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3D-Druck und giessen
5.3 3D-Druck und Giessen
Den flexiblen „Plug“ musste ich ausserhalb 3D-drucken lassen, da das TPU-Filament mit unserem Drucker nicht funktioniert. Somit konzentrierte ich mich auf die Trichter. Beim 3D-drucken bin ich immer ein wenig gespannt, wie das Resultat herauskommt. Man lädt seine Datei in das Programm, welche man für unseren Drucker braucht, richtet die Elemente gut aus und richtet die Stützstrukturen ein. Normalerweise funktioniert dies gut, wenn man diese Schritte automatisch generiert, manchmal muss man jedoch noch ein paar kleine Änderungen vornehmen. Dann gibt man den Druck in Auftrag und hofft, dass alles gut funktioniert.
Da ich die Trichter in Bronze giessen wollte, musste ich meine Objekte in Wachs 3D-drucken. Während ich jeweils etwa 3 - 4 Stunden auf meine Objekte wartete, konnte ich gut an anderem arbeiten. Insgesamt habe ich am Schluss sechs Trichter ausgedruckt, sodass ich dann eigentlich je zwei Hörgeräte für drei Personen habe. Ich bereitete die Wachsbäume vor, damit ich die Trichter dann für den Guss vorbereiten konnte. Wenn man die Gussbäume bereit hat, kann der Gussvorgang eigentlich starten. In den nächsten Bildern sieht man ein paar wichtige Schritte dieses Vorganges. Als erstes kommt ein Metallgefäss, die Küvette, um den Gussbaum (siehe Bild 1). Diese wird dann mit Gips aufgefüllt (Bild 1). Der Gips härtet über Nacht aus und am nächsten Tag kommen die Küvetten für ca. 7 Stunden in den Ofen, damit der Wachs von den Formen ausgeschmolzen wird, sodass man eine Negativform erhält.
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Nach dem der Wachs ausgeschmolzen wurde, kommt man zum eigentlichen Gussvorgang. Die noch warme Küvette kommt in die Giessmaschine während das Metall geschmolzen wird (Bild 2). Dieser Vorgang geschieht mit unserer Giessmaschine eigentlich ziemlich schnell. Wenn das Metall flüssig ist, wird ein Vakuum aufgebaut. Die Giesskammer ist so geschlossen. Durch die Schwenkung der Kammer fliesst so das flüssige Metall in die Negativform in der Küvette (Bild 3). Danach nimmt man die Küvette aus der Giesskammer und lässt das Metall kurz auskühlen. Dann muss man die Küvette in einem schnellen Zug in ein Becken mit Wasser tauchen, damit der Gips abgeschreckt wird und sich löst (Bild 4). Vorsichtig kann man nun mit der Hand ins Wasser um nach dem gegossenen Baum mit den Objekten zu tauchen (Bild 5).
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Wenn man den Baum mit den gegossenen Objekten in der Hand hält, sieht dieser wie eine spannende, mysteriöse Skulptur aus (Bild 6). An diesem Punkt kann man die Objekte mit einer Zange von dem Baum trennen. Nach dem Giessen sehen die Objekte noch nicht wirklich schön aus. Von der Hitze her bilden sich schwarze Stellen, wie eine Verbrennung des Metalls (Bild 7). Da ich diese Trichter nicht hohlwandig gedruckt habe, sind diese nun in Metall noch ein wenig schwer.
Es ist immer wieder spannend, darauf zu warten, bis man den gegossenen Baum in der Hand hat und schauen kann, ob alle Objekte gut herausgekommen sind.
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Der letzte Schritt im Giessvorgang ist das Verarbeiten der Objekte. Damit ich die Trichter schön polieren kann, habe ich zuerst die Oberfläche ebenmässig geschliffen, sodass alle dunklen Stellen weg waren. Damit ich die Add-Ons andocken kann, habe ich sehr kleine Magnete in die Trichterformen eingebaut. Ich habe bei jedem Trichter 4 Löcher gebohrt, sodass ich die Magnete in die Objekte einsetzen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt sind meine flexiblen „Plugs“ per Post bei mir im Briefkasten angekommen. So konnte ich nun meine Teile zu meinem Hauptelement zusammenfügen. So sieht nun das fertige Hauptelement aus, auf Hochglanz poliert.
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