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5 Konklusion: Generative künstliche Intelligenz beschäftigt und fordert alle
Diese Befragung wurde in dieser Form das erste Mal vom Institut für Kommunikation und Marketing der Hochschule Luzern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass GKI die Marketing- und Kommunikationsabteilungen in hohem Masse beschäftigt und fordert. Zwei Drittel der Befragten nutzen GKI im beruflichen oder privaten Alltag. Dabei wollen die Befragten experimentieren und sich inspirieren lassen. Gemäss der Befragung haben rund ein Drittel der Unternehmen GKI im Einsatz. Dabei konzentriert sich die grosse Mehrheit der Anwendungen auf den Textbereich: Textoptimierungen, Textanpassungen und Texterstellung. Es ist zu vermuten, dass diese Konzentration auf die aktuelle Bekanntheit von ChatGPT, die bereits länger existierenden Textprogramme sowie auf fehlende Kenntnis bestehender Technologien zurückzuführen ist.
Gleichzeitig führen fehlendes Wissen und fehlende Kompetenzen zu einem zögerlichen Umgang mit GKI. Hier sind die Unternehmen gefragt, um ihren Mitarbeitenden passende und Unterstützung in Form von Schulungen, Austausch und Dialog zu bieten. Die Befragten wünschen sich klar mehr Informationen von ihren Unternehmen und mehr Schulungsangebote. Dabei sollten Unternehmen darauf achten, dass die Angebote in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden entstehen, um die aktuellsten Bedürfnisse und Anforderungen aufzunehmen und abzubilden.
Das Potenzial wird vor allem in der Reduktion der Recherchezeit und bei externen Aufträgen gesehen. Zusätzlich sehen Frauen in der Personalisierung grosse Chancen für den Einsatz von GKI. Doch GKI ist nicht für alle Aufgaben geeignet. Sobald es um den Aufbau menschlicher Beziehungen und Vertrauen sowie faktenbasierter Texte geht, ist der Einsatz von GKI noch kein Thema. Generell scheint noch Misstrauen gegenüber der maschinellen Unterstützung vorhanden zu sein. Auch GKI-Anwenderinnen und -Anwender betonen, dass es immer eine menschliche Überprüfung der erstellten Inhalte benötigt. Beeinflusst wird das Misstrauen auch durch die wahrgenommenen Risiken generativer künstlicher Intelligenz: stärkere Polarisierung, rechtsfreie Räume und Fake News werden als grösste Herausforderungen im Umgang mit GKI gesehen.
Das Aufkommen der multimodalen KI stellt eine zusätzliche Ebene der Komplexität zu den bereits mit GKI verbundenen rechtlichen Überlegungen dar. Die Befragten dieser Studie nannten rechtliche Fragen und den Bedarf an Klärung als zweitwichtigstes Risiko. Obwohl in naher Zukunft noch nicht mit einem erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen, verminderter Kreativität und verminderter Arbeitsqualität zu rechnen ist, müssen Kommunikations- und Marketingexperten ein umfassendes Verständnis von GKI entwickeln, um ihr Potenzial bei der Erstellung zielgruppengerechter Inhalte effektiv nutzen zu können.
Literaturverzeichnis
Parasuraman, A., & Colby, C.L. (2014). An Updated and Streamlined Technology Readiness Index: TRI 2.0. Journal of Service Research, 18 (1), 1 – 16.
Pressl, D. & Rueegg, J. (2023, 2. Juni). Die KI kommt: Treibt uns Chat-GPT in die Arbeitslosigkeit? NZZ Online. nzz.ch/wissenschaft/wird-die-ki-unsere-jobs-killen-ld.1740404
Stanford University Human-Centered Artificial Intelligence. (2023). Artificial Intelligence Index Report 2023. aiindex.stanford.edu/report
Zerfass, A., Stieglitz, S., Clausen, S., Ziegele, D., & Berger, K. (2023). Communications Trend Radar 2023. State revival, scarcity management, unimagination, augmented workflows & parallel worlds. Communication Insights, No. 17. Academic Society for Management & Communication. academic-society.net
Zukunftsinstitut (ohne Datum). 6 Thesen zur Künstlichen Intelligenz. Abgerufen am 01.06.2023 von zukunftsinstitut.de/artikel/digitalisierung/6-thesen-zur-kuenstlichen-intelligenz
Autorinnen/Autoren
Prof. Seraina Mohr Leiterin Competence Center Communication Management seraina.mohr@hslu.ch
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Dr. Nadine Stutz Dozentin Digital Communication nadine.stutz@hslu.ch
Forschungsschwerpunkte
– Digitales Kommunikationsmanagement
– Content Strategien
– Aufbau und Entwicklung von Communities
– Digitale Transformation in Marketing und Kommunikation
Forschungsschwerpunkte
– Digitale Kommunikation & Strategien
– Digital Enabling
– Social Media Strategien
– Digital Change & Newsroom
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Dr. Simone Griesser Senior wissenschaftliche Mitarbeiterin simone.griesser@hslu.ch
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Vinzenz Rast Leiter Competence Center Business Communication vinzenz.rast@hslu.ch
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Raphael Zeder Dozent Digital Analytics raphael.zeder@hslu.ch
Forschungsschwerpunkte
Entwickeln Sprachmuster für Marketing und Kommunikation (z.B. Markenpersönlichkeit) mit Natural Language Processing
– Marken- und Unternehmensreputation
– Markenpositionierung
– Konsumentenverhalten
Forschungsschwerpunkte
Kommunikationskompetenz
– Präsentationsrhetorik
– Schreibcoaching
– Text und Bild
Forschungsschwerpunkte
– Digital Analytics
– Data Visualization & Storytelling
– User Experience
– Applied Artificial Intelligence
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