alma 3/2024 – Wettbewerb

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Fokus: Wettbewerb

Maja Kucharczyk und Davide Corrodi, HSG-Studierende und erfolgreiches Tanzpaar

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Editorial

Wie gerne wäre ich ein erfolgreicher Athlet geworden und hätte im sportlichen Wettbewerb und Wettkampf mit überragenden Leistungen und beeindruckender Ein satzbereitschaft Titel gewonnen. Nun, leider sind meine genetische Bestimmung und Trainingsdisziplin nicht für solche Höchstleistungen gemacht. Umso mehr bewundere ich Personen, die diesen Weg mit höchster Einsatzbereitschaft gehen, mit Mut aus Niederlagen lernen und mit Demut Siege einordnen. Diese Eigenschaften und die Erfahrungen im Sport sind sehr gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Wirken in der Wirtschaft, und es freut mich sehr, dass einige Spitzensportlerinnen und -sportler an der HSG studieren oder studiert haben. Eine perfekte Kombination. Citius – fortius – altius! Geniessen wir den fairen Wettbewerb im Sport und in der Wirtschaft und schätzen die entstehende positive Energie.

Vision für die HSG: Führende Wirtschaftsuniversität in Europa

Interview mit Rektor Manuel Ammann

Skilling-Workshops von HSG Alumni Wie man im Zeitalter von AI relevant bleibt

Weitere Inhalte

Impressum

Das Alumni-Magazin der Universität St. Gallen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten»)

ISSN 1422-5980, Nr. 3/2024 (Juni 2024)

Auflage: 26 500 Exemplare, erscheint alle 3 Monate

Herausgeber: HSG Alumni

Verlagsleitung: Stefano Alghisi

Chefredaktion: Roger Tinner

Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.Gallen

Druck: Stämpfli AG, Bern

Papier: Refutura, 100 % Altpapier, Blauer Engel

Titelbild

Maja Kucharczyk und Davide Corrodi

Bild: Florian Brunner

Beiträge

Andreas Armyros, Harry Büsser, Manuel Haymoz, Liliane Merk, Markus Ott, Nikolaos Rodakis, Sabrina Rohner, Claudia Schmid, Rudolf Schmid, Mario Tinner, Roger Tinner, Alex Tunik, Daniel Vogt, Ines Volpert

Redaktion, Anzeigen, Verlag alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9000 St. Gallen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch

Anzeigen: Fachmedien, Tiefenaustrasse 2, CH-8640 Rapperswil, T +41 44 928 56 11, info@fachmedien.ch

Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St. Gallen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

5 Mathieu S Jaus erhält den Preis für den besten Mentor

6 St Gallen Collegium: «Freiheit neu denken»

14 Athletes Club: «Wettbewerbsorientierung ist tief in uns allen verankert»

24 Harrys Corner: neue Kolumne von Harry Büsser

25 HSG Alumni Engagement Award an Alain D Bandle

Präsident HSG Alumni
Mathieu S. Jaus

Dies academicus 2024: «Auf zu neuen Horizonten»

Unter dem Motto «Auf zu neuen Horizonten» lud der neue Rektor, Professor Manuel Ammann, zum diesjährigen Dies academicus ein, dem festlichen Höhepunkt im Kalender der Universität St.Gallen. Während des Festaktes wurden verschiedene Ehrungen und Preise verliehen.

Eröffnet wurde der Festakt von alt Rektor Bernhard Ehrenzeller, der auf eine spannende Rektoratszeit zurückblickte, geprägt von Kollegialität und hohem Engagement innerhalb der Universität und spürbarem Rückhalt in der Bevölkerung. Die Universität unterscheide sich von anderen autonomen Institutionen des Kantons, sagte er. «Sie ist eine geführte Expertenorganisation, die im Wesentlichen nicht auf hierarchische Entscheidungsprozesse ausgelegt ist.»

Das neue Universitätsgesetz habe die Mitwirkungsrechte insbesondere der Studierenden, des Mittelbaus und der Verwaltung, aber auch die Führungsverantwortung auf allen Ebenen deutlich verstärkt. In diesem einzigartigen Zusammenspiel verschiedener Interessensgruppen sei es wichtig, aufeinander zu hören. Bernhard Ehrenzeller betonte dabei: «Bei aller fruchtbaren Auseinandersetzung sollten wir uns immer als eine umfassende Universitätsgemeinschaft verstehen.» Dem neuen Rektor Manuel Ammann wünschte er jenes «Quäntchen Glück», das es zum guten Gelingen manchmal brauche.

Demut und offener Dialog

Ein wichtiger Begleiter der Universität St.Gallen ist seit 2008 auch Stefan Kölliker, Bildungsdirektor des Kantons St.Gallen und Präsident des Universitätsrates. Er kam damals als Quereinsteiger in die St.Galler Regierung. Was er mitbringen musste? «Den Mut, der akademischen Welt auf Augenhöhe zu begegnen», sagte er. Er habe sich bewusst in Demut geübt, auch in Zeiten der «Issues». Fehler seien zum Lernen und zur Selbstreflexion da. In diese Richtung sollten auch Universitäten gehen, wünschte sich Kölliker. «Für mich erfüllt eine Ausbildungsstätte ihren sozialen Integrationsauftrag, wenn sie die jungen Menschen zu Offenheit inspiriert – sich selbst und anderen gegenüber.»

Talente fördern, Innovationen vorantreiben

Die Kompetenz, eigenständig und kritisch zu reflektieren, hob auch Rektor Manuel Ammann in seiner Festrede hervor. Es gehe darum, Talente zu fördern, denn sie seien die entscheidende Ressource, um den Wohlstand in der Schweiz zu sichern. «Wir wollen unsere Studierenden dabei unterstützen, einen inneren Kompass zu entwickeln, der ihnen auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg Orientierung bietet.» Solche zukunftsorientierten Kompetenzen zu entwickeln und einzuüben, geschehe in einem Prozess der Interaktion, erklärte Rektor Ammann. Die Studierenden wie Forschenden stünden deshalb in stetigem Austausch mit Partnern aus der Praxis, um unternehmerische Initiativen zu entwickeln und umzusetzen. «Innovation schafft Wirkung, Wertschöpfung und damit Wohlstand – regional, national und international.»

Der neue Rektor, Manuel Ammann, zusammen mit den drei neuen Ehrendoktoren Carlo Ranzoni, Helmut Krcmar und Ralph Koijen, Ehrensenatorin Franziska Tschudi Sauber und den abtretenden Sefan Kölliker (Regierungsrat) und Bernhard Ehrenzeller (alt Rektor).

Text und Bilder Universität St.Gallen / Tomek Gola

Zur «Champions League», so Manuel Ammann, einer kleinen Gruppe führender Universitäten in der Wirtschafswissenschaft, möchte auch die HSG gehören. Um dies zu realisieren, wurde eine neue Vision formuliert (vgl. Kasten). Die Präsidentin der Studentenschaft und Rechtsstudentin Ann Julie Sevray setzte in ihrer Ansprache drei Akzente: Demokratie, studentisches Engagement und «Tour de France».

Auszeichnungen für Mentoring und inspirierende Lehre

Im Anschluss wurden der «Mentor:innen-Preis» und eine Auszeichnung für hervorragende Lehre und Interaktion mit Studierenden verliehen. Die Studentenschaft SHSG zeichnete Mathieu S. Jaus, Präsident von HSG Alumni, zum besten Mentor aus (vgl. übernächste Seite). Er sei ihnen stets gut gelaunt, aufrichtig interessiert und mit Sinn für Humor begegnet. Dr. Stefan Legge, Dozent für Aussenhandel, wurde von der SHSG mit dem «Teaching Award» zum besten Dozenten ernannt und erhält einen Stern in der «Hall of Teaching Fame». Besonders begeistert sind die Studierenden von Stefan Legges Art, komplexe ökonomische Modelle verständlich zu vermitteln.

Franziska Tschudi Sauber neue Ehrensenatorin Am Dies academicus werden Persönlichkeiten zu Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren ernannt, die sich um die HSG auf ausserordentliche Weise verdient gemacht haben. Dieses Jahr wurde Franziska Tschudi Sauber, erfolgreiche Juristin und Unternehmerin, geehrt. An der Universität St.Gallen engagiert sie sich in verschiedenen HSG Alumni Clubs, im HSG-Beirat und im Stiftungsrat der Stiftung am Institute of Technology Management. International vernetzt trägt Franziska Tschudi Sauber zum wechselseitigen Austausch zwischen Wirtschaft und Praxis in der Ausbildung bei. Dass die HSG vieles richtig und

richtig gut mache, davon ist die neue Ehrensenatorin überzeugt, wie sie in ihrer Dankesrede beschreibt: «Etwas schweizerisch halt, zurückhaltend und vorsichtig, aber innovativ und mit Erfolg!» Ehrendoktorate erhielten Fachleute aus Finance, Wirtschaftsinformatik und Recht, nämlich Prof. Dr. Ralph Koijen, Prof. Dr. Helmut Krcmar und Carlo Ranzoni, iur. h.c.

Neue Vision der HSG

Mission

Empowering talents, inspiring leaders.

Vision

Wir sind dank wirkungsorientierter Forschung, ganzheitlicher Aus- und Weiterbildung und einem aktiven Netzwerk die führende Wirtschaftsuniversität in Europa.

Wir sind die erste Wahl für engagierte Talente und entwickeln sie zu verantwortungsvollen, unternehmerischen Fachkräften und Führungspersönlichkeiten.

Wir schaffen gemeinsam innovative und nachhaltige Zukunftslösungen für die grossen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Drei Forschungsprojekte mit «HSG Impact Awards 2024» ausgezeichnet

Mit dem HSG Impact Award zeichnet die Universität HSG-Forschende aus, die mit ihren Projekten einen besonders wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. In diesem Jahr reichen die Themenfelder der drei prämierten Projekte von künstlicher Intelligenz über neue, hybride Arbeitsformen bis zum Zusammenhang zwischen grünen Investitionen und Ungleichheit.

Die HSG Impact Awards 2024 gingen an:

Prof. Dr. Stephan Böhm, Tarek Carls und Dr. Martina Hartner-Tiefenthaler (TU Wien): «Hybride Arbeit evidenzbasiert gestalten»

Prof. Dr. Ola Mahmoud und Lea Tschan: «Green Investments and Top Income Inequality»

Prof. Dr. Thomas Burri: «The First University of St.Gallen Grand Challenge – The EU A.I. Act 2023»

Spielregeln für hybride Arbeitsformen

Die Flexibilisierung von Arbeitsort und -zeit ist für viele Unternehmen zu einem bedeutenden Faktor im Kampf um Talente geworden. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung beschleunigt. Auch wenn viele Firmen nach dem Ende der Pandemie zur Rückkehr ins Büro aufrufen, wird immer deutlicher: Die Zukunft der OfficeArbeit wird hybrid sein – also teils im Büro und teils remote stattfinden. Aber wie lässt sich diese Form der Kooperation am besten umsetzen? Hier setzt das Projekt von Prof. Dr. Stephan Böhm, Tarek Carls und Dr. Martina HartnerTiefenthaler (TU Wien) an. Initiiert vom Center for Disability and Integration der Universität St.Gallen und der Audi AG, hat dieses Projekt Wege aufgezeigt, wie hybride Teams ihre Zusammenarbeit gestalten können, um sowohl Effizienz als auch Gesundheit zu steigern.

Grüne Investitionen und ungleiche Spitzeneinkünfte

Grüne Finanzen haben die Finanzwirtschaft grundlegend verändert. Investitionen in diesem Bereich sind entscheidend für nachhaltige Projekte und die Klimaneutralität. Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Ola Mahmoud und Lea Tschan untersucht den Zusammenhang zwischen grünen Investitionen und der Einkommensungleichheit und stützt sich dabei auf Datensätze aus 87 Ländern von 2004 bis 2020. Es zeigt sich: Green Investments beeinflussen die Ungleichheit durch Innovation und technologischen Wandel. Die soziale Bedeutung von Green Finance wird in der Studie anhand von Beispielen aus der Schweiz aufgezeigt. Fazit: Politische Entscheidungsträger:innen müssten grüne Investitionen mit sozialen Massnahmen ausbalancieren, um einen inklusiven und nachhaltigen Übergang zu gewährleisten. Unterstützt wurde das Forschungsprojekt durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF).

Der EU A.I. Act und die Grand Challenge Im Juli 2023 fand im SQUARE der Universität St.Gallen ein einzigartiger Wettbewerb statt, bei dem das geplante EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz anhand von KI-Anwendungen getestet wurde. 12 Teams aus verschiedenen Disziplinen nahmen daran teil, um die Praxistauglichkeit des Gesetzes zu testen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Die Veranstaltung war sowohl für die Technologieunternehmen als auch für die Teilnehmer:innen von grossem Nutzen, da sie rechtliche Einschätzungen lieferte und das Verständnis für die praktische Anwendung des Gesetzes vertiefte. Die Veranstaltung erregte auch das Interesse der Medien und erhielt eine breite, positive Berichterstattung.

unisg.ch

Engagement und Humor: Mathieu S. Jaus erhält den Preis für den besten Mentor

HSG Alumni-Präsident Mathieus S. Jaus wurde am Dies academicus für seinen Einsatz für die Anliegen der Studierenden mit dem Mentorpreis der Studierendenschaft SHSG ausgezeichnet. Er sei ihnen stets gut gelaunt, aufrichtig interessiert und mit Sinn für Humor begegnet.

Der Mentor:innen-Preis wird an Personen verliehen, die sich durch eine langjährige Verbundenheit mit der HSG auszeichnen und sich kontinuierlich für die Anliegen der Studierenden einsetzen. Die Preisträger:innen werden vom Vorstand der Studentenschaft gewählt und am Dies academicus feierlich geehrt. Der Preis ist die höchste Auszeichnung, die von der Studierendenschaft vergeben wird.

In unserem Video-Interview beschreibt Mathieu den Austausch mit den Studierenden als Quelle positiver Energie, Idealismus und Motivation. Es herrsche eine offene Atmosphäre, frei von «hidden agendas», und es gebe Raum für informelle Gespräche. Er empfindet diese Kultur als sehr bereichernd und inspirierend.

«Mathieu ist ein regelrechtes Symbol der HSG-Kultur. Die Verbindung zwischen SHSG und HSG Alumni war schon immer aussergewöhnlich und lebendig. Mit Mathieu ist es aber eine ganz besonders herzliche.»

SHSG-Präsidentin Ann Julie Sevray bei der Preisverleihung

St.Gallen Collegium an der HSG widmet sich dem Thema «Freiheit neu denken»

«Re-interpreting freedom» heisst das erste Thema für die acht Forschenden, die 2025 gemeinsam das erste St.Gallen Collegium gestalten. Das Thema wurde an der Eröffnung des Collegiums Ende Mai bekanntgegeben.

Text und Bilder HSG Stiftung / Chris Mansfield

Die HSG ist weltweit die erste Wirtschaftsuniversität, die ein Collegium ins Leben ruft. Nun wurde bekanntgegeben, mit welcher Fragestellung sich das Collegium auseinandersetzen wird. Komplex, interdisziplinär, eine grosse Herausforderung unserer Zeit – und für die HSG als Wirtschaftsuniversität relevant: Diesen Kriterien entspricht das neu gewählte Jahresthema «re-interpreting freedom», die Freiheit neu denken.

Podium über verschiedene Facetten des Freiheitsbegriffs

Die Podiumsdiskussion zur Eröffnung des St.Gallen Collegium zeigte bereits einen Ausschnitt der Vielfalt von Fragen, die das Jahresthema aufwirft und die den Beirat

Mitglieder des Beirats des St.Gallen Collegium vereint mit den Podiumsteilnehmenden an der Eröffnung des Collegiums (v.l.n.r.): Roger de Weck, Damian Borth, Tereza Tykvova, Günter Müller-Stewens, Christine Abbt, Jürgen Kaube, Arancha González Laya, Claudia Brühwiler, Andrew Holland, Antoinette Weibel and Martin Kolmar.

unter Präsident Günter Müller-Stewens dazu bewog, den Begriff der Freiheit ins Zentrum zu rücken. Prof. em. Dr. Günter Müller-Stewens, Ordentlicher Professor im Ruhestand für Betriebswirtschaftslehre, und die Beiratsmitglieder Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Dr. Roger de Weck, ehemaliger SRF-Generaldirektor, und Prof. Dr. Antoinette Weibel, Leiterin der School of Management an der HSG, stellten den Spender:innen das Thema vor, moderiert von der akademischen Leiterin des St.Gallen Collegium, Prof. Dr. Claudia Franziska Brühwiler. Gemäss HSG-Professorin Antoinette Weibel verbinden sich mit dem Freiheitsbegriff bereits für Betriebswirte zahlreiche Anknüpfungspunkte. Von der Freiheit der Unternehmen zur Freiheit in Unternehmen gebe es mehr

Diskussions- und Untersuchungsmaterial denn Zeit im Collegium-Jahr. Gerade in der Schweiz offenbare die öffentliche Debatte, wie unterschiedlich das Verständnis von Freiheit sei, wie der Schweizer Publizist Roger de Weck aufzeigte, als er über vermeintliche Freiheitsverluste reflektierte, die oftmals nur Herrschaftsverluste seien. Daran knüpfen sich denn auch Wahrnehmungsfragen an, die FAZ-Mitherausgeber Jürgen Kaube aufnahm, und über die verschiedenen Ausprägungen der Demokratie reflektierte.

Etablierte Theorien hinterfragen:

Acht Fellows ab Herbst 2025 in St.Gallen

In den kommenden Monaten werden weltweit acht Persönlichkeiten aus der Forschung gesucht, die sich ab 2025 in St.Gallen mit dem Thema befassen. Über verschiedene Kanäle und mittels der Netzwerke aller Beteiligten schreibt das Collegium die Fellowships zum Jahresthema aus und sichtet bis im Herbst die eingegangenen Bewerbungen, sodass der Beirat die finale Auswahl treffen kann. Die Mitglieder des Collegiums werden themenspezifisch nach einem halben oder ganzen Jahr neu zusammengesetzt.

Der Beirat wird von Günter Müller-Stewens präsidiert. Ihm gehören weiter an: Roger de Weck, Publizist, ehemaliger SRG-Generaldirektor und HSG Alumnus, Arancha González Laya, Dekanin der Paris School of International Affairs an der Sciences Po und ehemalige Aussenministerin Spaniens, Dr. Andrew Holland, Direktor Stiftung Mercator Schweiz, Jürgen Kaube, Mitherausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung, und Stephan Steinlein, Deutscher Botschafter in Paris

gung sind, dass wir die drängenden Probleme unserer Zeit nur gemeinsam im Austausch mit Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft lösen können», sagte Prof. Manuel Ammann in seiner Begrüssung zur Podiumsdiskussion. «Indem wir eine neue Plattform für den fächerübergreifenden Austausch von Expertinnen und Experten schaffen, übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und erfüllen unseren universitären Auftrag, der Öffentlichkeit wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze zu bieten.» Zum Dank für das Engagement der Spender:innen wurde eine Förder:innenTafel auf dem Campus der Universität St.Gallen enthüllt.

Die Arbeit des St.Gallen Collegium

Die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sind durch hohe Komplexität gekennzeichnet. Nachhaltige Lösungen können deshalb nur im Rahmen der fachübergreifenden Zusammenarbeit entstehen. Zu diesem Zweck bringt das St.Gallen Collegium herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie aufstrebende, kritisch denkende Nachwuchsforschende aus aller Welt zusammen, die sich alljährlich während mehrerer Monate intensiv mit einer spezifischen Fragestellung auseinandersetzen. In ihrer Arbeit werden sie themenspezifisch unterstützt von weiteren Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Gesellschaft. Der direkte und transparente Transfer der Forschungserkenntnisse an Führungspersonen und in die Gesellschaft hat dabei Priorität.

Neben dem externen Beirat stellen die akademische Leiterin, Prof. Claudia Brühwiler, sowie Vertretungen aller Schools der HSG die Qualität des Collegiums sicher und sorgen für eine direkte Anbindung an die Forschung und Lehre der HSG. «Wir haben an der Universität St.Gallen das Collegium ins Leben gerufen, weil wir der festen Überzeu- Herzlichen Dank an Alumnae und Alumni

collegium.unisg.ch

Die Finanzierung des St.Gallen Collegium konnte dank Spenden in der Höhe von 3,5 Millionen Franken –von 421 Spender:innen und Förderpartnern – für die ersten drei Jahre gesichert werden. Dabei haben viele Alumnae und Alumni mitgeholfen und grosszügige Beiträge gespendet. Dafür gilt ihnen der herzliche Dank von Universität und HSG Alumni!

Vision für die HSG: Führende Wirtschaftsuniversität in Europa

Manuel Ammann ist seit Anfang Februar 2024 Rektor der Universität St.Gallen. Im Gespräch mit «alma» erzählt er, wie er im Amt angekommen ist und was seine wichtigsten Ziele sind.

Manuel Ammann, die ersten 100 Tage im Amt als Rektor sind um, der erste Dies academicus in dieser Funktion liegt schon hinter Ihnen: Wie sind Sie in der neuen Aufgabe angekommen und wie fühlt es sich an?

Ich bin sehr gut angekommen und habe viel Unterstützung erfahren. Die ersten 100 Tage waren geprägt vom Lernen und Einarbeiten in die neuen Aufgaben. In zahlreichen Gesprächen ist mir erneut aufgefallen, wie viele engagierte Persönlichkeiten es an der HSG gibt. Ich spüre eine Aufbruchstimmung und eine starke Motivation, die HSG voranzubringen. Das ermutigt und motiviert mich auch persönlich.

Mit dem neuen Amt und seinen Verpflichtungen verzichten Sie auf vieles, was bisher Ihre Laufbahn geprägt hat: Grosse Forschungsprojekte, Institutsdirektion, Ämter und Funktionen in der Wirtschaft, Auftritte als Finanz- und Bankenexperte in den Medien. Warum haben Sie sich trotzdem fürs Rektorat entschieden?

Die Funktionen und Aufgaben, die ich vorher hatte, habe ich sehr gerne wahrgenommen. Ich hatte keine Veranlassung, daran etwas zu ändern. Dass ich mich trotzdem für das Amt des Rektors zur Verfügung gestellt habe, kam aus einem Gefühl der Zusammengehörigkeit: Die Geschichte der HSG ist geprägt von Persönlichkeiten, die sich stark für diese Institution eingesetzt haben. Solches Engagement gehört gewissermassen zur Kultur der HSG: bei Dozierenden, Mitarbeitenden, Studierenden und Alumni. Deshalb habe ich mich nach über 20 Jahren der Verbundenheit als Professor an der HSG auch verpflichtet gefühlt, für diese bedeutende Aufgabe zur Verfügung zu stehen. In meiner persönlichen Karriereplanung war das nicht vorgesehen, aber ich empfinde es als Privileg, an der Weiterentwicklung der Universität massgeblich mitwirken zu können.

«Eine universitäre Gemeinschaft, eine Art grosse Familie, in der sich möglichst alle gegenseitig unterstützen»

Mit welchen Zielen sind Sie in Ihr Rektorat gestartet? Haben Sie eine persönliche Vision, die Sie mit der Universität anstreben?

Meine persönliche Vision deckt sich sehr stark mit der neuen Vision, die das neue Rektorat in Zusammenarbeit mit dem Senatsausschuss und dem Universitätsrat erarbeitet hat (vgl. Seite 5 dieser alma). Die HSG soll langfristig als führende Wirtschaftsuniversität im europäischen Raum Anerkennung finden. Darauf möchte ich hinarbeiten, auch wenn ich weiss, dass das ein langfristiges Ziel ist, das wir Schritt für Schritt angehen müssen.

Und was sind diese Schritte?

Ich sehe drei wesentliche Stossrichtungen. Zum ersten müssen wir bei allem, was wir machen, einen hohen Qualitätsstandard erreichen, insbesondere bei den Lehrangeboten. Unsere Studierenden müssen Gewissheit haben, dass sie beste Qualität erhalten, wenn sie an die HSG kommen. Zum zweiten braucht es einen klaren Innovationsfokus, und zwar in Forschung, Lehre und Transfer. Und drittens braucht es eine konsequente Orientierung auf die Menschen, auf engangierte Talente. Wir brauchen an der HSG unternehmerisch denkende und verantwortungsvoll handelnde Persönlichkeiten als Dozierende, Studierende und Mitarbei -

tende. Das sind die starken Hebel. Wenn es uns gemeinsam gelingt, uns in diesen Bereichen weiter zu verbessern, dann können wir in Europa jene führende Position erreichen, die wir im deutschsprachigen Raum bereits haben.

Ihr Vorgänger, Bernhard Ehrenzeller, hatte mit der Erarbeitung des neuen Universitätsgesetzes eine grosse, prägende Aufgabe. Was sehen Sie als Ihre wichtigsten Aufgaben an der Spitze der HSG? Auf der Basis der neuen Vision werden wir nun eine Strategie ausarbeiten, die uns die nächsten Jahre leiten wird. Hier werden konkrete Ziele formuliert, und wir werden alle Stakeholder in der Organisation involvieren. Dabei geht es nicht um ein einzelnes grosses Projekt, sondern um mehrere Bereiche. Im Bereich Unternehmertum haben wir bereits eine mehrstufige Initiative gestartet, welche Studierende bei ihrem Einstieg ins Unternehmertum und der Entwicklung ihres Unternehmens unterstützt. Im Bereich der Lehre haben wir ein Konzept für eine sanfte Reform der Assessment-Stufe beschlossen und werden noch weitere Reformen anstossen, um uns auf die zukünftigen Bedürfnisse unserer Studierenden und des Arbeitsmarktes auszurichten. Auch Themen wie die akademischen Karrierewege und die Rahmenbedingungen für die Institute ha-

ben wir in Angriff genommen. Und ganz wichtig: Wir müssen uns um die Umsetzung des neuen Universitätsgesetzes kümmern, die für 2025 geplant ist und viel Anpassungsbedarf in unseren Regularien, Gremien und Ablauforganisation mit sich bringt.

Und welche Rolle spielen die Alumnae und Alumni oder auch die Alumni-Organisation in der Vision?

Unser Alumni-Netzwerk ist eine wichtige Komponente in der Vision und wir planen, die Alumni-Organisation in die Erarbeitung der Strategie einzubeziehen. Ich habe dazu die Vorstandsmitglieder der Alumni an den Strategietag des Senats eingeladen. Ich spüre im Moment viel Begeisterung und Motivation, die Beziehung zur HSG zu intensivieren und freue mich, wenn wir dieses Potenzial gemeinsam ausschöpfen können.

Ich wünsche mir die Alumni als aktive Gruppe, die wir noch stärker zurück an die Universität holen möchten – in der Hoffnung, dass wir von ihren Erfahrungen profitieren können und dass sie die HSG immer wieder unterstützen, durch ihr Praxiswissen, ideell und finanziell. In dieses Netzwerk wollen wir auch neue Studierende von Anfang an einbinden – im Sinn einer universitären Gemeinschaft, einer Art grossen Familie, deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen.

Hier geht es zum ganzen Interview: hsgalumni.ch

«Wie

im

Studium lösen wir eine Challenge nach der nächsten»

Maja Kucharczyk (23) und Davide Corrodi (24) gehören im 10-Tanz zur Weltspitze, trainieren wöchentlich 30 Stunden und studieren an der HSG. Im kommenden November streben sie sogar das Podium und langfristig den Weltmeistertitel in dieser Disziplin an und sagen das auch klar. Ein Porträt.

unseren Tag viel effizienter», sagt sie und findet die HSG «wirklich grossartig», insbesondere auch die verschiedenen Clubs. Einzige Kritik: «Im Winter finde ich es sehr kalt an der Uni. Ich sitze immer in der Jacke in den Vorlesungen, aber dann geht es.»

Maja ist in Polen aufgewachsen und kam 2017 in die Schweiz, nachdem sie in Polen keinen Tänzer auf ihrem Niveau gefunden hatte. Sie suchte weltweit und fand in Davide Corrodi in der Schweiz dann diesen Partner. Davide seinerseits war am Sportgymnasium Rämibühl der erste Tanzsportathlet, ebenso in der Spitzensport-RS. Ihr Sport, der mit vielen Trainingslagern und Turnieren im Ausland verbunden ist, ist sehr teuer. Davide versuchte, nach der Matura nebenbei weitere Finanzen für das Tanzen aufzubringen und fand eine Passion für das Traden, das er sich im Selbststudium mit Büchern und online beibrachte. Schliesslich suchte er mit Maja, die Internationale Beziehungen studieren wollte, nach einer Universität, wo er etwas «in Richtung Traden» studieren und gleichzeitig seinen Sport auf Weltklasseniveau weiter betreiben konnte. Im Gespräch wird klar: Für beide ist Tanzen momentan der Hauptjob, das Studium absolvieren sie als «Teilzeit-Job», und die HSG kam diesen kombinierten Bedürfnissen am nächsten. Konkret sagt Davide: «Ich konnte das Assessment doppelt so lange machen und in der Turnhalle der HSG trainieren.» Maja ihrerseits war sehr glücklich, «dass ich es geschafft habe, reinzukommen, da ich Ausländerin bin.» Die Möglichkeit, in den Hallen der HSG zu trainieren, sei grossartig, ebenso wie die schnelle Zugverbindung zum Flughafen, da sie oft zu Wettbewerben oder zu ihren Trainern reisen.

Praxisnähe und Flexibilität

Beide schätzen denn an der HSG vor allem, dass sie sich das Studium ziemlich frei zusammenstellen und Kurse aus ganz unterschiedlichen Bereichen wählen können. Davide hat unter anderem etwas Chinesisch gelernt, Kurse in Psychologie belegt und im «Trading Room» sein Wissen vertieft. An der HSG habe er die Consulting-Welt kennengelernt, die zu seiner Leidenschaft geworden sei. So berichtet er begeistert davon, wie er in einem Team auf dem Novartis-Campus eine AI-Strategie präsentieren durfte, die im Studium erarbeitet wurde. Auch für Maja ist die grosse Freiheit bei der Zusammenstellung der Kurse wichtig, dazu die Nähe von Sporthalle und Vorlesungsräumen: «Das macht

Die HSG ist aus Sicht der beiden sehr sportfreundlich: «die beste Uni für unsere Karriere, um Sport und Studium zu kombinieren.» Bei Wettkämpfen können sie zum Teil Fristen für Arbeiten verlängern lassen und so Stress vermeiden. Normalerweise buchen bzw. bidden sie Kurse von Dienstag bis Donnerstag, weil Freitag und Montag bei Wochenend-Wettkämpfen für die Reisen eingesetzt werden müssen. Davide studiert Betriebswirtschaft auf BachelorStufe, Maja BWL mit Vertiefung Strategisches Management. Das interessiere sie, weil sie als Duo sehr oft strategische Entscheidungen betreffend Wettkämpfe, Choreografien, etc. zu fällen hätten. Beide sind überzeugt, dass sie viele Erkenntnisse aus dem Studium in ihrem beruflichen bzw. sportlichen Alltag brauchen können: Teamarbeit, Planung, Sprachen, Nutzung von AI nennt Davide, während Maja vor allem die Sprachen hervorhebt. Auch sie hat Chinesisch gelernt, finden doch in China regelmässig Wettkämpfe statt.

Sport mit und aus Leidenschaft

«Seit meiner Kindheit gefiel es mir, mich zur Musik zu bewegen. Dank meinen Eltern konnte ich verschiedene Sportarten ausprobieren und schliesslich entschied ich mich für den Tanzsport, in dem ich bereits national Siege errang», sagt Davide auf die Frage, wieso Tanzen sein Sport geworden ist. «Diese Siege haben mich weitergezogen und meine Zielvorstellungen immer weiter ausgedehnt. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, Weltmeister zu werden. Jetzt ist es ein realistisches Ziel.» Er liebe es, mit Maja zur Musik zu tanzen: «Die Begeisterung und die Jubelschreie des Publikums beim Wettbewerb genauso wie die Stille der Halle, wenn wir jedes Detail bis zur Perfektion 1000-mal langsam eintrainieren. Es ist meine Passion.»

Maja begann fünfjährig mit dem Tanzen: «Ich geniesse es immer noch sehr und bin sehr leidenschaftlich dabei.» Sie sieht den Tanzsport nicht nur als einen Sport wie jeden anderen, sondern auch als Kunst: «Man schafft eine Kunst mit seinem Körper, mit der Musik und mit seinem Partner. Und die Komplexität, die man trainieren muss, um perfekt zu werden, ist wirklich sehr interessant. Ich liebe den Sport und auch die Tatsache, dass es so viele verschiedene Dinge gibt, die man trainieren muss, so viele Tänze, die unterschiedlich sind.»

Das Tanzpaar ist sehr erfolgreich, war elf Mal Schweizer Meister und in der Saison 2022/23 Weltranglistenleader im 10-Tanz. In diesem Jahr streben sie einen Podestplatz an

Autor Roger Tinner Bilder zVg / Florian Brunner

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Markus Haas, Leitung Medienberatung T +41 44 928 56 53, markus.haas@fachmedien.ch

Fokus: Wettbewerb
Maja Kucharczyk und Davide Corrodi, HSG-Studierende und erfolgreiches Tanzpaar

der Weltmeisterschaft im 10-Tanz an, der ähnlich wie der Zehnkampf in der Leichtathletik ein breites Spektrum an Tänzen umfasst – die fünf Standardtänze langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox und Quickstep und die fünf Lateintänze Samba, Chachacha, Rumba, Pasodoble und Jive.

Studium und Sport wie Yin und Yang Davide ist im Sternzeichen Waage und mag in seinem Leben eine Balance zwischen verschiedenen Sphären, zum Beispiel zwischen körperlicher und mentaler Aktivität. Er spricht von Yin und Yang, Chaos und Ordnung: «Ich habe immer einen Fuss in etwas Stabilem und einen im Chaos, im Neuen und in einer Herausforderung. Manchmal verlieren wir im Sport und dafür gibt es im Studium gerade keinen Stress. Manchmal andersrum. Sie ergänzen sich gegenseitig.» Tanzsport sei eine enorm komplexe Sportart, ein ständiges Problemlösen, sagt er: «Wie im Studium gehen wir durch unser Lebens-Abenteuer und lösen eine Challenge nach der nächsten, das gefällt mir. Ich bin dankbar, dass mir dieses Leben mit all diesen Möglichkeiten geschenkt wurde.»

«Ich habe immer einen Fuss in etwas Stabilem und einen im Chaos, im Neuen und in einer Herausforderung.»

Maja erwähnt nochmals, wie gut sie ihren Sport mit dem Studium kombinieren kann: «Ich studiere zu 80 Prozent, werde also ein wenig länger studieren als andere, aber dennoch kann ich viele Kurse belegen und viele Credits neben meiner Trainingsbelastung sammeln. Ich glaube, dass ich durch die Tatsache, dass ich so viele Dinge zu tun habe – so viele Trainings, so viele Kurse, an denen ich teilnehme – effizienter werde, obwohl ich so viel mache.» So konnte sie vor kurzem aufgrund einer Verletzung drei Monate lang nicht intensiv trainieren und stellte fest, «dass die Effizienz meines Studiums während meiner Verletzungszeit schlechter war.»

Studium als Wettbewerb?

Davide Corrodi

Bei beiden hat der Sport vorläufig Priorität, denn am 9. November wollen sie in Armenien eine Medaille holen. Davide wird für den Bachelor neun statt nur sechs Semester einsetzen und hat jetzt noch ein Semester bis zum Abschluss. Sie organisieren sich sehr streng, stehen zum Beispiel um 6 Uhr auf, um zuerst zwei bis drei Stunden zuhause zu studieren und zu lernen. Dann gibt es drei Stunden Training, dann Vorlesungen und Übungen, und nachmittags wieder 2 Stunden Training. «Disziplin ist der Schlüssel zum Erfolg», betont Maja.

Bei Davide löst das Wort «Wettbewerb» Gedanken an den Sieg bei einem Tanzturnier aus, für Maja heisst es «darum zu kämpfen, die Beste zu sein, an einem Tanzwettbewerb oder im Studium oder einfach nur die Beste zu sein, die ich sein kann.» Die HSG hatte man ihnen als «kompetitiv» beschrieben, was beide aber aus ihrer Sicht nicht bestätigen. Davide etwa betont: «Wir spüren keine Konkurrenz gegeneinander, möchten aber dennoch gute Resultate erreichen. Wir helfen uns gegenseitig, sei es bei Fragen, Vorlesungsnotizen oder anderen Tipps. Auch umgekehrt. Im Tanzen und im Studium lernt man, dass man gemeinsam erfolgreicher ist als alleine.» Und auch Maja empfindet es anders: «Ich habe viele gute Erfahrungen mit Teamarbeit an der Universität gemacht und hatte nie das Gefühl, dass wir gegeneinander konkurrieren. Teams können viel grössere Dinge erreichen als Einzelpersonen, und ich spüre diesen Geist bei den Studierenden an der Universität St.Gallen.»

Beruflich möchte Davide später Consultant bei einem der «Big three»-Strategieberatungsunternehmen sein und davor ein zweites Startup im Aktien-Investment aufbauen, nachdem das erste Startup im Bereich Netzwerke gescheitert ist – und er nennt jetzt schon «Vater werden» als eines der Ziele. Maja ihrerseits formuliert als Karriereziel «einen positiven Einfluss auf diese Welt zu nehmen». Als Consultant möchte sie nach dem Uni-Abschluss und Praktika (die sie schon geplant hat!) «Menschen aus meiner Erfahrung heraus helfen, mit Veränderungen umzugehen».

Gönnerverein für das Tanzpaar dmgv.ch

Das Interview zu diesem Porträt hsgalumni.ch

Athletes Club: «Wettbewerbsorientierung ist tief in uns allen verankert»

Die Vereinbarkeit von Spitzensport und Studium ist eine grosse Herausforderung, die mit vereinten Kräften besser bewältigt werden kann. Genau deswegen gibt es an der HSG auch den Athletes Club. Hier finden Student:innen, die im (Leistungs-) Sport aktiv sind, eine Community, die für Gleichgesinntheit, Freundschaft und Unterstützung steht.

«Der zeitliche Aufwand sowohl für eine Karriere im Leistungssport als auch für ein Studium an der HSG ist enorm», meint Club-Präsidentin Marisa Andrich auf die Frage, wo die grössten Herausforderungen in der Vereinbarkeit der beiden Welten liegen. Die hohe mentale wie körperliche Belastung verlangt viel ab. Athletinnen und Athleten brauchen neben einer enormen Druck-Resilienz auch ein sehr effizientes Zeitmanagement. Vorlesungen, Trainings, Physiotherapien, Prüfungsleistungen und eben auch Regenerationsphasen (mental wie physisch) müssen möglichst optimal koordiniert werden, damit man akademisch und sportlich Erfolg hat.

Gegenseitige Unterstützung

«In unserem Verein wird Unterstützung grossgeschrieben», betont Vize-Präsident Dave Kaufmann. Athletes Club-Mitglieder sollen (und wollen) voneinander profitieren und einander weiterhelfen – ob als Sparringspartner in der Lernphase während des Assessments oder als Lektorin bei Semesterarbeiten. Und auch das gegenseitige Verständnis für die herausfordernde Situation scheint ungemein wertvoll, was sich gerade in der Vorstandsarbeit für den Verein stark bemerkbar macht: «Selten versteht es jemand so gut, wenn man aufgrund sportlicher Ereignisse müde und ausgebrannt ist oder schlichtweg keine Zeit für

ein Meeting hat», erklärt Marisa. Und Dave ergänzt: «Die Unterstützung und das gegenseitige Verständnis ermöglichen es uns, in unserem eigenen Tempo und flexibler Aufgaben zu erledigen.»

Austausch und Netzwerk

Der Athletes Club zählt derzeit um die 45 Mitglieder, wovon über ein Drittel im Leistungssport aktiv und erfolgreich ist. «Uns ist wichtig, auch ehemaligen Athlet:innen die Möglichkeit zu geben, ihre gemeinsamen Erfahrungen mit andern zu teilen. Aus diesem Grund bieten wir verschiedene Community-Events an, bei denen es hauptsächlich darum geht, unsere Mitglieder zusammenzubringen und sich auszutauschen», hält Marisa fest. Aber auch das Knüpfen von Beziehungen in die Praxiswelt während des Studiums gehört zu den Zielen des Vereins. Dort setzen sie auf Veranstaltungen mit Wirtschaftsvertreter:innen – meist natürlich mit Sportbezug. So organisierte der Club beispielsweise im vergangenen Semester Events mit Vertreter:innen von P&G, Swiss-Ski und den Jungfraubahnen. In Zukunft möchte der Verein nicht nur grösser werden, sondern auch ein aktives Alumni-Netzwerk etablieren, um von den Erfahrungen berufstätiger Ehemaliger zu profitieren.

Wettbewerb als Ansporn Leistungssport heisst Wettbewerb auf höchstem Niveau. Sind (Spitzen-)Sportler:innen als Student:innen tendenziell denn wettbewerbsorientierter als andere? «Ja, das sind wir definitiv», lautet die klare Antwort aus dem Präsidium. «Eine Wettbewerbsorientierung ist tief in uns allen verankert, auch wenn sie bei jedem anders sichtbar wird.» Der eine fühlt sich durch eine Prüfungssituation besonders motiviert, sich noch mehr anzustrengen. Die andere wird in einem tatsächlichen Wettbewerb-Setting, wie beispielsweise den Capstone-Awards, besonders kompetitiv. «Eines ist sicher: Wir gewinnen alle sehr gern und würden dafür auch viel tun», ergänzt Dave.

Nicht zuletzt hilft die Erfahrung und das richtige Mindset aus dem sportlichen Wettbewerb im (Studien-) Alltag. Einerseits ist es in beiden Welten enorm wichtig, fokussiert und diszipliniert zu sein und zu arbeiten. Andererseits müssen Sportler:innen im Wettkampf aber auch Rückschläge und Herausforderungen überwinden und «auch mal die Zähne zusammenbeissen». Gleichzeitig darf und kann man sich jedoch auch über Erfolge freuen und diese feiern. «Der Wettbewerb im Sport lehrt uns aber auch als Team zusammenzuarbeiten und uns gegenseitig zum Sieg zu pushen», ergänzt Marisa. Schliesslich sei es wichtig, Freunde und Kollegen an seiner Seite zu haben, denen man vertraue, um gemeinsam Grosses zu erreichen – ob auf sportlicher oder akademischer Ebene.

Athletes Club Board: Sam Amstutz, Dave Kaufmann, Noe van Messel (v.l.n.r. hintere Reihe); Julian Schliessmann, Jessica Pereira Dembo, Marisa Andrich, Jennice Wirth (v.l.n.r. vordere Reihe).

athletesclub.ch

HSGStudenten: Im Ruderboot über den Atlantik

Im Dezember 2025 werden die zwei HSG-Studenten Luca Fayd'herbe de Maudave und Julian Müller mit zwei Kameraden auf eine rund einmonatige Reise gehen. Nichts Besonderes? Nun, sie überqueren den Atlantik in einem Ruderboot und wollen damit am World's Toughest Row teilnehmen. HSG Alumni unterstützt das Projekt «44west» finanziell und wünscht dem ganzen Team viel Erfolg bei dieser toughen Challenge.

Autor Roger Tinner Bild zVg

Anfang Mai 2024 konnte das Team 44west nach monatelanger Vorbereitung und Vorfreude sein brandneues Ozeanruderboot, den RX45, bei Rannoch Adventures in Burnham-on-Crouch (UK) in Empfang nehmen. Die Aufregung und Begeisterung waren greifbar, als sie das Boot zum ersten Mal in ihrer Pracht sahen und sich bewusst wurden, dass dies ihre treue Begleiterin auf der bevorstehenden Reise über den Atlantik sein würde.

Nun steht als nächster Schritt an, sich auf den Schweizer Seen weiter mit dem Boot und dem Material vertraut zu machen. Es wird Zeit benötigen, um sich an das Leben auf dem Boot und die unterschiedlichen Applikationen zu gewöhnen. Doch das Team ist entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen, um sich optimal auf das grosse Abenteuer vorzubereiten.

Im Juli 2024 werden sie schliesslich zu einem intensiven Training ins Mittelmeer aufbrechen. Diese Trainingsfahrt wird zeigen, wo die Grenzen des Teams liegen und an welchen Punkten es noch weiter arbeiten muss, um im nächsten Jahr mit Zuversicht und Entschlossenheit in La Gomera am Start zu stehen.

Doch bevor es soweit war, nutzte das Team die Gelegenheit, in England die obligatorischen RYA-Kurse für das Atlantikrennen zu absolvieren. Von Navigation über erste Hilfe bis hin zur Seerettung und Funkkommunikation – sie tauchten tief in die verschiedenen Aspekte ein, die auf hoher See von entscheidender Bedeutung sind. 44west.ch

Salome Lang: In Studium und Sport erfolgreich

Salome Lang, Schweizer Rekordhalterin im Hochsprung, ist bald zu Gast im Podcast von HSG Alumni. Sie hat 2021 an der HSG ihr Bachelorstudium – in der Regelstudienzeit! – abgeschlossen, im selben Jahr an den Olympischen Spielen teilgenommen und mit übersprungenen 1,97 Metern einen neuen Schweizer Rekord aufgestellt.

Inzwischen ist Salome im Masterstudium an der Universität Zürich und hat dank geschaffter EM-Limite auch in Rom an den Europameisterschaften teilgenommen (in der Qualifikation dann allerdings ausgeschieden). Im Podcast-Gespräch mit Marlene Dietrich spricht sie über den Spagat zwischen Studium und Sport, ihre Krankheits- und Verletzungspausen und natürlich darüber, was sie nach dem Studium für Berufsziele hat.

Jeden ersten Donnerstag führt Marlene Dietrich im HSG Alumni-Podcast ein Gespräch mit HSG-Alumni und -Alumnae über ihre Studienzeit, ihre beruflichen Entwicklungsschritte und die Erfahrungen, die die Gäste zu ihrem heutigen Beruf geführt haben. Die Ehemaligen erzählen von wilden Studienzeiten, harten Rückschlägen und entscheidenden Wendepunkten in ihrem Leben. Der Podcast kann auf Soundcloud, Spotify oder Apple Podcasts abonniert werden.

HSG-Alumni Podcast

hsgalumni.ch

War for Talents

Kulturwandel als Wettbewerbsvorteil

Welche Rezepte helfen gegen den vieldiskutierten Fachkräftemangel? «Unternehmen, die sich durch eine besondere Dialog- und Lernkultur auszeichnen und erfolgreich neue Wege der Zusammenarbeit gehen, haben in aller Regel keine Rekrutierungssorgen», betont HSG-Alumna Dr. Bettina Hofmann.

Frau Hoffmann, wie schwer ist es gegenwärtig, qualifiziertes Personal zu finden?

Es kommt darauf an, was Sie mit qualifiziertem Personal meinen: Wenn allgemein vom Fachkräftemangel gesprochen wird, wird meist ausschliesslich auf die Fachkompetenzen fokussiert. Das ist meines Erachtens zu kurz gegriffen, aber wir können es für den Moment mal so stehen lassen. Vom Fachkräftemangel sind in der Schweiz vor allem die folgenden Branchen betroffen: IT, Gesundheitswesen, Maschinenbau, Gastgewerbe und Finanzdienstleistungen. Vor allem KMU, kleinere Verwaltungen und soziale Einrichtungen klagen, dass sie nicht mehr qualifiziertes Personal finden. Aber eigentlich klagen alle, auch die grossen Unternehmen, dass es schwierig ist, Fachstellen zu besetzen.

Und wie wird sich das in Zukunft noch ändern?

Die offene und für viele angstbesetzte Frage ist, welche Arbeitsplätze werden zukünftig durch KI, Robotik und Automatisierung wegfallen? Welche Fachkräfte werden noch gebraucht respektive nicht mehr gebraucht? Und damit stellt sich eben auch die Frage, welche Kompetenzen in Zukunft gefordert sind. Neben einer digitalen Kompetenz weisen viele Studien darauf hin, dass es in Zukunft noch stärker als heute auf Kompetenzen ankommt, die

neben dem Fachwissen vor allem Selbst- und Sozialkompetenzen, aber auch Methodenkompetenzen, wie beispielsweise kritisches Denken, Problemlösungsverhalten, Kreativität und Innovationsfähigkeit umfassen.

Was macht Unternehmen für talentierte Fachkräfte attraktiv?

Da muss man durchaus unterscheiden, welcher Generation die Fachkräfte angehören. Aber grundsätzlich haben der Wunsch nach Sinnhaftigkeit, Persönlichkeitsentwicklung und einer guten Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben einen grösseren Stellenwert als das früher der Fall war. Der jungen Generation Z wird auch ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit zugeschrieben. Alles natürlich unter der Voraussetzung einer angemessenen und fairen Bezahlung.

Aber vollkommen unabhängig davon sehen wir, dass Unternehmen, die sich durch eine besondere Dialog- und Lernkultur auszeichnen und erfolgreich neue Wege der Zusammenarbeit gehen, in aller Regel keine Rekrutierungssorgen haben. Die gelebte Unternehmenskultur und der damit verbundene Ruf des Unternehmens werden immer mehr die Arbeitgeberattraktivität bestimmen.

Vielen Arbeitnehmenden ist heute ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben wichtig. Die Vier-Tage-Woche ist ein viel diskutiertes Thema. Lässt sich dies mit den Bedürfnissen der Wettbewerbsfähigkeit einer Firma vereinbaren?

Dazu wird gerade eine erste Pilotstudie unter Mitwirkung der Berner Fachhochschule lanciert, die herausfinden möchte, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen eine vier Tage-Woche zu höherer Produktivität und steigender Gesundheit führen könnte.

Das alte Denkmodell des Stundenlohns stammt ja aus der zweiten Industrialisierung, in der mehrheitlich mit mehr Zeit auch mehr Output generiert wurde. Bei kreativer Denkarbeit stellt sich aber durchaus die Frage, ob mehr Zeit ein guter Gradmesser für Produktivität ist. Die besten Einfälle habe ich beispielsweise häufig beim Joggen, andere unter der Dusche. Ich glaube, es ist an der Zeit, neue Kriterien zu entwickeln, woran wir Produktivität messen. Bereits Anfang 2000 wurde der sogenannte ROWE-Ansatz entwickelt: Result-Only Work Environment. Es kommt darauf an, was erreicht wird, nicht wann und wo und in welcher Zeit.

Sie haben zusammen mit Andrea Barrueto einen Leitfaden für das Design humaner Unternehmen herausgegeben. Was ist die Botschaft des Buches?

Die zentrale Botschaft des Buches ist, dass das Kulturprinzip Menschlichkeit genau die Kultur beschreibt, auf der die ganzen neuen Methoden von New Work oder Agilität ihre Wirksamkeit entfalten können. Die Einführung der Methoden ohne einen Kulturwandel bringt tatsächlich nur alten Wein in neuen Schläuchen und führt zu Enttäuschung und Frustration.

Was bedeutet es, wenn Organisationen Menschlichkeit zu ihrem Kulturprinzip machen?

Nach allem, was wir über die Psychologie des Menschen wissen, haben Menschen ein inhärentes Bedürfnis nach Kollaboration, Resonanz, Empathie und Entwicklung. Eine Kultur der Menschlichkeit schafft einen Raum, in dem diese Bedürfnisse als wichtig erachtet werden. Wir haben sieben Teilkulturen beschrieben, die diesen Raum ermöglichen: Achtsamkeits-, Empathie-, Persönlichkeitsentwicklungs-, Verantwortungs-, Feedback-, Fehler- und Konfliktkultur. Eine Kultur der Menschlichkeit schafft einen respektvollen, aber auch herausfordernden Umgang miteinander und mit sich selbst, der von dem Mindset getragen ist, dass Menschen sich entwickeln wollen. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Kuschelkurs. Wir lernen nur, wenn wir ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und immer wieder aufgefordert werden, unsere Komfortzone zu verlassen.

Welche Voraussetzungen braucht es, um die Kultur der Menschlichkeit in einem Unternehmen zu entwickeln und etablieren?

Ohne die Überzeugung und Bereitschaft der höchsten hierarchischen Ebene, sich mit diesen Themen ernsthaft auseinanderzusetzen und bei sich selbst anzufangen, nützen all die schönen Kulturprozesse nichts. Aber wenn dieses Commitment eingeholt wird, dann ist sehr viel mehr möglich als viele denken.

Bettina Hoffmann ist HSG-Alumna und hat über 18 Jahre Erfahrung als Dozentin und Beraterin in den Bereichen Organisationsentwicklung, Change und Kommunikation. Ihre Leidenschaft ist es, Organisationen zu mehr Agilität, Selbstorganisation und damit in die Welt von New Work zu führen. Sie ist zudem Dozentin an der Universität St.Gallen und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ).

Das Design humaner Unternehmen –Organisationsentwicklung jenseits von Mythos und Harmoniefalle, Bettina Hoffmann-Ripken, Andrea Barrueto, BusinessVillage.

bho-network.ch

Der stationäre Handel ist im

Aufwi

Der Detailhandel muss sich im Wettbewerb um Kundschaft immer wieder neuen Herausforderungen stellen. «Handel ist selten ein Selbstläufer. Einen wichtigen Wettbewerbsvorteil hat, wer die Konsumentinnen und Konsumenten erlebnisbetont und inspirativ anspricht », betont Professor Thomas Rudolph.

Herr Rudolph, eine neue Studie des IRM-HSG zu den Handelstrends in der DACH-Region hat gezeigt, dass das Einkaufen im Laden gegenüber digitalen Verkaufskanälen wieder an Beliebtheit gewinnt. Hat Sie dieses Resultat überrascht?

Überrascht hat vor allem der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich einerseits und der Schweiz andererseits. In den beiden Nachbarländern ist der Trend sehr viel ausgeprägter.

Warum bevorzugen die Konsumierenden vor allem in Deutschland und Österreich wieder den Gang ins Ladengeschäft?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. In den beiden Ländern haben die meisten digitalen Anbieter die Lieferkosten erhöht. Zahlen belegen, dass nur noch rund vier Prozent der bestellten Ware kostenfrei geliefert wird. In Deutschland und Österreich reagieren die Konsumentinnen und Konsumenten preissensibler auf die Liefermargen als in der Schweiz. In Deutschland kommt hinzu, dass die Wettbewerbssituation angespannt ist. Es gibt einen grossen Verdrängungskampf, der unter anderem die Jagd nach Schnäppchen fördert. Diese sind viel häufiger im stationären Handel und weniger auf digitalen Verkaufskanälen zu finden. Zusätzlich sehnen sich viele nach der Pandemie wieder verstärkt nach realen Kauferlebnissen.

Welche Gründe treffen für den ganzen deutschsprachigen Raum zu?

Ein wichtiger Punkt ist das nach der Pandemie allgemein neu erwachte Bedürfnis, beim Einkaufen Menschen

zu treffen und den Gang in die Läden mit Kulinarik und Kulturerlebnissen zu verbinden. Auch scheint die digitale Berieselung an ihre Grenzen zu stossen. Mehrere Studien belegen, dass die Menschen von der Generation Z bis zur Generation der über 55-Jährigen nicht nur digital unterwegs sein wollen, sondern auch den stationären Handel als wichtigen Ort wahrnehmen und der direkte Austausch mit anderen Menschen als erstrebenswert gilt. In Italien werben beispielsweise Restaurants damit, dass Gäste eine Flasche Wein erhalten, wenn sie während des Aufenthalts bei Tisch ihr Handy abgeben. Das Angebot wird rege genutzt.

Profitieren von diesem Trend vor allem die Shoppingzentren in der Agglomeration oder auch die mit leerstehenden Ladengeschäften geplagten Innenstädte?

Der stationäre Handel ist weder im Shoppingcenter noch in einer Innenstadt ein Selbstläufer. An beiden Standorten kommt es darauf an, welcher Mix geboten wird. Ein Shoppingcenter hat dann Chancen, wenn es neben den Läden auch Kinosäle und attraktive Verzehrmöglichkeiten bietet. Dasselbe gilt für die Innenstadt. Sie braucht eine lebendige Vielfalt an Läden, Restaurants und Kulturangeboten. Auch Parkplätze müssen vorhanden sein. Ein Credo lautet erlebnisbetont zu handeln und öfters Neues zu bieten.

Welche Auswirkungen wird dieser Trend auf den Online-Handel haben?

Geht es beim Online-Handel um Lebensmittel, sind die Erfolgsaussichten eher schlecht. Uns ist in Europa kein einziger Anbieter bekannt, der kostendeckend liefern

Interview Claudia Schmid Bild zVg

«Die digitale Berieselung scheint an ihre Grenzen zu stossen. Mehrere Studien belegen, dass die Menschen von der Generation Z bis zur Generation der über 55-Jährigen nicht nur digital unterwegs sein wollen, sondern auch den Stadtbummel, die Geschäfte und die Begegnungen dabei geniessen.»

kann. Im Non-Food-Bereich ist es so, dass das Wachstum in der Schweiz stagniert, in Deutschland ein Minus von zwölf Prozent ausgewiesen ist. Der Online-Handel hat aber durchaus Potential für Wachstum. Ein Rezept dafür ist, verschiedenste Kanäle miteinander zu verknüpfen. Man nennt dies Omni-Channel-Management. Die grossen, etablierten Anbieter setzen beispielsweise die Sozialen Medien mit ein oder pushen mit Influencern. Auch die Verknüpfung zwischen Online-Handel und stationärem Shop kann vielversprechend sein. Und in Zukunft wird auch das Metaverse eine Rolle spielen.

Metaverse gilt als Internet der Zukunft. Welche Chancen eröffnet die virtuelle Welt dem Handel? Was wird sich konkret für die Konsumierenden verändern?

Die grosse Chance für den Handel liegt in der Möglichkeit, die Konsumentinnen und Konsumenten erlebnisbetonter und inspirativer anzusprechen. Mit Metaverse taucht man in eine dreidimensionale Welt ein, die emotional viel stärker einnimmt. Virtuelle und reale Elemente verschmelzen zu einem interaktiven Erlebnis. Allerdings ist es noch ein weiter Weg, bis sich der virtuelle Einkauf etabliert haben wird. Für den Handel sehe ich drei Ansätze, um ins Metaverse einzusteigen: klassische Werbeaktivitäten im Metaverse, der Verkauf von virtuellen Produkten und die Integration in das bestehende Omni-Channel-Management.

Und was bedeutet es für die Gesellschaft, wenn sich die Menschen vermehrt in virtuellen Räumen bewegen?

Ich bin überzeugt, dass die Menschen im Allgemeinen genügend intelligent sind, eine Technologie so einzusetzen, damit sie ihnen nicht schadet. Der Umgang mit der Verschmelzung virtueller und realer Welten wird ein stetig stattfindender Lernprozess sein. Interessant ist übrigens, dass sich nicht etwa die Generation Z besonders für die neue Technologie begeistert, sondern sich die Menschen über 50 am stärksten von den Möglichkeiten des Metaverse inspirieren lassen. Der Aufenthalt in virtuellen Räumen kann gerade für die ältere Generation sehr anregend sein.

Prof. Dr. Thomas Rudolph

Thomas Rudolph ist Professor für Marketing und Internationales Handelsmanagement sowie Direktor des Forschungszentrums für Handelsmanagement an der Universität St.Gallen (IRM-HSG).

Wie können auch kleine inhabergeführte Läden, die bisher allein von Präsenzkundschaft lebten, weiterhin bestehen? Können auch sie von den neuen Technologien profitieren?

Sie sollten als Gegenpool zum Online-Handel den persönlichen Service in den Vordergrund stellen. Aber auch für sie gibt es Möglichkeiten, die Kundschaft erlebnisbetonter anzusprechen. Wird das Internet einst dreidimensional sein, könnten zum Beispiel 3D-Filme über die Herstellung oder den Anbau ihres Produktes eine emotionale Bindung fördern.

Startup-Konkurrenz zwischen Expansion und Einhörnern: Befeuernd oder bremsend?

Wie gehen Jungunternehmer:innen mit Wettbewerb um? Am diesjährigen Start Summit in St.Gallen teilten die beiden Gründerinnen Meike Kocholl von Resilyou und Anna Rosenkranz von Health Yourself ihre Erfahrungen, wie Wettbewerb und Konkurrenz ihren Arbeitsalltag prägen. Dazu eine Einschätzung von Dietmar Grichnik, Professor für Entrepreneurship und Prorektor für Innovation und Qualität.

Zuckerwatten-Snack, Popcorn-Duft oder Rodeoreiten auf einem pinken Plastik-Einhorn: Die ungezwungene Atmosphäre am «Jahrmarkt der Startups» in den OlmaHallen vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass Konkurrenz und Wettbewerb in der Geschäftswelt eine zentrale Rolle spielen. Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen bieten an ihren Ständen ihre Brain Power feil und buhlen um die Gunst und Gelder der anwesenden Investor:innen. Unter den Startup-Gründerinnen sind auch die beiden HSG-Absolventinnen Meike Kocholl von Resilyou und Anna Rosenkranz von Health Yourself. Die von Meike Kocholl entwickelte App Resilyou bietet ein niederschwelliges Resilienz-Training an, das den Fokus auf Dankbarkeit und Stärken legt und so die mentale Gesundheit festigen soll. Anna Rosenkranz ist Gründerin des Startups Health Yourself, das Gesundheitsdienstleistungen wie Labortests und Medikamenten-Abos digital und von zuhause zugänglich macht. Rosenkranz war vor zehn Jahren als Studentin selbst Präsidentin des Start Summits. Die Unternehmerin nennt die Messe ein «Klassentreffen» von Gründer:innen und HSG-Alumni: «Es findet ein offener Austausch unter Gleichgesinnten statt – von Wettbewerb ist hier wenig spürbar.»

Schmaler Grat zwischen Inspiration und Druck Doch so kollegial der Austausch am Start Summit sein mag, Wettbewerbsanalyse – im Business-Sprech «Competitor Research» – ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschäftsplanung und Strategieentwicklung eines Startups. Bei der Wettbewerbsanalyse beobachten Gründer und Gründerinnen Verhalten, Methoden und Angebot der Konkurrenz. Treibt dieser Vergleich mit Mitbewerbern auf dem Markt an oder wirkt er hemmend? «Wettbewerb ist eine stetige Gratwanderung zwischen Inspiration und Vergleichsdruck, der Stress auslösen kann», so Meike Kocholl. Sie und Anna Rosenkranz sind sich einig, dass der Vergleich mit der Konkurrenz deshalb bewusst und nicht zu häufig geschehen soll, um sich vor belastendem Wettbewerbsdruck zu schützen. Zudem sei eine wohlwollende Community zentral, in der Rückschläge verarbeitet und Freuden geteilt werden können: Meike Kocholl etwa nimmt jeden Monat an einem Call mit anderen Gründerinnen teil.

Blick hinter Erfolgstories auf der LinkedInBühne

Kocholl und Rosenkranz sprechen offen über Herausforderungen. Die beiden Gründerinnen sind überzeugt, dass

Autorin Sabrina Rohner Bilder Universität St.Gallen / Michel Canonica

Kundenbindung und Vertrauen nur entstehen, wenn sie auch Fehler und Schwieriges thematisieren. Was im Bereich Leadership schon länger akzeptiert ist, ist inzwischen in der Startup-Bubble angekommen: Verletzlichkeit und Authentizität als Superpower.

In der Realität und besonders in den sozialen Medien ist diese Authentizität aber erst selten sicht- und spürbar. Die LinkedIn-Bühne wimmelt von Erfolgsgeschichten. Umso wichtiger, sich als Jungunternehmerin nicht von der Konkurrenz blenden zu lassen und das gegen aussen präsentierte Bild kritisch zu hinterfragen: «Vieles relativiert sich im direkten Gespräch mit den Leuten, denn alle Startups kämpfen mit Schwierigkeiten. Es ist nicht alles Gold, was glänzt», sagt Anna Rosenkranz. Neben dem Druck, den Wettbewerb erzeugen kann, betonen Kocholl und Rosenkranz zugleich die Vorteile eines lebendigen Wettbewerbs: Beschäftige sich die Konkurrenz mit der gleichen Thematik, zeige dies einerseits die Relevanz des Anliegens, andererseits komme der eigenen Geschäftsidee mehr Aufmerksamkeit zu.

Zeitpunkt für Wettbewerbsanalyse entscheidend

Die Konkurrenz zu ignorieren, sei bei der Gründung ein Alarmzeichen, so Professor Dietmar Grichnik. «Oft blenden Startups den Wettbewerb aus und heben stattdessen die Einzigartigkeit ihres Produkts hervor», sagt Grichnik. Der Professor für Entrepreneurship und Direktor am Institut für Technologiemanagement leitet das Prorektorat Innovation & Qualität der Universität St.Gallen. Dort ist auch Startup@ HSG, das Inkubations- und Acceleration-Programm, angesiedelt. Die Verantwortlichen begleiten, fördern und coachen Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen. Grichnik betont, dass bei der Wettbewerbsanalyse der richtige Zeitpunkt entscheidend ist: «In der ersten Phase, beim Festlegen des Problem-Solution-Fit, sollen Gründer und Gründerinnen

ihre Konkurrenz möglichst ausklammern. Zu Beginn zählt der uneingeschränkte Fokus auf das eigene Produkt, da könnte der Vergleich mit der Konkurrenz den enthusiastischen Gründergeist bremsen.»

Konkurrenz als Grundstein für Erfolg

Die Auseinandersetzung mit der Konkurrenz kommt dann beim nächsten Gründungsschritt zum Zug: Im Rahmen des Prototypings, also dem Testen der Geschäftsidee und des Geschäftsmodells, kann die Analyse mit der Konkurrenz nicht nur motivieren, sondern auch einen Grundstein für den Erfolg des Unternehmens legen: «Gründer und Gründerinnen müssen diese Phase bewusst zur Marktforschung nutzen und die Konkurrenz durchleuchten», sagt der Experte für Entrepreneurship. «Die eigenen Stärken und Vorteile kristallisieren sich nämlich meist erst durch die Wettbewerbsanalyse heraus. So erschliessen Startups ihr Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zur Konkurrenz.»

Ein zentrales Element auf dem Weg nach oben sind die Pitches, damit die Jungunternehmen an nötige Investorengelder, begehrte Mitarbeitende oder passende Geschäftspartner gelangen. Startup@HSG trainiert mit den Nachfolge-Gründer:innen, wie sie in kurzer Zeit überzeugend ihre Geschäftsideen präsentieren. «Die Botschaft eines Pitches hängt immer von der entsprechenden Zielgruppe ab. Für alle Pitches gilt jedoch: Sie sollten sensualisieren, das heisst gleichzeitig die kognitive und die emotionale Ebene ansprechen», so Dietmar Grichnik. Auch beim Pitchen ist Authentizität unerlässlich: «Glaubwürdigkeit ist alles. Die Präsentation eines Pitches muss zum jeweiligen Typ passen, ein introvertierter Mensch soll keine Show abliefern wie ein Rockstar.»

«Wettbewerb unter Startups ist eine stetige Gratwanderung zwischen Inspiration und Vergleichsdruck, der Stress auslösen kann.»
Meike Kocholl, Gründerin von Resilyou

Harrys Corner

Mit der Houdini-Strategie vor dem Wettbewerb fliehen

Was unterscheidet Volkswirte von Betriebswirten?

Die einen schätzen den Wettbewerb, während er für die anderen ein Fluch ist. Volkswirte lieben den Wettbewerb, da er in ihren – abstrakten – Modellen eine ideale Welt für Konsumenten verspricht. Dagegen ist Wettbewerb aus betriebswirtschaftlicher Perspektive ein Fluch, dem sich Unternehmen entziehen müssen, um hohe Margen zu erzielen.

Diese Darstellung mag überspitzt sein. Ich selbst habe Betriebswirtschaft studiert und sehe den Wettbewerb nicht als Feind. Doch ich sehe Widersprüche: Warum wird Wettbewerb von Wirtschaftsführern oft romantisiert, obwohl sie wissen, dass vollkommener Wettbewerb sie ruinieren würde?

Wie ist das mit dem «Race to the bottom», bei dem Firmen in gnadenlose Preiskriege verwickelt werden, die am Ende nur Verlierer kennen: Qualität, Ethik, Nachhaltigkeit? Können nicht an der Börse gehandelt werden, also weg damit!

Und denken wir an die Houdinis der Wirtschaftswelt, die sich durch undurchsichtige Preisgestaltung dem Wettbewerb entziehen. Mir fallen dabei die Telekomfirmen ein. Man kann Stunden damit verbringen, Tarife verschiedener Anbieter zu analysieren, nur um am Ende feststellen zu müssen, dass man Äpfel mit Raketen verglichen hat. Die Strategie der Undurchsichtigkeit ist so erfolgreich, dass sie bewundernswert wäre, wenn sie mich als Konsumenten nicht so verdammt ärgerte.

Harry Büsser, vielfach ausgezeichneter Wirtschaftsautor, Ghostwriter und Coach

Zum Glück – und nun fertig mit dem WettbewerbsBashing – hat die Houdini-Strategie eine Nachfrage für Vergleichsdienste geschaffen, die Konsumenten zu besseren Entscheidungen verhelfen.

Sowieso würden wir ohne Wettbewerb wahrscheinlich noch in Höhlen wohnen und uns über Konstruktionsfehler im neuesten Modell vom Steinhauer aufregen. Wettbewerb ist der Motor der Innovation. «Höher, schneller, weiter» ist nicht nur ein olympisches Motto, sondern auch das inoffizielle Credo der freien Marktwirtschaft.

Wettbewerb bringt Bewegung. Panta Rhei – alles fliesst. Wettbewerb ist wie ein Fluss mit eigenen Gefahren. Deshalb sind Dämme nötig, die ihn regulieren. Interessanterweise befürworten gemäss meiner Erfahrung Volkswirte solche «Dämme» häufiger als es betriebswirtschaftlich geprägte Manager tun. Seltsam, oder?

HSG Alumni Engagement Award an Alain D. Bandle

Anhaltendes Engagement für die HSG und die AlumniCommunity gewürdigt

Der zweite HSG Alumni Engagement Award geht an Alain D. Bandle, den langjährigen Präsidenten des HSG Alumni Seniors Club. Damit wird sein anhaltendes Engagement für die HSG und die Alumni-Community gewürdigt. Alain wird das Preisgeld von 5000 Franken für die Weiterentwicklung der Digitalstrategie von HSG Alumni einsetzen.

HSG-Alumnus Alain D. Bandle ist seit sieben Jahren Präsident des HSG Alumni Seniors Club, der sich unter seiner Leitung zu einem qualitativ hochstehenden FlagshipEvent entwickelt hat. Während seiner gesamten beruflichen Laufbahn pflegte er eine intensive Beziehung zur HSG, sei es durch die Unterstützung des St.Gallen Symposiums während seiner Zeit bei HP und Dell oder durch zahlreiche Gastreferate und Initiativen wie ein Mentoring-Programm von

Seniors an Alumnae und Alumni. Sein Engagement ist geprägt von einem unermüdlichen Streben nach Exzellenz und hat den HSG Alumni Seniors Club zu einer wertvollen Stütze der Alumni-Gemeinschaft gemacht. «Ziel war es, den Teilnehmenden nicht nur ein grossartiges Wiedersehen mit alten Studienkolleginnen und -kollegen zu bieten. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, sich mit einem aktuellen, aus unterschiedlichster Sicht und fachkundig ausgeleuchteten Thema auseinanderzusetzen und neue Einsichten gewinnen zu können», betont Alain im ausführlichen Gespräch mit Marlene Dietrich, das als Podcast-Episode aufgezeichnet wurde. Kürzlich hat er auch mitgeholfen, einen weiteren Alumni-Club in Gstaad ins Leben zu rufen, was sein anhaltendes Engagement für die HSG und ihre Alumni-Gemeinschaft deutlich unterstreicht.

Der HSG Alumni Engagement Award zeichnet Personen aus, die sich in der Community engagieren. Gewinnen können die Auszeichnung Studierende, Alumnae und Alumni, Fakultätsmitglieder, Mitarbeitende der HSG oder externe Personen. Alle Mitglieder der HSG-Community konnten bis Ende März eine Person für den Engagement Award nominieren, die sich besonders für unsere Community engagiert hat. Der Vorstand von HSG Alumni, in Zusammenarbeit mit dem Rektorat und der Studentenschaft der HSG, erstellte anschliessend eine Shortlist mit drei Namen aus allen Nominierungen. Dann wählten die Clubpräsident:innen von HSG Alumni die zu ehrende Person.

Mehr dazu im Video-Interview und in der Podcast-Folge mit Alain Bandle

hsgalumni.ch/ video hsgalumni.ch/ podcast

Celebrating 20 Years of MIA’s Dual Degree with Sciences Po

The Dual Degrees are a highlight of the Master’s in International Affairs and Governance (MIA) – and the Dual Degree with Sciences Po has a special place amongst them, with Sciences Po being one of our most important international partners.

Sciences Po and the University of St.Gallen looked back at 20 years of successfully managing their Dual Degree together. This collaboration has been a milestone in HSG’s internationalization, as the programme with Sciences Po was the first of its kind. And today, it is still its most substantial dual degree, having generated more than 250 graduates to date.

For 20 years, this programme has been a great asset for HSG in general and for the MIA programme in particular, and even more so for many ambitious and talented students, who were able to study at two outstanding universities in two different countries, who could benefit from both Sciences Po’s and HSG’s respective strengths, who were able to customize their degrees in International Affairs and can now access two important alumni networks.

The open recruitment and direct application process implemented ten years ago was an innovation which since lifted the joint programme to new levels in terms of quan-

tity and quality of applications as well as international diversity of applicants. This dual degree has become highly attractive and competitive, with more than a hundred applications each year for about 20 places.

Dual Degree graduates today pursue careers as entrepreneurs and in private corporations such as Zurich Insurance, PwC and Google, in the public sector like the Assemblée Nationale, Interpol and DEZA and in International Organizations such as the EU, UNEP and the OECD.

From left to right: Prof. Rolf Wüstenhagen, Ambassador Dr. Roberto Balzaretti, PSIA Dean Arancha Gonzalez Leyla, Prof. Charlotte Halpern, Dr. Ulrike Franke, Deputy Vice President for International Affairs Marie Azuelos, Prof. Elsa Massoc, Dr. Daniela Engelmann, Prof. Christoph Frei and Stefan Schmid, Chef de la section Economie, Finances et Coopération scientifique chez Ambassade de Suisse en France.

«Our students are able to customise their degrees in international affairs and access two important alumni networks.»
Daniela Engelmann, Executive Director of the Master’s International Affairs and Governance at the University of St.Gallen

Jetzt für unsere Workshops am 27.August und 11.September anmelden

Wie man im Zeitalter von AI relevant bleibt

Analyse

+ 2

Kalenderwochen

Webinar, virtuell, 2h Future Skills

Im Rahmen unseres Schwerpunktthemas «Skilling in the Age of AI» bieten wir unseren Mitgliedern im August und September zwei exklusive Workshops an. Analysiere deine Kompetenzen und positioniere dich optimal für den Arbeitsmarkt!

Future Skills sind Fähigkeiten, die für die sich verändernde Arbeitswelt und die Anforderungen der Zukunft unerlässlich sind. Diese Fähigkeiten helfen uns einerseits, mit AI umzugehen und den richtigen Nutzen daraus zu ziehen. Andererseits machen diese Skills den Unterschied in unserer Beschäftigungsfähigkeit aus. Das Programm beinhaltet eine Selbsteinschätzung der eigenen Future Skills.

In den Workshops vom 27. August (17–19 Uhr via Zoom) und 11. September 2024 (17–19 Uhr bei von Rundstedt in Zürich) beleuchten wir im kleinen und exklusiven Rahmen die Bedeutung von AI, analysieren deine Skills-Fitness und zeigen auf, wie du dich optimal für die Zukunft positionierst. Pragmatisches Lernen und Netzwerken sind wichtige Treiber der Employability. Letzteres kannst du beim abschliessenden Apéro gleich anwenden. Die Workshops sind interaktiv gestaltet und bieten praktische Einblicke und Handlungsschritte. Die Anmeldung zum ersten Workshop verpflichtet zur Teilnahme am zweiten Workshop.

+ 2

Kalenderwochen

Workshop, onsite, 2h Employability

Workshopleitung

Sibylle Scheiwiller ist Karriereberaterin und Executive Coach bei von Rundstedt & Partner und als Operations Director schweizweit für die Leitung und Weiterentwicklung des gesamten Beratungsbereich verantwortlich. Sie besitzt langjährige Erfahrung in der Führungskräfteentwicklung und als Kommunikationsberaterin in Veränderungsprozessen. Bei von Rundstedt steuert sie das Thema Employability und kennt die Wichtigkeit der Future Skills. Themen wie Arbeitsmarktfähigkeit, Agilität, Führung in Kombination mit «Mental Fitness» widmet sich Sibylle auch regelmässig als Bloggerin.

Dominic Baumann ist Arbeitsmarktexperte und Kommunikationstrainer bei von Rundstedt & Partner und als Leiter des KMU Desk schweizweit für das HR Advisory für Firmen verantwortlich. Er besitzt langjährige Erfahrung im internationalen Management, arbeitete an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft und diente als Chief of Staff für mehrere Senior Executives. Bis zu seinem Wechsel zu von Rundstedt arbeitete er als Leiter der Unternehmenskommunikation für McKinsey & Company in Zürich. Als Alumnus der Universität St.Gallen und Vorstandsmitglied von HSG Alumni kennt er die HSG bestens und begleitet zahlreiche Absolvent:innen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung.

Teil 1
Teil 2

Zur Anmeldung

≥ hsgalumni.ch/events

Skilling-Webinar verpasst?

Alle Aufzeichnungen der Online-Sessions sowie weitere geplante Webinare findest du auf unserer Fokusseite: hsgalumni.ch/fokus-skilling

Teile uns deine Meinung zu den Auswirkungen von KI auf Arbeit, Wirtschaft, Bildung und Politik mit! Die Umfrage ist Teil einer Studie, die auf den Einschätzungen von Wissensarbeiter:innen beruht. Sie wurde gemeinsam von der Universität St.Gallen, HSG Alumni, AV Bodania, Avenir Suisse, swissICT, von Rundstedt, Swissfuture und Alpine AI erarbeitet. Bitte nimm dir 15 Minuten Zeit, um die Fragen zu beantworten. rundstedt.ch/the-true-impact-of-ai

News aus unseren Clubs

Best Practices in deutschen und globalen Aufsichtsräten

Der HSG Alumni Club Rhein-Main lud Mitte März zu dem Flagship Event «Best Practices in deutschen und globalen Aufsichtsräten» ein und setzte damit eine Vortragsidee um, die von Prof. Dr. Georg Gutmann und Club-Vize Andreas Armyros auf dem HSG Community Festival anlässlich des 125-jährigen Jubiläums geboren wurde. Als Direktor von acht Verwaltungsratsprogrammen der ES-HSG führte Prof. Guttmann spannend aus akademischer Sicht in die Corporate Governance und die Forschungskompetenz der HSG ein, während Dr. Daniela Favoccia und Dr. Lucina Berger als renommierte Partnerinnen von Hengeler Mueller die juristische Perspektive und Dr. Dorothea Wenzel als Lead Independent Director und Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte die praktische Erfahrung beisteuerten. Mit einem generösen Networking-Empfang auf Einladung von Dr. Andreas Hoger und der Kanzlei Hengeler Mueller klang der fulminante Flagship Event aus. Die Clubmitglieder waren restlos begeistert!

Exploring the Swiss Alps

The Hellenic HSG Alumni Club recently had a great time hitting the slopes in Arosa-Lenzerheide. For three days, we enjoyed the stunning mountains and caught up with old friends while making new ones. Alumni from various programs at the University of St.Gallen, spanning different graduation years, converged in Arosa Lenzerheide for an unforgettable weekend. From skiing and après-ski to dining at restaurants, visiting nightclubs, and engaging in endless conversations, the weekend fostered strong connections among us.

HSG Alumni Club Frankfurt Rhein-Main
HSG Alumni Hellenic Club

Relaunch event in San Francisco

The HSG Alumni SF club celebrated its relaunch event with 40 people attending a HSG Stamm in downtown San Francisco. This is the start of more regular gatherings and meet-ups throughout the year and we’re excited to see that there is a lot of appetite and excitement to engage within the community. To all upcoming HSG exchange students at UC Berkeley, please get in touch to be a part of future events.

Asia Term Alumni Dinner

Author Daniel Vogt

At the end of April, we had 100 Asia Term alumni gathered at the Pizzeria PIU in Zurich for the annual Asia Term Alumni Dinner. Alumni from 2005 to the most recent class of 2023 gathered for an evening of networking and reminiscing good times in Singapore and Asia. President of the Asia Term Alumni Club, Daniel Vogt (class of 2014), kicked off the evening with a welcome message to all participants. Prof. Dr. Stefan Morkoetter and Prof. Dr. Gralf Sieghold additionally gave insights about the current state of the Asia Term and the region. The program continues to be a significant and important gateway to Asia for all students – which is also reflected in an increasing alumni base.

EMBA-Stamm Zürich

Besuch im Wow-Museum

Autor Rudolf Schmid

Was für ein tolles Erlebnis im Wow-Museum Zürich im April mit 22 EMBA-Alumni: Von optischen Illusionen bis hin zu faszinierenden Kunstwerken, für jede und jeden war etwas dabei. Alle waren von den vielen interaktiven Exponaten begeistert und werden sich dank vieler cooler Fotos noch lange an den Abend voller Spass und Staunen erinnern. Abgerundet wurde er durch köstliche italienische Küche.

Asia Term Alumni Club
HSG Alumni Club San Francisco

Lunch beim

Stephansdom

Der Alumni-Club Wien hat sich zum Lunch im Settimo Cielo mitten in Wien und quasi auf Augenhöhe mit dem Stephansdom getroffen. Gutes Essen, gute Gespräche und guter Ausblick – was will man mehr?

HSG-EHL

joint alumni dinner

Sophie and Alex Tunik hosted the 4th HSG-EHL joint alumni dinner at their home in Hong Kong. It was a great success with a total attendance of 56 alumni (as well as plenty of food and wines). General Consul Daniel Freihofer attended together with his wife.

Panel discussion on Switzerland's Energy Future

On June 9, 2024, Switzerland voted on the «Stromgesetz», the federal law to secure electricity supply with renewable energies. On May 16th, nearly 50 participants joined the HSG MBA Sustainability Club and the HSG Alumni Energy Club in Zurich for a panel discussion and Q&A. Our panelists included Martin Schwab (CEO, CKW), Robert Radmilovic (Partner, Wüest Partner), Michael Plaschy (Head Hydro Power Generation, Alpiq) and HSG alumnus Vasco Wüst (Project Lead Energy & Environment, Gemeinde Richterswil).

Full house zum Thema KI

Wie nutzen wir KI gewinnbringend? Und wie verändert sich dadurch unsere Arbeit? Diese Fragen wurden beim entsprechenden Event im Mai inspirierend mit 80 Teilnehmerinnen diskutiert. Die drei Alumnae Gabriela dal Santo, Andrea Groth sowie Carolin Jung brachten wertvolle Insights aus der Praxis ein. Man war sich einig, dass GenAI Chancen bietet, sich auf die interessantesten Aspekte der Arbeit zu konzentrieren. Gleichzeitig sind Empathie und kritisches, vernetztes Denken gefragt, damit sich das Potential von KI entfaltet.

HSG Alumni Club Vienna
Autorin Ines Volpert
HSG Alumni Energy Club
HSG Alumni Women’s Club
Autorin Liliane Merk
HSG Alumni Club Hong Kong
Author Alex Tunik

Polykrisen – was tun?

Wir vermitteln Rüstzeug!

CAS HSG STRATEGISCHE PERSONALFÜHRUNG

Wie HR zur Drehscheibe der Organisationsentwicklung wird

Start: 13. Februar 2025, 4 Module in Appenzell, Zürich, Luzern, St. Gallen

Seminar «RESPONSIBLE LEADERSHIP» – HSG

Wie Sie in Zeiten von AI-Revolution und Klimakrise sicher, integer und verantwortungsvoll führen

21. – 23. November 2024 in Zürich

23. – 25. Januar 2025 in St. Gallen

Kompaktseminar «TRANSFORMATION ERFOLGREICH GESTALTEN» – HSG

Wie Sie Transformationshürden überwinden und Erfolgsfaktoren umsetzen

23. – 26. Oktober 2024 in St. Gallen

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Als führender Anbieter von VR-Weiterbildungsprogrammen in der Schweiz bietet die Swiss Board School zusammen mit ihren namhaften Weiterbildungs-Partnern seit mehr als 20 Jahren eine breite Palette von VR-Zertifikats- und Diplom-Programmen sowie VR-Kursen an.

Schweizer VR-Zertifikats-Programm | VR CAS zusammen mit IMP-HSG

Deutsch | 16 Tage (freitags und samstags)

International Board Certificate Program | BoD CAS zusammen mit IMP-HSG und HEC-Lausanne

Englisch | 16 Tage (freitags und samstags)

Schweizer VR-Diplom-Programm zusammen mit IMP-HSG bzw. HEC-Lausanne, GSEM-Genève und SBI

Deutsch, Französisch | 6 Halbtage (jeweils Freitagabend) | Englisch | 3 Tage (Freitag bis Sonntag)

VR-Kurse zu verschiedenen Fokusthemen

Deutsch, Französisch | 1 Tag

Empowering Board Leaders

Upcoming Highlights

HSG Alumni Zürich Flagship-Event

11. November 2024 Emil Frey Garage Zürich Nord

HSG Alumni Asia Weekend

7. – 9. März 2025

Ho Chi Minh City, Vietnam

HSG Alumni Seniors Club Jahreskonferenz

5. Dezember 2024 Google, Zürich

Jedes Jahr organisieren unsere 190 Clubs weltweit über 350 Veranstaltungen. Werde Mitglied und erhalte alle Einladungen. hsgalumni.ch/communitys

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