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SAMMLUNG UND AUSWAHL

Die Besuche in Kita und Kindergarten waren aufschlussreich. Je nach Vor- und Angaben zeichnen die Kinder ganz anders. In der Gruppe lassen sie sich von einander inspirieren. Im Kindergarten entstehen 11 spiralenartige Schneckenzeichnungen, wobei ich annehme, dass dies einst eine Zeichnungsübung im Unterricht war. Es gibt Kinder, die ich im Gespräch dazu motiviere, selber Schmuck zu zeichnen.

Eine Sammlung aus vielfältigen Zeichnungen entsteht.

Nach den Zeichnungsbesuchen sammle ich weiter in meinem persönlichen Umfeld.

Meine Nachbar*innen, mit denen ich aufgewachsen bin, gibt mir dicke Mappen gefüllt mit archivierten Kinderzeichnungen jeglichen Alters aus der ganzen Familie. Es ist schön, einen persönlichen Bezug zu den Zeichnungen zu haben. Die Personen, die sie angefertigt haben, habe ich als Kind sowie als Erwachsene erlebt. Mit ihnen bin ich aufgewachsen. Es ist eine Reise in die Vergangenheit. Dasselbe gilt für die Zeichnungen, die meine Eltern über die Jahre von mir und meinen Geschwistern angesammelt haben. Sechs Kisten bringt mein Vater mit, die ich sorgfältig durchkämme. Die Auswahl ist ein langer Prozess, bei welchem ich jedoch intuitiv arbeite. Bereits hier versuche ich, mir die Zeichnungen als Objekte vorzustellen. Manchmal gehe ich auch nach der Farbigkeit der Zeichnungen, die mich später inspirieren könnte.

Technik

Als Technik entscheide ich mich vorerst für den 3D-Druck. Die technologische Arbeitsweise bildet auf den ersten Blick einen Kontrast zur freien Kinderzeichnung. Das erste Mal werde ich damit konfrontiert, was es bedeutet, „frei“ mit den eigenen Skills umzugehen. Jedoch fällt mir die Konstruktion auf dem Computer die Formenbildung intuitiv locker. Frei kann ich Formen aufblasen, verziehen, verzerren.

Später will ich noch weitere Techniken und wildere oder organischere Materialien dazunehmen.

Von Der Zeichnung Zum Objekt

Der 3D-Drucker produziert so einiges an Abfall (s. Abbildung links). Es gibt die Möglichkeit, das PLAPlastik mit der Spritzgussmaschine wiederzuverwerten. Das Problem: Nur sehr kleine Formen können gespritzt werden (s. Abbildung Mitte). Eine Möglichkeit grösse Formen zu erzeugen wäre, das Material mehr oder weniger unkontrolliert in die Luft zu spritzen (s. Abbildung rechts).

Ein Fehler des Filamentdruckers führt zu einem spannenden Ergebnis: Die losen Filamente erinnern an Linien einer Zeichnung. Sie erwecken die Assoziation einer über den Rand gemalten (Kinder-) Zeichnung. Die wilde Unwiederholbarkeit ist passend.

Oberfl Chen

Ich experimentiere mit verschiedenen Oberflächen.

Von Hand beflockt haben die Objekte etwas Kuscheltierartiges, was durch die Assoziation mit Kindern zu meinem Projekt passen würde. Wenn ich mir meine Stücke aber genau anschaue, passt die Oberflächenstruktur zu keinem davon. Ich starte einen weiteren Versuch, indem ich in die Oberflächen reinfräse. Die entstehenden Linien stellen den Bezug zur Zeichnung her.

Weitere Oberflächenstrukturen: Mit verschiedenen Partikeln wie Glas und Sand beschichte ich das Objekt. Es entstehen interessante Erhebungen.

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