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Hafengeburtstag! Unterwegs im Hafen
Zu Fuß unterwegs Hafen-Liebe entdecken
Das Herz von Hamburg schlägt am Hafen
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Keine Lust auf den Trubel beim Hafengeburtstag, aber dafür Spaß daran, die Umgebung des Hafens zu entdecken? Dann ist dieser Spaziergang genau das Richtige: Alter Elbtunnel & Hammonia
Kurioserweise starten wir dafür unterirdisch, nämlich am Alten Elbtunnel. Der bringt uns auf die andere Elbseite, nach Steinwerder. Einen schöneren Blick auf das Hamburger Hafenpanorama kann man nicht malen. Auch bei trübem Wetter ist Steinwerder ein idealer Ort für tolle Panoramafotos. Die Umgebung ist übrigens auch nicht unspannend – wenn man auf Industrieromantik steht. Sie eignet sich auch erstaunlich gut für eine Radtour. Hafen ohne Schiffe gucken? Das ist wie Fußball ohne den FC St. Pauli – also undenkbar. Also
Relief der Hammonia im alten Elbtunnel
Der alte Elbtunnel ist ein echtes Hamburger Highlight
bummeln wir wieder durch den Elbtunnel zurück und nehmen uns diesmal ein bisschen mehr Zeit. Für die Reliefs, die die darüber liegende Elbe bebildern und dementsprechend allerlei Meeresgetier zeigen, aber auch für die Schmuck-Kacheln. Die wohl berühmteste zeigt Hammonia, die sinnbildlich die Stadt Hamburg verkörpert. Kurz vor dem Ausgang Landungsbrücken sollte man ruhig auch mal nach oben schauen. Auf die prachtvoll gestaltete Kuppel am Ausgang Landungsbrücken nämlich. Der nach dem Vorbild des Clyde-Tunnels in Glasgow gebaute Alte Elbtunnel galt bei der Eröffnung am 7.Mai 1911 übrigens als technische
Auch im Sportboothafen sollte man mal vorbeischauen Beste Aussichten von Steinwerder auf die Silhouette der Stadt
Sensation. Jährlich passieren rund 300.000 Fahrzeuge und 700.000 Fußgänger die Verbindung unter der Elbe.
Rickmer Rickmers & Co.
Von den Landungbrücken aus wenden wir uns jetzt nach rechts – schon von weitem sieht man normalerweise die zwei Giganten, die im Hamburger Hafen immer noch das Fernweh wecken: Vorneweg die Rickmer Rickmers in Grün, dahinter die Cap San Diego in strahlendem Weiß. Normalerweise deshalb, weil die Cap San Diego zurzeit zum Schiffs-TÜV im Trockendock liegt. Am 8. April ist sie aber wieder zurück an ihrem Stammplatz. Zu beiden Schiffen muss man wahrscheinlich nicht
mehr so viel sagen, sie sind bereits seit vielen Jahren DIE maritimen Wahrzeichen der Stadt. Nur zwei Minuten weiter in Richtung Hafencity trifft man aber auf ein Schiff, was man sich durchaus genauer ansehen sollte: das Feuerschiff LV 13. Das knallrote Schiff stammt aus den 1950er Jahren und wurde ursprünglich als Seezeichen vor der englischen Küste eingesetzt. Heute ist hier ein Restaurant beheimatet, was allerdings zurzeit natürlich noch geschlossen ist.
Die Rickmer Rickmers und die Cap San Diego: Maritime Helden und Museumsschiffe Das beliebteste Fotomotiv der Stadt: das Wasserschlösschen
Elbphilharmonie & Hafencity
Der Hamburger an sich hat ein etwas gespaltenes Verhältnis zur „Elphi“, wie das Konzerthaus genannt wird. Einerseits war das Ding halt extrem teuer, andererseits: die Architektur hat schon was. Das ist eindeutig so und deshalb sollte man den Sonntagsspaziergang ruhig mal nutzen, um in aller Ruhe die architektonischen Besonderheiten des Konzerthauses zu bewundern. Danach führt uns ein Spaziergang (Dauer rund 25. Minuten) in die Hafencity. Auch wenn diese am Sonntag oft wirkt wie eine Geisterstadt
– ein Besuch lohnt sich gleich aus mehreren Gründen. So ist die moderne Architektur, beispielsweise des Unilever-Hauses durchaus spannend, ganz gleich übrigens, ob man sie mag oder nicht. Sehenswert ist aber auch der Traditionsschiffhafen, der hier zu finden ist. Der Sandtorhafen war ursprünglich das erste künstliche Hafenbecken Hamburgs. Heute ankern hier die Schiffe der Stiftung Hamburg Maritim, darunter die Schaarhörn oder der Lotsenschoner „No. 5. Elbe“.
Speicherstadt & Wasserschloss
Na gut, na gut: Als Geheimtipp gelten weder die Speicherstadt noch das Wasserschoss, immerhin das am häufigsten fotografierte Gebäude Hamburgs. Aber sie sind Teil vom Hamburger Hafen und vor allem: ein Bummel lohnt sich immer wieder. Denn kaum ein anderer Ort atmet so die Geschichte Hamburgs wie die trutzigen Bauten aus rotem Backstein, in deren Innerem Waren aus aller Welt gelagert wurden und werden. Im Wasserschloss ist heute die Gastronomie zuhause. Dabei hatte das Schlösschen, das von 1905 bis 1907 erbaut wurde, ursprünglich einen ganz anderen Zweck: Hier wohnten früher die Windenwärter – und das waren ausgesprochen glückliche Leute, was die Adresse anging. Nicht nur, weil das Gebäude mit seinen Glasziegelbändern und Granit-Gliederungen etwas ganz besonderes ist, sondern auch, weil sonst niemand (genauer gesagt, fast niemand) im Gebiet der Speicherstadt wohnen durfte. Nur Techniker, Hausmeister und Schuppenvorsteher waren neben den Windenwärtern davon ausgenommen. Bis heute hat sich das übrigens nicht geändert – in der Speicherstadt gibt es keine Wohnungen.