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Dorina Thiess zur HSG-Gründerin des Jahres gewählt
by HSG Alumni
Dorina Thiess, HSG-Gründerin des Jahres 2021.
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Im Rahmen des St.Galler «START Summit» wurde Dorina Thiess stellvertretend für das Unternehmen Piavita zur «HSG-Gründerin des Jahres 2021» gekürt. Der Preis der Werner JackstädtStiftung ist mit 10 000 Schweizer Franken dotiert.
Autor HSG Focus Bild HSG
Dorina Thiess hat 2016 Piavita zusammen mit Sascha Bührle in Zürich mit dem Ziel gegründet, die Veterinärmedizin zu revolutionieren. Mittlerweile gehören sie zu den besten Startups der Schweiz und sind auf dem besten Weg, das ambitionierte Ziel zu erreichen. Das Medtech Startup Piavita bietet ein medizinisches Wearable für Pferde an, das die Arbeit von Tierärzten massgeblich vereinfacht. Die einzigartige Technologie bietet völlig neue Möglichkeiten in der Diagnostik und Überwachung. Das handtellergrosse Piavet-Messgerät verfügt über hochentwickelte Sensoren zur nicht-invasiven Aufzeichnung der Vitalparameter von Pferden in Echtzeit. Piavita ist nebst dem Standort in Zürich auch in Deutschland (Berlin) und in den USA (Charlotte) tätig und konnte 2018 in einer Finanzierungsrunde unter anderem auch Investoren aus dem Silicon Valley überzeugen. Aktuell erweitert Piavita dieses Jahr erstmalig ihr Produktportfolio mit Piabreed zur Früherkennung von Geburten am Pferd.
Von 2012 bis 2015 promovierte Dr. Dorina Thiess an der Universität St.Gallen. Bereits in dieser Zeit beriet und förderte sie HSG-Startups am Lehrstuhl für Entrepreneurship.
≥ Weitere Informationen: piavita.com
Auszeichnungen und Siege für Startups
In den letzten Wochen wurde eine ganze Reihe von HSG-Alumni und HSGAlumnae mit ihren Startups ausgezeichnet.
Drei HSG-Jungunternehmer wurden von Forbes als Preisträger von «Forbes 30 under 30 Europe» ausgezeichnet: Nicolas Hänny (Class of 2012) mit seinem Startup «Nikin» in der Kategorie «Social Impact» sowie Pascal Steck (Class of 2010) und Leonard Witteler (Class of 2011) mit ihrem Startup «Wonder» in der Kategorie «Technology».
Am Startup Showcase des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St.Gallen kam das Startup «Experify» auf den 1. Platz. Die Experify-Plattform bringt potenzielle Käufer mit Produktbesitzern zusammen: für eine ehrliche Meinung zum Produkt und ein schnelles Ausprobieren vor dem Kauf. Co-Gründer dieses Startups ist der Host des «HSG Alumni EntrepreneursPodcast», Niklas Etzel, ebenso wie HSG-Alumnus Nicolas Beck und ETH-Absolvent René Pfitzner. Schliesslich gab es einen Deal für HSG-Alumna Lara Schuhwerk in der deutschen Version von «Höhle der Löwen», wo mehrere «Löwen» sich um eine Beteiligung bemühten. Am Ende wählte sie Nico Rosberg als Partner für ihr Startup «Beneto Foods», das Pasta aus Grillenmehl herstellt.
Management von Kundenbeziehungen
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Übersicht
Abacus Forum CRM 24.06.2021, virtueller Event Anmeldung: abacus.ch/foren
Manusia gewinnt Un-Dress Fashion Award
Rund 2000 Zuschauer verfolgten via Live Stream die Preisverleihung des UnDress Fashion Award 2021. Zwölf nachhaltige Brands aus der Schweiz und der DACH-Region waren für den auch von HSG Alumni unterstützten Preis im Rennen.
Bereits zum 10. Mal organisierte der studentische Verein Oikos der Universität St. Gallen den Anlass rund um den Award mit Workshops, RednerInnen, Pop-upStores und einer Modeschau. Zwölf Marken aus dem Slow Fashion-Bereich präsentierten sich der Jury und dem Publikum, das den Publikumsliebling küren konnte. Gewinnerin des Un-Dress Awards 2021 ist Manusia, ein Basler Startup, das 2018 von Lorena Madarena und Emma Kistemaker gegründet wurde. Die in der Türkei hergestellte Kleidung vertreiben die beiden Unternehmerinnen über ihren eigenen Webshop. Für jedes verkaufte Produkt überweist das Startup einen Beitrag an ein NGO, das in Indonesien Baumpflanzprojekte durchführt.
«Minimalismus im Kleiderschrank» pflegt das ausgezeichnete Label «Manusia». Auszeichnung auch für BEEYOND
BEEYOND gewann die Publikumswertung und wurde von der Jury mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Das Startup wurde bereits im letzten Jahr an der Swiss Startup Challenge sowie an der Swiss Student Sustainability Challenge prämiert. Gestartet als Studentenprojekt haben die beiden Gründer Fabian Zbinden und Giacomo Travaglione 2019 das Startup Swarm Movement gegründet und die Produktmarke BEEYOND lanciert.
Das junge Unternehmen verkauft in Europa produzierte Kleidung. Das Startup leitet einen Teil der Einkünfte an Bienenprojekte weiter und möchte damit seine Kundschaft auf die wichtige Rolle der Bienen für die Biodiversität und ihre verschiedenen Probleme aufmerksam machen.
«Wir wollen zeigen, dass Mode und Nachhaltigkeit keine Kontraste sind, sondern sehr gut zusammenpassen.»
Sina Bucheli, Co-Projektleiterin Un-Dress
Weitere Informationen: un-dress.ch
Strategische Partnerschaft HSG und Credit Suisse
Die Credit Suisse (CS) und die Universität St.Gallen gehen eine strategische Partnerschaft ein. Sie umfasst drei Förderbereiche, zu denen die CS während der kommenden zehn Jahre 20 Millionen Franken beiträgt.
Ein Schwerpunkt der Partnerschaft ist die Entwicklung von Know-how an der Schnittstelle zwischen Finance, Management und Recht. Die Universität St.Gallen gründet dafür das «HSG Center for Financial Services Innovation» und baut neue interdisziplinäre Forschungsbereiche auf. Die Credit Suisse ermöglicht mit einer initialen Förderung von 10 Millionen Franken den Start des Centers und den Aufbau mehrerer Professuren und wird zudem Founding und strategischer Partner des neuen Centers für die kommenden zehn Jahre.
Zusätzlich unterstützt die Credit Suisse den Aufbau des HSG Learning Centers mit einer Spende von 3 Millionen Franken an die HSG Stiftung. Darüber hinaus vereinbaren die Credit Suisse und die Universität St.Gallen diverse Kooperationsaktivitäten wie beispielsweise Workshops und Vorträge für die Studierenden. Insgesamt werden über die Vertragslaufzeit von zehn Jahren 7 Millionen Franken in diverse Kooperationsaktivitäten investiert.
≥ Mehr Informationen auf youtube.com
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sbb.ch/corporate-ebikesharing
«Trust Matters» beim St.Gallen Symposium
«Trust Matters» – während des 50. St.Gallen Symposiums suchen die Teilnehmenden nach Lösungen, wie Vertrauen in Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Wissenschaft wiederhergestellt und aufrechterhalten werden kann.
Es war eine besondere Eröffnung der 50. Ausgabe des St.Gallen Symposiums. Wegen der Pandemie wird die von Studierenden organisierte Konferenz dieses Jahr ohne physische TeilnehmerInnen in St.Gallen durchgeführt. Der Campus der Universität St.Gallen bleibt dem Symposium als zentraler Ausstrahlungsort aber erhalten. Die weltweiten Veranstaltungen sind durch Streams nach St.Gallen verknüpft, so dass der Dialog hybrid in die ganze Welt getragen wird. Die über 2 000 Teilnehmenden kommen aus mehr als 80 Ländern der Welt.
Trotz der Einschränkungen aufgrund der Pandemie sei der aktuelle Zeitpunkt ideal, das Jubiläum zu begehen, betonte Dominic Barton, der kanadische Botschafter in China, in seiner Eröffnungsrede. Das Thema «Vertrauen» sei wieder genauso aktuell wie 1970, dem Gründungsjahr des Symposiums, das von Studierendenprotesten geprägt gewesen sei. «Das Vertrauen zwischen den Ländern ist so wichtig wie schon lange nicht mehr», sagte Swan Gin Beh, Chairman des Singapore Economic Development Board. Gerade die globale Pandemie lasse sich nur gemeinsam lösen.
Moderierte die Eröffnungs-Session: Peter Voser, Chairman of the Board des St.Gallen Symposium.
Ein «Nachspiel» für die Region
Das EcoOst St.Gallen Symposium war sozusagen das «regionale»Nachspiel des St.Gallen Symposiums. Entsprechend stand auch hier das Motto «trust matters» bzw. Vertrauen im Zentrum. Die HSG war mit mehreren Gästen prominent vertreten. Ziel des Anlasses ist es, die am St.Gallen Symposium diskutierten Themen «in die Region zu bringen.»
Viel Technik: die 50. Durchführung wurde pandemiebedingt zu einer hybriden Veranstaltung.
«Wir haben derzeit einen Mangel an Vertrauen.»
Gehörte wie der österreichische Kanzler Kurz zu den Gästen aus der Politik: Bundesrätin Karin Keller-Sutter.
Lord Brian Griffiths of Fforestfach
«Wir haben derzeit einen Mangel an Vertrauen», unterstrich auch Lord Brian Griffiths of Fforestfach, Vice-Chairman bei Goldman Sachs, und nannte als weitere Beispiele die Bewegung «Black Lives Matter» oder die Klimabewegung. Vertrauen herzustellen sei eine grosse Herausforderung – persönlich wie institutionell. «Vertrauen bedingt Vertrauenswürdigkeit und für diese ist es wichtig, die Wahrheit zu sagen.» Von gegenseitigem Vertrauen profitierten alle Parteien, sagte Moderator Peter Voser, Chairman of the Board of Directors bei ABB Ltd: «Wenn Sie Menschen vertrauen, werden sie gute Arbeit machen.» Wichtig sei dafür der Dialog, nur so könne man erfolgreich sein.
Weitere Informationen: symposium.org
Kununu-Bewertung «Offenes Betriebs klima und klare Strategie»
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«Olivia Kühni –Wirtschaftsjournalistin des Jahres
Sie ist Co-Ressortleiterin Wirtschaft/Wissenschaft/Tech bei der Republik und Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2020: HSG-Alumna Olivia Kühni hat Schreiben zu ihrem Beruf gemacht. Und sie pflegt einen Journalismus, in dem neben gründlicher Recherche auch eigene Haltung und Gefühle ihren Platz haben dürfen.
Autor Roger Tinner Bild Florian Brunner
«Ich würde jetzt gerne elegant sagen, dass mich das völlig kalt lässt und ich ja nur meinen Job mache. Nur: Das wäre gelogen. Ich habe mich sehr gefreut. Ich war auch gerührt, weil diese Auszeichnung eine ist, die die Branche nach einer Vornominierung in einer Abstimmung verleiht. Es ist also eine Anerkennung meiner KollegInnen, und das bedeutet mir viel». Olivia Kühnis Antwort darauf, was ihr der Titel bedeute, enthält im Kern genau das, wie sie Journalismus versteht: Zunächst die nackten Fakten, das Erwartete. Und dann mit einer eleganten Pirouette die ganz persönliche Aussage und ehrliche Antwort. Diese Mischung macht einige ihrer Beiträge in der Republik so spannend, etwa jenen zur Geschichte der Mammut AG (die sie in Analogie zu einer Bergtour schildert) oder der Vorgänge bei der Postauto AG. Sie erzählt Geschichten bewusst «mit einem eigenen Blick auf die Welt», schätzt Zahlen, Wachstum, wirtschaftliche Vorgänge auch fachlich ein, aber in einer verständlichen Sprache. «Für mich geht es in der Wirtschaft um das Leben an sich», sagt sie im Gespräch, «um Sehnsucht und Angst, um Grössenwahn und Scheitern, und immer auch um Machtverhältnisse. Ich finde, es gibt wenig Spannenderes.»
«Storytelling» im besten Sinn
Mit der Auszeichnung als «Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2020» hat sie überhaupt nicht gerechnet: «Ich war überzeugt, dass ich Letzte würde, oder, so war meine leise Hoffnung, allenfalls vielleicht Zweitletzte.» Inzwischen hat sie – ganz Journalistin – recherchiert, warum gerade sie gewonnen hat: «Man hat offenbar den Eindruck gewonnen, dass ich die grossen Linien der Wirtschaft so beschreiben kann, wie sie im Alltag am Einzelfall sichtbar werden. Wie ein Krimi, mit Spannung.» Wer ihren Beitrag zum Frauenstreiktag – und zu den besonderen Herausforderungen für
Olivia Kühni ergänzte ihren HSG-Bachelor in International Affairs mit einem Master in Journalismus in Hamburg.
eine Frau, das Schreiben als Beruf zu betreiben – liest, in dem das Central, ja die Stadt Zürich für sie zum eigenen Zimmer wird, kann (auch als Mann) erahnen, was damit gemeint ist. Jedenfalls denkt man unweigerlich an «Storytelling» im besten Sinn: Sie ist eine Geschichtenerzählerin und hat bei der Republik wohl genau jenen Freiraum gefunden, der dafür nötig ist. «Offen zu meiner eigenen Haltung stehen zu dürfen», gehört für sie denn auch zum Motivierendsten in ihrem Beruf, und: «Hauptberuflich nachdenken, lesen, lernen und mich mit intelligenten Gesprächspartnern austauschen zu dürfen.»
«Olivia Kühni wuchs in einer alten Villa in einem Garten mit vielen Geschwistern auf, unbehütet wie Pippi Langstrumpf» heisst es in ihrem Porträt auf der RepublikWebsite. Sie war die erste in der Familie, die ein Gymnasium besuchte und schon mit 17 ging sie für ein Austauschjahr nach Kalifornien. Für das Studium an der HSG entschied sie sich aus zwei «glasklaren» Gründen: «Erstens, weil ich wusste, dass dort streng selektioniert wird. Mir machen solche Herausforderungen Spass, und ich mag es, wenn die Leute um mich neugierig und leidenschaftlich dabei sind. Zweitens fand ich hervorragend, dass ich all das, was mich interessierte, kombinieren konnte und mich erst später für einen Lehrgang entscheiden musste. Es ist dann – typisch für breit Interessierte – International Affairs geworden.»
Nach dem HSG-Bachelor in International Affairs (2005) waren dann der Newsdesk Tamedia, die Handelszeitung, freie Journalistin (unter anderem für die ZEIT) und der Schweizer Monat ihre beruflichen Stationen. Seit 2018 ist die heute 41-Jährige bei der Republik und scheint hier im idealen Umfeld angekommen: «Die Republik ist sicher der Ort, der mir von der kritischen Grundhaltung, vom Anspruch, auch vom unternehmerischen Geist her am meisten zusagt. Wir sind ein Startup, und ich war von Anfang an dabei. Das war hart – vor allem, weil ich gleichzeitig noch Mutter geworden bin. Aber es war spannend, und mehr Gestaltungsspielraum kann man kaum haben, als etwas selber gemeinsam mit anderen aufzubauen.»
Schreiben, um Denken zu strukturieren
Schreiben war für sie schon «immer sehr wichtig», sagt sie in unserem Zoom-Call: «Nicht zwingend als künftiger Beruf, sondern einfach als Mittel, um mein Denken und meinen Blick auf die Welt zu strukturieren. Und ab und zu auch irgendetwas Flammendes oder Wütendes loszuwerden.» Staatsrecht und politische Ideengeschichte sind jene HSG-Studieninhalte, die sie im beruflichen Alltag besonders gut brauchen kann: «Die Frage, wie der Staat unter welchen Bedingungen handeln darf, kann und soll, wie ein europäischer Rechtsstaat überhaupt grundsätzlich aufgebaut ist, sind essenziell, um als Journalistin Politik und Wirtschaft zu beschreiben.»
Ein grosses Vorbild als Mensch ist Ruth Bader Ginsburg (warum, schilderte sie überzeugend in der Republik), und ein letzter Blick auf ihre Schilderungen in unserem Interview zeigt, dass ihr wohl auch Pippi Langstrumpf wirklich in vielem ähnlich ist: Auch sie vereint Neugier und Leistung, Erzählkraft und Selbstbewusstsein ganz selbstverständlich. Wie die Wirtschaftsjournalistin des Jahres.