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Pflege und Forschung

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Chalfont/Rätsel

Chalfont/Rätsel

Neues aus der Wissenschaft

Redaktion: Brigitte Teigeler

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Auch im Alter kann es mit regelmäßigem Training noch gelingen, Fett abzubauen und Muskeln aufzubauen

Strenges Intervalltraining zeigt auch im Alter und bei Übergewicht Erfolg

Zu körperlichem Training ist es nie zu spät. Das belegt eine Studie des Universitätsspitals Zürich. Diese untersuchte, wie sich ein zehnwöchiges strenges körperliches Training auf die Fett- und Muskelmasse bei über 70-Jährigen mit Adipositas auswirkte.

An der randomisierten Studie nahmen 77 Probanden teil. Das mittlere Alter betrug 71 Jahre, der mittlere Body Mass Index (BMI) 29, die totale Fettmasse lag bei etwa 33 kg. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe absolvierte ein individualisiertes zehnwöchiges Trainingsprogramm mit 18 Minuten Intervalltraining in der ersten Sitzung, gesteigert bis auf 36 Minuten in Woche 10. Die zweite Gruppe erhielt kein Training, sondern Ratschläge für einen gesunden Lebensstil. 36 Teilnehmer pro Gruppe beendeten die Studie. Die Teilnehmerrate an den Trainingseinheiten lag bei 90 Prozent. In der Interventionsgruppe (Gruppe 1) nahm die Gesamtfettmasse um 716 g mehr ab als in der Kontrollgruppe, und die fettfreie Masse nahm um 500 g mehr zu, im Vergleich zu denen ohne Training. Ein Unterschied im

BMI war zwischen den beiden Gruppen nicht beobachtbar. Bei den Männern war der Effekt deutlich stärker als bei den Frauen. Es gab aber auch unerwünschte Effekte: In der Trainingsgruppe berichteten fünf Teilnehmer über Nebenwirkungen (laterale Epikondylitis, Tendinitis der Achillessehne, Muskelzerrungen).

Das Fazit des Autors: „Die Studie zeigt, dass ein zehnwöchiges, strenges Intervalltraining auch bei über 70-Jährigen die Fettmasse reduziert und die Muskelmasse erhöht, und das bei Männern deutlich stärker als bei Frauen.“

Steurer, J. (2019). Strenges Intervalltraining reduziert auch bei älteren Übergewichtigen die Fettmasse und erhöht die Muskelmasse. Praxis, 108, 883–884. https://doi.org/10.1024/1661-8157/ a003298

Bildung und gesunder Lebensstil können Demenzrisiko deutlich senken

Würde die Demenz-Prävention konsequent und vom Kindesalter an umgesetzt, könnte ein Drittel aller Demenzfälle vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam um Gill Livingston vom University College London. Ihr Artikel „Dementia prevention, intervention, and care“ wurde im Fachmagazin „Lancet“ veröffentlicht. Im Jahr 2015 lag die Zahl der Menschen mit Demenz weltweit bei rund 47 Millionen. Für das Jahr 2050 rechnen Forscher mit rund 131 Millionen Betroffenen. Eine mangelnde Schulbildung sei dabei ein besonderes Risiko. Wenn alle Kinder auf der Welt schlagartig Zugang zu ausreichender Bildung hätten, ließen sich acht Prozent aller Demenzfälle vermeiden, berechnen die Autoren. Eine gute schulische Ausbildung erhöhe die kognitiven Fähigkeiten und die Belastbarkeit des Gehirns. Insgesamt haben die Wissenschaftler neun Risikofaktoren für verschiedene Demenz-Krankheiten identifiziert und bewertet. Dazu gehören auch Verlust des Gehörs, Depression, Diabetes, Rauchen und mangelnde Bewegung. Würden alle Risikofaktoren vollständig beseitigt, könnte die Zahl der weltweiten Demenz-Fälle laut Studie um etwa ein Drittel sinken.

Livingston, G., Sommerlad, A., Orgeta, V. et al. (2017). Dementia prevention, intervention, and care. Lancet, 390(10113): 2673–2734. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(17)31363-6

© gettyimages / commerceandculturestock

Herzkranke profitieren besonders von körperlicher Bewegung

Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung profitieren von körperlicher Bewegung noch mehr als Gesunde. Zu diesem Ergebnis kommt ein südkoreanisches Forscherteam um Sang-Woo Jeong von der Seoul National University. Dieses untersuchte zirka 441‘000 Menschen; 131‘000 mit und 310‘000 ohne Herzerkrankung. Alle Teilnehmer gaben in einem Fragebogen an, wie viel sie sich in ihrer Freizeit bewegten. Etwa sechs Jahre später verglichen die Forscher das Ausmaß der Bewegung mit den Todesfällen. In beiden Gruppen zeigte sich: Je mehr körperliche Aktivität, desto geringer das Mortalitätsrisiko. Die Herz-Kreislauf-Patienten senkten ihr Sterberisiko jedoch deutlich stärker als die gesunden Teilnehmer. Herzkranke Menschen, die fünfmal pro Woche etwa 30 Minuten lang flott gingen oder sich viel bewegten, reduzierten ihr Sterberisiko um 14 Prozent, Herzgesunde bei vergleichbarer Bewegung nur um sieben Prozent. Die besonders sportlichen herzkranken Teilnehmer erreichten im Studienzeitraum sogar ein ähnliches Sterberisiko wie die herzgesunden Probanden, die gar keinen Sport trieben.

Sang-Woo, J., Sun-Hwa, K., Si-Hyuck, K. et al. (2019). Mortality reduction with physical activity in patients with and without cardiovascular disease. European Heart Journal, 40(43), 3547–3555, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz564

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