Einblicke 02/2020

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EINBLICKE Das Magazin der Hoval Gruppe | 02 | 2020

Die Zukunft

hängt davon ab, was wir heute tun. Mahatma Gandhi

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Liebe Leserinnen und Leser. Noch vor einigen Monaten konnte sich kaum jemand vorstellen, dass ein Virus die Welt dermassen in Banne halten würde, wie dies das Coronavirus geschafft hat. Seit Spätsommer haben sich die Fallzahlen wieder massiv erhöht und Europa steckt mitten in der zweiten Welle. Massnahmen wurden erneut verschärft und das soziale Leben wieder zurückgefahren. Wir alle haben gelernt, mit den neuen Verhaltensregeln umzugehen und sprechen oft bereits von der neuen Normalität. Die Konsequenzen der Krise können noch nicht abschliessend beurteilt werden. Sicher ist aber, dass die volkswirtschaftlichen Auswirkungen enorm sind. Die Krise wird aber auch einige positive Aspekte hinterlassen. So verbrachte man beispielsweise wieder mehr Zeit mit der Familie. Auch im geschäftlichen Alltag musste man sich anpassen und dank digitaler Hilfsmittel neue Wege gehen. Unser E-Shop, der immer attraktiver wird, wird deutlich stärker genutzt und geschätzt. Besprechungen finden vielerorts über Videokonferenzen statt und auch die Online-Anbindung von Wärmeerzeugern ist gefragter denn je. Man darf sicher sagen, dass die Krise die digitale Transformation beschleunigt hat, da viele die Hemmschwelle zur Nutzung dieser Hilfsmittel überwunden und die Vorteile zu schätzen gelernt haben. So positiv wir die Nutzung dieser digitalen Hilfsmittel sehen, so sehr werden wir als Hoval aber auch den engen, persönlichen Kontakt zu unseren Kunden weiter hoch halten! Die Corona-Pandemie hat auch dazu geführt, dass den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz von Seiten der Politik wie auch von vielen Menschen eine noch höhere Bedeutung beigemessen wird. Viele staatliche Massnahmen zur Ankurbelung der Volkswirtschaft haben deshalb einen direkten Bezug zum Klimaschutz. So werden beispielsweise in vielen Ländern alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen, Pelletskessel, aber auch Nah- und Fernwärmelösungen stark subventioniert. Hoval ist in all diesen Bereichen tätig. Bei Wärmepumpen bieten wir heute ein Programm, das sich in punkto Schall, Optik und Effizienz von Mitbewerbern abhebt. Dies hat sich mit einer derartig deutlichen Steigerung der Nachfrage bemerkbar gemacht hat, dass die Produktion an ihre Grenzen gestossen ist. Eine ähnliche Situation sehen wir auch bei unseren erstklassigen Fernwärmestationen. Wir bedanken uns deshalb bei unseren Kunden herzlich für ihre Geduld.

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Der starken Steigerung bei der Alternativenergie im Wohnsegment steht eine deutlich schwächere Nachfrage im Heizungsmarkt für gewerbliche und industrielle Anwendungen gegenüber. Nicht zuletzt ist die Nachfrage in Ländern, die härter von der Pandemie getroffen wurden, deutlich eingebrochen. Eine Situation, die auch für viele unserer PartnerKunden in diesen Ländern eine grosse Herausforderung darstellt. Die Corona-Krise kam just zum Zeitpunkt, als Hoval ihr 75. Jubiläum feiern wollte. 75 Jahre Zuverlässigkeit und Innovation in einem Unternehmen, wo der Mensch, der Kunde wie auch der Mitarbeiter, im Mittelpunkt stehen. Herzlichen Dank an all unsere Kunden für ihre Loyalität. Eine Loyalität, die sich bei vielen Partnern bereits über viele Jahre erstreckt. Vielen Dank auch an unsere Mitarbeiter für ihren grossen Einsatz und ihr Herzblut für Hoval. Lassen Sie uns die Lehren und die positiven Aspekte aus dieser Krise ziehen und gemeinsam, partnerschaftlich nach vorne blicken! Bleiben Sie gesund!

Peter Gerner Geschäftsleitung Hoval Gruppe Co-CEO

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Gas hat Zukunft

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Hoval Wärmepumpen im Steigflug

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Der Aufstieg der Hoval Wärmepumpe

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Der Wärmepumpen Trend

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Vorausschauen für drei Generationen

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E-Shop wird immer attraktiver

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Erdgas kommt als Energieträger immer mehr unter Druck. Doch es gibt regenerative Alternativen in Gasform.

Erhalten Sie einen Einblick in die Vergangenheit sowie in die Zukunft der Hoval Wärmepumpen.

Martin Woerz, Leiter Technik bei Hoval Schweiz, über den Aufstieg der Hoval Wärmepumpe.

Warum Wärmepumpen immer beliebter werden und in welche Richtung sich der Trend entwickelt.

Dieter Fend nutzte die Gelegenheit zum Ausstieg aus Öl und heizt heute sein Einfamilienhaus mit der neuen Monoblock-Wärmepumpe Belaria ® pro.

Wie sich der Hoval E-Shop in den letzten zwei Jahren entwickelt hat und auf welche neuen Funktionen man sich freuen darf.

Gas hat Zukunft

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Hoval Wärmepumpen im Steigflug


20 Hallenklima unterstützt Klimaziele

Wie die Geothermie in Holzkirchen jährlich rund 10 000 Tonnen CO2 einspart.

22 Modular. Nachhaltig. Angenehm.

Industriespezialist setzt beim Bau der neuen Fertigungshalle auf eine Systemlösung von Hoval.

24 Heizen mit Sonne, Holz und Luft

Familie Frutiger setzte bei der Sanierung ihres Heizsystems auf Umweltfreundlichkeit. Heute heizt sie praktisch CO2 neutral.

26 Energetisch prächtig

Das prächtige Gemeindehaus in Prag erreicht die von der Stadt beauftragten CO2-Einsparungen mit einem Hoval UltraGas ® Brennwertkessel.

28 Remo Bretscher im Gespräch

Remo Bretscher, neuer Chief Financial Officer der Hoval Gruppe, stellt sich in einem Interview vor.

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Energetisch prächtig

Modular. Nachhaltig. Angenehm.

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Gas hat Zukunft Erdgas kommt als Energieträger unter Druck. Doch es gibt regenerative Alternativen in Gasform. Biomethan und Wasserstoff werden zukünftig wichtiger. Das hat auch für die Gaskessel Konsequenzen.

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Raus aus dem Öl, raus aus dem Gas hört man immer öfter, wenn der Königsweg in die Klimaneutralität gesucht wird. Während der fossilen Ölheizung als energetischer Dinosaurier tatsächlich das Ende bevorsteht, werden sich Gaskessel evolutionär anpassen. In Zukunft werden nämlich regenerative, gasförmige Brennstoffe einen wachsenden Anteil in den Gasnetzen einnehmen. Gas hat Zukunft, weil es sich dem politischen Druck anpassen muss und kann. Die Schweiz will zum Beispiel bis 2030 den Anteil von 30 % regenerativem Gas erreichen. Die EU plant sogar bis 2050 den gesamten Gaskesselbestand – auch durch Zwang zur Sanierung – auszutauschen und wasserstofffähig zu machen. Aber auch Methan hat eine Zukunft, wenn es regenerativ als Biomethan hergestellt wird. Erdgaszwilling Biomethan Biomethan gleicht von seinen Eigenschaften her wie ein Zwilling dem fossilen Erdgas. Es stammt jedoch nicht aus der erdgeschichtlichen Vergangenheit, sondern wird nachhaltig durch Vergärung aus biogenen Abfällen unserer Gegenwart erzeugt. Das können Küchenabfälle, Schadholz, Klärschlamm oder Mist aus der Landwirtschaft sein. Weshalb übrigens Recycler und Bauern typische Biomethan-Produzenten sind. Durch eine spezielle Aufbereitung wird das Rohbiogas zu Biomethan veredelt. Und das kann direkt in bestehende Gasnetze eingespeist werden. Bei Biomethan ist keinerlei Geräteumstellung notwendig. Strom ist zur Erzeugung – ausser zur Anlagensteuerung – ebenfalls nicht notwendig. Wasserstoff von grau bis grün

Grün Hergestellt aus Wasser + Überschussstrom aus erneuerbaren Energien Blau

Hergestellt aus Methan + Überschussstrom aus erneuerbaren Energien

Grau Hergestellt aus Methan + Strom aus fossilen Energieträgern

Beim Verbrennen von Wasserstoff entsteht dagegen nur Wasserdampf plus sehr wenig Stickoxid in Reaktion mit dem natülichen Stickstoffgehalt der Luft. Wie nachhaltig Wasserstoff ist, entscheidet die Herstellung. Prinzipiell kann man Wasserstoff durch Elektrolyse aus Wasser oder durch Cracking von Methan erzeugen. Über die Ökobilanz entscheidet die Herkunft des Stroms. Je nach Umweltfreundlichkeit der Herstellung spricht man von grünem, blauem oder grauem Wasserstoff.

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UltraGas ® Brennwertkessel wird H2-ready Unser blauer Planet hat mit seinem im Wasser gebundenen Wasserstoff eine nahezu unbegrenzte Rohstoffreserve. Bei höheren Beimischungen von Wasserstoff zu Erdgas in die Gasnetze – und das wird aller Voraussicht nach kommen – müssen die derzeitigen Brennerkonzepte angepasst werden. Hoval arbeitet daran, dass die UltraGas ® Brennwertkessel H2-ready werden. Geplant ist, dass bis zum Publizieren der überarbeiteten EU Ökodesignrichtlinie Bemischungen von bis zu 30 % möglich sein werden. Power-to-Gas mit zweifachem Aufwand Weil der komplette Umstieg auf Wasserstoff ad hoc nicht möglich ist, bleiben die öffentlichen Netze auf Methan angewiesen. Um es regenerativ herzustellen, gibt es noch das Power-to-Gas (P2G) Verfahren. Hier wird zuerst aus erneuerbarem Strom Wasserstoff erzeugt. Danach wird der gewonnene Wasserstoff (H2) mit Kohlendioxid (Co2) aus der Atmosphäre in einem chemischen Prozess zu Methan (CH4). Dieses Methan hat wieder die gleichen Eigenschaften wie Erdgas und macht keine Geräteumstellungen notwendig. Allerdings liegt der Wirkungsgrad durch die zweifache Umwandlung heute bei nur 60 %. Und auch wenn in Versuchsanlagen bereits 75 % erreicht werden, sind die Herstellungskosten von P2G noch sehr hoch. 100 % wasserstofffähige Neugeräte ab 2025 Es gibt also verschiedenste Verfahren, mit denen an der Zukunft von Gas gearbeitet wird. Nicht zuletzt haben die Betreiber der Gasnetze – darunter viele Kommunen – ein vitales Interesse daran, ihre Netze fit für die Energiezukunft zu machen. Eine entscheidende Rolle wird dabei Wasserstoff spielen. Deshalb plant die EU, dass spätestens ab 2025 alle Neugeräte zu 100 % wasserstoff-ready sein müssen. Hoval arbeitet bereits daran – aus Verantwortung für Energie und Umwelt.

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KANN EIN GAS-BRENNWERTKESSEL GLEICH GRÜN SEIN WIE EINE K A NWÄRMEPUMPE? N GAS GLEICH GRÜN SEIN WIE EINE WÄRMEPUMPE?

J a , k a n n s i e . We n n m i n d . 4 8 % r e g e n e r a t i v e s

JA, KANN ER!

Gas zum herkömmlichen Gas beigemischt wird.

Wenn 48 % Biomethan zum herkömmlichen Gas beigemischt wird. Alle Gasbrennwertkessel von Hoval können mit bis zu 100 % Biomethan betrieben werden.

G AS - B R E N N W E R TK ES S E L

WÄ R M E PU M PE

Jährliche CO2-Emissionen der Heizungsanlage in (kg)*

4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0

100 % Erdgas

52 % Erdgas und 48 % Biomethan

CO2-Emissionen aufgrund der Stromerzeugung**

* Bezogen auf den Primärenergieeinsatz und einem jährlichen Energieverbrauch von 20 000 kWh in einem Einfamilienhaus ** CO2-Emissionsfaktor Strom: 0,296 kg/kWh (für Europa)

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Hoval Wärmepumpen

im Steigflug Werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit sowie in die Zukunft.

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Der Aufstieg der Hoval Wärmepumpe Viele verstehen unter einer Wärmepumpe eine neue Technologie, obwohl ihre Anfänge bis ins 18. Jahrhundert zurückgehen. Das Interesse an Wärmepumpen hielt sich aber noch viele Jahre in Grenzen. Erst im Jahr 1968 wurde in Deutschland die erste Wärmepumpe installiert. In der Schweiz zählt Hoval zu den ersten Heizungsherstellern, die in Wärmepumpen investierten. In den letzten 45 Jahren konnte sich Hoval viel Know-how und Erfahrung in der Entwicklung von Wärmepumpen aneignen. Martin Woerz, 47 Jahre in verschiedenen Funktionen, darunter Leiter Technik Hoval Schweiz und später Produktmanager Wärmepumpen Hoval Gruppe, erinnert sich zurück. Wann wurde der Grundstein für Wärmepumpen von Hoval gelegt? Martin Woerz: Eigentlich waren für die meisten Heizungsan‑ bieter Wärmepumpen wenig interessant. Das Geschäft mit den Ölbrennern lief zu gut. Das änderte sich aber durch die Ölkrisen in den 1970er-Jahren. Es entstanden Ressourcenknappheiten und die Brennstoffpreise stiegen. Infolgedessen stieg auch das Interesse an alternativen Heizsystemen. Zu dieser Zeit war Hoval Vertriebspartner von Carrier, welche einer der grössten Hersteller von Kältemaschinen war. So wurden Wärmepumpen bei uns schnell ein grosses Thema, da eine Wärmepumpe im Prinzip nichts anderes ist, als eine Art Kältemaschine. Ausserdem hatten wir den Vorteil, dass wir Verkäufer und Service-Techniker mit dem massgeblichen Know-how bereits im Haus hatten und kaum mehr schulen mussten. Welchen Herausforderungen stellte sich Hoval mit dem Verkauf von Wärmepumpen? Martin Woerz: Das Funktionsprinzip der Wärmepumpe war damals für viele völlig neu. Unsere Partner, die Installateure,

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Durch Carrier gelang Hoval in den 1970er-Jahren der Einstieg in den Wärmepumpen-Markt.

mussten erst geschult werden, um dann auch die Bauherren von der neuen Wärmegewinnung überzeugen zu können. Am einfachsten hat immer der Vergleich mit dem umgekehrt funktionierenden Kühlschrank funktioniert. Trotz der beiden Ölpreiskrisen blieben Wärmepumpen aber lange eine Nischenlösung. Für unseren Bereich AlternativEnergie waren immer die Stückzahlen ein Problem. Die Wärmepumpen selbst waren damals schon zuverlässig. Bei fachgerechter Installation sind sie bis zu 30 Jahre gelaufen. Der grösste Meilenstein waren die gelöteten Plattentauscher. Die Wärmeübertragung machte die Maschinen kompakter und effizienter. Der Wechsel von halbthermischen auf vollthermische Kompressoren war ein weiterer Fortschritt. Ab wann wurden Wärmepumpen am Heizungsmarkt interessant? Martin Woerz: Durch die geringen Stückzahlen in den 70er und 80er-Jahren stellte sich für Hoval immer die Frage nach der Rentabilität. Wärmepumpen schafften kaum 5 % Marktanteil. Der Boom kam dann aber in den 1990ern. In diesem Zeitraum kam unsere erste eigens entwickelte Wärmepumpe auf den Markt: Die Hoval LWI. Eine Luft/WasserWärmepumpe für Einfamilienhäuser mit 15 kW. Es folgten weitere Wärmepumpen. Und zum Teil waren wir mit unseren Innovationen sogar der Zeit voraus. So hatten wir zum Beispiel schon 1993 ein bivalentes System für den breiten Markt entwickelt. Die Idee von EcoCal war, alte Heizanlagen in Einfamilienhäusern mit einer patentierten

Die erste eigens von Hoval entwickelte Luft/Wasser-Wärmepumpe Hoval LWI.

kleinen Wärmepumpe zu ergänzen. Die konventionellen Heizkessel hätten nur mehr die Spitzenlasten abdecken müssen. Das hat eigentlich viel von der Zukunft vorweggenommen. Ab der Jahrtausendwende ging es dann immer kontinuierlich bergauf. Welchen Herausforderungen stellte sich Hoval auf diesem Weg? Martin Woerz: Hoval musste damals innerhalb eines halben Jahres eine komplett eigene Wärmepumpe auf den Markt bringen. Wegen der geringen Stückzahlen war das für uns aber kaum machbar. Aus diesem Grund haben wir ein Joint Venture gegründet. Das ermöglichte uns, die nötigen Stückzahlen zu erreichen. Von da an war der Weg für Wärmepumpen bei Hoval endgültig geebnet. Auch der Markt entwickelte sich gut. Das lag einerseits auch daran, dass das Umweltbewusstsein langsam aber sicher grösser wurde. Und bei Hoval entwickelten wir stetig unsere Technologien weiter. Unsere Wärmepumpen wurden immer effizienter und auch kompakter. Mit den Geräten von früher haben sie heute nicht mehr viel gemein.

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Der Wärmepumpen

Trend

Wärmepumpen sind „In“ und erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Die Gründe da‑ für liegen auf der Hand: Sie arbeiten emissionsfrei und werden in den meisten Ländern staatlich gefördert. Aber in welche Richtung bewegt sich der Trend? Kevin Allenspach, Produktmanager Wärmepumpen und Solar, wirft einen Blick in die Zukunft.

Was unterscheidet die Wärmepumpen von früher mit den Wärmepumpen von heute? Kevin Allenspach: In der Vergangenheit waren Luft/WasserWärmepumpen eher laut und das Aussehen nicht sehr an‑ sprechend. Mit der Einführung der Luft/Wasser-Wärmepumpe UltraSource® im Jahr 2018 ist uns aber ein wirklicher Meilen‑ stein geglückt. Als eines der ersten Unternehmen schaffte es Hoval, dass eine Luft/Wasser-Wärmepumpe nur 28 dB(A) bei drei Metern Abstand erreicht. Das ist leiser als ein Flüstern. Designtechnisch setzte sie neue Massstäbe und zeigt sich nach wie vor topmodern. Die Ausseneinheit gleicht eher einem Fassadenelement und stört daher nicht im Garten oder vor dem Haus. Ausserdem sind Wärmepumpen heute sehr effizient. Dadurch sind sie im laufenden Betrieb nicht nur wirtschaftlicher und sparen Kosten, sondern sind auch nachhaltiger. In welche Richtung entwickeln sich die Wärmepumpen der Zukunft? Kevin Allenspach: Aus meiner Sicht wird das Thema Schall auch in Zukunft immer wichtiger. Einfach aus dem Grund, weil das der Endkunde auch wirklich wahrnimmt. Zudem wird die Wärmepumpe auch in der Sanierung immer wichtiger. Hohe Vorlauftemperaturen ermöglichen es, dass vorhandene Radiatoren weiterverwendet werden können. Unsere neue Luft/Wasser-Wärmepumpe Belaria ® pro eignet sich bestens für die Sanierung. Weiters spielen Gesetze und Förderungen eine Rolle, wie sich Wärmepumpen zukünftig entwickeln werden. Von diesem Blickwinkel betrachtet geht der Trend klar in Richtung umweltfreundlichere Kältemittel, weil diese vorgeschrieben werden. Aus diesem Grund verwenden wir schon heute R290 (Propan) oder R32 als Kältemittel-Alternative.

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Meilenstein in punkto Lautstärke: Die UltraSource ® ist leiser als ein Flüstern.


Die neue Luft/Wasser-Wärmepumpe Belaria® pro eignet sich bestens für die Sanierung.

Kevin Allenspach Produktmanager Wärmepumpen und Solar

Wie bereitet sich Hoval auf die neue Richtung vor? Kevin Allenspach: Bei uns liegt der Fokus auf Wärme‑ pumpen mit alternativen Kältemitteln. Mit der Belaria ® pro sind wir bereits auf die Vorschriften und Gesetze der Zukunft vorbereitet. Die Wärmpumpe in Monoblock-Bauweise wird mit Propan betrieben und ist mit einem GWP-Wert von 3 äusserst umweltfreundlich. Aber auch die Belaria ® eco, die mit R32 betrieben wird, entspricht den Anforderungen und nimmt einige wesentliche Entwicklungen vorweg. Wie wird sich der Markt für Wärmepumpen entwickeln? Kevin Allenspach: Wenn man sich die Entwicklung der letzten zehn Jahre ansieht, ist ein stetiges Wachstum in Europa zu erkennen. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten zehn Jahren fortsetzen.

Die Belaria ® pro eignet sich sehr für die Sanierung.

Wir wissen, dass zum Beispiel Wärmepumpen in der Schweiz schon heute mehr als die Hälfte des Heizungsmarktes erobert haben. Und doch stehen in vielen Haushalten noch alte Heizungen. Deshalb ist der Sanierungsmarkt sehr wichtig.

Verkauf von Wärmepumpen in Europa in Stückzahlen. Stückzahlen in 1 000

Luft/Wasser-Wärmepumpen Grundwasser-Wärmepumpen Luft/Luft-Wärmepumpen

1.1 m

1m

900 k

800 k

700 k

600 k

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

Quelle: ehpa – european heat pump association (www.ehpa.org)

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Dieter Fend beheizt sein Drei-Generationen-Familienhaus in Sulz mit einer der ersten produzierten Belaria® pro Monoblock-Wärmepumpen. Er nutzte umgehend die Gelegen‑ heit zum Ausstieg aus Öl.

für drei

Generationen | 16 | Einblicke 02-2020


Sparsam und effizient

Wer Haus und Heizung saniert, schaut in die Zukunft. Doch fast immer muss man dabei mit Einschränkungen zurechtkommen, deren Ursprung in der Vergangenheit liegt. Für Dieter Fend, Projektleiter Regelungen bei Hoval, war es das über Jahrzehnte gewachsene Heizsystem des 1968 erbauten Mehrfamilienhaues. In der Erdgeschosswohnung der Schwiegereltern wärmen grossteils Radiatoren die Räume. Das Obergeschoss, das er vor 16 Jahren für seine Familie ausbaute, ist dagegen mit Fussbodenheizung ausgestattet. Und im Heizraum tat bis vor kurzem an kalten Wintertagen ein Ölkessel seine Dienste. Das Warmwasser bereitete er dagegen schon seit vielen Jahren über eine Hoval Solaranlage.

Mit der Energieeffizienzklasse A+++ ist die neueste Luft/ Wasser-Wärmepumpe von Hoval äusserst sparsam. Die maxi‑ male Vorlauftemperatur von 70° C versorgt sowohl die Fussbo‑ denheizung als auch die klassischen Radiatoren im Haus mit Heizwärme. Dass man sich dadurch den Ersatz der Radiato‑ ren sparen konnte, war für Dieter Fend ein entscheidender Faktor. Die Genügsamkeit der Belaria ® pro beim Platzbedarf war für seinen grossen Heizraum dagegen nicht ganz so wichtig. Die Comfort-Ausführung benötigt im Gebäude ja nur eine kompakte Bedieneinheit, die praktisch überall Platz findet.

Gelegenheit genutzt Als Hoval Insider hatte Dieter Fend für die Sanierung vorrausschauend auf die neue Belaria ® pro Wärmepumpe gewartet. „Vor 10 Jahren haben wir die Fenster saniert. Mit einer der ersten Belaria ® pro Wärmepumpen haben wir sofort die Gelegenheit genutzt, die Heizung zu sanieren, weil man mit Öl heutzutage einfach nicht mehr heizen sollte.“ Vorausschauende Technik Mit der neuen Belaria ® pro gewinnen die drei Generationen der Familien nun ihre Heizenergie umweltfreundlich aus der Luft. Weil das neueste Hoval Gerät den Technologiewandel bei Wärmepumpen vorweg nimmt, arbeitet es auch mit einem natürlichen und umweltfreundlichen Kältemittel. So entspricht sie bereits heute den gesetzlichen Vorgaben von Morgen.

Anwohner wundern sich über die überaus leise und schöne Ausseneinheit der Belaria ® pro.

Fit für die Zukunft ist die neue Belaria ® pro auch in Sachen Regelung. Dafür ist Dieter Fend mitverantwortlich. Schliesslich arbeitet er bei Hoval als Projektleiter für Steuer- und Regelungstechnik an der TopTronic ® E.

Praktisch geräuschlos draussen vor dem Haus

Genau mit dieser Regelungstechnik lässt sich die Wärme‑ pumpe komfortabel per App bedienen. Sie kann sogar voraus‑ schauend Energie sparen, indem sie Wetterprognose-Daten für den nächsten Tag nutzt.

Die eigentliche Arbeit der neuartigen Wärmepumpe verrichtet das Aussengerät der Belaria ® pro. Unter dem Küchenfenster und fast genau über dem Heizraum arbeitet die neue Wärmepumpe fleissig, effizient und praktisch geräuschlos mit nur 27 dB(A) bei fünf Metern Abstand. Beim Aufstellen der Anlage zeigten sich ein paar Anwohner der Wohnstrasse noch interessiert über das wohl designte Neugerät. „Durch den wohlüberlegten Aufstellungsort und der leisen Betriebsweise der Belaria ® pro verrichtet sie völlig unauffällig ihre Arbeit. Was uns deutlich auffällt, sind die geringeren Heizkosten.“

Vor 10 Jahren haben wir die Fenster saniert. Mit einer der ersten Belaria® pro Wärmepumpen haben wir sofort die Gelegenheit genutzt, die Heizung zu sanieren, weil man Öl heutzutage einfach nicht mehr verheizen sollte.

Dieter Fend Projektleiter Regelungen Hoval Vaduz

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E-Shop

wird immer attraktiver Vor gut zwei Jahren startete Hoval einen E-Shop in den Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seither hat sich der Online-Vertriebskanal bei den Kunden etabliert und wird laufend mit neuen Funktionen erweitert.

Noch vor ein paar Jahren waren der Papierkatalog und der Hoval Aussendienst meist die einzigen Informationsquellen für Installa‑ teure, wenn es darum ging, für das eigene Unternehmen einzukaufen. Dieses Kaufverhalten verändert sich zunehmend. Informationssuche auf Webseiten, Self-Service und Bestellungen über Online-Shops werden auch im beruflichen Alltag eines Installateurs immer mehr zum Standard. Einer im Januar 2020 von ibi veröffentlichten Studie zufolge, erwarten 89 % der B2B-Unternehmen, dass in fünf Jahren die Hälfte aller B2B-Einkäufe online getätigt werden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Online-Einkaufen ist praktisch und geht schnell. Trotz dieser Entwicklung hält Hoval den persönlichen Kontakt zum Kunden weiterhin hoch.

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Seit Hoval 2018 mit dem Online-Vertrieb begonnen hat, wurden die digitalen Services sukzessive ausgebaut. In den letzten Monaten wurden folgende neuen Funktionen entwickelt (Auszug): ■■ Lieferverfügbarkeit für alle Produkte (inkl. Zubehör, Ersatzteile) – Einkäufer sehen tagesaktuell, ob ein Produkt lieferbar ist oder in wie viel Tagen der Artikel wieder vorrätig ist. Somit erhalten die Kunden mehr Sicherheit über die Auslieferung ihrer Onlinebestellung. ■■ Schnellere und komfortablere Selbstbedienung – neue tabellarische Ansichten der Angebots- und Bestellübersichten in myHoval inklusive aller Dokumente wie BIM, Schemen usw. ■■ Vordefinierte Produktvorlagen basierend auf Standard Hydraulikschemen – von Hoval zusammengestellte und nach Plausibilität geprüfte Systeme werden als Bestellvorlagen in myHoval zur Verfügung gestellt. Mit wenigen Klicks kann so ein ganzes System bestellt werden. ■■ Komplett neuer Kaufprozess – noch einfacheres Zu‑ sammenklicken von Hauptprodukten, Zubehör und Dienstleistungen anhand bekannter Hoval Katalog‑ struktur.

■■ Schnellbestellung – schnelle und einfache Eingabe von Artikelnummern in ein Bestellfeld ermöglicht Zeit zu sparen. ■■ Blätterkatalog – der bekannte und beliebte Hoval Katalog gibt es jetzt auch als E-Katalog, intuitiv und nahtlos verknüpft mit „myHoval“. ■■ Ersatzteilkatalog – auch der Ersatzteilkatalog wurde mit dem Online-Shop verbunden. Nachdem der Kunde das Ersatzteil im Katalog gefunden hat, kann es mit einem Klick direkt in den myHoval Warenkorb gegeben werden. ■■ Warenkorb drucken – Installateure können den zusammengestellten Warenkorb als PDF drucken. So müssen sie nicht unbedingt auf eine Offerte von Hoval warten und können Kunden schneller informieren. ■■ Verfolgung von Lieferungen – mit einem Klick auf „Lieferung verfolgen“ ist der Lieferstatus mit TrackingCode zu sehen. Das positive Kundenfeedback und steigende Umsätze bestätigen, dass der eingeschlagene Weg einen Mehrwert schafft. Deshalb werden die Funktionen laufend ausgebaut und verbessert.

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Pro Stunde bringen die Hoval RoofVent ® Geräte rund 27 000 m3 Frischluft ein und sorgen für ein angenehmes Hallenklima.

Dank der grossen Reichweite der RoofVent ® Geräte sind auch in weitläufigeren Hallen nur wenige Geräte nötig.

Bereits 2012 entschied sich die oberbayrische Marktgemeinde Holzkirchen, zukünftig die Strom- und Wärmeversorgung durch die Nutzung von Erdwärme abzudecken. Vor allem aus Klimaschutzgründen war die Realisierung des Projekts wichtig: Die Geothermie spart Holzkirchen jährlich rund 10 000 Tonnen CO2.

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Hallenklima unterstützt Klimaziele „Der Klimawandel erfordert Handeln. Zudem sollen Strom und Wärme auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Die Geothermie ist ein zukunftsweisendes Konzept für Holzkirchen. Die Gewinnung von Erdwärme hilft uns, die Klimaziele zu erreichen“, freut sich Olaf von Löwis of Menar, Bürgermeister von Holzkirchen, über die erfolgreiche Umsetzung und den problemlosen Betrieb der Geothermie. Umwälzung von 27 000 m3 Luft pro Stunde Das 140 °C heisse Thermalwasser wird aus 4 800 Metern Tiefe in das Kraftwerksgebäude gepumpt. Die hohe Temperatur des Thermalwassers sorgt trotz normgerechter Dämmung aller Anlagenteile für ein warmes und stickiges Klima. Eine professionelle Lüftungsanlage ist für die Halle daher essenziell. Pro Stunde bringen die Hoval RoofVent ® Geräte rund 27 000 m3 Frischluft in die Halle ein und sorgen durch die stetige Umwälzung für ein angenehmes Hallenklima. Die leistungsstarken RoofVent ® Geräte haben eine grosse Reichweite; dadurch sind auch in weitläufigeren Hallen nur wenige Geräte nötig, um die gewünschten Bedingungen zu schaffen. Im Winter wird die Luft konstant bei 19 °C gehalten.

Schalldämpfer für Mischgebiete Da die Geothermie nahe einem Wohngebiet angesiedelt ist, musste bei der Installation der Lüftungsanlage auf Schallvorschriften Rücksicht genommen werden. „Die Einhaltung der Schallwerte aufgrund unserer Lage in einem Mischgebiet war die grösste Herausforderung bei der Planung. Aber auch dafür war rasch eine Lösung gefunden“, so Bastian Bremerich, technischer Leiter der Geothermie Holzkirchen. Durch die Anbringung von Schalldämpfern bei der Fortluft sowie bei der Aussenluft liegen die Schallwerte klar unter den Vorgaben. Effizientes Heizen durch Wärmerückgewinnung Für Bremerich ist ein weiterer grosser Vorteil der Hoval Lösung die höchst effiziente Wärmerückgewinnung. „Die Hoval Hochleistungs-Plattenwärmetauscher gewinnen bis zu 90 % Wärme aus der Abluft zurück“, sagt Stephan Eder, Leiter Klimatechnik, Hoval Gruppe. Der Luftvolumenstrom richtet sich dabei ständig nach dem aktuellen Bedarf. Es wird nur so viel Luft behandelt und Energie verbraucht wie nötig. Der eingebaute Luftverteiler Air-Injector gibt diese ge‑ filterte und erwärmte Luft wieder unbemerkt an den Raum ab.

Die Hoval Hochleistungs-Plattenwärmetauscher gewinnen bis zu 90 % Wärme aus der Abluft zurück.

Stephan Eder Leiter Klimatechnik, Hoval Gruppe

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Modular. Nachhaltig. Angenehm. Der Industriespezialist PMS Elektro- und Automationstechnik entschied sich beim Bau der neuen Fertigungshalle für eine Systemlösung von Hoval. Insgesamt 14 Geräte der Typen RoofVent ® und TopVent ® sorgen in Kombination mit je einer Wärme‑ pumpe für angenehmes Raumklima.

Zwei RoofVent ® und zwölf TopVent ® Geräte in Kombination mit je einer Wärmepumpe vereinen alle Anforderungen in einem System: Heizen, Kühlen sowie Be- und Entlüftung.

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Seit rund 15 Jahren bietet PMS nationalen und internationalen Kunden Lösungen im Bereich Elektro- und Automationstechnik. In den letzten Jahren ist das Unternehmen mit Sitz in St. Stefan im Lavanttal, Österreich, stark gewachsen. Im Zuge des Baus der 8 500 m2 grossen neuen Fertigungsanlage wählte PMS eine modulare Hallenklima-Lösung von Hoval. Dort sind seit September 2019 zwei RoofVent ® und zwölf TopVent ® Geräte in Kombination mit je einer Wärmepumpe im Einsatz. Sie vereinen alle drei Anforderungen in einem System – Heizung, Kühlung sowie Be- und Entlüftung.


Für Alfred Krobath war es wichtig, dass sich die gesamte Belegschaft wohlfühlt und ideale Raumbedingungen für die Arbeit vorfindet.

Angenehme Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter Rund 120 Mitarbeiter arbeiten in der neuen Produktionshalle. Ein angenehmes Arbeitsklima stand für die Geschäftsleitung von PMS an erster Stelle: „Wenn Unternehmen von der Gestaltung einer guten Arbeitsplatzatmosphäre sprechen, denken viele nur an Mitarbeiter im Büro. Uns ist wichtig, dass sich die gesamte Belegschaft wohlfühlt und ideale Raumbedingungen für die Arbeit vorfindet“, so Geschäftsführer Alfred Krobath. Mit dem Hallenklima-System von Hoval können die Temperaturen in der Halle – je nach Zone – einfach, individuell und schnell angepasst werden.

Mit dem Hallenklima-System von Hoval können die Temperaturen in der Halle – je nach Zone – einfach, individuell und schnell angepasst werden.

Alfred Krobath Geschäftsführer PMS Elektro- und Automationstechnik GmbH

Entscheidung für modulares System Für die neue Halle waren ursprünglich eine Fussbodenheizung und -kühlung geplant. Im Projektverlauf setzte sich PMS nochmals intensiv mit unterschiedlichen HallenklimaLösungen auseinander und entschied sich schliesslich für die dezentrale Lösung von Hoval. Durch die schon weit fortgeschrittene Planung des Neubaus war rasches Handeln gefragt: „Die Zeitspanne für die Projektierung der HallenklimaLösung war sehr kurz. Dank der einfachen Planung und kurzen Fertigungszeit des modularen Hoval Systems konnte PMS mit dem neuen Hallenklimakonzept den Betrieb pünktlich aufnehmen“, erläutert Christoph Steinhäusler, Leiter Produktmarktmanagement Klimatechnik bei Hoval Österreich.

Hier geht's zum Video:

Nachhaltiger Betrieb mit Wärmepumpen

www.hoval.com/PMS-Hallenklima

Die Geräte der Typen RoofVent ® und TopVent ® sind jeweils mit 30 kW Wärmepumpen kombiniert, die ihre Leistung automatisch an den jeweils erforderlichen Heiz- oder Kühlbedarf der Halle anpassen. In Kürze integriert PMS eine Photovoltaik-Anlage am Dach und betreibt das HallenklimaSystem dann mit Eigenstrom. „Das flexible und einfache Modulsystem von Hoval vereint all unsere Anforderungen“, resümiert Krobath die nachhaltige Hallenklima-Lösung.

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Heizen mit

Sonne, Holz und Luft Familie Frutiger setzte bei der Wahl ihres Heizsystems auf Umweltfreundlichkeit. Entstanden ist eine individuelle Lรถsung mit Solarthermie und Schwedenofen, welche praktisch CO2-neutral heizt.

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Im Jahr 2019 erfüllte sich Familie Frutiger den langersehnten Wunsch nach einem Eigenheim und kaufte sich ein Einfamilienhaus in Kaiseraugst, Schweiz. Üblich für ein Haus mit Baujahr 1969 enthielt das Objekt eine alte Ölheizung samt Radiatoren. Bei der Sanierung sollte diese Heizung aber einer umweltfreundlicheren Alternative weichen. Heizlösung für die Umwelt Christoph Frutiger und seine Frau wollten für sich und ihre drei kleinen Kinder nicht nur ein gemütliches Zuhause schaffen. Auch die Umwelt spielte dabei eine grosse Rolle. „Uns war bei der Sanierung im letzten Jahr wichtig, dass wir eine Lösung finden, mit der wir umweltfreundlich und nachhaltig heizen können.“, sagt Christoph Frutiger. Individuell und raffiniert zeigt sich heute das neue System für Heizung und Warmwasser: Die Familie beheizt ihr Haus mit vier UltraSol® 2 Kollektoren in Kombination mit einem durch Holz befeuerten Schwedenofen. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine Luft/Wasser-Wärmepumpe UltraSource® B comfort. Das Besondere daran: Scheint einmal die Sonne nicht oder liefert zu wenig Energie, kann mit dem Schwedenofen die zusätzliche Wärme erzeugt werden. Und das so gut wie CO2-neutral. Die produzierte Wärme der vier Solarkollektoren und dem befeuerten Schwedenofen fliesst dabei in einen VarioVal® FLS Schichtspeicher mit 1 000 Liter Fassungsvolumen. Von dort aus wird sie an Wandheizungen im ganzen Haus verteilt. Das kombinierte Frischwasser-Modul TransTherm aqua FT versorgt die Familie Frutiger mit ausreichend Warmwasser.

Einfache Montage trotz Vorgaben Alle UltraSol ® 2 Kollektoren verfügen über vier Anschlüsse dank Wärmetauscher in Form von Sammelrohr-Mäander. Bei Familie Frutiger ermöglichte dies eine einfache Montage. Die Kollektoren konnten formschön und aufgrund der Flexibilität bei den hydraulischen Anschlüssen optimal in das Schrägdach eingebunden werden. Auch die Vorgaben der Stadt, dass die Kollektoren nicht mehr als 20 cm über das Dach hinausragen dürfen, waren durch die sehr flachen Hoval UltraSol ® 2 Module leicht zu erfüllen. Wärme auch nach Abwesenheit Für den Fall, dass die Sonne für die UltraSol ® 2 Kollektoren zu wenig Wärme liefern und Familie Frutiger nicht die Möglichkeit hat, den Schwedenofen anzufeuern, entschieden sie sich zu ihrer Lösung zusätzlich für eine Wärmepumpe. Bei längerer Abwesenheit übernimmt eine Luft/Wasser-Wärmepumpe UltraSource ® B comfort (8) die Grundversorgung und sorgt für ein warmes Haus bei der Rückkehr. Einfache Bedienung Abgesehen vom Schwedenofen, der von Hand befeuert wird, lässt sich die umweltfreundliche Heizlösung einfach mit der einheitlichen Hoval Systemregelung TopTronic ® E bedienen. So arbeiten die vier UltraSol ® 2 Kollektoren, der Schichtspeicher VarioVal ® sowie die Luft/Wasser-Wärmepumpe UltraSource ® effizient zusammen und nutzen als Gesamtsystem die bestmögliche Energieeffizienz.

Hoval TopTronic ® Regelungssystem

HovalApp HovalConnect 22 °C

Individuelle Heizlösung für die Umwelt: Familie Frutiger heizt praktisch CO2-neutral.

UltraSource® B comfort

VarioVal FLS TransTherm aqua FT

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Energetisch prächtig Das Prager Gemeindehaus ‚Obecní dům‘ zählt zu den bedeutendsten Jugendstilgebäuden der Welt. Für die Smart Prague 2030 Vision verwandelte es sich auch noch zum energetischen Pilotprojekt.

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Der überaus prächtige und völlig unversehrt erhaltene Jugendstilbau am Platz der Republik ist der Stolz von Prag und Tschechien. 1918 wurde hier die Republik ausgerufen. Das Bürgerforum verhandelte unter der herrlichen Jugendstil-Decke die Samtene Revolution. Und das Prager Sympho‑ nieorchester musiziert hier seit Jahrzehnten im historischen Smetana-Saal. Energetisch hat das zauberhafte Gebäude seit kurzem allerdings mehr mit der Zukunft als mit der vorletzten Jahrhundertwende zu tun. Das Prager Stadtunternehmen hat es in einem Pilotprojekt zur Energieeinsparung im Rahmen des Smart Prague 2030-Konzepts zum Vorbild für andere historische Bauten auserwählt. Die Stadt beauftragte daraufhin ENESA, einen überaus erfahrenen und erfolgreichen tschechischen Energy Performance Contracting Anbieter. Die Aufgabenstellung der Stadt Prag lautete, in den nächsten 12 Jahren 86 Millionen Tschechische Kronen einzusparen. ENESA garantierte der Stadt auch noch 37 615 t weniger CO2-Emissionen.

Doppelte Betriebssicherheit bietet das Gas-Brennwertkessel-Set Hoval UltraGas ® D (2000).

Die nötigen Einsparungen werden im Obecní dům durch eine Hoval Gas-Brennwertlösung erreicht. Im Mittelpunkt steht ein Hoval UltraGas ® D (2000) Gas-BrennwertkesselSet. Mit seinem Parallelbetrieb von zwei vollständigen Kesseln ist die Lösung doppelt betriebssicher. Für das historische Gebäude waren – wie fast für alle Altbauten – auch die flexible Einbringung und der geringe Platzbedarf des Kesselsets ein wichtiges Thema.

Das prächtige Gemeindehaus ‚Obecní dům‘ spart dank der Hoval Brennwertlösung sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen.

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In eigener Sache Es freut uns Ihnen mitteilen zu können, dass unser langjähriger Chief Financial Officer (CFO), Dr. Richard Senti, eine neue Herausforderung innerhalb der Hoval übernehmen wird. Am 25. September wurde er als Präsident in den Verwaltungsrat gewählt und übernimmt die Position von Dr. Max Egli, der in den wohlverdienten Ruhestand geht. In seiner neuen Posi‑ tion wird Dr. Richard Senti weiterhin Vollzeit für die Hoval Gruppe arbeiten. Wir danken Dr. Richard Senti für seinen wertvollen Einsatz als CFO in den letzten 17 Jahren, in welchen er die Bereiche Finanzen, Personalmanagement und IT (Informatik) erfolgreich leitete und weiter entwickelte. Für seine neue Aufgabe wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Freude bei Hoval.

Remo Bretscher im Gespräch Wie sind Sie zu Hoval gekommen, Herr Bretscher? Remo Bretscher: Dr. Max Egli hat mich angesprochen, mich zu bewerben. Das war ein längerer Prozess, da ich damals noch für die Autoneum Gruppe als CFO Business Group North America tätig war. Bei einem Gespräch mit der Hoval Geschäftsleitung habe ich dann ein Gespür für die einzigartige Kultur, das Team und das Umfeld von Hoval bekommen. Ich möchte mir noch nicht anmassen, dass ich bereits die ganze Kultur von Hoval erfassen kann. Aber schon die Begriffe „Hoval Familie“ oder „Hovalianer“ zeigen mir, dass ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht. Das war der ausschlaggebende Punkt für mich. Was macht die Lösungen von Hoval interessant für Sie? Remo Bretscher: Ich bin sehr interessiert an Technologie, Physik und Chemie. Zu meinen Hobbies zählen ausserdem Astronomie und Teilchenphysik. Die Themen Heizung, Wärme, Wärmerückgewinnung, Effizienzwerte und CO2 interessieren mich dadurch technologisch sehr. Ich wollte auch immer in einem produzierenden Unternehmen tätig sein. Ich mag, wenn etwas hands-on produziert wird und man am Schluss ein fertiges Produkt anfassen kann. Das war ein weiterer, ausschlaggebender Punkt, der mich für Hoval begeistert hat. Wie interpretieren Sie „Verantwortung für Energie und Umwelt“ als CFO? Remo Bretscher: Ich sehe das aus zwei Perspektiven: Einer‑ seits als Umweltauftrag aus ethischen Gründen. Dies bezieht

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sich auf die Verpflichtung, unsere Umwelt zu schützen – aber auch innerhalb des Unternehmens Traditionen und Werte zu leben und zu fördern. Andererseits als Businessmodell und strategischen Vorteil. Das eine schliesst das andere nicht aus, es ergänzt sich. Hoval kann sehr umweltbewusste Lösungen im Bereich Energie anbieten. Das ist unser Vorteil gegenüber anderen Anbietern. Was verändert sich, wenn man aus den USA zurück nach Liechtenstein, in eines der kleinsten Länder der Welt, kommt? Remo Bretscher: Es ist mehr oder weniger ein Heimkommen. Ich habe vier Jahre in Detroit, einer der unsichersten Städte von Amerika, gelebt. Wenn man nach Liechtenstein umsiedelt, wird einem immer mehr bewusst, was hier für ein Lebensstandard herrscht. Ich liebe die Berge und habe als Kind viel Zeit in dieser Region verbracht.

Remo Bretscher trat am 26. September 2020 seine Stelle als neuer CFO bei der Hoval Gruppe an. Das gesamte Unternehmen heisst ihn herzlich in der Hoval Familie willkommen und wünscht ihm viel Erfolg und Freude bei seinen zukünftigen Tätigkeiten.


Remo Bretscher, neuer Chief Financial Officer der Hoval Gruppe, stellt sich in einem Interview vor.

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Wir geben Gas!

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Erfahren Sie mehr. Ab Frühjahr 2021.

IMPRESSUM Einblicke - Das Magazin der Hoval Gruppe. HERAUSGEBER Hoval Aktiengesellschaft BILDER Hoval, iStock, Shutterstock Online-Ausgabe auf hoval.com

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Hoval Aktiengesellschaft

Austrasse 70 | 9490 Vaduz Liechtenstein hoval.com

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Verantwortung fĂźr Energie und Umwelt


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