist. Unternehmen rechnen also weniger damit, im ersten Schritt anspruchsvollere Jobs besetzen zu können.

UNSERE BILDUNGSWERKE 59


„Wir sind der Coach für erfolgreiches Personalmanagement. Die Gruppe Bildungswerke hilft den Unternehmen mit ihren fünf Unternehmensbereichen Ausbildung & Beruf, Unternehmensservice, Personalservice, Forschungsstelle und SCHULEWIRTSCHAFT bei der flexiblen Anpassung im konjunkturellen Auf und Ab.“ Joachim Disser Geschäftsführer (rechts) disser.joachim@bwhw.de Tel.: 069 95808-224

Die Webseite www.bwhw-welcome.de bietet ein praktisches Integrationsangebot, dass sich gezielt an Flüchtlinge wendet.

Unternehmensbereich Ausbildung & Beruf Mit dem Unternehmensbereich Ausbildung & Beruf leistet das Bildungswerk einen Beitrag zur Gestaltung der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Hessen und Rheinland-Pfalz. Dabei verbindet es die Leistungsfähigkeit eines größeren, in zahlreichen Regionen tätigen und mit den Einrichtungen der Wirtschaft eng verbundenen Dienstleisters mit dem Vernetzungs- und Erfahrungspotenzial unserer Standorte. Die Vielzahl der gewachsenen Unternehmenskontakte werden genutzt, um jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen, Arbeitsuchenden den Wiedereinstieg in den Job zu erleichtern, Beschäftigte zu qualifizieren sowie behinderten Menschen eine berufliche Perspektive zu eröffnen und Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Betriebe unterstützt das Bildungswerk bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs.

Der Unternehmensbereich Ausbildung & Beruf umfasst die vier Geschäftsfelder: t t t t

Berufsorientierung & Einstiegsbegleitung Berufsvorbereitung & Ausbildung Qualifizierung & Integration Berufliche Reha/Teilhabe

Stephan Fischbach Geschäftsführer (links) fischbach.stephan@bwhw.de Tel.: 069 95808-250

Unternehmensbereich Unternehmensservice In Kooperation mit dem Bildungswerk HESSENMETALL unterstützen wir Unternehmen bei der Personal- und Organisationsentwicklung. Das Seminarangebot für Fach- und Führungskräfte ist umfangreich und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Im Bildungshaus Bad Nauheim (Fotos S. 58) stehen 64 Einzelzimmer und moderne Tagungsräume zur Verfügung. Hier realisiert das Bildungswerk HESSENMETALL sein Seminarangebot und bietet Firmenkunden eine ideale Umgebung für ihre Personal- und Organisationsentwicklungs-Aktivitäten.

Das Leistungsspektrum umfasst: t Konzepte zur Unternehmensführung t Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung t Weiterbildung und Training, z. B. Führungs- und Managemententwicklung, Kommunikation, Personalwirtschaft/Arbeitsrecht, Weiterbildung der Aus- und Weiterbilder und Führungskräfteforen t Coaching und Supervision: z. B. Lösungsansätze bei Störungen im Umgang mit Mitarbeiter/-innen und Kolleginnen und Kollegen

Unternehmensbereich Forschungsstelle Die Forschungsstelle erarbeitet Modellprojekte und Gutachten zu neuen Wegen und Konzepten bei speziellen Fragen der beruflichen Bildung sowie der Personal- und Organisationsentwicklung.

60 UNSERE BILDUNGSWERKE


Unternehmensbereich Personalservice In der Tochtergesellschaft CONSULT Personaldienstleistungen GmbH arbeiten heute 50 Experten und erfahrene Management-Berater. Anpassungsprozesse gelingen nur, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die notwendigen Veränderungen auch gestalten und umsetzen können. CONSULT hilft beim Change Management sowohl unternehmerische Aufgaben zu realisieren als auch die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu entwickeln, ihre Stärken und Talente zu erkennen und zielgerichtet einzusetzen. Eine professionelle Beratung, Potenzialanalysen, unterschiedliche Einsatzfelder in der Zeitarbeit und betriebliche Praktika fördern die Entscheidungsfindung für berufliche Alternativen.

Die Geschäftsbereiche von CONSULT entwickeln Lösungen, die auf den Bedarf der Unternehmen zugeschnitten werden. t Outplacement durch Transfergesellschaften und Transferagenturen: CONSULT hilft Unternehmen bei unvermeidbarem Personalabbau, betroffenen Mitarbeitern den Übergang in neue berufliche Perspektiven zu erleichtern – durch effektive und kostengünstige Transferagenturen, welche die Kündigungsfrist zu Coaching und gezielter Job-to-Job-Vermittlung nutzen – oder durch Transfergesellschaften, bei denen wir als neuer Arbeitgeber die von Arbeitslosigkeit bedrohten Arbeitnehmer bis zu einem Jahr beschäftigen und ihnen beim Übergang in neue Arbeitsverhältnisse helfen. Transfermaßnahmen dieser Art bieten häufig gegenüber klassischen Sozialplänen sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern viele Vorteile.

t Zeitarbeit und Personalvermittlung – Auch Personalverstärkungen organisieren wir für die Betriebe: gezielt, schnell und zeitlich flexibel durch Zeitarbeit und Recruiting. – Im Gegensatz zu anderen Personaldienstleistern ist für uns der fließende Übergang von der Zeitarbeit zu dauerhafter Anstellung im entleihenden Unternehmen ein integrierter Teil unserer Geschäftsphilosophie.

Unternehmensbereich Schule-Wirtschaft Das Ergebnis der Schule-Wirtschaft-Arbeit kann sich sehen lassen: rund 350 Veranstaltungen für insgesamt 12.000 Schüler/-innen, 6.500 Lehrkräfte und 1.200 Schulleiter/-innen jährlich. Seit fast 40 Jahren ist es gemeinsames Ziel der hessischen Arbeitskreise und der Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, den Dialog zwischen Schulen und Unternehmen zu fördern: Schülerinnen und Schüler sollen sich zu eigenverantwortlichen, mündigen Bürgern entwickeln, die in Zusammenhängen denken, zielorientiert handeln und in hohem Maße kommunikations-, kooperations- und kritikfähig sind. Aus den meist ehrenamtlichen Aktivitäten der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft vor Ort und den politischen Initiativen auf Bundes- und Landesebene ist über Jahre ein einzigartiges Netzwerk entstanden. In Hessen wird die Schule-WirtschaftArbeit getragen von rund 100 ehrenamtlich Aktiven in 26 regionalen Arbeitskreisen in sechs Regionen. Koordiniert wird die Arbeit von der LAG Schule-Wirtschaft und den regionalen Geschäftsstellen in Kassel, Fulda, Wetzlar, Hanau, Frankfurt und Darmstadt.

UNSERE BILDUNGSWERKE 61


Mitgliederrat

10

Netzwerk für Entscheider und Experten

Vorstand

Vorsitzender Wolf Matthias Mang Arno Arnold GmbH Obertshausen

1. Stellvertretender Vorsitzender, Verhandlungsführer HESSENMETALL und M+E MITTE Dr. Thomas Brunn GE Grid GmbH Frankfurt am Main

Uwe Bartmann Siemens AG Frankfurt am Main

Dr. Ariane Reinhart Continental AG Hannover

Erwin Feldhaus RÖDER PRÄZISION GmbH Egelsbach

Ulrich Schumacher Adam Opel AG Rüsselsheim

Carsten Rahier sera group Immenhausen

Stefan Weber DUKTUS Rohrsysteme Wetzlar GmbH Wetzlar

Ehrenvorsitzender Prof. Dieter Weidemann

Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender

62 NETZWERK FÜR ENTSCHEIDER UND EXPERTEN

Ehrenmitglied Heinrich A. Fischer


Bezirksgruppe Nordhessen Dr. Hans-Friedrich Breithaupt Delegierter F.W. Breithaupt & Sohn GmbH & Co. KG, Kassel

Klaus Lingelmann Delegierter GE Grid GmbH, Kassel

Steffen Riepe Delegierter Bombardier Transportation GmbH & Co. KG, Kassel

Petra Hülshorst Stellv. Delegierte Continental Automotive GmbH, Bebra

Hauke Schuler Stellv. Delegierter Daimler AG Mercedes-Benz Werk, Kassel

Thorsten Dietz Delegierter Honeywell Process Solutions RMG Regel + Messtechnik GmbH, Kassel

Werner Quade Delegierter STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG, Eschwege

Andreas Brand Stellv. Delegierter Senior Flexonics GmbH, Kassel

Hartwig Pietzcker Stellv. Delegierter AKG Thermotechnik GmbH & Co. KG, Hofgeismar

Karsten Stückrath Stellv. Delegierter Jürgen Kümpel ARVOS GmbH Geschäftsführer SCHMIDTSCHE SCHACK Division, Kassel

Bezirksgruppe Mittelhessen Oliver Barta Delegierter Bosch Thermotechnik GmbH, Wetzlar

Wolfram Kuhn Delegierter Herborner Pumpentechnik GmbH & Co. KG, Herborn

Karin Merte Delegierte Schunk Group, Heuchelheim

Dr.-Ing. Johannes Köcher Stellv. Delegierter ThyssenKrupp Tiefbautechnik GmbH, Alsfeld

Rainer Kirchhübel Delegierter OCULUS Optikgeräte GmbH, Wetzlar

Dieter Menne Delegierter Mettler-Toledo GmbH, Gießen

Bernhard Cloos Stellv. Delegierter Doering GmbH, Sinn

Dieter Küster Stellv. Delegierter Küster Holding GmbH, Ehringshausen

Dr. Dirk Hohn Geschäftsführer

Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen Dr. Wolfgang Beck Delegierter VACUUMSCHMELZE GmbH & Co. KG, Hanau

Volker Stück Delegierter ABB AG, Hanau-Großauheim

Hans-Christian Richter Delegierter MATO GmbH & Co. KG, Offenbach

Marc Ammon Stellv. Delegierter IBA Sensorik GmbH, Mainhausen Hans-Joachim Jungbluth Geschäftsführer

Stefan Katzer Stellv. Delegierter ThyssenKrupp System Engineering GmbH, Burghaun

Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus Dagmar Bollin-Flade Delegierte Christian Bollin Armaturenfabrik GmbH, Frankfurt am Main

Dr.-Ing. Bernhard Müller Delegierter Jean Müller GmbH, Eltville

Rainer Hetzer Delegierter Continental Teves AG & Co. oHG, Frankfurt am Main

Andreas Peiker Delegierter PEIKER acustic GmbH & Co. KG, Friedrichsdorf

Dr. Joachim Meyrahn Delegierter Poly-clip System GmbH & Co. KG, Hattersheim

Volker Roßmann Delegierter Eltek Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

Dirk Mälzer Stellv. Delegierter EppsteinFOILS GmbH & Co. KG, Eppstein

Wolfgang Trittin Stellv. Delegierter Deublin GmbH, Hofheim

Peter Grass Stellv. Delegierter MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

Fabian Maurer Stellv. Delegierter RINGSPANN GmbH, Bad Homburg

Christoph Ubach Stellv. Delegierter Diehl Aerospace GmbH, Frankfurt am Main

Dr. Ingo Koch Stellv. Delegierter Samson AG, Frankfurt am Main

Enrico Pussin Stellv. Delegierter Karl Schmidt Fabrik für Gießereibedarf GmbH & Co., Schmitten

Friedrich Avenarius Geschäftsführer

Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen Andreas Bloser Delegierter Continental Automotive GmbH, Babenhausen

Gottlieb Hupfer Delegierter EnviroChemie GmbH, Roßdorf

Michael Geil Delegierter Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim

Oliver Stein Delegierter Donges SteelTec GmbH, Darmstadt

Franz-Josef Fischer Stellv. Delegierter JÄGER DIREKT Jäger Fischer GmbH & Co. KG Reichelsheim

Kurt Haag Stellv. Delegierter Bosch Rexroth AG, Erbach

Stefan Pollmeier Stellv. Delegierter ESR Pollmeier GmbH, Ober-Ramstadt

Werner Nickel Stellv. Delegierter Rudolf Fritz Elektrotechnik GmbH, Rüsselsheim

Jürgen Theilmann Stellv. Delegierter PERSEMA GmbH, Darmstadt

Wolfgang M. Drechsler Geschäftsführer

Stand 15. April 2016

NETZWERK FÜR ENTSCHEIDER UND EXPERTEN 63


Verbundene Organisationen

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. Hauptgeschäftsführung: Volker Fasbender Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-130, Fax: 069 95808-136 www.vhu.de

Bildungswerk HESSENMETALL e. V. Geschäftsführung: Stephan Fischbach, Joachim Disser Bildungshaus Bad Nauheim Parkstraße 17 61231 Bad Nauheim Tel.: 06032 948-0, Fax: 06032 948-177 www.bildungshaus-bad-nauheim.de

Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. Geschäftsführung: Stephan Fischbach, Joachim Disser Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-250/251, Fax: 069 95808-259 www.bwhw.de

CONSULT Personaldienstleistungen GmbH Geschäftsführung: Johannes Krasel, Stephan Fischbach, Joachim Disser Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-280, Fax: 069 95808-259 www.consult-gmbh.de

Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. (GfW) Geschäftsführung: Reinhold Maisch Martin-Luther-King-Straße 1 63452 Hanau Tel.: 06181 997520, Fax: 06181 99752111 www.gfw-hu-of.de

Verein für Sozialpolitik, Bildung und Berufsförderung e. V. (VSB) Geschäftsführung: Reinhard Friedrichs Karthäuserstraße 23 34177 Kassel Tel.: 0561 1091-53, Fax: 0561 713392 www.vsb-nordhessen.de

Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Hessen Geschäftsführung: Matthias Rust Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-255, Fax: 069 95808-155 www.schule-wirtschaft-hessen.de

BezirksgruppenGeschäftsstellen Darmstadt und Südhessen Geschäftsführer: Wolfgang M. Drechsler Rheinstraße 60, 64283 Darmstadt Tel.: 06151 2985-0, Fax: 06151 2985-21 südhessen.hessenmetall.de

Mittelhessen Geschäftsführer: Dr. Dirk Hohn Elsa-Brandström-Straße 5, 35578 Wetzlar Tel.: 06441 7008-0, Fax: 06441 7008-10 mittelhessen.hessenmetall.de

Nordhessen Geschäftsführer: Jürgen Kümpel Karthäuserstraße 23, 34117 Kassel Tel.: 0651 1091-50, Fax: 0651 779194 arbeitgeber-nordhessen.de

Offenbach und Osthessen Geschäftsführer: Hans-Joachim Jungbluth Friedrichsring 4, 63069 Offenbach Tel.: 069 8600429-0, Fax: 069 8600429-18 offenbach-osthessen.hessenmetall.de

Rhein-Main-Taunus Geschäftsführer: Friedrich Avenarius Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt Tel.: 069 95808-231, Fax: 069 95808-178 rhein-main-taunus.hessenmetall.de

GUB Gesellschaft für Unternehmens-Beratung mbH Geschäftsführung: Nikolaus Schade, Thomas Wagner Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95116699, Fax: 069 95808-182

64 NETZWERK FÜR ENTSCHEIDER UND EXPERTEN

>> E-Mail: Erster Buchstabe des Vornamens + Nachname@hessenmetall.de


Organigramm

Landesgeschäftsstelle Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender Tel.: -130, Fax: -136 Emil-von-Behring-Straße 4, 60439 Frankfurt am Main Tel.: 069 95808-0, Fax: 069 95808-126 hessenmetall.de

Verwaltung, Personal und Finanzen Thomas Wagner Tel.: -140, Fax: -5140

Kommunikation und Presse Dr. Ulrich Kirsch Tel.: -150, Fax: -177

Recht Prof. Dr. Franz-Josef Rose Tel.: - 170, Fax: -5171 Tarifwesen und Arbeitswissenschaft Peter Hampel Tel.: -160, Fax: -166

Bereich Arbeitswissenschaft Nikolaus Schade Tel.: -180, Fax: -5180

Koordinator HESSENMETALL Peter Hampel Koordinator Politik Jörg E. Feuchthofen

Koordinator VhU Dr. Stefan Hoehl Berufliche Bildung / Personalpolitik Charlotte Venema Tel.: -296, Fax: -155

Bildungs- und Gesellschaftspolitik Jörg E. Feuchthofen Tel.: -210, Fax: -155

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Dr. Stefan Hoehl Tel.: -200, Fax: -205

Wirtschafts- und Umweltpolitik Dr. Clemens Christmann Tel.: -220, Fax: -225

NETZWERK FÜR ENTSCHEIDER UND EXPERTEN 65


Unsere Verbindungen – Ihr Netzwerk

DEUTSCHLAND

HESSEN

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Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)

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HESSENMETALL MIT UNSEREN MITGLIEDERN IM DIALOG

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GREMIEN

Hessen Agentur (Aufsichtsrat, Beirat des Technologie Transfer Netzwerks (TTN), Beirat fĂźr AuĂ&#x;enwirtschaft und Standortmarketing)

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Regionaldirektion der Bundesagentur fĂźr Arbeit

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Hessischer Ausbildungspakt / BĂźndnis Ausbildung Hessen

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Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Verwaltungsrat der AOK Hessen

ARBEITSKREISE/THEMEN

Deutsche Rentenversicherung Hessen

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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Landesgruppe

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Europäischer Sozialfonds (ESF) in Hessen ESF-Begleitausschuss

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Hessische Landesanstalt fĂźr privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen)

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hr-Rundfunkrat

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Beirat zum Landessozialgericht

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REFA Landesverband / RKW Hessen

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Gesprächskreise Kirche-Wirtschaft

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Institut fĂźr arbeitsmedizinische Forschung, Bad Nauheim

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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung

Institut der deutschen Wirtschaft (lW KĂśln)

Verein zur FÜrderung des Sozialrechts, Universität Frankfurt

Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) Bundesanstalt fĂźr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sdw - Stiftung der deutschen Wirtschaft Zentrum fĂźr Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht (ZAAR)

EUROPA

REGIONEN IN HESSEN

BUSINESSEUROPE (BrĂźssel)

VhU-Geschäftsstellen Vorschlagsstelle fßr die Benennung der ehrenamtlichen Richter an den Arbeits- und Sozialgerichten

AOK Bundesverband

Hessische Landesvertretung BrĂźssel

Institut fĂźr angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa)

International Labour Organization (lLO)

Bundesministerium fßr Arbeit und Soziales (Arbeitsstättenausschuss) Versorgungswerk MetallRente Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Council of European Employers of the Metal, Engineering and Technology-Based Industries (CEEMET) E. E. F. - The manufacturers‘ organisation (GroĂ&#x;britannien)

Berufsgenossenschaft Holz und Metall Arbeitsgemeinschaft fĂźr betriebliche Altersversorgung (aba) Arbeitsgerichtsverband Deutscher Sozialrechtsverband

66 NETZWERK FĂœR ENTSCHEIDER UND EXPERTEN

Verwaltungsausschßsse der Arbeitsagenturen Foren und Arbeitskreise der regionalen WirtschaftsfÜrderung Hochschulräte und Gremien der Universitäten und Fachhochschulen Regionale Ausbildungspakte


Hier kĂśnnen Sie unsere Nachsendung zur Bewertung des Tarifabschlusses 2016 einfĂźgen.



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