Francyae123

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LIVING LUXUS MIT AUSSICHT DAS FLAIR DER DACHTERRASSEN

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02/2019 W W W. FA L S TA F F - L I V I N G . C O M € 6,– 9 004524 129224

OUTDOOR-VIBES

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COOLE ACCESSOIRES & DESIGNTRENDS FÜR DEN GARTEN


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Der wahre Luxus ist Ruhe

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EDITORIAL Designed by Angela Schramm

ALLES OUTDOOR – DIE LUST AUF MEHR NATUR

K

eine Frage: Auf der heurigen Salone del Mobile musste man wieder einmal ordentlich Kondition beweisen, um den Ideenreichtum der dort führenden Anbieter auch entsprechend zu verarbeiten. Zu unserer Freude ritterte man erneut unter anderem um jenen Bereich, der das Lebensgefühl im Frühling um einige Nuancen steigen lässt: Das Genießen des Outdoorbereichs und die kollektive Freude auf den Garten haben sich abermals als Megatrend auf der Messe herauskristallisiert, der auch im aktuellen LIVING als einer der inhaltlichen Highlights präsentiert wird. Nicht umsonst: Der Außenbereich mit seiner facettenreichen Bedeutung hat einen neuen Stellenwert im Alltag entwickelt und ist für viele zum zweiten Wohnbereich avanciert. Denn die Natur schafft das, wozu selbst das schönste Büro nicht taugt: Ausgleich vom stressigen Alltag und damit einen wichtigen Gegenpol zu schaffen, einzutauchen in das ganz private Refugium und Entschleunigung von den Herausforderungen der digitalisierten Welt zu finden.

Angelika Rosam Herausgeberin Falstaff Chefredakteurin Falstaff LIVING

IM PERSÖNLICHEN WOHLFÜHLREFUGIUM Wir haben etwas dazu beigetragen, um Ihnen mit den neuesten und kreativsten Trends den Outdoorbereich in ein persönliches Wohlfühl-Ambiente zu verwandeln. Wir berichten von den neuesten Gartenkreationen, wie die richtige Gestaltung die schönsten Blumen-Träume realisiert und wie der ideale Pool in Form und Funktionalität Design-Aficionados begeistert. Zum Outdoorbereich gehören auch nachgefragte Terrassenwohnungen sowie andere außergewöhnliche Immobilienprojekte an Österreichs beliebtesten Seen und in mediterranen Gefilden. Denn der Urlaub im eigenen Naturparadies darf fraglos auch als gut durchdachte Investition gesehen werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen glückliche Frühlingsgefühle und viele Anregungen mit Nachhaltigkeitseffekt mit dem neuen LIVING.

Foto: Rafaela Pröll

Herzlichst, Ihre

ANGEL I K A R OSAM angelika.rosam@falstaff.com jewelista.girl, falstaff.living

»Uns geht es um Großzügigkeit im Garten. Diese ist viel wichtiger als guter oder schlechter Geschmack, der ja auch immer subjektiv ist.« 02 / 19 LIVING falstaff

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I N H A LT

Runde Formen als Alternative zu eckigen Pools.

LIVING LUXUS MIT AUSSICHT DAS FLAIR DER DACHTERRASSEN

FORMSCHÖN RUNDE POOLS MIT GROSSER WIRKUNG

LUST AUF SEE TOP-IMMOBILIEN AM WASSER

W W W. FA L S TA F F - L I V I N G . C O M

EDITORIAL ICONS EXHIBITION-TIPP BRANCHENTELEGRAMM MY TASTE ART FIVE MY FAVORITE PROJECTS MY CITY EVENT-CLIPPINGS IMPRESSUM DATES TO KNOW BEZUGSQUELLEN

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ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 17Z041047 P, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN

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€ 6,–

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Es brodelt: die Küchentrends 2019 im Überblick.

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COOLE ACCESSOIRES & DESIGNTRENDS FÜR DEN GARTEN

TRENDS

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DESIGNERS TO WATCH Designer, die die Grenzen zwischen In- und Outdoor verschmelzen lassen.

EIN STUHL GEHT UM DIE WELT 70 Jahre »Eames Chair«: wie das Modell zum Design-Klassiker wurde.

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KUNSTTRIP TEL AVIV Ein Weekend in der Kunst-Metropole.

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TRAVEL DIARY Die schönsten Souvenirs aus aller Welt.

EDITOR'S NOTEBOOK Must-have-Empfehlungen für Kenner und Design-Liebhaber. ENDLESS EDEN Gärten im (Klima-)Wandel: die Garten-Trends der Zukunft.

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FRÜHLINGSERWACHEN Die schönsten Möbel für draußen – die Outdoor-Saison ist eröffnet!

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ÜBERDRÜBER Von bodenständig bis ausgefallen: die schönsten Übertöpfe auf dem Markt.

Garten-Avantgarde: LIVING zeigt Konzepte für die Zukunft.

OUTDOOR-VIBES

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VIEL NEUES UNTER DER SONNE Exklusive Schattenspender mit Stil.

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LEUCHTSIGNALE Erhellend: Außenbeleuchtung als strahlendes Design-Statement.

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LAUT UND DEUTLICH Hightech für draußen.

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MIT FUG UND FLIESE Vom Tisch bis zum Teppich – Kacheln stehen hoch im Kurs!

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FLECHTKURS Wiener Geflecht: Tradition im Trend

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PFLEGERITUAL MIT AUSSICHT Neue Perspektiven für das Badezimmer.

DESIGN 64

DAS WEISSE HAUS IM BUSCH Eine Traumresidenz in Südafrika.

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»EINFACH KOMPLIZIERT« Designer Stefan Diez im Porträt.

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POOL POSITION Wellengang: der Trend zu runden Pools.

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DESIGNLAND FINNLAND Das Gastland der kommenden Vienna Design Week im Porträt.

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»GUTES DESIGN SCHAFFT WERTE« Kartell-Chef Claudio Luti im Interview.

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GLAMOUR-TIME Vorhang auf für Kylie Minogues erste Interior-Kollektion.

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HOLZ ALS MEDIUM UND BOTSCHAFT Essay von Dr. Wolfgang Pauser.

KULINARIK 94 100

STILWELTEN Table-Decors, die Lust auf die Ferne machen. BUNTER ABEND Die Must-haves für das Sommerfest.

Fotos: Heusch Architecture, Marianne Majerus Garden Images, Thomas Libis, beigestellt

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COVER FOTO: GLOSTER


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CHAMPAGNER CHAMPIONS Prickelndes Design für Genießer.

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DESIGN NEU INTERPRETIERT Minimalistisch bis gemütlich: Das sind die Küchentrends 2019.

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KITCHEN-UPDATE Neue Gadgets und Accessoires für Hobby-Köche und Profi-Gastgeber.

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WEISSGLUT-BRINGER Die neuesten Griller im Überblick.

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IN SCHALE GEWORFEN Stilvolle Feuerschalen sorgen für Lagerfeuer-Romantik.

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LANDPARTIE Alles für das ideale Picknick.

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AUSWÄRTS ESSEN Architekt Alexander Eduard Serda verrät, wo er am liebsten speist.

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RESIDENCES 126

WENN DER HIMMEL ZUM PLAFOND WIRD Wohnungen mit mehr Freiraum.

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ALT TRIFFT NEU Innovative Offices in historischen Gemäuern.

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CHICAGO, WIEN, SHENZHEN Das letzte Werk von Stararchitekt Hans Hollein ist vollendet.

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GRÜNZONE Biotope City setzt neue Maßstäbe.

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ERWEITERTE AUSSICHTEN Anbauten, die weiterdenken.

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DER NEUE CHARME VERGANGENER ZEIT Einzigartige Refurbishment-Projekte.

KÜCHENKLASSIKER Die Historie des Waffeleisens.

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LIVING SALON Expertentalk über den Trend zum Balkon.

SCHÖNESSEN Die chicsten Heurigen des Landes.

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BLICK AUFS MEER Exklusive Villen mit Aussicht.

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Ab nach draußen: die schönsten Outdoor-Möbel!

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NAH AM WASSER GEBAUT Heiß begehrt: die schönsten SeeImmobilien des Landes.

I N S P I R AT I O N 172

FIFTIES SHADES Der Retro-Trend boomt!

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FORMENREICHTUM Trend-Update der Möbelmessen.

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MY KITCHEN Zu Gast in der Küche von Alain Weissgerber.


architektur / I C O N S

VILL A STGI L AT, AI GUABL AVA, S PA NIEN

Foto: Jordi Alcalà

Zwischen Gegenwart und Zukunft: Mit seinem neuesten Werk hat der spanische Stararchitekt Enric Ruiz-Geli ein Referenzmodell der Sonderklasse erschaffen und zeigt damit nicht nur, wie seine Vision für das Bauen und Leben von morgen aussieht, sondern auch, wie ein respektvoller Umgang mit der Vergangenheit funktioniert. Villa Stgilat heißt besagtes Vorzeigemodell einer privaten Residenz, das kürzlich an der Costa Brava zur Fertigstellung gelangte. Einzigartig ist dabei nicht nur die reizvolle Kombination aus traditionellen Ziegeln und einer wabenförmigen Struktur aus Fiberglas, die zugleich Kontrast und Ergänzung zu der schroffen Landschaft bildet, einmalig sind auch die inneren Werte des rund 216 m2 großen Komplexes. Dank intelligenter Smart-Home-Komplettlösung von Loxone sollen dem Bewohner rund 50.000 Handgriffe jährlich abgenommen werden. Neben selbstreinigendem Pool und automatischer Bewässerung reguliert das System die Beschattung und sorgt damit sogar in der Hitze Spaniens für ein ideales Raumklima. Eine ausgesprochen verlockende Perspektive, die nicht nur mehr Komfort, sondern auch Ästhetik prophezeit. ruiz-geli.com

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exhibition-tipp / A U S S T E L L U N G

AL BERTINA : »NITS C H . R ÄU M E AU S FA R BE «

Foto: Hermann Nitsch/Bildrecht Wien

Kaum ein österreichischer Künstler polarisiert derartig wie die Ikone der Aktionskunst Hermann Nitsch. Die Malerei stellt dabei nur einen Teil seines viel diskutierten »Orgien Mysterien Theaters« dar und ist, wenn auch nicht der eigentliche Impuls, doch immerhin deren faszinierendes Ergebnis. Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigt die Albertina seine großflächigen Werke erstmals nicht als Teil eines größeren Ganzen, sondern als Malerei für sich betrachtet. Namensgebend für die Ausstellung ist dabei vor allem das Format, das die Dimensionen des Tafelbilds sprengt und ganze Räume für sich beansprucht. Dabei wird Nitsch nicht von seiner Seite als Enfant terrible gezeigt, sondern als Künstler, der in knapp 60 Schaffensjahren seinen Stil kontinuierlich weiterentwickelt hat und als Ergebnis spektakuläre Farbräume und Schüttinstallationen vorweisen kann. 17. 05.–11. 08. 2019, albertina.at

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WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS: DAS GENAUE HINSCHAUEN: Die erste große institutionelle Einzelausstellung von Miriam Cahn in Österreich zeigt die fesselnden Bilder der Schweizerin, in denen sie sich mit den Themen Einsamkeit, Sexualität, Liebe und Zerstörung beschäftigt. Bis 30. 06. 2019, kunsthaus-bregenz.at MARK ROTHKO: Einem der Hauptvertreter des Abstrakten Expressionismus widmet das Kunsthistorische Museum diese Sonderausstellung und zeigt Rothkos Werke von den 1930er- bis zu den 1960er-Jahren, mit denen er schließlich berühmt wurde. Bis 30. 06. 2019, khm.at DAUERWELLE: Im Grenzbereich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit arbeitet Caroline Achaintre. Kuratiert von Stella Rollig zeigt das Belvedere 21 neue Arbeiten in einer raumspezifischen Präsentation. 17. 05.–15. 09. 2019, belvedere.at

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Foto: Gregor Titze

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LIVING

TRENDS 22

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Fotos: Claudia Below/Callwey, Takumi Ota, Grohe, beigestellt

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ENDLESS EDEN Gärten im (Klima-)Wandel: Welche exotischen Pflanzkombinationen im Trend liegen. (S. 22) FRÜHLINGSERWACHEN Ein bunter Strauß an Ideen für die Gestaltung von Terrasse und Garten – die Outdoor-Möbel der Saison. (S. 28) LEUCHTSIGNALE Shine bright: Erhellendes Design für den Außenbereich. (S. 36) PFLEGERITUAL MIT AUSSICHT Neue Perspektive für Badezimmer: Die Nassräume werden um eine Dimension erweitert. (S. 44) KUNSTTRIP TEL AVIV Unser Arty Weekend führt diesmal in die israelische Metropole. (S. 50)

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trends / P O R T R ÄT S

Kontrastprogramm Beim Daybed »Lavastone«, das Juillard für Ranieri ersonnen hat, trifft das brachiale Material auf sanfte Details und gedeckte Materialien. Ein umjubeltes Design-Statement für den Outdoor- und Indoor-Bereich.

Sounds good Der portable Lautsprecher »Echoes« aus Keramik entstand in Zusammenarbeit mit Sound-Designer Dominique Mafrand.

»Meine Arbeit mit all den geschwungenen Linien, weichen Materialien und sanfter Farbwahl spiegelt meine Weiblichkeit wider«, bringt Charlotte Juillard ihre Ästhetik auf den Punkt. Laut Kritikern darf sie ihrer Eigendefinition gerne noch die Adjektive zeitgenössisch, innovativ und sophisticated hinzufügen, denn Juillard gilt in der Branche als der Rising Star. So manchen ihrer Entwürfe kennt man bereits – schließlich war die Französin nach ihrem Studium mehrere Jahre bei Benettons Kreativzentrum Fabrica tätig und hat dort große Erfolge gefeiert. Umso spannender auch ihre Entscheidung, lieber ihr eigenes Studio zu gründen, um noch unabhängiger zu arbeiten. Resultat der neu gewonnen Freiheit sind umjubelte DesignStatements wie das»Lavastone«-Daybed für Ranieri oder ihre Arbeiten für Inspired Sound. Der Schritt habe sie vor allem selbstbewusster gemacht – das zeigt sich bei Charlotte Juillard nicht in plakativen Entwürfen, sondern in noch mehr moderner Eleganz, die auf ihre ganz sanfte Art und Weise nicht weniger kompromisslos ist. Charlotte Juillard Die gebürtige Französin hat Industrial Design in Montreal studiert und war nach ihrem Abschluss mehrere Jahre für Fabrica tätig. Vor rund fünf Jahren machte sie sich mit ihrem eigenen Studio in Paris selbstständig. charlottejuillard.com

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DESIGNERS TO WATCH Eine Jungdesignerin, die auf feminine Linien setzt, trifft auf einen der Großmeister des italienischen Designs – beide eint ihr Talent, die Grenzen zwischen Indoor- und OutdoorDesign verschwimmen zu lassen. TEXT C HR ISTO PH STEINER

Zauberhaft Beinahe als poetisch kann Juillards Design für Hava bezeichnet werden – dank changierender Farben entsteht ein faszinierendes Lichtspiel. Ein geradezu magisches Design.

Fotos: CJ Designstudio, hava pari, Karoline Bordas, beigestellt

SOFT REVOLUTION


Massimo Castagna Der nunmehr 62-jährige Architekt studierte am Mailänder Polytechnikum und gründete zwei Jahre nach seinem Abschluss sein eigenes Studio AD Architettura. Zu seinen Referenzen zählen Marken wie Minotti und Flou. ad-architettura.com

IDEENSYMBIOSE

Tisch-Trio Gleich mehrere Beistell- und Couchtische umfasst Massimo Castagnas Kollektion für Exteta. Hier zu sehen: seine »Star Tables« mit einem Gestell aus Messing und massiven Steinplatten.

Der Begriff »alte Schule« darf im Falle von Massimo Castagna voller Respekt zur Anwendung kommen. Der Mailänder Architekt und Interior Designer verkörpert all das, was man sich unter italienischer Grandezza vorstellt: edle Materialien, opulentes Design und Glamour. Mit seinem 1986 gegründeten Studio AD Architettura setzt er auf starke Statements – mehr ist mehr! Das gilt auch für seine Arbeiten für Marken wie Galotti&Radice, Henge und Acerbis gleichermaßen wie für die jüngste Kooperation mit dem Luxus-Outdoor-Hersteller Exteta. Lasiertes Mahagoniholz, üppige Kissen aus Leder und unbehandelter Naturstein geben der Linie skulpturale Qualität, die etwas Monumentales mit sich bringt. Ganz dem italienischen Lebensgefühl entsprechend, sind die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum dabei fließend. Bestes Beispiel: Die Couchtische mit Messingverstrebungen und Tischplatte aus Naturstein können gleichermaßen auf der Terrasse einer sizilianischen Villa zum Einsatz kommen wie auch in dem privaten Penthouse in Shanghai, das Castagna kürzlich inszenierte.

Lichtkünstler Auch auf Lampen versteht sich der Italiener vorzüglich – so hat er etwa den Klassiker »Light Ring« für Flou entwickelt. Das hier gezeigte Modell »Ghost« ist ein jüngerer Entwurf für Henge und nicht weniger beeindruckend.

Dreiteiler Messing, Holz und Glas kommen bei dem Coffee-Table »Haumea« zum Einsatz. Das Design hat Castagna vor rund zwei Jahren für Gallotti&Radice entworfen.

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editor’s notebook Samt und sonders Dieser formschöne Armsessel mit beinahe fließenden Formen ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Alma Design und Designer Marco Piva. Wunderbar! alma-design.it

Design-Highlight in Mailand Für die Interior-Kollektion »Objets Nomades« von Louis Vuitton hat Marcel Wanders diese Lampe aus Glas und Leder entworfen. We love! louisvuitton.com

Die originellsten News und Highlights aus dem Design-Kosmos – was uns gefällt, was uns bewegt und welche Objekte Kultcharakter garantieren. An apple a day ... In Anlehnung an die Saga um Wilhelm Tell hat Designer Andrea Branzi diese Lampe für Nemo entworfen. nemolighting.com

Glasbau Designer Sebastian Herkner hat Tisch »Echino« für Zanotta bildschön kreiert. Hergestellt wird er aus mehrschichtigem Glas. zanotta.it

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Paradiesvögelchen Der Spiegel von &Klevering schmückt sich mit den fremden Federn von farbenfrohen Wellensittichen. Das zaubert garantiert jedem, der sich darin betrachtet, ein Lächeln auf die Lippen. amara.com

Fotos: OFFECCT AB/Thomas Harrysson AB, SARAMAGNI, beigestellt

Zweisitzer Sitzgelegenheiten mit skulpturalem Charakter: die »Easy Chairs« von Offecct. Machen sich am besten im Duett. offecct.com


AD Beatrice Rossetti - Photo Federico Cedrone


trends / N E W S - T I C K E R

+++ BR ANC H ENTELEGRAMM

Was kommt? Was ist en vogue? Wer designt mit wem und warum? Ein kurzer Newsflash aus der Welt des Designs und der Architektur.

+++ AUF NACHHALTIGKEIT SETZEN. Sustainability ist eines der ganz großen Themen, das ner Designteam die Design- und Interior-Welt aktuell bewegt. Das Londo Sessel und Sitzhocker für die Barber & Osgerby setzt dabei ganz neue Maßstäbe: Ihre e Design, sondern werden Marke Emeco überzeugen nicht nur durch das zeitlos und können auch ausschließlich aus recycelten PET-Flaschen hergestellt selbst wieder recycelt und vollständig weiter verwertet

+++ SILBERSTREIF. Die Kunstwelt kennt kein anderes Thema: Künstler Christo plant,

werden. +++

den Pariser Arc de

Triomphe mit dem für seine Arbeit so charakteristischen Silberstoff zu verhüllen. In der Vergangenheit hatte der Künstler unter anderem den Berliner Reichstag verpackt und ist für seine spektakulären Installationen berühmt. +++

+++ NEUE IKONE. Es braucht viel Mut, um sich dem Re-Design eines emotional derart aufgeladenen Klassikers wie der legendären »Moka Express« von Alfonso Bialetti zu stellen. Stararchitekt

David Chipperfield hat es für Alessi gewagt und der Ikone aus den 1930er-Jahren gewohnt stilvoll einen neuen Look verpasst. Dabei setzt der Londoner Architekt auf nicht minder zeitlose Eleganz und einen cleanen Look. Fazit: ein Wagnis, das sich definitiv ausgezahlt hat. +++

+++ PS-STARKES DESIGN. Seat macht immer häufiger mit innovativen Designs von sich reden. Neben dem mehrfach ausgezeichneten Concept Car »Cupra Formentor« « beim Genfer Autosalon präsentiert. wurde kürzlich auch der »Cupra Ateca Special Edition bgasanlage, 2-Liter-TSI-Benzinmotor, Überzeugende Argumente für Motorfans: Akrapovič-A

300 PS und ein Drehmoment von 400 Nm. +++

+++ KUNSTHANDWERK. Der niederländische Designer Richard Hutten hat gleich neun zeitgenössische Künstler seines Heimatlandes für seine Meindertsma haben dafür kunstvolle Teppiche entworfen, die eine Brücke zwischen den Disziplinen schlagen. +++

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Fotos: beigestellt

Kooperation mit Carpet Sign gewinnen können. Klingende Namen wie Christien


Make it yours ! USM pflegt die wohlüberlegte Reduktion: klassisches Design, klare Formen, unaufdringliche Eleganz.

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my taste MAXIMILIAN J. RIEDEL Die Passion für Design und hochwertige Glaskunst wurde Maximilian J. Riedel in die Wiege gelegt. In 11. Generation leitet er das in Kufstein ansässige Familienunternehmen, das zu den erfolgreichsten Traditionsbetrieben des Landes zählt. Dabei ist Riedel auch stets um Innovation bemüht – die bekannteste seiner Schöpfungen ist die Glasserie »O« ohne Stiel, die er 2004 auf den Markt brachte. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, etwa vom Museum of Modern Art, dem San Francisco MoMA, dem Corning Museum of Glass und der Maison et Objet Paris. Heute ist er neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Tiroler Glashütte auch der leitende Designer für die Dekanter des Glasherstellers. riedel.com

»White Star Trunks« von Timothy Oulton »Für mich sind diese Schrankkoffer, die früher auf langen Seereisen verwendet wurden, eine Reminiszenz an vergangene Tage und traditionelle Werte.«

»Burgunder Grand Cru« aus der Serie »Sommeliers« von Riedel »Als mein Großvater Claus dieses Glas Mitte der 1950er-Jahre vorgestellt hat, wurde er belächelt. Zu groß, zu unförmig, waren sich die ›Experten‹ einig. Heute steht es im MoMA in New York als Design Classic.«

»Gutes Design vermittelt mir eine Art Beständigkeit in einer ansonsten sehr schnelllebigen Zeit.«

M A X I M I L I A N J. RIEDEL

Was lieben designaffine Menschen privat? Mit welchen Stücken umgeben sie sich, was hinterlässt Eindruck? Maximilian J. Riedel hat uns seine Favoriten verraten. Dekanter »Amadeo« von Riedel »Das ursprüngliche Design des ›Amadeo‹ stammt von Stefan Umdasch. Es wurde anlässlich des 250-Jahr-Jubiläums unseres Familienunternehmens 2005 vorgestellt.«

Tisch »Aviator Valkyrie« von Timothy Oulton »Für mich ist dieser Tisch ein großartiges Beispiel für die perfekte Fusion von manueller Fertigung, Technik und Design.«

Kaffeemaschine »T8.2« von Krups »Ich interessiere mich nicht nur für Design, sondern auch für Technik – die Kaffeemaschine von Krups verbindet beides.«

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» Man sollte sich niemals einschränken lassen, seine Ideen und Visionen zu verwirklichen. Egal, was andere sagen.«

Fotos: dbon/Riedel, Daniel Shipp, beigestellt

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Foto: Callwey/ A.S. Landschaftsarchitekten

trends / G A R T E N - AVA N T G A R D E

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ENDLESS EDEN

Die Sommer werden heißer, es wird trockener. Horticulturisten greifen immer häufiger zu exotischen Pflanzen. Was das für die legendären englischen Gärten bedeutet und ob wir uns bald alle zwischen Zypressen wiederfinden: LIVING graste die Avantgarde-Gärtner ab. TEXT NIKOL A AC HFAR

Kunst statt künstlich Aus dem Buch »Gärten des Jahres 2019« – ein kleiner privater Skulpturenpark in Bayern, gestaltet von A. S. Landschaftsarchitekten.

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trends / G A R T E N - AVA N T G A R D E

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eit Tausenden von Jahren drücken wir unsere Liebe zur Natur durch Gärten aus«, haucht Audrey Hepburn, während sie hoheitsvoll durch einen prachtvollen englischen Garten schreitet. Anfang der 1990er-Jahre führte die britische Filmikone durch die TV-Dokureihe »Gardens of the World«, sie wurde hierfür sogar posthum geehrt. Hepburn assoziiert den Garten an sich mit einem »Symbol des Himmels auf Erden«, untermalt werden die Bilder von klassischer Musik. Klingt gediegen – ist es auch. Lange Zeit prägte ein nostalgisches Bild unsere Vorstellung vom perfekten Garten, vom Paradies, aus dem wir einst vertrieben wurden und das wir uns tunlichst wieder erschaffen wollen. Gärten sind magisch, sind Sehnsuchtsorte – und im besten Fall erfreuen sie uns lebenslang. Sie verändern sich. Nicht nur mit den Jahreszeiten, sondern auch mit den Jahrzehnten. Darauf muss man sich einlassen. Das jedenfalls rät Verena Schönauer, Gartenplanerin bei Praskac Pflanzenland. LIVING erwischt sie zwischen zwei Außenterminen. »Spätestens wenn die Forsythien blühen, wird es stressig«, lacht sie. Die Gretchenfrage: »Spürt man den Klimawandel bereits im eigenen Garten? 24

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Jetzt, da die Sommer trockener und heißer und die Winter feuchter und milder werden?« Schönauer differenziert: »Zumindest im Osten Österreichs sind die Winter nicht unbedingt feuchter. Bei uns gibt es eher ein Wasserdefizit.« Bedeutet das im Umkehrschluss ein Goodbye der englischen Gärten? »Nein, das nicht unbedingt. Aber man muss die Pflanzen wirklich standortgerecht planen. In den englischen Gärten wurde das früher nicht gemacht, Wasser war nicht das Problem. Aber man sollte die Hortensie halt nicht in die pralle Sonne geben – da gehört eher der Lavendel hin.« Lavendel! Eine der Pflanzen, die oft auftauchen, wenn es um »Gärten der Zukunft« geht. Bilder der Provence tun sich vor dem inneren Auge auf, wenn man an die violett blühende Pflanze denkt. Und das ist durchaus ein Zeichen. Avantgarde-Gärtner orientieren sich zunehmend an Südeuropa. Der mediterrane Stil gewinnt an Boden. Und manch einer geht sogar noch einen Schritt weiter – nach Marokko zum Beispiel. Arnaud Maurières und Eric Ossart (Ossart + Maurières) werden gerne zu Rate gezogen, wenn es ein Trockengarten sein darf. Die beiden Franzosen vertreten einen unmissverständlichen Ansatz,

»Uns geht es um Großzügigkeit im Garten. Diese ist viel wichtiger als guter oder schlechter Geschmack, der nun mal auch immer subjektiv ist.« ARNAUD MAURIÈ RES Land s chaf t s p lane r

Fotos: Claudia Below, Paris Match via Getty Images

Mauer als Raumtrenner Ein Garten in Zürich, der – daran würde man nie denken – über einer Garage blüht. Ein Projekt von Parc’s Gartengestaltung.


»Man muss die Pflanzen wirklich standortgerecht planen. In den englischen Gärten wurde das früher nicht gemacht, Wasser war nicht das Problem.« V E R E N A SC H ÖN AU ER Gartenplanerin bei Praskac Pflanzenland

den Maurières im Gespräch mit LIVING wie folgt formuliert: »Wasser wird immer knapper und teurer und es gibt keine Chance, dass sich diese Situation entspannt.« Es ist kein Geheimnis, dass man etwa in L. A. den Rasen auch mal mit grüner Farbe anpinselt, damit er gut aussieht. Paradox. Der Landschaftsarchitekt glaubt, es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Bewässerung von Gärten auch in Europa reguliert werden wird. Doch Maurières macht Hoffnung, wenn er sagt, dass Trockengärten nichts mit Verzicht zu tun haben, sondern sehr wohl ein üppiges Bild abgeben. Bestimmte Pflanzen will er nicht empfehlen, die Auswahl sei zu groß – und Geschmackssache. »Uns geht es um Großzügigkeit im Garten. Diese ist viel wichtiger als guter oder schlechter Geschmack, der nun mal auch immer subjektiv ist.«

Auf das Saatgut kommt es an. Auf den Mut, Neues zu wagen. Auch Schönauer bestätigt, dass Raritäten jetzt vermehrt ihren Platz an der Sonne bekommen. Die obligatorische Frage nach ihren Favoriten beantwortet sie mit einer facettenreichen Aufzählung: winterharte Magnolien, Elfenblumen, spezielle Schmuckbäume und Obstraritäten wie Indianerbananen und Minikiwis. »Im Carnuntum haben wir zum Beispiel auch schon gute Erfolge mit Zypressen.« Während allerorts die Regionalität gehypt wird, wird es im globalen Gewächshaus also immer exotischer. Das sei der Lauf der Natur, betont Schönauer. »Die Natur ist ein Kreislauf, jede Veränderung ist in Ordnung, sie hat ihre Gründe. Der Wunsch nach dem Grün sei immer stärker vorhanden, meint sie, aber das Verständnis fehle. »Die Extreme werden immer ausgeprägter«, sagt Schönauer und meint damit >

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GÄRTEN DES JAHRES 2019 Die schönsten Privatgärten der kreativsten Landschaftsarchitekten gibt es in diesem Buch zu bewundern. Gezeigt werden neben inspirierenden Bildern auch die konkreten Gartenpläne und detailierten Konzepte. Verlag: Callwey, Preis: 59,95 Euro

Gräsermeer am Zürichsee Gräser geben Struktur und sind durch die Jahreszeiten hinweg ein Hingucker. Aus dem Buch »Gärten des Jahres 2019«.

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trends / G A R T E N - AVA N T G A R D E

> nicht das Wetter. »Die einen wollen einen formalen, geradlinigen, ja architektonischen Garten, die anderen nur einen naturnahen.« Das Ökosystem, das mit einem naturnahen Garten einhergeht, müsse man natürlich schon wollen, räumt die Horticulturistin ein. Konstanze Neubauer, Co-Autorin des Buchs »Gärten des Jahres 2019« (Callwey Verlag) attestiert den Gärtnern ein gestiegenes Interesse an der Fauna. »Die Insektenfreundlichkeit ist durchaus ein Thema«, sagt sie. 50 Privatgärten zeigt das Buch. Nicht wenige der Landschaftsarchitekten hätten, so die Autorin, »über den Zustand der Gärten durch die Trockenheit geklagt, doch keiner hat sich dahingehend geäußert, dass er in Zukunft anders planen wird«. Trotzdem fällt auf: Auch in den perfekt gestylten Gärten finden sich etwa immer mehr Gräser und Hölzer. Auch formvollendet kann naturnah sein. Zumindest die Richtung stimmt. IM RUHM SONNEN »Dutch Wave« oder »New German Style« nennt sich das ganz lässig, was manch einer vielleicht als »wild« verunglimpfen würde. 26

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»Die Welt der Pflanzen ist so vielfältig, dass kein Menschenleben ausreicht, um alles kennenzulernen.« T HOMAS AMERSBERG ER AUTOR »GLOBAL GARD ENING«

Naturnahe, trockenheitsresistente Gärten, die für Thomas Amersberger, Autor des Buchs »Global Gardening«, das einzig Wahre sind. »Der Garten der Zukunft muss naturnah sein. Bereits jetzt sind die Gärten die letzten Rückzugsgebiete für unsere Insekten, Amphibien und Reptilien und auch für die Vogelwelt. Durch die rasante Klimaerwärmung wird es zu einer Artenverarmung kommen, jeder Einzelne kann hier entgegensteuern und die Vielfalt fördern.« Und: Diese Mannigfaltigkeit wirkt auch Schädlingen entgegen – auch das sollte man bedenken. Amersberger experimentiert seit Kindheitstagen mit exotischen Pflanzen, sein 4000 m2 großer Garten im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet frönt dem »New Pannonian Style«, wie er es formuliert. »Nachdem wir ja im Seewinkel schon immer mit Trockenheit zurechtkommen mussten und die alten Gärten von unseren Großmüttern von Vielfältigkeit und Nachhaltigkeit geprägt waren, wollten wir diese Gartenkultur etwas an die Zeit anpassen und für Mittel- und Nordeuropa ein Vorbild sein.« Amersberger orientiert sich hierfür vornehmlich an der Flora Südosteuropas: »Diese Region ist uns einfach vom Klima her am ähnlichsten. In Nordafrika ist es im

Fotos: Christoph Böhler, Marianne Majerus Garden Images

Global Gardening Dabei treffen beispielsweise Mexikanisches Federgras (Stipa tenuissima) und Spornblume (Centranthus ruber) aufeinander.


Winter etwas wärmer und nicht alle Pflanzen sind ausreichend winterhart. Pflanzen aus dem Atlasgebirge funktionieren teilweise recht gut, brauchen aber den richtigen Boden.« Wer durch das Kompendium »Global Gardening« blättert, entdeckt auch Agaven und Wüstenpflanzen. »Ich kultiviere seit über zehn Jahren Wüstensalbeiarten aus Mexiko – mit erstaunlichen Erfolgen. In steiniges Substrat gepflanzt reichen die wenigen Gewitterregen bei uns aus, damit sie von Mai bin zum ersten strengen Frost durchblühen. Einige frostharte Agaven aus Mexiko und der südwestlichen USA funktionieren auch sehr gut im Kies.« Die Böden – ein wichtiger Punkt. Sowohl Schönauer als auch Amersberger kommen unabhängig voneinander auf Olivenbäume zu sprechen. Während Schönauer skeptisch ist, weil die hiesigen Böden zu schwer dafür sind, erwähnt Amersberger, dass er mit Olivensorten aus Norditalien, Slowenien und Kroatien experimentiert. »Neue Arten würden sowieso nachrücken und andere ersetzen, wir helfen hier nur nach. Die Natur selbst kann mit dem Tempo der Klimaerwärmung nicht mithalten.« »Tempo« bedeute aber nicht, dass man einen Tree Broker engagiert und sich herbeigekarrte Solitäre in den Garten stellt. Amersberger: »Die Freude beim Gärtnern liegt ja eigentlich darin, Pflanzen beim Wachsen zu begleiten. Im Unterschied zu den Kindern, die einmal das Haus verlassen, bleiben einem die Gehölze und Stauden mit etwas Glück bis ans Lebensende und man kann sich so täglich an ihnen erfreuen.«

DER GANZJAHRESGARTEN Es mag im ersten Moment wenig reizvoll klingen, aber Gräser und Sträucher sind die Lieblinge angesagter Gartendesigner, bringen sie doch Bewegung und Struktur in die Anlage. Der Niederländer Piet Oudolf ist ein begnadeter Lebensraumversteher, er gilt als Vertreter des neuen Naturalismus. Gärten sind für ihn nicht einfach nur Dekoration – im Herbst/Winter wird nicht zugeschnitten, sondern das Habitat dem Lauf der Dinge überlassen. Auch Thomas Amersberger plädiert für Gräser und Gehölze – insbesondere für die Lagerstroemia, den Flieder des Südens. »Die Hauptblütezeit fällt in den Hochsommer, eine Zeit, in der in vielen Gärten nicht mehr viel blüht. Generell sollte man darauf achten, vielfältig zu pflanzen, damit sich das Bild im Garten über die Saisonen hinweg dynamisch verändern kann.« <

Sanfte Schönheit Ein Garten, der wirkt, als wäre er über Generationen gewachsen. Geplant von FFLO – James Fox.

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trends / G A R T E N M Ö B E L

FRÜHLINGSERWACHEN

New Bohemian Die Serie »Dune« von DesignStar Sebastian Herkner verbindet verschiedenste Materialien und setzt auf sanfte Linien. gloster.com

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Fotos: beigestellt

Nicht nur die Natur blüht auf – auch die Designwelt sprießt nur so vor Ideen für dekorative Gartengestaltung. Die schönsten Möbel der Saison für den Outdoor-Bereich und die Terrasse.


Neuer Schwung Die neue Serie »Bay«von B&B Italia setzt auf HightechMaterialien, geschwungene Linien und opulente Pölster. bebitalia.com Chill out Bitte zurücklehnen: Das Design »MBRACE« stammt ebenfalls aus dem Studio Sebastian Herkner. dedon.de

Farbenfroher Auftritt Auch für Terrasse & Co. bieten sich spezielle Outdoor-Teppiche als Farbakzente an. Hier etwa in Orange von Rug & Co. horchow.com

Platz nehmen Outdoor-Sofas boomen! Ganz besonders gemütlich entspannt man beispielsweise auf den Modellen der Marke Frame. verdarium.at

Neuer Klassiker Der Sessel »Colette« von Minotti darf sich schon in jungen Jahren zu den Designklassikern zählen. minotti.com

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trends / G A R T E N M Ö B E L

Volume up! Hersteller Anaei setzt auf Volumen und jede Menge Komfort. Besonders chic: die Kissen in Makramee-Optik. anaei.com

Quadratisch, praktisch, gut Die einzelnen Elemente der Serie »Chill« lassen sich beliebig variieren. Der Name ist dabei natürlich Programm! weishaeupl.de

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Wasserspiele Sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente: die Brunnen von The Phillips Collection. phillipscollection.com

Fotos: Andreas Bekas, Matthew Savins, Kettal, beigestellt

Moderne Eleganz Übt sich in nobler Zurückhaltung: das OutdoorSofa »Wicked« von Vincent Sheppard. vincentsheppard.com


Flechtwerk Stardesigner Rodolfo Dordoni hat die Serie »Bitta Lounge« für die spanische Marke Kettal entworfen. kettal.com Kurvendiskussion Der philippinische Designer Kenneth Cobonpue ist bekannt für seine Formensprache – das stellt er auch bei seinem Entwurf »Zoey« unter Beweis. kennethcobonpue.com

Home Sweet Home Mit der Zweierliege »Biarritz« hat man auch im Freien ein Dach über dem Kopf. egoparis.com

Flower-Power Das ganze Jahr in voller Blüte: Outdoor-Kissen von Missoni Home. missoni.com

Light up! Schlicht schön: Die klassische Laterne von Stelton ist von Schiffslampen inspiriert und setzt auf Zeitlosigkeit. stelton.com

Swingtime Bei der hauseigenen Möbelkollektion setzt Online-Händler John Lewis ganz auf kräftige Farben und verspieltes Design. Bestes Beispiel: Schaukelstuhl »Salsa«. johnlewis.com

Blaumachen Experten erahnen es bereits an dem IkatMuster: Dieser Teppich stammt von niemand Geringerem als Ralph Lauren. ralphlauren.eu

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trends / Ü B E R T Ö P F E

ÜBERDRÜBER

Vom bodenständigen Klassiker bis zum ausgewachsenen Statement-Piece: Für jedes Pflänzchen gibt es den passenden Übertopf! LIVING zeigt die schönsten Neuheiten auf dem Markt. Modern Art Markant: Modell »Adan« ist auch ohne Bepflanzung ein besonderer Blickfang. vondom.com

Mit Schwung Bei Modell »Riihitie« lässt Artek ganz die spezielle Form für sich sprechen. artek.fi

Vintage-Optik Die von Hand getöpferten Pflanzentröge überzeugen durch ihren rustikalen Charme. tersteege.nl

Spannend! Das Design der Serie »Circo« stammt von Design-Superstar Sebastian Herkner. ames-shop.de

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Hoch im Kurs Vom minimalistischen Design bis hin zum Farbton Millennial Pink: Die »Plant Box« von Ferm liegt voll im Trend. fermliving.com

Bodenständig Von Skagerak stammt dieses schlichte Modell aus unglasiertem Ton. skagerak.dk

Fotos: beigestellt

Einkesseln Nachhaltig: Für die eisernen Übertöpfe von Nkuku werden ausgemusterte Kessel und Pfannen umgearbeitet. nkuku.com


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J a h r e

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trends / S O N N E N S C H I R M E Segel setzen! Besonders für große Flächen machen Sonnensegel dem traditionellen Schirm Konkurrenz. Die wohl hochwertigsten gibt es vom Hersteller Sunsquare. sunsquare.com

Schirmdach Eukalyptusholz mit Alukern, Edelstahl- und Alukomponenten – diesen Luxus gibt es von Glatz mit dem Freiarmschirm »Aura«. glatz.ch

VIEL NEUES UNTER DER SONNE Unter diesen exklusiven Schattenspendern lässt sich die Hitze gerne aushalten – die neuesten Sonnenschirme in farbenfrohen Nuancen des Sommers! Asia-Flair Mit den verspielten Streben erinnert das Modell »Papaye« an den südostasiatischen Raum. Das kommt auch hierzulande besonders gut an! maisonsdumonde.com

irmt rd bei i esch Abg ualität w . Der e Q antiert t« ist t s e r b Für pler ga »Protec r! Dop schirm drehba e. 0° irm del Pen dem 36 nensch zu r-son ple com dop

Moderne Wipfel Das Modell »Acacia« aus pulverbeschichtetem Edelstahl von Extremis ähnelt einer ultramodernen Baumkrone. extremis.com

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Starkes Blatt Modernes Design von Leco: Mit dem Schattenspender »Certe« hat man auch bei tief stehender Sonne gute Karten. home24.at

Fotos: beigestellt

Seaside Das dreilagige Design von Anndora ist zwar winddurchlässig, schützt aber vor Sonne und gegebenenfalls Nieselregen. anndora.de


G채rten zum Wohlf체hlen Gartenplanung vom G채rtner Starkl Ihr G채rtner Starkl 3430 Frauenhofen/Tulln 02272/ 64242-33 planung.tulln@starkl.at www.starkl.at


trends / O U T D O O R - L A M P E N

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LEUCHTSIGNALE Light up! Die neueste Generation an OutdoorLeuchten stellt gelungenes Design ins Rampenlicht. Statt diskreter Lichtquellen setzt man diese Saison ganz auf strahlende Statements.

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1. Big Player »Cone« heißt die imposante bodenstehende Leuchte, die das Design-Duo Chiaramonte & Marin für die Marke EMU entworfen hat. Die XXL-Lampe überzeugt mit besonders angenehmem Licht und bringt gemütliches Wohnzimmer-Feeling in die Natur. emu.it 2. Stand tall! Auch der Hersteller Mantra setzt diese Saison auf Standleuchten für den Außenbereich. Als Ergänzung gäbe es zu der Serie »Kinke« auch noch passende Wand- und Hängelampen. mantralighting.co.uk 3. Bestseller Das Modell »Zanadoo« war derartig erfolgreich, dass das beliebte Design kurzerhand für den Outdoor-Bereich übernommen wurde. arteriorshome.com 4. Turmbau Stephen Burks ist das kreative Genie hinter dem originellen und ausgesprochen geschmackvollen Design, das Dedon vergangenes Jahr lancierte. Die Serie »The Others« ist dabei ausgesprochen vielseitig und durchaus auch für indoor eine Überlegung wert. dedon.de 5. In Balance Diese modern gestaltete Deckenleuchte stammt von Outdoor-Profi Hudson Valley. Das New Yorker Unternehmen hat sich mit seinen extravaganten Außenleuchten vor allem an der Westküste der USA einen Namen gemacht. Die Serie »Portland« ist dabei keine Ausnahme und wäre ebenfalls in Bronze erhältlich. hudsonvalleylighting.hvlgroup.com

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Fotos: beigestellt

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5. 6. Minimalistisch Skandi-Chic in Reinstform gibt es von der Marke Modo Luce. »Sestante« überzeugt durch das filigrane Metallgestell, das übrigens höhenverstell- und schwenkbar ist. modoluce.com 7. Neue Masche Designer Ilia Eckardt hat für die Serie »Monsieur Tricot« mit innovativen Stricktechniken und witterungsbeständiger Schnur experimentiert. Das Ergebnis sind handgefertigte Kugel- und Tropfenleuchten, die für angenehmes Licht und spannende Schatten sorgen. tribu.com 8. Spot on! Lang ersehnte Neuheit aus dem Hause Occhio: Mit der Linie »Sito« erobert die Designmarke nun auch den Außenbereich. Dabei wird wie gewohnt auf besonders ausgeklügeltes Design und edle Akzente gesetzt. occhio.de 9. Pflegeleicht Die Marke Karman zeichnet sich durch ihren besonders kreativen Zugang aus und beweist mit ihren Designs immer wieder aufs Neue Humor. Bei dem Modell »Don’t Touch« spielt man mit der Inspiration von Steppengräsern und Geäst. karmanitalia.it 10. Hang on! Designer Massimo Iosa Ghini zeichnet für den modernen Look der Lampe »Mystés« verantwortlich. Besonderer Tipp: Neben einer Auswahl an Standardfarben kann das Modell auf Anfrage auch eigens in weiteren Wunschfarben gefertigt werden. leucos.com 11. Ab ins Körbchen Bei »Hamper« von Unopiù wird der Leuchtkörper sozusagen in einen Käfig aus pulverbeschichtetem Eisen gesperrt. Dank des langen Kabels lässt sich die Lampe übrigens nicht nur als Laterne einsetzen, sondern kann auch schlicht und einfach in die Äste eines Baums gehängt werden und so als dekorative Hängelampe dienen. unopiu.de

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trends / O U T D O O R - E N T E R TA I N M E N T

Sunny side Auch direkte Sonne ist kein Problem für diesen 44-ZollStandfernseher mit besonders hoher Bildqualität. miragevisiontv.com

On the move! Der handliche BluetoothLautsprecher »Beoplay P2« ist der optimale Begleiter für Ausflüge! bang-olufsen.com

LAUT UND DEUTLICH Auf Entertainment muss auch outdoor nicht verzichtet werden! Dank wetterfester Screens und Lautsprecher lassen sich Natur und Hightech miteinander verbinden.

Californication Besonders intensive Farben verspricht das Modell aus der »Pro Series« der kalifornischen Firma Sunbrite. sunbritetv.com

Ultimative Entfaltung Luxus im XXL-Format: Das Modell von C SEED geht schon als Outdoor-Kino durch. So viel Qualität hat allerdings ihren Preis. cseed.tv

Aufgehorcht! Das neueste Ergebnis der Kooperation zwischen Sonos und Sonance ist dieser hochwertige Outdoor-Speaker. sonos.com

Let’s get loud! Das unauffällige Design täuscht, denn die »NS-AW 992« von Yamaha überzeugen durch Spitzen-Surroundsound. yamaha.at

Fotos: beigestellt

Hart im Nehmen Wind, Wetter, Temperaturschwankungen – nichts kann dem Modell »Storm« etwas anhaben! seura.com

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A l t e Me i s t e r.

Mit der „Meisterklasse für Tischlerei und Holztechnik“ zählen die Wetscher Werkstätten zu den modernsten und innovativsten des Landes. Hier verbinden wir Innenarchitektur auf höchstem Niveau mit internationalen Spitzenmarken und erstklassigen Maßmöbeln. Eine Symbiose, die uns heute zu einem der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.

Seit 1912. PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN. Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com


trends / F L I E S E N M U S T E R

Trompe-l’œil Der PVC-Läufer von Beaumont sorgt für Abwechslung, ganz ohne den Aufwand von Umbauarbeiten in Kauf nehmen zu müssen. amara.com

MIT FUG UND FLIESE Kurs auf Kacheln: Von verspielten Mosaikfliesen bis zum schicken Mustermix – Fliesen verkleiden diese Saison nicht nur Wand und Boden, sondern gleich die gesamte Interior-Welt.

Neu verfliest Die portugiesische Marke Pátria Lusa ist ganz auf die Neuinterpretation der landestypischen Kacheln spezialisiert. Sehr kunstvoll und zeitgemäß! patrialusa.com

Sternstunde Designerin Tracey Boyd verbindet bei Kommode »Boro« moderne Materialien mit spannender Vintage-Optik. decorist.com

Umrundet Ein aufwendiges Mosaik aus Hornplatten veredelt den kreisrunden Kaffeetisch »Targua«. anthropologie.com

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Fotos: beigestellt

Verpixelt Stolze 1088 lackierte Holzfliesen zieren den exklusiven Schrank von Boca do Lobo. bocadolobo.com

Läufer light! Zarte Pastelltöne liegen im Trend – kein Wunder, dass Designer Jonathan Saunders auch bei seinem Entwurf »Harrington« für The Rug Company auf die Farbpalette setzt. therugcompany.com


only by Manzenreiter

ede Küche ein Unikat. Komplett aus hauseigener Planung und Produktion! Das neue Ausstellungsmodell der Küchenlinie COOC lässt keine Wünsche offen. Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie unser Einrichtungshaus in Linz. www.manzenreiter.at

Einrichtungshaus Linz/Dornach | Freistädterstraße 334, A-4040 Linz/Urfahr Einrichtungshaus Freistadt | Etrichstraße 1, A-4240 Freistadt Großtischlerei | Ringstraße 6, A-4193 Reichenthal www.manzenreiter.at | office@manzenreiter.at


trends / W I E N E R

Kontrastprogramm Pendelleuchte »Vienna« von By 46 setzt auf die Kombination von Hell und Dunkel. westwingnow.de

GEFLECHT

In Schale geworfen Der Sessel »Colony« von Miniforms ist mittlerweile selbst zu einem modernen Klassiker geworden. miniforms.com

FLECHTKURS Tradition im Trend: Das ikonische Wiener Geflecht steht dieser Tage wieder hoch im Kurs. LIVING zeigt die schönsten Neuinterpretationen des Klassikers.

En detail Neben gutem Sound überzeugt das Modell von Designer Mathieu Lehanneur mit seinem Retro-Charme. lexon-design.eu

Soft Skills Auch als Print sorgt das Wiener Geflecht für Abwechslung – hier in einer Sonderedition von Möve. moeve-shop.de

Mustergültig Alte Liebe, neu entfacht: Der Loveseat »Hideout« debütiert dieses Jahr mit einem neuen, expressiven Bezug. gebruederthonetvienna.com

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Modern Twist Prägnanz trifft Leichtigkeit: Bei Sessel »Aërias« zeigt sich das Muster von seiner coolen Seite. classicon.com

Fotos: Alessandro di Bon, beigestellt

Volle Entfaltung Findet die perfekte Balance zwischen Klassik und Moderne: der Raumteiler »Cane« von Atelier 2+. mom.maison-objet.com


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trends / PA N O R A M A B Ä D E R

Neue Offenheit Grohe setzt seine puristische Linie »PLUS« in edler Loft-Atmosphäre um. Stufenlose Übergänge und ein grandioser Ausblick inklusive. grohe.at

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Fotos: beigestellt

PFLEGERITUAL


MIT AUSSICHT Perspektivenwechsel: Die strikte Trennung von Nass- und Wohnraum ist längst passé – nun werden die Wellness-Oasen um eine neue Dimension erweitert. LIVING zeigt die attraktivsten Bäder mit Aussicht. TEXT C HRISTOPH STEINER

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om sterilen Nassraum zum femininen »Glam-Room« – das Bad hat in den letzten Jahrzehnten so einiges an radikalen Typ- und Imageveränderung hinter sich gebracht. Aktuell dominieren großzügige Wohn-Badezimmer mit kontemplativem Charakter, die nicht nur sprichwörtlich viel Raum für Wohlbefinden bieten. Innenarchitekten müssen dabei aber nicht in Bezug auf die Quadratmeterzahl umdenken, denn das Bad der Zukunft geht noch darüber hinaus: Nicht nur der Blick in den Spiegel, sondern auch aus dem Fenster muss überzeugen! Sei es ein opulent begrünter Lichthof, eine strategisch bepflanzte Terrasse oder im Idealfall ein sprießender Garten – Anbieter wie die italienische Keramik-Manufaktur Ceramica Catalano oder der deutsche Hersteller Grohe inszenieren ihre Designs nur noch in Verbindung mit frischem Grün und atemberaubendem Panorama. Bemerkenswert dabei: Auch im innerstädtischen Raum lassen großflächige Fensterfronten dabei die Übergänge zwischen Innenraum und Außenbereich verschwimmen.

EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE Aber wie kommt es zu dem aktuellen Trend, der das Bad zu einem der zentralsten und wichtigsten Räume auserkoren hat? Eine neue Selbstwahrnehmung ist Ursprung der Entwicklung: Pflegerituale statt Katzenwäsche, ganzheitliches Wohlbefinden anstelle von temporären Höhen und Tiefen – das wissen Big Player wie etwa Geberit und zeigen, wie die neuen Tempel für Körper und >

Grüne Stilnote Die spektakuläre Aussicht auf frisches Grün bildet bei Ceramica Catalano einen Kontrapunkt zum modernen Design. catalano.it

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trends / PA N O R A M A B Ä D E R

Wellness-Tempel Von der Sauna bis zum Dampfbad – auch in puncto Ausstattung sind die Aussichten vielversprechend. klafs.at

Blickfang Frei stehende Badewannen, wie hier von Jacuzzi, bleiben im Trend! Von dort kann man beim entspannten Bad die Aussicht auf das Treiben der Stadt genießen. jacuzzi.com

> Geist aussehen können. Auch Hersteller Klafs sieht, dass einem Bad heute etliche neue Funktionen überantwortet werden: Von der eigenen Sauna über das private Dampfbad bis hin zur persönlichen Fitnesszone sind den Möglichkeiten in der Oberliga keinerlei Grenzen gesetzt. NATURSCHÖNHEITEN

Weit und breit Egal, ob opulent eingerichtet oder eher minimalistisch wie hier bei Geberit: Mehr Platz zahlt sich aus! So wird das Bad zur persönlichen Wohlfühlzone. geberit.at

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Fotos: beigestellt

Es ist auch der Blick ins Grüne, der diese neue Generation an Bädern krönt – in Städten ein besonders rares Gut und umso geschätzter. So verfügt das Bad im optimalen Fall über einen eigenen Zugang zu Garten oder Terrasse. Das macht eine stufenlose Verbindung von In- und Outdoor-Living möglich und bringt den Menschen wieder näher zur Natur. Schließlich schrieb bereits der Dichter Ludwig Tieck: »Erst unter dem Blätterhimmel wird der Mensch zum Menschen« – ein Umstand, der sich wohl auch auf das morgendliche Pflegeritual umlegen lässt. <


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trends / V I T R A

EIN STUHL GEHT UM DIE WELT

Der berühmte Eames Chair feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Eine beachtliche Karriere für ein Möbelstück. Doch was macht einen Klassiker eigentlich zum Klassiker? LIVING hat sich auf Spurensuche nach Basel in die Vitra-Design-Schmiede begeben. TEXT S ONJA BORIC

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Fotos: Vitra

Ikone Der Eames Chair gilt als einer der wichtigsten Entwürfe des Nachkriegsdesigns. Neuerdings gibt es ihn auch wieder aus dem Originalmaterial: Fiberglas.


Hand in Hand Obwohl Charles Eames medial im Vordergrund stand, darf der Einfluss seiner Frau Ray nicht unterschätzt werden. Die beiden verband eine lebenslange Design-Partnerschaft.

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aum eine andere Marke hat es geschafft, so viele Design-Alltimer unter ihrem Dach zu beherbergen wie das Schweizer Design-Kollektiv Vitra. Die Marke vertreibt mitunter die ikonischen Entwürfe von Jean Prouvé, Verner Panton, George Nelson, Jasper Morrison, Alexander Girard und Nicholas Grimshaw. Am stärksten wurde der Werdegang der Marke aber durch die Zusammenarbeit mit Charles und Ray Eames geprägt. Während eines Spaziergangs durch New York entdeckte Vitra-Gründer Willi Fehlbaum zufällig den Eames-Chair in einem Schaufenster und war so angetan von dem innovativen Design, dass er umgehend Kontakt zu dem Design-Ehepaar Charles und Ray Eames aufnahm, um den Stuhl auf dem europäischen Markt einzuführen. – Der Beginn einer lebenslangen Design-Liebesgeschichte.

DIE LEGENDE LEBT Das ikonische und zeitlose Look des Stuhls lässt bis heute die Herzen aller Interior-Liebhaber höherschlagen. Doch warum begeistert der EamesEntwurf bis heute? »Charles sagte immer, Design dürfe nicht zu persönlich sein, weil sich im allzu Persönlichen die Eitelkeit des Gestalters manifestiert. Da gebe ich ihm recht, ein Produkt muss für sich selber stehen, es muss praktisch sein und nicht zu sehr ein Zeichen seiner Zeit. Wenn etwas durch und

Familiensache Der internationale Ausbau von Vitra ist Rolf Fehlbaum zu verdanken. Hier sieht man den Möbelnarr beim Entstehungsprozess des berühmten Panton Chairs. vitra.com

GEWINNEN SIE EINEN VITRA SIDE CHAIR DSX Anlässlich des Jubiläums hat AREA in Kooperation mit Vitra eine auf 200 Stück limitierte Edition des Klassikers in exklusiver Sonderfarbe lanciert. LIVING verlost einen der begehrten Stühle. Infos unter: falstaff-living.com

durch funktionell ist, dann ist es auch schön, dann wird es gebraucht und bleibt nützlich – ähnlich wie ein Werkzeug. Es muss eine größere Idee dahinterstehen. Dann hat ein Entwurf die Chance, ein wahrhafter Klassiker zu werden«, erklärt Vitra-Familienoberhaupt Rolf Fehlbaum bei einer privaten Führung durch die heiligen Hallen des berühmten Vitra-Archivs. Dort kann man Gussschalen, Erstentwürfe und natürlich den Eames Chair im Wandel der Zeit entdecken. »Design darf nicht stillstehen, es muss mit der Zeit gehen, in den 50ern war der Einsatz von Fiberglas für einen Alltagsgegenstand revolutionär. Doch in den 90ern war die Produktionstechnik überholt und nicht umweltbewusst. Der Stuhl wurde seitdem ausschließlich in Polypropylen produziert. Es hat rund 20 Jahre gedauert, den Produktionsprozess von Fiberglas upzudaten. Ich glaube, Charles und Ray Eames wären zufrieden mit dem Wissen, dass wir nie aufhören zu entwickeln und ihre Entwürfe zu optimieren«, zeigt sich Vitra-Chef Fehlbaum zufrieden. 02 / 19 LIVING falstaff

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trends / A R T Y

WEEKEND

K U N S T

P I R V T I V A L E T

. Aviv l e T wie rants, t r a u s enw Resta turelle g e d l G der Bars un ein ku s l u in m P , in den n. Auf a o bt s raĂ&#x;en Desig e l t tad den St tur und S e f k r nde and, au rchite a e ,A in tr m e r am S i Kunst tand! u a K t nu uch be e Stills h c i a n N ern nde oh d n so hene NY VOT Woc NO

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A T M

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Foto: Takumi Ota Photography

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Rasante Kurven Das Design Museum Holon mit seinen wilden stählernen Bögen wurde von Ron Arad entworfen und lässt die Grenzen zwischen Kunst, Design und Architektur verschwimmen.

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as hat diese Stadt nur, das bewirkt, dass jeder, der von einem Besuch zurückkommt, mit leuchtenden Augen davon berichtet? Der Hedonismus und die Sonnenuntergänge am Mittelmeerstrand, das fantastische Essen von Mezze bis Shakshuka, die unglaubliche Freundlichkeit der Bewohner, vor Lebensfreude vibrierende Straßen und lange Partynächte, die leuchtend weiße

moderne Architektur oder alles zusammen? »Hach, Tel Aviv!«, seufzt man sehnsuchtsvoll und würde am liebsten sofort wieder den nächsten Flug dorthin buchen. In einem Land, wo das Archaische auf das Heutige und das Orthodoxe auf das Unorthodoxe trifft, teilen sich Jerusalem und Tel Aviv diese Widersprüche fein säuberlich auf. Die 440.000-Einwohner-Metropole Tel Aviv-Jaffa steht für Gegenwart und Zukunft, und das macht sie auch zum kulturellen Herz Israels. Wer Museen, Galerien und Art Spaces sucht, findet sie hier im Übermaß. >

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WEEKEND Beach, Baby! Der Strand von Herzliya ist einer der schönsten von vielen in Tel Aviv.

>>> FREITAG Von Nord nach Süd, vom Strand in den Trubel, von Weiß zu Bunt: eine Kennenlern-Tour durch Kunst und Geschichte von Tel Aviv in vier Stadtvierteln. > Wer zeitgenössische Kunst liebt und die Seele von Tel Aviv sucht, für den gibt es keinen besseren Startpunkt als Herzliya im Norden der Stadt. Es bietet nicht nur einen der schönsten Strände der Stadt, sondern auch das Herzliya Museum of Contemporary Art, Raumkunst Installation im Art Space Tel Aviv im Künstlerviertel Kiryat Ha’Melacha.

Bauhaus an der Levante Die moderne Architektur der White City zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

parallele Ausstellungen aus, stets eng vernetzt mit dem Ort, an dem es steht.

STRAHLEND WEISSE ELEGANZ

Buntes Leben Das malerische und quirlige Altstadtviertel Neve Tzedek.

das sich organisch aus dem Stadtviertel entwickelte: In den 1960er-Jahren vom Kunstsammler Eugene da Villa in seiner eigenen Wohnung gegründet, wurde der eigentliche Museumsbau 1975 eröffnet und später erweitert. Heute richtet das Herzliya drei

Zweite Station auf unserer heutigen Tour durch die Stadtviertel ist Neve Tzedek. Entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, ist es älter als Tel Aviv selbst. Nach Jahrzehnten des Verfalls wurde es in den 1980er-Jahren wiederentdeckt und ist heute mit seinen engen Gassen, verwinkelten Höfen und von Grün überwucherten Fassaden, seinen zahllosen Restaurants, Cafés, Boutiquen und Shops ein Magnet für Bewohner und Touristen. Von hier zum dritten und wohl berühmtesten Stadtviertel: der White City. Erbaut von emigrierten Bauhaus-Architekten, ist dieses Wunder aus strahlend weißer Eleganz eines der größten geschlossenen Ensembles moderner Architektur und UNESCO-Weltkulturerbe. Ganz unmuseal das vierte Stadtviertel im Süden Tel Avivs: Kiryat Ha’Melacha ist ein Konzentrat von Künstlerateliers, Galerien und Street Art. Fast die Hälfte aller heutigen israelischen Kunst entsteht hier. Der dort ansässige Art Space TLV bietet nicht nur Ausstellungen, sondern auch Touren durch das Künstlerviertel an.

HERZLIYA MUSEUM OF CONTEMPORARY ART herzliyamuseum.co.il NEVE TZEDEK new.goisrael.com WHITE CITY TEL AVIV whc.unesco.org ART SPACE TLV Moshe Roas: ex-sisto, bis 11. 5. 2019 artspacetlv.org

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Fotos: Shutterstock, Adi Shabtai Papo, beigestellt

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>>> SAMSTAG Kunst und Design, verpackt in spektakuläre Architektur, und all das vibrierend und dynamisch wie diese Stadt, die nie stillsteht und immer jung bleibt. Kunst, Architektur und Design sind in Tel Aviv kaum zu trennen. Bestes Beispiel dafür ist das Design Museum Holon im Süden der Stadt: Erst 2010 eröffnet, wurde es von CNN schon bald darauf zum viertbesten Museum Israels gekürt. Spektakulär der ständig wechselnde Fokus auf aktuelle Designthemen, spektakulär auch das Gebäude mit seinen aufgetürmten Bögen aus Cortenstahl, entworfen von Architekt Ron Arad. Die Ausstellungen umfassen historisches Design von 1930 bis 2000, zeitgenössisches Design, eigene Auftragsarbeiten und Abschlussarbeiten israelischer Designschulen.

VON STAHL BIS CHAGALL 1952 gegründet und heute in einem der vielen vibrierenden Künstlerviertel ansässig, ist die Rosenfeld Gallery einer der Fixpunkte der Galerieszene der Stadt. Sie verweist nicht nur auf eine beeindruckende eigene Kunstsammlung, sondern widmet sich seit 20 Jahren verstärkt der Entdeckung junger Talente und ist beispielhaft für eine Stadt, die nie stillsteht, sondern immer jung und wach bleibt. Zweifellos die Nummer eins der Kunstorte ist das Tel Aviv Museum of Art, Israels größtes

Tiefe Einblicke Israels größtes Kunstmuseum: das Tel Aviv Museum of Art.

Kunstmuseum. Van Gogh, Chagall, Picasso und Jackson Pollock sind hier ebenso vertreten wie eine beeindruckende Fotografie-Kollektion und das Department of Israeli Art, die umfassendste Sammlung von Kunst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. 1932 von Bürgermeister Meir Dizengoff gegründet, ist es seitdem stetig gewachsen. 1989 bekam es ein Wandgemälde von Roy Lichtenstein, 2011 ein wahres Landmark als Erweiterungsbau, dessen frei gefaltete Form vom amerikanischen Architekten Preston Scott Cohen entworfen wurde. >

Vater der Moderne Der Architekt Sam Barkai, dessen Werke das Museum of Art zeigt.

DESIGN MUSEUM HOLON The Conversation Show 28. 5. 2019 bis 28. 10. 2019 dmh.org.il ROSENFELD GALLERY rg.co.il TEL AVIV MUSEUM OF ART Eclectic-Modern – Works from the collection Sam Barkai, bis 23. 5. 2019 www.tamuseum.org.il

Freundlicher Alien Das Design Museum Holon bei Nacht.

Für immer jung … … und seit 1952 nicht aus der Kunstszene wegzudenken: die Rosenfeld Gallery.

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Kunst-Hotspot Der Helena Rubinstein Pavillon am Habima-Platz.

>>> SONNTAG Tel Aviv ist kein in fester Form erstarrtes Museum, es ist Labor und Experiment, genau wie seine Kunst. Ein Tagestrip entlang der Vorderfront der Gegenwart. >

Modern Art Der Helena Rubinstein Pavillon bietet vor allem zeitgenössischen Künstlern eine Plattform.

Der Habima-Platz ist zweifellos der kulturelle Hotspot im Zentrum der Stadt: Hier stehen das Habima-Theater, der Kulturpalast Heichal HaTarbut, Modernes im International Style und das zu einem großen Kunstkomplex angewachsene Museum of Art dicht beieinander. Ein Teil des Letzteren ist der 1959 gegründete Helena Rubinstein Pavillon, der sich als spannendes Forum für zeitgenössische israelische Künstler etabliert hat. Die Dauerausstel-

lung zu dekorativer Kunst ist sehenswert, richtig Zeitgenössisches spielt sich aber im temporären Ausstellungsraum im Untergeschoß ab. Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat einen Kunstort, der sich nicht aufs reine Ausstellen beschränkt, sondern das Zeitgenössische provokativ und diskursiv ausweitet und aufbricht. Im unorthodoxen Tel Aviv ist es insbesondere das Center for Contemporary Art, das sich dem freien Experiment verschrieben hat. Einzel- und Gruppenausstellungen von israelischen Künstlern und internationalen Namen wie Marina Abramović treffen auf Panels, Talks und Performances – und ein beeindruckendes Archiv für Videokunst.

FREI UND UNORTHODOX Nicht nur Video, sondern eine Mischung von multimedialer Kunst in all ihren Ausdrucksformen ist in der Noga Gallery zu sehen. Dieser schmale, zweigeschoßige Schauraum in der White City hat sich mit seinen Ausstellungen und sorgfältig editierten Büchern und Monografien zu einer der führenden Kunstgalerien Israels entwickelt. Wer dann noch nicht von der Stadt lassen will – und wer will das schon –, findet hier um den Rothschild-Boulevard noch mehr Kunstgalerien und eine Fülle von Bars, Restaurants und Clubs. Bis am nächsten Morgen die Sonne der Levante über dem Strand aufgeht. Wir werden noch oft »Hach, Tel Aviv!« seufzen, und wir werden wiederkommen. Versprochen! <

HELENA RUBINSTEIN PAVILLON tamuseum.org.il/helena-rubinstein-pavilion CENTER FOR CONTEMPORARY ART cca.org.il/en/ NOGA GALLERY Naomi Leshem: Ghosts of Others ab 4. 4. 2019 nogagallery.com

Sehenswert Die Noga Gallery zählt zu den führenden Galerien der Stadt.

Innovativ Die Werke progressiver Künstler– wie hier Ilit Azoulay – gibt es im CCA zu bestaunen.

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Fotos: Shutterstock, Elad Sarig, Braverman Gallery/Ilit Azoulay, Noga Shadmi Van de reep, beigestellt

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»TEL AVIV IST DIE KULTURELLE HAUPTSTADT ISRAELS« Yifat Gurion, Mitbegründerin und Kuratorin der seit 2007 stattfindenden Kunstmesse Fresh Paint, über die Kunstund Design-Metropole Tel Aviv. IN T E RV I E W M AIK N OVOT N Y

LIVING Welche Rolle spielt Tel Aviv für die Kunstszene Israels? YIFAT GURION Eine ganz elementare. Tel Aviv ist die liberale kulturelle Hauptstadt Israels und repräsentiert auf vielerlei Art eine Opposition zu den politischen Tendenzen der Gegenwart. Es ist eine freigeistige, offene Stadt, die jeden willkommen heißt. Daher ist sie ein attraktiver Ort für die kreative Community, das Beste für die gegenwärtige Kunst und das Design. Wie hat sich die Kunstszene in Tel Aviv entwickelt? Tel Aviv ist eine sehr junge, liberale und dynamische Stadt. Der Fokus der Kunstszene hat sich von etablierten Galerien hin zu cooleren alternativen Orten und von Einzelpersonen zum Kollektiv verschoben. Diese neuen Modelle basieren auf interdisziplinären Initiativen, gemeinsam mit Künstlern, Designern und Kreativen, die es hier im Übermaß gibt.

Wie hat sich die Kunstmesse Fresh Paint entwickelt und welche Rolle spielt sie heute? Fresh Paint ist Israels führender Kunst-und Design-Event mit 35.000 Besuchern pro Jahr. Das ist eine ziemliche Errungenschaft in einem relativ kleinen Land. Fresh Paint begann als normale Kunstmesse mit Galerien neben einem neuen Modell, dem Independent Artists Greenhouse für Künstler, die keine Galerie hatten. Später kam eine Abteilung für Design dazu, die vor allem neue Produkte im Textil-, Beleuchtungs- und Möbelbereich zeigt. Dieses Jahr haben wir das Format wieder modifiziert und veranstalten jetzt eine Messe mit Galerie-Wochenende und Dutzenden Satelliten-Ausstellungen in Clustern in der ganzen Stadt. Besuchen Sie uns Ende Mai, Anfang Juni! Es gibt viele Galerien-Wochenenden auf der Welt, aber dieses ist ganz anders, Sie werden überrascht sein!

KUNST-Insiderin Yifat Gurion ist Gründerin und Kuratorin der Kunstmesse Fresh Paint, die seit 2007 jährlich in Tel Aviv stattfindet.

Fotos: Noga Shadmi Van de reep

Festivalstimmung Die Fresh Paint ist jedes Jahr Sammelpunkt der jungen Kunstszene in Tel Aviv.

Tel Aviv ist berühmt für seine BauhausArchitektur in der White City. Beeinflusst das auch die Kunstszene? Ich würde eher sagen, dass sich die Designund Kunstszene von Tel Aviv an den beiden widersprüchlichen Einflüssen der HightechIndustrie unserer Start-up-Nation einerseits und der entspannten Strand-Attitüde andererseits orientiert.

Welche Must-sees würden Sie einem kunstsinnigen Besucher an einem langen Wochenende in Tel Aviv empfehlen? Das Tel Aviv Museum of Art, das CCA – Center for Contemporary Art, und das Design Museum Holon sind Pflicht für jeden kunstliebenden Reisenden. Holon ist eine eigene Stadt, aber das sollte niemanden abschrecken, ihr einen Besuch abzustatten. Tel Aviv ist so ein kleiner Ort, dass wir die umgebenden Orte als Groß-Tel Aviv bezeichnen. Die Galerien, Künstlerkollektive und alternativen Räume in den südlichen Vierteln sind auch ein Must, nicht zuletzt wegen der positiven Atmosphäre und natürlich der Kunst. Ich empfehle auch eine geführte Tour durch das Florentinische Viertel. Und natürlich sollte man sich genug Zeit nehmen, um das fantastische Essen zu genießen, ob günstige, einfache Pita oder die Restaurants der Köche mit großen Namen. Und sparen Sie sich etwas Energie auf für die Bars und Clubs in der Stadt, die niemals schläft!

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TIPPS & ADRESSEN

HOTELS THE NORMAN TEL AVIV***** Absolute Benchmark für Luxus-Boutique-Hotels: von den ansprechend gestalteten Zimmern bis zum Infinity-Pool auf dem Dach. Auch die hauseigenen Restaurants und Bars sind eine unbedingte Empfehlung. Nachmani Street 23–25, Tel Aviv T: +972 3 543555, thenorman.com THE JAFFA HOTEL***** In dem ehemaligen französischen Spital ist eines der besten Hotels der Stadt untergebracht. Der renommierte Architekt John Pawson zeichnet für den Umbau verantwortlich und hat es geschafft, die alte Gebäudestruktur modernen Ansprüchen anzupassen. Louis Pasteur Street 2, Tel Aviv T: +972 3 5042000, thejaffahotel.com THE VERA HOTEL***** Von Kopf bis Fuß von zeitgenössischen Künstlern aus Tel Aviv mitgestaltet, stellt dieses BoutiqueHotel ein wahres Paradies für Designliebhaber dar. Es gilt immer noch als Geheimtipp! Lilienblum Street 27, Tel Aviv T: +972 3 7783800, theverahotel.com

Haute Cuisine Chefkoch Yuval Ben Neriah gilt zu Recht als einer der besten Köche des Landes. Er überzeugt mit asiatischer Küche im »Taizu«.

ISROTEL ROYAL BEACH***** Nur zwei Gehminuten vom Strand entfernt, liegt dieses Fünf-Sterne-Haus. Vom Außenpool bis hin zu dem luxuriös gestalteten Wellness- und Fitnessbereich bleiben keine Wünsche offen. HaYarkon Street 19, Tel Aviv T: +972 3 7405000, isrotel.com THE POLI HOUSE***** Entspannter Luxus in bester Lage: Das BauhausGebäude wurde liebevoll restauriert, die Zimmer sind elegant gestaltet – dafür geht es in der Bar des Hotels farbenfroher zu. Nahalat Binyamin Street 1, Tel Aviv T: + 972 3 7105000, brownhotels.com/poli ARTPLUS HOTEL***** Handbemalte Gänge, Video-Installationen in der Lobby – einer der Miteigentümer des »Artplus« ist ein bekannter Kunstsammler, was sich in vielen Details zeigt. Sehenswert! Ben Yehuda Street 35, Tel Aviv T: +972 3 7971700, atlas.co.il BROWN TLV HOTEL***** Dieses Luxushaus ist in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht. Die rund 30 Zimmer sind individuell gestaltet, und von der Dachterrasse genießt man einen sensationellen Ausblick auf die pulsierende Stadt. Kalischer Street 25, Tel Aviv T: +972 3 7170200, browntlv.com HOTEL MONTEFIORE***** Tel Avivs erstes Boutique-Hotel ist auch heute noch ein gute Adresse. Das »Montefiore« liegt mitten in der White City und ist somit idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Erkundungstouren durch das Viertel. Montefiore Street 36, Tel Aviv T: +972 3 5646100, hotelmontefiore.co.il HERODS HERZLIYA***** In malerischer Hafenlage mit grandiosem Blick aufs Meer – das »Herods« ist zwar aufgrund der hochwertig ausgestatteten Konferenz- und Banketträume bei Business-Kunden beliebt, aber auch Privatkunden können hier getrost absteigen und beispielsweise den großzügigen Pool genießen. HaOgen Street 11, Hertsliya T: +972 9 7607000, leonardo-hotels.de THE SETAI TEL AVIV***** Paradebeispiel israelischer Gastlichkeit: Das moderne Interior und die großzügige Ausstattung lassen einen vergessen, dass das historische Gemäuer einst ein osmanisches Gefängnis beherbergte. David Razi’el Street 2, Tel Aviv T: +972 3 6016000, de.lhw.com

Cocktail-Stunde Die verbringt man am besten in »The Library Bar« des Hotels »The Norman«.

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65 HOTEL ROTHSCHILD**** In einem Turm mit Panoramafenstern untergebracht, werden hier Klassik und Moderne stilvoll vereint. Auch für die Zimmergröße gibt es Pluspunkte. Rothschild Boulevard 65, Tel Aviv T: +972 3 5425555, atlas.co.il

RESTAURANTS & CAFÉS TOTO Preisgekrönt für seine ausgezeichnete mediterranitalienische Küche, gilt das Restaurant von Chefkoch Yaron Shalev als eine der beliebtesten Adressen. Berkovitch Street 4, Tel Aviv T: +972 3 6935151, toto-restaurant.co.il MANTA RAY Wer Fisch und Seafood schätzt, der sollte hier unbedingt dinieren. Direkt am Strand gelegen, ist das »Manta Ray« auch in Bezug auf das Ambiente top! Kaufmann Street 703, Tel Aviv T: +972 3 5174774, mantaray.co.il NORTH ABRAXAS Eine der besten Küchen der Stadt: Gastro-Visionär Eyal Shani verzaubert mit außergewöhnlichen Kreationen und versteht sich ausgezeichnet auf kreative und leicht schräge Zubereitungen. Lilienblum Street 40, Tel Aviv T: +972 3 5166660, ontopo.co.il WEST SIDE Ausgezeichneter Service, eine abwechslungsreiche Speisekarte und eine umfangreiche Weinauswahl – das »West Side« im »Royal Beach Hotel« kann zusätzlich mit tollem Meerblick punkten. HaYarkon Street 19, Tel Aviv T: +972 3 7405054, isrotelexclusivecollection.com TOPOLOPOMPO Eine der Top-Adressen der Stadt. Sowohl das Essen als auch das Design des Lokals sind mehrfach ausgezeichnet. Völlig zu Recht! Hasolelim Street 14, Tel Aviv T: +972 3 6910691, topolopompo.co.il TAIZU Küchenchef Yuval Ben Neriah nimmt die Gäste auf eine Reise nach Fernost mit – grandioses Konzept mit vielen spannend interpretierten Gerichten. Menahem Begin Street 23, Tel Aviv T: +972 3 5225005, taizu.co.il THAI HOUSE Das Beste der thailändischen Küche, modern und leicht zubereitet – damit stets für Frische garantiert werden kann, baut das Restaurant das Gemüse und die Kräuter sogar selbst an. Bograshov Street 8, Tel Aviv T: +972 3 5178568, thai-house.co.il BLUE SKY Im obersten Stock des »Carlton Hotel« gelegen, serviert hier Küchenchef und Besitzer Meir Adoni mediterrane Gerichte mit Fokus auf vegetarische Gerichte und Fisch. Eliezer Peri Street 10, Tel Aviv T: +972 3 5201830, carlton.co.il

Fotos: beigestellt

Die Möglichkeiten, in Tel Aviv sinnvoll seine Zeit zu verbringen, sind unendlich. Wir können gar nicht genug bekommen vom pulsierenden Lifestyle. Das beginnt bei der Kulinarik und endet – wo sonst? – beim Shopping!


Pflichtbesuch Die Bar im »Jaffa Hotel«, eine ehemalige Kapelle, muss man einfach selbst erleben.

ONAMI Eines der ältesten japanischen Restaurants in Tel Aviv, das mit Abstand zu den besten Lokalen der Stadt zählt. Unter der Woche lässt es sich hier hervorragend lunchen. HaArba’a Street 18, Tel Aviv T: +972 3 5621172, onami.co.il DININGS – THE NORMAN In allen Bereichen ist das »The Norman« top! Die Restaurants sind dabei keine Ausnahme – von japanischen Tapas bis zu europäischer Küche. Nahmani Street 23–25, Tel Aviv T: +972 3 5435444, thenorman.com NINI HACHI Szene-Hotspot für Tel Avivs Kreative, im »Nini Hachi« lässt sich hervorragend dinieren. Neben dem Sushi sind auch die Nudelgerichte eine Empfehlung. Ben Yehuda Street 228, Tel Aviv T: +972 3 6249228, ninihachi.com

High End Asiatische Fusionsküche auf höchstem Niveau genießt man im »Topolopompo« in einem nicht minder ansprechenden Ambiente.

BARS & NIGHTLIFE VICKY CRISTINA Charmante Tapas- und Weinbar im Herzen des absoluten Szeneviertels Neve Tzedek. Hier trifft sich ein urbanes Publikum und macht die Nacht zum Tag. HaTachana, Koifman Street, Tel Aviv T: +972 3 7367272, vicky-cristina.co.il BRUT Ideal für das eine oder andere Gläschen exzellenten Weins, allerdings kann man im »Brut« auch hervorragendes Barfood genießen: Lachstatar oder kleine Burger – bodenständig, aber trotzdem ausgefeilt. Nahalat Binyamin Street 36, Tel Aviv T: +972 3 510 2923, facebook.com/extra.brut.tlv CAFÉ EUROPA In dem abgeschotteten Innenhof genießt man authentische lokale Köstlichkeiten unter den schattigen Ästen alter Bäume. Besondere Empfehlung sind hier übrigens die Gin-Cocktails. Rothschild Boulevard 9 b, Tel Aviv T: +972 3 5259987, cafeeuropa.co.il ROMANO Eines der neuesten Lokale von Chefkoch und TV-Star Eyal Shani. Eine ständig wechselnde Speisekarte mit vielen lokalen Spezialitäten und das gemütliche Ambiente zeichnen das Restaurant aus. Derech Jaffa 9, Tel Aviv T: +972 77 2759605, facebook.com/romanotlv/ CLARO; Chef Ran Shmueli hat mit »claro;« ein spannendes Gastro-Konzept geschaffen – in dem historischen Ambiente gibt es mediterrane Küche mit Fokus auf frische regionale und saisonale Produkte. Ha’arbaa Street 23, Tel Aviv T: +972 3 6017777, clarotlv.com

MASHYA Gourmettempel in der Nähe des Frishman Beach. Chefkoch Yossi Shitrit ist ein Meister seines Fachs und interpretiert traditionelle Gerichte neu. Mendeli Street 5, Tel Aviv T: +972 3 7500999, mashya.co.il PASTEL Moderne und besonders schicke Brasserie im Tel Aviv Art Museum. Italienische und französische Speisen werden hier kredenzt. Sha’ul HaMelech Street 27, Tel Aviv T: +972 3 6447441, pastel-tlv.com

CAFELIX Hier wird der Kaffee noch selbst geröstet – und zwar derart exzellent, dass der kleine Coffeeshop zum absoluten Hotspot mutiert ist. Liebhaber der Röstung können die Bohnen auch für zu Hause kaufen. Sgula Street 15, Tel Aviv T: +972 3 5469890, cafelix.co.il HAKOSEM Die angeblich besten Falafel der Stadt gibt es hier zu verkosten. Knapp 3000 Bewertungen, die mehrheitlich euphorisch die authentische Qualität loben, sind ein gutes Indiz dafür, dass es sich dabei nicht nur um ein Gerücht handelt. Shlomo HaMelech 1, Tel Aviv T: +972 35252033, falafelhakosem.com

THE CHAPEL In einem der besten Hotels der Stadt (»The Jaffa Hotel«) ist auch eine der wohl spannendsten Bars untergebracht. In der ehemaligen Kirche huldigt man nunmehr besten Cocktails und erlesenem Lifestyle. Kult! Yefet Street 36, Tel Aviv T: +972 3 5042000, thejaffahotel.com LIBRARY BAR Hier kommen Cocktail-Liebhaber voll auf ihre Kosten – im Erdgeschoß des »The Norman« ist diese trendige Bar untergebracht, in der man in exklusivem Ambiente humorvoll benannte Drinks wie etwa »Bison Juice« oder »Gringo Punch« genießen kann. Nachmani Street 23–25, Tel Aviv T: +972 3 543555, thenorman.com CA PHE HANOÏ Ähnlich wie im Pariser Schwesternlokal genießt man in dem Geheimtipp ausgefeilte Cocktails und ausgezeichnetes vietnamesisches Barfood. Eine unbedingte Empfehlung. Malkhei Yisra’el Street 3, Tel Aviv T: +972 3 6771184, caphehanoitlv.com BAR A VIN Auf einer bezaubernden Piazza gibt es hier zwar keine regionale Küche, dafür großartigen Wein aus aller Welt und französische Küche vom Feinsten. Rothschild Boulevard 7, Tel Aviv T: +972 50 3366622, baravin.co.il THE BREAKFAST CLUB Eine Institution in Tel Aviv: Ab Dienstag kann man im »Breakfast Club« bis Freitagabend durchtanzen. Gespielt wird House-Musik, die Drinks sind ebenfalls vorzüglich, nur das tatsächliche Frühstück muss man im Anschluss andernorts genießen. Rothschild Boulevard 6, Tel Aviv T: +972 3 510 0101, brkfst-club.net THE BLOCK Einer der größten Clubs der Stadt ist ganz von der New Yorker Partyszene der 1980er-Jahre inspiriert. Was ihn besonders auszeichnet, sind das analoge Soundsystem und die unterschiedlich gestalteten Floors. Shalma Road 157, Tel Aviv T: +972 3 5378002, block-club.com

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WEEKEND

Historische Pracht Die kann man am Bialik Square bewundern.

DESIGN & SHOPPING

MUSEEN & GALERIEN

NAHALAT BINYAMIN MARKET Jeden Dienstag und Freitag ist der Handwerksmarkt ein spannender Tipp für all jene, die es gerne individuell mögen. Von Keramik über Schmuck bis hin zu Kunst kann man hier etliches entdecken. Nahalat Binyamin Street 18, Tel Aviv nachlat-binyamin.com

BEIT HATFUTSOT Auf dem Unversitätscampus findet sich dieses Museum – hier werden besondere Leistungen und Lebensgeschichten von Angehörigen des jüdischen Glaubens in den Mittelpunkt gerückt. Rehov Klausner 15, Tel Aviv T: +972 3 7457800, bh.org.il

TLV FASHION MALL Alles an einem Ort, das finden Modebegeisterte in dieser weitläufigen Shoppingmall. Luxuriöse DesignerLabels findet man hier ebenso selbstverständlich wie ein umfassendes Gastro-Angebot. Extras wie ein Concierge-Service sind ein zusätzlicher Anreiz für anspruchsvolle Einkäufer. HaHashmonaim Street 96, Tel Aviv T: +972 72 3272470, tlvmall.com

NOGA GALLERY OF CONTEMPORARY ART Zeitgenössische Galerie, die regelmäßig abwechslungsreiche Vernissagen veranstaltet – bis Mitte Mai gibt es die Arbeiten von Naomi Leshem zu sehen. Ahad Ha’Am Street 60, Tel Aviv T: +972 3 5660123, nogagallery.com

RAMAT AVIV MALL Im Norden der Stadt befindet sich dieses Einkaufszentrum. Auch hier trifft man auf Designerlabels aus aller Welt, allerdings finden sich ebenfalls regionale Marken wie Dana Ashkenazi oder Castro hier. Einstein Street 40, Tel Aviv T: +972 3 6426612, israelmalls.net NUMÉRO 13 Liebevoll kuratierter Concept Store – hier lassen sich trendige Accessoires und Mode von Newcomern und lokalen Designern entdecken. Absoluter Geheimtipp! Shabazi Street 13, Tel Aviv T: +972 3 6348066, numero13tlv.com KAREN SHAVIT Eine nicht nur sprichwörtlich bunte Mischung an Kleidung und Accessoires gibt es im Herzen von Jaffa zu erstehen. Neben neuen Kollektionen gibt es auch Vintage-Stücke und Schmuck zu kaufen. Olei Zion Street 13, Tel Aviv T: +972 3 9588888, karen-shavit.com BELLE & SUE Der größte Online-Modehandel des Landes hat hier auch einen physischen Store, in dem Modebgeisterte auf ihre Kosten kommen. Labels wie Jeffrey Campbell und Mara Hoffmann gibt es hier regelmäßig auch im Sample Sale. Sheinkin Street 41, Tel Aviv T: +972 3 7508050, belleandsue.co.il KAV Für Minimalisten: Im KAV findet man Kleidung in reduziertem, cleanem Look. Ideal für Basics in bester Qualität. Bat Ami Street 3, Tel Aviv T: +972 3 5362660, kav-design.co.il

AGAS & TAMAR Die zarten Schmuckstücke der Designer Einat Agasi und Tamar Harel-Klein wurden unter anderem bereits in der Serie »Sex and the City« gezeigt. Trotz der traditionellen Techniken, die sie anwenden, wirken die Stücke modern. Shabazi Street 43, Tel Aviv T: +972 3 5168421, agasandtamar.com SAGA Von Wohnaccessoires über Möbel: In diesem Geschäft werden Interior-Fans garantiert fündig. Die Auswahl mag andernorts größer sein, eine ansprechendere Selektion wird man allerdings kaum finden. Rabbi Pinhas Street 4 T: +972 3 6706062, Tel Aviv facebook.com/sagatlv MEIRA SITTON Die Designerin des gleichnamigen Labels hat früher bereits für Calvin Klein und Nautica gearbeitet, bevor s ie sich mit ihrer eigenen Home-Collection selbstständig gemacht hat. Wer edle Bettwäsche und Heimtextilien sucht, wird hier garantiert fündig. Levontin Street 19, Tel Aviv T: +972 3 6206275, meirasitton.com PAPIER Der Name ist hier Programm – in der Papeterie gibt es edle Schreibwaren in cleaner Optik. In jedem Fall einen Besuch wert! David HaMelech Boulevard 1, Tel Aviv T: +972 3 6964583, papier.co.il IRIT GOLDBERG Ein wirklicher Geheimtipp: In diesem kleinen Laden lassen sich wunderbare Keramiken entdecken! Ha’bursekai Street 2, Tel Aviv T: +972 52 2580680, iritgoldberg.co.il

ARCHITEKTUR MARGANIT TOWER Der 1987 eröffnete Sendemast ist stolze 138 Meter hoch und ein markanter Fixpunkt der Skyline. Detail am Rande: Bei einer Renovierung wurde festgestellt, dass das Gebäude 28 cm rechtsgeneigt ist. Eliezer Kaplan Street 34, Tel Aviv BIALIK SQUARE Gemeinsam mit dem ehemaligen Rathaus wurde der Platz vor rund zehn Jahren komplett saniert. Hier kann die historische Pracht der Stadt erlebt werden. Bialik Square, Tel Aviv

Auf frischer Tat Erste Anlaufstelle für Obst und Gemüse, das direkt vom Feld kommt: der Carmel Market.

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THE SPIRAL Ein Besuch im nahe gelegenen Ramat Gan zahlt sich aus, denn dort kann man unter anderem das spektakuläre Haus von Zvi Hecker bewundern. Von dem israelischen Stardesigner stammt übrigens auch das Palmach Museum. Tsel ha-Giv’a Street 13, Ramat Gan

GORDON GALLERY Neben den unterschiedlichsten Malern wie Yuri Kats oder Gilad Efrat werden hier auch die Arbeiten von Künstlern anderer Disziplinen, wie etwa jene von Stararchitekt Ron Arad, gezeigt. HaZerem Street 5, Tel Aviv T: +972 3 5290011, gordongallery.co.il GERSTEIN GALLERY Die farbenfrohen Skulpturen des gleichnamigen Künstlers David Gerstein gibt es hier ebenso zu bestaunen wie Ausstellungen lokaler Newcomer. Ben Yehuda Street 99, Tel Aviv T: +972 3 5293826, davidgerstein.com ENGEL GALLERY Eine der berühmtesten Galerien des Landes – etablierte israelische Künstler werden hier vertreten, allerdings kann man hier ebenfalls die Arbeiten von Ikonen wie Chagall, Miró oder Gaugin bestaunen. Ben Yehuda Street 100, Tel Aviv T: +972 3 5225637, engel-art.co.il BEIT HA’IR Neben den wechselnden Ausstellungen, lohnt sich hier auch ein Besuch der Dauerausstellung »The City Uncovered To The Eye«, die die Stadt aus unterschiedlichsten Perspektiven zeigt. Bialik Street 27, Tel Aviv T: +972 3 7240311, beithair.org

Formensprache Der Stil von Architekt Zvi Hecker ist unverkennbar – in Tel Aviv gibt es unter anderem dieses Apartmenthaus zu bewundern.

Fotos: Shutterstock, Zvi Hecker

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T R AV E L D I A R Y

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el Aviv, London oder Mailand – die Reiselust bringt nicht nur viele neue Storys, sondern bestimmt auch das eine oder andere außergewöhnliche Souvenir im Gepäck! LIVING zeigt ganz persönliche Mitbringsel, gesammelt in aller Welt.

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Angelika Rosam Chefredakteurin Falstaff LIVING

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Fotos: Raphaela Pröll, beigestellt

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1. Paradiesisch Die Duftkerze »Serpentis« sieht nicht nur sensationell aus, sondern riecht auch herrlich verführerisch nach Granatapfel, Pfeffer und Holznoten. Zu erstehen gibt es sie unter anderem bei dem ikonischen Concept-Store Matches in London. matchesfashion.com 2. Teatime Die gehört natürlich genauso zu London wie die humorvollen Designs von Bella Freud. Umso erfreulicher, dass die Designerin gemeinsam mit Künstlerin Gillian Wearing das entsprechende Set auf den Markt gebracht hat. bellafreud.com 3. Sommerlaune Die farbenfrohen Designs von Elaine Smith machen Lust auf Sommer und Sonne – Kissen »Umbrella« ist übrigens auch für den Außenbereich geeignet. elainesmith.com 4. Blumengruß Der klassische »Princeton«-Slipper von Gucci erblüht diese Saison in neuen Mustern! gucci.com 5. Kussecht Verspieltes Design in femininen Pastellfarben – die Tasche von Essentiel Antwerp ist nur einer von so vielen guten Gründen, warum man bei seinem nächsten Tel-AvivBesuch unbedingt in der Boutique Numéro 13 vorbeischauen sollte! numero13tlv.com 6. Neuer Schwung Allein der Besuch im Store der Mailänder Ikone Rossana Orlandi beflügelt! Design-Liebhaber sollten unbedingt ein wenig mehr Zeit mitbringen, denn es lassen sich kultige Produkte wie die »Infinity Clock« von Bosa Ceramiche entdecken. rossanaorlandi.com 7. Farbenfroh Kenner wissen: Nichts geht über Murano-Glas! Besonders schön in Form gebracht wird es unter anderem von Carlo Moretti. carlomoretti.com 8. Inspirierend Die neuen »Travel Books« von Louis Vuitton machen Lust auf die nächste Reise – zum Beispiel nach Los Angeles. louisvuitton.com

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1. Bild von Markus Prachensky Der passionierte Kunstsammler kann die Werke etlicher renommierter Künstler sein Eigen nennen. Das Werk von Prachensky hängt übrigens in seinem Büro.

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OTTO W I ES E N T H A L

Exklusiv in LIVING: Persönlichkeiten und Kenner der Kunstszene verraten ihre Must-haves fürs Zuhause. Diesmal zeigt Otto Wiesenthal seine Design- und Kunst-Favoriten.

2. »PH Artichoke« von Louis Poulsen »Ein Designmeisterstück in höchster Qualität und mit angenehmem Licht«, erklärt der Design-Liebhaber.

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3. Standuhr »Night Clock« von Vitra »Ein absoluter Klassiker. Könnte aus jedem Jahrzehnt stammen, ist tatsächlich aus den 50ern«, meint Wiesenthal zu dem Design von George Nelson.

5. »Eames Alu Chair«, Vitra »Funktionell, formschön und zeitlos«, so das Urteil des Kenners, der weiter meint: »Hier kann ich die Füße hochlegen und ganz entspannt Zeitung lesen oder Telefonate führen.«

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OTTO WIESENTHAL Nach seiner Karriere im IT-Sektor ist Otto Ernst Wiesenthal unter die Hoteliers gegangen. Mit dem »Altstadt Vienna« hat er dabei auch den idealen Ausstellungsraum für seine beeindruckende Kunstsammlung geschaffen.

Fotos: Prachensky, David Sailer, beigestellt

4. Kleiderablage von Werkstätte Carl Auböck Die Garderobe mit Messinghaken von Designer Carl Auböck ist ein Erbstück von Wiesenthals Großtante.



Klima und Schutz nach Maß. Schrägrollläden - Rundrollladen - Wintergartenrollladen Seit 1977

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Fotos: Joao Guimaraes, Sven Alberding/Bureaux, Katarina Ćirković, beigestellt

64 DAS WEISSE HAUS IM BUSCH Eine Residenz in Südafrika inszeniert moderne Architektur im Zusammenspiel mit der Natur. (S. 64) »EINFACH KOMPLIZIERT« Handwerker, Freigeist, Visionär: Designer Stefan Diez im Portrait. (S. 70) POOL POSITION Wellen statt Kanten: Ein Round-up der schönsten Pools. (S. 74) DESIGNLAND FINNLAND Alles, was Interior-Liebhaber über die Design-Nation wissen müssen. (S. 80) »GUTES DESIGN SCHAFFT WERTE« Der Chef der Kult-Marke Kartell im exklusiven Interview. (S. 84) GLAMOUR-TIME Zugabe bitte: Kylie Minogue begeistert mit ihrer ersten Home-Collection. (S. 88)

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design / H O M E S T O R Y

DAS WEISSE Atemberaubende Ausblicke: eine strahlend weiße Ferienresidenz in der unberührten Berg- und Buschlandschaft Südafrikas, inszeniert im Zusammenspiel von moderner Architektur und einer unvergleichlichen Umgebung. TEXT GRAHAM WOOD FOTO S GREG C OX PRODUCTION SV EN A L B ERD ING /B UR EAUX

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HAUS IM BUSCH Harmonisches Duo Die monolithische Architektur und die spektakuläre Gartengestaltung gehen Hand in Hand. Landschaftsdesignerin Franchesca Watson komplettierte den Entwurf von Christiaan van Aswegen, indem sie die landestypische FynbosVegetation dramatisch in Szene setzte.

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st man gerade erst angekommen, dann ist das Aufregendste am lang gestreckten weißen Ferienhaus unweit der Plettenberg Bay noch unsichtbar. Mehr noch: Die spektakuläre Aussicht, die sich von diesem hoch in den Bergen gelegenen Ort bietet, bleibt erst ganz absichtlich verborgen. Überquert man schließlich die große Wiese, auf der sich das Gras im Wind wiegt, erkennt man, dass das Haus als eine Art Schild fungiert. Architekt Christiaan van Aswegen spricht von einer »sich entfaltenden Raumfolge« und von »architektonischem Tantra«: eine sorgfältig inszenierte, schrittweise Intensivierung des Erlebnisses. Von der Wiese kommend passiert man einen Swimmingpool und steigt ein paar Stufen zu einem Sonnendeck hinab. »Dann verschwindet die Umgebung praktisch und man ist von den weißen Mauern des Hauses umgeben«, erklärt van Aswegen. »Der > 02 / 19 LIVING falstaff

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design / H O M E S T O R Y

Design-Ikonen Das reduzierte Ambiente bildet die ideale Bühne für große Klassiker der InteriorGeschichte. Hier zu sehen: Stühle von Pierre Jeanneret, ein Couchtisch von Willy Rizzo und Armsessel, die Jeffrey Bernett für B&B Italia entworfen hat.

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Raum wirkt verdichtet und geschlossen. Erst wenn man das Haus betritt, erhält man einen ersten flüchtigen Blick auf die Aussicht – auf dem Weg zur ersten Terrasse weitet sich der Blick dann mehr und mehr und raubt dem Betrachter schließlich den Atem.« Auch der Hausherr selbst, Julian Treger, ein in Südafrika geborener britischer Investor und Kunstsammler, gerät ins Schwärmen: »Das Gelände fällt über 300 Meter tief ab. Man blickt hinunter auf Höhlen und Vögel. Und manchmal wacht man auf und befindet sich über der Wolkendecke.« Weit und breit ist kein anderes Gebäude in Sicht; die endlose, zerklüftete Landschaft, von regionstypischer Buschvegetation bedeckt, verliert sich in der Ferne in den Tsitsikamma-Bergen. Nur ein unfertiges, jahrelang ungenutztes Gebäude befand sich auf dem Grundstück, als es Treger van Aswegen zum ersten Mal zeigte. Er beschreibt es als eine Art »quadratisches, minimalistisches 1970er-Case-Study-Haus«.

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»Alles war überwachsen und verwildert«, ergänzt van Aswegen. Doch angesichts der Lage des Hauses war es für Treger »nur logisch, darauf aufzubauen«.

IM EINKLANG MIT DER UMGEBUNG Van Aswegen begann mit der Planung: »Statt die dem Ort bereits eingeschriebene Sprache zu bekämpfen, wollten wir ihre Vorzüge unterstreichen. Ausgehend von der Front des bestehenden Baukörpers legten wir ein Rechteck über das gesamte Haus und arbeiteten uns dann zum Steilhang zurück. Das Rechteck wurde dann in eine Reihe von Innenhöfen aufgebrochen.« Das bewundernswert zurückgenommene Ankunftsszenario ist zugleich der Punkt, an dem das Haus die stärkste Eigenwirkung entfaltet – ansonsten scheint es fast zu verschwinden oder dient höchstens als neutraler Hintergrund, der sich der Aussicht unterordnet. Das

bestätigt auch van Aswegen: »Das Haus fordert keine Aufmerksamkeit für sich selbst ein. Vielmehr fokussiert es den Blick nach außen.« In seiner geradlinigen, monolithischen Erscheinung mag sich zwar der Geist der ursprünglichen Bauruine manifestieren, doch dieser Stil passt auch zur »starken, schlichten Form und dem natürlichen Licht«. Das durchgehende Weiß der Wände verbindet die Räume, und die Schieferböden schaffen Zusammenhang und nahtlose Übergänge zwischen innen und außen. »Dadurch entsteht ein schlichter und eleganter Hintergrund für Julian Tregers Sammlung«, so der Architekt, »und die Architektur kann gleichsam verschwinden und stattdessen das Wesentliche – die Umgebung und die Lage – wirken lassen. Der Blick wird zum Himmel und zum Horizont gelenkt.« Das puristische, galerieartige Interieur bildet den perfekten Rahmen für die Möbel, Designobjekte und Kunstwerke des Hausherrn, der


Gang-Art Den Flur zu dem großzügigen Wohnbereich schmückt ein Gemälde von Trevor Coleman und ein an der Wand fixierter Schrank von Paul Evans, der nicht weniger kunstvoll wirkt.

Freie Sicht Neben dem Panoramafenster offenbart auch Tisch »Pylon« von Stardesigner Tom Dixon beeindruckende Aussichten auf dem metallischen Gestell. Abgerundet wird das Gesamtbild durch die Stühle von Harry Bertoia.

in seiner Sammlertätigkeit unterschiedliche Ansätze verfolgt. Ein Beispiel für einen davon sind die Chandigarh-Möbel von Pierre Jeanneret, dem Cousin von Charles-Édouard JeanneretGris, besser bekannt als Le Corbusier, der »Vater der Moderne«. Jeanneret folgte Le Corbusier als Architekt und Stadtplaner von Chandigarh nach, der neuen Hauptstadt des Bundesstaats Punjab, die der indische Premierminister Jawaharlal Nehru in den 1950erJahren errichten ließ. Jeannerets Möbel verbinden modernes und erdig-urtümliches Design auf spannende Weise. Hier werden sie mit Kuhfellen einerseits und den geschmeidigen Formen eines Willy Rizzo andererseits kombiniert. Irgendwo dazwischen befinden > Klare Linie Die minimalistisch-moderne Designsprache wird im Außenbereich fortgesetzt. Die kubistischen Stühle aus Edelstahl sind auch ohne knallige Farben aussagekräftig genug.

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design / H O M E S T O R Y Skulpturengarten Der Künstler Malcolm Solomon hat sich für seine Skulptur »Orca« von den Werken von Henry Moore inspirieren lassen.

Abstrakter Modernismus Das Kunstwerk über der Kommode von Paul Evans stammt von Erik Laubscher, einem südafrikanischen Maler. Bahn frei! Der Pool bietet einen spektakulären Blick auf die unberührte Natur der Tsitsikamma-Berge.

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White Nights Auch die Gestaltung des Master Bedrooms macht keine Ausnahme – hier wird ebenfalls auf cleanes Weiß gesetzt. Für einen Farbakzent sorgt das Gemälde von Erik Laubscher.

»Das Gelände fällt über 300 Meter tief ab. Man blickt hinunter auf Höhlen und Vögel. Und manchmal wacht man auf und befindet sich über der Wolkendecke.« J ULIAN T R EG E R Investor und Hausherr

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sich die geometrischen Objekte von Paul Evans und Harry Bertoia. Der Hausherr beschreibt es so: »Le Corbusier trifft auf Ricky Lauren … eine Art erdiges, modernes CowboyGefühl.« Besonders interessiert ist Treger auch an jener Kunst, die die Verbindungen zwischen Europa und Afrika aufzeigt, vor allem jene aus den 1960er- und 1970er-Jahren (die somit auch gut zum Haus passt). So findet man hier etwa Skulpturen von Edoardo Villa: Der italienische Bildhauer kam im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangener nach Südafrika und blieb danach im Land. Erik Laubscher ging den umgekehrten Weg: Er wurde in Südafrika geboren und »studierte dann bei Léger in Paris«, weiß Treger zu berichten. Cecil Skotnes, ein weiterer bedeutender Künstler mit frühem Interesse an

afrikanischer Kunst, war stark vom deutschen Expressionismus beeinflusst. Zu Tregers Lieblingskünstlern zählt auch der Johannesburger Trevor Coleman, der in den 1960ern in New York und London von den starken Farben und klaren geometrischen Formen der HardEdge-Malerei beeinflusst wurde. Damals, so Treger, waren südafrikanische Künstler »Teil des Mainstream-Diskurses«. In seinem Beharren auf Schönheit und Moderne bei gleichzeitiger völliger Autarkie und Angepasstheit an seine Umgebung folgt das Haus ähnlichen Grundsätzen wie die Chandigarh-Möbel. Das war van Aswegen ein großes Anliegen: »Ich konnte damit etwas beweisen, was mir sehr am Herzen liegt, nämlich dass Nachhaltigkeit und grüne Architektur niemals ein Grund sein können, kein schönes Gebäude

Rückzugsort Architektonische Qualitäten zeigt auch das Badezimmer. Die schlichte Wanne findet sich im Outdoorbereich wieder.

zu bauen.« Das Haus bezieht seine Energie von der Sonne und sammelt und recycelt sein Wasser selbst. Es liegt völlig abgeschieden und ist dennoch absolut modern. Der Charakter des Hauses ist bescheiden und kraftvoll zugleich. Van Aswegen spricht von der »Ruhe, die es in sich birgt. Vielleicht liegt es an seiner Lage und seiner puristischen Ausstrahlung, dass viele Menschen es sehr einladend finden.« Treger und er wollten das Gefühl von Frieden und Ehrfurcht bewahren, das sie selbst bei ihrem ersten Besuch hier empfanden. »Diese ebene Fläche und das sich wiegende Gras an diesem allerersten Tag hatten irgendetwas an sich, das uns ganz wesentlich für diesen Ort erschien«, erinnert sich van Aswegen. Das ist für ihn nach wie vor zentrales Element des Besuchserlebnisses. Auch Treger spürt »eine sehr spirituelle Qualität. Man fühlt sich sehr geerdet, und es ist sehr friedvoll und erholsam.« < 02 / 19 LIVING falstaff

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Kraftzentrum Schöpft aus einem reichhaltigen Wissen und seiner Handfertigkeit: Stefan Diez, Design-Star, lässiger Bayer, Kosmopolit, Vater von drei Kindern.

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Fotos: Katarina Ćirković, beigestellt

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»EINFACH KOMPLIZIERT« Handwerker, Freigeist und Zukunftsgestalter: Der Münchner Stefan Diez, gelernter Tischler, hat sich mit seinem außergewöhnlichen Gestaltungswillen als Erneuerer des Produktdesigns etabliert. Eine Nahaufnahme. TEXT UWE KILLING

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enn die Tür der Werkstatt offensteht, hört man Vogelkonzerte und das Plätschern des nahen Baches. Es ist ein Refugium mitten in München, in dem sich die Welt von Stefan Diez entfaltet. Über mehrere Gebäude, schön verwinkelt, mit einem mediterran bepflanzten Innenhof. »Mein Spielplatz«, wie der Designer mit dem Basecap und dem dazu passenden, immer leicht verrutschten Lächeln gerne bemerkt. Im Diez-Reich herrscht auf den ersten Blick eine sympathische Unaufgeräumtheit vor. Und die bildet einen schönen Kontrast zu den Objekten, mit denen sich der Bayer in den vergangenen Jahren in der Champions League des Industriedesigns festgesetzt hat. Ob Stühle, Tische, Regale, Sofas oder Geschirr: Was durch die Hände des gelernten Tischlers geht, ist geprägt von Präzision, klarer Formgebung, unaufdringlicher Funktionalität. »Mich interessieren Ordnung, Logik, Mechanik und deren Rolle in Bezug auf das Schöne«, erklärt Diez, »und in diesem Prozess suche ich stets nach Abkürzungen, nach Lösungen, die verblüffen. Ich habe Spaß daran, der Komplexität, die uns umgibt, etwas Positives abzuringen.«

Das Weniger-ist-mehr-Credo bedeutet für Stefan Diez: die Dinge so lange im Kopf zu bewegen und gleichzeitig daran zu feilen, zu biegen, zu modellieren, bis daraus eine neue Ästhetik, etwas Unverwechselbares entsteht.

Dafür nimmt er sich auch alle Zeit der Welt. An seinem Stuhl »Chassis« für Wilkhahn hat er vier Jahre lang getüftelt. Mit nur 2600 Gramm ist »Chassis« ein beeindruckendes Leichtgewicht aus Stahlblech, für das Diez ein Tiefziehverfahren aus der Automobilindustrie adaptierte.

NEUE DENKANSÄTZE Dieses Querdenken zeigt sich auch bei seinem wohl berühmtesten Stuhl, dem »Houdini« >

Fallen lassen Weiche Konturen, unaufdringlicher Komfort: der mit Leder überzogene Sessel »Falstaff« für Dante.

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design / P O R T R ÄT Durchatmen Farbige Transparenz, die Wohnlichkeit ins Bad bringt: das »rgb«-Regalsystem für Burgbad.

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Leuchtmittel Die Pendelleuchte »Guise« für Vibia – ausgezeichnet mit dem »German Design Award 2018«.

Fotos: Constantin Meyer, Gerhardt Kellermann, Philipp Thonet

> für die Marke e15. Diez bog dünne Schichtholzplatten um einen Massivholzring und ließ sich bei diesem innovativen Fertigungsverfahren vom Flugzeugmodellbau inspirieren. Von dem jungen Designklassiker wurde auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse eine farblich erweiterte Jubiläumskollektion präsentiert. Für seine Kunst des Fügens hatte Diez vor zehn Jahren den sinnigen Namen von Harry Houdini, dem Entfesselungskünstler, gewählt. Entfesseln, befreien, anders zusammensetzen – ein Prinzip, das für Stefan Diez, diesen bodenständig gebliebenen Gestaltungsmagier, mehr denn je gilt. Im Gegensatz zu vielen anderen Designer-Studios mit ihren puristischen, von Laptops dominierten Tischflächen bildet im Studio Diez eine große Werkbank das Zentrum, um das sich alles zu gruppieren scheint. Und die Prototypen, Holzstapel, Materialboxen, Möbelstücke sowie die unorthodox gefüllten Stahlregale zeugen von Arbeit, aber auch einem lebendigen Familienalltag (die Wohnung der fünfköpfigen Diez-Familie befindet sich gleich nebenan). So kann man neben einer angestaubten Glas-Trophäe – dem »Deutschen Designpreis 2008« – auch eine vergessene Dino-Spielfigur entdecken.


Aufbruch Den eigenen Klassiker fest im Griff: Stefan Diez mit seinem Stuhl »Houdini« (e15).

balisierten Welt andere Ansprüche an ein Zuhause stellen. Für den dänischen Hersteller HAY entwickelte Diez »New Order« – ein ausgefeiltes Regalsystem, das sich durch anwenderfreundliche Module leicht jedem Raum anpasst. Konsequenterweise hat Diez dieses ModulDenken auch auf seine erste Kollektion für die Marke Burgbad angewendet. Der Name »rgb« steht für »rot, gelb, blau«: Eingefärbte Glasplatten fungieren als variantenreiches Gestaltungselement. Gleichzeitig verleihen sie dem Bad luftig-transparente Farbakzente. So arbeitet Stefan Diez gewissermaßen an einem kinderleichten Baukastensystem für alle Lebensbereiche, basierend auf Raffinesse und einem Arbeitsprozess, bei dem der Designer die Grenzen von Material und Technik auslotet – und überschreitet. Oder wie Stefan Diez es ausdrückt: »Das Komplizierte einfach aussehen lassen.« <

»Die Möbel von Stefan Diez sind flexibel und undogmatisch, ganz wie er selbst«, schreibt die Tageszeitung »Die Welt«. Dafür hat sich der noch immer jugendlich wirkende 48-Jährige eine Umgebung geschaffen, die ihn auch in seine Kindheit zurückführt. Aufgewachsen in Freising bei München, erlebte Stefan Diez die Tischlerei seines Vaters als sein Zuhause. Und als Abenteuerspielplatz. Beim Schnitzen und Zusammenbauen seines Spielzeugs sei sein Tast- und Geruchssinn entwickelt worden, erzählt er gerne. Und zeigt dann beiläufig auf Narben, die aus dieser frühen Entdeckerzeit stammen.

DESIGN(ER)-ENTWICKLUNG Der talentierte Bub hätte nach dem Willen seines Vaters auch den Familienbetrieb in fünfter Generation übernehmen sollen. So absolvierte er eine Tischlerlehre im schwäbischen Markgröningen. Über den Spezialbetrieb für Furniermöbel lernte er Richard Sapper kennen. Der in Mailand arbeitende deutsche Industriedesigner weckte den Gestaltungswillen bei Stefan Diez. Deshalb nahm er das Industriedesign-Studium bei Richard Sapper an der Kunstakademie Stuttgart auf. Danach ging er nach München, wo er zwei Jahre lang im Atelier von Konstantin Grcic arbeitete – seinem zweiten prägenden Lehrmeister. 2003 gründete Stefan Diez sein eigenes Studio. Design-Koryphäe Konstantin Gricic urteilte über seinen Schüler: »Stefan Diez war hartnäckig, patent und praktisch.« Stefan Diez versah eine alte Werkhalle im Münchner Glockenbachviertel, einem früheren Arbeiterstadtteil, mit einem Licht spendenden Atelierdach. Bald kaufte er Nachbarhäuser dazu, sodass die Familie an einem Ort lebt und arbeitet. Im Sommer schmeißt der begeisterte Koch oft spontane Grillfeste für Mitarbeiter, Familie und Freunde. Seine Frau Saskia Diez, eine erfolgreiche Schmuckdesignerin, hat nebenan ihre Werkstatt. Es ist eine fast ländlich anmutende Stadtoase, geprägt von einem lebendigen Gemeinschaftsgefühl – eigentlich so, wie es in seiner Handwerkerfamilie über viele Generationen hinweg Tradition ist. Sein Handwerk verbindet Diez mit neuesten Technologien: vorausschauendes Design für flexible, mobile Menschen, die in unserer glo-

»Mich interessieren Ordnung, Logik, Mechanik und deren Rolle in Bezug auf das Schöne, und in diesem Prozess suche ich stets nach Abkürzungen, nach Lösungen, die verblüffen.« ST EFAN DIEZ Designer

Entspannen Platz in der Design-Geschichte: Diez mit dem Modell »404 F«, das er für die Traditionsmarke Thonet entwarf.

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design / P O O L S

POOL POSITION Ein nasses Rechteck in der Wiese – ist das alles, was ein Pool kann? Natürlich nicht! Wasser lässt sich schließlich in freie und elegante Formen gießen, also weg mit dem Lineal! Wir zeigen die Pools mit den schönsten Kurven. TEXT M AIK NOVOTNY

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Sinnliche Linien Die geschwungenen Formen der Villa, die inklusive Pool dramatisch auf den Klippen nahe Sydney balanciert, wurde von einem Picasso-Gemälde inspiriert. durbachblockjaggers.com

Fotos: Brett Boardman, Peter Bennets

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chwimmen oder baden? Das kann eine Frage der Tageslaune sein, aber wenn es um Pools geht, ist es eine Grundsatzfrage. Denn warum eigentlich sind die meisten Pools eckig wie mit dem Lineal gezogen, obwohl dort keine Schwimmwettkämpfe veranstaltet werden und – Hand aufs Herz – auch nicht täglich trainiert wird? Das Wasser selbst lässt sich in jede Form fassen, also warum so rechtwinklig? Manche wagen den Sprung in die Freiheit – Anregungen dazu gibt es genug. Picaos »Badende« waren Inspiration für die schwungvolle Geometrie eines Hauses auf den Klippen nahe Sydney. In sanften Übergängen fließen die Räume ineinander. Klar, dass auch der Pool hier Teil der perfekten Komposition wird. Er schmiegt sich zwischen Terrassen, Hangkante und Abgrund und zeichnet den Schwung der Wellen und des Geländes nach. >


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Der Schwung der Topografie war es auch, der Pate bei der Rundumerneuerung einer Villa aus den 60er-Jahren am Mulholland Drive in Los Angeles stand. Das Haus machte nur wenig aus dem spektakulären Blick auf die Metropole, also öffneten die Architekten den Wohnraum mit einer breiten Glasfront und fassten die große Terrasse mit einem InfinityPool ein, der nicht nur der Landschaft folgt, sondern auch beim Schwimmen ein cinematisches Panorama-Erlebnis bietet. »Wir haben die Wasserkante so geplant, dass sie fließend in den Fernblick auf Downtown übergeht,« erklären die Architekten. Das Lineal blieb dabei vom Zeichentisch verbannt. Kein Fernblick, dafür öffnet sich einem der Reiz in unmittelbarer Nähe, badet man im Pool der Casa Xólotl im mexikanischen Mérida. Das bestehende Gebäude war in baufälligem >

California Dreaming Eine Villa aus den Sixties am Mulholland Drive wurde generalüberholt und bekam einen Pool, der den Panoramablick auf L. A. nachzeichnet. heusch.com

Schöne Schüssel Auch so einfach geht Pool: lässig abgestellt auf der Dachterrasse einer Villa in Lissabon. airesmateus.com

»Wir haben die Wasserkante so geplant, dass sie fließend in den Fernblick auf Downtown übergeht.«

Fotos: Joao Guimaraes, Heusch. Architecture

H EU SCH . AR CHI T ECTU R E Los Angeles

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design / P O O L S

Mexikanische Mauern Beim Umbau eines alten Hauses in Mérida wurden die alten Mauern erhalten und dank Pool zu einem skulpturalen Labyrinth. puntoarquitectonico.com

> Zustand und wurde mit neuen Zubauten ergänzt – die alten Mauern blieben jedoch wie Skulpturen im Hof stehen und werden umspielt von einem organisch geformten Pool, der Alt und Neu harmonisch verbindet und in den heißen mexikanischen Sommern für Kühlung sorgt.

Richtig skulptural wird es, wenn der Pool sich samt seiner Umfassung vom Boden erhebt. So geschehen bei einem Haus in Lissabon, das wie eine Hommage an den Beton-Brutalismus der 60er-Jahre daherkommt: rau und sinnlich. Als Perle mittendrin: der Pool, als runde Schüssel auf die

Dachterrasse gestellt. Extra-Clou: Seine Unterseite zeichnet sich als Auswölbung in der Decke des Wohnzimmers darunter ab. Ein lustvolles Spiel mit konvexen und konkaven Formen des Wassers, das den harten Beton zur Weichheit verleitet.

Kosmischer Kreis Die Nähe einer Kapelle und das Werk von Adolf Loos inspirierten Architekt Guilherme Machado Vaz zu diesem kreisrunden Pool in Portugal. guilhermemachadovaz.pt

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Im Norden Portugals griffen die Architekten bei der Planung des Pools ebenfalls zum Zirkel, aber mit ganz anderem Resultat: eine freistehende weiße Villa, dahinter im Garten ein steinernes Quadrat, mit einem Pool, der als perfekter Kreis genau im Zentrum platziert ist, wie einem kosmischen Gesetz folgend. So klar und einfach, dass er keine Fragen offen lässt. »Das Haus ist eher alt als modern. Der Pool ist, was er ist«, so die lakonische Erklärung des Architekten Guilherme Machado Vaz. Man sieht: Nicht nur Picassos freier Pinselschwung, sondern auch abstrakte Kunst kann das Wasser in Form bringen. Ein kleiner Wermutstropfen nur für Österreicher: »In unseren Breitengraden sind organische Pools aus technischen und klimatischen Gründen leider nur schwer realisierbar,« wie Johann Poinstingl von der Poolmanufaktur Leidenfrost erklärt. Bleibt immer noch die Badefreude im Urlaub. <

Fotos: Tamara Uribe, Jose Campos

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design / F I N N L A N D

DESIGNLAND Ikonen mit Schwung Die charakteristisch gekurvte Vase von Alvar Aalto, Vater der finnischen Architektur, gehört heute zum Design-Kulturgut der Nation. iittala.com

Die Wildnis der Wälder, die Märchen aus Polarnächten, Erfindergeist und präzises Handwerk: All dies und mehr macht Finnland zu einer der führenden Design-Nationen – und zum Gastland der kommenden Vienna Design Week. TEXT M AIK NOVOTNY

Hockern und Freischwingern als auch in seinen weltberühmten Häusern.

QUALITÄT UND ELEGANZ

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Die Vase ist heute ebenso berühmt wie ihr Erfinder, und sie wird immer noch von der Glasfirma Iittala produziert. Eine der vielen Erfolgsgeschichten des finnischen Designs: Wie kann so ein kleines Land – mit kaum mehr als fünf Millionen Einwohnern und sehr viel Platz zwischen ihnen – so viele Produkte von hoher Qualität und Eleganz hervorbringen? Simple Freuden Der Holzschemel von Designer Ville Kokkonen wird in Japan produziert und kommt ganz ohne Schrauben und Klebstoff aus. villekokkonen.com

Fotos: beigestellt

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ar es eine weibliche Form? War es der Schnitt durch einen Baumstamm? War es der Umriss eines der Tausenden Seen des Landes? Oder doch der einer besonders formschönen Wasserpfütze? Bis heute regt dieses Stück Glas die Fantasie an: die geschwungene Form der berühmten Vase von Alvar Aalto, ursprünglich entworfen für die Pariser Weltausstellung 1937. Schon damals war der finnische Architekt bekannt für seine organischen Formen, denen er sein Leben lang treu bleiben würde, sowohl in seinen


FINNLAND

Florale Frische Ob Stoff oder Keramik: Die Blumenmuster von Marimekko sind seit Jahrzehnten mit der visuellen Identität Finnlands verwoben. marimekko.com

Namen von Weltrang wie Aalto oder Eero Saarinen. Firmen von Weltrang wie Artek, Fiskars, Karhu, Marimekko und Nokia. »Wahre Architektur existiert nur dort, wo der Mensch im Zentrum steht«, schrieb Aalto einst, und für die Gegenstände des Alltags gilt dies erst recht. Diesen Zug zum Humanen, Hellen und Freundlichen teilt sich Finnland mit den benachbarten nordischen Ländern, die skandinavisches Design zum globalen Begriff machten. Und doch ist Finnland besonders. Die bunten und schwarz-weißen Textilien von Marimekko scheinen Geschichten aus den tiefen Wäldern zu erzählen, ebenso wie das berühmte Geschirr Pastoraali, das Esteri Tomula 1965 für Arabia entwarf: >

Zeitlos modern Harri Koskinen ist einer der vielseitigsten zeitgenössischen Designer Finnlands. Sein Sofa-Bed hat das Zeug zum Skandinavien-Klassiker. harrikoskinen.com

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Understatement mit Witz Finnischer Funktionalismus traf britische Tradition, als Alvar Aalto 1937 den Teewagen »900« entwarf. Er wird bis heute in unveränderter Form produziert. artek.fi

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Szenen aus der Folklore, in liebevollem Detail. Ist es diese Mischung aus städtischer Weltoffenheit und ländlichem Storytelling, die Finnland so besonders macht? Oder der nordische Wechsel aus polardunklen Wintern und hellen Sommern?

KRAFT UND WILDNIS

»Oberstes Ziel des Architekten ist es, ein Paradies zu erschaffen. Jedes Bauwerk, jedes Erzeugnis von Architektur sollte die Frucht unseres Bemühens sein, dem Menschen ein Paradies auf Erden zu schaffen.« ALVAR AALTO (1898–1976) Finnischer Architekt und Designer

sich auf das Thema »Natur und Wildnis« fokussieren. An Auswahl wird es nicht mangeln, denn Finnlands junge Design-Generation ist keineswegs in Ehrfurcht vor ihren Großvätern und -müttern erstarrt. Manche knüpfen dort an, wo die Vorgänger aufhörten, etwa Klaus Haapaniemi, der sich ebenfalls von ländlicher Folklore inspirieren lässt. Manche bringen Alt und Neu zusammen, wie Harri Koskinen, der Möbel in klaren Mid-Century-Modern-Linien ebenso entwirft wie Uhren, Lautsprecher und Feuerschutzdecken. Ville Kokkonen produziert in Japan archaisch anmutende Holzschemel und widmet sich parallel der Erforschung von Nanostrukturen. Wieder andere sind schon in

Märchenhaft Das Geschirrset »Taika Siimes« von Klaus Haapaniemi erzählt Geschichten aus der nordischen Folklore und Mythologie. iittala.com

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Fotos: Katharina Gossow/Vienna Design Week, Shutterstock, beigestellt

»Das ist sicher ein Faktor. Im Winter sitzt man mit Tee und Socken zu Hause, im Sommer ist man dafür außer Rand und Band,« sagt die Design-Expertin Lilli Hollein. »Die Finnen scheinen introvertiert, aber hinter der Fassade geht die Post ab. Sie haben einen subversiven Geist. Finnland hat eine eigene Kraft, etwas Wildes.« Sie muss es wissen, denn als Direktorin der Vienna Design Week hat sie Finnland als Gastland für die 13. Ausgabe erkoren, die im Herbst über die Bühne geht. Die Ausstellung, kuratiert von Tero Kuitunen, wird


Schlaraffenland der Moderne 1935 gründeten Alvar und Aino Aalto die Designfirma Artek. Bis heute ist sie die erste Adresse für Mid-Century Modern aus Finnland und verkauft im Second Cycle eigene Vintage-Möbel. artek.fi/company/artek-2nd-cycle

Virtual-Reality-Welten unterwegs. Hochschulen wie die Aalto-Universität Helsinki halten den hohen Qualitätsstandard über alle Generationen hinweg aufrecht. Firmen wie Artek, Arabia und Iittala prägen heute noch die Design-Welt. Die Firma Fiskars, die seit 1649 im gleichnamigen Dorf westlich von Helsinki Metallwaren produzierte und sich 1967 mit der ersten Schere mit Kunststoffgriff in die Design-Annalen einschrieb, beherbergt in ihren alten Werkstätten heute junge Kreative, die in ländlicher Idylle neue Ideen in Form gießen. Im Mai 2019 startet man dort eine eigene Design-Biennale unter der Leitung von Jasper Morrison.

MÖBEL FÜR ALLE Scharfe Idee Seit 1649 produziert die Firma Fiskars Eisenwaren. Berühmt ist sie für die erste Schere mit Kunststoffgriff, die 1967 auf den Markt kam. fiskars.com

»Finnen haben einen subversiven Geist. Das Land hat eine ganz eigene Kraft, etwas Wildes.«

»Ich finde es beeindruckend, wie die geschlossene Identität eines Landes via Design nach außen getragen wird«, schwärmt Lilli Hollein. »In Österreich haben die Architekten zu Hause einen Aalto-Stuhl oder eine Aalto-Vase herumstehen. In Finnland sind das Möbel für alle.« Ein Land, das Design lebt – in der Stadt, auf dem Dorf, in den Wäldern und in der Welt. <

Bullerbü und Industrie Das Dorf Fiskars, eine Stunde westlich von Helsinki, ist inzwischen zur Designer-Kolonie geworden. 2019 startet es seine Art & Design Biennale. fiskarsvillagebiennale.com

L IL LI H OL LE I N Direktorin der Vienna Design Week

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»GUTES DESIGN SCHAFFT WERTE« Er hat die Möbelwelt transparenter und bunter gemacht. Claudio Luti, Chef der Marke Kartell, die dieses Jahr 70. Geburtstag feiert. Wie er die Mailänder Design-Schmiede in die Zukunft führen will, verrät Luti im Interview mit LIVING. IN T E RV I E W U WE KI L L I N G

LIVING: In der Jubiläumsschau werden legendäre Produkte aus 70 Jahren Kartell präsentiert. Haben Sie ein Lieblingsstück? CLAUDIO LUTI: Nein, ich kann keinen Favoriten auswählen. Ich verbinde mit jedem Produkt eine einzigartige Geschichte, angefangen bei der Idee bis zu jedem Detail in Bezug auf Technologie, Stil und Komfort. Schließlich kontrolliere ich jeden Schritt dieses Prozesses. Hat es Sie nie gereizt, selbst etwas zu entwerfen? Vico Magistretti hat einmal zu mir gesagt, dass gutes Design immer von zwei Typen geprägt ist: Einer ist der Kreative, der andere kennt den Markt. Doch gemeinsam entdecken, entwerfen und gestalten sie. Von dieser produktiven Wechselwirkung bin ich überzeugt, und ich habe das im Laufe der Jahre mit einzigartigen Designern erlebt.

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Was hat die von Giulio Castelli, Ihrem Schwiegervater, gegründete Marke Kartell für Sie ausgestrahlt, als Sie 1988 ins Unternehmen einstiegen? Was wollten Sie ändern? Kartell war von Beginn an ein innovatives Unternehmen. Bei meinem Eintritt ging es darum, die nächste Entwicklungsstufe anzu-

gehen, nämlich neue Designer sowie frische Ideen an Kartell zu binden und die Brand weltweit noch stärker zu etablieren. Heute verfügt Kartell über ein Vertriebsnetz aus 140 Flagship-Stores, 250 Shop-in-ShopNiederlassungen und 2500 Händlern in 140 Ländern. >

Made in Italy Der elegante Charme von Plastik: Die Kartell-Tischleuchte »Mini Kabuki«, bei der die perforierte Oberfläche das Licht streut (Design: Ferrucio Laviani). kartell.com

Fotos: Getty Images, beigestellt

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er Maestro ist unermüdlich. Ohne den inzwischen 73-jährigen Claudio Luti geht in Mailand nach wie vor nichts. Zur diesjährigen Möbelmesse Salone del Mobile.Milano, deren Präsident Luti ist, eröffnete im Königlichen Palast von Mailand eine Ausstellung, die zeigt, wie unter seiner zielstrebigen Regie die Marke Kartell das internationale Möbeldesign maßgeblich geprägt hat: »The Art Side of Kartell« (Palazzo Reale, bis 12. Mai).


Mailänder König Film ab für Maestro Claudio Luti – seit 30 Jahren der Kopf der Marke Kartell und medienerfahrener Repräsentant der Design-Metropole Mailand.

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design / I N T E R V I E W > Sie kamen damals vom Modelabel Versace. Inwieweit hat diese Erfahrung Ihre Entscheidungen beeinflusst? Die Erfahrungen bei Versace waren fundamental. Auch wenn sich die Methoden und Produktionsmengen unterscheiden, gibt es zwischen Fashion und Design doch die große Gemeinsamkeit, eine Marke mit einer klaren Vertriebsphilosophie zum Erfolg führen zu können.

La Dolce Vita Süß und verspielt: die Plexiglas-Kollektion »Jelly« der spanischen Designerin Patricia Urquiola.

Sie haben italienische Industriedesigner wie Piero Lissoni oder Alberto Meda, aber auch immer wieder Querdenker aus anderen Kulturen wie den Franzosen Philippe Starck, die Spanierin Patricia Urquiola oder den Japaner Tokujin Yoshioka beauftragt. Gibt es etwas Verbindendes? Kartells kreatives Potenzial resultiert aus einem Chor verschiedener, großartiger Designer. Das Schlüsselwort ist für mich Evolution – als permanenter Dialog zwischen der Kreativität unserer Designer und der Weiterentwicklung von Materialien. Das Experimentieren mit neuen Technologien und Produkten gehört zur DNA von Kartell.

Das Image von Plastik hat gelitten, es gilt heute als bedrohlicher Umweltkiller. Wie reagieren Sie darauf? Unsere Passion für hochwertige Produkte geht einher mit unserem Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, ausgedrückt in unserem Manifest »Kartell Loves The Planet«. Dazu gehört, dass wir ständig nach neuen umweltverträglichen Materialen suchen und die Entwicklung von Bio-Plastik

Vor und zurück Der Schaukelstuhl aus der Kollektion »Matrix« von Tokujin Yoshioka – Flair von gestern, futuristisch interpretiert.

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Fotos: Getty Images/Pier Marco Tacca, Ph. Simona Pesarini, beigestellt

Worauf sind Sie in Ihrer mittlerweile 30-jährigen Tätigkeit für Kartell besonders stolz? Ende der Neunzigerjahre erblickte mit Philippe Starcks Modell »La Marie« der erste Stuhl aus Polycarbonat das Licht der Welt – damals eine enorme technologische, ästhetische und kulturelle Herausforderung. Starcks Entwurf hat uns damals an die Zukunft dieses Materials glauben lassen: Es war transparent wie Glas, bruchsicher, ungiftig und resistent.


Der Klassiker Zeitlose Transparenz: »Louis Ghost«, der erfolgreichste Stuhl der Möbelgeschichte (mehr als eine Million verkaufte Exemplare).

Der Patriarch Kartell-Chef Claudio Luti denkt nicht an Rückzug, hat aber schon viel Verantwortung an Tochter Lorenza (Marketing) und Sohn Federico (Vertrieb) übertragen.

Soft und smart Es gibt auch Kartell-Produkte, mit denen man leicht fällt – etwa das Sofa »Betty Boop« von Piero Lissoni.

Starcks Holzweg Neue Zeiten: In der Kollektion »Woody« von Philippe Starck wird das Naturmaterial Holz zur Komfortzone.

vorantreiben. Und nach jahrelangen Forschungen haben wir mit Philippe Starcks »Woody«-Kollektion nun auch einen Ansatz gefunden, das Material Holz in der industriellen Fertigung nicht als Element zu nutzen, sondern es im Ganzen zu runden und zu einem dreidimensionalen Sitz zu formen. In diesem Sinne möchten wir nicht nur grüne Objekte, sondern nachhaltige Werte von Dauer schaffen. Kartell ist ein Design-Weltkonzern und zugleich ein Familienunternehmen. Nun sind auch Ihre Kinder bereits in der Verantwortung. Wie läuft die Zusammenarbeit? Lorenza und Federico haben sich seit Jahren in die Arbeitsabläufe und vor allem in die Philosophie des Unternehmens eingearbeitet. Sie stehen dafür, die Tradition zu bewahren und sich gleichzeitig den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. < 02 / 19 LIVING falstaff

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design / V I P - D E S I G N E R Showgirl Pop-Sängerin Kylie Minogue beweist auch abseits der Bühne einen Hang zu Extravaganz und Glamour.

White Diamond Strahlendes Weiß, Silber und Rosé sind die dominierenden Farben. Pailletten und Federn sorgen für luxuriöse Statements.

GLAMOUR-TIME W

o Bühnen nur so vor Glitzer und Disco-Vibes strotzen, ist PopSängerin Kylie Minogue bestimmt nicht fern. Die Australierin zählt spätestens seit ihrem Erfolgshit »I Should Be So Lucky« 1987 zu den GlamIkonen unserer Zeit. Auch abseits ihrer fulminanten Bühnenperformances mag es Minogue durchaus opulent, und so kommt es, dass man neuerdings auch heimische Schlafzimmer ganz nach den funkelnden Vorlieben der zierlichen Sängerin gestalten kann – selbsterklärend mit einer guten Portion Bling-Bling. In Kooperation mit dem britischen Traditionstextilhersteller Ashley Wilde ist eine elegante HomeCollection ganz nach dem Geschmack der 50-Jährigen entstanden: Pölster, Vorhänge und Bettwäsche-Sets aus edlem Satin hauchen jedem Schlafgemach Cosiness und Glam ein. Sanftes Discofever kommt nicht zuletzt dank glitzernder Pailletten und exquisitem Strassbesatz auf. Das erfolgreiche Showgirl beschreibt sich selbst als großen Fan von sanften Düften im eigenen Zuhause – Grund genug, feine Duftkerzen ebenfalls mit in das WohlfühlSortiment aufzunehmen. Als Inspiration für 88

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die luxuriöse Home-Linie dienten der Entertainerin ihre Erinnerungen an magische Bühnenshows. Das Energiebündel konnte zudem viele Impulse ihrer unzähligen Welttourneen mit in den Designprozess einbinden. Zum Entspannen rät die Popikone übrigens zu ausgedehnten Bädern, bevor man sich schließlich ins gemütlich-elegante Schlafzimmer zurückzieht, um sich von den Strapazen des Alltags zu erholen.

Homecoming Sorgen für Wohlfühlambiente: die Duftkerzen mit Aromen von Cassis und Rose.

Fotos: Getty Images, beigestellt

Nicht selten entdecken Stars ihr Talent für Interior-Design. Für LIVING Anhaltspunkt genug, in jeder Ausgabe einen VIPDesigner vor den Vorhang zu holen. Aktuell: die Popikone Kylie Minogue. T EXT KAT HA RI N A WOS C H N Y

Sweet Dreams Die umfangreiche Kollektion an Bettwäsche, Pölstern und Vorhängen setzt mehrheitlich auf feminine Romantik.



essay

W O L FGA N G PA U S E R

HOLZ ALS MEDIUM UND BOTSCHAFT

P

apier ist geduldig (wie sehr, werden Sie gleich merken, wenn Sie weiterlesen). Es ist die geduldigste Form von Holz. Auch wenn man daraus Origami-Tiere und Papierflieger bauen kann, ist es sein erster Zweck, alles Farbige, Strukturierte, Materielle und Körperliche zu opfern, um ganz und gar als Medium für die Einschreibung beliebiger Bedeutungen zu dienen. Weiß, glatt und dünn, verschwindet es beinahe aus unserer Wahrnehmung, weil wir alle Aufmerksamkeit seiner Beschriftung zuwenden. Im antiken Griechenland war das Wort »Holz« (hyle) gleichbedeutend mit dem philosophischen Begriff »Materie«. Das, woraus etwas ist, das Material einer Form. Dicker und damit körperlicher als Papier, doch zugleich dünner als das zum Bauen eines Möbels verwendete Holzmaterial war und ist das Furnier. Seit 3400 Jahren schneidet man aus geeigneten Stämmen dünne Flächen, um sie zur Verschönerung und

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Wertsteigerung auf Holzmöbel zu leimen. Ein furniertes Möbel besteht sowohl aus Holz, das als Material betrachtet wird, als auch aus Holz, das rein mediale Aufgaben erfüllen soll. Die Tradition des Furniers stellt diese metaphysische Unterscheidung in der Bauart des Möbels dar. Die deutlichste kulturelle Unterscheidung zwischen Holz als Material und Holz als Medium wird in den Intarsien sichtbar. Sie sind abbildende und verzierende Grafiken aus aneinandergelegten Furnierplättchen hellerer und dunklerer Färbung. Astlöcher und Maserungen wurden als störend empfunden. In der Geschichte des Interieurs galt Holz als zu unansehnlich, um es dem kultivierten Blick zuzumuten. Es bedurfte der Beize und Politur, der Lackierung und Verzierung, der Beschichtung und Bebilderung. Zu unregelmäßig war dieses Material, um sich dem Gestaltungswillen unterzuordnen. Zu roh erschien dieser vorgefundene Rohstoff, als dass man ihn

nicht hätte veredeln müssen. Zu sehr der Wildnis entsprungen und an den chaotisch gefährlichen Wald erinnernd, als dass man dieses derbe Outdoor-Phänomen so ohne Weiteres einer zivilisierten Indoor-Verwendung zuführen wollte. Die Spuren seiner Naturwüchsigkeit führten zum Ausschluss unbehandelten Holzes aus der Kultur. Den letzten großen Hype erlebte die Furniertechnik in den 1970er-Jahren, als das dunkelbraune Tropenholz Mahagoni in Mode kam, was die Preise so sehr in die Höhe trieb, dass man es sich bald nur noch zur Beschichtung von Spanplatten leisten konnte. Im selben Jahrzehnt ereignete sich der große Bruch in der Geschichte der Holzoberfläche. Ikea prägte den Wohnstil der jungen Generation mit Kiefernholz, das auffallend hell, unbehandelt und von dunklen

Ein Stück dieses antizivilisatorischen Naturbegriffs lebt auch in der gegenwärtigen Möbelmode weiter.

Fotos: beigestellt

Holz liegt im Trend, und zwar seit Jahrtausenden. Entsprechend vielgestaltig waren die Formen seiner Kultivierung. Aktuell ist es ein antikulturelles Medium zur Symbolisierung von Natur.


Astlöchern möglichst chaotisch gepunktet eine Revolution gegen die wohlgeordnete dunkle Schwere der elterlichen Mahagonihöhle ausrief. »Naturbelassen« war das Wort der Stunde. Die aufstrebende Öko-Bewegung fand darin ihre erste Repräsentation im Wohndesign. Die von der rohen Oberfläche visualisierte Billigkeit ließ den Konsum von Ikea-Möbeln auch als Ausdruck einer (wenn auch nur prinzipiellen) Konsumverweigerung erscheinen. In der demonstrativen Naturbelassenheit der Holzoberflächen artikulierte sich eine ganz grundsätzliche Zivilisationskritik. Wer so wohnte, trug dazu passend lange Haare gleichsam als ungerodetes Gestrüpp und gerierte sich als eine Mischform aus Jesus Christus und Rousseaus »Edlem Wilden«. Ein Stück dieses antizivilisatorischen Naturbegriffs lebt auch in der gegenwärtigen Möbelmode weiter, doch mit dem wesentlichen Unterschied, dass heute wieder mit viel Aufwand bearbeitet und gestaltet wird, damit die Oberfläche noch natürlicher als die Natur erscheint. Nicht eine Beschichtung, sondern eine Bloßlegung des Inneren, Wahren, Ursprünglichen und Natürlichen ist das Ziel handwerklicher Bearbeitung. Der luxuriöse Tisch von heute ist von Sprüngen zerklüftet, hat keine geraden Seiten und eine unebene Fläche. Sofern die Spuren des Holzfällers nicht mehr sichtbar sind, greift der Oberflächendesigner gern zur Motorsäge, um dem Werkstück ins Fleisch wühlende Narben roher Gewalttätigkeit als Zierde beizubringen. Zu langweilig ist nun das gerade Holz der Stämme, man sucht mit viel Aufwand nach einem ganz besonders unregelmäßigen Baumstrunk, der bisher als wertlos verworfen wurde. Hat dessen Fläche zu viele Löcher und Risse, werden diese mit transparentem Kunststoff gefüllt, um trotz aller Urwüchsigkeit dem Tisch ein Stück Verwendbarkeit zu bewahren. Dieser wird nicht nur zerschrammt, sondern mitunter auch mittels Flammen verkohlt,

Holz war immer schon ein Medium – heute ist es zugleich seine eigene Botschaft.

um ihm eine kleine Erzählung vom Derben und Rohen einzuschreiben. Das Naturholz der 1970er-Jahre folgte dem zweiwertigen Code »natürlich« versus »zivilisiert«. Es setzte dem Jahrtausendprinzip hölzerner Holzverdeckungen das simple Gegenteil des unbehandelten Naturmaterials entgegen. Der heutige Code der Holzmythologie ist komplexer. Gestaltung wurde nun dem Natürlichen zugeschlagen, sofern sie nicht industriell, sondern von »natürlicher« Menschenhand erfolgt – auch wenn der Handwerker mit der Schrotflinte Wurmlöcher schießt. Leitdifferenz ist nun das authentisch Gewordene im Gegensatz zur puren Präsenz des spurlos neuen Industrieprodukts. Damit ist die Zeitachse zum Hauptthema aufgestiegen. Auf dieser ist die Natur als gemeinsamer Ausgangspunkt mehrerer Erzählstränge eingetragen.

DR. WOLFGANG PAUSER war in den 1990er-Jahren Kolumnist für DIE ZEIT. Seitdem analysiert er Produkte aus kulturwissenschaftlicher Perspektive im Auftrag von Unternehmen und Agenturen.

Neben die Jahresringe als Wachstumssymbol sind Spuren der Verwachsungen, Behinderungen und Verletzungen des Baums während seiner Lebenszeit getreten. Auf die Baumgeschichte folgt die Geschichte seiner Fällung, ein dramatischer Zweikampf Mensch gegen Wald. Das nächste Kapitel gilt der Transportgeschichte. Historische Brandzeichen und Markierungsschablonen werden nun gern zur Verzierung von Holzoberflächen verwendet. Es folgt die Bearbeitungsgeschichte mittels antiquierter Werkzeuge wie einem Handhobel, der ordentlich Scharten hinterlässt. All diese fiktionalen Geschichten werden heute der Tischplatte eingeschrieben. Sie wird zum Dokument eines aus Spuren von Verletzungen lesbaren Schicksals, das sich als Individuation und Charakterbildung im Tisch summiert und verewigt hat. Als Erzählender wird der Tisch gleichsam zu einem beseelten Wesen. Anders als beim Furnier benötigt der »urige« Holztisch keine gesonderte mediale Schicht, um mitteilsam zu werden. Ähnlich wie beim geglätteten Papier steht seine aufgeraute Oberfläche ganz im Dienste des Märchenerzählens. Beschrieben ist er mit Zeichen, die sich mühen, wie Narben als Anzeichen gelesen zu werden. Das Holz von heute braucht keine Verblendung, um uns zu verblenden. Holz war immer schon ein Medium – heute ist es zugleich seine eigene Botschaft. Diese verweist auf seine Materialität zurück und thematisiert das Holz als natürlichen Rohstoff. Kultur war bis vor nicht allzu langer Zeit ein gegen die Natur gerichtetes Programm. Dies war der Sinn aller veredelnden Oberflächengestaltung. Erst die gegenwärtige Kultur zielt auf Entkultivierung, strebt dem Rohen und Natürlichen zu. Mit raffinierten Mitteln macht der Designer das Holzbrett roh und kultiviert es damit zum Mythenträger des Antikulturellen. Kultur ist heute reflexiv und paradox. Sie thematisiert sich selbst, indem sie sich negiert.

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IN IHRER SCHÖNSTEN FORM…


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STILWELTEN Dekorative Table-Settings machen Lust auf die Ferne und den Sommer. (S. 94) DESIGN NEU INTERPRETIERT Von kunstvoll bis karg: die Küchentrends der Saison im Überblick. (S. 104) IN SCHALE GEWORFEN Light my fire: Feuerstellen sorgen für Lagerfeuer-Romantik. (S. 114) LANDPARTIE Praktische Must-haves und schicke Accessoires fürs Picknick. (S. 116) AUSWÄRTS ESSEN Architekt Alexander Eduard Serda verrät, wo er am liebsten speist. (S. 118)

Fotos: Richard Southall, Gregor Titze, beigestellt

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kulinarik / TA B L E WA R E Von mediterranen Gefilden bis hin in die texanische Steppe: Die Trends in puncto Tableware entführen an vielseitige Orte und machen Lust auf die Ferne und warme Temperaturen. LIVING hat drei dekorative Table-Settings inszeniert, die das Flair des Frühlings in die eigenen vier Wände holen.

STILWELTEN FOTO S GREGOR TITZE SET-STYLING ELISABETH M AIER-KOPPENSTEINER

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TOSKANA-FEELING Teller, Schüsseln und Schalen aus italienischer Keramik, gefertigt in der Toskana. Besteck im Vintage-Look mit Griffen aus Teakholz. Trinkserie »Biene«, hergestellt in Frankreich. Tischsets in frühlingshaftem Grün. Leinenservietten in zartem Hellgrün. Leinen- und Samtpölster in unterschiedlichen Farbvariationen. Teelichtglas »Mosaik« in Hellgrün. Dekoration aus Rosmarin, Salbei, Thymian und Oregano im mediterranen »Rüscherltopf«. Alles von Lederleitner. lederleitner.at

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MEDITERRANES FLAIR Geschirr in verschiedenen Farben und Ausführungen mit Wellenrand. Limonaden-, Wassergläser und Karaffen in zartem Mintgrün. Leinenservietten in Hellrosa. Artischocke aus massivem Steinguss. Tisch »Geneva« aus recyceltem Teak mit den Maßen 160 x 100 x 78 cm. Stuhl »Merill« mit Aluminiumgestell und SynthetikRattan-Geflecht. Dekoration aus Zebra-Haworthien, Eukalyptus und Blattbegonien. Alles von Lederleitner. lederleitner.at

LOCATION: LEDERLEITNER LAXENBURG, SCHLOSSPLATZ 2, 2361 LAXENBURG

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VIVA MÉXICO! Teller und Schüsseln aus Keramik, handgefertigt in Wien. Edelstahlbesteck im Vintage-Look. Mundgeblasene Trinkgläser. Marmorbretter in verschiedensten Größen. Koch- und Schälmesser »Surface«. Tablett aus Rattan. Dekoration aus verschiedenen Sukkulenten und Tillandsien. Alles von Lederleitner. lederleitner.at

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kulinarik / S O M M E R C O C K TA I L Richtige Mischung Die farbenfrohen Sektgläser von Pols Potten sorgen dank unterschiedlicher Schliffe und Farben für Abwechslung. desiary.de

BUNTER ABEND LIVING zeigt die exklusivsten neuen Must-haves für die illustre Gartenparty. Von farbenfroher Tableware bis zu verspielten Accessoires – der Sommer wird ein Fest!

Candle-Light-Dinner Sorgt für ein stimmungsvolles Ambiente: die Glaslaternen von Maria Berntsen für Holmegaard Design. holmegaard-design.de

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Vogelfrei Auch in puncto Tableware sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – bestes Beispiel: die Kollektion »La tavola scomposta« von Bitossi. bitossihome.it

Fotos: beigestellt

Fasslagerung Der originelle Flaschenkühler ist aus Hinoki-Scheinzypresse gefertigt und für drei Flaschen ausgelegt. handsondesign.it


Lichtspiel Die LED-Laterne »Swirly« lädt sich untertags mittels Solarzellen auf und strahlt nächtens. johnlewis.com

En detail Oliven und Co. ging es niemals stilvoller an den Kragen – die kleinen Cocktailspießchen eignen sich optimal für Barfood aller Art. horchow.com

Birds of Paradise Sorgt für Exotik: Der Kerzenständer aus Raffia-Bast von der kolumbianischen Designerin Mercedes Salazar. mercedessalazar.com

Blattwerk Für Gastgeber ohne grünen Daumen: An den bestickten Untersetzern »Calathea« hat man bestimmt lange Freude. amara.de

African Spirit Streng limitiert: Die Duftkerzen-Kollektion »Trano« von Baobab ist von dem afrikanischen Ndebele-Stamm inspiriert und nur diese Saison erhältlich. baobab.at

Tropical Island Die Kombination aus Rattan und Bambus ist nach der karibischen Insel St. Kitts benannt. ro-shambeaux.com

Deckkraft Für kälteempfindliche Gäste: Die edlen Kaschmir-Plaids von Saved NY sind aktuell ein begehrtes Must-have. saved-ny.com

Formsache Die asymmetrische Form des Vasen-Trios sorgt für reizvolle Abwechslung in puncto Blumendeko. guaxs.com

Dolce Vita Bekanntlich geht nichts über die Kochkünste italienischer Mütter: Die besten Rezepte seiner prominenten Familie verrät Francesco Missoni. assouline.com

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CHAMPAGNERCHAMPIONS Prickelndes Design: Ob moderner Minimalismus oder zart gravierte Opulenz – diese edlen Flöten und Schalen sorgen bei Design-Aficionados nicht umsonst für Champagnerlaune.

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1. American Beauty Mit der Serie »Manhattan« würdigt das Traditionshaus Saint-Louis die amerikanische Barkultur. saint-louis.com 2. Out of space Das Design dieser Champagnerflöten von LSA ist von der Raumfahrt inspiriert. Das minimalistische Design ist dabei herrlich auf dem Boden geblieben. lsa-international.com 3. Skulptural Zeitgenössische Neuinterpretation: Das Modell »InsideOut« von Charles & Marie ist definitiv ein Eyecatcher. connox.com 4. Prickelnd Die sanfte Wellenform sorgt für subtilen Schimmer und ein besonders gelungenes Perlenspiel. juliska.com 5. Let’s Party Hebt sich schon optisch von der Konkurrenz ab: Die Sektschale von Urban Nature Culture ist eine spannende Alternative für experimentierfreudige Gastgeber und außerdem besonders robust. westwingnow.com 6. Farb-Cuvée Das mehrteilige Set von Bitossi sorgt dank unterschiedlicher Farben für Abwechslung. bitossihome.it 7. Schlicht schön Dieser formvollendete Klassiker von Riedel darf in keinem Geschirrschrank fehlen. riedel.com 8. Pure Eleganz Die gibt es von Designer Richard Brendon. richardbrendon.com 9. Goldig Roséfarbenes Glas mit goldenem Rand – dieses Modell ist die ideale Wahl für Romantiker. notonthehighstreet.com 10. Mehr ist mehr Das mag nicht immer für Champagner gelten, aber in puncto Dekoration darf es bei Baccarat durchaus opulent zugehen. baccarat.com 11. Kultig Die Champagnerschale »Ripple« ist unter Design-Liebhabern besonders populär. fermliving.com

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Fotos: beigestellt

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Ihre Kunstsammlung wird neidisch werden.

Der Unterschied heißt Gaggenau. Eindrucksvolle Architektur verlangt nach einem gleichermaßen beeindruckenden Inneren. Ihr Weinklimaschrank, wie auch Ihre Kunstsammlung, sagen viel darüber aus, wer Sie sind. Jedes Produkt von Gaggenau hat einen unverwechselbaren Charakter, ist aus hochwertigen Materialien gefertigt und überzeugt durch seine professionelle Leistung. Seit 1683. Setzen Sie ein Statement: gaggenau.at gaggenau-showroom.at Abgebildetes Produkt ist der RW 466 364 | Energieeffizienzklasse: A | auf einer Skala der Effizienzklassen von A+++ bis G.


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DESIGN NEU INTERPRETIERT

Foto: beigestellt

Von modernem Minimalismus zu naturnaher Gemütlichkeit – die Küchentrends des Jahres bieten für jeden Wohntyp das richtige Ambiente. Gemeinsamer Nenner ist dabei nicht nur ein neu gewonnener Fokus auf Materialien, sondern in erster Linie mehr Freiraum für Individualität. LIVING präsentiert ein Best-of. TEXT C HRISTOPH STEINER

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MODERN ART »FOLD« heißt die neueste Design-Innovation aus dem Hause Steininger – ein formstarkes Statement mit kubistischer Tombakoberfläche. Die Legierung wird dabei mittels computerbasiertem Verfahren vorbereitet und in Handarbeit perfektioniert. Durch die spezielle Ummantelung scheint der Küchenblock förmlich zu schweben und wirkt dabei mehr wie ein skulpturales Objekt als eine herkömmliche Küche. We love! steininger-designers.at

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ELEGANZ GEWINNT Die Linie »Pure« von SieMatic wurde erst kürzlich mit dem German Design Award geadelt. Die elegante Formensprache und die präzise Verarbeitung waren dabei ausschlaggebend. Tatsächlich lässt sich das Programm in die unterschiedlichsten Raumkonzepte integrieren und überzeugt mit Details wie etwa einem individuell steuerbaren Beleuchtungssystem mit in die Schattenfugen integrierten LED-Lichtleisten. siematic.com

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Fotos: Thomas Libis, Strasser Steine, beigestellt

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MULTIFUNKTIONELL Das Programm »b.architecture« von Bulthaup war ursprünglich als zukunftsorientiertes Gesamtraumkonzept für Kreativbüros erdacht. Aber auch im privaten Wohnraum überzeugt die großzügige Offenheit, bei der Küchen-, Ess- und Arbeitsbereich mühelos miteinander verbunden werden. Variable Trennelemente aus Japanpapier runden die stringente, minimalistische Designsprache ab. bulthaup.com; wetscher.com

COOLE STEINZEIT Monumental: Die Wirkung einer Kochinsel wird durch kluge Materialwahl um ein Vielfaches potenziert! Ganz besonders hochwertige Natursteine stehen dabei hoch im Kurs – so etwa Antarctic, ein wie Marmor anmutendes Quarzitgestein aus Brasilien, mit dem die Firma Strasser Steine ihre Kücheninsel »ST-ONE« verkleidet. strasser-steine.at

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NATUR UND TECHNIK

FREILUFTFREUDE Die Indoor-Optik der Präsentation trügt – denn die Küche von Breitwieser gehört eigentlich hinaus in die Natur. Das Traditionsunternehmen hat mit seiner Outdoor-Kochinsel ein Meisterwerk der Steinmetzkunst geschaffen, das durch seine modernen architektonischen Qualitäten überzeugen kann. breitwieser-stein.at

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Fotos: Gebhard Sengmüller, Wörnhörer/Müller, beigestellt

Die Kochinsel bildet auch bei TEAM 7 das Herzstück. Der Naturholz-Spezialist setzt dabei nicht nur auf seine Paradedisziplin, sondern auch auf eine ausgeklügelte Technik. So ist die Kücheninsel stufenlos höhenverstellbar und lässt sich über ein eingearbeitetes Bedienelement auf die individuellen Bedürfnisse einstellen. Die dezenten Metallbänder als Fußleiste und die schlichten Fronten unterstützen die moderne Ästhetik. team7.at


STEEL-ART Während Edelstahl die große Bühne in den letzten Jahren eher Gold- und Rosétönen überlassen musste, überstrahlt es diese Saison die Konkurrenz. Egal, ob gebürstet oder in Hochglanz – das Material kommt großflächig zum Einsatz und überzeugt durch zeitlose Eleganz. Das hat Poliform bereits sehr früh erkannt und mit der Serie »Phoenix« den Weg geebnet. Besonders die Kombination mit mattem Schwarz ist dabei eine stilsichere Sache! poliform.it; spaetauf.at

ANSPRUCHSVOLL Der Werkstoff Holz ist auch bei »COOC«, der hauseigenen Linie von Manzenreiter, großes Thema. Dabei setzt das Reichenthaler Unternehmen ganz auf komplett individualisierbare Gesamtkonzepte. Technische Finesse bis ins letzte Detail und ein spannender Mix aus Materialien verstehen sich dabei von selbst. Bei dem aktuellen Beispiel werden dem dunklen Vollholz helle Fronten in mattem Weiß gegenübergestellt. manzenreiter.at

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Spielfeld Profis wissen: Das richtige Kochfeld ist das Um und Auf! Die Serie »Vario 400« bietet dafür die unterschiedlichsten Varianten – von der Induktionsplatte zum TeppanyakiGrill. gaggenau.com

KITCHEN-UPDATE »Gear up« lautet das Credo für Hobby-Köche und Profi-Gastgeber! Eine neue Generation an Gadgets erobert den Markt und bringt neben allerlei technischen Innovationen auch eine neue, cleane Ästhetik mit.

Sternstunde Eyecatcher: Das Set aus Salz- und Pfefferstreuer gibt es wahlweise in Gold oder Platin. l-objet.com

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Süßholzraspler Ideal zum Verfeinern von Desserts: die Lakritz-Reibe von Rivsalt. amara.com

Turmbau Von der Reibe bis zum Mörser – von Sitaku gibt es sämtliche Essentials, die praktisch gestapelt werden können! manufactum.at

Fotos: beigestellt

Good Vibrations Upgrade für Weinliebhaber: Der innovative Dekanter »iSommelier« belüftet den Wein in wenigen Minuten. ifavine.com


Neues Muster Die neue Linie »Mesmerine« kann nicht nur optisch mit 3-D-Effekt überzeugen, sondern verfügt auch über praktische Extras wie einen herausnehmbaren Kalkfilter. kenwoodworld.com

Blütezeit Die kultige Küchenmaschine von Kitchenaid gibt es diese Saison in streng limitierter Optik. Cleanes Weiß trifft dabei auf zartes Blütenmuster. kitchenaid.de

Steinmühle Die humorvolle Pfeffermühle von Dinosaur Designs besticht durch ihre brachiale Optik. dinosaurdesigns. com.au

Next Generation Miele startet ein komplett neues EinbaugeräteProgramm. »Generation 7000« verbindet optisch Leichtigkeit und Eleganz. Intelligente Assistenten unterstützen den Kochprozess. Innovativ! miele.at

Gute Verbindung Die neue »EQ.9 plus connect S700« von Siemens kann man via App steuern und sogar eine eigene »coffeePlaylist« erstellen. siemens.com

Mahl-Zeit Das ikonische Design für die Gewürzmühle »WAL03« von Alessi stammt von William Alsop und Federico Grazzini. alessi.com

Kultig Ein solider Gusseisentopf gehört in jeden guten Haushalt – besonders geschätzt unter Kennern sind die Modelle von Staub. horchow.com

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Luxus-BBQ Prestigeobjekt für versierte Grillmeister: Für die Modelle von Weber, wie hier aus der Serie »Genesis II«, gibt es sogar eine spezielle App. weber-grillen.de

Ohne Garnierung Design pur serviert Röshults mit der Outdoor-Linie »X1«. Der Gasgriller überzeugt durch seinen cleanen Look. roshults.com

Durchdacht Das Modell »Forno« von Morsø lässt sich mit einem einfachen Handgriff zur Feuerschale umwandeln. connox.at

WEISSGLUTBRINGER Feuer und Flamme: Vom ausgeklügelten HightechWunder bis zum luxuriösen Edel-Smoker – mit diesen brandneuen Modellen kann die Grillsaison starten!

Nachschub Das preisgekrönte Modell von LotusGrill ist neuerdings auch in der XXL-Version verfügbar. lotusgrill.de

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Griller to go! Klein und handlich: Der »CUBE« von Everdure eignet sich optimal für Picknicks. everdurebyheston.de

Smokin’ hot Wem ein Griller allein nicht genügt, der kann mit dem »F50-S« den Reiz des Smokens für sich entdecken. roesle.com

Fotos: beigestellt

kulinarik / G R I L L E R


The art of outdoor cooking

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OFYR verzaubert durch seine einzigartige Vielseitigkeit! Hobbyköche sind vom kultigen Design-Grill ebenso begeistert wie Chefköche beim Zubereiten von mehrgängigen Menüs. Außerdem ist der

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kulinarik / F E U E R S C H A L E N

Skulptural Auch optisch ein Genuss: Das Schweizer Original verbindet Funktion und Ästhetik auf unvergleichliche Art und Weise. feuerring.ch

Runde Sache Gesamtkonzept: Zum Entwurf »FireGlobe« gibt es von Eva Solo auch die passenden Accessoires wie einen Brennholzhalter. evasolo.com

IN SCHALE GEWORFEN Die Faszination von Feuer bleibt ungebrochen und sorgt in lauen Sommernächten für unerreicht stimmungsvolles Ambiente. Feuerstein Der massive Sockel aus Granit sorgt für ideale Wärmeabgabe über viele Stunden. esschertdesign.de

Grill on! Mehrfach ausgezeichnet: »Ellipse« lässt sich dank Rost-Aufsatz schnell zum Grill umwandeln. hoefats.com

Naturnah Die Feuerschale von Idbury gewinnt durch die witterungsbedingte Oxidation noch zusätzlich an Charakter. gardentrading.co.uk

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Fotos: beigestellt

Feuer frei? Bei der Feuerstelle »Zigzag« werden die Flammen von einer stilvollen Gitter-Konstruktion in Zaum gehalten. kettal.com


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kulinarik / P I C K N I C K

Countryside Picknick-Profis sei Designerin Sophie Allport besonders ans Herz gelegt: Von der idealen Decke bis hin zur Kühltasche gibt es die Taschen in charmanten PrintVariationen. sophieallport.com

Trend-Update Sorgt für Glamour: Die Acrylgläser von HD Collection zeigen, wie stilvoll Camping-Geschirr gestaltet sein kann. westwingnow.de

LANDPARTIE Was gibt es Schöneres als ein Picknick im Grünen? Damit auch in der Natur nicht auf Luxus verzichtet werden muss, hat LIVING ein paar unverzichtbare Accessoires recherchiert.

Ab ins Körbchen Prada hat den Picknickkorb kurzerhand in eine It-Bag verwandelt. net-a-porter.com

Auf und zu Von Le Creuset gibt es nicht nur edles Kochgeschirr, sondern auch dieses stilvolle Set aus Flaschenöffner und Verschluss. lecreuset.at

Aufsatteln Das wohl mit Abstand coolste E-Bike auf dem Markt stammt von Coleen. Très chic! coleen-france.com

Früchtespieß Bringt mehr Aroma: Obst- und Gemüsestücke lassen sich dank des praktischen Spießes bei Flasche »My Flavour« hinterher leicht wieder herausnehmen. evasolo.com

Champagner to go Dank praktischer KorkHülle bleibt der edle Tropfen länger gekühlt. veuveclicquot.com

Silberschatz Teak und verchromter Edelstahl: Designerin Akiko Kuwahata hat dieses edle Boule-Set für Skagerak entworfen. skagerak.dk

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Fotos: Rigoulot Franck, beigestellt

Hier spielt die Musik Für unterwegs: Der Bluetooth-Lautsprecher »Helsinki« liefert beste Klangqualität im praktischen Taschenformat. vifa.dk


RUHE GENIESSEN, KRAFT TANKEN, LEBENSFREUDE SPÜREN — WILLKOMMEN IM PRACHTGARTEN. Wir machen aus Ihrem Garten einen außergewöhnlichen Ort ganz nach Ihren Wünschen, in dem nicht die Arbeit im Vordergrund steht, sondern purer Genuss. Mehr Infos unter Tel. 02272 / 62460-29 oder prachtgarten@praskac.at. www.prachtgarten.at, Praskacstr. 101, 3430 Tulln

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kulinarik / L O C AT I O N S

»Zum Brunch geht’s in die ›Spelunke!‹ Mein Tipp: ein Burger mit Trüffelpommes und als Draufgabe die Waffeln.«

Spelunke, Wien, spelunke.at

»Für alle Globetrotter empfehle ich das ›Zuma‹ in Knightsbridge. Hervorragende japanische Fusionsküche mit internationalem Publikum. Man muss allerdings mindestens vier Monate im Voraus reservieren, dafür gibt es das beste Nigiri-Sushi der Welt.«

Zuma, London, zumarestaurant.com

AUSWÄRTS ESSEN …

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leich einen gesamten Tag plant Architekt Alexander Eduard Serda in seiner Heimatstadt Wien. Vom ausgiebigen Brunch im Szenelokal »Spelunke«, in dem er nicht zuletzt wegen der genialen Wirtsleute häufig anzutreffen ist, bis hin zu einem gemütlichen Plätzchen für den Kaffee und die Lektüre am Nachmittag. Auch für Jetsetter hat er eine Empfehlung in petto – im »Zuma« speist schon mal Prominenz wie Mick Jagger am Nebentisch! Nur sein absolutes Lieblings-Pub in Notting Hill bleibt sein Geheimnis.

Sinn für Ästhetik Alexander Eduard Serda studierte in Florenz Malerei und in Wien und Hamburg Architektur. Sein Postgraduate-Studium schloss er in London ab. Serda zählt zu den führenden Architekten des Landes und ist auf Privatresidenzen im Luxussegment spezialisiert. serda.at

»Im Schatten der Bäume im herrlichen Garten, lassen sich im ›Eckel‹ Hummersuppe und Wiener Schnitzel genießen, oder, für die Vegetarier unter uns, ein Eierschwammerlgulasch.«

Restaurant Eckel, Wien, restauranteckel.at 118

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Phil, Wien, phil.info

»Supersympathisches Personal und chilliges Ambiente.«

DO & CO Albertina, Wien, doco.com

»Für das Mittagessen empfehle ich einen Klassiker: ›DO & CO Albertina‹ – wegen des unschlagbaren Blicks von der Terrasse und dem Baked Sushi.«

Fotos: Richard Southall, danielwolf.photography, diefotografin.at/DO&CO, beigestellt

Wo trifft neuestes Design auf gemütliches Ambiente, Kunst auf kulinarisches Konzept? Architekt Alexander Eduard Serda verrät seine Lieblingslokale und was sie auszeichnet.


G A R T E N G E S T A LT U N G M I T N AT U R S T E I N TIPP FÜR DIE OUTDOOR SAISON 2019

Kein Baustoff ist so nachhaltig wie Naturstein, denn dieser ist eines der umweltfreundlichsten und -schonendsten Materialien. Im Einklang mit Pflanzen und Wasser stilvoll arrangiert in Szene gesetzt, praktisch und langlebig zugleich, sind die Natursteinplatten, Pooleinfassungen, Blöcke und Pflaster aus dem Hause Breitwieser ein idyllisches Upgrade für jeden Outdoor-Bereich und eine Garantie für maximalen Genuss unter freiem Himmel. BE NATURAL.

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küchen-klassiker A

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ab 1500 BARBARA GOLLACKNER Die gebürtige Salzburgerin studierte an der Wiener Kunstschule und an der Kingston University in London, wo sie sich auf Produkt- und Möbeldesign spezialisierte. Nach gemeinsamen Jahren mit Michael Walder als Designbüro »undpartner« arbeitet Gollackner seit 2018 in ihrem eigenen Studio in Salzburg. Das Credo ihrer Herangehensweise lautet: »Design muss einen Blick unter die schöne Oberfläche wagen.« Dafür wurde sie unter anderem kürzlich mit dem renommierten Austrian Interior Design Award ausgezeichnet. barbaragollackner.at

ab 1500 Seinen Ursprung hat das Waffeleisen in den Backstuben mittelalterlicher Klöster – aufwendig verzierte Hostieneisen sind Vorläufer des heutigen Küchengeräts. Dabei handelt es sich schlicht um zwei Platten, die mittels Hebelwirkung zusammengepresst werden. ab 1800 Die wabenförmige Struktur erinnert schon stark an die heute üblichen Ausführungen. Das runde Wendemodell wurde dabei anstelle der Herdplatte auf den Backofen aufgesetzt. Vor allem in Frankreich und den Niederlanden waren solche Modelle üblich.

ab 1800

1950 Der technische Fortschritt hat auch vor diversen Küchengerätschaften nicht haltgemacht – dieses Modell aus 1950 stammt von Hersteller Sunbeam und war eines der ersten elektrischen Waffeleisen auf dem Verbrauchermarkt.

1950

»Bei allen Geräten für die Küche gilt: je schlichter in Form und Materialität, desto besser.« BARBARA GOLLACKNER Designerin

2018

2018 State of the Art: »STA730« von Sage trägt zu Recht den Zusatztitel »No-Mess«, denn neben allerlei technischen Spielereien verfügt das Modell zusätzlich über eine Auffangrinne für überschüssigen Teig. So soll das Waffelbacken noch einfacher gemacht werden.

Fotos: Shutterstock, beigestellt

ls besondere Delikatesse tischt die Designerin Barbara Gollackner nur sonntags gelegentlich Waffeln auf. »Da gibt es für meine drei Kinder immer etwas süßes Gebackenes zum Frühstück«, erklärt die Salzburgerin. Damit ist sie nicht allein, Waffeln waren in heimischen Gefilden bislang eher die Ausnahme und sind erst durch die zunehmende Amerikanisierung plötzlich in aller Munde. Wer ihren Ursprung sucht, muss allerdings trotzdem in Europa ansetzen – das sündig-süße Gemisch aus Butter, Zucker, Mehl und Milch hat sich nämlich aus Oblaten entwickelt. Und auch das Waffeleisen hat seine Wurzeln in den klösterlichen Gemäuern. Vom Hostieneisen über runde Backeisen spielt sich die Evolution vor allem in Frankreich und den Niederlanden ab. Um 1903 verlagert sich der Schauplatz über den großen Teich und wie bei anderen Haushaltsgeräten, ist die technische Revolution nicht mehr aufzuhalten. Heute funktionieren Waffeleisen fast ausschließlich elektrisch und sind – ähnlich wie ein Panini-Toaster oder ein Smoothie-Maker – doch mehr Luxusprodukt denn notwendiger Teil der Grundausstattung. Aus der praktischen Perspektive sollte es laut Gollackner »möglichst kompakt sein, gut zu verstauen und ganz wichtig: Die Innenseite braucht eine gut funktionierende Anti-Haft-Oberfläche«. Optisch bevorzugt sie ein schlichtes, schönes Produkt, das sich in verschiedenste Küchen einfügt und liefert außerdem noch einen Kochtipp für die Verwendung des Waffeleisens: »Definitiv zweckentfremden! Da gibt es sicher einiges, das man überraschenderweise damit erhitzen kann …«

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SENSEBOIL® VON AEG GARANTIERT KEIN ÜBERKOCHEN Das SenseBoil® Induktionskochfeld von AEG erkennt mittels eines intelligenten Sensors unter der Glasplatte aufsteigende Luftblasen und reduziert automatisch die Temperatur des Wassers. So kocht nichts mehr über und verschmutzt die Kochfeldoberfläche. Sparen Sie Zeit und Energie, um einzigartige Ergebnisse zu erzielen.

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G O U R M E TTIPPS

CHRIST, Wien

Als Rainer Christ 2005 das gesamte Weingut samt angrenzendem Heurigenbetrieb umgestalten ließ, ist dabei kein Stein auf dem anderen geblieben. Christ, einer der bekanntesten Weinmacher Wiens, hat sich damals kompromisslos für ein modernes Design entschieden. Auch Teile des traditionellen Buschenschanks schauen seither völlig anders aus. Von kitschiger Heurigenseligkeit keine Spur. Was die Küche betrifft, wird weit weniger experimentiert: Wirtshausklassiker wie Kalbsbutterschnitzel, aber auch Braten vom Hochlandrind mit Bärlauchroulade – alles solide gemacht. HERBERT HACKER ist Senior Editor des Falstaff-Magazins sowie des Falstaff Restaurantguides. In LIVING präsentiert er regelmäßig kulinarische Tipps für Feinschmecker und Gourmets.

Weingut Christ Amtsstraße 12, 1210 Wien T: +43 1 2925152 www.weingut-christ.at

KRISPEL, Hof bei Straden Ein Weingut mit Buschenschank wie im Bilderbuch, eingebettet in das »Genussgut Krispel« mit sechs hübsch eingerichteten Zimmern zum Übernachten. Einerseits fasziniert hier die traumhafte südsteirische Vulkanlandschaft, andererseits sind es die hervorragenden Weine und die hauseigenen Spezialitäten vom Wollschwein, weswegen die Gäste aus allen Ecken des Landes anreisen. Die Krispels haben sich auf die Aufzucht einer seltenen Schweinerasse spezialisiert und veredeln das Fleisch zu einzigartigen Spezialitäten, wie etwa dem legendären Neusetzer, der bis zu 12 Monate im Basalttrog reift. Genussgut Krispel Neusetz 29, 8345 Hof bei Straden T: +43 3473 7862 www.krispel.at

Urig, das war früher mal, dachten sich Mario und Eva Wutte und ließen aus einem traditionellen Buschenschank im südsteirischen Fresing einen Heurigen gestalten, der an alles erinnert, nur nicht an einen typischen Buschenschank. Sie beauftragten dafür mehrere Architekturbüros und erhielten tatsächlich einen besonders kühnen Entwurf – mit steilem Tondach, großer Glasfront und Ziegelfassade vom Giebel bis zum Boden. Die Eröffnung fand im Juni 2015 statt. Seither ist das Haus ein Besuchermagnet und gilt mittlerweile als Wahrzeichen der Region. Man sieht es nämlich schon von Weitem. Weingut Wutte Fresing 34, 8441 Fresing T: +43 664 1822027 www.weingut-wutte.at

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Heurige müssen nicht immer nur besonders urig sein. Es geht auch durchaus edel und chic! LIVING stellt drei Beispiele für moderne Gastrobetriebe der Jetzt-Zeit vor.

Fotos: Ingo Pertramer, Michael Reidinger, beigestellt

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Fotos: Andreas Wallner/Leofilm, www.oln.at, Andy Frame Photography, ullstein bild via Getty Images, beigestellt

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WENN DER HIMMEL ZUM PLAFOND WIRD Wie die Branche auf die Sehnsucht nach mehr Natur reagiert. (S. 126) CHICAGO, WIEN, SHENZHEN Über das letzte Werk von Architekt Hans Hollein. (S. 134) DER NEUE CHARME VERGANGENER ZEITEN Investition in Individualität: neue Refurbishment-Projekte. (S. 144) BLICK AUFS MEER Von Mallorca bis Kalifornien: die schönsten Villen am Meer. (S. 152) NAH AM WASSER GEBAUT Heiß begehrt: die besten SeeImmobilien des Landes. (S. 160)

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ommerküche, sechs Quadratmeter großer Pool und unverbaubarer Blick auf den Stephansdom: Als Dominik Graf Kinsky das Palais in der Schellinggasse während der Bauarbeiten der Wiener Ringstraße Mitte des 19. Jahrhunderts in Auftrag gab, schien er wohl schon geahnt zu haben, welches Potenzial sich eines Tages auf dem Dach seines Wohnhauses offenbaren würde. Nun, knapp 160 Jahre nach Fertigstellung, entstehen unter der Dachschräge exklusive Penthouses mit Verkaufspreisen zwischen 4,7 und 8,3 Millionen Euro. Das entspricht einem gewichteten Preis von rund 23.000 Euro pro Quadratmeter. »Gewichtet insofern«, erklärt Peter Marschall, Geschäftsführer von Marschall Immobilien, »als hier die Dachterrassen eine wesentliche Rolle spielen und die Wohnfläche um einen exklusiven Freiraum bereichern.« >

Foto: beigestellt

Mit der warmen Jahreszeit steigt wieder die Sehnsucht nach Outdoor-Wohnen. Die Immobilienbranche reagiert darauf mit Wohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten, die jedoch eine Gemeinsamkeit haben – exklusive Freiräume in Form von hochwertigen Balkonen und Dachterrassen.


GRAND KINSKY, INNERE STADT Das Grand Kinsky in der Wiener Innenstadt bietet Dachgeschoß-Wohnungen mit 190 bis 330 Quadratmetern. Mit dabei: Dachterrasse mit Pool, Outdoor-Küche, Sunsquare-Sonnensegel und baulich vorbereitete Pflanzentröge. Zur Ausstattung im Haus zählen ein Fitnessraum, ein Weindepot mit Degustationsraum sowie eine Garage mit E-Smart und zwei E-Bikes, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. marschall.at

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DEN DÄCHERN WIENS

KORSO IM VIERTEL ZWEI, LEOPOLDSTADT »Ein begrünter Freiraum ist nicht nur eine schöne Ergänzung zum Wohnen, sondern auch ein Beitrag, um gegen die Überhitzung in der Stadt anzukämpfen«, sagt Walter Hammertinger, Geschäftsführer der Value One Development, die bis vor Kurzem noch IC Development hieß. Das Wohnhaus Korso mit insgesamt 179 Wohnungen bietet attraktive Freiräume zwischen sechs und 80 Quadratmetern. Im Hintergrund sind das Ernst-Happel-Stadion und die Wiener Trabrennbahn zu sehen. Fertigstellung: Anfang 2021. value-one.com

RAFAEL, BRIGITTENAU > Zur Ausstattung der außergewöhnlichen Dachterrasse zählen nicht nur eine OutdoorKüche und ein eigener Pool, der zwar keine Olympiamaße bietet, sich aber immerhin für hochsommerliche Abkühlung eignet, sondern auch ein eigener Lift, der die Wohnebene mit dem Freibereich eine Etage höher verbindet. »In diesem Preissegment will niemand über eine schmale Wendeltreppe auf die Terrasse hinaufklettern. Ein Lift ist in so einer Situation unvermeidbar.«

»In der Innenstadt würden diese Wohnungen um die 20.000 Euro pro Quadratmeter kosten«, sagt Maximilian Uidl, Geschäftsführer von Wiener Komfortwohnungen. Mit 6500 Euro pro Quadratmeter sind die Penthouses im Rafael in Wien-Brigittenau eine Alternative für all jene, die Qualität vor Lage setzen. Die Dachterrassen sind mit Ipé-Holzbohlen, Naturstein von Lederleitner, fixen Sonnensegeln und einer eigenen Bewässerungsanlage ausgestattet. wienerkomfortwohnungen.at

Wenn jedoch möglich, erklärt Elke KürzlTronner, Leiterin Wohnimmobilien bei Colliers International, sei ein Terrassenzugang auf gleichem Niveau anzuraten. »Wenn man schon viel Geld für eine Immobilie mit Terrasse ausgibt, dann soll es auch die Möglichkeit geben, in der warmen Jahreszeit Innenraum und Außenraum nahtlos ineinandergreifen zu lassen. Eine gute Aussicht auf die Stadt rundherum ist ebenfalls eine Grundbedingung in diesem Segment.« 128

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Fotos: www.oln.at, beigestellt

INDOOR- & OUTDOOR-LIVING


AICHHORNGASSE, MEIDLING Im Innenhof einer Neubau-Anlage in Wien-Meidling befindet sich dieses industrielle Kleinod aus Backstein, das für rund 735.000 Euro zu haben ist. Die 166 Quadratmeter große loftartige Einheit auf zwei Etagen umfasst eine Dachterrasse mit hochwertigen Materialien und sämtlichen Vorbereitungen für Outdoor-Küche und Jacuzzi. Die Wohnung kann im RustlerSchauraum mittels Augmented Reality besichtigt werden. rustler.eu

AUSRICHTUNGSSACHE Großer Irrglaube: Die meisten Mieter und Käuferinnen wünschen sich Balkone und Terrassen in Südlage, vergessen aber, dass diese Freiräume im Hochsommer kaum nutzbar sind. »Je nach persönlicher Nutzung sind Terrassen im Osten, Westen und Norden oft geeigneter«, empfiehlt Maximilian Uidl, Geschäftsführer von Wiener Komfortwohnungen. »Ansonsten sollte man darauf achten, dass Beschattungsmöglichkeiten gegeben sind. Bei unserem Projekt Rafael in Wien-Brigittenau statten wir die PenthouseTerrassen von Haus aus mit fixen Sonnensegeln aus. Auf diese Weise ist eines der größten Assets dieses Projekts bei nahezu jedem Wetter zu genießen.« <

AN DER ALTEN DONAU Für Liv Immobilien plante der Wiener Architekt Walter Stelzhammer diese Wohnhausanlage mit Blick auf die Alte Donau. »Die Freibereiche sind standardmäßig mit Naturstein und Glasgeländern ausgestattet«, sagt Liv-Geschäftsführerin Pamela Zoidl. »Dank Strom, Wasseranschluss und der nötigen statischen Maßnahmen können die Terrassen mit Whirlpools und OutdoorKüchen nachgerüstet werden.« Das Grünkonzept stammt von Verdarium. liv.at

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IM UMBAU

Fotos: Herta Hurnaus

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Ein Nobel-Office in einem aufwendig restaurierten Telegrafenamt. Eine Start-upStadt in einer alten Tabakfabrik. Ein Coworking-Space, wo früher Schrauben gefräst wurden. Ob Premium-Kunden oder junge Kreativszene, alle schätzen die Atmosphäre im Altbau.

ALT TRIFFT NEU TEXT M AIK NOVOTNY

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Raum in Raum Durch einen Einbau, der Distanz zur historischen Substanz des ehemaligen Telegrafenamts in Wien wahrt, konnten die Architekten auch die Denkmalschützer überzeugen. telegraf7.at

on der Straße aus fallen sie nicht auf, die hohen Fenster im obersten Stockwerk. Nur wenige wissen, dass sich hier Anfang des 20. Jahrhunderts eine Zentrale des Wiener Telegrafenwesens befand. Nein, kein fensterloser Raum voller Drähte und Spulen, sondern ein prachtvoller, hoher Saal mit Glasdecke und Ornamenten. Trotz dieser Opulenz geriet der Raum für längere Zeit in Vergessenheit, bis er von einem Investor wiederentdeckt wurde. »Das Haus war im Dornröschenschlaf, wir haben es wachgeküsst«, erinnert sich Armin Ebner von BEHF Architects, die mit dem Umbau zum Premium-Office betraut waren. »Der Zustand war furchtbar, alles war durchlöchert, die Ornamente hinter abgehängten Decken und Kabelchaos versteckt.« Drei Jahre dauerte der penible Umbau, heute erstrahlt das Telegraf 7 in neu-altem Glanz: ein Dialog von Historie und Gegenwart, in dem beide das Beste an Schönheit und handwerklichem Können aufbieten. Um der Substanz (und den Denkmalschützern, die mit Argusaugen darüber wachten) nicht

zu nahe zu rücken, wurde der Besprechungsraum in einer Glasbox in die Raummitte gestellt. In der Beletage residiert der Investor selbst, die übrigen Räume wurden vermietet.

ALTBAU-CHARME Der Reiz der Kombination aus Alt und Neu ist ungebrochen, was Gewerbeimmobilien betrifft. Wer schmückt sich nicht gerne mit Jugendstil-Details im repräsentativen Stiegenhaus oder mit hohen Stuckdecken? »Die Kombination von Altbau und neuer Infrastruktur erfreut sich ungebremster Nachfrage«, weiß Stefan Wernhart, Geschäftsführer bei EHL Immobilien und zuständig für Gewerbeobjekte. »Gründerzeit-Objekte sind für die Kunden sehr spannend, vor allem, wenn der vorhandene Altbau-Charme mit State-of-theArt-Technologie verknüpft und auf den heutigen Standard gebracht wird. Im Fokus sind hier immer noch in erster Linie die innerstädtischen Wiener Bezirke, in denen Altbauten ein repräsentatives Erscheinungsbild mit einem attraktiven Eingangsbereich aufweisen.« > 02 / 19 LIVING falstaff

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IM UMBAU

Hausnummer eins Der prunkvolle Stahlbetonbau aus dem Jahr 1910 am Fleischmarkt ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch erste Adresse für Premium-Offices. fleischmarkt1.at

Nicht nur Anwälte und Architekten schätzen Gründerzeit-Räume aufgrund ihrer anpassbaren Grundrisse. Heute suchen nahezu alle Branchen solche Objekte, vom Kreativbereich bis zum ITUnternehmen. »Letztendlich ist die Auswahl eher eine Frage des Preisgefüges. Ein Umbau bedeutet oft ein beträchtliches Investment für den Eigentümer, was sich in entsprechenden Mieten niederschlägt«, erklärt Wernhart. Zwischen die Gründerzeit-Etagen mischen sich heute immer mehr Premium-Objekte, die nach innen und außen eindeutig vermitteln, dass sie etwas Besonderes sind. Etwa das Objekt Fleischmarkt 1 in der Wiener Innenstadt, ein architekturhistorisches Juwel aus dem Jahr 1910 mit Stahlbetonkonstruktion und secessionistischer Fassade – und das an einer fast unübertreffbaren Location.

Frischluft statt Rauch Wo einst Zigaretten gerollt wurden, rollen heute Skateboards: In der Linzer Tabakfabrik sind Start-ups und reichlich Kultur zu Hause. tabakfabrik-linz.at

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Fotos: Moodley, Sabine Kneidinger. Christoph Lepka, beigestellt

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Ficus statt Eisen Die Schraubenfabrik war der erste Wiener Coworking-Space und ein voller Erfolg. Der Rochuspark in einer ehemaligen Schmiede folgte kurz danach. rochuspark.at

tisch lehnt und die Couch aus zweiter Hand zwischen Kaffeeküche und Tischfußball steht. Die Schraubenfabrik im 2. Wiener Bezirk war hier 2002 der Pionier, seither sind einige nachgefolgt – und die sind auch nicht an Gründerzeitviertel gebunden. »Auch an dezentralen Orten gibt es eine gute Nachfrage, sofern eine gute ÖPNV-Anbindung und ausreichend lokale Infrastruktur vorhanden sind,« erklärt Stefan Wernhart.

STRASSE DER IDEEN

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ründerzeit-Objekte sind für die Kunden spannend, wenn der vorhandene Altbau-Charme mit State-ofthe-Art-Technologie verknüpft wird.

Was nicht bedeutet, dass es nicht auch Industrie-Premiumlagen gäbe. Das riesige Areal der Linzer Tabakfabrik, 1935 von Peter Behrens und Alexander Popp erbaut, wurde 2010 von der Stadt erworben, heute siedeln sich dort, wo früher Zigaretten gerollt wurden, Kleinunternehmen, Künstler und Kulturevents an. Ende 2018 eröffnete im zweiten Stock der knapp 3000 Quadratmeter große GründerCampus Strada del Start-up. Eine Produktionshalle wird zur Straße der Ideen. Eine Fabrik wird zur Stadt. Alt trifft Neu. <

Geht es noch repräsentativer? Ein bisschen schon. Zurzeit wird die ehemalige Zentrale der Bank Austria am Schottentor aus dem Jahr 1912 umgebaut: Die riesige, fast sakrale Kassenhalle mit ihrem üppigen Marmor wird in Zukunft einen Supermarkt beherbergen, die edlen holzgetäfelten Büros in der Vorstandsetage werden zu Offices. Doch es muss nicht immer der Edelaltbau mit bauhistorischem Gütesiegel sein. Vor allem junge Start-ups fühlen sich in weniger fürstlichem Ambiente (mit weniger fürstlichen Mieten) wohler. Ihre Coworking-Spaces siedeln sich in ehemaligen Werkstätten und Fabriketagen an, werden zu Lofts oder lässigen Großraumbüros, in denen das Rennrad am Arbeits-

Lässiges Loft Im ehemaligen Fabrikgebäude der Firma Fürnkranz in Wien lassen sich heute im Coworking-Space W48 verschiedene Start-ups von der industriellen Atmosphäre zur Arbeit anregen. w48.at

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CHICAGO, WIEN, SHENZHEN Der große Architekt Hans Hollein starb 2014. Jetzt wurde sein letztes Werk vollendet: der 200 Meter hohe SBF Tower im chinesischen Shenzhen. Ein würdiger Schlusspunkt, der eine 60 Jahre alte Wolkenkratzer-Vision real werden ließ. T EX T M AI K N OVOT N Y

Ausladende Geste Das Dach des Soravia Wing, den Hollein 2003 vor den Eingang der Wiener Albertina setzte.

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KUNST UND HIGHTECH Es folgten in Wien noch zahlreiche weitere Ladengeschäfte, der News Tower, der Soravia Wing vor der Albertina und das leidenschaftlich umstrittene Haas-Haus gegenüber dem Stephansdom. Es folgten weltweit vielbeachtete Kulturbauten wie das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt oder der spektakuläre Wissenschaftspark Vulcania, dessen Architektur sich in der französischen Auvergne tief ins Erdreich bohrt. Es folgten Wohnhäuser, Wolkenkratzer, Möbel. Es folgte 1985 mit dem Pritzker-Preis der Nobelpreis der Architektur. Es folgten Ausstellungen wie die große Retrospektive im Wiener Museum für Angewandte Kunst im Jahr 2014. Sie sollte

ein Geschenk zum 80. Geburtstag sein, doch Hollein sollte sie nicht mehr erleben: Er starb wenige Wochen vor der Eröffnung. Sein überbordender Nachlass ging ans Wiener Architekturzentrum und füllt dort heute eine ganze Lagerhalle. Jetzt, fünf Jahre nach seinem Tod, wurde sein letztes zu Lebzeiten begonnenes Werk vollendet: der 200 Meter hohe SBF Tower im chinesischen Shenzhen. 8700 Kilometer vom Kohlmarkt entfernt, symbolisiert er den langen ruhmreichen Weg, den Hollein zurücklegte. Nicht allein – denn realisiert wurde der Turm von Holleins Büropartner Christoph Monschein, der heute nach der Auflösung des Hollein-Office sein eigenes Büro führt. »Gut 30 Mal bin ich nach Shenzhen geflogen«, erinnert er sich, »Hollein war trotz seines hohen Alters sehr oft mit >

Fotos: Ullstein Bild/Getty Images, Shutterstock, beigestellt

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lles begann mit einer Kerze. 32 Jahre alt war Hans Hollein, als er im Jahr 1966 seinen ersten Auftrag realisierte: das Kerzengeschäft Retti am Wiener Kohlmarkt. Mit nur 14 Quadratmetern winzig klein, doch mit maximaler Wirkung: Die Ladenfront aus Aluminium mit der eingestanzten Kerzenform wirkte im verschlafenen Nachkriegs-Österreich wie eine Botschaft aus der fernen Zukunft. Hightech traf hier auf künstlerischen Ausdruckswillen. Im Inneren gelang es Hollein, den Raum um vieles größer wirken zu lassen, als er war. Das Retti sollte der Grundstein für eine lange, erfolgreiche Karriere werden und gilt heute als eine Ikone der Postmoderne – auch wenn Hollein diesen Begriff nie mochte.


Chinesische Pixel Der SBF Tower stapelt Bürogeschoße und »Sky Gardens« abwechselnd übereinander.

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»Hollein war trotz seines hohen Alters oft auf Reisen. Er war sehr stolz auf seine Miles&More-Karte!«

Gebaute Geologie: Den Wissenschaftspark Vulcania in Frankreich inszenierte Hollein als dramatischen Bergkegel.

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dabei. Manchmal hat er sogar eine kleine Weltumrundung daraus gemacht und sein vorletztes Bauprojekt im peruanischen Lima mit in den Reiseplan genommen. Er war sehr stolz auf seine Miles&MoreKarte!«

GEPIXELTE VISION Noch vor einer Generation war die Wirtschaftsmetropole Shenzhen eine unbedeutende Kleinstadt, heute zählt sie 12 Millionen Einwohner. An Hochhäusern ist sie wahrlich

nicht arm, doch der SBF Tower mitten im Central Business District im Stadtzentrum sticht heraus: Er wirkt, als hätte man zwei verschiedene Türme portioniert und die Teile aufeinandergeschichtet. Sogenannte »Box Levels« mit Bürogeschoßen wechseln sich mit »Sky Gardens« ab, die mal zurück-, mal vorspringen und Platz für Grün in luftiger Höhe lassen. Als würde sich der Bau in dreidimensionale Pixel auflösen. Wolkenkratzer, die in der Luft um sich greifen: eine Idee, die Hollein schon in seinen frühen, visionären Skizzen der 50er-Jahre faszinierte, als er wuchtige Flugzeugträger in imaginäre Landschaften setzte. »Auch für den SBF Tower war die Grundlage eigentlich eine Zeichnung von 1959«, erinnert sich Monschein. »Damals ist er nach Chicago gereist, um sich Wolkenkratzer anzuschauen.« So schloss sich der Kreis, und Holleins letztes Werk wurde zum Echo seiner ersten Skyscraper-Träume, Zeichen einer lebenslangen Faszination. <

Wiener Reflexionen Anfangs heftig umstritten, ist das Haas-Haus heute nicht mehr aus der Stadt wegzudenken.

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Fotos: Jean-Marc ZAORSKI/GAMMA-RAPHO/Getty Images, MetzgerMensch.Photos, Shutterstock

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EIN PROJEK T VON


CITY

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m Jahr 1886 erfand der US-amerikanische Apotheker John Stith Pemberton einen braunen Sirup, den er aus Kolanüssen und Extrakten aus dem Cocastrauch zusammenbraute. Der mit Sodawasser verdünnte Dicksaft, der kurz darauf als Coca-Cola in die Geschichte einging, galt als medizinisches Wundermittel gegen Müdigkeit und Depression. 55 Jahre lang wurde Coca-Cola auch in Wien hergestellt. 2012 war damit Schluss. Die Produktion wurde eingestellt und ins Burgenland übersiedelt. Auf einen Schlag standen 5,4 Hektar Betriebsfläche für dringend benötigten Wohnbau zur Verfügung. Glaubt man den Visionen der Projektinitiatoren, des 2016 verstorbenen Architekten Harry Glück und der niederländischen Stadtplanerin Helga Fassbinder, so könnten die Coca-ColaGründe schon bald ein Wundermittel gegen die Müdigkeit und Depression des globalen Klimas werden. Denn die sogenannte Biotope City mit insgesamt 900 geförderten und freifinanzierten Wohnungen, ein Pilotprojekt der

Büros und Hotel Direkt an der Triester Straße plant SORAVIA einen Office-Park mit innovativen Loft-Büros und diversen Gastronomie- und Gewerbebetrieben. Zudem wird die chinesische Kette Plateno, der viertgrößte Hotelbetreiber weltweit, am Soravia-Baugrund ein Drei-Sterne-Hotel mit 152 Zimmern einrichten. soravia.at

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Geknickte Balkone. Architekt Rüdiger Lainer plant für das ÖSW einen großvolumigen Bauteil mit 230 Wohnungen und bis zu zwölf Geschoßen. Dank der vor- und zurückspringenden Balkonbänder entstehen gemütliche Freibereiche, die sogar mit einem Esstisch möbliert werden können. Am Dach wird es ein Schwimmbad geben. oesw.at

GRÜNZONE Die Biotope City auf den ehemaligen Coca-Cola-Gründen ist nicht nur ein Vorzeigebeispiel in puncto Grün. Das üppig begrünte Stadtquartier am Wienerberg ist ein Experiment, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. TEXT WO J C IEC H CZ A JA

Fotos: Schreiner Kastler, JamJam, BUWOG, Mischek

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Stadt Wien, soll ein Exempel grünen und ökologisch nachhaltigen Bauens und Wohnens statuieren. »Anders als in bisherigen Stadterweiterungsund Stadtverdichtungsprojekten spielt die Grünraumplanung hier nicht nur eine untergeordnete, sondern eine absolut zentrale Rolle«, so Fassbinder. »Man könnte sagen, das Grün legt sich als größter gemeinsamer Nenner über alle 13 Bauplätze. Es geht um die Renaturierung der Stadt.« Geplant sind üppig begrünte Innenhöfe mit groß angewachsenen Birken und Platanen, begrünte Dachterrassen mit gemeinschaftlichen Gardening-Flächen sowie Loggien und Balkone mit baulich integrierten Pflanzentrögen. Die Planung dafür stammt vom Wiener Landschaftsplanungsbüro Auböck + Kárász in Kooperation mit Studierenden der BOKU Wien. Highlight sind die vielen begrünten Fassaden mit Veitschi, Glyzinien und etlichen anderen Kletterpflanzen sowie mehrere sogenannte Rain-Gardens. Während die Gärten bei Trockenheit grüne Wiese sind, sollen sie bei star-

Grünes Juwel Mischek errichtet unter dem Titel »Grünes Juwel« 117 freifinanzierte Eigentumswohnungen mit 53 bis 143 Quadratmetern. Alle Wohnungen werden mit Raffstores ausgestattet. Sämtliche Balkone, Loggien und Terrassen sind mit vorgerüsteten Pflanzentrögen und Wasseranschlüssen ausgestattet. Fertigstellung: Ende 2019. mischek.at

Ein Haus namens Amelie Das Wiener Architekturbüro BKK-3 plant für die BUWOG drei expressionistisch geformte Baukörper, die auf den Namen »Amelie« hören. Zur Ausstattung gehören Sauna, Kinderspielplatz und Urban-Gardening-Flächen. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 52 und 119 Quadratmetern. buwog.com

ken Regenfällen als Auffang- und Sickerflächen dienen. Auf diese Weise wird der Wasserabfluss reduziert und das städtische Kanalnetz entlastet. Das außergewöhnliche Grünraumkonzept ist als Forschungskonzept konzipiert und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft unterstützt. Am Ende sollen die Resultate und Evaluierungen Architekten und Bauträgern zur Verfügung gestellt werden. Zu den am Bau beteiligten Bauträgern zählen BUWOG, Mischek, SORAVIA sowie die gemeinnützigen Bauträger ARWAG, Wien Süd, das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) sowie die GESIBA, die hier unter anderem eine Schule und einen Kindergarten errichtet. Insgesamt entstehen auf den ehemaligen Coca-Cola-Gründen rund 600 geförderte sowie weitere 300 freifinanzierte Wohnungen im Miet- und Kaufsegment. Zur fixen Ausstattung in allen Wohnungen zählt eine zentrale Bewässerung der Pflanzentröge, sodass die grünen Maßnahmen auch ohne grünen Daumen der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner eine gute Überlebenschance haben. Trotz aller Innovationen und technischen Experimente mit Mutter Natur soll die Biotope City in der Errichtung keinen Cent teurer sein als jedes andere Stadterweiterungsgebiet. »Es geht um einen Paradigmenwechsel in der Planung«, sagt Helga Fassbinder. »Wir müssen lernen zu verstehen, dass Grün ein wichtiger Baustein für die Stadt der Zukunft ist.« 02 / 19 LIVING falstaff

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ERWEITERTE AUSSICHTEN

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Foto: Hertha Hurnaus

Kecke Ecke Das Forum Limbach kombiniert Wohnraum und Kunstraum und ergänzt einen burgenländischen Vierkanthof mit feinfühligem Witz. looping.co.at


Dialog ist spannender als Monolog: Mit cleveren An- und Zubauten wird die Summe aus Alt und Neu zum Mehrwert. Mal rot, mal schwarz, mal ganz dezent, aber immer überraschend. Wir zeigen, wie Österreichs Architekten weiterbauen und weiterdenken. T EX T WO JCI ECH CZ A JA

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eck und frech lugt das rote Satteldach aus der burgenländischen Ebene hervor. Wand und Dach leuchten in derselben Farbe. Darunter ein breiter Tisch aus Beton, wiederum darunter sehr viel Glas und ein großer, offener Raum. Das Signal ist eindeutig: Hier ist etwas Neues entstanden, das sich selbstbewusst bemerkbar macht. Doch eigentlich wird hier nur ein lückenhafter Vierkanthof vervollständigt, dessen alte Mauern direkt an Glas und Beton anschließen. »Bauen heißt weiterbauen«, lautet ein oft gehörter Satz, und die Bauherren haben sich dies zum Motto erkoren: Sie wohnen nicht nur hier, sondern führen auch das Forum Limbach, das sich der Interaktion von Kunst und Natur widmet. So wird das Paradoxon aus Geschlossenheit und Offenheit, aus alter Patina und blitzsauberen Oberflächen zum Programm. Anbauten mögen nicht den Wow-Effekt kompletter Neubauten haben, dennoch zeigt sich gerade bei ihnen das ganze Können der Architektur. Ein Dialog ist schließlich auf Dauer spannender als > 02 / 19 LIVING falstaff

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ein Monolog. Mit entsprechendem Können kann auch ein verwitterter schwarzer »Schupfen« zu neuem Glanz kommen: Ein ebensolcher stand neben einer Villa im niederösterreichischen Eichgraben. Die Architekten Franz&Sue restaurierten ihn feinfühlig, ohne ihm den Charme des Alters auszutreiben. Unten dient er weiterhin als Abstellraum für den Rasenmäher, oben wurde er zum heimeligen Rückzugsort für die Kinder der Bauherren, die durch die große Glasscheibe den Eichkatzerln im Wienerwald-Geäst zuschauen können.

NEU UND ALT IM DIALOG

Waldesruh Ein alter Schupfen wurde mit wenigen Eingriffen zum magischen Rückzugsort zwischen den Bäumen: Der Raum unterm Dach dient als Spielraum für Kinder, als Schreibstube oder als Gästezimmer. franzundsue.at

Fotos: Franz&Sue/Andreas Buchberger, Andreas Buchberger, Elmar Ludescher, beigestellt

Villa mit Bonus-Track Ein Zubau in Wieselburg ergänzt das Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert selbstbewusst und mit respektvoller Distanz. bbarch.at

Auch in Wieselburg wurde ein altehrwürdiges Wohnhaus den heutigen Bewohnern zu klein. Um die Mauern des schmucken Altbaus nicht aufzureißen, setzten die Architekten einen Neubau mit Respektabstand daneben. Verglast im Erdgeschoß, im Obergeschoß von einer feinen Holzlattung umgeben, bildet er den größtmöglichen Kontrast zur Villa aus dem 19. Jahrhundert. Was hier radikal modern wirkt, ist im Grunde ein uraltes Konzept: Ein Hof wird um einen Zubau für die jüngere Generation ergänzt. Weiterbauen am Haus, weiterbauen an der Familie.

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Kunst-Konzentrat Ein biederes Innsbrucker Hotel aus den 1950er-Jahren wurde zu einer Wunderkammer der Raumideen – Bergpanorama inklusive. nala-hotel.at

Spitze Leistung Ein Anbau für das Weingut Högl in Spitz an der Donau bringt traditionelle Materialien wie Putz und Holz in gewohnt-ungewohnte Formen. elmar-ludescher.at

Neu und Alt im Dialog mit der Landschaft: Wie harmonisch das gelingen kann, zeigt der Anbau für das Weingut Högl in der Wachau: Holz, Kalkputz und Eternit, genau wie es in der Region üblich ist. Die Anbauten zur Straße nehmen Räume für Produktion und Verkostung auf und ergänzen den bestehenden Hof ohne großes Aufsehen. In der Weltkulturerbe-Landschaft der Wachau wäre jedes Auftrumpfen fehl am Platz. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich hier ein architektonisches Panorama der Gegenwart – dafür umso nachhaltiger. Die Kunst des Weiterbauens ist jedoch nicht nur am Land zu Hause: Das »Hotel Nala« mitten in Innsbruck hieß früher »Hotel Mozart« und war ein solider, aber etwas biederer Bau aus den 1950er-Jahren. Nach dem Umbau durch den Architekten Armin Kathan und die Künstlerin Michaela Schweeger ist das Hotel eine Wunderkammer, in der kein Zimmer dem anderen gleicht: hier Goldfliesen, dort Glasbausteine, hier Weiß, dort Knallgrün. Und für die Kletterfreunde gibt’s ein Bergsteigerzimmer, in dem der Weg zum Bett zum Abenteuer wird: erweiterte Aussichten. <

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DER NEUE CHARME VERGANGENER ZEIT Der Erhalt alter Fabriken und Produktionsstätten ist nicht nur ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern auch eine Investition in Charme und einzigartige Identität. Wo einst Weizen gelagert, Zement gemahlen oder Holz bearbeitet wurde, entstehen nun Wohnungen, Büros und Ateliers.

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MLYNICA, BRATISLAVA Die sogenannte Mlynica im Osten Bratislavas ist ein industrieller Zeitzeuge aus längst vergangenen Tagen. Heute dient das in den Siebzigerjahren errichtete Zementwerk in der Turbinová 13 als exklusive Event-Location. Darüber hinaus gibt es Office-Flächen und einige bewusst rough gestaltete Wohnlofts. Hinter dem ungewöhnlichen Projekt verbirgt sich der slowakische Immobilienentwickler ISE. Die Planung stammt von gutgut architects. mlynica.com; ise.sk

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Fotos: gut gut, ANDREAS WALLNER/LEOFILM

n den Wänden und Pfeilern haftet noch die Patina der letzten Jahrzehnte: Kratzer, Löcher, abgeplatzte Ecken und Kanten. Zwischen die in den Siebzigerjahren errichtete Primärstruktur aus nacktem Stahlbeton baute das slowakische Architekturbüro gutgut eine Collage aus Stahl, Glas und hellem, unbehandeltem Bauholz. Das Resultat ist eine Art lesbare, nonverbal konsumierbare Lektüre postindustrieller, postkommunistischer Zeitgeschichte. »Wir befinden uns hier am nordöstlichen Stadtrand von Bratislava«, sagt Štefan Polakovič, Partner bei gutgut. »Einst wurden hier, in der sogenannten Mlynica, Stein und Zement gemahlen. Die daraus gegossenen Betonplatten prägen bis heute das Stadtbild in vielen osteuropäischen Städten.« Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde das staatlich geführte Werk mangels privater Investitionen geschlossen. Seit damals stand die Anlage leer. Im Auftrag des slowakischen Developers ISE, der offenbar keine Angst vor der hier vorgefundenen Ranzigkeit hatte, sollte die Mlynica in eine Event-Location mit vermietbaren Büroflächen und stylishen, rough belassenen Lofts umgebaut werden. >


TISCHLEREI BOTHE & EHRMANN, WIEN In den ehrwürdigen Hallen der einst bedeutenden k. u. k. Tischlereibetriebe hat der Wiener Developer JP Immobilien ein außergewöhnliches Wohnund Bürohaus geschaffen. Das Projekt beinhaltet Wohnungen, Büroflächen, Ateliers und unterschiedlich nutzbare Lofts. Der historische, denkmalgeschützte Schauraum im Erdgeschoß (hier noch vor der Sanierung) wurde originalgetreu revitalisiert. Die sanierte Gesamtfläche beläuft sich auf 2300 Quadratmeter. Ab sofort bezugsfertig. jpi.at; rendity.com

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ZALANDO-HEADQUARTER, BERLIN

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»In der Regel werden solche Gebäude so lange renoviert, bis von der alten Atmosphäre fast nichts mehr übrig ist. Doch das ist langweilig. Das interessiert uns nicht. Wir wollten das Gebäude in seinem ursprünglichen Charakter erhalten und nur dort reparieren, konstruktiv verstärken und mit neuen architektonischen Implantaten befüllen, wo dies für die Funktion notwendig war. Ansonsten ist das Gebäude unverändert. Nicht einmal die Wände haben wir ausgemalt.« Das wichtigste Bauwerkzeug, erzählt Polakovič, sei der Kärcher gewesen. Damit habe man das Gebäude von Ruß und Schmutz aus alten Tagen befreit.

NEUE NUTZUNG Industrielle Anlagen wie etwa Fabriken, Produktionsstätten und Schauräume urban geführter Traditionsbetriebe sind schon seit langer Zeit ein Lockmittel für Wohnen und Arbeiten in außergewöhnlicher Umgebung. In der Wiener Schlossgasse wurde das Werk des k. u. k. Tischlereibetriebs Bothe & Ehrmann saniert und mit exklusiven Wohnungen und Büros befüllt. Den ehemaligen Schauraum im Erdgeschoß (auf dem Foto noch vor dem Umbau) hat der Bauträger JP Immobilien 146

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Die Galeria Kaufhof am Berliner Ostbahnhof wurde von der Signa Group aufgekauft und wird derzeit komplett umgebaut. Aktuell steht nur noch das nackte Betonskelett mit Pfeilern und Deckenplatten. Nach dem Umbau wird sich das ehemalige Kaufhaus in einen modernen Bürobau mit Glasfassade und neuen Arbeitswelten verwandelt haben. Fertigstellung: Herbst 2020. Der Mieter steht bereits fest: Es ist der Online-Händler Zalando. signa.at

Fotos: Ingenhoven Architects/H.G. Esch, Linus Lintner Fotografie/Signa, Stefan Zamitsch/u.m.a architektur

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WEIZENSILOS PLANGE MÜHLE, DÜSSELDORF Einst wurde in der Plange Mühle das berühmte Diamant-Mehl gemahlen. Der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven, der zugleich auch einer der Investoren dieses Projekts ist, hat bereits in den letzten Jahren einen Teil des Areals revitalisiert und zu einem modernen Office-Cluster ausgebaut. Derzeit werden die 37 Meter hohen Betonsilos (links im Bild) saniert. Ab Jänner 2020 werden hier Büros und eine orthopädische Klinik einziehen. ingenhovenarchitects.com

als exotisches Zeitdokument bewusst unverändert belassen und nur behutsam revitalisiert. Wo möglich, wurde die Originalausstattung beibehalten und saniert. Und in Düsseldorf wird gerade das Areal Plange Mühle revitalisiert. Wo sich einst jene Weizenmühle befand, in der das berühmte Diamant-Mehl gemahlen wurde, entsteht nun ein Kreativ-Cluster mit Büros und Geschäften. Ein Teil der Anlage wurde bereits umgebaut. Derzeit fressen sich die Bagger durch die alten Betonsilos. Bis Jänner nächsten Jahres soll in den ehemaligen Weizenspeichern ein Gesundheits- und Gewerbezentrum geschaffen werden. Auf drei Etagen wird eine orthopädische Klinik einziehen. <

SCHLOSS NEUSIEDL, NEUSIEDL AM SEE Mehr als zehn Jahre lang stand die alte Berger-Kaserne im burgenländischen Neusiedl leer. Nun hat die ifa AG, eine Tochter der SORAVIA Group, dem alten Kavalleriegestüt neues Leben eingehaucht und darin 106 voll ausgestattete Mietwohnungen im Premium-Bereich geschaffen. Damit fügt sich das Projekt ins Kerngeschäft der ifa, die ihren Anlegern steuerliche Abschreibposten für 25 Jahre bietet. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf 23,5 Millionen Euro. Die Planung stammt von u.m.a. Architektur. ifa.at; uma-architekten.at

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Ansichtssache Die Experten des LIVING Salons (v. l. n. r.): Alice Größinger, Bernhard Kramer und Clemens Mayer.

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Wie lebt es sich auf Balkonien

Warum raten die Experten so dringend von einer Südlage ab? Wann ist ein nachträglicher Balkonanbau möglich? Und worauf ist bei der Bepflanzung zu achten? Ein Expertengespräch über die richtige Planung und Möblierung des eigenen Balkons. MODERATION UND TEXT WOJ C IEC H CZ AJA

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IVING Haben Sie selbst eine Terrasse oder einen Balkon? GRÖSSINGER Ich hatte früher eine Dachterrasse zu Hause, doch nachdem es einen Wasserschaden gab, ist sie nicht mehr benützbar. Dafür habe ich im Büro einen schönen zehn Meter langen Balkon. KRAMER Wir haben eine riesige Dachterrasse, die wir von unserem Schlafzimmer aus betreten. Nachdem die Umgebung selbst schon viel Grün bietet, haben wir die Terrasse bewusst nüchtern und eher schlicht gehalten und einfach nur schön möbliert. MAYER Unsere Terrasse liegt direkt vor der Wohnküche, ist üppig begrünt und wird viel benutzt. Durch die Südlage ist es im Sommer allerdings manchmal so heiß, dass man es draußen nicht lange aushält. Leider haben wir nicht die optimale Sonnenschutzlösung. Werfen wir einmal einen Blick in die Vergangenheit: Welche Rolle nimmt der Balkon in der Stadt bzw. in der Architektur ein? Und wie hat sich der Balkon im Laufe der Zeit verändert?

FOTO S LUK AS ILG NER

MAYER In der österreichischen Gründerzeit gab es eigentlich nur kleine Klopfbalkone sowie einige wenige repräsentative Balkone im ersten Stock. Ganz anders als etwa in Paris oder Barcelona, wo der Balkon in der Architektur und im Stadtbild stets eine große Rolle gespielt hat. GRÖSSINGER Wirklich begonnen hat die Balkonkultur in Wien dann eigentlich erst in den Siebziger- und Achtzigerjahren – und zwar mit dem geförderten Wohnbau, der vorsieht, dass jeder Wohnung nach Möglichkeit ein privater Freiraum in Form von Balkon, Loggia, Terrasse oder Eigengarten zugeordnet werden muss. Was waren denn die Gründe für diese Balkoninitiativen der Stadt Wien? GRÖSSINGER Private Gründe: Licht, Luft, ein Platz für den eigenen Blumentopf und die selbst gezogenen Kräuter. Aber auch ökologische und gesamtgesellschaftliche Gründe wie etwa die Tatsache, dass der Balkon auch ein kleines, persönliches Naherholungsgebiet ist. MAYER: Man muss nicht mehr in den Wald rausfahren, sondern kann den Frühling und Sommer auch zu Hause genießen. KRAMER: Balkone und Terrassen werden >

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> immer öfter als verlängertes Wohnzimmer verstanden. Die Menschen richten sich auf ihren Balkonen ein wie in einem OutdoorWohnzimmer – mit Tisch, Couch und Chaiselongues. Es geht um Komfort und Gemütlichkeit. GRÖSSINGER Das geht aber nur, wenn die Größe des Balkons stimmt! Ein gewisses Maß, vor allem aber eine gewisse Tiefe sollten nicht unterschritten werden. Was ist das Mindestmaß? GRÖSSINGER Lieber quadratisch als lang. Mit 1,80 bis zwei Metern Tiefe lässt sich schon einiges machen. MAYER Ohne einen passenden Freibereich sind manche Wohnungen kaum noch vermarktbar. Ich habe schon erlebt, dass kleinere Wohnungen mit Balkon in der Miete und im Verkauf deutlich teurer angeboten werden als etwas größere Wohnungen ohne Balkon! Was beinhaltet denn eine gute Funktionalität? GRÖSSINGER Wichtig ist, dass der Balkon mit Esstischen, Stühlen und vielleicht sogar einer

Clemens Mayer »Ohne passenden Freibereich sind manche Wohnungen kaum noch vermarktbar.«

Liege möbliert werden kann. Und dass die Flächen unter den Pflanzentrögen beispielsweise als Stauraum genutzt werden können. MAYER Die Wünsche der Menschen sind recht unterschiedlich. Die einen wollen einen Raum im Freien mit einer Überdachung, um auch bei Regen im Freien sitzen zu können. Andere wiederum wollen möglichst wenige Abgrenzungen. Orthodoxen Juden beispielsweise ist es wichtig, dass der Blick nach oben frei ist, um beim Laubhüttenfest Sukkot den Himmel sehen zu können. Wie steht es mit der technischen Ausstattung? MAYER Empfehlenswert sind Strom- und Wasseranschluss, eine gute Entwässerung sowie eine Beschattungsmöglichkeit, die man idealerweise von Anfang an mitdenkt und mitplant. Zum anderen empfehle ich eine gute Beleuchtung, die nicht zu hell sein darf, sondern stets an die Lichtstimmung in der Dämmerung oder in der Nacht angepasst werden sollte. Oft reicht schon eine schöne Akzentbeleuchtung. Das wirkt auch von der Wohnung aus sehr fein. KRAMER Praktisch ist auch eine automatische Bewässerungsanlage. Und nicht zuletzt spielt die Auswahl der richtigen Pflanzen und der richtigen, dazu passenden Behältnisse eine essenzielle Rolle. Aus Erfahrung kann ich sagen: Am Ende des Tages ist die gesamte Balkonarchitektur nicht so wichtig wie die richtige Auswahl der Natur. Sie haben vorhin die Verschattung angesprochen. Worauf genau ist denn dabei zu achten? GRÖSSINGER Die meisten Verschattungsmaßnahmen haben, indem sie die Sonne großflächig abschirmen, eine große Windangriffsfläche. Gerade in einer windigen Stadt wie Wien wirken hier immense Windbelastungen! Eine entsprechende bauliche Verankerung im Boden oder an der Wand ist unverzichtbar. KRAMER Interessantes Detail am Rande: Die meisten Sonnensegel werden als Sonnenschutz verkauft. Tatsächlich werden aber 70 Prozent aller Sunsquare-Sonnensegel in Österreich nicht als Sonnenschutz, sondern als Sichtschutz verkauft. Eine spannende Statistik! Die meisten Mieter und Käufer wollen einen Balkon in Südlage. Ist das wirklich so eine gute Idee? GRÖSSINGER Kommt darauf an! So wie man sich als Mensch einen Sonnenbrand holen kann, können auch Pflanzen auf der Südseite verbrennen. KRAMER Ein gewisser Südanteil ist möglich

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Alice Größinger »Das Wichtigste ist, dass die Kunden selbst herausfinden, was sie wollen und zu welcher Tageszeit sie den Balkon nutzen werden.«

und vor allem in der Übergangszeit eine schöne, praktische Lösung. Aber alle Bewohner, die schon mal eine südseitige Terrasse hatten, wissen, dass sie das nie wieder wollen. MAYER Letztlich muss man mit dem arbeiten, was da ist und was möglich ist. Jede Ausrichtung hat gewisse Vorzüge. Eine Südlage ist in der kühleren Jahreszeit fein – im Sommer braucht es aber unbedingt eine gute Beschattungsmöglichkeit. Haben Sie Tipps und Tricks für die Planung? GRÖSSINGER Das Wichtigste ist, dass die Kunden selbst herausfinden, was sie wollen und wann und zu welcher Tageszeit sie den Balkon nutzen werden. Einen Frühstücksbalkon wird man anders planen als einen Balkon für eine beruflich voll eingespannte Person, die froh ist, wenn sie sich am Abend nach der Arbeit für eine Viertelstunde an die frische Luft setzen kann. MAYER Ich rate den Kunden immer, die Balkonmöbel erst dann zu kaufen, wenn sie den Balkon bereits gut kennen und wenn sie ganz genau wissen, wie und wann sie ihn nutzen wollen. GRÖSSINGER Der kleinste Balkon, den ich je geplant habe, war genau 1,5 Quadratmeter groß. Das war ein schönes Projekt für eine Kundin, die sich auf ihrem klitzekleinen Privat-


balkon einen Dschungel gewünscht hat. Mit der richtigen Planung ist auch das möglich. Herr Mayer, mit Ihrer Firma Easybalkon sind Sie auf den nachträglichen Einbau von Balkonen spezialisiert. Wer zählt zu Ihren Kunden? MAYER Das reicht von Privatkunden bis hin zu privaten Investoren, die ganze Zinshäuser sanieren und aufwerten.

aufweisen, sonst fliegt einem die beste Balkonmöblierung beim ersten Sturm um die Ohren. Leichte Möbel sind ein No-Go. KRAMER Ich erlebe immer wieder, wie Leichtbaumöbel am Balkon einen so starken Auftrieb kriegen, dass Sessel und Liegen oft 50 oder 100 Meter weit ins Nichts hinausgeblasen werden. Ich rate jedem zu soliden, schweren Möbeln.

Wann ist ein nachträglicher Anbau oder Zubau möglich? Wann nicht? MAYER Zunächst einmal muss überprüft werden, ob ein nachträglicher Balkoneinbau baurechtlich möglich ist. Abhängig von Bestand, Widmung, statischen Gegebenheiten, Brandschutz- und Belichtungsanforderungen werden die möglichen Balkonoptionen geprüft. Für die Baueinreichung ist die Zustimmung aller Miteigentümer der Liegenschaft erforderlich. Bei straßenseitigen Balkonen sind zusätzlich noch die Zustimmungen von diversen anderen Magistratsabteilungen erforderlich. GRÖSSINGER Die Statik ist extrem wichtig! Und zwar nicht nur die Last der Balkonkonstruktion an sich, sondern auch die Belastung durch Pflanzen und Substrate. KRAMER Das ist das Thema, mit dem wir am häufigsten zu kämpfen haben. Bei unseren Terrassenprojekten sind wir oft gezwungen, die Statik nachzurüsten und Pfeiler und Deckenplatten zu verstärken.

Fehlt noch das letzte und wichtigste Thema, wenn wir von Balkonien sprechen. GRÖSSINGER Grün! Was schlagen Sie vor? GRÖSSINGER Kräuter gehen immer. KRAMER Wir erklären den Leuten immer, dass wir in Österreich sind und nicht in Kalifornien. Viele Kunden wollen Palmen und Kakteen. Das spielt es halt nicht bei uns. GRÖSSINGER Ich rate unseren Kunden immer, zu mehrjährigen und winterharten Pflanzen zu greifen. Zitronen- und Olivenbäumchen sind eine tolle Sache, aber wenn man keinen Platz hat, um diese im Innenraum zu überwintern, sollte man besser die Finger davon lassen.

Kommen wir zur Möblierung: Was sind die aktuellen Trends in Bezug auf Material und Einrichtungsstil? KRAMER Ich erkenne einen Trend zu warmen, natürlichen und hochwertigen Materialien, wie man sie auch aus dem Innenraum kennt: Holz und Keramik statt Plastik und Metall. GRÖSSINGER: Im großvolumigen Wohnbau plane ich immer öfter baulich integrierte Pflanztröge, die Teil der Architektur sind und die bereits mit einer grünen Grundausstattung an die Mieterinnen und Mieter übergeben werden. Das wird gerne angenommen. Worauf ist bei der Wahl der Outdoor-Möbel zu achten? KRAMER Auf eine gewisse Wertigkeit. Früher hat man billige Möbel aus dem Baumarkt auf den Balkon gestellt. Aufgrund der Witterung, der UV-Strahlung und der großen Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter investieren immer mehr Menschen gezielt in eine höhere Qualität. MAYER Ein wichtiges Thema ist auch der Wind. Outdoor-Möbel müssen ein gewisses Gewicht

Bernhard Kramer »Aus Erfahrung kann ich sagen: Am Ende des Tages ist die gesamte Balkonarchitektur nicht so wichtig wie die richtige Auswahl der Natur.«

DIE LIVING-SALONGESPRÄCHSPARTNER Clemens Mayer (47) studierte Architektur und ist Geschäftsführer der Easybalkon GmbH, die er gemeinsam mit seinem Partner Lukas Aigner leitet. Das 2007 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf den nachträglichen Einbau von individuellen Balkonen und Balkonregalen an bestehenden Häusern und Fassaden. easybalkon.at Alice Größinger (49) studierte Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien, an der TU Wien sowie an der University of Manchester. 2001 gründete sie ihr eigenes Landschaftsplanungsbüro Idealice. Seit 2001 ist sie Mitglied des Arbeitskreises Schulfreiräume im Österreichischen Institut für Schulen und Sportstättenbau (ÖISS). idealice.com Bernhard Kramer (38) leitet gemeinsam mit seinem Partner Joachim Hirzi in dritter Generation das 1949 gegründete Familienunternehmen Kramer & Kramer mit Sitz in Zöfing bei Judenau. Der Fokus richtet sich auf Planung, Bau und Pflege von Terrassen, Gärten und Firmenarealen. Zudem betreibt Kramer & Kramer eine eigene Baumschule. kramerundkramer.at

Mit der warmen Jahreszeit kommt auch die Zeit, wo man den Balkon wieder in Schuss bringt. Was steht bei Ihnen persönlich auf dem Programm in den nächsten Tagen und Wochen? MAYER Ich habe mir vorgenommen, unsere Terrasse neu zu möblieren. Der vorhandene Teak-Esstisch ist zu groß und zu unpraktisch. Ich habe vor, ihn durch einen gemütlichen Lounge-Bereich zu ersetzen. GRÖSSINGER Wir möchten unseren Bürobalkon umbauen und daraus eine Art OutdoorSchauraum für unsere Kundinnen und Kunden machen – mit Pflanzen, Bäumen und fahrbaren Verschattungselementen. KRAMER Wir bauen derzeit ein neues Firmengebäude, bei dem wir das Dach statisch so ertüchtigen werden, dass wir darauf sogar große, ausgewachsene Bäume pflanzen können. Ich sehe die Dachterrasse als eine Inspirationsquelle für das, was alles möglich ist. < 02 / 19 LIVING falstaff

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Foto: Engel & Völkers MC Athens

Panorama in Azur Die Ägäis im Blickfeld, den Infinity-Pool in Reichweite: Die Villa Majestic auf Mykonos bietet auf 700 Quadratmetern das volle mediterrane Erlebnis. Kaufpreis: 9,5 Millionen Euro. engelvoelkers.com

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AUFS MEER Ob Mallorca, Bahamas oder Kalifornien, ob Einsamkeit oder Yachthafen-Trubel: Der Trend zum Haus am Strand und an der Felsküste ist ungebrochen. Wir haben die schönsten Immobilien an Meer und Ozean aufgespürt, die zurzeit auf Käufer warten. T EX T M A I K N OVOT N Y

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MIT MEERBLICK

Kurven und Wellen Viel lässiger lässt sich das Warten auf den Sonnenuntergang kaum gestalten als in dieser Villa in Laguna Beach, Kalifornien. Für 10.495.000 Dollar zu haben. sothebysrealty.com

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raltes Wehn vom Meer«, so beginnt das berühmte Lied vom Meer, das der Dichter Rainer Maria Rilke im Jahr 1907 in der Bucht von Piccola Marina auf der Insel Capri verfasste. Der Wind, die Wellen, der Strand, der Fels, die abgelegene Insel: Seit jeher regen sie die menschliche Fantasie an, seit jeher üben sie eine magnetische Anziehungskraft auf uns aus. Man lässt den Blick über den weiten Horizont schweifen und fühlt sich eins mit den Elementen. Kein Wunder, dass das Haus am Meer ein uralter Sehnsuchtsort ist. Es muss ja nicht gleich eine eigene Privatinsel sein, denn Immobilien an der Küste gibt es fast wie Sand am Meer. Wer sich den Wind der Ägäis durch die Haare wehen läßt und dabei den Blick von weit oben auf tiefes Azurblau werfen will, dürfte sich mit dem Haus Majestic auf der Insel Mykonos einen Traum erfüllen: Hoch über der Felsküste gelegen, bietet sich von hier ein fast feldherrenhaftes 360-Grad-Panorama. Die breite Fensterfront lässt die Grenze zwischen Wohnraum und Terrasse auflösen. Dabei gibt sich die majestätische Villa von außen ganz bescheiden. Inspiriert von traditioneller kykladischer Architektur, tarnt sich die Fassade aus Naturstein in der Felslandschaft – ein Fels, der seine rohe, archai-

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Dinner mit Rauschen Am äußersten Zipfel Mallorcas lässt man in dieser 11,4-Millionen-Euro-Villa am Cap Adriano die Welt hinter sich – oder schaut in Philippe Starcks Marina ums Eck vorbei. engelvoelkers.com


Fotos: Sothebys, Eduardo Marquez/Theory4, Brandon Beechler, Engel & Völkers

Baden auf den Balearen Wohnhöfe und Terrassen, Architektur und Landschaft prägen diese großzügige und moderne Neubauvilla direkt am Beach Club von Port d’Andratx. Preis: 11,6 Millionen Euro. engelvoelkers.com

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ie Marina von Port Adriano wurde bis ins Detail von Philippe Starck entworfen, der von sich selbst sagt: »Ich könnte ohne das Meer nicht überleben.« sche Kraft auch in den Innenräumen entfalten darf.

PREMIUM-INSEL MALLORCA Niemand weiß genau, wie viele Inseln genau im Mittelmeer liegen. Schätzungen zufolge dürfte die Zahl ungefähr bei 10.000 liegen. Unter diesen finden sich Geheimtipps, einsame Eilande und Evergreens, die dennoch attraktiv bleiben. Ein Paradebeispiel für letztere ist Mallorca: Hier ist der Boom des Immobilienmarkts seit Jahren ungebrochen; in Premiumlagen wurden Spitzenpreise von bis zu 30 Millionen Euro erreicht. »Mallorca bleibt ein Immobilienmarkt mit langfristigem Investitionspotenzial. Der stabile Markt fördert das Vertrauen der Käufer, da sie in eine dynamisch wachsende Destination investieren«, sagt Florian Hofer, Geschäftsführer von Engel & Völkers auf den Balearen.

Beispiele gefällig? Am oberen Ende der Luxusskala die Anlage Cap Adriano am südwestlichen Ende der Bucht von Palma mit neun Villen, jede davon mit exklusivem Zugang zum Meer und dem Yachthafen Port Adriano nebenan, dessen Marina von Philippe Starck entworfen wurde, der von sich selbst sagt: »Ich könnte ohne das Meer nicht überleben.« Selbst die Hafenpoller der Marina wurden von ihm bis ins Detail gestaltet. Ein ähnlich exklusives Ensemble, am äußersten Westzipfel der Insel gelegen, ist unter dem Namen Port d’Andratx auf dem Markt: eine moderne Villa direkt beim gleichnamigen Beach Club, inklusive Gästehaus und Poolhaus. Auch hier punktet das Panorama: Bei gutem Wetter reicht der Blick bis nach Ibiza. Unweit davon lockt eine Designervilla in Sol de Mallorca, die Makler Thomas Hopfgartner von Living Deluxe in seinem exklusiven Portfolio hat. Verlockende > 02 / 19 LIVING falstaff

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Fotos: Andy Frame Photography, Rigoberto Moreno/Engel & Völkers

Miami, weiß Tropisch und cool: Die moderne Villa am Hibiscus Drive in Miami Beach mit Infinity-Pool, Dachterrasse und 40 Meter Waterfront ist für 32 Millionen Dollar zu haben. sothebysrealty.com

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Argumente: 391 Quadratmeter Wohnund 221 Quadratmeter Terrassenfläche – gelegen zwischen Pinienhainen, Golfanlagen und Yachthafen. Eine weitere klassische Location fürs Wohnen am Meer ist Kalifornien mit seinen pazifischen Sonnenuntergängen. Eine Hommage an den Glanz der Moderne ist die Villa 32013 Point Lace in Laguna Beach südlich von Los Angeles. Entworfen von Paul McClean, fällt sie mit ihren gebogenen Glasflächen aus dem Rahmen, die das RundumPanorama ungehindert in die Wohnräume holen: Ozeanblick aus jedem Zimmer. Und es wäre nicht Kalifornien, wenn das Haus nicht randvoll mit Hightech wäre – von der Haustechnik bis zum Heimkino. Am südlichsten Zipfel der kalifornischen Halbinsel in Mexiko wiederum lockt die Casa Roca, mit Privatstrand und einer architektonischen Mischung von Moderne und traditionellen Elementen.

Tequila Sunset Vom Schlafzimmer der Casa Roca de Pajaro in Los Cabos, Mexiko über die Terrasse sind es nur 18 Treppenstufen (und 10.950.000 Dollar) zum Privatstrand. engelvoelkers.com

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er es abgelegen schätzt, könnte auf Eleuthera fündig werden: Diese 180 Kilometer lange und teilweise nur ein paar hundert Meter breite BahamasInsel besteht fast ausschließlich aus Küste.


L E B E N A M S C HÜ TZP L ATZ


Klare Linie 390-Quadratmeter-Designervilla in Sol de Mallorca mit großzügigen Glasfronten und einen atemberaubenden Blick auf das offene Meer. Kostenpunkt: 5,3 Millionen Euro. livingdeluxe.com

SOMMERHAUS, JETZT!

Ewigen Sommer verspricht das White House auf der Bahamas-Insel Eleuthera und wirbt mit 50 Meter Strand, Kokospalmen und dem kristallklaren Wasser der Karibik. Preis auf Nachfrage. sothebysrealty.com

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Fotos: Sothebys/Andy Frame Photography, Engel & Völkers/Rigoberto Moreno

Am anderen Ende des Kontinents macht Miami Beach Kalifornien als PremiumLage Konkurrenz. Hier ist die Nachfrage trotz steigendem Meeresspiegel ungebrochen. Ist ja auch schwer zu widerstehen, wenn tropisch-coole Häuser wie das 370 Hibiscus Drive mit Blick auf Skyline, Wasser und Palmen locken, mit kecker rot-weißer Wendeltreppe zur riesigen Dachterrasse und mit Bootssteg vor der Terrasse. Wer es abgelegener schätzt, könnte auf Eleuthera fündig werden: Diese 180 Kilometer lange und teilweise nur ein paar hundert Meter breite Bahamas-Insel besteht fast ausschließlich aus Küste. Das White House direkt am Strand spielt hier seinen Luxus ganz bescheiden aus, als weißes Strandhaus mit allem Zubehör, leicht wie ein Sommerkleid in tropisch säuselndem Wind. Rilke war zwar nicht auf den Bahamas, aber er wäre hier sicher nicht wortlos geblieben. <


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Die perfekte Wohnung ist wie ein guter Wein. Es braucht eine besondere Lage und langfristiges Potenzial.

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Fotos: tinefoto.com/Martin Steinthaler

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Immobilien direkt am See zählen in Österreich zu den begehrtesten und teuersten Objekten. Weil das Angebot denkbar knapp ist, steigen die Preise immer höher – vor allem am Wörthersee und am Attersee. T EX T R O B E RT PR A Z A K

GEBAUT

LEBENSLUST IN PÖRTSCHACH Das Projekt »Laisseefaire« in Pörtschach am Wörthersee besteht aus 18 sogenannten Seesuiten, zwei Penthouses und fünf Atriumhäusern. Die Luxusimmobilie wird nur rund 20 Meter vom See entfernt sein und soll Käufer unter anderem mit hellen, offenen Raumschnitten und einigen Annehmlichkeiten wie eigenen Bootsanlegeplätzen überzeugen. Es gibt einen Outdoor-Pool und einen eigenen Strandbereich für die Käufer. Die Quadratmeterpreise beginnen bei 8500 Euro. kollitsch.eu

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Fotos: EDELSBACHER TASSILO, Rudy Dellinger, beigestellt

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VILLA AM ATTERSEE 180 Quadratmeter Wohnfläche und 200 Quadratmeter Garten sind die Maßzahlen dieser Villa, die wenige Schritte vom Ufer des Attersees im gleichnamigen Ort liegt. Das puritanisch-futuristische Design und der Blick auf die Kirchen sind weitere Argumente. Der Kaufpreis beträgt 1,95 Millionen Euro. zeitamsee.at

PENTHOUSE IN VELDEN

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sterreich ist reich an Naturschönheiten, zu denen auch die Seen zählen. Insgesamt 2100 solcher Gewässer ab mindestens einem Hektar Fläche stehen zum Angeln, Schwimmen, Segeln und Tauchen zur Verfügung – zumindest theoretisch, denn in der Praxis können die schönsten und wärmsten Seen höchstens aus der Ferne betrachtet werden oder Besucher müssen sich an eine der wenigen frei zugänglichen Stellen quetschen. So sind beispielsweise rund 78 Prozent des Ufers des Wörthersees im Privatbesitz; diverse politische Anläufe, größere Uferteile der Öffentlichkeit zuzusprechen, sind traditionell zum Scheitern verurteilt. Die meisten SeeFans können also höchstens durch Zäune oder dichtes Gebüsch einen Blick auf die besten Uferabschnitte werfen. Insofern klingt es einigermaßen zynisch, wenn die Österreichischen Bundesforste, die den Großteil der Seen samt den Zugängen besitzen, in einer Broschüre wortwörtlich schreiben: »Wir garantieren den freien Zugang zu den Seen und sichern natürliche Erholungsräume für Gäste sowie ortsansässige Bevölkerung.« Längst sind die Uferzonen von Seen nämlich zu den begehrtesten Plätzen am österreichischen Immobilienmarkt abseits der Innenstädte geworden. Ein freies

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175 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Ebenen bietet dieses Penthouse mit Blick in die Veldener Bucht, das Living de Luxe um 2,4 Millionen Euro anbietet. Die Aussicht auf den See kann man von der rund 150 Quadratmeter großen Terrasse genießen. Es gibt für die Besitzer der Immobilie außerdem einen eigenen Badebereich am See. livingdeluxe.com


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ängst sind die Uferzonen von Seen zu den begehrtesten Plätzen am heimischen Immobilienmarkt abseits der Innenstädte avanciert.

VILLA MIT BADEPLATZ Diese Villa in der typischen Wörthersee-Architektur liegt am Südufer in Reifnitz und bietet einen eigenen Badeplatz samt Badehütte, der in einigen Minuten zu Fuß erreichbar ist. Das Grundstück ist knapp 3500 Quadratmeter groß, die Wohnfläche auf zwei Ebenen beträgt 205 Quadratmeter. Kaufpreis bei Makler Living de Luxe: 5,5 Millionen Euro. livingdeluxe.com

Grundstück an einem See zu besitzen gleicht einem Jackpot: Es ist ein unglaublicher Glücksfall und kommt ausgesprochen selten vor. Und je mehr der Urlaub im eigenen Land angesichts der Unsicherheit in anderen Ländern an Attraktivität gewinnt, desto beliebter werden die Plätze an den heimischen Seen. Und außerdem sind Seegrundstücke als Geldanlage ausgesprochen interessant, denn Wertsteigerungen sind im Regelfall garantiert. Im Fokus stehen dabei vor allem zwei Seen: der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut und der Wörthersee, Touristenmagnet in Kärnten. »In Bezug auf Luxusimmobilien sind diese beiden Seen mit keinen anderen zu vergleichen«, sagt Thomas Hopfgartner, Chef von Living de Luxe – das Unternehmen ist auf die Vermittlung >

WOHNUNGEN AM MAGDALENENSEE Der weniger bekannte (und daher weniger überlaufene) Magdalenensee liegt im Gemeindegebiet von Villach. Makler Kollitsch hat dort ein Projekt namens »Seeklar« im Angebot: Eigentumswohnungen in Größen zwischen 40 und 115 Quadratmetern sind für Käufer interessant, die in der Nähe einer Stadt wohnen wollen. Sie kommen außerdem in den Genuss eines eigenen privaten Badestrands. Alle Wohnungen bieten Ausblick auf den See. kollitsch.eu

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residences / S E E I M M O B I L I E N

PENTHOUSE AM MONDSEE exklusiver Objekte spezialisiert. Das Killerargument für Grundstücke, Häuser und Wohnungen – und zwar sowohl bei Kauf- als auch bei Mietobjekten – ist indes ein direkter Seezugang. Solche Immobilien sind tatsächlich kaum zu bekommen; eine Suche danach gestaltet sich ausgesprochen schwierig und Angebote dieser Art sind im Normalfall innerhalb kürzester Zeit gleich wieder weg vom Markt. Bei manchen liefern sich die Interessenten sogar regelrechte Preisschlachten, berichtet ein Brancheninsider. Dabei heißt es aufpassen: Häufig verbirgt sich hinter dem Kürzel »Seezugang« ein Badeplatz, die Immobilie selbst liegt dann oft einige Geh- oder sogar Fahrminuten vom See entfernt.

ZAHLENSPIELE Österreich verfügt über 62 Seen, die jeweils eine Fläche von mehr als 50 Hektar aufweisen. Insgesamt gibt es hierzulande mehr als 2100 stehende Gewässer mit einer Fläche von jeweils mehr als einem Hektar – zusammen machen sie immerhin rund 0,7 Prozent des Staatsgebiets aus. Der größte See, der ausschließlich in Österreich liegt, ist der Attersee, gefolgt vom Traunsee und dem Wörthersee.

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as Killerargument für Grundstücke, Häuser und Wohnungen ist ein direkter Seezugang. Was spricht ausgerechnet für diese beiden Seen? »Der Wörthersee bietet einfach eine unbeschreibliche Lebensqualität, allein wegen des tollen Klimas, das an Italien erinnert«, schwärmt Thomas Hopfgartner, der vorwiegend Österreicher und Deutsche zu seinen Kunden zählt. Aber auch wer mehr auf harte Fakten vertraut, wird um diesen See nicht herumkommen. »In wirtschaftlicher Hinsicht ist der See unschlagbar, die Uferlänge ist ja nicht vermehrbar und es gibt immer weniger Baugenehmigungen.« Hopfgartner rechnet daher mit weiteren großen Preissprüngen. »Schnäppchen gibt es definitiv keine mehr.« Ähnliches ist seiner Meinung nach am Attersee zu beobachten, wo das Angebot an freien Grundstücken sogar

noch überschaubarer ist. »Die einzelnen Flächen sind größer, und daher ist noch weniger verfügbar«, sagt der Living-de-Luxe-Chef. Neben Kitzbühel und dem Wörthersee hat der Attersee seiner Meinung nach das größte Potenzial für die Zukunft, was die Preisentwicklung im ländlichen Bereich betrifft. Nichtsdestoweniger sind auch Objekte an anderen Seen – allen voran am Mondsee, aber auch am Ossiacher See oder an einem der vielen kleineren Seen wie dem Faaker See – bei potenziellen Käufern ausgesprochen begehrt. Hier heißt es aber aufpassen, welche Infrastruktur die Region bietet und wie sich die Nachfrage entwickelt. Schwieriger als der Kauf von Gründen, Häusern und Wohnungen ist übrigens das Mieten – die meisten Besitzer der begehrten Immobilien wollen lieber sofort verkaufen, auf steigende Preise warten oder das Objekt für sich selbst nutzen. Kein Wunder: Ein direkter Zugang zum See zählt schließlich zu den kostbarsten Dingen, die man in Österreich derzeit besitzen kann … <

Fotos: EDELSBACHER TASSILO

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Makler Teja Steinleitner, Chef von Zeit am See, hat ein Penthouse am Mondsee im Portfolio – es liegt in einem Wohnkomplex mit insgesamt zehn Einheiten und hat direkten Blick auf den See an einem Hang. Die Wohnfläche beträgt 140 Quadratmeter, auf der Terrasse gibt es einen Whirlpool. Bei Bedarf können ein Elektroboot samt Anlegesteg gleich mitgekauft werden. Kaufpreis: 1,39 Millionen Euro. zeitamsee.at


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BLEIBENDE WERTE FÜR GENERATIONEN


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FAVORITE PROJECTS

Faszination Immobilien: Drei Branchenprofis erzählen in LIVING, welche Projekte ihnen in Österreich besonders am Herzen liegen.

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iner Insel gleich liegt dieses zauberhafte Anwesen im südlichsten Hügelland der Steirischen Weinstraße, wurde dort von Austria Sotheby’s Realty entdeckt und darf hier voller Stolz präsentiert werden: Umrahmt von einem uralten Kastanienwald voller Kraftplätze und Oberons Waldbad sowie einem eigenen Weingarten und einer kleinen Parkanlage liegt dieser steinalte Gutshof, liebevoll restauriert und einer Nasenspitze gleich, über Land, Lärm und Leuten der klimabegünstigten Umgebung. Über sechs Hektar Gesamtgrund, 360-GradAusblick nach Graz (ca. 50 Kilometer) oder auch Richtung Adria (ca. 50 Autominuten); über eineinhalb Hektar Rebstöcke, 280 qm Wohnfläche plus ein Weinkeller, Pool und Wirtschaftsgebäude ... aber am wichtigsten: das umwerfende Ensemble aus satt-grüner Natur, Wohngefühl, reicher Luft und weitem Blick, das Honig für die Seele bedeutet!

NIKOLAUS JIRA Immobilienberater Sotheby’s Austria austriasothebysrealty.com

Fotos: Stephan Huger, beigestellt

ING. MICHAEL SCHMIDT Geschäftsführer 3SI Immogroup 3si.at

STEIERMARK

HOFSTATTGASSE 14

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ch liebe Zinshäuser. Und ganz besonders hatte es mir das Haus Hofstattgasse 14 angetan. Viele Male bin ich an diesem Gründerzeithaus aus dem Jahr 1903 vorbeigefahren. Jedes Mal faszinierte mich »das Schloss«, wie ich es nannte. Denn Johann Evangelist Hattey, Architekt und Baumeister, hatte es nach dem Vorbild des legendären Schloss Neuschwanstein von Bayern-König Ludwig II. erbaut: mit Spitzerkern, Steinskulpturen, zwei Türmen und gelber Fassade. »Wenn wir dieses Haus kaufen, dann haben wir es geschafft«, sagte ich einmal zu meinem Vater. Und als es uns 2013 dann angeboten wurde, haben wir es natürlich sofort gekauft. Wir haben es komplett revitalisiert und das Dachgeschoß mit Luxus-Maisonettes ausgebaut. Im »Schloss« sind noch einzelne Wohnungen – auch im Dachgeschoß – verfügbar.

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GRINZINGER ALLEE 6–8

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ptimales Wohngefühl in exklusiver Lage am Wiener Stadtrand: In der Grinzinger Allee 6–8 entsteht bis zum Frühjahr 2019 neuer, hochwertiger Wohnraum. Das Projekt der BUWOG umfasst 43 freifinanzierte Eigentumswohnungen und bietet demnächst pure Lebensqualität mitten in Döbling. Es überzeugt mit einer elegant gestalteten Eingangshalle sowie edlem Holzparkett und Feinsteinzeug in den Wohneinheiten. Zu den Annehmlichkeiten zählen außerdem ein Fitnesscenter im 1. Obergeschoß sowie die direkte Anbindung an den Strauß-Lanner-Park, aber auch Naherholung sowie Nahversorger sind nur einen Katzensprung entfernt. Damit ist das Projekt auch optimal an die Infrastruktur der Stadt angebunden, und anspruchsvolle Bewohner finden hier alles, was das Herz begehrt.

ANDREAS BEIL Immobilienberater BUWOG Group buwog.com

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my city

GUSTAV ROBERTS Gustav Roberts, geboren im Nordwesten Südafrikas, gründete 2015 mit Jan-Dirk van der Walt in Kapstadt das Büro SALT Architects. Zu ihren Bauten zählen private Villen ebenso wie eine Wasseraufbereitungsanlage: »Unser Portfolio soll so breit wie möglich sein.« saltarchitects.co.za

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LANDMARKS Afrikaanse Taalmonument Von Jan van Wijk, 1975. »Das Denkmal auf einem Berg außerhalb Kapstadts feiert die Anerkennung von Afrikaans als Sprache. Ein poetisches Spiel mit Licht und Texturen, jeder Besuch hier ist ein bewegendes, sinnliches Erlebnis.«

Civic Centre & Artscape Theatre Von Kent, Miszewski, Hockley & Partners, 1971/78. »Neben den großartigen Sichtbeton-Details fasziniert mich vor allem der öffentliche Raum dazwischen.«

Die Natur gehört zur DNA von Kapstadt. Eine Nacht auf dem Tafelberg unter dem Sternenhimmel und man glaubt nicht dass man sich in einer Millionenstadt befindet.

Stadtviertel Bo-Kaap 18.–19. Jahrhundert. »Eine Stadt in der Stadt. Hier siedelten sich vor 200 Jahren malaiische Einwanderer an, die bis heute das Straßenleben prägen.«

Zeitz Museum Von Thomas Heatherwick & VDMMA, 2017. »Dieses Museum in einem ehemaligen Silo ist Teil der brandneuen Victoria & Alfred Waterfront: ein Kultur- und Entertainment-Quartier, das den Hafen in die Öffentlichkeit geholt hat.«

Fotos: Shutterstock, Jeff Greenberg / Alamy Stock Photo, Iwan Baan, beigestellt

ie ist nicht die Hauptstadt, doch die älteste Stadt des Landes und ihr kosmopolitisches Aushängeschild. Dabei wirkt Kapstadt, die Hafenstadt am Südzipfel des Kontinents, gar nicht wie eine Weltmetropole: Das Stadtzentrum liegt eingebettet in einer kleinen Ebene zwischen der Bucht und den steilen Hängen des Tafelbergs. Nur 80.000 der rund vier Millionen Einwohner leben hier. Dementsprechend hoch ist der Pendelverkehr, und es kann schon sehr hektisch werden, weiß der südafrikanische Architekt Gustav Roberts, der seit 2015 hier wohnt. »Aber das Gute ist: Es gibt eine Fülle von Breakaway-Places, an denen man sich vom Trubel erholen kann. Diese Nähe zur Natur prägt das Leben aller Bewohner. Man tritt nur einen Schritt zurück, und schon ist man friedlich und ausgeglichen. Man wandert am Wochenende aus der Stadt auf den Tafelberg, übernachtet dort und fühlt sich, als wäre man fernab der Zivilisation.« Kein Wunder, dass die Kapstädter es lieben, an der frischen Luft zu sein – trotz des launischen Klimas, denn das maritime Wetter wechselt hier mehrmals am Tag. Das heißt: Sobald für ein paar Stunden stabiler Sonnenschein herrscht, strömen alle an den Strand. Auch Gustav Roberts schließt sich ihnen an: »Das kalte Wasser des Ozeans lässt sich zwar auch im Sommer nur mit Neopren-Anzug bewältigen, dafür gibt es den Sea Point Swimming Pool mit seinen Art-déco-Fliesenmustern, eines der schönsten Freibäder der Welt. Man zieht seine Längen und kann gleichzeitig die Schiffe am Horizont beobachten.«

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Fotos: Lukas Ilgner, Stephane Muratet, beigestellt

FIFTIES SHADES Welcome back: Die 1950er-Jahre erleben ein Revival. (S. 172) FORMENREICHTUM Die Highlights der Möbelmessen: ein Newsflash aus Milano. (S. 176) DATES TO KNOW Was ist los? Von der Frieze Art Fair (Bild) bis zur Salon Jardin – Events für Design-Fans. (S. 186) MY KITCHEN Starkoch Alain Weissgerber zeigt seine private Kochstätte. (S. 194)

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FIFTIES SHADES

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In turbulenten Zeiten boomt der Retro-Trend. Vor allem die Fifties erleben jetzt ein Revival. Sorbetfarben, Design-Klassiker und humorvolle Accessoires sorgen fĂźr den perfekten Mix.

Fotos: Lorenzo Pennati, beigestellt

TEXT BARBARA BRANDTNER

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1. Mondän Das Wallpaper »Vers l’Est« von Designer Giovanni Pesce dominiert diese Raumszene zwischen Fifties-Retro und Fifties-Modern. Auch in heller Nuance. wallanddeco.com 2. So romantic Mit dem Bild »Infrared NYC I« von Paolo Pettigiani sehen wir die Stadt, die niemals schläft durch die rosarote Brille. Fotokunst in Flamingo-Pink! lumas.com

5.

3. Pastell-Glamour Das »Pied-A-Terre«-Sofa ist eine gelungene Kollaboration mit den Verwaltern von Design-Ikone Paule Marrot. Jackie Kennedy war ein Fan. anthropologie.com 4. Design-Ikone Der »D4E«-Chair ist ursprünglich ein Design von Marcel Breuer aus 1926. Die Manufaktur Tecta baut ihn jetzt mit Stahlrohr und in Sorbetfarben nach. conranshop.co.uk 5. Pretty in Pink Clarissa Hulse gestaltete das extraweiche Kissen »Three Grasses Cushion« in Hot Pink als Statement-Accessoire. Aus reiner Seide und gefüllt mit Entenfedern. amara.com

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6. Italo-Star Hier sorgt der Armlehnstuhl »D.153.1.« von Design-Legende Gio Ponti im Doppelpack für edles 50er-Jahre-Flair. Der Samtbezug trifft auf ein Messinggestell. molteni.it

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7. Mustergültig Das Wallpaper-Fabric »Post Velvet« empfindet in Baumwollsamt die Maserung von Holz nach. Passt im Strandhaus-Stil zu Holz und Stein. kellywearstler.com

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8. Out of the Blue Nicht nur unifarbene Tulpen und Rosen wirken in den »Opalino«-Vasen der Glaskünstler Venini. Solo leuchten die Klassiker je nach Tageslicht anders. artedona.com 9. Tierisch gut Trend und Tradition vereinen die chicen Fliesen »Butterfly Blotch Yellow« von Timorous Beasties. Die Kreativen zitieren viktorianische Motive. cletile.com

7.

10. Amüsant Die Keramikfliesen »Marble Yellow« von Ornamenta entstammen einer Andy-WarholTribute-Kollektion. Sozusagen die Pop-Art-Version des klassischen Marmors. ornamenta.com

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11. Poppig Ein weiteres Stück, das Retro und Design der 50er vereint, ist die Kommode »Harlequin«. Grafisches Pastell und verspielte Messingdetails. jonathanadler.com

Fotos: beigestellt

12. Go Barbie! So endlos stylish kann Baden sein: Design-Liebling India Mahdavi entwarf die Wanne »Plouf Strawberry« aus pinker polierter und lackierter Glasfaser. bisazza.it

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DESIGN DAYS GRAFENEGG

DESIGN BRAUCHT EINEN RAHMEN Von 3. bis 5. Mai 2019 verwandelt sich Grafenegg wieder in eine faszinierende, begehbare Designerlebniswelt.

ILLUSTRATION: CLAUDIA MEITERT

Seien auch Sie dabei und erleben Sie die Trends 2019 von mehr als 150 Top-Marken in den Bereichen Outdoor, Interieur, Küche, Pool, Garten, Technik, Handwerk und Design.

3.-5. MAI design-days.at

GRAFENEGG

von

3.- 5. Mai


inspiration / M A I L A N D

Die vier Meter hohe Installation »Giraffes in Love« von Qeeboo entstand in Kooperation mit Designer Marcantonio. Die Hommage an die großen, eleganten Tiere spendet dank theresianischer Kronleuchter nicht nur Licht, sondern verweist zugleich auf die glückliche, anatomische Distanz zwischen Herz und Kopf der träumerischen Lebewesen. So bleibt den Liebenden stets eine gewisse Leichtigkeit erhalten. qeeboo.com

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Fotos: MIGUEL MEDINA / AFP / picturedesk.com

QEEBOO


FORMENDie Milan Design Week lockt jährlich mehr als eine halbe Million Besucher an. LIVING war vor Ort und präsentiert die Highlights der wichtigsten Veranstaltungen der Salone del Mobile, Fuorisalone und Euroluce.

REICHTUM

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PRECIOSA Auf der Euroluce zelebrierte der Hersteller Preciosa seine Designhighlights ganz unter dem Motto »Joy, Life & Light«. Die Installation »Carousel of Light«, die unter der Direktion von Michael Vasku entstand, war besonders darum bemüht, Emotionen beim Publikum hervorzurufen. Die rotierende Plattform des Karussells ermöglichte es, die Installation autonom zu erkunden oder sich einfach treiben zu lassen. preciosa.com

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VERSACE Design-Genies Sasha Bikoff und Andy Dixon verwandelten den Palazzo Versace in ein schrilles Interiorparadies. Retroakzente, Pastelltöne und Neondetails erinnern an Versaces Herbst-/Winterkollektion 1994. Verspielte Details wie Rundbögen als Tischbeine und Löwenkopfverzierungen sprechen die unverwechselbare Bildsprache von Versace. versace.com

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Fotos: Stephane Muratet, beigestellt

aum eine andere Stadt explodiert dermaßen vor Kreativität wie Mailand, wenn zur Milan Design Week gerufen wird. Während Interior-Enthusiasten zur Salone del Mobile in die Fiera Milano Rho strömen, um sich von den Innovationen der 2300 Aussteller inspirieren zu lassen, verwandelt sich die Stadt im Rahmen der Fuorisalone in einen pulsierenden Bienenstock mit mehr als 1300 Events und Happenings. Weder Kosten noch Mühen werden gescheut, um in der bunten Vielfalt der einzelnen Saloni aufzufallen. Wer in der Branche von Rang und Namen ist, muss dabei sein – und seine Ideen vom Vorjahr wenn möglich übertreffen! Installationen überraschen im öffentlichen Raum gefühlt an jeder Ecke: So werden berühmte Gebäude wie der Torre Velasca des Nachts in blitzendes Blau gehüllt oder Gaetano Pesces berühmter Sessel »Up >


LUXXU MANOOI Das ungarische Designhaus Manooi spezialisiert sich auf maßgeschneiderte Lichtlösungen, die die Natürlichkeit des Raumlichts zum Ziel haben. Dabei rangiert das Sortiment von aufwendigüppigen Kristallleuchtern bis hin zum grazilen Minimalismus. manooi.com

Die kühnen Designs der prestigeträchtigen Marke Luxxu sind handwerkliche Meisterwerke und versprechen endlose Eleganz. luxxu.net

LOUIS VUITTON Seit Louis Vuittons Designlinie »Objets Nomades« im Jahr 2012 gelauncht wurde, beeindruckt diese jedes Jahr aufs Neue mit innovativen InteriorPieces. Im Zuge einer einjährigen Kooperation mit dem Künstlerduo Zanellato/ Bortotto entstanden erneut spannende Kunstobjekte, wie etwa ein dreiteiliger Raumteiler mit charakteristischen Lederdetails des Traditionshauses. louisvuitton.com

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DESIGN AUSTRIA

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Hommage Pesces berühmter Stuhl »Up 2000« war in Riesengröße in der Mailänder Innenstadt inszeniert.

Unter dem Titel »Austrian Design – Pleasure & Treasure« lud das Architektenteam Vasku & Klug im königlichen Warteraum des Zentralbahnhofs zum zuckerlrosa Schaumstoffbad. Die Besucher werden nach dem szenografischen Marsch durch das Becken mit einem Blick auf Exponate 40 österreichischer Designer und Hersteller belohnt. Klare Linien und Simplizität stehen im Fokus. vasku-klug.com

TORRE VELASCA Fulminant: Ingo Maurer verwandelte anlässlich der Fuorisalone das Hochhaus Torre Velasca bereits zum zweiten Mal in ein eindrucksvoll strahlendes Gesamtkunstwerk. Der markante Bau wurde unter dem Titel »Nel blu, dipinto di blu« in majestätischem Blau erleuchtet. Die Installation versteht sich als Teil des INTERNI-Events »Human Spaces«. ingo-maurer.com

CIRCULAR GARDEN Angelehnt an Gaudís Sagrada Familia entwickelte Carlo Ratti Associati in Kooperation mit Energielieferant Eni den »Circular Garden«. Das architektonische Kunstwerk wurde in zwei Monaten mithilfe der Pilzfaser Mycelium umgesetzt. Die beeindruckenden Bögen sollen darauf aufmerksam machen, welche Möglichkeiten alternative Rohstoffe bieten. carloratti.com

LOBMEYR Im imposanten Sala Reale des Zentralbahnhofs konnten Besucher in eindrucksvollem Ambiente neben dem neuen Beleuchtungskonzept »The Knight« von Designer Marco Dessi auch Ilse Crawfords Gläserensemble »Normal-Special« oder Robert Stadlers Whiskey-Set »Scotch« betrachten. lobmeyr.at

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RIMADESIO Technologische Innovation, ein einzigartiger Stil und ökologisches Bewusstsein sind die Grundpfeiler der Philosophie von Rimadesio. Mit dem »Spazio«-Konzept werden kreative Vorschläge für neue Raumkonzepte gemacht. Raumteilungen haben so nicht nur einen funktionalen, sondern auch einen ästhetischen Wert. Der Trend geht in Richtung Gemütlichkeit: Große Räume werden so übersichtlicher. rimadesio.it

FLEXFORM

Fotos: MIGUEL MEDINA/AFP / picturedesk.com, Marco Beck Peccoz, beigestellt

Designer Antonio Citterio zollte mit dem Sofa »Romeo« Flexform-Gründer Romeo Galimberti Tribut: »Das haptische Erlebnis spielt heute wie damals eine große Rolle. Edles Leder trifft hier auf feinste Verarbeitung.« flexform.it

POLIFORM Nach der erfolgreichen »Mad«-Kollektion designt Marcel Wanders für Poliform nun die Serie »Gentleman«. Das neue Sitzsystem strahlt Eleganz und gleichzeitig Gemütlichkeit aus. »Wir haben hier viel in neue Materialien investiert. Fantastisches Leder trifft in einzelnen Teilen auf Bouclé«, schwärmt Corporate Managerin Marta Anzani. poliform.it

> 2000« überdimensioniert auf der Piazza del Duomo in Szene gesetzt. Aus edlen Boutiquen werden Gesamtkunstwerke, in der die großen Modehäuser nicht nur ihre saisonalen Kollektionen für die gut sortierte Garderobe präsentieren, sondern auch ihr Können im Interior-Bereich unter Beweis stellen. Bestes Beispiel ist der Palazzo Versace in der Via Gesù, der dieses Jahr von InteriorDesign-Talent Sasha Bikoff und Künstler Andy Dixon komplett neu gestaltet wurde. Die Installation verwandelte die weißen Hallen in intensiv bunte Räume, in denen Designer Matteo Cibic, Ini Archibong, Parfümeur Julian Bledel und natürlich Donatella Versace selbst bis spätabends feierten. Auch Tod’s und Fendi nutzten die Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit der Interiorwelt auf ihre Möbel zu ziehen; Louis Vuitton gelang dies mit der Präsentation der neuen »Objets Nomades« besonders gut. Der neoklassische Palazzo Bocconi bot das perfekte Szenario für eine bunte Kollektion an Loungemöbeln in Lotusblütenform oder glasklaren Tischdesigns, gestaltet vom Atelier Biagetti. > 02 / 19 LIVING falstaff

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Die Themen Nachhaltigkeit und Wohnlichkeit dominieren die Salone del Mobile dieses Jahr: Ein grüner Fußabdruck, gepaart mit dem Attribut des Komforts und der Gemütlichkeit, wird bei den großen Marken als höchstes Gut beschrieben. Dass hier nie auf Qualität verzichtet wird, versteht sich von selbst. Aber auch einem im Interior oft übersehenem Element wurde dieses Jahr viel Aufmerksamkeit geschenkt: Als Teil der Salone del Mobile präsentierte die Euroluce die neuesten Innovationen der Lichtgestaltung. Während Marken wie Preciosa ihre Besucher in dreidimensionale begehbare Lichtinstallationen lockten, kreierte Luxxu eine Art Spiegelkabinett, in dem sich wertvolle Kristallluster in optischen Täuschungen aufs Unendliche vervielfachten. Das wohl beliebteste Fotomotiv war die Installation »Giraffes in Love« von Qeeboo: Zwei lebensgroße Giraffen,

MINOTTI Für Robert Minotti stehen dieses Jahr Allrounder wie die Kollektion »Lawson« im Vordergrund: »Designer Rodolfo Dordonis elegante Serie ist sowohl für den Wohnals auch für den öffentlichen Raum perfekt geeignet. Mit dem passenden Couchtisch bzw. Regal können kleine und große Häuser bespielt werden.« minotti.com

ROLF BENZ Chefdesignerin Bettina Hermann entwirft mit der Serie »Nuvola« ein Lounge-de-luxe-Konzept. Die innovative Federung erlaubt ein schmaleres Rahmendesign, das ohne Gurte auskommt und an einen Bettunterbau erinnert. Variable Einzelelemente können je nach Platzbedarf und Geschmack miteinander kombiniert werden. rolf-benz.com

aus deren Mäulern Kronleuchter hängen, zieren den Innenhof der Università Statale Milano. Designer Marcantonio Raimondi Malerba zollt hier seinen kultigen Tiermotiv-Lampen für Seletti in größtmöglicher Übertreibung Tribut. Die Liste an Inventionen und Ausstellungen in all ihrem Facettenreichtum ist nie enden wollend, die Dichte des Programms weltweit einzigartig und uneinholbar. Alles zu sehen ist schier unmöglich – und letztendlich auch Grund genug, sich auf das nächste Jahr zu freuen. <

Die Schwedische Bettmanufaktur arbeitet erstmals mit der britischen Designerin Ilse Crawford zusammen. Sie stattet die »Being Collection« mit neuem Kopfteil, Betthussen und Accessoires aus. Mit Naturfasern wie Hanf und Leinen bedient sie den nachhaltigen Zeitgeist-Gedanken. hastens.com

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Fotos: beigestellt

HÄSTENS


EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE?

FOKUS WEITBLICK

#fokus #weitblick #erfolgsrezept Nur wer den Überblick hat, kann frühzeitig Chancen erkennen. Das ist unser Erfolgsrezept. simmoag.at


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EVENT-CLIPPINGS Events, Messen, Präsentationen – LIVING zeigt die besten Design-Happenings aus der Szene.

HOCHK ARÄTIGER COCKTAIL

Kunst, Technologie und Design – die jüngsten Werke von Bulgari waren Anlass für ein Fest. Im Netz Die Installation von Künstler Tomás Saraceno war von Spinnweben inspiriert und viel gepostetes Motiv auf Social Media.

Grande Dame Die italienische Filmdiva Isabella Ferrari bei einem ihrer seltenen Red-Carpet-Auftritte. Glamourös Aktrice Natalia Bardo (links) mit ihren Freundinnen bei der After-Party im Bulgari-Hotel.

Kultmarke Eine der beiden Installationen widmet sich ganz der Geschichte von Bulgari und den ikonischen Designs des Hauses.

Adelten das Event Bulgari-Testimonial Lilly zu Sayn-Wittgenstein und Influencerin Candela Pelizza.

SALONGESPRÄCHE

Experten unter sich: Der Formdepot Salon eröffnete mit Talks renommierter Branchenkenner.

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er Formdepot Salon schafft nicht nur eine Bühne für Handwerk, Architektur und Design, sondern auch eine Plattform für den brancheninternen Austausch. Herzstück dabei sind die Salongespräche, die gleichermaßen den Auftakt des Events bilden. Eines der Highlights: Der Immobiliensalon von Hans Peter Giovanelli (Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG), bei dem die Teilnehmer Sandra Bauernfeind (EHL Immobilien), Florian Polak (Vermehrt GmbH), Karl Haring (Haring Group Bauträger GmbH) und Mag. Hans Jörg Ulreich (Ulreich Bauträger GmbH) zu einer spannenden Diskussion gebeten wurden. 184

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Gut besucht Zahlreiche Gäste ließen sich die Fachdiskussionen nicht entgehen.

Gastgeber Formdepot-Mitbegründer Joachim Mayr (links) mit Hans Peter Giovanelli, dessen Immobiliensalon den Auftakt der Messe bildete.

Fotos: Daniele Venturelli/Mondadori Portfolio/Getty Images, Sophie Kirchner, APA Fotoservice/Tanzer

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ie Qual der Wahl – während der Mailänder Möbelmessen fällt die Entscheidung oft schwer, welchem der unzähligen Side-Events man den Vorzug gibt. Wenn jedoch Bulgari zur Präsentation seiner neuesten Installationen lädt, lassen sich selbst Stars und Sternchen nicht zweimal bitten. So versammelte sich auch dieses Jahr ein exklusiver Mix aus italienischen Celebritys und Prominenz der Design-Welt zu einem elitären Get-together. Unter den anwesenden Gästen: klingende Namen wie Lilly zu Sayn-Wittgenstein, Isabella Ferrari und Natalia Bardo.


THE WINNER IS …

Die Granden der Branche gaben sich bei der Qualitätsmakler-Gala ein Stelldichein.

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um nunmehr siebenten Mal versammelte die FindMyHome.at Qualitätsmakler-Gala die »Mover« und »Shaker« ihrer Branche und prämierte in Gegenwart der hochkarätigen Gästeschar Österreichs bestbewertete Immobilienanbieter. Moderatorin Cathy Zimmermann und Mario Soldo führten durch den Abend im Palais Wertheim und konnten unter anderem die Leistungen von Otto Immobilien, RE/MAX Magic und Immobilien Stütz bejubeln. Diese wurden zu den bestplatzierten Qualitätsmaklern 2018 gekürt.

In bester Stimmung Bernd Gabel-Hlawa (FindMyHome.at), Eugen Otto, Richard Buxbaum (beide Otto Immobilien) und Benedikt Gabriel (FindMyHome.at).

Hochkarätige Gäste Die ImmoGrößen Peter Marschall (Marschall Immobilien) und Stephan Weninger (vienna immobilien).

Beim Netzwerken Richard Buxbaum (Otto Immobilien), Michael Schmidt (3SI Immogroup) und Alexander Scheuch (Rustler).

Siegerpose Die Top 3 aus allen Kategorien in einem Bild versammelt.

IMPRESSUM

ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR UND ARCHITEKTUR Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.

HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam Angelika Rosam

MEDIENINHABER Falstaff Verlags-GmbH

ART DIRECTOR Klaus Rauch

REDAKTIONSORT DES MEDIENINHABERS Führichgasse 8, 1010 Wien T: +43 1 9042141 F: +43 1 9042141-450 redaktion@falstaff.at www.falstaff.at

FOTOLEITUNG Thomas Hopferwieser

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe, der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken aller Art unter der Bezeichnung »Falstaff«. GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH Alle Informationen dazu auf www.falstaff.at/AG

CHEFREDAKTION Angelika Rosam CHEF VOM DIENST Christoph Steiner

FOTOREDAKTION Katharina Woschny Thomas Trimmel (fotoredaktion.at) PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid MITARBEITER DIESER AUSGABE Nicola Achfar, Florian Bartmann, Sonja Boric, Barbara Brandtner, DI Wojciech Czaja, Herbert Hacker, Uwe Killing, DI Maik Novotny, Dr. Wolfgang Pauser, Michael Pech, Robert Prazak

02/2019 GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper Wolfgang M. Rosam Mag. Michaela Cholewa RECHNUNGSWESEN Mag. Wolfgang Szuchar (Leitung Buchhaltung) Mag. (FH) Martin Wimmer (Leitung Controlling) ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung) Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination) Margit Ortner, B.A. (Anzeigenkoordination) Kinga Mohrent (stellvertretende Anzeigenleitung, Auto, Reisen, Hightech) Eva Bohuslav (Lebensmittel, Getränke, Tourismus) Gerhard Pitschieler (Tirol, Vorarlberg, Südtirol) Olivia Zazzara (Immobilien, Banken) Ricarda Posch-Steinacher (Lifestyle, Kultur, Versicherungen) Theresa Mader (Italien, Interieur, Uhren, Schmuck, Mode) Ursula Steiner (Banken, Versicherungen) Sara Zager (Kärnten, Steiermark) Carola Imre (Hightech, Tourismus) Angela Kindermann (Projektagentur Kindermann) anzeigen@falstaff.at

DIRECT SALES Timotheus Lamberg (Leitung) LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at MARKETING & SALES Daria Startseva (AD) Kristina Kling (Assistenz Marketing) HERSTELLER Druckerei Berger Wiener Straße 80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG Hackinger Straße 52, 1140 Wien DVR-Nummer: 06a9192y

Mitglied des Verbands Österreichischer Zeitungen

LEKTORAT Mag. Sandra Bak, Marjeta Wakounig, Mag. Sabine Schmidt (Übersetzung)

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inspiration / T E R M I N E

DATES TO KNOW Was kann die Stadt? Welche Termine sollten notiert werden? Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events in den kommenden Wochen. Design Days Grafenegg, Grafenegg 03.–05. 05. 2019

Absoluter Pflichttermin für die heimische Design-Szene: Anfang Mai verwandelt sich das Schloss Grafenegg samt Schlosspark zu einer wahren Designer-Erlebniswelt. Im malerischen Ambiente präsentieren über 150 nationale und internationale Aussteller Klassiker und Neuheiten. Auf mehr als 13.000 Quadratmetern schlendern die Besucher durch Designlandschaften und offene Ausstellungsflächen. Zu den bekanntesten unter ihnen zählen beispielsweise Eternit, Minotti, B&B Italia und Bretz. Auch für Kulinarik ist gesorgt – ein besonderer Tipp für Freunde der gepflegten Mixology-Kultur: Der Freitagabend ist ganz dem österreichischen Gin gewidmet und es können etliche heimische Tropfen verkostet werden. design-days.at

1. APRIL 1.

4.

Art Brussels, Brüssel 25.–28. 04. 2019

Bereits zum 37. Mal findet die Art Brussels statt. Seit 1968 werden hier zeitgenössische Künstler und ihr Schaffen präsentiert. Auch dieses Jahr stellen über 150 Galerien aus – darunter renommierte internationale Größen wie etwa Eric Dupont, Antoine Laurentin oder Gether Contemporary. Aus Österreich sind beispielsweise die Galerie Krinzinger, Mario Mauroner, Lisa Kandlhofer und Ernst Hilger vertreten. Zahlreiche geführte Touren und Vorträge ergänzen das Programm und sorgen dafür, dass die gesamte Stadt ganz im Zeichen der Kunst steht. Als eine der spannendsten Kunstmessen Europas ist die Art Brussels immer eine Reise wert! artbrussels.com 4.

2.

Einen Raum für Imagination und Widerspruch wollen die Wiener Festwochen dieses Jahr ihrem kunstsinnigen Publikum bieten. Das spartenübergreifende Kulturfestival will auch heuer wieder Theater, Performance, Tanz, Musik, bildende Künste, Installationen, Diskurs, Partizipation und Workshops verbinden und auch einen Rahmen für ganz neue Kunstformen bieten, die sich bislang noch nicht kategorisieren lassen. Laut Eigendefinition soll so inmitten des Wiener Kulturangebots auch Ungesehenes und Ungehörtes zu mehr Aufmerksamkeit kommen. Besondere Highlights sind dieses Jahr etwa das künstlerische Projekt »Beat House Donaustadt«, Mariano Pensottis Theathermarathon »Diamante« oder das Tanzstück »aCORdo« von Alice Ripoll. festwochen.at

MAI 2.

5.

Biennale Arte, Venedig 11. 05.–24. 11. 2019

Magnet für Kunst- und Kulturbegeisterte: Unter dem Titel »May You Live In Interesting Times« läuft die Biennale Arte dieses Jahr zum 58. Mal. 79 Künstler aus aller Welt werden dabei ihre Werke nicht nur der Fachwelt, sondern auch zahlreichen Besuchern präsentieren. Unter ihnen finden sich beispielsweise der Schweizer Christoph Büchel, der New Yorker George Condo, die Deutsche Rosemarie Trockel und der Däne Jeppe Hein. Erstmalig sind auch Kunstschaffende aus Ghana, Madagaskar, Malaysia, Pakistan und Algerien vertreten. Damit unterstreicht die Biennale Arte erneut, dass sie zu den weltweit wichtigsten Veranstaltungen auf dem Kunstsektor zählt und ihrem erstklassigen internationalen Ruf mehr als gerecht wird. labiennale.org 6.

Salon Jardin, Hetzendorf 24.–26. 05. 2019

»Ein Ausflug ins Grüne inmitten der Stadt und Freude an schönen und außergewöhnlichen Dingen« will der Salon Jardin laut Eigendefinition sein. Zahlreiche nationale und internationale Aussteller präsentieren dabei im charmanten Schlosspark Hetzendorf Florales, Exterior, Textiles und Accessoires für drinnen und draußen – kunterbunt und sehr sympathisch ist die Auswahl der Aussteller. Das Rahmenprogramm besteht dabei aus informativen Vorträgen, eigens gestalteten Kinderworkshops, vielfältiger musikalischer Untermalung und abwechslungsreicher Kulinarik. Besonders für Familien ist das Festival dabei eine unbedingte Empfehlung und verspricht kurzweilige Stunden mit jeder Menge spaßiger Unterhaltung für Groß und Klein. salonjardin.at

JUNI

Frieze Art Fair, New York 02.–05. 05. 2019

Amerika wird seinem Ruf als Land der Superlative erneut gerecht – so wartet die Kunstmesse Frieze bei ihrem Stopp im Big Apple mit Werken von über 1000 Künstlern auf und verspricht ein aufsehenerregendes Programm mit zahlreichen Side-Events und Vorträgen. Alleinig die Location der Veranstaltung ist einen Besuch wert: Randall’s Island Park – ein weitläufiges Areal, auf der gleichnamigen Insel gelegen, die sich zwischen East und Harlem River befindet. Gezeigt wird vorrangig Gegenwartskunst von Malerei bis hin zu Skulpturen. Eine Sonderausstellung beschäftigt sich außerdem mit Virtual Reality. Beeindruckend! frieze.com

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Wiener Festwochen, Wien 10. 05.–16. 06. 2019

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7.

7.

Design Miami, Basel 11.–16. 06. 2019

Globales Forum für Design: Die Design Miami in Basel bringt zahlreiche einflussreiche Sammler, Galeristen und Designer aus aller Welt zusammen. Dabei findet die Designmesse eine spannende Balance zwischen musealer Qualität und Innovation und ist auch ein Marktplatz für Kaufinteressierte. Inneneinrichtung, Architektur, Design und Kunst verschmelzen dabei zu einer unvergleichlichen Mischung und machen die Design Miami in Basel zu einem wahren Füllhorn an Inspiration für Design-Aficionados. Wie bei allen Messen, die in Basel stattfinden, gilt: Wer direkt in der Stadt nächtigen möchte, sollte sich zeitgerecht um ein Hotelzimmer kümmern. designmiami.com

Fotos: David Plas, STEPHAN GLAGLA PHOTO.DESIGN, beigestellt

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MY KITCHEN: ALAIN WEISSGERBER

KUNST IM GLAS Die weiße Miniatur-Taube im Glaskobel hält die »Friedenswurst« in ihren Fängen. Weissgerbers Freund Manuel Marte, ein Modedesigner aus Vorarlberg, hat das Kunstobjekt gestaltet. Die Taube, ein Symbol für den Frieden, hatte schon im Riesenformat im Pop-upLokal »Lockvogel« über allem schwebend ihre Premiere.

KÜCHENHELFER Alain Weissgerber führt tatsächlich einen sehr kunstsinnigen Haushalt. Neben dem gläsernen Taubenkobel ziert auch eine weiße Kunstfigur eines Kochs die Gemäuer. Sie war ein Geburtstagsgeschenk des kunstsammelnden Schwiegervaters Walter Eselböck. Auch die Kinder von Weissgerber und Barbara Eselböck wachsen ganz selbstverständlich mit Verständnis und Respekt für Kunstobjekte auf. Da geht nichts zu Bruch.

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OPEN UP! Geschlossen wirkt der Küchenschrank eher clean. Geöffnet fächert er sich auf und bietet Display für schöne Gläser, feine Gewürze und Zutaten in weißen Tiegeln mit durchsichtigen Deckeln. Alles, was es im Taubenkobel gibt, findet sich auch hier im Kleinformat wieder: Salz, Mehl, Grieß, Müsli, Lorbeer, Muskat und vieles mehr.

SOUVENIR Die große rote Pfeffermühle hat Geschichte: Früher war Alain Weissgerber zwei bis drei Monate im Jahr unterwegs, um sich von der Arbeit in anderen Spitzenrestaurants rund um die Welt inspirieren zu lassen. Dabei verschlug es ihn auch in Wolfgang Pucks berühmtes »Spago« in Los Angeles. Der schenkte ihm glatt die Mühle als schönes Andenken.

KLEIN, ABER OHO! Kommunikativ und offen – so ist die Bulthaup-Küche »Werkbank« von Alain Weissgerber. Tiegel aus dem Gewürzschrank werden ganz einfach in seitliche Leisten eingehängt, so ist alles immer griffbereit. Gekocht wird zu Hause mindestens einmal in der Woche – gemeinsam mit der Familie. Die zwei Söhne helfen dabei bereits tatkräftig mit.

Fotos: Lukas Ilgner

Das Restaurant »Taubenkobel« im Burgenland ist schon lange eine Garant für Spitzenküche in besonders geschmackvollem Ambiente. Bekocht wird es vom Elsässer Alain Weissgerber, unterstützt von Gattin Barbara Eselböck und der ganzen Familie. Weissgerber war laut »Rolling Pin« jüngst Koch des Jahres und punktete mit seinem Pop-upLokal »Lockvogel« in einer alten Remise. Jetzt, im Frühling, arbeitet er bereits viel mit frischem Kerbel, Löwenzahn und Vogerlsalat. Das alles wird zwei Mal in der Woche wild selbst gesammelt und ins Menü eingebaut. Als Dessert warten figurfreundlicher Rhabarber, Bittersalate und Mandeln. taubenkobel.com


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