HKW | Januar & Februar 2015

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HKW Haus der Kulturen der Welt

Januar & Februar 2015


Bilder dokumentieren allzu oft nur Bekanntes. Klug ausgewählt und arrangiert setzen sie aber das ­Denken in Gang. Für das Projekt eine einstellung zur arbeit ließen Harun Farocki, Antje Ehmann und Filmemacher aus 15 Weltstädten die Bilder in diesem Sinne arbeiten. Die entstandenen Filme kommen in der Installation im HKW in eine räumliche Form. Aus dem Neben­ einander der bewegten Bilder, in der begleitenden Konferenz und den Filmworkshops entstehen neue ­Begriffe für Arbeit in Zeiten von ­Globalisierung und Flexibilisierung. Dem leider zu früh verstorbenen ­Harun Farocki verdanken wir den Anstoß für diese Such- und Denk­ bewegungen. Wir sind mit unserer Arbeit seinem großartigen Wirken verpflichtet. Bernd Scherer, Intendant


transmediale 2015 sets out to explore the limits of digital culture’s pervasive logic of CAPTURE ALL, and its quantification of work, play and life. FEB. 27–APR. 6 LABOUR IN A SINGLE SHOT Drawing on the Lumière brothers’ Workers Leaving the Lumière Factory, Antje JAN. 16+17 Ehmann and Harun Farocki 54321… initiated workshops in 15 RADICAL PHILOSOPHY cities worldwide where short, CONFERENCE 2015 single shot videos on the What is the current state of philosophical debates about topic of labor were produced. At this exhibition, these cultural and political alter­ films will be screened, dis­natives? The conference playing associative clusters of British journal Radical and drawing fine lines Philosophy discusses: linking the individual works. Acceleration & the New, The accompanying ­Animalities, Artistic conference delves into the Strike, Philosophy of the phenomenon of work ­Essay-Film, On Organiza­ tion, Pedagogization, Queer and labor in all its multiple global extensions, analyzing Theory & Geopolitics, and forms of filmic concen­ Secrecy & Surveillance. tration and their discursive potentials. One day of commemoration is dedi­ JAN. 28–FEB. 1 cated to Harun Farocki and transmediale 2015 his legacy. CAPTURE ALL Workshops take up the Track steps. Track sleep. topics of the exhibition and Get fit. Get better. Work less. Work more. Challenge conference. yourself. Reach your goals.

Highlights

hkw.de/en


Automatisierung, Mexiko Stadt 2014. © Dalia Huerta

AUSSTELLUNG, KONFERENZ, WORKSHOPS

EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT 27.2.–6.4. Die Ausstellung holt Blicke auf Arbeit weltweit ins Haus der Kulturen der Welt nach Berlin: In einer einzigen Einstellung gedreht, sind die ein- bis zwei­ minütigen Filme das Ergebnis von Workshops, die Antje Ehmann und Harun Farocki in 15 Städten der Welt in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut abgehalten haben. Bei der hier gezeigten Auswahl von rund 100 Filmen geht es dabei weniger um eine thematische Kategorisierung, als vielmehr darum, – zum Teil sehr feine – Fäden zwischen den einzelnen Beobachtungen zu spinnen und Beziehungen herzu­ stellen, aber auch Brüche und Unter­schiede in den Modi und Praktiken des Arbeitens zu verdeutlichen. Eine internationale Konferenz und Workshops greifen die Fragestellung der Ausstellung auf und verstehen sich so auch als V ­ ermächtnis Harun Farockis. Die Kamera eines der ersten Filme, die je zur Vorführung kamen, ist auf eine F ­ abrik gerichtet: »La Sortie de l’usine Lumière à Lyon« (1895) der Gebrüder Lumière. Er zeigt Männer und Frauen, wie sie das Werks­tor der Lumière-Werke in Lyon verlassen, und wurde in nur einer Einstellung gedreht. Ehmann und Farocki griffen bei ihrer globalen Untersuchung des Begriffs Arbeit auf die Ästhetik die­ ses Films zurück: Filmemacher wur­ den eingeladen, a ­ ufzuzeigen, was man h ­ eute in ihrem ­Lebensumfeld

unter A ­ rbeit versteht. Was ist tradi­ tionelle A ­ rbeit, was ist neue Arbeit? Was ist bezahlte und unbezahlte, körperliche und intellektuelle, for­ melle und informelle, materielle und immaterielle A ­ rbeit? Drei Jahre arbeiteten sie mit lokalen Filme­ machern und ­Videokünstlern, ent­ standen sind über 400 k­ urze ­Filme von bis zu zwei ­Minuten Länge und ohne Schnitt zu Arbeitsprozessen in der ganzen Welt. Formal führt die Aufgabenstel­ lung in die Grundlagen ­filmischen


Für die Berliner Ausgabe ihres Pro­ jektes entwickelten Antje ­Ehmann und Harun Farocki gemeinsam mit dem HKW eine Konferenz und ein Begleitprogramm. Die Künstler Alice Creischer und Andreas Siekmann konzipierten P ­ iktogramme für das Projekt und die Ausstellung. Ausstellung Fr 27.2. — Mo 6.4. Mi — Mo und feiertags 11 — 19h Fr 27.2., Sa 28.2. 11 — 22h, So 1.3. 11 — 18h → Eintritt: 6€/4€, Mo+U16 Eintritt frei Eröffnung: Do 26.2. 18h → Eintritt frei

Ballonfabrik, Buenos Aires 2013. © Leandro Listorti

schöne neue arbeitswelt ­ Workshops und weitere Angebote zum Mitmachen für Kinder, Jugendliche und ­Erwachsene siehe »Kulturelle Bildung«

Kunst Arbeit, Moskau 2013. © Anna Tolkacheva

Arbeitens ein und wirft ­essenzielle Fragen auf: Fast alle Arbeit ist ­repetitiv. Wie lässt sich ein A ­ nfang, wie ein Ende finden? Soll die ­Kamera bewegt oder unbewegt sein? Wie lässt sich die Choreogra­ fie eines Arbeitsablaufs in ­einer einzigen Einstellung am besten und interessantesten einfangen? Es sind die einzelnen Beobachtungen von Arbeit, die zählen – und erzäh­ len, was Arbeit an den verschiedens-­ ten Orten der Welt bedeuten kann: »These short-form works of ­observational cinema possess a stunning clarity of vision, drawing upon the distinct presence of pro­ cess and repetition in a r­ ecordable reality strewn with all the myriad forms of work that one can ­discover.« (theseventhart.org)


Elektriker, Johannesburg 2014. © Amy van Houten

Konferenz – Eine Einstellung zur Arbeit 26.–28.2. Wie über Praktiken und Modi, über Inwertsetzungen und aktuelle Formen von Arbeit und »Verrichtungen« diskutieren? In welchem Verhältnis stehen heute Arbeit und Menschsein? Welche Wahrnehmungs- und Analyseräume lassen sich für eine kritische Untersu­ chung dieser komplexen Verschichtungen eröffnen? Die internationale Konferenz, entwickelt mit Harun Farocki und Antje Ehmann, nimmt die in der Ausstel­ lung präsentierte Phänomenologie der Arbeit zum Ausgangspunkt der Diskussion. Sie befragt die Mittel filmischer Verdichtung auf ihr diskursives Potenzial und erörtert Fragen zu Arbeitsbedingungen, -­verhältnissen und -­praktiken in ­ihren globalen und multiplen A ­ usprägungen. Den Konferenzauftakt bildet am Donnerstagabend die ­Keynote des Filmwissenschaftlers T ­ homas ­Elsaesser, um Thesen und Leit­ motive von Konferenz und Aus­ stellung – ­Arbeit als Thema, Film als Medium und Ausdrucksmittel – ­aufzuspannen. ­Unter dem Titel mit farocki ­denken zeichnet am Freitag eine Reihe intensiver Prä­ sentationen F ­ arockis vielfältiges Wirken als ­Filmemacher, Künstler und Mentor nach und nimmt insbe­ sondere s­ eine B ­ eschäftigung mit ­Aspekten von »Arbeit/Arbeiten« in den F ­ okus.

Der Konferenztag am S ­ amstag ermöglicht einen breit g ­ efächerten Diskurs aus einer Vielzahl von Perspektiven und D ­ isziplinen. Aus­ gangspunkt bilden ausgewählte Workshop- und Ausstellungsfilme sowie ein Set von B ­ egriffsfeldern: hände//werkzeug//gesten: Welche Fertigungs- und Produkti­ onspraktiken werden in den Filmen sichtbar? Welche Choreografien der Arbeit verhandeln und bewegen die Protagonisten? kreis//rhythmus//­ritual: ­Welche Rolle spielt Rhythmus als Ökonomisierung von Zeit und Raum? Welche Ritualisierungen etablieren sich in den Routinen ­gesellschaftlicher Reproduktion? hingabe//genauigkeit//­ berufung: Welche B ­ edeutung messen wir dem Erwerb von


­ issen und Fertigkeiten zu? W Welches ­Handlungsvermögen prägt Unternehmertum und ­Risikobereitschaft? //inwertsetzung//: Welche ­Verteilungsfragen von Gütern und ­Lasten stellen sich in Anbetracht von L ­ eistungsgerechtigkeit und Ausbeutung? Wie lässt sich Wissen von Ware abgrenzen?

AUSSTELLUNG

Konferenz mit: John ­Akomfrah, Gadi Algazi, Nora A ­ lter, Dirk ­Baecker, M ­ ichael Baute, ­Wolfgang ­Beilenhoff, Franco »Bifo« B ­ erardi, ­ ilipa C ­ ésar, Christa ­Blümlinger, F ­Diedrich Diederichsen, ­Thomas Elsaesser, ­Kodwo Eshun, A ­ nselm ­Franke, ­Detlef Gericke-­Schönhagen, ­Maren Grimm, A ­ yesha H ­ ameed, Tom Holert, Ute Holl, R ­ ahel ­Jaeggi, ­ hristine Lang, ­Gertrud Koch, C ­Doreen ­Mende, Prabhu ­Mohapatra, Armin ­Nassehi, ­Christine Noll Brinckmann, V ­ olker Pantenburg,

Birger Priddat, ­Constanze Ruhm, ­ erner Ružička, Anjalika Sagar, W ­Bernhard Siegert, Hito Steyerl, Klaus ­Wyborny u. a. Do 26.2. ab 19h, Fr 27.2. 11  — 22h, Sa 28.2. 11 — 23h → Eintritt: Do Eintritt frei, Fr + Sa Tagesticket (inkl. Ausstellung) je 8€/6€ eine einstellung zur arbeit ist eine Pro­ duktion des Hauses der Kulturen der Welt in Kooperation mit Harun Farocki Filmpro­ duktion und dem Goethe-Institut sowie in Zusammenarbeit mit dem internationalen ­geisteswissenschaftlichen Kolleg »Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspek­ tive« (re:work) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Präsentiert von: tip, taz.die tageszeitung Das Exzellenzprojekt »Labour in a Single Shot/Eine Einstellung zur Arbeit« ist eine ­Koproduktion der Harun Farocki Filmproduk­ tion mit dem Goethe-Institut. Gesamtleitung: Detlef Gericke-Schönhagen, Goethe-­Institut Boston/Goethe-Institut Vilnius

TIME & MOTION: REDEFINING WORKING LIFE transmediale 2015 28.1.–6.4. Eine Sonderausgabe der 2014 bei FACT (Foundation for Art and Creative Technology) Liverpool gezeigten Ausstellung mit Bezug zum Festivalthema der transmediale: capture all time & motion nutzt k ­ ünstlerische Arbeiten, Forschungsprojekte, Archivmaterial und Interventionen, um unsere Reise durch die Arbeitswelt nachzuvollziehen – von der Stechuhr am Fabriktor bis zur ­Online-Anmeldung im Homeoffice. In einer Zeit struktureller Veränderungen am Arbeitsmarkt, wachsender Jugendarbeitslosig­ keit und radikaler Umbrüche im Geschäftsleben angesichts eines globalen Konjunkturrückgangs sind die Fragen der Ausstellung brandaktuell – und sollen auch die Besucher dazu anregen, ihr eige­ nes Arbeitsleben und die d ­ amit verbundenen ­Veränderungen zu

überdenken: »Was ist aus dem Acht-Stunden-Tag geworden?«, »Wie sieht Ihre Work-Life-­Balance aus?« und »Wie beeinflusst Technologie Ihre Arbeitsweise?« Kuratiert von Mike Stubbs mit Emily Gee Mi 28.1.  — Mo 6.4. Mi — Mo und feiertags 11  — 19h 28.1.  —  1.2. bis 22h → Eintritt frei Eine Kooperation zwischen ­transmediale, Haus der Kulturen der Welt, FACT, Royal ­College of Art / Creative Exchange Hub und der Schering Stiftung


© Artwork by The Laboratory of Manuel Bürger. Still taken from “2014 Tokyo Marathon – part 1 – Western arm to Center” by John V. Karavitis on Youtube, edited.

AUSSTELLUNG, KONFERENZ, FILME, PERFORMANCES

TRANSMEDIALE 2015 CAPTURE ALL 28.1.–1.2. Track steps. Track sleep. Get fit. Get better. Reach your goals. Work more. Work less. Challenge yourself: Unter dem Titel capture all untersucht die transme­ diale 2015 die allumfassende Quantifizierung von Leben, Arbeit und Spiel und lotet deren Grenzen aus. In einer von Algorithmen beherrsch­ ten Gesellschaft tragen wir in dem Drang nach umfangreicher zahlen­ mäßiger Erfassung mehr oder weniger bewusst zur ständigen Erhe­ bung unserer Daten bei: Aus allem kann ein Wert extrahiert, in allen Lebensbereichen unsere Produktivi­ tät gemessen werden. Daraus resul­ tierend wird die Beziehung zwischen Arbeit und Spiel neu definiert und das Bedürfnis nach vorausschauen­ der Kontrolle verstärkt. Die transmediale 2015 fordert die vorherrschende capture all-Logik der digitalen Kultur heraus und fragt nach alternativen Lebensstilen, die sich dem Imperativ der extensiven Datenerfassung im digitalen Kapita­ lismus widersetzen. Aus dem Programm: Im Ausstel­ lungsteil geben Jennifer L. Morone, Heather Dewey-Hagborg, Zach Blas und andere kritische wie spieleri­ sche künstlerische Antworten auf die »datafizierte« Welt. Das Kollek­ tiv unMonastery stellt mithilfe einer verweltlichten Mönchsphilosophie lokale und alternative ­Lösungen ­außerhalb der Cloud für das ­Leben

im 21. Jahrhundert vor. Unter den Teilnehmern der Konferenz sind Judy ­Wajcman, McKenzie Wark ­sowie T ­ iziana ­Terranova. Ein High­ light des Filmprogramms ist die internationale Festivalpremiere von Nadav Assors lessons on ­leaving your body. Aktuelle Informationen und vollstän­ diges Programm: transmediale.de Mi 28.1.  —  So 1.2. → Eröffnung 28.1. 19h Einlass 17.30h, Eintritt frei Do 29.1. — Sa 31.1. 10 — 24h, So 1.2. 10 — 23h → Eintritt: 5€ (Einzelticket Ausstellung) bis 180€ (Kombipass Gold, gültig auch für CTM-Festival for Adventurous Music & Art); für einige Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Ein Projekt der Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem Haus der ­Kulturen der Welt. Die Kulturstiftung des ­ Bundes ­fördert die transmediale als k ­ ulturelle ­Spitzeneinrichtung.


DISKUSSIONEN, PANELS, PERFORMANCE

54321... RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 16.+17.1. Welche Alternativen zum gesellschaftlichen Status quo verhandeln aktuelle philosophische Debatten? Das britische Magazin radical philosophy, 1972 gegründet als »Journal of Socialist and Feminist Philosophy«, reichert in seinen Jahreskonferenzen den Diskussionsstand um kritische Reflexionen an.

5 4 3 2 1...

den Raum des Politischen? Ist Queer Theory tatsächlich »bloß kulturell«? Bedeutet der ­derzeitige »­Pedagogical Turn« die Kapitu­ lation vor ­einer generellen Päda­ gogisierung der Gesellschaft oder bietet er Refugien der Widerstän­ digkeit? Was erzählt das Genre des E ­ ssay-Films der ­Philosophie, wie vermittelt er sie? Was passiert, wenn Biopolitik die Beziehungen von Mensch und Tier in den Fokus nimmt? Welche Alternativen kol­ lektiver Ermächtigung gibt es zu den Organisationsformen des Poli­ tischen des 20. ­Jahrhunderts?

Mit: Fahim Amir (­Kunstuniversität Linz), David Cunningham (Westmins-­ ter University, London), A ­ ntke E ­ ngel (Institut für Queer Theory, B ­ erlin), Gertrud Koch (Freie Universität ­Berlin), Esther Leslie (Birkbeck, University of London), Peter ­Osborne (Kingston University London), Nina Die radical philosophy conference, 2015 erstmals in Deutsch­ Power (Roehampton University, land, widmet sich zentralen ­Themen London), Rahul Rao (School of Ori­ unserer Zeit: Acceleration & the ental and African ­Studies, University New, Artistic Strike, S ­ ecrecy & of London), Hito ­Steyerl (Künstlerin, ­Surveillance, Queer Theory & Geo­ Berlin), Chris ­Wilbert (Anglia Ruskin politics, Pedagogization, ­Philosophy University, ­Cambridge et al.) u. a. of the Essay-Film, Animalities, ­ On Organization. Fr 16.1. 13 — 19.30h, Sa 17.1. 10 — 18h Unterscheidet sich die ­aktuelle → Eintritt frei Beschleunigung sozialen Lebens Auf Englisch in kapitalistischen G ­ esellschaften vom futuristischen Tempo der Die radical philosophy conference 2015 ­Moderne? Ist der Künstlerstreik ist ein Projekt von Radical Philosophy und noch ­immer eine angemessene Haus der Kulturen Welt. ­politische ­Antwort auf die Anpas­ sung der Kunst an den Markt? Wie transformieren ­allgegenwärtige und neue Formen der ­Überwachung


FILME, PREISVERLEIHUNGEN

Ga-eun Yoon (SPROUT, Generation Kplus 2014) © Max Kullmann

In Kooperation

BERLINALE IM HKW 6.2.–15.2. GENERATION – Premieren und Wiederholungen Entdeckungen des internationalen Gegenwartskinos auf Augenhöhe junger Menschen Traditionell ist in dieser Festivalsek­ tion das berlinale-Publikum unter 18 Jahren zuhause. Doch die rund 60 Filme sprechen auch Kinogänger anderer Altersgruppen an, die neue Filme entdecken und mit den Macherinnen und Machern ins Gespräch kommen möchten. Am 6. Februar werden die beiden Wettbewerbe generation kplus und g ­ eneration 14plus feierlich ­eröffnet. Kinderjury, ­Jugendjury ­ urys und die beiden internationalen J zeichnen herausragende W ­ erke aus. Preise und Gläserne Bären ­werden den Filmteams im Rahmen der Preisverleihung am 13. und 14. F ­ ebruar überreicht.

Fr 6.2.–So 15.2. Für Gruppen ab fünf Personen ­können im Vorfeld und während des Festivals Karten zum Stückpreis von nur 2,50 Euro telefonisch ­bestellt werden. Weitere Informationen ­sowie das vollständige ­Programm ­finden Sie ab Mitte Januar auf ­berlinale.de/generation. Dort kann man sich auch jetzt schon anmelden, um die generation-Programm­ broschüre rechtzeitig per E-Mail zu e ­ rhalten.


BOOK PERFORMANCE AUSSCHREIBUNG AUSSCHREIBUNG

FIKTION MOMUS: »HERR F« 14.1. Das internationale ­Modellprojekt fiktion stellt seinen dritten E-BookTitel vor: herr f (everything l­ iving forever is screaming forever) ist die literarische Bearbeitung des Faust-Mythos durch den Musiker und Autor Momus. Der Held des Romans, ein gescheiterter Schrift­ steller, nutzt seinen mit dem ­Teufel geschlossenen Pakt, um das langweiligste Buch der Welt auf die Menschheit loszulassen. Zur Premiere von herr f wird M ­ omus Ausschnitte szenisch vortragen. Begleitet von einer ­Painting

­ erformance der Künstlerin und P Sängerin Sarah Midori Perry, werden Fragen rund um die Rolle des Gretchens beantwortet. Hagen ­Verleger, im Buch ein in Rom gekürter ­Grafik-Papst, ­gestaltet live ein ­Cover für herr f. Mi 14.1. 19h → Eintritt frei Auf Englisch fiktion ist ein Projekt des Vereins Fiktion e. V., entwickelt in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, gefördert von der Kultur­stiftung des Bundes.

INTERNATIONALER LITERATURPREIS – HAUS DER KULTUREN DER WELT 2015 Mit der öffentlichen Ausschreibung startet im Januar die siebte Ausgabe des Preises. Ausgezeichnet werden Werke zeitgenössischer internatio­ naler Erzählliteraturen und ihre Über­ setzungen ins Deutsche, dotiert ist der Preis mit 25.000 € für die ­Autorin bzw. den Autor und 10.000 € für die Übersetzerin bzw. den Übersetzer. Deutschsprachige Verlage können bis 31. Januar 2015 bis zu drei a ­ ktuelle

Titelvorschläge e ­ insenden. Die ­lange nacht der shortlist & preisverleihung am 8. Juli 2015 stellt die Preisträger und die für die Shortlist 2015 nominierten ­Titel in Lesungen und Gesprächen mit Autoren, Über­ setzern und der Jury vor. Informationen zur Ausschreibung und zum Preisjahr 2015: hkw.de/literaturpreis Multimediales, Resonanzen und Aktuelles auf ilp-onblog.de

SYNAPSE DAS INTERNATIONALE KURATORENNETZWERK Open Call zum Workshop noch bis 20.1.2015 synapse, eines der führenden ­Kuratorenprogramme in Europa mit Fokus auf Themen an der Schnitt­ stelle von Kunst und Wissenschaft, geht in die dritte Runde: Der dies­ jährige Workshop, der im Kontext des HKW-Projekts ape ­culture – ­kultur der affen steht, gibt ­jungen Kuratoren die Gelegenheit, die ­Frage nach der Beziehung von Kunst und Wissenschaft mit internationalen Experten zu verhandeln. Welche Formatentwicklungen sind n ­ ötig,

um ein Projekt umzusetzen, das Wissenschaft an einem Kunstort inszeniert? Welche kuratorischen Sprachen sind hier zu finden? Internationale Nachwuchskuratoren sind eingeladen, sich bis zum 20. ­Januar 2015 für den Workshop (30.6.–4.7.2015) zu bewerben. Informationen zur Ausschreibung und zum Workshop: synapse.info Ein Projekt in Kooperation mit der Schering Stiftung


»Traumlandschaft Party«: Yordanos, Abaas, Yassin, Fatiya, Birhat, Djila, Sermina, Mohammad, Rojhat, Niloofar, Yegane, Mahnaz Berlin Mondiale © HKW

Kulturelle Bildung

BERLIN MONDIALE Flüchtlinge & Kulturinstitutionen: Zusammenarbeit in den Künsten berlin mondiale bringt Kinder, ­Jugendliche und junge ­Erwachsene aus Flüchtlingsfamilien und ­Berliner Akteure aus Kunst und Kultur zusam­men: kreative Begegnungen, die in den Flüchtlingsunterkünften wie auch in den Kultureinrichtungen stattfinden. In der Zeit, die Flücht­ linge in Unterkünften leben ­müssen, möchte berlin mondiale dazu beitragen, ihre Isolation aufzubre­ chen und sie als gleichberechtigte ­Mitglieder unserer Gesellschaft in die Stadt hereinzuholen. Das Haus der Kulturen der Welt ist eine von sieben Kulturinstitu­ tionen, die sich an dieser Initiative beteiligen. Unter dem Titel mein haus ist dein haus öffnen das HKW und die Bewohner des Haus Leo füreinander die ­Türen. Zum Auftakt im Herbst 2014 stellte der Fotograf Jan von Holleben den jungen Bewoh­nern die Frage »­Wovon träumst Du?«, um eine Traumlandschaft von Empfindungen fotografisch zu entwerfen. Das nächste Projekt im Frühjahr widmet sich der Frage »In

welcher Zukunft wollen wir leben?«, um gemeinsam Szenarien zukünfti­ ger Stadt- oder Gesellschaftsräume zu konzipieren. berlin-mondiale.de Aus den Bildern der Kinder entstan­ den Postkarten, die im Bookshop zu erwerben sind. berlin mondiale ist ein Projekt des Rates für die Künste Berlin in Kooperation mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e. V. mit beratender Unterstützung des Flüchtlingsrats Berlin e. V. Gefördert im Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung


Kulturelle Bildung

SCHÖNE NEUE ARBEITSWELT Angebote zum ­Mitmachen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Selten kommt es vor, dass eine Kinder-Jury und ­internationale Kunstkritiker ­übereinstimmen. eine einstellung zur ­arbeit ­ uspruch ­gelang es, sowohl den Z der Kunstkenner als auch den Preis der jungen ­Juroren der Ruhr­ triennale zu erhalten. Für Kinder, ­Jugendliche und ­Erwachsene ­geben ­Workshops, ­Filmgespräche und Führungen Einblicke in die »­schöne neue ­Arbeitswelt«. Das mit ­Harun F ­ arocki und Antje E ­ hmann konzipierte Programm nimmt ab ­Anfang März Bewegtbilder zum Ausgangspunkt, um über A ­ rbeit

in Bild und Tat nachzudenken. Die Filmvermittlerin Stefanie Schlüter, die ­selbstorganisierte ­Filmschule ­filmArche, ­Fotografen und Künstler entwickeln Angebote für Kinder ­sowie ­Berliner ­Schülerinnen und ­Schüler. Experten sind eingeladen, über Entwicklungen der globalen Arbeitswelt zu sprechen.

KALENDER

MITTWOCH 14.1.

27.2.–6.4. Ausstellung EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT Mi–Mo und feiertags 11–19h Fr 27.2., Sa 28.2. bis 22h, So 1.3. bis 18h

19h FIKTION book performance ∙ HERR F Momus, Sarah Midori Perry, Hagen Verleger

In Zusammenarbeit mit dem Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg, ver.di Jugendbil­ dungsstätte Berlin-Konradshöhe e. V. und der filmArche e. V.

28.1.–6.4. Ausstellung TIME & MOTION: RE­ DEFINING WORKING LIFE transmediale 2015 Mi–Mo und feiertags 11–19h 28.1.–1.2. bis 22h

FREITAG 16.1. 13–14h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 Registrierung vor Ort 14h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 eröffnung ∙ Bernd Scherer, Peter Osborne 14.15–15.45h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel ∙ Acceleration & the New David Cunningham, Frank Engster, Nina Power; Moderation: Peter Osborne


16.15–18h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel ∙ Artistic Strike ›Claire Fontaine‹, Stewart Martin, Hito Steyerl; Moderation: Esther Leslie 18h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 Bar Vulkan & ›Radical Philosophy‹ SAMSTAG 17.1. 10–11.30h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel ∙ Secrecy & Surveillance Gregoire Chamayou, Mark ­Neocleous, Burkhardt Wolf; ­Moderation: Claudia Aradau 11.45–13.15h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel 1 ∙ Queer Theory & Geopolitics Antke Engel, Silvia Posocco, Rahul Rao; Moderation: Victoria Browne panel 2 ∙ Pedagogization ­ David B ­ lacker, Matthew Charles, Nora Sternfeld; Moderation: David ­Cunningham 14.30–16h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel 1 ∙ Philosophy of the Essay-Film Christa Blümlinger, Gertrud Koch, Esther Leslie; Moderation: Stewart Martin panel 2 ∙ Animalities Fahim Amir, Arianna Ferrari, Chris Wilbert; Moderation: Peter Hallward 16.30–18h 54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015 panel ∙ On Organization Peter ­Hallward, Frank Ruda, Alenka ­Zupančič; Moderation: Peter Osborne

MITTWOCH 28.1.–SONNTAG 1.2. CAPTURE ALL transmediale 2015 Vollständiges Programm: transmediale.de MITTWOCH 28.1. 19h CAPTURE ALL eröffnung ∙ transmediale 2015 21.30h CAPTURE ALL screening installation ∙ Sovereign Sisters The Otolith Group DONNERSTAG 29.1. 17.30h CAPTURE ALL keynote ∙ Tiziana Terranova und Judy Wajcman 18h CAPTURE ALL screening ∙ Melting Into Air mit Louis Henderson und Maria Kramar FREITAG 30.1. 11h CAPTURE ALL panel ∙ Becoming Data-point 14.30h CAPTURE ALL screening ∙ Cruel Narrations mit Karen Mirza und Klaus vom Bruch 18h CAPTURE ALL screening ∙ Gangster Programme mit Teboho Edkins


SAMSTAG 31.1. 11h CAPTURE ALL panel ∙ The Post-Planetary Design: A Speculative Sense 15h CAPTURE ALL panel ∙ Your Future at Work: Logistics, Rights and Dilemmas of Post-Digital Labour 18h CAPTURE ALL keynote ∙ McKenzie Wark SONNTAG 1.2. 18h CAPTURE ALL screening ∙ The Capitalist Religion mit Christian von Borries FREITAG 6.2.–SONNTAG 15.2. BERLINALE IM HKW: GENERATION Vollständiges Programm ab Mitte ­Januar 2015: berlinale.de DONNERSTAG 26.2. 18h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT eröffnung ∙ Ausstellung und Konferenz 19h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT keynote ∙ Thomas Elsaesser FREITAG 27.2. 11–13h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT präsentationen ∙ Mit Farocki ­denken Nora Alter, Christa ­Blümlinger, Filipa César 14–16h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT präsentationen ∙ Mit F ­ arocki d ­ enken Diedrich ­Diederichsen, ­Kodwo Eshun und A ­ njalika ­Sagar, ­Anselm Franke, Detlef ­Gericke-Schönhagen

17–19h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT präsentationen ∙ Mit ­Farocki ­denken Maren Grimm, Tom Holert, Ute Holl, Christine Lang und Constanze Ruhm 20–22h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT präsentationen ∙ Mit ­Farocki ­denken Doreen Mende, Werner Ružička, Hito Steyerl, Klaus Wyborny einführungen ∙ Michael Baute SAMSTAG 28.2. 11–13.30h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT lectures, präsentationen ∙ HÄNDE//WERKZEUG//GESTEN John Akomfrah, Christine Noll B ­ rinckmann und Wolfgang ­Beilenhoff, Birger Priddat, ­ Bernhard ­Siegert 14.30–17h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT lectures, präsentationen ∙ KREIS// RHYTHMUS//RITUAL Kodwo ­Eshun, Ayesha Hameed, Ute Holl, ­Armin Nassehi 17.30–19.30h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT lectures, präsentationen ∙ ­HINGABE//GENAUIGKEIT// ­BERUFUNG Gadi Algazi, Rahel Jaeggi, Volker Pantenburg 20–23h EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT lectures, präsentationen ∙ //­INWERTSETZUNG// Dirk Baecker, Franco »Bifo« Berardi, Gertrud Koch, Prabhu Mohapatra


jah re sk ar te

Im richtigen Kino hen Film bist Du nie im falsc


Das Haus der Kulturen der Welt     wird gefördert durch

Kooperationspartner

PARTNER DES PROGRAMMS IM JANUAR/FEBRUAR 2015 EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT

Gefördert von

Präsentiert von

SCHÖNE NEUE ARBEITSWELT

transmediale 2015: CAPTURE ALL

transmediale ist Gefördert von ein Projekt von

54321… RADICAL PHILOSOPHY CONFERENCE 2015

BERLINALE 2015

FIKTION

Gefördert von

BERLIN MONDIALE

SYNAPSE – DAS INTERNATIONALE KURATORENNETZWERK

In Kooperation mit

Titelbild: Natural History Museum, Łódź 2013 © Magda Kulak  Gestaltung: NODE Berlin Oslo

TIME & MOTION: REDEFINING WORKING LIFE


KARTEN T: +49 (0) 30 – 397 871 75 hkw.de/tickets HAUS DER KULTUREN DER WELT John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin T: +49 (0) 30 – 397 871 75 info@hkw.de hkw.de ANFAHRT S+U Hauptbahnhof S+U Brandenburger Tor U Bundestag Bus 100 + M85 hkw.de/newsletter facebook.com/hkw.de twitter.com/hkw_berlin

ÖFFNUNGSZEITEN täglich 10 – 19h SHOP Mi – So 12 – 19h

RESTAURANT Auster täglich 10 – 19h Das Haus der Kulturen der Welt ist ein Geschäftsbereich der Kultur­veranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Intendant: Bernd Scherer Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Programmstand: 1.12.2014; Änderungen vorbehalten Wegen Baumaßnahmen ist die John-FosterDulles-Allee bis Februar teilweise gesperrt. Die Zufahrt zum HKW ist frei, Parken ist nur begrenzt möglich. Die Buslinie 100 wird umgeleitet, bitte nutzen Sie die Haltestelle »Platz der Republik«. Mehr Infos unter bvg.de


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