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Hamburg History

Eines der prachtvollsten und angesagtesten Gartenlokale des alten Hamburg: der Heußhof

Hamburg History. Von Andreas Pfeiffer Geschichte einer ehemaligen Eimsbütteler Gartenwirtschaft

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Wer durch Eimsbüttel kommt, quert unter Umständen den Heußweg. Die Straße hat nicht, wie einige irrtümlicherweise denken, den Namen von Theodor Heuß, dem Mitbegründer unserer Republik. Weit gefehlt und viel simpler: Der Weg führte durch das kleine Eimsbütteler Gehölz zum Heußhof, einer bereits im 18.Jahrhundert sehr geschätzte Wirtschaft mitten im Grünen. Ich möchte Euch die Geschichte anhand eines Zeitzeugenberichtes mit eigenen Worten erzählen. Die Geschichte ist spannend, teilweise aus unserer heutigen Sicht, politisch vollkommen unkorrekt. Doch zeigt der Bericht, welches Geistes Kind man damals war. Ein altes, aber doch viele Jahre hindurch florierendes Wirtshaus in Eimsbüttel war der „Heußhof“. Dieser wurde 1771 vom Gastwirt Heuß, in der Nähe vom kleinen Eimsbütteler Holzes errichtet, der reich an Nachtigallen war. Im Laufe der Jahre hatte der Gasthof einen so guten Namen, dass er 1789 im Buch „Der Hamburger Gesellschafter“, als ein sehr gutes Wirtshaus ausgewiesen wurde. 1792 wurde im „Garten Almanach“ berichtet, dass Heuß‘ feine Wirtschaft täglich ein Table D’hôte abhielt, welche immer von einer sehr unterhaltsamen

Gesellschaft besucht war. So wurden unter anderem von einer Reihe einzelner Herren, die dort befindlichen Sommerwohnungen benutzt. Am 14. Juli 1792 erscheint eine Zeitungsnotiz, in der berichtet wird, dass die sich in Eimsbüttel aufhaltenden Franzosen ihr Nationalfest dort feiern. Wörtlich heißt es: „Sie waren, wie es dort heißt, sämtlich in der Vornehmen und sehr gut eingerichteten Tabagie (altes Wort für eine Art Raucherlokal), des Herrn Heuß versammelt, wo sie speisten, tanzten, und sich Vergnügen aller Art machten. Es ging, wie der Berichterstatter vermeldet, sehr artig zu und die übermäßige Lust einiger junger Herren, die durch strenge Sonnen- und Weinhitze erregt geworden, fand bei den Zuschauern viel Interesse. Übrigens muss man sagen, dass sich im Ganzen die Gesellschaft so verhielt, dass sie ihrer Nation bei anständigen Freuden Ehre machte“ 1798 ist die Vornehmheit und Exklusivität des Lokals so gestiegen, dass der gute Heuß auf Drängen der Stammgäste über die Zeitungen, den Israeliten, mit anderen Worten den Juden, das Betreten seines Gartens verbot. Ein Schritt der sehr viel Kritik ausgelöst hatte. Die Presse war in zwei Lager gespalten…. 1809 wurde der Heußhof Opfer eines Feuers. Inzwischen war der alte Gastwirt verstorben und seine Frau, Witwe Heuß, hat noch im gleichen Jahr den Heußhof wieder aufbauen lassen. 1811 war dann die große Neueröffnung. Der Heußhof war nun noch feiner und es wurden hier und da Verbesserungen vorgenommen. Die Bewirtung war so gut, dass sie in der Franzosenzeit, durch besondere Protektion des Kommandierenden verschont blieb.

Den kompletten Bericht finden Sie auf www.HHGuide.de

Das Gebäude steht auch heute noch

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