Buch der Liebe - Handbuch

DAS BUCH DER LIEBE

WILKOMMEN. Dieses Handbuch dient als Begleiter für Organisationen und Kirchen, die das Buch der Liebe als Arbeitsmaterial für ihren Dienst nutzen. Es ist ein Hilfsmittel um Fragen rund um das Buch der Liebe zu beantworten und dient zusätzlich für eine bessere Zusammenarbeit mit anderen Organisationen in diesem Bereich.

Für weitere Informationen könnt Ihr uns gerne eine E-mail schreiben info@hopedieslast.org

4 DIE GESCHICHTE ZUM BUCH 6 FAQ 8 MENSCHENHANDEL VS. SCHMUGGEL 10 WER IST SIE? 12 LEITFADEN DER KOMMUNIKATION 14 WIE STARTE ICH EINEN DIENST? 20 KLEINE SCHRITTE, DIE JEDER TUN KANN

28 STATISTICS & FACTS 30 SHINE NETWORK 32 THANK YOU! 24 NOTRUFNUMMERN 26 AUSWIRKUNGEN MESSEN

HANDBUCH

DIE GESCHICHTE ZUM BUCH Vor anderthalb Jahren entstand die Idee dieses Buch zu entwickeln. Ein Schwerpunkt unseres Dienstes ist es mit unseren Fähigkeiten im Medienbereich, andere Organisationen, die gegen Menschenhandel vorgehen, zu unterstützen. Wir hatten das Privileg, durch viele Einsätze in Europa, Teams vor Ort zu dienen und zu ermutigen. Auf diesen Einsätzen beobachteten wir, dass viele Teams kleine Geschenke verwenden, um mit den Frauen ins Gespräch zu kommen und Beziehungen aufzubauen. Andere Gruppen verschenken Zettel mit Bibelversen in der jeweiligen Sprache. Durch eigene Erfahrungen und durch das Gespräch mit anderen Diensten, merkten wir, dass diese Art der Umsetzung seine eigenen Probleme mit sich bringt: Wenig Zeit für das Gespräch, Sprachbarrieren, Probleme mit Leseschwäche/ Analphabetismus, Angst vor Religion, fehlendes Vertrauen in fremde Menschen, etc. Wenn du das hier liest, kennst du die Problematik wahrscheinlich auch. Wir wussten allerdings, dass die Menschen, die wir trafen, trotz all dieser Hürden, ein tiefes, echtes und sehr menschliches Verlangen nach Liebe und ein Geliebt sein haben.

Wir haben uns durch viele besondere Erlebnisse bestätigt gefühlt, dass Gott mit uns dieses Buch realisieren würde. Eines dieser Erlebnisse war, dass uns eines Nachts eine Frau in ihr Bordellzimmer einlud, um mit ihr zu reden und zu beten. Bevor wir gingen, fragten wir sie, ob sie noch irgendetwas bräuchte oder wir etwas für sie tun können. Das Einzige, nachdem sie fragte, war eine Bibel. Es ist ein großes Missverständnis zu denken, dass die Menschen, die ein Rotlichtviertel aufsuchen, oder dort arbeiten, weit von Gott entfernt sind. Ganz im Gegenteil, Gott ist ganz nah bei diesen Menschen!

In den letzten Jahren hat Gott uns auch ein großes Herz für Männer gegeben. Vor allem für jene, die in irgendeiner Art und Weise in der Sexindustrie involviert sind. Es reicht nicht nur Mitgefühl für die Frauen zu haben, denn wir als Christen wissen, dass jeder von uns in etwas gefangen ist: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“(Epheser 6:12)

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Dieses Buch wurde deshalb auch hauptsächlich für jene Menschen geschaffen, die Sex käuflich erwerben. Wenn wir Menschen einfach nur in zwei Gruppen: Opfer und Täter, einteilen, verallgemeinern wir die Problematik nur. Die Problematik der Prostitution ist viel zu komplex, als dass man sie einfach in simple Kategorien einteilen könnte. Klischees werden eine professionelle Arbeit bestimmt nicht vorantreiben.

Wir hoffen, dass das Buch der Liebe ein Hilfsmittel für dich und deinen Dienst sein wird, Liebe zu vermitteln und weiterzugeben. Es ist allerdings nicht dafür gedacht, Beziehungen zu ersetzen!

Ganz im Gegenteil, wir hoffen, dass du dieses Buch nur an Menschen weitergibst, zu denen du eine freundschaftliche Beziehung pflegst und führst. Das Buch ist nicht kompliziert geschrieben und eben sowenig perfekt, aber wir glauben, dass diese Geschichten von Veränderung, zusammen mit dem Evangelium, die Kraft haben Leben zu verändern!

Jede Seite dieses „Buch der Liebe“ wurde liebevoll und mit viel Gebetsunterstützung gestaltet.

Jedes Kunstwerk besitzt eine Botschaft und alle Fotos wurden aus den umliegenden Regionen von den Mitgliedern unseres Teams hier in Budapest, aufgenommen.

Jedes persönliche Zeugnis kommt von Herzen.

Unser Ziel war es, das Buch der Liebe optisch so schön und wertvoll zu gestalten, dass es auch den Kern der Botschaft repräsentiert. Wir hoffen, dass du dieses Buch so gefällt, dass du es gerne weitergibst und es mit Würde und Respekt angenommen wird.

Danke, dass du diese wichtige Arbeit tust und die Verlorenen erreichst! Möge Gott dich und dein Team für das bevorstehende Abenteuer stärken.

In Liebe Hope Dies Last 07

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FAQ WER SEID IHR?

Seit über drei Jahren tritt Hope Dies Last, durch Medien und Mission dem Menschenhandel in Europa entgegen. Ganz besonders haben wir Organisationen, die sich noch im Aufbau befinden auf dem Herzen. Wir wollen sie mit professionellen Medien ausstatten, damit sie effektiver Spenden sammeln und bessere Präventions- und Aufklärungsarbeit leisten können. Wir erstellen individuelle Printmedien, wie Bücher und Magazine, sowie Internetauftritte, Videos und Imagefilme und planen bzw. helfen bei der Durchführung von Veranstaltungen und Konferenzen.

In den vergangenen Jahren verbrachten wir viel Zeit in Europa damit, zu Männern und Frauen in der Sexindustrie zu sprechen. In dieser Industrie arbeiten mehr als eine Millionen Menschen aus allen Teilen der Welt und der wirtschaftliche Gewinn für Regierungen und das organisierte Verbrechen geht in die Milliarden. Viele Menschen werden gewaltsam zu Prostitution in dieser Industrie gezwungen und sehen keinen Weg heraus.

ZU WELCHER ORGANISATION GEHÖRT IHR?

Alle Vollzeit-Mitarbeiter von Hope Dies Last gehören zu JMEM – Jugend mit einer Mission, Osteuropa mit Hauptsitz in Budapest, Ungarn.

KANN ICH EUCH BEITRETEN?

Wir arbeiten sehr gerne mit qualifizierten Mitarbeitern aus aller Welt zusammen. Schreib uns doch einfach an! Info@hopedieslast.org.

WARUM HABT IHR DAS BUCH DER LIEBE ENTWICKELT?

Hauptsächlich wollten wir Dienste /Missionare mit dem Schwerpunkt Rotlichtarbeit mit einem guten Arbeitsmittel ausstatten, das ihnen dabei hilft, tiefere Beziehungen und Freundschaften mit Menschen in der Sexindustrie zu schließen.

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Außerdem glauben wir, dass dieses Arbeitsmitte dafür genutzt werden kann, um Kirchen zu ermutigen, in diesem Dienst aktiver zu arbeiten, als auch kreativer und verantwortungsbewusster an die Menschen heranzutreten, die Gottes Liebe brauchen.

FÜR WEN IST DAS BUCH GEDACHT?

Wir wollen Männer und Frauen in der Sexindustrie mit dem Evangelium und Geschichten von Hoffnung und Vergebung, erreichen.

WIE VIEL KOSTET ES?

Hunderte von Menschen aus aller Welt haben unsere Kampagne finanziell unterstützt, sodass wir dieses Buch kostenlos für Organisationen zur Verfügung stellen können. Wir glauben an freie Medien und wir laden jeden herzlich dazu ein mit uns zusammen zu Arbeiten und gemeinsam die Botschaft von Hoffnung und Freiheit zu verbreiten.

WOHER KANN ICH EIN BUCH BEKOMMEN?

Aus Lizenzgründen, bezüglich des Johannesevangeliums, dürfen wir das Buch offiziell nicht verkaufen. Schreib uns einfach an, wenn du ein Buch für dich haben willst. Organisationen und Dienste, deren Fokus die Sexindustrie ist, können uns einfach kontaktieren und uns sagen, wie viele Bücher sie brauchen und wir werden sie euch kostenlos zukommen lassen.

IN WELCHEN SPRACHEN GIBT ES DAS BUCH?

Zur Zeit gibt es das Buch auf englisch, deutsch, tschechisch, rumänisch, ungarisch und bulgarisch. Außerdem planen wir russische und französische Übersetzungen. Wir wollen auf individuelle Bedürfnisse eingehen, also kontaktiere uns bitte, wenn noch Vorschläge für Sprachen bestehen, in denen das Buch erhältlich sein sollte, um deinem oder euren Dienst zu helfen.

WO KANN ICH WEITERE EURER ARTIKEL WIE Z.B. „TRAGETASCHEN“ KAUFEN?

Wir haben noch keinen Onlineshop, daher ist es am besten uns einfach zu schrieben mit was du oder ihr gerne bestellen wollt. Info@hopedislast.org 09

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DER UNTERSCHIED ZWISCHEN MENSCHENHANDEL UND MENSCHENSCHMUGGEL Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Menschenhandel und Menschenschmuggel. Mit dem schlagartigen Wachstum von Flüchtlingen in der EU, bezeichneten einige Medien die Flüchtlingsströme, die über mehrere Landesgrenzen hinweg verliefen,fälschlicherweise als Menschenhandel bezeichnet. Menschenhandel beinhaltet einen Transport des Menschens, national oder international. Allerdings unterscheidet es sich, im Gegensatz zum Menschenschmuggel, darin, dass Menschen meist gezwungen, manipuliert, ausgebeutet werden und ihnen Gewalt angetan wird. Der Menschenschmuggel andererseits, wird von der UN-Generalversammlung als „Übereinkommen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität“ definiert, da direkt oder indirekt ein finanzieller oder materieller Gegenwert erbracht wird, wenn die Person illegal über Grenzen transportiert wird.

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Beim Menschenhandel wird die gleiche Methode der illegalen Grenzüberschreitung genutzt, allerdings ist der Hauptgrund die Ausbeutung des Menschen. Der Großteil der Flüchtlinge oder Assylsuchenden hier in der EU haben große Summen an Geld gezahlt, um illegal über die Grenzen zu kommen. Viele haben große Risiken auf sich genommen aber meistens war es ihre eigene Entscheidung. Viele Opfer des Menschenhandels, die über Grenzen hinweg verschleppt werden, wird der Reisepass abgenommen und von ihren Händlern als Mittel zur Kontrolle einbehalten. Es ist wichtig, dass wir die Unterschiede zwischen Menschenhandel und Menschenschmuggel kennen, um die Problematik effektiv und gezielt anzusprechen.

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WER IST SIE? Wir haben sie mehr als einmal gesehen. In Filmen und Dokumentationen, Zeitungsartikeln und Kampagnen die Aufmerksamkeitsarbeit leisten. Ihre traurigen Augen verfolgen uns, ihre blauen Flecken sind Zeichen ihrer Misshandlung und ihr Schicksal zwingt uns… es zwingt uns zu Mitgefühl, die Stimme für sie zu erheben und ihre Situation zu beenden. Wir können ihr helfen. Alles was wir tun müssen, ist, zu geben. Unser Geld, unsere Zeit oder unsere Facebook Seite. Aber wer ist sie? Wer ist das Mädchen, das die Tragödie von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung erzählt?

Aus Sicherheitsgründen kennen wir normalerweise nicht mal ihren richtigen Namen. Wir nennen sie Opfer, Sklave, Überlebende. Sie ist das „ideale Opfer“, weil ihre Geschichte sich gut für die Öffentlichkeit nutzen lässt. Das schwere Schicksal von dem jungen Mädchen, welches geschlagen, vergewaltigt und durch Betrug in Prostitution, in ein fremdes Land kam, ruft Sympathie hervor und öffnet die Geldbörsen der Menschen. Aber wie weit können wir damit gehen? Was ist die Grenze zwischen einem Bewusstsein schaffen und purer Sensationslust?

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Es gibt nichts Verwerfliches an dramatischen Geschichten, aber wir müssen uns bewusst sein, welche Auswirkungen diese haben können. Wenn wir in Kontakt mit Männern und Frauen aus dem Rotlichtmilieu kommen, wollen wir, dass sie die Wahrheit darüber erfahren, wer Gott ist und zu was er sie geschaffen hat. Wir wissen welche Macht unsere Worte haben können, wenn wir ihnen Leben zusprechen. Wir bringen Licht in die Dunkelheit, das sich in Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit zeigt (Epheser 5,9). Wahrheit ist das Herz unseres Dienstes und sie sollte in allen Bereichen unserer Arbeit sein. Nicht nur gegenüber den Menschen, welchen wir dienen, sondern auch in der Kommunikation mit Unterstützern und anderen Zielgruppen. Weil Worte Macht haben, müssen wir sie weise benutzen. Viel zu oft missbrauchen wir die Macht von Worten und Bildern, um die Aufmerksamkeit von Menschen zu bekommen und auf unsere Sache zu lenken.

Finanzielle Mittel und Aufmerksamkeit sind entscheidend für unsere Arbeit und wir müssen diese Bereiche mit Anstand und Respekt behandeln. Keine Kampagne ist es wert verbreitet zu werden, wenn sie aus Unwahrheiten und Lügen besteht oder Notsituationen ausnutzt.

Tatsächlich kann das Wiedererzählen von Ausbeutung und Gewalt selbst zur Ausbeutung werden. Natürlich wollen wir, dass Menschen sich über Ungerechtigkeit bewusst werden

und im Kampf dagegen involviert sind. Die Kommunikation ist entscheidend. Wenn die schockierenden und schrecklichen Geschichten allerdings ein Mittel für die Beschaffung von Finanzen sind, verpassen wir das Ziel.

Durch die Geschichten, die wir erzählen, machen wir die Frauen und Männer zu Objekten und verstärken die Ungerechtigkeit, gegen die wir eigentlich sind.

Besonders im Bereich von sexueller Ausbeutung ist es wichtig, sich über die Macht von Sprache und Bildern bewusst zu sein. Wenn wir vorbeugen wollen, dass Frauen zu Sexobjekten reduziert werden, können und sollten wir nicht jedes kleinste Detail der Situation, der wir begegnen, wiedergeben. Ganz egal wie leidenschaftlich wir die herzzerbrechende Realität überbringen wollen, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Ausbeutung ist nicht sexy. Niemals.

Als Christen haben wir eine gegenkulturelle Botschaft für alle Bereiche der Gesellschaft. Eine Botschaft des Lebens, wenn alles andere tot aussieht. Eine Botschaft der Gnade anstatt der Scham. Eine Botschaft von bedingungsloser Liebe. Und eine Botschaft voll Wahrheit. Lasst uns in allen Bereichen, in denen wir Einfluss üben, dazu verpflichten, rechtschaffend zu sein.

Wenn wir in Liebe und Wahrheit zu den Menschen sprechen, denen wir im Rotlichtmilieu begegnen, müssen wir die gleiche Würde und Respekt Menschen außerhalb dieses Milieus entgegenbringen. Dies sind Menschen, Männer und Frauen, Individuen mit ihrer eigenen Biographie, die von Entscheidungen gekennzeichnet sind. Ganz egal wie eingeschränkt ihre Möglichkeiten vielleicht waren, sie haben eine Entscheidung getroffen. Das Resultat davon ist, dass Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung unglaublich komplexe Probleme sind und wir diese Komplexität erkennen müssen um sie zu bewältigen. Wenn wir alle „Opfer“ in eine große Masse über einen Kamm scheren, verlieren wir den Einzelnen und dessen individuelle Geschichte aus dem Blick. Eine herzzerreißende Geschichte, die verletzt, ist es nicht um ihrer selbstwillen erzählt zu werden. Letztenendes ist echtes Mitgefühl mehr als eine emotionale Reaktion auf Schock oder Hoffnungslosigkeit. Echtes Mitgefühl ist beständig und bleibt nicht tatenlos. Dafür brauchen wir die Entschlossenheit, aller Ungerechtigkeit in Liebe und Wahrheit entgegenzustehen.

Elise Johanna

Baut gerade einen Dienst im Rotlichtlichtviertel in Nürnberg auf. nuremberg.rlt@gmail.com Elise hat erst vor kurzem Ihren Master in Global Citizenship, Identities and Human Rights abgeschlossen, lebt und arbeitet in Nürnberg.

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LEITFADEN DER KOMMUNIKATION SPRACHE NEU GESTALTEN

Worte haben große Macht. Bestimmte Worte haben Ausdrücke, die unsere heutige Generation in Bezug auf Menschenhandel nutzt, stark beeinflusst. Worte wie Rettung, bekämpfen und kämpfen sind kraftvoll und emotional, aber können auch zu falscher Art von Aktion führen.

Kinder Prostituierte Personen unter 18 Jahren können rein legal noch nicht zu kommerziellem Sex zustimmen, weshalb sie immer als Opfer von sexuellem Missbrauch bezeichnet werden sollten.

Besser wäre: Kind, welches Opfer von kommerziellen und sexuellen Missbrauch wurde.

Kinderpornographie Besser wäre: Bilder von Kindern sexuellen Missbrauchs Prostituierte Mit diesem Wort werden Frauen einfach abgestempelt. Es ist keine Definition ihres Charakters oder ihrer Identität. Eine Person ist mehr als ihr sexuelles Verhalten.

Besser wäre: Frau/Mensch/Mann in der Prostitution oder prostituierte Menschen Sklaverei oder Sklave Diese Worte können einen falschen Eindruck hinterlassen, da die meisten Menschen körperliche Einschränkungen damit verbinden. Menschen, die verschleppt wurden, haben aufgrund von Manipulation oder seelischen Zwängen oft Angst wegzugehen.

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STELLE FRAGEN

Denke über folgende Fragen nach bevor Medien über deinen Dienst oder deine Organisation produziert werden • Wer profitiert davon? Die Menschen, die es produzieren oder die Menschen, um die es geht?

• Was brauchst du? Sind Spendenaktionen wichtig oder muss deine Kirche informiert werden?

• Welche Zielgruppen sprichst du an? Haben sie einen Glaubenshintergrund?

• Ist die Sicherheit und Privatsphäre der Überlebenden und/oder Arbeiter sichergestellt?

Gibt es ihnen ein angemessenes Maß an Anonymität?

• Hast du deine Erfahrungen als Ereignisse verkauft statt über ihre wahre Identität zu reden?

• Geht es nur um Sensationslust? Sei vorsichtig mit Klischeevorstellungen.

• Erzählst du eine facettenreiche Geschichte? Stelle sicher, dass Menschen, die der Ausbeutung entkommen sind, die Möglichkeit haben von ihrer Befreiung, ihrer Überwindung und Erfolgen zu erzählen.

•

Machst du auf größere Probleme aufmerksam? Während Menschenhandel kompliziert und voller Ungerechtichkeit ist, sind Erfahrungen von Menschen unterschiedlich. Um zum Mitmachen in der Arbeit gegen Menschhandel einzuladen, müssen wir den Schwerpunkt auf die frühe Prävention legen, indem wir die Grundursachen ansprechen.

• Um welchen Preis muss jemand die Geschichte seiner Ausbeutung erzählen? Sei vorsichtig dabei den Betroffenen Fragen zu stellen, die ihre Würde verletzen könnten.

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WIE STARTE ICH EINEN NEUEN DIENST? Vor fünf Jahren zog ich nach Lettland, um eine Organisation, namens Freedom61 zu gründen.

Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht was ich tue. Das einzige was ich wusste war, dass Gott mich dazu berufen hat. Ich hatte gerade erst bei JMEM angefangen und von daher keinerlei Erfahrung im Bereich Mission (abgesehen von meinen sechs Monaten Jüngerschaftsschule und drei Monaten, in denen ich bei einem Sommercamp für Waisen in der Ukraine mitgeholfen habe.)

In der Hauptstadt Riga habe ich dann Freedom61 gegründet, eine Organisation, die sich gegen Menschendhandel einsetzt. Wir arbeiten mit Frauen, die sich in der Prostitution befinden, nehmen Kontakt mit den Kunden auf, die sich in der touristengefüllten Altstadt von Riga befinden und organisieren über das ganze Land verteilt Präventionsarbeit.

Vor kurzem haben wir in Lettland ein Zentrum für Frauen eröffnet, die aus der Prostitution und Abhängigkeit herauskommen und in dem Zentrum übergangsweise wohnen können.

Das Ganze war eine Lernerfahrung und ich möchte ein paar der Dinge, die ich dabei mitgenommen habe weitergeben.

1. KENNE DEINE BERUFUNG. 16

Ich glaube das ist die wichtigste Sache!

Wenn ich nicht eindeutig gewusst hätte, dass Gott mich dazu berufen hat, mich in Osteuropa gegen Menschenhandel einzusetzen, hätte ich wahrscheinlich schon viele Male aufgehört.

Jetzt, fünf Jahre später, bin ich immer noch in Lettland. Ich bin immer noch hier, weil ich mich in den Momenten, in denen es hart war, in denen ich aufgeben wollte und ich mich unglaublich einsam gefühlt habe, an meine Berufung erinnert habe. Gott hat mich berufen! Deshalb würde er mir helfen! Sei darauf vorbereitet, dass das erste Jahr hart und schwierig wird.

Ich habe es für mich selbst erfahren und habe es auch bei unserem Team in dem Zentrum

gesehen. An einen neuen Ort ziehen, eine neue Kultur und Lebensstil annehmen und etwas Neues starten, sind eine Menge neuer Dinge. Es kann einem die Kraft rauben und müde machen, ist aber gleichzeitig auch sehr aufregend.

GEHE MIT EINEM TEAM. Wenn du eine Arbeit an einem neuen Ort

2.

KNÜPFE SO VIELE KONTAKTE WIE MÖGLICH.

3.

startest, wird es nicht leicht, ganz egal wo auf der Welt es ist. Ich habe es alleine versucht.

Ich weiß, dass es gut war, weil Gott mich dazu berufen hat es zu machen und er mir Menschen zur Seite gestellt hat mir zu helfen. Aber wenn es dir möglich ist, dann gehe mit einem kleinen Team, auch wenn es nur zwei oder drei Leute sind. Ihr könnt miteinander Ideen sammeln, gemeinsam beten und zu Meetings gehen und zusammen eine neue Kultur kennenlernen. Aber auch wenn es einfach nicht weitergeht, sind die Menschen aus deinem Team mit dir. Sie sind für dich da und du für sie, wenn sie es brauchen.

Mein erster Monat bestand hauptsächlich aus Meetings mit unterschiedlichen Menschen. Manche waren sehr hilfreich und andere… eher weniger. Du weißt es nicht, bevor du es nicht gemacht hast. Erzähl ihnen von dir und deinen Träumen. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen interessiert sind und auf alle mögliche Art und Weise helfen wollen. Du wirst dich mit Kirchen und potentiellen Ehrenamtlichen treffen, aber auch mit anderen Organisationen, wie der Polizei und Politikern. Als wir mit unserem neuen Projekt gestartet sind, haben wir alles vorne machen müssen. Das bedeutete mehrere gefüllte Monate mit Meetings, manchmal

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zwei oder drei pro Woche, mit Menschen, welche an der gleichen Art von Projekt oder einem ähnlichen Programm mitarbeiten, aber auch mit christlichen Seelsorgern und Anderen. Es gab Momente in denen wir wirklich keine Lust mehr auf diese Meetings hatten, aber wir haben sehr viel dabei gelernt. Durch das stellen der richtigen Fragen, haben wir dann endlich einen Durchbruch in jedem einzelnen Aspekt unseres Programms gesehen.

4. BETE.

Wir wissen alle, dass Gebet wichtig ist. Über die letzten fünf Jahre habe ich gelernt, wie entscheidend Gebet ist. Als wir in Riga angefangen haben, sind wir jeden Donnerstag auf die Straßen gegangen um zu beten. Ich habe zu Gott gesagt: „Wir gehen jeden Donnerstagabend raus und ich weiß, dass du uns zeigen wirst, wie lange es nötig sein wird, dies zu tun.“ Ich war darauf vorbereitet für eine lange Zeit nach draußen zu gehen und zu beten, vielleicht sogar ein Jahr lang. Wir waren die ersten, die in dem Gebiet in Riga im Bereich der Straßenprostitution gearbeitet haben. Deshalb wusste ich, dass genau dort ein geistlicher Kampf stattfand. Was ich allerdings nicht realisierte, war, dass es auch gut für uns selbst war. Durch regelmäßiges beten in diesem Gebiet, haben wir die Umgebung besser kennengelernt, sodass wir angefangen haben uns dort wohlzufühlen. Das hat uns auch sehr dabei geholfen, zu sehen und zu lernen, was in dem Gebiet passiert. Drei Monate haben wir gebetet, bis der Herr uns sehr deutlich gesagt hat, dass es Zeit ist mit den Frauen in Prostitution Kontakt aufzunehmen. Wir haben zwar mit dieser neuen Art von Arbeit angefangen, aber haben natürlich auch nicht aufgehört zu beten. Ich muss gestehen, dass es nicht leicht war die Zeit zu finden, um Gebet in unseren Tagesablauf zu integrieren. Wir wissen, dass es so wichtig ist, aber es gibt immer wieder andere Dinge die dazwischenkommen. Nun haben wir endlich einen geregelten Tagesablauf und unser Gebet ist ein Teil davon. Versuche Gebet ganz besonders zu hüten, da es viel zu schnell passiert, dass diese Zeit im Alltag untergeht.

DEINE VISION AUF UND 5. SCHREIBE TRÄUME GROSS. 18

Wenn du einen Dienst in einem bestimmten Land oder Ort starten möchtest, jedoch nicht viel Erfahrung hast, würde ich dir empfehlen ein Praktikum bei einer anderen Organisation zu machen, die deinen Plänen ähnlich ist. Sei offen zu

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dienen und dabei von ihnen zu lernen und alle Fragen zu stellen, die du hast. Fange währenddessen an, deine eigene Vision aufzuschreiben. Beginne mit deinen Träumen und gehe dann zu deinen Plänen und deinem Budget über. Menschen werden dich nur ernst nehmen, wenn du alles durchdacht hast. Ich habe das nicht gemacht, bevor ich nach Lettland gegangen bin. Um ehrlich zu sein, habe ich es nie gelernt, bis ich zwei Jahre später einen Leiterschaftskurs für Pionierarbeit in Spanien gemacht habe. In Riga arbeiteten mehrere Leute für eine Weile bei uns mit, um von uns zu lernen und ihre Vision aufzuschreiben. Nachdem sie eine gewisse Zeit bei uns verbracht haben, gehen sie mit mehr Selbstbewusstsein und Erfahrung zurück an den Ort, zu dem sie berufen sind, um eine erfolgreiche Arbeit zu starten.

GR0SS, ABER HABE KEINE 6. TRÄUME ANGST ZU VERSAGEN.

Einer meiner größten Träume war es ein Haus für Frauen zu gründen, welche von der Straße und aus der Abhängigkeit kommen. Es war immer nur ein Traum, weil es sich viel zu groß für mich angefühlte. Drei Jahre später, nachdem ich so gefühlt hatte, hatten wir das Haus! Es war ein riesiger Traum, aber er wurde Realität! Ich hatte auch Träume, die nicht auf diese Art und Weise zu Stande gekommen sind.

Zu Beginn hatten wir ein großes Apartment. Eine Kirche in Texas zahlte die monatliche Miete und unsere Vision war es, die Frauen aus der Umgebung einzuladen und ihnen eine Dusche, ein schönes Essen, sowie einen schönen und sicheren Ort zu bieten. Für zwei Jahre haben

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wir in diesem teuren Apartment gelebt, aber es kamen nur weniger als 10 Frauen zu uns.

Wir hatten es versucht, aber es hat nicht funktioniert und so mussten wir unsere Vision und unsere Strategie ändern. Daraus haben wir viel gelernt. Ja es war leicht, sich wie ein Versager zu fühlen, aber ich weiß, dass wir nicht versagt haben. Wir haben es versucht, es hat nicht funktioniert und so haben wir weitergemacht. Habe keine Angst davor Dinge auszuprobieren; Gott lässt dich Dinge ausprobieren. Es war ein Wunder wie Gott uns für die Miete versorgt hat. Ich verstehe nicht immer seine Pläne. Bete, frage Gott und dann tu es. Habe keine Angst, denn er ist immer mit dir.

Epheser 3,20 Elberfelder

VON LYSETTE KLOP VON FREEDOM61 Freedom61 ist eine Organisation, die Menschenhandel und Prostitution in Riga, Lettland entgegengeht – Sie arbeitet mit Frauen, die auf der Straße in der Prostitution tätig sind, bauen Beziehungen zu ihnen auf und bieten ihnen die Möglichkeit einen anderen Lebensstil zu führen.

Freedom61 besitzt auch ein Schmuckgeschäft und ein Zentrum, in dem die Frauen übergangsweise wohnen können. Außerdem betreiben sie Präventionsarbeit gegen Menschenhandel an Schulen und in Waisenhäusern und beschäftigen sich mit den Männern, die nach Riga kommen, um Sex zu kaufen.

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KLEINE SCHRITTE, DIE JEDER TUN KANN ANSPRECHEN.

STELLE FRAGEN.

Sprich bestimmte Bedürfnisse an. Bedürfnisse umzulenken oder zu stoppen, fordert eine vielseitige Herangehensweise und eine sehr gute Kenntnis der Person. Sehr häufig ist Lust nicht der ausschlaggebende Punkt, warum Männer eine Prostituierte besuchen.

Viele Männer sind einsam und nicht in der Lage bedeutungsvolle Beziehungen oder intime Kontakte herzustellen. Die Kirche kann eine Schlüsselrolle dabei spielen, gesunde Freundschaften zwischen Geschlechtern zu ermöglichen. Zudem kann sie eine liebevolle und einladende Gemeinschaft bereitstellen.

Ist deine Kirche ein Ort der Hoffnung und Heilung? Ist es ein Ort, an dem du dich wohl fühlst kirchenfremde Kollegen und Freunde einzuladen? Wie fühlen sie sich in dieser Umgebung? Für Männer, die andere Männer erreichen wollen: Wo habt ihr eure bedeutendsten Unterhaltungen?

STUDIERE.

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Studiere die biblische Reaktion auf Menschen am Rande der Gesellschaft. Unseren Auftrag als Christ zu kennen stärkt dich bei dem Engagement den „Geringsten unter ihnen“ zu dienen, wenn es schwere Zeiten gibt. Entwickle ein Verständnis dafür, wie Gott Menschen in der Prostitution durch die Bibel hindurch benutzt hat, um die Botschaft von Erlösung zu verbreiten.

KENNE. Kenne nationale und regionale Gesetze bezüglich Prostitution und Menschenhandel.

Sprich mit Leuten aus deinem Umfeld darüber. Ermittle die Schwierigkeitsbereiche und stimme dich mit Organisationen und Diensten ab, Gesetze zu ändern oder anzupassen.

VERSTEHE. Verstehen, dass Prostitution und Menschenhandel in ihrem Kern Gewerbe sind. Sie sind genau wie jedes andere Gewerbe von Angebot und Nachfrage abhängig. Um eine Veränderung in der Sexindustrie zu bewirken, müssen wir beide Bereiche angehen.

MARKIERE. Markiere die Gebiete in deiner Stadt, in denen Sexindustrie floriert. Das könnte auch Massage Salons und Sex Shops beinhalten.

Seiten wie wikisexguide.com versorgen Kunden der Prostitution mit Informationen. Gibt es schon Organisationen, die sich in den Gebieten nach Menschen ausstrecken?

ENTWICKLE. Entwickle Verhaltensregeln für dich und dein Team und haltet sie ein! Das könnte bedeuten, ihr trefft Maßnahmen, die garantieren, dass jeder einzelne im Team verantwortlich mit dem Thema umgeht – ihr benutzt z.B. Werbeblocker im Browser, die sexuelle Inhalte verbergen. Teams, die im Rotlichtviertel arbeiten, empfehlen wir sehr, mit mind. drei Personen unterwegs zu sein.

HALTE AUSSCHAU. Halte Ausschau nach ungewöhnlichen Ideen dieser Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. In Budapest sammeln Teams regelmäßig Müll von den Straßen in den Gegenden, in denen Prostitution stattfindet. Die Frauen bekommen von der Polizei Gedlstrafen, wegen Müll auf der Straße auf der sie arbeiteten der aber nicht von ihnen stammt.

Simple Taten wie diese überbringen eine ganz besondere Botschaft von Hingabe und Liebe den Frauen gegenüber.

MACHE WERBUNG. Verbreite Informationen über die krasse Realität von Sex-Tourismus. Viele Männer haben ihre erste Erfahrung Sex zu kaufen, im Ausland. Die Gesetzte deines Landes, bezüglich Sex-Tourismus, zu kennen und strategisch zu kommunizieren ist wegweisend

KONFRONTIERE. Konfrontiere Leute, die abfällig über Frauen reden oder Witze über Menschen, die in Prostitution arbeiten, machen.

SPENDE. Spende an Missionare, Dienste und Ehrenamtliche, die sich darauf fokussieren, Menschen in der Sex-Industrie zu erreichen.

FORDERE HERAUS. Fordere deine eigene Einstellung heraus! Hat sich deine Meinung gegenüber Menschenhandel weiterentwickelt? Vergleiche es mit dem, was Jesus dazu gesagt und getan hat.

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BIETE AN. Biete Hotel- und Barangestellten an, sie über die Maßnahmen aufzuklären, die sie treffen können, wenn sie Anzeichen von Menschenhandel begegnen.

DEINE STIME. Nutze deine Stimme für das Gute. Teile den Firmen, die indirekt von der Sexindustrie profitieren, dass du ihre Produkte/Dienstleistungen nicht nutzen wirst. Manchmal ist die Verbindung offensichtlich: z.B. eine Baufirma, die gerade vom Ausbau eines Bordells profitiert hat.

TRETE HERAUS. Trete raus aus deiner Komfortzone! Strecke dich nach Menschen aus, die mit der Sexindustrie zu tun haben. Damit meinen wir nicht unbedingt von Tür zu Tür im Rotlichtviertel zu laufen. Stattdessen sprich die Leute in Bars, um das Viertel herum an.

Häufig gehen Männer in diese Bars, um sich Mut zum Sex-Kaufen anzutrinken.

ENTFERNE. 24

Entferne Werbung. In Moskau werden massenweise Kataloge, die Prostitution anbieten verteilt. Teams entfernen diese sofort. Das

macht den Zugang zu Sex-Angeboten schwieriger. In ganz Europa werben „Gentlemen‘s Clubs“ mit Kärtchen in Hotels, Hostels und Touristen Informationen. Diese einfach alle wegwerfen oder sogar mit den Mitarbeitern reden ist ein guter Anfang.

VERWEIGERE. Weigere dich Produkte zu kaufen, die mit Frauen oder Frauenkörper sexistisch werben.

Schreibe der Firma warum du ihre Produkte nicht kaufst. Bekannte Firmen, die so werben sind z.B. Astra Bier oder Axe Deo-Spray.

ERKLÄRE. Erkläre Kindern (und ihren Eltern), wie sie das Internet benutzen können, ohne ihre Unschuld zu verletzen oder ihre Sicherheit in Gefahr bringen.

ERMUTIGE. Ermutige Männer sich mehr in das Thema einzubringen. Männer sollen sich wohl deshalb nicht zu solchen Diensten hingezogen fühlen, da Menschenhandel ein Problem sei, das nicht gelöst werden könne. Wir glauben, dass Männer, die in der Autorität und Identität Gottes leben, die Welt ändern können!

DEINE TALENTE.

ÜBERLEGE.

Nutze deine Talente für Dienste. Wir glauben daran, dass jeder Bereich der Gesellschaft etwas entgegen diese Ungerechtigkeit beizutragen hat. Schaue über die offensichtlichen Nöte hinaus und biete deine Fähigkeiten oder Wissen anderen Diensten an.

Überlege dir, auf welchen Wegen Männer Hilfe bekommen. Männer schämen sich häufig und fühlen sich schuldig, wenn sie Sex kaufen. Das kann zu Problemen des Selbstwertgefühls führen. Schaffe einen geschützten Ort für Männer, an dem sie Hilfe, Leitung und Unterstützung finden.

KOOPERIERE. Arbeite mit Frauenhäusern oder Zentren, die zusammen Menschen aus dem Menschenhandel helfen. Alternativ kannst du Frauen, die gerade aus der Prostitution kommen anbieten, sie in deinen Fähigkeiten zu unterrichten (z.B. Fotografie, Buchhaltung usw.)

ANPACKEN. Menschen sind automatisch darauf gesteuert versaut zu reagieren, wenn sie Nacktheit, sexuellen Posen oder Bildern begegnen. Es passiert tag täglich. Wie können wir diese Bilder und Reaktionen vermeiden, um Menschen zu zeigen, wie heilig Sexualität und der menschliche Körper sind?

VERTEILE. Verteile das „Buch der Liebe“ an Menschen, die in der Sex-Industrie arbeiten.

KONTAKT. Kontaktiere Menschen mit Einfluss in deiner Umgebung. Stelle sicher, dass sie informiert sind und ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeit des Menschenhandels haben und somit einen Unterschied machen können.

FAIR TRADE. Kaufe Fair-Trade Produkte ein. Ich glaube die Auswirkungen davon werden unterschätzt. Wenn du Fair-Trade einkaufst, hilfst du Menschen, die deine Kleidung, Kaffee oder Schokolade produzieren, einen fairen Lohn zu verdienen. Das hilft ihnen für ihre Familien zu sorgen. Schaue über den Handel mit Sex hinweg auf Menschen, die in ihrem Job ausgebeutet werden. Fair-Trade Produkte gibt es in jedem Supermarkt, in speziellen Läden oder online.

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NOTRUFNUMMERN Während wir in dem Prozess waren, das „Buch der Liebe“ zu entwickeln, fragten wir uns, welche Hilfe, eine Person, die Opfer des Menschenhandels wurde, außerdem noch benötigen würde. Für viele von ihnen sind Notrufnummern die einzige Rettung.

Viele dieser Menschen haben eine berechtigte Angst davor allgemeine Notrufnummern zu wählen, da die Polizei oder andere offizielle Stellen oft korrupt sind.

Die „Zusammen gegen Menschenhandel“-Abteilung der Europäischen Union verzeichnen rund 33 verschiedene Notrufnummern auf ihrer Internetseite. Dort befinden sich offizielle staatliche Nummern, als auch die von gemeinnützigen Organisationen. Während der Erstellung des Buches fragten wir verschiedene Leute in deren Ländern, dass sie diese angegebenen Nummern und weitere, die wir fanden, in ihrem eigenen Land anzurufen und die Fragen, die auf folgender Seite aufgeführt sind, zu stellen. Die gesammelten Informationen haben wir auf unserer Internetseite zusammengestellt.

Für uns war es auch eine krasse Feststellung, dass Menschen, die dieser Situation entfliehen wollen, oft nur ein mal die Chance bekommen jemanden anzurufen. Einige dieser Notrufnummern sind nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Tagen erreichbar. In anderen Ländern waren falsche Nummern aufgelistet. In einem Land führte die angegebene Rufnummer, für ein „Centrum für Mädchen“, direkt auf die Handynummer von einem Mann. Als er daraufhin gefragt wurde hieß es nur das es diese Organisation nicht gäbe.

Wir fanden heraus, dass die offizielle staatliche Notfallnummer, in einem Land, das vornehmend für den Menschenhandel genutzt wird, nicht in Betrieb war. Selbst als wir einen offiziellen Brief stellten, um nachzufragen warum diese Nummer nicht intakt ist, wurde uns kein triftiger Grund genannt. Es ist unsere Verantwortung als mündige Bürger sicherzustellen, dass alle Notrufnummern ausreichend Personal und finanzielle Unterstützung erhalten, um effektiv zu funktionieren.

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Um mehr Informationen zum Thema Notrufnummern zu erhalten, besuche diese Seite www.hopedieslast.org/hotline-numbers

BEISPIELFRAGEBOGEN FÜR NOTFALLNUMMERN • Ist dies eine Notrufnummer, die Opfer des Menschenhandels wählen können?

• Haben Sie ein spezielles Training für Krisensituationen?

• Wie viele verschiedene Sprachen sprechen Ihre Mitarbeiter?

• Gibt es konkrete Schritte, die Sie jemandem anbieten können, der bei Ihnen anruft? (z.B. Personen finden, direkte Hilfe schicken, um eine Person zu schützen) • Schicken Sie Polizei, Sozialarbeiter oder andere Hilfspersonen?

• Wird der Anruf aufgezeichnet und gibt es jemanden, der sich von nun an um die Person kümmert?

• Sind Sie vor Ort mit einem „Safe House“ vernetzt?

• Ist dies eine 24 Stunden Notrufnummer oder ist sie zeitweise nicht erreichbar?

• Ist dieser Anruf kostenlos? Wird diese Nummer auf einer Telefonrechnung auftauchen?

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AUSWIRKUNGEN MESSEN

[1] Foster Crawford, C (2014). Stopping the Traffick: A Christian Response to Sexual Exploitation and Trafficking.

Oxford, UK: Regnum Books International.

Recherche ist ein wichtiger Bestandteil, wenn man sich mit dem Thema Menschenhandel befasst. Wenn wir Informationen sammeln, haben wir die Möglichkeit unseren Einfluss zu messen und zu analysieren. Durch diese Methode können wir Unterstützer umfassender über unsere Arbeit aufklären. Je besser wir die Not kennen, desto konkreter können wir ihr begegnen und gezielt gemeinsam entgegentreten. „Menschenhändler sind bestens vernetzt, um gezielter ausbeuten zu können. Wie viel besser sollten wir vernetzt sein, um Freiheit zu bringen.“[1] Durch gute Recherche erhalten wir Statistiken, die dabei helfen größere Entwicklungen im Bereich des Menschenhandels zu verstehen, aber auch bestimmte Bereiche die mehr Aufmerksamkeit brauchen, zu erkennen. Mit der Verbreitung des „Book of Love“ hoffen wir, dass dieses Werkzeug hilft einen tieferen Zugang in der Beziehung, zu den Männern und Frauen im Rotlichtviertel, zu schaffen. Wenn wir das Buch in Europa verteilen, haben wir die Möglichkeit aussagekräftige Statistiken anzufertigen.

Hope Dies Last hat ein Webbasiertes Datenblatt zusammengestellt, welches dabei hilft, relevante Informationen aufzuschreiben und zu sammeln. Festzuhalten woher Menschen kommen und wer sie sind, kann wichtige Entwicklungen innerhalb Europas aufzeigen. Das hilft uns, besonders stark betroffene Gebiete zu identifizieren. Diese Informationen aufzuschreiben wird nicht nur einzelnen Diensten helfen ihre Arbeit zu protokollieren, sondern wird es uns allen ermöglichen, einen größeren Überblick über die regionalen Geschehnisse zu bekommen. Wir geben Links zu dem Datenblatt für die jeweilige Stadt heraus, und würden uns wünschen, dass die einzelnen Dienste Informationen sammeln, und mit uns teilen.

Kontakt unter info@hopedieslast.org

WICHTIG

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Es geht dabei nicht um eine offizielle Untersuchung, sondern es soll dir uns allen einen besseren Überblick über Prostitution in Europa geben. Wir wissen, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gibt Informationen zu sammeln und zu teilen, deshalb hoffen wir, dass diese Methode einen besseren Austausch ermöglicht.

Diese Informationen sind sehr vertraulich und wir werden alles dafür geben sie zu schützen. Wir wissen, dass viele innerhalb der Prostitution, wenn nicht sogar die meisten, ein Pseudonym während ihrer Arbeit nutzen und wir empfehlen euch auch diesen Namen zu verwenden. Bitte seid darauf bedacht, die Menschen zu schützen mit denen ihr in Kontakt steht.

WIE MAN DAS DATENBLATT NUTZT • Auf dem Blatt kannst du Namen, Nationalität, Herkunft und Alter eingeben • Bei „gender“ schreibe bitte „M“ für männlich, „F“ für weiblich, oder „T“ für transsexuell • Schreibe unter „role“ den Beruf der Person oder den Grund, warum sie mit Prostitution zu tun hat: Prostituierte, Zuhälter, Wächter etc.

• Unter „date“ sollte das Datum sein, an dem du Kontakt zu der Person hattest • Unter „notes“ können Details aus dem Gespräch aufgeschrieben werden, z.B. Gesinnung, Arbeitsort, Übergabe von Geschenken etc.

• Unter „Bibles given in“ kann einge tragen werden, welche/wie viele Bibeln du verschenkt hast. Wenn zum Beispiel eine Rumänische Bibel vergeben wurde, würdest du eine “1” unter “RO” eintragen und die anderen Felder leer lassen • Um mehrere Treffen mit einer Person festzuhalten oder um mehrere Namen in alphabetischer Reihenfolge aufzuneh- men, kannst du neue Zeilen einfügen.

Dazu machst du einen Rechtsklick dort, wo du die neue Zeile einfügen willst und klickst auf die Option “Neue Zeile einfügen/Insert row below”

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