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52 8 Das widufix Wirtschaftsmagazin


Die Festtage? Sind für Sie noch lange nicht im Blick – oder? Erst einmal weiterhin den eigenen Puls ignorieren, den Druck erhöhen. Muss ja noch so viel fertig werden. Vor allen Dingen Sie selbst. Dann der freie Fall. In ein Fest, in einen Jahreswechsel. In die große leere. Normal? Ist das vielleicht. Für Sie. Für uns schon lange nicht mehr.Was auch für Sie bald normal werden kann, wenn Sie dem Druck irgendwann entkommen, und wieder genießen – ganz gleich ob vor, während oder nach dem Jahreswechsel.

gern auch mittendrin im jahr.

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SIND WIR NICHT ALLE EIN WENIG EXOTISCH? ODER BESSER: WÄREN WIR ES NICHT GERNE. UND SCHAFFEN ES DANN DOCH NICHT? AUFSTEHEN UM 6.30, MITTAG UM 13, ABENDBROT UM 19, BETTGEHEN UM 23. GEHT ES NICHT VIELLEICHT DOCH EIN WENIG EXOTISCHER? ES GEHT. WIE, LESEN SIE IN DIESER AUSGABE UNSERES 52 8 MAGAZINS – ENTWEDER IN DER GEDRUCKTEN, ODER DER APP-FORM. DARIN LERNEN SIE MENSCHEN KENNEN, DIE EINEN ETWAS ANDEREN WEG EINGESCHLAGEN HABEN UND DAMIT SEHR GUT GEFAHREN SIND. EIN HEFT ALSO ÜBER EXOTISCHES, ÜBER DINGE UND MENSCHEN, DIE NICHT ALLTÄGLICH SIND. SO WIE WIR. UND SIE.


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WAS DEN KREIS AUSMACHT? DAS ZEIGT SICH VOR ALLEM AN EINER STELLE. IN DEN KÖPFEN DERER, DIE HIER ETWAS BEWEGEN. Sehr geehrter Herr Manz, was macht das Leben hier im Kreis Herford aus? Christian Manz: Es ist wohl die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Prägungen in den Städten und Gemeinden, in unserer Industrielandschaft, in den Gewerbebetrieben. Diese Vielfalt zeigt sich auch in den Menschen, in der Bevölkerungsstruktur. Und genau das zeichnet das Leben bei uns aus. Dennoch gibt es wohl viele, die nicht dazu bereit sind, aus einer Metropole, aus einem Ballungsgebiet zu uns zu kommen. Wie begegnen Sie diesen, was entgegnet man solchen Vorurteilen? Ich glaube nicht, dass das nur Vorurteile sind. Natürlich ist es so, dass junge Menschen heute über eine hohe Mobilität verfügen, dass der Trend einfach dahin geht, in Metropolen zu leben, sich von diesen anziehen zu lassen. Wir sind hier ein eher ländlich strukturierter Raum mit einer besonderen Siedlungsstruktur, dazu muss man auch stehen. Man sollte aber vielleicht den Menschen klar machen, dass das Leben in einem Ballungsraum ganz andere Anforderungen stellt. Was können wir bieten? Wir verfügen über mittelständische Unternehmen, über sehr gute Sozialstrukturen, aber auch über ein hohes Maß an Sicherheit. Das, was man als softe Infrastruktur bezeichnet, das haben wir hier. Da muss jeder für sich abwägen, wie er die Schwerpunkte in seinem Leben setzt.


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Solch eine Abwägung ist sicherlich meist eine, die in der Familie getroffen wird. Wie stellt sich der Kreis Herford vor allem für junge Familien dar? Wir sind ein Kreis, in dem die nächs-

dungen vieles schnell erreichen. Aber

te Kindertagesstätte wirklich nahe ist.

wir sollten diesen Bereich der Mobilität

Wir haben auch bei der U3-Betreuung

nicht überbewerten. Wichtiger ist, dass

gute Quoten – tun also sehr viel für jun- wenn sie familiengeführt sind, so kost- wir im Bereich Internet und dessen ge Familien. So haben wir auch über- bar für uns sind, weil sie für Verläss- Leistungsfähigkeit noch mehr zulegen schaubare Schulgrößen, das spüren die

lichkeit stehen. Sie sind bodenständig, – da werden die Anforderungen an die-

Kinder doch sofort. All diese Pluspunk- wägen ab, die schaffen es eben auch in

se Datenautobahn von morgen immer

te sollte man in seinen Gedankenpro- der Krise, diese gut zu überstehen. Die- größer werden. Da hoffen wir, schnell zess mit einbeziehen – und letztlich

se Unternehmens- und Denkstruktur

weiterzukommen, das Netz noch brei-

auch die höheren Lebenskosten in einer

hat uns ermöglicht, die Nase vorne zu

ter auszubauen und schneller machen

Großstadt mit einberechnen und dann

haben. Auf diese Vielfalt müssen wir

zu können.

entscheiden, wo die Lebensqualität in

aber aufmerksam machen; schauen

der Gesamtschau individuell am größ- Sie sich unsere mittelständischen Un- Heute ist der Wechsel eines Arbeitsten ist.

ternehmen im Bereich Technik und

platzes fast schon normal, werden

Maschinenbau an, da brauchen wir

selten Karrieren in einem Unterneh-

Wie begegnen Sie dem Einwand,

uns sicherlich nicht zu verstecken. Da

men gemacht. Ist auch das etwas,

dass eine große Karriere im Kreis

könnten wir unsere Vorzüge, unser

an das man sich gewöhnen muss?

nicht zu machen ist, dass es viele

Können manches Mal ruhig mutiger

Ja, das wird seltener. Erst einmal gibt

junge Menschen wegzieht?

herausstellen.

es die räumliche Mobilität. Wenn man

Wenn jemand erst einmal den Sprung

vor 20 Jahren gesagt hätte, dein Ausbil-

über unsere Region hinaus gemacht hat, Wie sehen Sie das kulturelle und

dungsplatz liegt in Bielefeld oder Pader-

dann wir es sehr schwer, ihn wieder

das Freizeitangebot im Kreis?

zurückzuholen. Den haben wir dann

Diese Frage wird wohl von Generati- das ist ja weit. Heute ist das etwas eher

meist – wenn man so will – an die

on zu Generation anders beantwortet. Normales. Wir haben Unternehmen im

Großstadt verloren. Dennoch verfügen

Meine Meinung ist, dass die Mobilität

Kreis Herford, in denen mehrere Ge-

wir immer noch über eine erstaunlich

bei jungen Menschen eine deutlich

nerationen tätig waren. So etwas wird

hohe Quote an jungen Menschen hier

höhere Rolle als zu meiner Jugendzeit

sich verändern, das merken wir auch

born, dann hätten viele gesagt: Oh Gott,

im Kreis. Die müssen einfach die Chan- spielt. Entfernungen schrumpfen da- in den Verwaltungen. Wer weiß schon ce ergreifen, die sich ihnen hier bietet. durch immer mehr, 50, 60 Kilometer Wir haben doch auch sehr große und

garantiert, dass er heute von der Aus-

sind doch heute kein wirkliches Pro- bildung bis hin zur Rente im gleichen

renommierte Unternehmen im Kreis, blem mehr. Wir haben eine gute Inf- Betrieb arbeiten wird? Das wird eher die beispielsweise duale Studiengänge

rastruktur, wir haben Marta, Museen, selten, das muss man nicht bedauern,

anbieten, die erkennen, Chancen und

Theater, die Nordwestdeutsche Phil- das ist der Trend der Zeit und eröffnet

Karrieren bieten zu müssen – und das

harmonie, das Sport- und Freizeitan- andere Perspektiven.

auch tun. Unser Bemühen muss es sein, gebot – all das ist schon gut und auf junge Menschen über die Ausbildung, hohem Niveau. Manchmal glaube ich

Apropos Auszubildende. Früher ha-

das Studium, dieFamiliengründung

aber, dass selbst der eine oder andere

ben Sie um jeden Ausbildungsplatz

hinaus im Kreis Herford zu halten.

von uns nicht weiß, was es in unserem

gekämpft, heute hat man fast das

Kreis alles gibt, welche Möglichkeiten

Gefühl, dass es andersherum ist,

ihnen hier geboten werden.

dass qualifizierte Auszubildende

Typisch für die Menschen, für die Unternehmen im Kreis ist ein gewisses Understatement, das hier stark

Mangelware sind. Und wie schätzen Sie die verkehrs-

Ja, es wird viel diskutiert über die Qua-

gepflegt wird. Ist so eine Einstellung

technische Anbindung ein?

lifikation von Azubis, es mag ein Thema

in der heutigen Zeit nicht überholt?

Von den Fernstraßen her ist diese si- sein, dass bestimmte Grundqualifikati-

Das ist die ostwestfälische Mentalität, cherlich optimal. Die Autobahnen A30

onen fehlen. Das müssen die Bildungs-

wir haben einige Unternehmen von

einrichtungen angehen, das muss man

und A2 sind in beiden Himmelsachsen

Weltruf hier im Kreis und es sind ge- die Topverbindungen. Über die Bun- schon ernst nehmen. Wo wir unwahrrade diese Unternehmen, die ja gerade

desbahn lässt sich mit guten Zuganbin- scheinliches Potenzial haben, ist bei


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Als Landrat haben Sie auch viel Kontakt zu denen, die hierhergezoden Ausbildungsplatzberufen in den

gen sind, die nur zu Besuch kommen.

technischen Bereichen. Ganz viele Azu-

Wie nehmen die den Kreis Herford

bis bemühen sich meist um ganz weni-

wahr?

ge Berufe, wir sehen da ein Verhältnis,

Wenn wir einmal Besuch haben und

bei dem sich 90 Prozent der Bewerber

mit ihm durch das schöne Ravensber-

für 10 Prozent der Berufe interessieren. was sie mit dem Kreis verbinden. Da be- ger Hügelland fahren – was wir ja übWenn man sich dann die Vielfalt – es

kommt man häufig die Antwort: Das ist

rigens gar nicht mehr wahrnehmen –,

sind einige hundert – der Ausbildungs- doch, wo Marta ist. Wir müssen einfach

dann sagen die immer: Ist das bei euch

berufe im Herford anschaut, dann kann

noch mehr unsere Stärken stärken und

schön. Das muss doch eine Ermutigung

ich nur jeden dazu einladen, sich diese

nicht unsere Schwächen herauskehren. für uns sein.

auch einmal anzuschauen. Das erfor- Da könnten wir ruhig noch etwas ofUnternehmen klagen heute zuneh-

dert aber, dass man von bestimmten

fensiver und mutiger vorgehen. Da gibt

Leitbildern abrückt und offener wird.

es noch Potenzial, uns als attraktiven, mend d ­ arüber, nicht mehr genügend

Der Kreis Herford liegt zwischen

darzustellen.

überschaubaren, ja liebenswerten Kreis Osnabrück, Bielefeld, Hannover.

Fachkräfte zu finden. Was entgegnen Sie denen? Wir haben ein unwahrscheinliches Po-

Sollte man also auch versuchen,

Dennoch ist gerade die Nordwest-

sich mit diesen Städten auf Augen-

deutsche Philharmonie, ist Marta

Sockel. Wir machen Übergangsma-

höhe zu bewegen?

nicht unumstritten.

nagement für den Bereich Schule/Beruf,

Wir sind gut beraten, regionaler zu

Das Standing der beiden Einrichtungen

auch unsere Unternehmen engagieren

denken. Die Zeiten etwa, dass eine

wäre sicherlich einfacher, wenn wir

sich unwahrscheinlich, um Werbung

tenzial an jungen Leuten, einen breiten

Stadt sich in der Region alleine sieht, alle in Wachstumszeiten leben wür- für sich zu machen. Der junge Mensch sind längst vorbei. Es ist ein guter An- den. Aber jeder Sponsor, jeder Träger

muss einfach auch mal bereit sein, tra-

satz, OWL-weit zu denken. Dabei ist es

schaut sich seine Kostenentwicklung

dierte Vorstellungen über Bord zu wer-

natürlich wichtig, sich innerhalb dieser

an. Da ist es wohl normal, dass jede

fen. Auch das gehört zu einer modernen

Region im Wettbewerb gut darzustel- Ausgabe erst einmal auf den Prüfstand

Gesellschaft. Maßnahmen gibt es sehr

len. Aber es wäre vermessen, noch wei- kommt. Wichtig ist aber, dass wir im- viele – und diese werden wir noch inter darüber hinauszuschauen, etwa an

mer wissen, wie wir wahrgenommen

Hannover zu denken. Wir wollen uns

werden, was in der Außenwirkung eine

tensivieren.

als Kreis in Ostwestfalen nicht einer

gewichtige Rolle spielt. Gerade die Phil- Wie fällt also Ihr Fazit für

Identität anschließen, weil wir sonst

harmonie und Marta sind zwei Dinge, den Kreis Herford aus?

träge werden. Und genau das wollen

die weit über unsere Grenzen hinaus

Man kann hier sehr gut leben. Aber

bekannt sind. Vielleicht gilt auch hier

darauf wollen wir uns nicht ausruhen.

und sollten wir nicht tun.

der Spruch, dass manches Mal der Pro- Wir sehen uns in einigen Projekten als Generell zeigen Sie ein positives Bild

phet im eigenen Land nichts oder nur

des Kreises auf. Gibt es dennoch et-

wenig zählt.

was, das Sie sich wünschen würden? Wir sollten unsere Wahrnehmbarkeit

Mittler zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern und wollen das noch ausweiten. Unternehmen haben ein Recht

Haben Sie eigentlich selbst einmal

darauf, dass man sie stärkt, dass man

schärfen. Wir sind durch die Medien- daran gedacht wegzuziehen, den

ihnen optimale Bedingungen schafft

landschaft fokussiert, uns an bestimm- Kreis zu verlassen?

und bietet. Das gilt übrigens auch für

Nein, von Geburt an lebe ich hier – und

die Verwaltung, auch da werden wir

jeder Leuchtturm hat auch ein Umfeld, auch meine Familie. Ich bin ein sehr

ten Leuchttürmen zu orientieren. Aber

viele Fachkräfte benötigen, auch da

das ich mir genauer anschauen würde. familienbezogener Mensch und könn- müssen wir hart arbeiten, um diese OWL ist wirklich ein Markenzeichen, te mir einfach nicht vorstellen, da zu das einem erst bewusst wird, wenn

auch in den kommenden fünf, sechs

leben, wo meine Familie, meine Ver- Jahren zu finden und für uns zu be-

man Menschen von außerhalb fragt, wandtschaft nicht lebt.

geistern.


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Der erste Blick von Sebastian Spehr fällt, wie könnte es anders sein, auf die Hüftregion. Wenn der sich da abzeichnende Gürtel einer ist, bei dem die Farbe schon abgewetzt, das Loch im Leder stark ausgeweitet ist, dann weiss Sebastian Spehr: Das mag ein netter Mensch sein. Von Mode aber? Hat er nur wenig Ahnung. Vor sieben Jahren, als er hier bei Schuchard & Friese angefangen hat, hatte er die selber nicht. Also ein bisschen schon, er kam ja aus der Textilbranche, war gerade in die Beratung gewechselt. Aber ein Gürtel? War damals für ihn ein

geben könne. Oder die auch umsetzen

Riemen Leder mit einer Schnalle dran. wolle. Er wollte. Und ist geblieben. Es Dabei ist er doch viel und weit mehr. habe etwas gedauert, ehe er so richtig Weiß er heute. Damals aber war der

angekommen sei, in der Welt der Gürtel.

Gürtel das, was er ein No-interest-Pro- Mit breiter Brust davon erzählen konndukt nennt. Eines, das man halt trägt. te, dass er beim Marktführer arbeitet. Weil sonst die Hose rutscht. Er hat also

Den leider keiner kennt. Als seine Be-

aus der Vogelperspektive drauf geguckt

kannten und Freude in Stuttgart, der

auf das Traditionsunternehmen aus

damaligen wie heutigen Heimat Spehrs,

Löhne, bei dem schon 1896 das Herz

fragend und skeptisch die Augenbrauen

zu schlagen begonnen hat. Hat beraten

hoben, als er den Firmenname erwähn-

und schlaue Tipps gegeben. Und wur- te, da hat er sie gleich aufgefordert, erst de irgendwann gefragt, ob er nur Tipps

die Schnalle, dann den ganzen, den


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eigenen Gürtel zu lösen. Und siehe da:

Verkaufsflächen gelte es, wie Sebastian

Innen fand sich das S und das F, alles

Spehr das nennt, zu bespielen. Und das

eine Frage der Wahrscheinlichkeit, wer

mit dem immer gleichen Produkt, das

so viel verkauft, der wird auch so häufig

doch immer wieder anders aussieht.

getragen. Dabei tragen nicht alle Gür- Es sind die kleinen, fast nicht wahrzutel, die das Werk in Löhne, die Werke

nehmenden Dinge, die aus einem ganz

in Süddeutschland, das in der Türkei

passablen einen wirklich guten Gürtel

verlassen, diese beiden Buchstaben und

machen. Das beginnt bei dem Leder,

das kaufmännische Und. Sie haben hier

das eben nicht eines ist, das fast schon

jede Menge Lizenzverträge, fertigen für

synthetisch gleichförmig aussieht,

die großen, die bekannten, die teueren

sondern auch mal natürlich faltig aus-

und billigen der Branche. Aber davon

schauen, eben wie ein Unikat, ein Na-

soll nicht die Rede sein, sagt Sebastian

turprodukt daher kommen darf. Win-

Spehr. Es solle lieber um den S&F-Gür- zige und vor allem wenige Stiche halten tel gehen, um den, der mehr Umsatz pro

die Schnalle an dem Lederriemen, hier

Quadratmeter im Warenhaus bringt als

noch eine farbliche Nuance, da noch

jede andere Textilie. Es brauche ja nur

eine sich absetzende Naht. All das ent-

einen laufenden Meter und schon glän- standen durch viel, sehr viel Handarzen die Schnallen um die Wette, greift

beit. Wer mit Sebastian Spehr durch

der zu, der weiß, dass der Gürtel zum

die Löhner Produktionshalle spaziert,

Schuh passen sollte, hier ein schmales, der riecht das Leder, der bestaunt die aber doch aussagekräftiges Accessoire

Arbeitsplätze, an denen noch Scheren,

auf den Modebewussten warten. Der

Messer, Metalllineale und Zentimeter-

Mann hat im Schnitt vier bis sechs

maß aufgereiht liegen. Viele dutzend

Gürtel, die Frau vielleicht 20. Beides

Handgriffe sind notwendig, ehe aus

in der Tendenz steigend. Er selber? Si- den Materialien ein S&F Gürtel wird. cherlich 60, 70. Sebastian Spehr muss

Ein paar Meter weiter das Heiligste,

schließlich wissen, wie sich das Stück

die Designabteilung, an der Wand die

aus der neuesten Kollektion anfühlt, Moodboards, auf dem Tisch die neuswie es sich so macht, an der Hose, in

te Kollektion, immer ein knappes Jahr

der Schlaufe. Schuchard & Friese bie- dem Kalender voraus, kurz davor, vom tet längst das, was der Geschäftsfüh- Außendienst, von den um Mode und rer das RundumsorglosPaket nennt. Qualität Wissenden beurteilt zu werHier wird nicht nur geliefert und dann

den. Passt die Schnalle, ist der Stil ein

auf die nächste Bestellung gewartet. nicht zu aufdringlicher und doch ein Sondern aktiv besucht, nachgefragt, moderner? Fragen, die hier am Tisch erst die Kollektion in Schwung, dann

beantwortet werden. Das sei immer

die Ware auf die Fläche gebracht. Ein

noch ein spannender, ein herausfor-

engmaschiges Netz an Außendienst- dernder Augenblick, wenn die Kollekmitarbeiterbezirken spannt sich über

tion erst vorgestellt, dann festgezurrt

die Republik und darüber hinaus, 450

werde. Mittendrin, immer, mit ewig


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gleicher, unerreichter Erfolgsquote:

Schnalle nicht mit Präzision gefer-

Modell 320010. Der Kassenschlager, der

tigt werde. 59, vielleicht auch 69 Euro

Gürtel, der es auch schon mal auf eine

dürfe ein richtig guter, ein S&F Gürtel

80 Prozentquote bei den Verkaufszah- kosten, das sei der Normalkunde noch len im Männerbereich bringt. Schwarz, bereit auszugeben für ein Produkt, natürlich, klassisch im Stil, auch nicht

das er schätzt. Und dessen Namen und

wirklich verwunderlich. Er ist das, was

Hersteller nur wenige kennen. Spehr

Sebastian Spehr einen Umsatz- und

spricht dann von Riemen und von der

Stückzahlbringer nennt, der perfekte

Schließe, nimmt die Gürtel in die Hand,

Gürtel für den Anzugsträger. Um den

wendet sie, zeigt die Anschlüsse, be-

hat sich das Unternehmen nicht immer

geistert sich für sein Accessoire, das

gekümmert. Anfangs, als Spehr noch

erst langsam ins Bewusstsein nicht nur

in Wuppertal beheimatet war, ging es

Modebewusster gerät. Aber mit dem

los mit Hosenträgern. Und die vertreibt

Gürtel steigt auch die Bedeutung des

S&F noch heute, vor allem für die Post, Einstecktuchs, all der kleinen Dinge, die Bundeswehr, da also, wo die Hose

die Akzente setzen. Und auf die kom-

noch durch Träger vom Rutschen abge- me es ja an, eine Hose, eine Jacke, ein halten werden muss. Da liegt wohl auch

Hemd? Alles gewöhnlich, nicht wirk-

der Grund, warum der Firmensitz ver- lich die Persönlichkeit unterstreichend. ändert wurde, hier in Ostwestfalen saß

Beim Gürtel sei das ganz anders. Werde

die Zentrale der Post, gab es viele Ka- der mit Bedacht ausgewählt, dann sehe sernen, die auf die Hosenträger aus dem

vielleicht nicht gleich die ganze Welt,

Hause S&F setzen. Auch heute werden

ganz sicher aber der ganze Mensch an-

diese hier noch hergestellt, wohl eher

ders aus.

der Tradition denn dem wirtschaftli-

Wer sich mit Sebastian Spehr über

chen Denken folgend. Das Augenmerk

Mode im Allgemeinen und Gürtel

gilt heute fast ausschließlich dem Gür- im Speziellen unterhält, der vergisst tel. Daumendicke Lederhäute warten in

schnell, dass er eigentlich noch gar

den Werkräumen darauf verarbeitet zu

nicht so lange in der Branche tätig ist.

werden, im Lager hängen tausende von

Aber er lebt sie – allerdings auf eine

Gürteln, glänzen, duften vor sich hin

zurückhaltende, wohl dem Schwaben

und warten darauf, durch ein ausge- angemessene Form. Die aber passe gut klügeltes Warenleitsystem in Windes- zum Ostwestfalen, da seien sich die eile zum Kunden gebracht zu werden.

beiden Menschenschläge schon sehr

Wer mit Sebastian Spehr in den

ähnlich. Dabei staunten die neuen Kol-

Showroom geht, der merkt, wie sehr

legen nicht schlecht, als Spehr anfangs

er in der Materie aufgeht, wenn Blick

sein Licht morgens im Büro anschalte-

und Finger über filigrane Silberschnal- te und viel zu spät abends immer noch le streichen, wenn er hervorhebt, dass

nicht ausschalten wollte. Sebastian

es kaum etwas Schlimmeres gebe, als

Spehr ist einer von denen, die hier ar-

wenn die Nähte nicht mit Liebe, die

beiten und doch nicht hier leben. Wir


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besuchen ihn an einem Freitagmittag, manches Mal schon um, gab Tipps und das Unternehmen wirkt schon leer, in

sah doch zu, wie da zwar zustimmend

der Sakkoinnentasche Spehrs versteckt

nickend aufgenommen, aber doch nicht

sich schon die Bordkarte für den Heim- umgesetzt wurden. flug. Er ist einer von denen, die seit Jah-

Im Beruf fühlt sich das genau um-

ren im Hotel wohnen und am Wochen- gekehrt an. Wenn du nur ein Stratege ende zuhause in der Nähe von Stuttgart

bist, dann hast du mit dem Thema Gür-

leben. Kein Gedanke daran, hierher

tel nicht wirklich viel Spaß. Aber um

zu ziehen. Die Jüngste geht noch zur

genau den gehe es. Darum, sich daran

Schule, der eigene Radius ist eh einer, erfreuen zu können, wie perfekt ein der geprägt ist von der Reiserei, mal

Gürtel gearbeitet sein kann. Und eben

ins Schwäbische, dann runter in die

auch, sich mit einem stieseligen, wie

Türkei und zurück nach Löhne. Dann

Spehr das nennt, Gürtel sich das ge-

also so lange im Alltag arbeiten, wie es

samte Outfit, den ganzen Look kaputt

Kollegen, Konzentration und Kraft her- zu machen. Treu sei S&F seit 115 Jahgeben und dann rüberfahren ins Hotel, ren dem Fachhandel, kein Online-, essen, schlafen, arbeiten. Aber find mal

kein Outlet-Shop. Es ist die Tradition,

ein Hotel, das dir genau das bietet? Hat

die das Unternehmen bestimmt. Und

sich Sebastian Spehr schon häufig ge- doch und gerade deshalb dafür sorgt, fragt. Eines, das das verinnerlicht hat, dass die neue Kollektion immer wiewas die S&F Gürtel auszeichnet. Stil. der eine moderne, so nie da gewesene Ganz schlicht. Und scheinbar doch

ist. Was wohl auch dafür sorgt, dass

nicht einfach. Wo der Waschlappen

Sebastian Spehr immer seltener erst

keiner ist, der mit Werbung bestickt

skeptisch, dann auch kritisch auf Gür-

ist, das Essen langweilend und in der

tel schauen muss, die „längst den Weg

Auswahl beschränkt und wiederkeh- in die Alterkleidersammlung gefunden rend ist. Das unterscheide dann doch

haben sollten“.

die eigentliche von der Arbeits-Heimat. Die Hotelkultur in Ostwestfalen? Die verstehe ich nicht. Sagt Spehr und versucht erst gar nicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. So zog er

Ein Gürtel? Ist ein Riemen und eine Schnalle. Für den Unwissenden. Für alle anderen: viel, viel mehr. Und für Sebastian Spehr? Eigentlich alles.


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GEWONNEN. Einfach so.

Ohne sich Hoffnungen zu machen. Ohne dran zu glauben, dass man hier, gegen solch eine Konkurrenz bestehen kann. Auf internationalem Terrain. Gegen die Macher der digitalen KundenMagazine von Land Rover, von Jaguar und Mercedes-Benz. Der Digital Magazine Award ist der bekannteste in der Branche. Und der größte. Einer, an dem die ganz Großen teilnehmen. GQ, Wired, Al Jazeera, Cineworld – alle waren sie am Nikolaustag in den Londoner Stadtteil Camden gekommen. Hatten sich eingefunden in einem ehemaligen Reitstall, der jetzt zur In-Disco umgebaut worden ist. So wie wir. Wir traten in der Kategorie „Customer Magazine of the Year“ mit der von uns komplett gestalteten und programmierten App des 52 8 Magazins „24 Stunden“ an – und setzten uns gegen die vielköpfigen Agenturen durch, die etwa für iTunes, für internationale Autohersteller arbeiten. Am Ende reichte es zu einem „Highly Commended“ und Platz zwei. Einfach so.

Die Firma hoch5 next GmbH & Co. KG gründeten wir im Sommer. Die ersten Apps laufen längst im Apple App Store, bei Google Play. Sowas nennt man nicht Frühstart. Sondern Schnellstart. Heute sind wir die Agentur in der Umgebung, die sich nicht nur um eMagazine, sondern auch um die Erstellung von Apps jeglicher Art kümmert. Und das immer mit dem von hoch5 gewohnten, vollen Service. Inhalt, Fotos, Gestaltung? Immer Teil des Angebots. Um eine App zu schaffen, die überzeugt. Und vielleicht auch bald schon ausgezeichnet wird.


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Wer das Zuhause von Klaus Harms, seiner Gattin und deren Pferden sucht, der fährt schnell daran vorbei. Erkennt man doch von der Straße nur schwer, dass sich hier, direkt in der Kurve der nicht wenig befahrenen Straße, ein Haus mit Stallanlagen befindet. Aber wer dann in die richtige Einfahrt einbiegt, vorne in die Garage rein- und hinten wieder rausgeht, dem eröffnet sich die Welt von Klaus Harms.


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Da stehen drei wunderschöne Pfer- lange im Dienste des Reiters in bester

reitet, braucht ein dickes Fell, wie es

de aus eigener Zucht. Da gibt es einen

Gesundheit leben kann, ohne Schaden

die Pferde von Natur aus einrichten“,

großzügigen Reitplatz und saftige Wie- davonzutragen“, erklärt der 75-jährige

sagt Herr Harms und ergänzt: „Wir

sen zum Weiden. Und da ist vor allem

Pferdeliebhaber, „Reiten hat schließlich

sind Naturreiter geblieben – bei Wind

ein gewachsener Fachmann, einer, der

den Sinn, das Pferd in seiner Muskula- und Wetter.“

sein Leben zusammen mit seiner Ehe- tur zu entwickeln.“ Und dafür braucht

Und genau das zeigt die Facette

frau den Pferden widmet. Dem Tier

es nicht nur das wettbewerbsorien- einer Mentalität, die Herr und Frau

und dem Sport. Denn das lässt sich für

tierte Turnierreiten. Ein Pferd braucht

Harms selbst als westfälisch bezeich-

Klaus Harms in keiner Weise vonein- vor allem die vielseitigen reiterlichen

nen: „Die Menschen hier sind gerade

ander trennen. Als pferdebegeisterter

durch ihre Natürlichkeit so besonders.

Betätigungen. „Jedes Pferd muss nach

Junge kam er nach Ostwestfalen und

den Regeln der Reitlehre ausgebildet

Hier herrscht eine Verbindlichkeit und

lernte seine Frau Marlies kennen. Ihr

werden, ob es nun auf den Turnieren

Verlässlichkeit, das macht das Leben

ehemaliges Elternhaus ist auch jetzt, um Dressur oder Springen geht oder

hier aus.“ Dass diese Verbindlichkeit

über 60 Jahre später, das gemeinsame

ausschließlich in der Landschaft und

auch dem Tier gegenüber unverzicht-

Heim. In den Fünfzigern haben sie im

im Wald geritten wird“, so Klaus Harms

bar ist, ist eine Herzensangelegenheit

Hinterland des Wohnhauses die Mög- überzeugt. Dass die ­Voraussetzungen

von Klaus Harms. Um das zu vermit-

lichkeit zur Pferdehaltung genutzt. Und

dafür rund um den Stall die besten sind, teln, versucht er, wann immer möglich,

das ist noch immer so.

auch davon ist Klaus Harms früher wie

Klaus Harms ist heute mit 75 Jahren

auch Kindern und Jugendlichen das

heute überzeugt. Denn obwohl die Be- Reiten nahezubringen.

Ehrenvorsitzender des Bünder Reit- siedlung in den letzten Jahrzehnten vereins. Er ist auch Richter auf Reit- dichter geworden ist, findet man hier turnieren, im Kreisreiterverband und

im Kreis Herford weiterhin viel freies

in mehreren Gremien der deutschen

Gelände: Wege, Wälder, Stoppelfelder.

Pferdesportorganisation aktiv. Wer „Es ist wichtig, dass die Pferde die Umkönnte da also überzeugender sagen:

welt wahrnehmen können und auch in

„Hier im Kreis Herford ist die Keimzel- der Natur die Jahreszeiten miterleben.“ le uralter überlieferter Pferdebegeiste- So ist der Witterungswechsel der Jahrung.“ Er selbst ist folglich einer von der

reszeiten für die Gesundheit der Pferde

ganz alten Schule. „Von der ganz alten

unerlässlich. „Wer im Winter draußen

Reitschule“, wie er selber sagt. Und meint damit vor allem die wichtigste überlieferte Reitregel. Die Regel, die für ihn über allem steht. „Man muss ein Pferd so reiten, dass das Tier möglichst

Die Liebe zum Tier, die muss allerdings aus dem tiefsten Inneren kommen. „Wer reiten möchte, den muss das Tier Pferd faszinieren“, sagt Klaus Harms. Und was fasziniert ihn selbst eigentlich so sehr an Pferden? „Das ist schwer in Worte zu fassen“, antwortet er nachdenklich, streicht dann über den Hals seines Pferdes und sagt: „Fühlen Sie selbst. Was gibt es Schöneres!“


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Wer das Gerbereimuseum in Enger besucht, der schaut bei der Anfahrt erst verwundert auf sein Navigationsgerät und dann in die enge Strasse, in die er gerade geschickt wurde. Hier soll ein Museum stehen? Mitten im Wohngebiet, ohne grosses Leuchtzeichen, ohne aufwändige Hinweisschilder, kein gläserner Eingangsbereich, nicht einmal ein echter architektonischer Hingucker?

Schlichte Buchstaben auf grauen Putz leiten dem, der genau hingeschaut hat, den Weg in ein Museum, das eigentlich eher eine stillgelegte Produktionsstätte ist. Die Familie Sasse hatte hier das Gerbereihandwerk über mehrere Generationen ausgeübt, hatte in einem Haus gearbeitet und gelebt, das sich mitten ins Wohngebiet duckt, das ein Innenleben beherbergt, das von außen nicht vorstellbar ist. Große Maschinen lagern hier, riesige Fässer, in denen das Fell bearbeitet wurde, ehe am Ende das fertige Leder verkauft werden konnte. „Uns war allen klar, dass es immer ein Wehklagen gibt, wenn Dinge verschwinden. Nur dass dieses Klagen eigentlich erst dann einsetzt, wenn es schon zu spät ist“, sagt Winfried Flakowski, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des Fördervereins, der sich dann doch noch rechtzeitig bildete. Der mit dem Denkmalschutz sprach, Investoren suchte und fand und am Ende nicht nur ein Gerbereimuseum eröffnen konnte, sondern oben im renovierten Dachgeschoss auch noch Raum für Ausstellung, für Kleinkunst, für Kulturelles und Intellektuelles schuf. „Wir waren alle nicht vom Fach – und uns doch sicher, dass wir hier etwas Vergangenes für die Zukunft bewahren sollten und wollten“, so Flakowski, der jetzt neugierige Besucher, ganze Schulklassen, Ehemalige, die mit dem Gerbereihandwerk zu tun hatten, und Nachbarn begrüßen kann, die einfach mal schauen wollen, was sich hinter der rustikalen Fassade versteckt. Monitore zeigen in bewegten Bildern, was früher hier geschaffen wurde; das Licht ist ein punktuell gesetztes, die Atmosphäre eine, die nicht nur erahnen lässt, dass die Arbeit hier eine schweißtreibende, eine kräftezehrende war. Ein Stockwerk höher dann das genaue Gegenteil: ein großer, lichtdurchfluteter Raum, Cafékonzerte finden hier statt, Kunstwerke hängen an den Wänden, Lesungen durchdringen die Stille. Es sei der Kontrast, von dem beide Geschosse, beide Projekte zehrten, weiß Winfried Flakowski, der von März bis November mit seinen Vereinskollegen den Betrieb aufrechterhält, samstags und sonntags die schweren Museumstüren öffnet und den Einblick ermöglicht. Angekommen am Ziel sind die, die hier in der Umgebung wohnen und sich nicht vorstellen konnten, dass die einzige Gerberei der Umgebung nicht nur dichtmachen, sondern gleich ganz verschwinden würde, dennoch nicht. Den Großteil der ehemaligen Produktionsstätte haben sie renoviert, nebenan aber wartet noch ein weiterer Abschnitt, der jetzt nur durch eine daumendicke Glasscheibe im unrenovierten Zustand zu bestaunen ist. Das soll sich ändern. Wenn das Finanzielle geregelt, das Handwerkliche vergeben, die Eigeninitiative organisiert ist. Wobei die Reihenfolge eine andere sein wird. An Eigeninitiative schließlich mangelt es hier im Förderverein nicht.


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IMMER NUR DURCH DAS WASSER PFLÜGEN UND DIE KACHELN ZÄHLEN? HABEN DIE MÄNNER VOM LÖHNER WASSERBALLVEREIN UND SCHWIMM-CLUB „AQUARIUS“ LANGE ­GENUG GEMACHT. ALSO GREIFEN SIE LIEBER ZUM BALL UND WUCHTEN IHN INS TOR.


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Wer die erste Herrenmannschaft beim

anschaut, wie sie schnaufen, der kann zu-

Training besucht, der sieht sich Männern

mindest erahnen, wie kräftezehrend diese

gegenüber, zu denen die meisten auf-

Sportart ist. Vielleicht ist das ein Grund,

schauen müssen. Hochgewachsen, breites

warum es immer weniger von ihrer Sorte

Kreuz, die Umkleidekabine kurzerhand

gibt. Zwei Herrenmannschaften und eine

ins Freie verlegend. Also reingeschlüpft in

Jugendmannschaft aus Löhne tragen sich

die Badehose, reingesprungen in das Löh-

heute noch in die Wettkampflisten ein,

ner Freibad, dessen Wasser eher unter dem

treffen sich zweimal in der Woche zum

Begriff „erfrischend“ denn unter warm zu

Training und wechseln im Winter in die

fassen ist. Erst einmal 400 Meter schwim-

Halle. Sprintstärke, eine kräftige Beinar-

men, die Muskeln lockern und doch

beit und eine ebensolche Schnellkraft sind

anspannen. Wer hierherkommt, der hat

das A und O in einer Sportart, in der es

meist eine ordentliche Schwimmerkarriere

ruppig, aber immer fair zugeht. Wer hier

hingelegt, zuckt beim Gedanken, sich über

ins Wasser steigt, der weiß, dass es um vie-

400 Meter einzuschwimmen, einfach mit

les, aber längst nicht um alles geht. Dass

den Schultern und nimmt die Bahnen auf

der ungewöhnliche Sport einer ist, dem

sich, um danach zu dem zu kommen, was

meist von echten Männern nachgegangen

den Wasserball ausmacht. Ein Blick auf

wird. Nur gibt es von denen leider zuneh-

die großen Hände der Wasserballer verrät,

mend weniger. Längst ist es schwierig ge-

warum sie kein Problem damit haben, die

worden, alle Positionen im Trainingsspiel

großen Bälle mit einer Hand zu fangen,

zu besetzen, nicht nur auf ein, sondern

dabei weiterzuschwimmen und mit hohem

eben auf zwei Tore zu spielen, den Wett-

Tempo wegzuwerfen. Wie anstrengend

kampf richtig nachzuahmen. Die Löhner

diese Sportart ist, lässt sich schon an der

sind vor allem in der Altersklasse der über

Spieldauer erkennen. Viermal acht Mi-

40-Jährigen stark, spielen da auf Bundes-

nuten netto lautet die Zeitvorgabe. Brutto

ebene, setzen auf ihren starken Rückhalt

werden daraus schnell mehr als eine ganze

und ihre Wurfgewalt in der Offensive.

Stunde, weil eben doch immer wieder

30 Sekunden müssen ausreichen, um den

abgepfiffen, unterbrochen und damit auch

Ball im gegnerischen Netz zu versenken,

die Zeit angehalten wird. Notwendig wird

dann ist die Offensivzeit vorbei. Nicht nur

das durch ein manches Mal dann doch zu

dann tragen auch die Aquarius-Wasserbal-

rüdes Einsteigen, auch wenn vieles erlaubt

ler die für ihre Sportart typischen Bade-

ist im Wasserball. Es ist eine Mischung aus

kappen mit den Ohrenschützern. Die sind

Handball und Rugby, wer den Ball führt,

nicht dazu gedacht, dass hier kein Wasser

der darf auch unter Wasser gedrückt, hart

in den Gehörgang fließt. Sondern dienen

angegangen werden, um ihm den Ball zu

als Schutz vor einem Schlag auf das Ohr,

entreißen oder ihn zumindest am Wurf zu

der dann durch das Wasser im Ohr schnell

hindern. Ein Torwart und sechs Feldspieler

zu einem Trommelfellplatzen führen

kämpfen so um jeden Meter Wasser, wer-

könnte. All das aber, die Gefahr und das

fen sich in die Würfe, hechten zum frei auf

Schlagen, solle man nicht überbewerten.

den Wellen tanzenden Ball. 30 mal 20 Me-

Es sei halt ein harter, aber fairer Sport. Er-

ter misst das Spielfeld, durchgehend zwei

zählen die Wasserballer noch, lassen sich

Meter Minimum tief und damit den Sport-

dann wieder ins Wasser gleiten und drehen

ler immer zum Schwimmen zwingend.

noch ein paar schnelle Kraulbahnen, ehe

Wer sich die Männer nach dem Training

das nächste Wurftraining ansteht.


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SIE IST DAS SPRACHROHR DER UNTERNEHMEN. SITZT IN DER KREISVERWALTUNG UND DOCH IST DIE KREISWIRTSCHAFTSINITIATIVE DAS BINDEGLIED ZWISCHEN VERWALTUNG UND UNTERNEHMEN, ARBEITET STETIG DARAN, DASS DIE KOMMUNIKATION DER VERWALTUNGEN IM KREIS NOCH TRANSPARENTER, NOCH SCHNELLER WIRD. 1996 gegründet, war das Ziel von Anfang an klar:

bietet Beratungsangebote für Jungunternehmer,

den Unternehmen ein Partner zu sein, ihnen best- für Existenzgründer, die „nur gut gewappnet, gut mögliche Rahmenbedingungen zu bieten, um die

vorbereitet in das Wagnis Selbständigkeit“ gehen

Wirtschaftskraft weiterhin auf hohem Niveau zu

sollten, wünscht der Geschäftsführer der Kreis-

halten. „Natürlich haben wir in unserem Kreis

wirtschaftsinitiative.

mit der Möbelindustrie eine herausragende Bran- Bis 2015 will er sich mit seinen Kollegen auch che vorzuweisen“, sagt dann auch Klaus Goeke, um den Ausbau der Ausbildungsplatzanzahl Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative des

kümmern, will dafür werben, dass auch den

Kreises Herford. Doch es gebe noch weit mehr zu

Schwächeren eine Chance gegeben wird, die

entdecken. Gerade der Branchenmix macht den

zusammenfinden, die auf Jugendlichen- wie auf

Charakter dieses Wirtschaftsstandortes aus, po- Unternehmerseite suchen. Und sich dann finden sitiv auch, dass mehr als 40 Prozent der Betriebe

sollen. „Wenn sich die Wirtschaft weiter so ent-

dem verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen seien. wickelt wie jetzt, gehen wir davon aus, dass sich „Wir haben heute viele familiengeführte Betriebe, nach 2015 das Bild umkehrt, dass wir dann eine die für Kontinuität und geringe Fluktuation ste- Kehrtwende erleben, dass mehr Unternehmen hen“, so Goeke. Der verweist gerne darauf, dass für

als junge Menschen suchen“, weiß Klaus Goeke

den Kreis Herford als Wirtschaftsstandort spreche, und ist auch auf diese Situation vorbereitet, will dass es hier sehr gut ausgebildete Fachkräfte gebe, auch hier helfen, die Probleme zu lösen. Fertig die zuverlässig und motiviert seien. Auch gebe es

oder richtig zufrieden? Kann er dennoch nicht

eine sehr gute Unterstützung für bestehende wie

sein. Denn immer gelte es, die Unternehmen

neu hinzukommende Unternehmen seitens der

noch besser zu unterstützen, Entscheidungen

Kommunen, des Kreises und nicht zuletzt durch

der Verwaltung zu forcieren, sie in eine Sprache

die Kreiswirtschaftsinitiative. Die erfindet sich

zu übersetzen, die auch der Unternehmer spricht.

immer wieder neu, bringt mit dem neuen Netz- Und vor allem: da zu sein, für die, die schon lange werk WiduMove Unternehmen und Mitarbeiter in

als Unternehmen hier oder gerade erst auf dem

Bewegung, stärkt Unternehmer mit Wurzeln in

Sprung sind. Was für Klaus Goeke daraus folgt?

anderen Ländern unter WiduMix den Rücken und „Arbeitslos? Werden wir ganz sicher nicht.“


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VIER HÄNDE, EINE AUFGABE. UND JEDE MENGE HANDARBEIT.

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Es ist ein fast normales Wohnhaus, das in der

gelernte Bäcker Georg Nicklaus schon

Schwartemeierstraße steht und in dem Seile

alt, könnte längst auf dem Sessel am

entstehen. Dünne aus Kunststoff, die dem Segler

Fenster sitzen und die Zeit, als er

die notwendige Sicherheit bei seinem Hobby

noch in der Bäckerei, später in der

geben, dicke Taue, an denen bunte Papagei-

Möbelbude arbeitete, an sich vorbei-

en hochklettern, signalrote Seilnetze, die im

ziehen lassen. „Aber ich muss ja noch

Schwimmbad die Schwimmer von den Nicht-

ein bisschen – und da kann er ruhig

schwimmern trennen. „Wenn man erst einmal

mithelfen“, sagt Elisabeth Nicklaus

genau hinschaut, dann sieht man, dass das

und lacht wieder – von Traurigkeit ist

Handwerk der Seilerei immer noch eine Berech-

hier in der Seilerei nichts zu spüren.

tigung hat“, sagt Elisabeth Nicklaus und lacht

Natürlich gebe es auch hier, gerade

dieses herzliche Lachen,

in der kalten Jahreszeit, Phasen, in

das die gesamte Werkstatt

denen das Auftragsbuch nicht über-

erfüllt. In ihr türmen sich

quelle. Aber dann ruft wieder die Frau

die Seilgebinde, mal lose

an, die in Enger professionell für Pa-

zusammengelegt, dann

pageien Futterplätzchen backt und in

fest verzurrt. Hierher, zur

ihr Portfolio längst auch die Taue aus

Seilerei Nowotny, kommen

Bünde aufgenommen hat, an denen

die Kunden schon seit 1873.

die Papageien so gerne emporklettern.

Finden hier das

Wichtig sei, dass diese eben nicht

passende Zubehör

aus Fernost kämen, nicht aus Kunst-

für das eigene Pferd,

stoff hergestellt seien. Hier habe die

für die Schaukel im

Naturfaser, meist aus Hanf hergestellt,

Garten. Man könnte

noch ihre Berechtigung. Wobei man,

meinen, dass das

„doch, das muss man schon sagen“,

hier nicht mehr so

nicht außer Acht lassen muss, dass

wirklich zeitgemäß

das Kunststoffseil doch fester, doch

sei, dass die alte Maschine, viele Jahrzehnte auf

tragkräftiger ist. Wer aber hierher-

dem Buckel, die aus vier bunten Kunststoff fäden

kommt, der will nicht nur maximale

ein Seil dreht, längst zum alten, zum unge-

Tragkraft bei minimalem Preis. Der

nutzten Eisen zählt. Aber der Kundenstamm,

will viel eher beraten werden, der will

die Nachfrage spricht eine ganz andere Spra-

ein Original, keine Meterware.

che. Ans Aufhören hätten sie nie gedacht, ans

20 Berufsjahre hat Elisabeth Nick-

Zumachen erst recht nicht. Schließlich hat auch

laus gebraucht, um sich mit der Idee

einer der Söhne dieses Handwerk erlernt, hat

anzufreunden, doch den elterlichen

den Meister gemacht, arbeitet heute als Seiler

Betrieb zu übernehmen. 20 Jahre, in

in der Schweiz. Und trägt sich doch mit dem

denen sie bei Staloton auf dem Büro

Gedanken zurückzukommen, einzuziehen in

saß, wie man so sagt, und sich keine

die Werkstatt, in der Handarbeit noch echte

ernsthaften Gedanken machte, wie

Arbeit mit der Hand ist. Man könne das auch

das zu Hause weitergehen sollte. Die

alleine machen, das Spleißen, das Aufknöpfen

Geschwister wollten nicht, der Vater

und dann wieder Verflechten eines Seils, sodass

konnte nicht, „da hat es sich einfach

am Ende eine Öse, eine Schlaufe entsteht. Der

so ergeben und plötzlich saß ich hier

Laie guckt nur staunend hin, wenn fl ink die

und habe mich um das gekümmert,

Enden auseinandergedreht und dann wieder

was mich meine ganze Kindheit lang

ineinander verwoben werden. Natürlich stehen

schon begleitet hatte“. Ihr Ehemann

hier auch Maschinen, die die zugekauften Garne

half mit, so gut er konnte, irgend-

im immergleichen Takt zusammendrehen, die

wann war die Idee geboren, dass sie

aus vielen kleinen ein dickes Seil entstehen

doch mit der kleinen Seilmaschine

lassen. Am Ende aber ist es die Handarbeit,

auf Handwerkermärkte ziehen und

die das Ehepaar auszeichnet. 77 Jahre ist der

sich und ihre Produkte vorstellen


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DAS ERGEBNIS DER EIGENEN ARBEIT KONNTE ELISABETH NICKLAUS SICH GERADE IM FERNSEHEN BEI DER OLYMPIADE ANSCHAUEN. „DA HABEN WIR EINIGE DER SPRING­HINDERNISSE BEI DEN REITERN MIT SEILEN AUSGERÜSTET“, ERZÄHLT DIE 61-JÄHRIGE, SCHAUT AUF UND LÄSST IHRE HÄNDE DOCH WEITER­ARBEITEN. SPLEISSEN NENNT SICH DAS, WAS SIE DA GERADE MIT EHEMANN GEORG MACHT, DOCH NICHT NUR DEN BEGRIFF KENNE HEUTE KAUM JEMAND, AUCH DAS SICH DAHINTER VERBERGENDE HANDWERK SEI EIN NAHEZU AUSGESTORBENES.


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könnten. Springseile für Kinder haben sie

die letzten überstehenden Kunststofffasern

so im Minutentakt zusammengedreht, rosa

zu veröden. Sie fahren raus in Turnhallen

für das Mädchen, schwarz-gelb für den

und ersetzen die dicken Taue, die von der

fußballbegeisterten Jungen. Eine bessere

Decke hängen und doch irgendwann in die

Werbung habe es nie gegeben, sei eigent-

Jahre kommen, von innen heraus morsch

lich auch nicht nötig gewesen. Zu häufig

und damit unbrauchbar werden. Ganz ans

kamen die wieder, die hier einmal gekauft

Ende kommt dann ein dicker, ein ganz

hatten. Die Treibgut hierherbrachten und

einfacher Knoten und das Kletterseil ist

die so aufgelesenen Schiffsseile repariert

wieder perfekt für den nächsten Ein-

haben wollten. Wer im Haus einen rusti-

satz. Dabei beherrscht Elisabeth Nicklaus

kalen Handlauf aus Hanfseil wünscht, der

noch ganz andere Knoten. Ein befreun-

ist hier ebenso richtig wie der, der – sicher

deter Kunde hat ihr mal auf einem Brett

ist sicher – auf ein echtes Abschleppseil

in Miniatur alle bekannten und weniger

im eigenen Kofferraum setzt. Dabei gibt es

bekannten Schiffsknoten angebracht.

rechts- und linksgedrehte Seile, zig Arten,

„Ich denke, die kann ich alle knoten – mit

die Enden zu verknüpfen. Aber all das

verbundenen Augen“, sagt die Frau mit

wisse ja niemand mehr, es komme auf das

den flinken Händen – und es klingt ganz

Ergebnis an, das müsse stimmen. Der Weg

normal, ganz sachlich. Wer sich sein Leben

dahin aber? Eigentlich eher zweitrangig.

lang dann doch irgendwie immer mit dem

Selbst Hängematten gibt es hier, Fuß-

Thema Seil beschäftigt hat, für den ist auch

ball- und Ladungssicherungsnetze, mal

der komplizierteste Knoten keine echte

dazugekauft vom norddeutschen Groß-

Herausforderung. Eine solche ist auch eine

händler, dann selber zusammengeknüpft.

feste Strickleiter nicht, die professionelle

Im Herforder Freizeitbad H2O ist gerade

Öltank-Reiniger nutzen und hier bekom-

ein Netz erneuert worden, 2.000 Knoten

men. Auch sie setzen auf Naturmaterialien,

waren nötig, um aus einem sehr langen Seil

weil die viel hitzebeständiger und damit

ein sehr großes Netz zu knüpfen. Alle Kno-

sicherer sind. Es ist ein Sammelsurium aus

ten, wie könnte es anders sein, natürlich

Spezialisten, die hierherkommen. Mal die,

per Hand geknüpft. Verschicken große Ma-

die wissen, dass das Seil für’s Segeln am

schinenbauer ihre neuen Produkte in alle

Dümmer, am Steinhuder Meer dann doch

Welt, dann sichern sie diese nicht mit In-

ein vielfaches mehr als hier kostet. Dann

dustrieware, sondern mit Seilen und Tauen

der Pferdeliebhaber, der eben nicht nur

aus dem Hause Nowotny. Wo der Unter-

sein Tier sicher, sondern irgendwie auch

schied zwischen Seil und Tau liegt? „In

standesgemäß führen möchte. Und eben

der Dicke“, erklärt Elisabeth Nicklaus und

auch der Erbauer der olympischen Pfer-

zeigt zum Vergleich ein gut 2,5 Zentimeter

dehindernisse, der weiß, dass es hier in

großes Stück zwischen Daumen und Zeige-

Bünde etwas gibt, was im weiten Umkreis

finger, das gerade noch als Seil durchgehe.

nicht mehr zu finden ist. Und wohl auch

Eine Norm aber? Gibt es nicht. Alles reine

noch lange zu finden sein wird. „Unser

Ansichtssache, nichts, über das sich zu

Sohn wird das schon weitermachen. Wäre

diskutieren lohne. Überhaupt scheint die

ja irgendwie dann doch zu schade, wenn es

Welt der Familie Nicklaus keine zu sein, in

unser Geschäft nicht mehr geben würde“,

der es hoch hergeht. Es läuft halt. So sitzen

sagen die beiden, spleißen weiter und wir-

die beiden sich auf den Holzstühlen gegen-

ken eigentlich nicht so, als könnten sie sich

über, greifen hier zu, knüpfen da zusam-

selbst ein Leben ohne Seile in den Händen

men, nehmen am Ende das Feuerzeug, um

vorstellen.


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WIR SIND MONATELANG DURCH DEN KREIS GEFAHREN, GERITTEN, GESCHWOMMEN, GERADELT, GERANNT. HABEN DIE BEGLEITET, IHNEN DAS DIKTIERGERÄT UNTER DIE NASE GEHALTEN, SIE FOTOGRAFIERT, DIE IRGENDWIE FÜR DEN KREIS HERFORD UND DOCH SELTEN IM RAMPENLICHT STEHEN.

Der Ostwestfale im Allgemeinen und der Herforder im Speziellen ist ja keiner, der aufspringt, wenn ein typisches Exemplar seiner Spezies gesucht wird. Am Ende, nach langen Recherchearbeiten, haben wir sie dann aber doch gefunden – und daraus eine daumendicke, knapp hundert Seiten starke Broschüre produziert. Die soll nicht nur Menschen aus dem Kreis darstellen, sondern das Leben darin. Und das soll vor allem demjenigen helfen, der noch nie hier war – und sich doch mit dem Gedanken trägt. Der des Jobs, der Stelle wegen erwägt, nach Herford zu ziehen. Und bei dem noch, nun, seien wir ehrlich, ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Eine Imagebroschüre also für alle die Personaler, Geschäftsführer, Mitarbeitersuchenden, denen am Telefon, im Gespräch die Worte, die Bilder, vielleicht manchmal auch die Argumente fehlen, um dafür zu werben, in den auf den ersten Blick eher unscheinbaren Kreis Herford zu ziehen. Diese Broschüre hier? Die ist dann schon eher der zweite, der intensive, der überzeugende Blick. Aufl age Nummer eins ist, man muss das so sagen, raus und weg. Aufl age Nummer zwei ist in der Planung. Und vielleicht denken ja auch Sie, dass so eine kleine Entscheidungshilfe in gedruckter Form für Ihre potenziellen Bewerber eine gute Idee ist. Und, besser noch, Sie sich gerne darin wiederfi nden, Ihr Unternehmen darin vorstellen möchten. Auch das ist problemlos möglich.

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01. FEBRUAR 2013

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Beginn: 09.00 Uhr

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Ort: August-Griese-Berufskolleg

Beginn: 13.00 Uhr

in Löhne

Ort: Stadtgarten in Bünde

23. JANUAR 2013

14. FEBRUAR 2013

Business-AKTIV

Unternehmer-Frühstück

der Unternehmerinnen-Initiative

Beginn: 09.00 Uhr

Beginn: 19.15 Uhr

Ort: Sparkasse Herford

Ort: Fa. SMV Sitz- und Objektmöbel GmbH in Löhne

26. FEBRUAR 2013

Stammtisch der IWKH-Oldtimergruppe 31. JANUAR 2013

Beginn: 19.00 Uhr

Werksbesichtigung

Ort: Café Finlandia

Mitsubishi HiTec Paper Europe GmbH

in Bünde

Beginn: 14.00 Uhr Ort: Mitsubishi HiTec Paper Europe GmbH in Bielefeld

07. MÄRZ 2013

„Geschäftsideen einfach rausholen…“ mit der Firma Dirk Bergmann GmbH Beginn: 18.00 Uhr Ort: Stadttheater in Herford


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Die junge Mitarbeiterin bei Mercedes Bollmeyer weiß all das natürlich – und so drückt sie uns die Schlüssel, für die es längst kein passendes Schloss mehr gibt – in die Hand und wünscht uns einen schönen Tag mit dem schönen Auto. Der CLS lässt sich also dank keyless go auch so öffnen, der Sitz fährt surrend in die richtige Postion und der Blick schweift durch ein Fahrzeug, das irgendwie über nautische Züge verfügt. Das mag daran liegen, dass es den Kofferraum auch in Holz ausgelegt zu bestellen gibt. Das ist vielleicht nicht der passende Untergrund für den hüfthohen Vierbeiner, aber wer ein Fahrzeug auch mit schneeweißem Leder anbietet, der sollte auch im Kofferraum nicht vor

nicht nur starr geradeaus zu schauen, ist der CLS

Eleganz und Schick halt machen. 590 Liter pas- das richtige Auto für Sie. Wenn Sie es aber zu doll sen hinter die große Klappe, wer auf die Rück- treiben, also mit dem Rüberlehnen, dann blinkt es bank verzichten kann, der hat sogar 1550 Liter

plötzlich im Cockpit, dann warnt eines der vielen

als Stauraum zur Verfügung. Für den Reisenden

Sicherheitskonzepte, dass gerade Spur und Kon-

bedeutet das: alles reinpacken und die Haustür

zentration verlassen werden. Also zurück auf die

offen stehen lassen – ist ja eh nichts mehr zum

Fahrbahn, mal schauen, was der CLS 350 CDI so

Stehlen da. Wer also den Start-Knopf gedrückt

kann. Nun sind ja längst die Zeiten vorbei, dass die

hat, der fühlt sich zurück gesetzt in die Zeit, als

Zahlen hinten rechts auf dem Heck auch Schlüsse

noch der wunderbare Strich-Achter von Mercedes

auf den Motorblock vorne unter der Haube zu-

durch die Straßen fuhr. Denn der Wählhebel für

lassen. Und so werkelt hier kein 3,5 Liter Hub-

die Automatik thront nicht mehr auf der Mittel- raum, sondern nur ein 3,0 Liter Motor. Wenn wir konsole, sondern sitzt rechts am Lenkrad. Das ist

könnten, würden wir das Wörtchen „nur“ hier

erst gewöhnungsbedürftig, dann aber einfach in

in winzigster Fünf-Punkt-Schrift setzen. Denn

der Bedienung – und sorgt nebenbei dafür, dass

bitte, der Sechszylinder bringt es bei 3800 Um­

es zwischen Fahrer und Beifahrer ganz wunder- drehungen auf 265 Pferdestärken, gepaart mit bar luftig ist und nichts Technisches ein leichtes, 620 Newtonmeter. Auch der Physikunkundige sanftes, leicht verliebtes Rüberlehnen verhindert. weiß spätestens jetzt: sollte reichen. Und dabei Wenn Sie genau dies vorhaben, wenn Sie es mögen, jede Menge Spaß bereiten.


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Er sei ein Tourer, hat uns die nette Dame von Mercedes Bollmeyer noch mitgegeben, und genau, das passt. Wer jemals über den Erwerb eines Ferienhauses in der Toscana nachgedacht hat, der sollte erst einmal den CLS kaufen und dann den Immobilienhändler kontaktieren. Denn mit dem

gleiche hier nicht Äpfel mit Birnen. Sondern Jollen

CLS darf es auch ruhig Sizilien sein, so gelassen

mit Segelyachten. Überhaupt würde sich der CLS

lässt sich mit ihm die echte Langstrecke bewälti- genau in diesem Terrain, am Yachthafen, besongen. Gleiches gilt für die Geschäftstermine. Nichts

ders gut machen. Die Bootstasche aus festem Stoff

ist schlimmer, als eben noch über die Autobahn

im Kofferraum, den Wetterbericht in der Brustta-

gejagt zu sein und dann dem Auto zu entsteigen, sche kann das maritime Abenteuer beginnen. Gut Schwitzflecken unter den Armen, auf dem Rücken

stehen würde es beiden. Dem CLS das Ambiente,

und dann dem künftigen Geschäftspartner gegen- dem wettergegerbten Segler das Auto. über treten zu müssen. Dem CLS entsteigt man,

Bleibt am Ende wie immer Zweierlei: Die Qual

als sei man gar nicht eingestiegen. Als habe man

der Wahl und der Blick auf das Kleingedruckte

die Höchstgeschwindigkeit von 250 nicht gespürt, unten rechts. Es gibt den CLS Shooting Brake vom dieses sonore Surren nicht gehört. Als habe man

250er Diesel bis hin zum 500er Benziner mit All-

auf dem eigenen Sofa gesessen, in feinstem Leder

rad. Wenn wir die Wahl hätten? Wir würden den

genäht, versteht sich. Habe einer ausgezeichneten

CLS 350 CDI 4Matic nehmen. Allrad, weil Schnee

HiFi-Anlage gelauscht und sei einfach plötzlich an

und Matsch so am besten in den Griff zu bekom-

einem anderen Ort aufgetaucht. Zwischenstopps

men sind. Diesel, weil unser Tankwart zwar ein

sind dabei eher ungewöhnlich, denn der CLS

feiner Kerl ist, wir ihn aber dennoch nicht all-

verbraucht – und das bei knapp zwei Tonnen Ge- zu häufig sehen wollen. Und eine Gruppe von wicht – im Mix sechs Liter. Sicher, wer es schnell

265 Pferden lässt auf der Koppel die Erde beben,

mag, der schafft das nicht. Und landet doch bei

da sollten 265 PS auch für genügend Vortrieb auf

Werten, die vor einigen Jahren noch undenkbar

dem Asphalt sorgen. Der Spaß: Beginnt bei

waren. Sechs Liter, das sind heute zehn Euro für

65.628,50 Euro. Und endet natürlich ganz wo-

100 Kilometer, dabei gerade 159 Gramm Kohlen- anders. Wo genau? Sagt Ihnen Ihr Portemonnaie, dioxid ausstoßend. Autofahren ist sicherlich kein

nicht die Sonderausstattungsliste. Denn die ist so

umweltschützender Akt. Das CLS-Fahren ist aber

umfangreich, dass wohl niemand alles ankreu-

– ebenso sicher –, wenn man schon fahren will und

zen wird. Was wir auf jeden Fall nehmen würden,

muss, ein sehr effektives und sparsames Fortbe- entbehrt jeglicher Vernunft. Knappe 5.000 Euro wegen. Und dazu noch ein wunderschönes. Denn

kostet der Holzladeboden, der passenderweise

gibt es bei den neusten Automodellen, ganz gleich

designo getauft wurde. Hergestellt aus ameri-

welcher Bauart, immer wieder Fahrzeugtypen, kanischem Kirschbaum, offenporig, versteht die entweder exakt so aussehen wie ihre Vorgän- sich, mit schwarzen Intarsien versehen. Das ist ger oder an Hässlichkeit kaum zu überbieten sind, Luxus, sicher. Aber eben auch wunderschöner so besticht der CLS durch seine Optik. Selten sah

Luxus. Schauen Sie auf Ihre Armbanduhr, auf

ein Coupé-Kombi so schnittig und doch elegant

Ihre Schuhe, Ihre Brille, Ihr Telefon. Alles reine

aus. Sie werden das bei Bollmeyer nicht so gerne

Gebrauchsgegenstände. Na bitte. Der CLS Shoo-

hören, aber wer sich für den CLS interessiert, der

ting Brake würde sich da sehr gut einreihen. In

wird die E-Klasse anschauen und denken: Ich ver- die Reihe des guten Geschmacks.


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Meine eigenen 7 Papageien? Das sind meine Probeesser. Und denen schmecken meine Kekse ganz wunderbar. Nein, natürlich gibt es hier keine Papageien, also keine echten. Tierquälerei wäre es, wenn hier in dem kleinen Verkaufsraum, wenn unten, eine Etage tiefer in der Logistik ein Papagei müde im Käfig sitzen müsste. Sagt Marita Grabowski, und die muss es wissen. Hat sie ihre ersten Vögel doch schon im Kindesalter bekommen, sich Jahre später den ersten Rosellasittich zugelegt. 2003 folgte der erste Graupapagei, doch der erkrankte an Krebs. An seinem Hals bildete sich ein Tumor, der ein Fressen von Körnern fortan unmöglich machen sollte. „Da war ich gezwungen, mich mit dem Thema Papageienfutter deutlich intensiver als bislang ausein­anderzusetzen“, so die Engeranerin. Erst forschte sie im Internet, dann griff sie selber zur Rührschüssel, zum Backblech. So entstand der erste Papageienkeks, der auf Körner komplett


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verzichtete. Dafür fanden sich in ihm

jeden Tag, es wandern mal Palmöl- boten werden sollen. Tierärzte ganz in

Mehl, Haferflocken und Früchte – dem

Muffins, dann Hafer-Honig-Crossies

der Nähe aber auch im fernen München

Vogel schmeckte es und gesund war es

erst auf das Blech und dann in die

empfehlen ihre Kekse, die dafür sorgen,

noch obendrein. Was dann passiert, ist

Beutel. Letztere schmecken nicht nur

dass die Vögel richtig und damit nicht

das, was sich einfach nicht vorherse- den Vögeln besonders gut. „Es gibt

zu fettreich ernährt werden. Längst

hen lässt. Und doch irgendwie typisch

auch einige Papageienhalter, die immer

verwendet sie keine frischen, sondern

ist. Die heute 28-Jährige verschenkte

gleich zwei Bestellungen der Crossies

getrocknete Früchte, weil bei gleicher

die Kekse unter ihren Freunden, die

abgeben. Eine für das Tier und eine für

Grammatur der Geschmack einfach ein

ebenfalls mal kleine Sittiche, dann gro- sich.“ Dabei sei es eigentlich komplett ße Papageien pflegten. Und bekam von

intensiverer sei. Dabei nutzt die Tier-

verkehrt, Papageien alleine zu hal- keks-Bäckerin immer nur mindestens

überall her ein positives Echo zurück. ten. Als Schwarmtiere vereinsamten

Lebensmittel-, häufig auch Ökolebens-

Zu der Zeit absolvierte Marita Grabow- sie viel zu schnell. Kein Wunder also, mittelqualität. Und setzt sich so weit ski gerade ihre Ausbildung zur Indus- dass in dem Papageienzimmer, das

von den Mitbewerbern ab. Dabei weiß

triekauffrau, drei Monate blieben ihr

sich Marita Grabowski in ihrer Woh- sie natürlich auch, dass derjenige, der

nach der Prüfung noch, dann endete

nung eingerichtet hat, gleich sechs

mehrere hundert oder gleich viele tau-

die befristete Stelle. So stand schnell

Graupapageien und ein Rosellasittich

send Euro für einen Grau- oder Groß-

fest: Aus der Leidenschaft sollte ein

ihre Runden drehen. Kommt die Un- papagei ausgibt, beim Futter nicht auf

Beruf werden. Zumal sich Marita Gra- ternehmerin nach Hause, dürfen die

den letzten Cent, sondern viel eher auf

bowski immer schon eher als Kondi- Tiere sogar in der gesamten Wohnung

erste Qualität achtet. Nicht nur Kek-

torin denn als Industriekauffrau ge- fliegen. Für Menschen, „die an ihren

se, sondern auch Futtermischungen

sehen, die Familie immer mit Torten

Möbeln hängen, ist das aber nichts. sind so entstanden. Und ganz langsam

und Kuchen versorgt hatte. Also rein

Papageien lieben es, an Holz herum- wächst fast nebenbei ein kleines Sorti-

ins kalte Wasser der Selbstständigkeit. zuknabbern“, erzählt sie. Hier bei der

ment an Papageienspielzeug heran, das

Leicht sei ihr das gefallen. Auch, weil

Arbeit erinnern nur ein Stoffpapagei

die Philosophie von Marita Grabowski unterstreicht: Die Vögel müssen gut

sie nicht gewusst habe, wie kalt das

und jede Menge Aufkleber daran, für

Wasser wirklich sei, was da alles auf

wen hier eingetütet und eingeschweißt, und artgerecht ernährt und ordent-

sie warten würde. Bereut aber? Hat sie

verpackt und verschickt wird. In ganz

es bis heute nicht. Denn mit den ers- Europa sind die Kekse gefragt, die es

lich beschäftigt werden. Über zu wenig Beschäftigung kann sich die Tierkeks-

ten Monaten in der Papageienbäckerei

passend zum Weihnachtsfest natür- Bäckerin derzeit nicht beklagen. Und

kam auch die neugierige Presse auf sie

lich auch in Sternschnuppen- und

sie wird zunehmen, kommt doch im

zu. Erst das Blatt „Ein Herz für Tiere“, Tannenbaumform gibt. Selbst einen

Januar „nicht gefiederter Nachwuchs“,

dann die VOX-Redaktion von „Hund, Adventskalender hat Marita Grabow­ wie sie es nennt, auf die Welt. Was sich Katze, Maus“. Was dann passierte, lässt

ski mit ihrem Angestellten passend für

dann ändern wird? Nicht viel, ist sie

sich nur als Boom bezeichnen. Plötz- Fest und Papagei gebastelt – und sehr

sich sicher. Dann ist das Baby halt mit

lich gingen die Anfragen von überall

dabei, wenn für die Vögelfreunde wei-

gut verkauft. Damals, also 2007, hatte

ein, wuchs der Verkehr im Internet- sie noch mit einem Shop begonnen, der

ter Kekse und Futter verpackt werden.

shop stetig an, parken DHL- und UPS- acht Kekssorten anbot, heute hat sie

Kein echtes Problem also. Die Erfolgs-

Boten täglich vor der Tür von Marita

rund 150 Rezepturen im Sortiment, die

geschichte muss und wird ja weiterge-

Grabowski. Die backt auch heute noch

bald auch in englischer Sprache ange- hen.


50

... DER KOMPONIST EBERHARD WERDIN 1911 IN SPENGE GEBOREN WURDE?

... der frühere Fußball-Nationalspieler David Odonkor in Bünde geboren wurde und seine Karriere bei der JSG HolsenAhle und dem Bünder SV startete?

... DER REGISSEUR LARS MONTAG AUS KIRCHLENGERN STAMMT?

... Fritz Pleitgen, Journalist und langjähriger Intendant des Westdeutschen Rundfunks, in Bünde zur Schule gegangen ist und für die Lokalausgabe Bünde der Freien Presse Bielefeld gearbeitet hat?

WUSSTEN SIE, DASS ... ... der Schauspieler Ralph Herforth ... MATHILDE DIE HEILIGE, GEMAHLIN VON KÖNIG eigentlich Ralph Schwachmeier HEINRICH I, UM 895 IN ENGER GEBOREN WURDE? ... die Fußball-Nationalspielerin heißt und in Herford geboren wurde? ... DIE SCHRIFTSTELLERIN

... der Spenger Norbert Sahrhage nicht nur als Lehrer am Bünder Freiherr-vomStein-Gymnasium tätig ist, sondern auch als Autor von Kriminalromanen?

... Hermann Höpker-Aschoff, der erste Präsident des Bundesverfassungsgerichts, in Herford geboren wurde?

... der Satiriker und Schriftsteller Wiglaf Droste in Herford geboren wurde?

Lena Goeßling in Löhne aufwuchs

HERTHA KOENIG (1884–1976) und beim SV Löhne-Obernbeck spielte? AUF GUT BÖCKEL IN RÖDINGHAUSEN GEBOREN WURDE UND DORT GELEBT HAT? EBENFALLS AUF GUT BÖCKEL VERBRACHTE DER LYRIKER RAINER MARIA RILKE ... HELMUT RETHEMEIER, DEN SOMMER 1917.

DER VIELSEITIGKEITSREITER UND GEWINNER DER SILBERMEDAILLE BEI DER OLYMPIADE 1976 IN MONTREAL IN VLOTHO GEBOREN WURDE UND LEBT?


... GUNTER GABRIEL, SCHLAGERSÄNGER, TEXTER UND KOMPONIST, GEBOREN WURDE?

... LARS MEYER ZU ­B EXTEN, DER MANNSCHAFTS­ EUROPAMEISTER DER ­J UNIOREN 1990 UND MITGLIED DES BUNDESTRAINER-TEAMS SPRIN-­ GEN SEIT 2005, AUS HERFORD KOMMT?

... der Fußballer Thomas Helmer, 1965 in Herford geboren, 1996 Europameister und Mann des Jahres im deutschen Fuß-ball wurde?

... DER HERFORDER UNTERNEHMER WOLFGANG BRINKMANN 1988 IN SEOUL OLYMPIASIEGER IM MANNSCHAFTSSPRINGREITEN WURDE?

51

... der Mechaniker, Erfinder und Fabrikant Bernhard Schäffer, 1823 in LöhneGohfeld geboren, das Platten­feder-Manometer entwickelte und sich dieses patentieren ließ? Er gehört zu den Pionieren des deutschen Maschinenbaus.

... SULO den Müllgroßbehälter 1972 zum Patent anmeldete und damit die Entsorgungswirtschaft weltweit revolutionierte?

... Ulrich Meyer zu Bexten, der Springreiter und mehrfache Sieger im NationenpreisMannschaftswettbewerb (z.B. CHIO Aachen, Paris, Calgary), aus Herford kommt?

... der gebürtige Herforder Gerhard Friedrich Müller, Historiker und Sibirien-Forscher, unter anderem herausfand, dass nicht Vitus Bering 1728 als erster Mensch die Beringstraße durchfuhr, sondern zwei Jahre früher der Russe Semjon Deschnjow?

... der Wissenschaftler Erich Gutenberg 1897 in Herford geboren wurde und als Begründer der modernen Betriebswirtschaftslehrer in Deutschland gilt?

... DER BASSIST LARS WOLDT 1972 IN HERFORD GEBOREN WURDE?

... DER TROPENFORSCHER REINHARD MAACK 1892 ... DER DICHTER IN HERFORD GEBOREN WURDE? THEODOR KORNFELD ... Der Komponist Ernst August Quelle AUS HERFORD STAMMT? ... DER SCHLAGERim Jahr 1931 in Herford geboren wurde? KOMPONIST ... FRIEDRICH-WILHELM GRAEFE ZU RALF ARNIE BARINGDORF, BUNDESVORSITZENDER IN LÖHNE DER ARBEITSGEMEINSCHAFT BÄUERLICHE GEBOREN WURDE? LANDWIRTSCHAFT, AUS SPENGE STAMMT? ... Sebastian Dietz für den Bünder Verein SV Ahle in London bei den Paralympics die Goldmedaille 2012 im Diskuswerfen gewann?

... Martin Kannegiesser, Vlothoer Unternehmer, ab 1996 Präsident und Verhandlungsführer von Metall NRW war und seit dem 14.09.2012 Ehrenpräsident von Gesamtmetall ist? Er ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

... DER PRODUZENT DER ANKER-STEINBAUKÄSTEN, DEM WELTBEKANNTEN KLASSIKER DEUTSCHEN KINDERSPIELZEUGS, IN HERFORD GEBOREN ­WURDE? SEIN NAME IST FRIEDRICH ADOLF RICHTER.


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Der Traum beginnt ja schon früh. So mit 30, 40. Wäre es nicht schön,

wenn das eigene Unternehmen

irgendwann vom eigenen Nachwuchs übernommen wird?

20, 30 Jahre später ist der Traum schnell ausgeträumt. Oder hat sich – schlimmer noch – gleich zum Albtraum entwickelt.

Längst ist es nicht mehr sicher, dass die

eigenen Söhne oder Töchter dazu geeignet sind, in Unternehmer- Fußstapfen zu

schlüpfen. Vielleicht wollen sie es auch gar nicht. Was dann passiert? Meist nichts Gutes. Gut florierende Unternehmen drohen plötzlich mangels Leit- und Lenkfigur in Schieflage zu geraten. Aber es gibt auch die gegenteiligen, die wunderbaren Generationswechsel. Die, bei denen der sprichwörtliche Staffelstab so weitergereicht wird, dass der Nachwuchs nicht plötzlich allein dasteht – und sich doch selbst freischwimmen kann. Eine Ausgabe über die, die loslassen. Und die, die zugreifen. Auch über die, die gerne loslassen würden. Aber keinen finden, der zugreift. Die Ausgabe „Nachfolge“ erscheint im März 2013.


Wer schaut sich schon das Impressum an?

Sie! Wunderbar!

Vielleicht, weil Sie sich fragen, wer das hier macht. Und vor allem, warum er das macht. Dabei ist es zwar ungewöhnlich, fast exotisch möchte man meinen, am Ende dann aber doch ganz einfach: Wir machen das 52 8 Magazin. Irgendwie für Sie. Und irgendwie auch für uns. Das hier, das ist kein Produkt einer betriebswirtschaftlichen Analyse. Auch keine Auftragsarbeit, sondern, seien wir ehrlich, unsere Leidenschaft. Vier Mal pro Jahr erscheint das 52 8 Magazin, jeweils zu einem Schwerpunktthema, jeweils die vorstellend, die sonst eher nicht im medialen Rampenlicht stehen. Was für uns nicht mehr passt. Denn längst ist aus dem Ein-Mann-EineFrau-Betrieb eine große Werbeagentur geworden. Eine, die Kunden weit über den Kreis Herford hinaus betreut. Und doch weiß: hier sind ihre Wurzeln. So entstand dieses 52 8 Magazin in gleicher Weise wie schon die elf Ausgaben zuvor: Tobias Heyer fotografiert und schreibt, Elena Perschin gestaltet, Anne Lüneburg kümmert sich um das Organisatorische. Erstmalig mischten auch Lilian Wohnhas und Anna Lechner inhaltlich mit, die den Pferdeliebhaber dieser Ausgabe besuchten. Die Hefte gehen nach dem Druck an die Mitglieder der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford, an die größten Unternehmen des Kreises – und vielleicht auch an Sie. Sollten Sie dieses Impressum hier lesen, weil Sie das 52 8 Magazin zum ersten Mal, eher rein zufällig in den Händen halten, dann fragen Sie sich vielleicht: Wann bekomme ich die Nummer 13? Und vor allem: wie? Entweder Sie suchen das Heft da, wo Sie dieses gefunden haben. Oder besuchen uns, oder abonnieren das Magazin unter www.528-magazin. com. Wenn Sie es moderner mögen, dann huschen Sie einfach in den App- oder Google Play Store und laden sich die passende App – natürlich kostenlos – herunter. Und sind dann immer up to date mit dem Update.

Impressum Herausgeber:

Konzept, Redaktion, Art Direction,

hoch5 verlags GmbH & Co. KG in Kooperation

alle Fotos und Texte:

mit Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V.

hoch5 GmbH & Co. KG, Bünde

und widufix – aktiv für Unternehmen

www.hoch5.com | www.lesen-hoch5.com

im Kreis Herford V.i.S.d.P.: Tobias Heyer


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