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Praktische Konsequenzen nötig – Bücher zur Demenz im Allgemeinkrankenhaus Christoph Müller
Praktische Konsequenzen nötig
Bücher zur Demenz im Allgemeinkrankenhaus
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Christoph Müller
Es ist eine längere Leidensgeschichte. Wenn dementiell veränderte Menschen in ein Allgemeinkrankenhaus kommen, dann ist es für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Umso besser ist es, dass in der Versorgungspraxis die Ideen für ganz unterschiedliche Projekte nicht ausgehen. Michael Löhr, Bernd Meißnest und Benjamin Volmar haben in dem Buch „Menschen mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus“ das dankenswerte Projekt gestartet, gelungene und gelingende Ansätze vorzustellen. Das Buch ist quasi eine unverzichtbare Gehhilfe für diejenigen Menschen, die im Allgemeinkrankenhaus mit Demenz-Betroff enen zu tun haben.
Die Herausgeber warnen, „möglichst früh Menschen mit einer Demenz zu identifi zieren“ und „evidente sowie wirtschaftliche tragbare Konzepte zu entwickeln, um Krankenhausaufenthalte dieser Personengruppe möglichst kurz zu halten“ (S. 29). Es entlaste Betroff ene, Angehörige, das Personal sowie das Sozialsystem. Auch wenn sich dies auf den ersten Blick etwas kühl liest, so steht bei den Herausgebern sowie den zahlreichen Autorinnen und Autoren die Humanität und die Integrität der Betroff enen im Vordergrund.
Es sind 13 innovative Projekte, die in dem Buch vorgestellt werden. Sie sind so lebhaft und vielfältig, wie es sicher auch die Demenz-Betroff enen sind. Pfl egerische Praktiker, die alltäglich vor den Sorgen um Menschen mit Demenz stehen, können sich aus den vielen Anregungen diejenige Quintessenz ziehen, die sie als richtig in dem sie betreff enden Setting sehen. Andreas Schneider unterstreicht in seinem Beitrag „Mit Systematik und Stolz zur Entwicklung der Pfl egequalität“: „Innerhalb dieses Rahmens gilt es für alle Mitarbeiter, täglich ihren Handlungsspielraum im Sinne der Patienten zu nutzen, Innovationen Raum zu geben, mit Mut, Empathie und Professionalität das vermeintlich Verrückte zu wagen“ (S. 103).
Es ist gut, dass sich viele Gedanken um die Betroff enen machen. Diesen Gedanken hat man im Kopf, während man das Buch „Das demenzsensible Krankenhaus“ von Markus Horneber, Rupert Püllen und Janine Hübner durcharbeitet. Die fremde Umgebung im Krankenhaus sorgt bei dementiell veränderten Menschen für Verunsicherung. Das lebhafte Geschehen um die Betroff enen herum können sie kaum in ihre Wahrnehmung integrieren.
Für Erleichterung würde vieles sorgen, mit dem sich die Autorinnen und Autoren beschäftigen. So engagiert sie in den Beiträgen wirken, so wird die Schere zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit in der pfl egeri-
Markus Horneber, Rupert Püllen & Janine Hübner (Hrsg.): Das demenzsensible Krankenhaus → Grundlagen und Praxis einer patientenorientierten Betreuung und Versorgung. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 2019. ISBN 978-3-17-033435-9, 402 S., € 59.
Michael Löhr, Bernd Meißnest & Benjamin Volmar (Hrsg.): Menschen mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus – Innovative Konzepte für eine multiprofessionelle Betreuung und Versorgung. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 2019. ISBN 978-3-17033-018-4, 192 S., € 39.
schen Versorgung der dementiell veränderten Menschen off ensichtlich. Eine ansprechende Idee des Buchs ist es, die Wege der Betroff enen durch ein Krankenhaus auch bei der Strukturierung des Buchs zu nutzen. So begleiten die Leserin und der Leser die betroff enen Menschen durch die unterschiedlichen Orte einer Klinik. Der Gang beginnt in der Notaufnahme, erlebt seine Etappen bei Begegnungen auf der Station und bei diagnostischen Maßnahmen und endet bei einer gelungenen Entlassungsvorbereitung.
Beide Bücher legen auf ihre Weise die Finger in die Wunde. Es wäre ein Gewinn, wenn sie in Versorgungseinrichtungen praktische Konsequenzen hätten.