11 minute read

Thema des Monats .......... 3

300 Meter unter der Erde, kann man sich innerhalb der Führungen im Sommer täglich zur halben Stunde, von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr, anhören.

Tipp 7 – Das Glas füllen. Mit Wasser aus den Bergen Trinkwasser in den Hörnerdörfern ist von knapp 6 bis gut 12 °dH (Grad deutscher Härte) deutlich weicher, als der Bundesdurchschnitt von 16 Grad. Das ist gut für die Haut und gut für die Zunge. Weiches Wasser hilft bei trockener, zu Ekzemen neigender Haut und Feinschmecker schwören, dass Kaffee und Tee ein volleres Aroma entfalten. Die Wassereinzugs- und Quellgebiete der Hörnerdörfer liegen in den Bergen rundum und das Wasser aus dem Naturpark Nagelfluhkette ist so gut, dass es als Allgäuer Alpenwasser sogar in Flaschen gefüllt wird. Zuweilen wird dem kalkarmen (weniger als 1 Millimol Calciumcarbonat pro Liter) Wasser sogar magische Wirkung nachgesagt. So soll das Wasser des Freibergsees Wunden und Zipperlein aller Art heilen können – bewiesen ist es nicht, aber was heißt das schon! Wenn man doch bis heute nicht herausgefunden hat, warum sich der rätselhafte See nicht an Wasserstände hält, und keinerlei Strömung hat. Es muss wohl einen geheimen Abfluss geben und vielleicht verschwinden die Wehwehchen ja dorthin? Tipp 8 – Einen Sommerregen erwarten Regen macht das Allgäu grün, die Luft sauber und die Menschen nass. Regen ist eine prima Gelegenheit, sich ausgiebig dem „Innenleben“ der Hörnerdörfer zu widmen. Drachenhöhle, Sägemühle, Käseküche oder die Naturausstellungen im Naturparkzentrum am Alpsee sind spannende Erlebnisse im Trockenen. Der neue Flyer „Drinnen & Draußen“ hat noch mehr Vorschläge parat. Selbst bei schönstem Sonnenschein einen Besuch wert ist die Ausstellung von Christian Heumader im Kurhaus Fiskina – „Handarbeit“. Fotografien aus drei Jahrzehnten. Vom 5. August bis zum 7. September

Tipp 9 – Tropfen auf die Reise schicken Zwischen Riedberger Horn und Wannenkopf schlägt die Stunde der Entscheidung. Für Wassertropfen. Hier an der Europäischen Wasserscheide auf 1380 über dem Meer entscheidet es sich, ob es für einen Tropfen in Richtung Bodensee, Rhein und Nordsee geht oder mit der Iller in die Donau und ins Schwarze Meer. Die paar Zentimeter links oder rechts machen am Ende einen gewaltigen Unterschied – Tröpfchen aus der gleichen Wolke wären dann Luftlinie an die 2000 Kilometer voneinander entfernt und wenn sie über den Rhein-Main-Donau-Kanal wieder zueinander finden möchten, müssten sie fast 3500 Kilometer Wasserstraße zurücklegen.

Um die eigenen Schweißtropfen auf Wanderschaft zu schicken, gibt es schöne Touren im Gebiet der Wasserscheide. Familienwanderung über den Ochsenkopf zum Riedberger Horn, knapp 13 km und 400 Meter Aufstieg Wannenkopf-Wandertour 16 km und gut 950 Meter Aufstieg Allgäu Big Five – Gamsbeobachtung am Riedbergpass, immer dienstags im August (keine Wanderung!)

Tipp 10 – Viel trinken! Ganz grob und Pi mal Daumen saufen Kühe 60 Liter am Tag und geben im Mittel 5000 Liter Milch pro Jahr. Das sind etwa 16 Liter Milch pro Tag. Mindestens 10 Liter braucht man für ein Kilo Käse – wobei in einem ausgewachsenen Laib Allgäuer Emmentaler leicht mal 600 bis 1200 Liter Milch stecken können. Fast schon erstaunlich, dass trotzdem genug übrigbleibt für die „kalte Küche“, nämlich für Eis! Jetzt natürlich die Frage: Was hat Eiscreme mit Wasser zu tun? Cremeeis besteht zur Hälfte aus Milch, Milcheis sowieso und laut deutscher Speiseeis-Verordnung hat Wasser gar nichts darin verloren. Dann mal zurück zur Kuh. 60 Liter, wir erinnern uns? Das getrunkene Wasser steckt zu einem Großteil in der Milch, genauer gesagt besteht Milch zu 87 Prozent aus Wasser. Wenn nun ein gutes Heumilcheis zu 70 Prozent aus Milch gemacht ist, kommt man bei einem Kilo Eiscreme auf rund 600 ml Wasser, das ist so circa ein großes Glas voll. Der Rest ist dann Geschmack – Alpenkaramell, Quark-Honig-Blüten oder Buttermilch-Hagebutte konkurrieren im kleinen Eisladen in Ofterschwang mit Schoko, Vanille und Erdbeer. Und bitte daran denken: Man sollte mindesten zwei Liter Wasser täglich trinken!

Bergwasser. Hat möglicherweise heilsame Kräfte. Macht ganz sicher besseren Kaffee

Abschied mit Verzögerung – Das war „Sennerin auf Zeit 2022“

Lang, anstrengend, aber wunderschön – so lautet das Fazit der Sennerinnen auf Zeit über ihre Tage auf der Alpe. Stefanie Kiebler aus München und Katrin Frick aus Ludwigsburg waren Ende Juni und Anfang Juli zur Gast auf der Sennalpe Ornach und der Sennalpe Schattwald im Rohrmoostal. Nach 10 Jahren ermöglichten die Hörnerdörfer in Zusammenarbeit mit den Älplerfamilien Höchenberger (Ornach) und Hartl (Schattwald) sowie dem Hirschbräu aus Sonthofen eine zweite Runde des Projekts „Senn auf Zeit“.

Fünf Tage Älplerleben im Naturpark Nagelfluhkette kennenlernen Das Allgäu in einer sehr ursprünglichen Form erleben, war das Ziel der Aktion. Katrin und Stefanie waren zwar Gäste aber keine Zuschauerinnen, sondern durften und mussten ordentlich mithelfen: Rinder hüten, Kühe melken, Käsen, Unkraut jäten,

Tage auf der Alpe beginnen früh, enden spät und machen sehr glücklich

Butter machen – es gab viel Arbeit und viele neue, erstaunliche und beeindruckende Momente. Die Sennerinnen auf Zeit haben täglich von ihren Erfahrungen auf dem Hörner-Blog berichtet und uns mit ihren Worten und Bildern am Leben auf dem Berg teilhaben lassen.

Was nicht im Blog steht: Katrin ist noch einen Tag länger auf der Alpe Schattwald geblieben. Weil es unerwartet Arbeit gab, hat sie kurzentschlossen bei den Hartls ausgeholfen. Stefanie ist zwar wie geplant abgereist, saß aber am Wochenende drauf bereits wieder am Tisch der Höchenbergers – scheint sich um klassische Fälle des berühmten „Bergfiebers“ zu handeln: Wer das Allgäu einmal richtig gesehen, den Berg wirklich gespürt hat … den lässt es nicht mehr los. Sennalp-Geschichten zum Schmunzeln Was es mit Pediküre mit der Flex, Butter-Wettklopfen, Kuhfladen-Ausrutschern und einem geflügelten Eierdieb auf sich hat, liest man besser selber nach – in den HörnerBlog Beiträgen „Sennerin auf Zeit“.

Übrigens: Der Bayerische Rundfunk und tv.allgäu haben Stefanie und Katrin bei ihrer Arbeit in Stall und Käseküche über die Schulter gefilmt. Die Fernseh- und Radiobeiträge sind in den Mediatheken zu finden.

Geht´s den Kühen gut lacht die Sennerin Der Käsebruch wird abgeschöpft

Käseherstellung ist echte Handarbeit

Mensch und Tier fühlen sich wohl in der frischen Alp-Luft

Gemeinsam arbeiten, gemeinsam genießen Viel Käsebruch in einem Tuch - das gibt einen großen Laib

Ab in die Form, Käse! Die restliche Molke muss abtropfen

Ist der Käs’ gegessen...gibt´s Kuchen

Forschen, genießen, anpacken!

Naturpark bietet in den Sommerferien für Kinder und Erwachsene Forschertage, Segelfahrten, Freiwilligeneinsätze und vieles mehr

Die Sommerferien sind lang, doch langweilig müssen sie deshalb noch lange nicht sein. Der Naturpark Nagelfluhkette bietet ein abwechslungsreiches Sommerprogramm für Kinder, Familien und Erwachsene an, die sich näher mit den Themen Natur, Lebensräume und Schutzgebiete befassen möchten. Folgendes ist im Naturpark geboten: Forschertage für Kinder von 8 – 12 Jahren Stecken in euch kleine Entdecker und Entdeckerinnen? Ihr seid zwischen 8 und 12 Jahre alt? Und ihr wollt ein Abenteuer ohne Mama und Papa erleben? Dann seid ihr bei den Forschertagen genau richtig! Hier geht ihr den Fragen rund um die Natur auf den Grund. Mit viel Spiel, Spaß und Entdeckergeist lüften wir die Geheimnisse der Wiesen, Wälder und Gewässer im Naturpark. Forschertag Wasser: 4. August, 1. September Forschertag Orientierung: 11. August, 8. September Forschertag Wiese: 18. August Forschertag Wald: 25. August jeweils von 10:00 – 14:00 Uhr, Teilnahme kostenfrei.

Mit dem Ranger unterwegs Wer es aktiv mag und die Besonderheiten unserer Natur- und Kulturlandschaft lieber per pedes erkunden will, der ist bei unseren Ranger-Touren genau richtig.

Das Gschlief in Doren ist auf Grund seiner geologischen Gegebenheiten einem stetigen Wandel unterzogen. Immer wieder kommt es zu größeren und kleineren Rutschungen, die die Bewohner um die Abrisskante vor Herausforderungen stellen. Auch für die Tier- und Pflanzenwelt mischen sich die Karten nach jedem Starkregenereignis neu. Gemeinsam mit der Naturpark-Rangerin begeben wir uns bei „Von Erdrutschen, Biberburgen und Gelbbauchunken“ auf die Suche nach den Spezialisten, die sich an diese widrigen Bedingungen angepasst haben. Es gibt viel zu erkunden.

Termin: 3. September, 9:00 – 13:00 Uhr, Streckenlänge: 3 km, Höhenmeter: 200 Hm, Teilnahme kostenfrei.

Oder doch lieber abtauchen in eine Welt vor unserer Zeit? „Urwälder“, Fossilien und Spuren der längst verschwundenen Gletscher geben uns einen kleinen Einblick, wie es vor Tausenden von Jahren einmal bei uns ausgesehen hat. Mit einem Naturpark-Ranger machen wir uns auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit. Gestärkt von einem Zwischenstopp in einer Alpe besuchen wir das Highlight der Tour – die Buchenegger Wasserfälle! Und vielleicht treffen wir dort auf Zeitzeugen aus einer Welt vor unserer Zeit?!

Termin: 4. September, 10:00 – 18:00 Uhr, Streckenlänge: 12 km, Höhenmeter: 450 Hm, Teilnahme kostenfrei.

Anpacken im Gelände Bei „Anpacken. Mithelfen – Viel(falt) schaffen!“ ist Einsatz für die Natur gefragt! Wir pflegen gemeinsam ausgewählte Flächen im Naturpark und helfen dadurch unserer Kulturlandschaft, die einer Vielzahl von seltenen und besonderen Arten eine Heimat bietet. Unsere Ranger haben dazu nicht nur spannende Hintergrundinfos, sondern auch eine leckere Brotzeit mit im Gepäck. Am Hochhäderich bei Riefensberg helfen wir den Grundbesitzern ihre Fläche Birkhuhn-gerecht zu gestalten. Damit sich die vom Aussterben bedrohten Hühnervögel dort wohlfühlen können, rücken wir den aufkommenden Gehölzen zu Leibe.

Termin: 13. August, 9:00 – 16:00 Uhr, Teilnahme kostenfrei.

Für Genießer und interessierte Zuhörer Wer es ruhiger mag, schaut bei unserer Genusswanderung vorbei oder hört sich einen Vortrag an. Einblick, Ausblick und Alpgenuss – auf dieser gemütlichen Wanderung steht der Genuss im Vordergrund. Unsere Naturpark-Mitarbeiterinnen teilen ihr Wissen über die geologischen Schätze, die besonderen Lebensräume und welchen wertvollen Beitrag Land- und Alpwirtschaft für hochwertige Lebensmittel und den Erhalt der Biodiversität leisten. Genieße den Ausblick über den Alpsee und auf die Nagelfluhkette und probiere Allgäuer Spezialitäten direkt vor Ort. Einkehr auf eigene Kosten. In Kooperation mit der Bergkäserei Diepolz.

Genusswanderung: 21. August, Gehzeit: 3 Stunden, Höhenmeter: 300 Hm, Teilnahme kostenfrei.

Die Nagelfluhkette ist namensgebend und charakteristisch für den Naturpark. Die Einheimischen nennen das Gestein liebevoll auch Herrgottsbeton, weil man sich früher das seltsame Aussehen des Gesteins wohl nicht erklären konnte. Doch wie ist die Nagelfluhkette samt dem prägenden Konglomeratgestein wirklich entstanden? Wir begeben uns mit Geologe Dr. Michael Procher auf eine Reise in die Erdgeschichte, genauer gesagt zum Schlussakt der alpinen Gebirgsentstehung vor 35 Millionen Jahren.

Vortrag: 25. August, 18:00 – 19:30 Uhr, Teilnahme kostenfrei.

Familienprogramm: Mit dem Segelschiff über den Alpsee Als größter Natursee des Allgäus hat der große Alpsee viel zu bieten. Gemeinsam mit einer Naturpark-Mitarbeiterin erkunden wir bei „Naturpark Ahoi“ den Alpsee per Segelschiff und legen dabei ein besonderes Augenmerk auf den Wasserreichtum im Naturpark. Sobald wir wieder trockenen Boden unter den Füßen haben, begeben wir uns zum Kinderfloß im Landschaftspark – hier darf die ganze Familie keschern, beobachten, staunen… unsere Wasserwelt ist voller Leben!

Naturpark Ahoi: immer mittwochs, 10:00 – 12:00 Uhr, Kosten: 5,00 € Kind, 10,00 € Erwachsener

Eine Anmeldung für sämtliche Veranstaltungen ist unter www.nagelfluhkette.info/ aktuelles/veranstaltungen erforderlich.

Tourismusregionen neu denken

Ideenschmiede Open Week zu Gast in den Hörnerdörfern

Das internationale Beraternetzwerk „Realizing Progress“ hat ein neuartiges Tagungsformat für Tourismusakteure erprobt, die Open Week. Der Tagungsort in Fischen und den Hörnerdörfern passte perfekt zum Konzept und die rund 50 Teilnehmer*innen fanden hier Inspiration und erfolgreiche Praxisbeispiele. Wie funktioniert Tourismus morgen? Darüber diskutierten Anfang Juni etwa 50 Touristiker*innen verschiedener Branchen in Fischen. Open Week, eine offene Woche, hatte die ausführende Ideenschmiede „Realizing Progress“ geplant und auf Initiative der Allgäu GmbH im Kurhaus Fiskina organisiert. Für ihr Motto „Lebensräume neu denken“ lieferten die Hörnerdörfer viele erfolgreiche Beispiele. Die fünf Allgäuer Gemeinden konnten eine inspirierende Atmosphäre bieten. Stephan Köhl, Geschäftsführer der Tourismus Hörnerdörfer GmbH, freute sich über die positive Resonanz auf den Veranstaltungsort: „Dass die Teilnehmenden trotz Wind und Regens bester Laune von den Outdoor-Events zurückkamen und dass sie trotz langer, intensiver Sessions lächelnd durch unser Tagungs-Kurhaus Fiskina schlenderten, zeigt doch, was für eine erfrischende und entspannende Wirkung die Hörnerdörfer haben.“ Gute Antworten auf die Zeitenwende im Tourismus, sahen die Teilnehmer*innen an Best-Practice-Beispielen aus den Hörnerdörfern. So erfuhren sie, dass der Kindergarten in Ofterschwang mit Frühstück und Mittagessen vom örtlichen 5-Sterne-SuperiorHotel Sonnenalp Resort beliefert wird. Dadurch essen die Kinder besser und die Transportwege bleiben kurz. Letztlich entscheidet ein stimmiges Gesamtbild. Hier überzeugte das Kurhaus Fiskina durch viel Holz, flexible Raumnutzung, modernste Technik und hervorragendes Catering von Toni Schöll in der „Speisegalerie“. Ebenso wurde die Umgebung der Hörnerdörfer ausgiebig erkundet.

Fazit der Teams: Wunderbare Bergpanoramen, abwechslungsreiche Landschaft und lebendige Orte – genau richtig für die erste Open Week im Allgäu.

This article is from: