Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: mail@fabianpetignat.ch
Ereignisforscher Fabian Petignat Einen Ort temporär zu bespielen und ihn in ein Kommunikationsmedium zu verwandeln, in dem Raum, Zeit, Materie und Menschen interaktiv aufeinander reagieren, faszinierte mich seit Beginn meines Studiums. Ich setzte mich in der Folge mit dem Thema Ausstellung und Ausstellungsgestaltung auseinander und entwarf in den Jahren 2013 und 2014 die Diplomausstellungen sowie deren Mobiliar für das Institut HyperWerk. Für mein Diplomprojekt Ereignisforscher nahm ich mir vor, den sicheren Rahmen des Instituts zu verlassen, um Projekte zu lancieren, in denen ich meine erworbenen Fähigkeiten in den Bereichen der räumlichen Gestaltung und der Prozessgestaltung auf die Probe stellen und mein Erfahrungsspektrum erweitern konnte. Um dieses Vorhaben zu realisieren, erarbeitete ich fünf Projekte:
Abb. 1
OpenHouse Redaktion
Abb. 2
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eco.festival
Mitarbeitende: Alexandra Stรถckli Lea Leuenberger Simon Gall Anna Cordasco Jonas Vogel
Projektcoach: Catherine Walthard
Abb. 3
Port Arronax
Abb. 4
Abb. 5
friendly takeover
Wechselstrom
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Kontakt: livia.matthaeus@hyperwerk.ch
stattutopie Livia Matthäus Das Projekt stattutopie versteht sich als Experiment und setzt sich für mehr Mut und proaktive Gestaltung in der Stadt (-planung) ein. Es versucht, Möglichkeitsräume der gemeinschaftlichen Diskussion zu schaffen und erprobt prozesshaft verschiedene Formate der Partizipation und der hyperdisziplinären Vernetzung. Auf diesem Weg versucht es, die Bedeutung des Urbanen für eine nachhaltige Lebensweise sichtbar zu machen und ein Bewusstsein für die gemeinsame soziale Verantwortung gegenüber der Gestaltung der Zukunft zu entwickeln. Darüber hinaus möchte es reale Handlungsspielräume aufzeigen und die Freude daran wecken, sich für eine zukunftsfähige Lebensweise zu engagieren. Als erste grosse Intervention hat im April 2015 das stattutopie-Festival in der Markthalle Basel stattgefunden. Dieses war der reale Versuch, einen solchen Möglichkeitsraum des gemeinschaftlichen Diskurses zu eröffnen: eine offene Einladung an alle, die (urbane) Zukunft neu zu denken und mitzugestalten. Im fünftägigen Festivalprogramm wurden spezifisch städtische Themen umkreist. Mit einer bunten Palette aus Wissenschaft, Kunst und Aktionismus wurden in Vorträgen, Workshops, Filmvorführungen, Stadtinterventionen und Stadtspielen Fragen gestellt und Antworten gesucht. Die rund 600 BesucherInnen haben bewiesen: Die Arbeit an der Zukunft kann auch Spass machen. Sie kann als Chance, als freudig gestaltbare Aufgabe, als ernst gemeinte Angelegenheit verstanden werden, die schlussendlich alle etwas angeht. Die nächsten Projektschritte – eine Festivalzeitung und der Aufbau eines Projektbüros – greifen nun die Ergebnisse des Festivals auf und entwickeln diese prozesshaft weiter.
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Mitarbeitende: Lukas Popp Josephine Weber Olivia Schneider Roman Weber Milo Schwager Anja Bornhauser Lukas K체enzli
Projektcoach: Anka Falk
Abb. 1: Flyer vom stattutopie-Festival
Abb. 2: Schulklassen basteln ihr Traumquartier.
Abb. 3: Referat von Prof.Dr. Ueli M채der
Abb. 3: Publikum
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Kontakt: iga.justo@gmail.com
Johnny Barrio – Quartiergeschichten Ignaz Justo Wetter Ich habe den fiktiven Charakter Johnny Barrio, einen Antihelden aus der Vorstadt, erschaffen und mit ihm meine ersten Kurzfilme gedreht. Gleichzeitig ist eine Web-Plattform entstanden, die sich ständig weiterentwickelt: www.quartier.club. Projekte für und mit jungen Talenten in den Bereichen Film, Fotografie, Musik etc. werden gefördert, präsentiert, verlinkt. Im Verlauf des Diplomjahres habe ich zum einen über das filmische Szenario von Johnny Barrio, seine Geschichte, Freunde, Konflikte usw. geschrieben, sowie das Drehbuch zu Johnny Barrio – Die letzten Tage. Das ist ein Spielfilmprojekt, das als Trilogie angelegt ist. Die Arbeit an diesem Filmprojekt beginnt mit dem Schluss der Geschichte. Die beiden anderen Teile habe ich bisher nur als Outlines dargestellt. Diese Teile funktionieren jedoch wie Rückblenden, d.h. die Geschichte musste bereits im Vorfeld als ganze entwickelt werden. Da dieses Spielfilmprojekt jedoch innerhalb des Diplomjahres nicht zu bewältigen war, habe ich als erste Uploads für die Internetplattform eine Reihe von Kurzfilmen realisiert. Sie sollen für das Projekt werben und die Figur einführen. Die Titel dieser Kurzfilme sind: Johnny Barrio – Blutrache Johnny Barrio – Wiedergeburt Portrait DoubleLife – Im Schatte vom Basilisk (Musik-Video)
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Mitarbeitende: Omid Taslimi Alvaro Kreyden Lorenz Raich Tendai Matare
Projektcoaches: Regine Halter Martin Schaffner
Abb. 1 Lorenz Raich und ich während der Dreharbeiten zum Intro für Johnny Barrio – Die letzten Tage
Abb. 2 Screenshot aus dem Kurzfilm Johnny Barrio – Blutrache
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Kontakt: luca.varisco@hyperwerk.ch
HEJMA Luca Varisco Nebst der Entwicklung einer intelligenten Raumplanung und dem Lancieren von Gesetzen, die das Land vor der Zersiedelung schützen, müssen wir schleunigst damit beginnen, über neue Lebens- und Wohnformen nachzudenken. HEJMA will sensibilisieren und dazu ermutigen, unsere Ansprüche an Wohnen und Besitz zu hinterfragen. Das Projekt interagiert mit der Realität, greift in den Prozess ein, motiviert, indem es funktionierende Alternativen zu gängigen Wohnformen aufzeigt, und versucht so, die Lust zu wecken, selbst zu experimentieren. Das Haus als zentrales Symbol der Thematik dient uns als Leinwand: Es werden bewusst gelebte Versuche gezeigt, in denen Menschen auf reduziertem Raum leben und/ oder diesen in der Gemeinschaft geschickt teilen.
Abb. 1 Das HEJMA-Mobil
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Mitarbeitende: Larissa Lang Marianna Mรถgling Lukas Popp Garrick Lauterbach Andrea Zimmermann Towerbus
Abb. 2 Mapping auf ein Wohnhaus in Dornach
Projektcoach: Max Spielmann
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Kontakt: florian.giraudel@hyperwerk.ch, www.ultraumami.com
Ultra-Umami Florian Giraudel «Almost all people are born unconscious of the nuances of flavour. Many die so.» – M.F.K. Fisher, The Art of Eating Ultra-Umami zelebriert Genuss und Sinnlichkeit, lädt ein, eine Reise durch die Wahrnehmung zu beginnen. Ultra-Umami erforscht die visuelle und gustatorische Wahrnehmung und hackt das System Sprache. Ultra-Umami ist ein Experimentierfeld und vermittelt den Wert des Geschmacks. Wenn es so schwierig ist, Geschmack zu beschreiben – wieso fangen wir nicht an, ihn zu malen? Mit meinem Projekt suche ich Übersetzungen für Geschmack jenseits von Sprache und führe dafür Experimente mit Künstlern und Künstlerinnen durch. Im Zentrum steht eine interaktive Bar, an der Gäste ihre Drinks spielend zusammenstellen können, indem sie leckere Bilder erzeugen. Der Barkeeper, ausgestattet mit einer grossen Palette an authentischen Geschmacksrichtungen, übersetzt diese Vorlagen in die flüssige Form: einen einzigartigen Cocktail.
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Mitarbeitende: Pascale Schaub Tassia Bianchini weitere Studierende und Freunde
Projektcoach: Anka Falk
Abb. 1 Erster Auftritt von Ultra-Umami
Abb. 2 Gestaltungselemente f端r das visuelle System der Bar
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Kontakt: benedikt.achermann@hyperwerk.ch
idle minds Benedikt Achermann «Satan finds some mischief for idle hands to do» lautet ein altes englisches Sprichwort. Immer mehr Arbeit wird heute von Algorithmen übernommen. Arbeit, von der man lange dachte, dass nur ein Mensch sie machen kann. Wie gehen wir damit um, dass die Automatisierung heute nicht mehr nur zu idle hands, sondern immer mehr zu idle minds führt? In meinem Diplomvorhaben beschäftigten mich die Fragen, die der rapide Wandel der Arbeitswelt aufwirft. Fragen, die auftauchen, wenn man an der Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide angekommen ist – bei der Selbstverwirklichung. Die Auseinandersetzung führte mich in soziologische Gefilde und zur Lektüre von Klassikern wie In Praise of Idleness von Bertrand Russell. Auf die Theorie folgte eine Studienreise. In Berlin traf ich das Zentrum für Karriereverweigerung auf einen Kaffee, und in den Coworking-Spaces von Kopenhagen, Amsterdam und Hamburg fand ich eine Antwort auf die Frage, wie ich in Zukunft arbeiten will. Im Postwachstumsmodell des deutschen Ökonomen Niko Paech stiess ich auf eine Idee, deren Geschichte bis auf Benjamin Franklin zurückgeht: den Vierstundenarbeitstag. Dieser präsentiert sich heute als utopisches Allheilmittel vieler Probleme, die durch die Arbeitswelt verursacht werden – Burnout, Klimawandel und das Gefühl vieler Menschen, einen Job zu machen, der eigentlich sinnlos ist. Die Sinnfrage bringt mich zum Endprodukt meines Diplomprozesses und zur alles in Frage stellenden Generation Y, der ich in einer Reihe von Gesprächen auf den Zahn fühlte. In den entstandenen Texten dokumentiere ich, was es heisst, als junger Mensch im Jahr 2015 in der Schweiz zu leben – und zu arbeiten. Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeitende: Elisa Petri snac.ch (visuelle Gestaltung) Nora Fankhauser Matt, F채bu, Zara und L체k
Abb. 1 Internet-Meme Annoyed Captain Picard
Abb. 2 An der Arbeit im Open Coop in Amsterdam
Projektcoach: Max Spielmann
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Kontakt: anja.bornhauser@hyperwerk.ch
Drawing Minds Anja Bornhauser Mit meinem Diplomprojekt habe ich eine Reise durch die Bildwelten in unseren Köpfen gestartet, um dem visuellen Gedächtnis auf den Grund zu gehen. Wir werden ständig überflutet von Bildinformationen, und so wird auch unsere Bildsprache, unsere Imagination, alles was wir bildlich wiedergeben oder beschreiben, beeinflusst. Das mediale Umfeld hat grosse Konsequenzen für den Stellenwert der Zeichnung. Das Bedürfnis zu zeichnen und zeichnen zu können scheint aber nach wie vor ungebrochen – und dies neben all den komfortablen technischen Errungenschaften, die uns umgeben. Mit dem Zeichnen ist eine intensive Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung verbunden. Vor allem bei der Wiedergabe von Bildinformationen scheinen sich unsere Bildsprachen zu überschneiden. So beschäftige ich mich mit der Frage, inwiefern sich mein ikonisches Gedächtnis mit dem Anderer deckt und wo sich dieses kollektive visuelle Gedächtnis am meisten zeigt; vor allem war ich aber am zeichnerischen Ausdruck interessiert. Lange blieb ich bei meinem eigenen Bildarchiv, bei meinen eigenen Verhaltensmustern. Meine Illustrationen und die Beschäftigung mit meinem eigenen visuellen Gedächtnis waren schliesslich die Auslöser meiner Recherchen und eröffneten mir ein riesiges Tätigkeitsfeld. Ich verstehe mein gesamtes Diplomjahr am HyperWerk als eine grosse Erkundung, eine Reise durch die Bildsprache in unseren Köpfen. Meine Diplomarbeit ist eine Zusammenfassung, ein Meilenstein auf einem Weg, welcher mit dem Abschluss am HyperWerk nicht zu Ende ist.
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7 Templates_Anja_Bornhauser_24082015_IB.indd 2
03.09.15 16:36
Mitarbeitende: NoĂŤmi Siegfried LĂźk Popp Olivia Schneider Josephine Weber
Projektcoach: Catherine Walthard
Abb. 1 Workshop Drawing Minds, Juni 2015
Templates_Anja_Bornhauser_24082015_IB.indd 3
03.09.15 16:36
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: andreas.frehner@hyperwerk.ch
Aufmerksamkeit vs. Gewohnheit Andreas Frehner Jeder von uns hat Gewohnheiten, und zwar in jeglichen Lebensbereichen. Ob im Handeln, Denken oder in der Wahrnehmung: Wir folgen ständig gewohnten Mustern. In meinem Studium habe ich mit der Zeit bemerkt, dass Gewohnheiten – entstanden durch Ausbildung, Erziehung und Erfahrung – nicht nur Sicherheit bieten in der Art, wie etwas angegangen werden kann. Sie hindern mich auch daran, im Gestaltungsprozess offenzubleiben und unkonventionell zu handeln. Ich fragte mich, ob es eine Möglichkeit gibt, in der Herangehensweise an eine gestalterische Arbeit – beziehungsweise bei der Ideenfindung und Problemlösung – aus den eigenen Gewohnheiten auszubrechen. Meine Absicht bestand darin, eine Art Werkzeugkasten zu gestalten. Dieser Werkzeugkasten sollte den Benutzer dabei unterstützen, den eigenen Beweggründen für Handeln und Denken auf die Schliche zu kommen. Durch meine Recherchen, Beobachtungen und Experimente gewann ich einige Erkenntnisse in Bezug auf meine anfängliche Idee. Es müssen nicht zwingend die Gewohnheiten verändert werden. Es macht mehr Sinn, sie zuzulassen, jedoch ab und zu bewusst Abstand zu nehmen und Aufmerksamkeit zu provozieren. Das Ziel ist also, Aufmerksamkeit im Prozess zu provozieren und sie bewusst einzusetzen. In meinem Projektverlauf habe ich selbst eine Möglichkeit entdeckt, mit der ich Aufmerksamkeit trainiere, provoziere und einsetze. Es geht dabei um die Zeichnungen zu meinen Exponaten. Ich hatte keine Vorstellung von dem, was schlussendlich auf dem Skateboard abgebildet ist. Ich fange mit einem Strich, einem Punkt oder etwas Ähnlichem an, das willkürlich Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeitende: Pascal Heimann Michel Winterberg Mariana Egues
Projektcoach: Anka Falk
weitergeführt wird. Danach nehme ich Abstand und versuche, etwas zu erkennen, das ich verfolgen kann. Diese Art der Herangehensweise erlaubt mir, etwas so zu gestalten, wie es sein kann, und nicht, wie es sein sollte. Sie fordert mich auf, alle Möglichkeiten miteinzubeziehen und aufmerksam zu sein. Diese Art der Aufmerksamkeit lässt sich nun auch auf andere Bereiche in meinem Leben übertragen. Einen solchen Weg kann man jedoch nicht generalisieren. Er muss individuell sein. Jeder muss für sich selbst einen Weg finden, wie die eigene Aufmerksamkeit trainiert und eingesetzt werden kann.
Abb. 1 Erste durch meine Herangehenswiese entstandene Zeichnung
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Kontakt: kevin.renz@hyperwerk.ch
Bit Rot Kevin Renz Wird ein Prozess durch einen Algorithmus ersetzt, so sind Menschen zuerst skeptisch. Doch sobald das Vertrauen in den Algorithmus etabliert ist, wird er ab diesem Zeitpunkt eingesetzt, und die menschliche Individualität hinter dem Prozess geht langsam verloren. Da aber viele Algorithmen technisch nicht absolut fehlerfrei arbeiten, bleibt auch da eine Individualität. Die Individualität wird auf die Maschine übertragen. Es gibt Algorithmen, die gezielt Abweichungen von der möglichen technischen Perfektion einbauen, um eine menschlich– kreative Charakteristik zu emulieren. Es stellt sich die Frage, inwiefern der Mehrwert menschlicher Eigenarbeit und Kreativarbeit obsolet werden kann durch Algorithmen, sobald das Vertrauen in diese besteht. Auf die bewussten Abweichungen von der technischen Perfektion bin ich genauer eingegangen. Denn durch moderne maschinelle Fabrikation werden nahezu perfekte Produkte geschaffen. Nicht selten verlieren diese eine eigene Identität. Wird mittels traditioneller Herstellungsverfahren das gleiche Produkt erzeugt, so erhält es durch die Spuren der Herstellung einen eigenen Charakter. Es sind die kleinen und einzigartigen Abweichungen, die dem Produkt eine eigene Qualität verleihen. Die Ästhetik fluktuiert zwischen Perfektion und der Abweichung davon. Digitale Bilder sind absolut reproduzierbar und haben eine volatile, rasch vergängliche Stofflichkeit. Sie erscheinen, abhängig von der Aufbaurate des Anzeigegerätes, etwa hundertmal pro Sekunde komplett neu. Um digitale Bilder materiell festzuhalten, gibt es Drucker. Ein wichtiger Faktor, dass sich ein Drucker auf dem Markt beweisen kann, ist, dass er technisch möglichst perfekt arbeitet und keine AbBitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Projektcoach: Max Spielmann
weichungen produziert. Des Weiteren sollte ein Druck kostengünstig und schnell sein. Ich entschied mich, hier anzusetzen und das komplette Gegenteil eines marktüblichen Druckers zu bauen. Mit meinem Produkt versuche ich, die Stofflichkeit des Bildes festzuhalten und es – im Gegensatz zur Massenproduktion – zu einem offensichtlichen Unikat zu gestalten. Dazu habe ich ein Werkzeug geschrieben, welches die Bildinformationen an einen modifizierten D.I.Y.-Plotter weiterleitet. Wie bei der pointillistischen Malerei wird das Bild Punkt für Punkt mit einem Pinsel auf das Papier übertragen.
Abb. 1 Plotter
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Kontakt: etienne.blatz@hyperwerk.ch
affekt – Stadtfragmente Etienne Blatz «Die Freiheit, uns selbst und unsere Städte zu erschaffen und immer wieder neu zu erschaffen, ist eines der kostbarsten und dennoch am meisten vernachlässigten unserer Menschenrechte.» – David Harvey, Rebellische Städte affekt ist ein unabhängiges, nomadisches Magazin und widmet sich mit jeder Ausgabe einem neuen Schwerpunkt. affekt erkundet die urbanen Bewegungen und Möglichkeiten, macht diese lesbar und zeigt Verbindungen innerhalb unserer Lebensräume auf. Mit jeder Ausgabe schreiben wir einen neuen psychogeografischen Atlas, der zum subjektiven Entdecken, Erforschen und Hinterfragen des Städtischen einladen soll. Die Stadt für alle von allen erzählen – das ist mein eigentliches Thema. Mir geht es darum, das Erzählen als Möglichkeit zugänglich zu machen, über das Leben nachzudenken, und als Weg, die Stadt zur Sprache zu bringen.
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Mitarbeitende: die affekt–Redaktion und viele weitere liebe Menschen
Abb. 1 Magazin affekt
Projektcoach: Regine Halter
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Kontakt: thomas.koch@hyperwerk.ch
postindustrial career Thomas Koch Marke? Eigenbau! «Miteinander leben. Voneinander lernen. Füreinander da sein.» Vor uns liegt die Sinnflut. Wir brechen auf in eine neue Zeit mit spannenden Herausforderungen. Uns ist bewusst, dass alle natürlichen Prozesse auf unserem bipolaren Planeten auf den Ausgleich gerichtet sind. [...] wächst Gesundes in natürlichem Saisonverlauf. Wir spannen aus; die üblichen Besitzstandswahrer ersetzen uns ohnehin mehr und mehr durch Maschinen, die wir für sie entwickelt und gebaut haben. Wir möchten nicht mehr als Nestbeschmutzer bzw. «geistige Brandstifter» diffamiert werden, nur weil wir unsere eigenen Wege suchen und gehen. Weil wir das «So kann es nicht weitergehen» beim Wort nehmen und an der Antwort fürs «Und, wie dann» arbeiten. Weil wir Schulterzucken zur Entfaltung unserer Flügel nutzen. Wir erkennen in uns mehr als Konsumenten, Schuldner, Erfüllungsgehilfen und ZuarbeiterInnen ohne tieferen Sinn und nur dem schnöden Zweck verpflichtet. Wir räumen auf mit den Hinterlassenschaften der Altvorderen und wandeln den gigantischen Müllberg um in eine inspirierende Sinnflut. [...] Fairness mit Finesse. Mit Liebe zum Detail und per Postindustrial Design. Hier sind wir, die Prozessgestalter von morgen. [...] Wir haben nichts zu fürchten ausser uns selbst. Wir moderieren den Umverteilungs-Prozess im Sinne des natürlichen Ausgleichs. Da keimt Hoffnung auf, aus der Vergangenheit zu lernen, sich in der Gegenwart zusammenzufinden und gemeinsam in die Zukunft zu starten. Wir übernehmen Verantwortung – für uns selbst! Fühlen Sie sich herzlich eingeladen. Verbindliche Grüsse, Thomas Koch | Quattordici | 2015 Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeitende: Shikim Beluli Marlon Bellanova
Abb. 1 M&S Stars
Projektcoach: Mischa Schaub
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Kontakt: elisa@zukunft-bilden.ch | www.zukunft-bilden.ch
Die Bildung der Zukunft Elisa Petri Bildungskartografie ist die Wissenschaft, Technik und Kunst der Herstellung von Bildungskarten, ausgehend von der unmittelbaren Beobachtung und / oder der Auswertung von Quellen. Die Bildungskarte ist ein abstrahierendes und zugleich anschauliches Darstellungsmodell von ausgewählten Bildungslandschaften, die sich auf die Zukunftsfähigkeit und Resilienz der Gesellschaft beziehen. Wie jedes Modell vereinfacht und verallgemeinert die Karte die Wirklichkeit zweckbezogen. Im Rahmen ihrer Zweckbestimmung dient sie der Speicherung und der Vermittlung von Informationen und Wissen sowie der Inspiration des Betrachters. Sobald wir Bildungskartografen uns für ein Forschungsgebiet entschieden haben, ziehen wir los. Wir umkreisen es, betrachten es aus der Ferne, tauchen in seine Tiefen, interagieren mit seinen Bewohnern und tasten uns so Schritt für Schritt heran an das Unbekannte. Während der Expeditionen ist die Unsicherheit unsere treueste Weggefährtin. Auch wenn wir manchmal versuchen, sie durch Tricks loszuwerden, wird sie doch nach gegebener Zeit den Weg an unsere Seite wiederfinden. Klug ist jener, der sie sich zum Freund und Komplizen macht. Von Zeit zu Zeit halten wir in unserer Arbeit inne, um den Standort festzustellen, uns unserer Aufgabe bewusst zu werden und die nächsten Schritte zu planen. Die entdeckten Oasen und Fragmente versuchen wir zu verorten und in einen grösseren Kontext zu stellen. Das Vademecum [lat. „vade mecum“ = geh mit mir; auch Logbuch] bildet dabei das Herzstück unserer Expeditionsausrüstung. Es sammelt die losen Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu dieser Studentin auf Seite:
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Mitarbeitende: Ivo Ludwig Lilia Widrig Josephine Weber Benedikt Achermann
Abb. 1 Unsere Windrose
Projektcoach: Anka Falk
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: pascal.heimann@hyperwerk.ch
|W|HERE Pascal Heimann In meiner gestalterischen Auseinandersetzung mit der visuellen Raumwahrnehmung machte ich verschiedene praktische Experimente, welche auf w-here.ch zu finden sind. INprojection entstand als Resultat einer intensiven Reflexion der vorherigen Versuche, in denen ich davon ausging, dass eine stetige dingliche Realität existiert, die zu betrachten ist. Diese ist räumlich, und wir bewegen uns als physische Körper in drei Dimensionen durch sie hindurch. Den einzigen Beweis dafür geben uns unsere Sinne, die wiederum auf Annahmen basieren, dass der Raum auf eine bestimmte Weise existiert. Als ich auf der Suche nach einer Erklärung unserer räumlichen Umgebung immer tiefer ins Feld der theoretischen Physik rutschte, fand ich – wie erwartet – keine klare Antwort. Auch wenn ich die Theorien nicht in ihrer Ganzheit verstehen werde, können sie Vorstellungen provozieren, die mir helfen, meine Umwelt anders wahrzunehmen. 1997 präsentierte der Physiker Juan Maldacena die Theorie, dass das Universum ein Hologramm sein könnte, die Projektion eines zweidimensionalen Originaluniversums ohne Schwerkraft. Seine Theorie wurde 2013 mit einer Computersimulation von Yoshifumi Hyakutake gestützt. Dabei scheint es auch den Physikern in erster Linie nicht um die Wahrheit ihrer Theorien zu gehen als vielmehr um die Möglichkeit, sie mit vorhandenen Gedankenkonstrukten zu vernetzen und zu neuen Ideen zu gelangen. Mir gefällt der Gedanke, dass das Universum uns alles, was wir sehen, tasten, hören, riechen und schmecken, dreidimensional projizieren lässt, ähnlich wie wir die zweidimensionalen Eindrücke, die unsere Augen aufnehmen, dank der Kombination unserer Sinnesorgane zu einer räumlichen, Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeitende: Mariana Egues Andreas Frehner Lukas Popp
Projektctoach: Regine Halter
visuellen Raumwahrnehmung konstruieren. Original und Projektion lassen sich nicht mehr klar unterscheiden. Projizieren wir die Räumlichkeit, oder projiziert die Räumlichkeit unsere zweidimensionalen Bilder? Strahlt die Projektion von innen nach aussen oder von aussen nach innen? INprojection Licht steht am Anfang unserer visuellen Wahrnehmung. Ohne Licht sehen wir nicht. Darum baue ich eine Lampe. Sie wird Licht in den Raum projizieren, und die Menschen sollen sich selbst und ihre Umgebung sehen. Im Inneren der Leuchte gibt es einen Hohlraum, der gross genug ist, um über den Kopf eines Menschen zu passen. So ergibt sich die Möglichkeit, den Standpunkt im Inneren der Lichtquelle einzunehmen. Es soll ein Innen und Aussen geben – man kann selbst projizieren oder zur Projektion werden.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: daniel.rend@hyperwerk.ch
Form From Daniel Rend Denselben Hürden und daraus folgenden Lernprozessen, die ich beim Formen von Ton durchlaufen hatte, begegnete ich wieder beim Erstellen des Layouts, beim Schreiben des Haupttextes und beim Erstellen der fotografischen Dokumentation. Die Aufgaben erschienen zunächst gross und unbekannt. Durch eine entschlossene Herangehensweise wurde jedoch rasch ein Lösungsweg für die jeweiligen Aufgaben sichtbar. Auf diesem Weg entstand auch die Grundidee, Form From als Buch zu gestalten, das all die gesammelten Erfahrungen sichtbarmachen sollte. Das Material für diese Diplompublikation war die Fülle an Figuren, Fotos und Dokumentation der Auseinandersetzung mit materiellen und emotionalen Herausforderungen während dieser Zeit. Die Reflexion in stetiger Auseinandersetzung mit dem Material, meinem Umfeld und mir selbst steht für den gesamten Arbeitsprozess und sein kreatives Potential. Die intensive Verarbeitung von Erfahrungen stellt für mich das wichtigste Produkt des Lernprozesses dar. Die führte auch zu der Einsicht, dass sich die Perspektive nicht nur dann ändert, wenn der Betrachtungswinkel manipuliert wird, sondern auch dann, wenn man sich aktiv um ein Objekt herumbewegt – die wichtigste Erkenntnis meiner Arbeit.
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Projektcoaches: Catherine Walthard Fabian Zaehner
Abb. 1 Erste geformte Figur
Abb. 2 Der Arbeitsplatz und mein Zufluchtsort
Abb. 3 Erste Strukturierungsversuche
Abb. 4 Eine der neuesten Figuren
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: kris.mcgovern@hyperwerk.ch
Die dokumentarische Arbeit über eine gesellschaftskritische Organisation und deren Wirken in Basel Kris Patrick McGovern Das Endprodukt meines Diplomprojekts ist eine Publikation in Form einer Akte. Diese beinhaltet einerseits Tagebucheinträge und Texte von mir, andererseits die Dokumentation über eine Organisation und deren Wirken in Basel. Seit Anfang 2015 setzte ich mich mit dieser locker verflochtenen Gruppe auseinander. Ich recherchierte und verfolgte sie bei Aktionen und reflektierte das Beobachtete in meinen Tagebüchern. Allmählich wurde ich Teil von ihr, ohne es zu bemerken. Anhand von Bild, Video und Text versuche ich, die vergangenen Monate meines Lebens zu schildern und diese Organisation und ihr Handeln zu beschreiben. Um den Arbeitsprozess der Organisation sichtbar zu machen, stelle ich im Aussenraum der Ausstellung den Frachtcontainer aus, den die Organisation als Werkstatt zur Planung und Vorbereitung ihrer Aktionen nutzte. Wie es dazu kam, steht in der Akte.
Abb. 1 Beweisfoto Plakataktion
Abb. 2 Beweisfoto Kameraaktion
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Mitarbeiter: Stefano Pibiri
Abb. 3 Akte, ausgelegt
Abb. 4 Akte, Kapitel Erich Fischer
Projektcoach: Anka Falk
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: yasin.matare@hyperwerk.ch
Like Father Like Son? Tendai Matare «Wie aus einem Jungen ein Mann wird, kann er nur von Männern lernen, aber niemals von Frauen.» – Björn Thorsten Leimbach Fünf Männer, fünf Geschichten, fünf Schicksale. Im Rahmen seiner Diplomarbeit porträtierte Tendai Matare junge Männer, die ohne Vater aufgewachsen sind. Dabei war es ihm wichtig, die Söhne sprechen zu lassen. Entstanden ist eine Fotoserie, in der die Vaterlosen die Betrachter in ihre Welt mitnehmen. Indem die fünf Söhne ihr Persönlichstes nach aussen kehren, gelingt es, dieses Tabu zu brechen. Mehr als 160’000 Mütter in der Schweiz ziehen ihre Kinder alleine gross. Auch Tendai Matare wuchs mit einer alleinerziehenden Mutter auf. «Ich wollte etwas ansprechen, dass viele von uns betrifft. Sei es nun direkt, oder durch den Enkel, Neffen oder Schulfreund!» Er wollte das Schweigen brechen. «Es war wie eine Wolke, die immer über uns hing. Wir alle wussten es, aber wir sprachen nicht darüber!» In seinem Projekt arbeitete er ausschliesslich mit Söhnen, die er bereits kannte. «Ich wollte dieses Thema vertiefen. Aus diesem Grund entschied ich mich dafür, mit Freunden zu arbeiten. Es wäre mir niemals möglich gewesen, so eine ehrliche Arbeit in diesem Zeitrahmen zu machen, hätte ich erst das Vertrauen der Söhne gewinnen müssen.» Ihm ist bewusst, dass die Fünf dadurch gewisse Ähnlichkeiten mit sich bringen. «Sie kommen alle aus derselben Region und gehören finanziell nicht zum oberen Drittel. Diese Merkmale haben die Söhne gemeinsam. Ihre genauen Vater/Sohn-Geschichten kannte ich jedoch nicht im Voraus. Auch ich habe ausserhalb dieses Kontexts noch nie mit ihnen über dieses Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeiterin: Andrina Stauffer
Projektcoach: Anka Falk
Thema gesprochen.» Weiter meint er jedoch: «Basierend auf der Literatur, die ich las, lernte ich, dass der emotionale Aspekt und das, was in dem heranwachsenden Sohn durch das Gefühl des Im-Stich-gelassen-Werdens passiert, nicht viel mit Herkunft oder sozialem Stand der Familie zu tun hat. Es spielt sozusagen keine Rolle, ob man mit dem neuesten Nike–Schuh oder in Secondhand-Kickschuhen Fussball spielt. Das Ausschlaggebende ist, dass man der einzige Junge in der Mannschaft ist, dessen Vater nicht zum Spiel kommt!» Das Ganze mündete in einer Fotoausstellung, die vom 3. bis zum 6. September im Raum für Kultur H95 gezeigt wurde. Die Bilder versuchen, einen Einblick in die Welt der fünf Porträtierten zu geben. Was ist ihnen wichtig, und wer hat sie belgeitet auf dem Weg, zum Mann zu werden? Diese Leitfragen begleiteten die Besucher durch die Ausstellung.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: amina.tanner@gmail.com
presen-TI-amo Amina Jael Tanner Meine Diplomarbeit spiegelt Teilaspekte der Migration junger Tessiner und deren Folgen wider. Intensives Befassen mit der Thematik und der Versuch, gleichaltrige KantonsgenossInnen kognitiv und physisch zu bewegen und zu informieren fanden statt. Die allgegenwärtige Unsicherheit in der Tessiner Gesellschaft ist deutlich spürbar und sollte dazu führen, sich dagegen aufzulehnen. Ob Widerstand leisten, für Aufruhr sorgen überhaupt funktioniert, wird sich zeigen. Meine grösste Erkenntnis daraus: Ein Grossteil der Tessiner Population lässt weder Neuerungen noch gesellschaftskritische Informationen zu. So entstand bei mir das dumpfe Gefühl, als wollten sie grundsätzlich keine Auseinandersetzungen. Sich zu beklagen ist für den Tessiner ein Volkssport. Aktiv in die Rolle des innovativen Machers zu schlüpfen ist jedoch etwas, das tunlichst vermieden wird. Die offene und direkte Kommunikation scheint ein Fremdwort zu sein. Mein Lösungsansatz zur Kommunikations- und Informationsproblematik innerhalb des Kantons, aber auch innerhalb der Schweiz, widerspiegelt sich in der Entstehung und Umsetzung des Blogs (https://presentiamo.wordpress.com/). Werbung ist ein effektives Mittel und soll auch meinen Anliegen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Wie und mit welchen Mitteln ich am einfachsten und effektivsten an der Diplomexpo Kommunikation darstelle, war eine kognitive Herausforderung. Typisch für Locarno (meinen Wohnort) sind die Stühle des Filmfestivals. Sie repräsentieren während zweier Wochen die Stadt, mit den Farben Gelb und Schwarz, ordentlich in Richtung Leinwand aufgereiht. Diese Anordnung ist für mich das ultimative Sinnbild der Nicht-Kommunikation. Verbale Kommunikation wird damit verhindert statt gefördert. Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu dieser Studentin auf Seite:
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Projektcoach: Anka Falk
Das Festival ist ein wichtiger Arbeitgeber für die Region (nicht für Grenzgänger!) und eine Attraktion, die man unbedingt gesehen haben muss. Während diesen zwei Wochen im August präsentiert sich Locarno und seine Region als glamouröse Gastgeberin für Menschen aus aller Welt. Dieser hochsensible Moment bietet enorme Chancen, was Kommunikation und kulturellen Austausch anbelangt. Man hätte endlich kurzzeitig die Möglichkeit, mit Individuen anderer Kulturen in Kontakt zu treten, zu kommunizieren und voneinander zu lernen. Würden die Stühle vor dem Event anders hingestellt, könnten dadurch Gespräche jeglicher Art entstehen. Die Stühle, die auf dem Vorplatz stehen, haben die Funktion, Leute anzulocken und den Austausch untereinander zu fördern. An den Sitzflächen stehen klare Statements über das Tessin, die ich in diesem Studienjahr gesammelt habe. Auf der Stuhlrückseite sind Winterbilder der Stadt Locarno angebracht – die aufzeigen, wie leer und verlassen der Ort dann ist. Eben das pure Gegenteil des Festivals. Locarno könnte sein kulturelles Angebot ganzjährig um ein Vielfaches erweitern, damit auch die «Einheimischen» etwas davon hätten. Das touristisch orientierte Sommerangebot ist in Ordnung. Das erweiterte Angebot würde Arbeitsplätze schaffen und die Migration der jungen Tessiner vermutlich eher eindämmen. Es wäre in allen Belangen ein Mehrwert – eine Win-Win-Situation für alle.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: simon.krieger@hyperwerk.ch www.simonkrieger.com
WHY ISSUE Simon Krieger Wenn News die Hintergründe verdrängen, Klicks wichtiger sind als Inhalte, und die Werbepartner die Hauptkunden der Medien sind, dann ist dies eine Gefahr für den Journalismus. WHY ISSUE geht neue Wege – sowohl journalistisch wie auch in der Präsentation der Arbeiten. Das multimediale Onlinemagazin steht für neuen Journalismus. Für einen innovativen Umgang mit neuen Medien. Es steht für klares Storytelling, für relevante Inhalte, für Transparenz, Unabhängigkeit und Werbefreiheit. Die Relevanz der Inhalte ist massgebend, nicht wie viele Klicks sie generieren. Das geht ohne Werbepartner: Bei WHY ISSUE sind die Leser die Partner. WHY ISSUE entstand aus meiner Ambition, komplexe Themen verständlicher vermitteln zu können – sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. So erarbeitete ich die crowd-finanzierte Reportage Ozra, die auf www.whyissue. com veröffentlicht wird. Ozra handelt von dem jungen afghanischen Flüchtling Javed, der nach elf Jahren in Griechenland die Erinnerung an das Gesicht seiner Mutter Ozra verloren hat. Bemüht darum, jeweils die aktuelle Flüchtlingssituation im Kontext von Javeds Flucht nach Europa zu dokumentieren, reiste ich zurück auf dem Weg, den er gekommen war. Diese Odyssee führte mich durch Griechenland, die Türkei bis in den Iran, wo ich Ozra suchte und schliesslich fand, um Javed ein Foto von ihr zu bringen. Javeds Geschichte dient als Ausgangslage und roter Faden, der das komplexe Thema der europäischen Flüchtlingspolitik tragen und nachvollziehbar vermitteln kann.
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Projektcoaches: Jan Knopp Adrian Kelterborn
Abb. 1 Eine zur端ckgelassene Schwimmweste an der K端ste von Lesbos, wo auch Javed in Europa ankam.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: lorenz.raich@hyperwerk.ch
«8» – Ein Kurzfilm Lorenz Raich Das finale Jahr meines Studiums am Institut HyperWerk widmete ich ganz dem Medium Film. Mein Ziel ist es, Kameramann/Filmschaffender zu werden, mir eine eigene Handschrift anzueignen und in dieser Branche Fuss zu fassen. Der Film eröffnet seinem Betrachter eine Welt in der Welt, welche über das Sehen und Hören erlebt werden kann. Eine Welt, die erschaffen wird, um darin einzutauchen. Man kann beim Medium Film von einer synthetisierten Version unserer Realität sprechen. Also einer parallelen Wirklichkeit, welche sich im Innern des Betrachters zu einem individuellen, emotionalen Erlebnis ausweiten kann. Um ein filmisches Projekt angehen zu können, müssen viele Parameter untersucht, gestaltet und geplant werden. Diesen Herausforderungen wollte ich mich stellen. Die bildbestimmenden Faktoren, wie z.B. die Kameraarbeit und die schauspielerischen Qualitäten der Akteure, sorgen für die erwünschte Vision. Die Montage der Tonspur ist von grösster Wichtigkeit, da der Ton den Betrachter wie eine Wolke durch die Bilder tragen sollte. Unser Auge verkraftet Bildschnitte, welche nicht länger als eine Sekunde dauern; es ist in der Lage, den markantesten Wechseln und den kontrastvollsten Bildabläufen zu folgen. Unser Gehör reagiert jedoch viel empfindlicher auf Reize und Stimmungswechsel. Da kann beispielsweise ein bisschen Windrauschen ausreichen, um den Schauenden aus der tagtraumartigen Realität herausfallen zu lassen. Das Drehbuchschreiben, das Schneiden, die technischen Auseinandersetzungen, die Montage der Tonspur und nicht zuletzt die Arbeit mit dem Equipment waren die Arbeitsfelder der Diplomarbeit. Bitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu diesem Studenten auf Seite:
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Mitarbeitende: Ladina Bosshard Manuel Wiedemann
Projektcoach: Max Spielmann
Ich sehe dies als einen Anfang und freue mich auf kommende, Herausforderungen, die mich auf der Reise zum Filmschaffenden lehren und bilden werden. Als Diplomprodukt habe ich einen dreizehnminütigen Kurzfilm produziert. Die Handlung des Films zeigt einen Suchenden. In den konkreten Bewegungen des Suchenden stehen Qualitäten und Kräfte, die den Menschen bewegen und treiben: Sehnsucht, Erinnerung, Existenz, Verdrängung, Hoffnung, Abenteuer und Sinnsuche, Enttäuschung, Einsamkeit, Vertrauen. Formal soll dieser Film fiktionale und dokumentarische Herangehensweisen miteinander verbinden. Ein wichtiges Element dieses Projekts war die Einschränkung durch mangelnde finanzielle Mittel und Mitstreiter. Dies wollte ich nicht als Manko verbuchen, sondern diese Ausgangsposition als kreatives Kapital untersuchen und nutzen. Ich stellte mir vor, dass sich daraus bei geschicktem Einsatz der knappen Mittel eine intime, unmittelbare Atmosphäre entwickeln lässt. Der Diplomfilm wird im Studiokino im Hochhaus gegenüber gezeigt.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: z.bleibe@gmail.com
«rén»: Institut für Hoffnungs-, Flucht- & Grenzanalysen Gabriel Meisel Das Institut «rén» befasst sich mit der aktuellen Thematik von 600’000 Flüchtlingen, die im Jahr 2014 Schutz in Europa suchten, und dem Umgang europäischer Staaten mit dieser Situation. An verschiedenen Orten in Europa entstehen Ballungszentren, in denen sich aufgrund von gesetzlichen Regelungen, grenzschützerischen Massnahmen, Hoffnungen, Träumen oder Ängsten MigrantInnen sammeln und in ghettoisierten Verhältnissen leben. Fernab der Mehrheitsgesellschaft bilden sich Orte heraus, an denen offensichtlich wird, dass Flüchtlinge nicht willkommen sind. «rén» – was auf Pinyin so viel wie Menschlichkeit bedeutet – lautet der Grundsatz des Instituts. «rén» wird aber auch in Zusammenhang mit dem buddhistischen Sprichwort «Hear no evil, speak no evil, see no evil» und dem Symbol der Drei Affen gebracht. Ganz im Gegensatz zum Sprichwort versucht das Institut, dem «Schlechten» nicht durch «Abstinenz» zu begegnen, sondern vielmehr durch Konfrontation und Bewusstsein. Das Institut wurde im Hinblick auf die aktuelle Lage in Europa gegründet. Es hat zum Ziel, die oben beschriebenen Räume zu erforschen und die darin ablaufenden Prozesse freizulegen. Das Institut erhofft sich dadurch, ein umfangreicheres Verständnis der aktuellen Flüchtlingspolitik und der Lage von Flüchtlingen in Europa zu erhalten. Das Verstehen einer Situation steht für das Institut an erster Stelle und dient als Grundlage, um Handlungsmöglichkeiten herauszukristallisieren.
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Mitarbeitende: Benjamin Furrer Gabriel Kiefer Larissa Lang Zara Serpi
Abb. 1 “See the evil, hear the evil, speak of the evil.“
Projektcoach: Anka Falk
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: patricia.jordanov@hyperwerk.ch
The Story Patricia Jordanov Bäume müssen jahrelang wachsen, bevor man aus ihnen Möbel bauen kann. Aktuell wird eines der schönsten Waldgebiete Europas, die Karpaten in Rumänien, gerodet, um dem Konsum sowie dem Wegwerfen nachzukommen. Der Ort, an dem wir in der Regel den geringsten Grad an Unsicherheit erleben, ist in den vergangenen Jahren zu einem sich ständig ändernden Raum geworden. Unser Eigenheim, die eigenen vier Wände sind immer mehr zu einer weissen Leinwand geworden, um sich in regelmässigen Abständen neu zu gestalten. Mit dem Projekt The Story habe ich untersucht, wie eine emotionale Bindung zwischen einem Möbelstück und seinem Nutzer bzw. Verbraucher entsteht.
Abb. 1 Stuhllehne
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Projektcoach: Catherine Walthard
Abb. 2 Stuhl von AF
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: tobias.wiesinger@hyperwerk.ch
do it yourself – do it together Tobias Wiesinger Ich zeige eine Alternative zum heutigen Produktions- und Konsummodell auf und fördere einen ganzheitlichen und verantwortungsvollen Umgang mit den Produkten. Dies betrachte ich als wertvoll für eine zukünftige Gesellschaft und einen nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten. Diese Alternative erreichen wir durch Selbermachen (D.I.Y) und Reparieren. Im theoretischen Teil setzte ich mich kritisch mit der Konsumgesellschaft und dem Produktionszyklus im kapitalistischen System auseinander und stellte alternative Modelle dar. Ich beschäftigte mich mit der Verbindung zwischen Produkt, Mensch und Natur, mit Selbstversorgung, mit ökologischer Bildung und dem Wert des Produktes. Meine Recherche habe ich im Workshop konstruieren statt konsumieren am stattutopie-Festival präsentiert. Im ersten praktischen Teil gestalte ich den Prozess der D.I.Y.- und Reparaturbewegung in Basel; dabei fördere und vernetze ich diese. Ich setze das praktisch um in meinem Projekt REP-STATT in der Markthalle, das als Knoten- und Vernetzungspunkt fungiert. Ausserdem betreibe ich an der Gemeinschaftswerkstatt MacherSchaft Feldforschung über den Aufbau einer offenen Werkstatt in der Zwischennutzung Euer Werkhof. Im zweiten praktischen Teil entwerfe ich einen Selbstbau-Workshop als Erfahrungsraum. Ich untersuche, wie ich bei den Teilnehmern eine Auseinandersetzung mit dem Produkt erreiche und welche Werte – die sie mit dem Produkt verbinden – ich ihnen mitgeben kann. Dabei geht es um Erlebnisse, die sich im Gruppenprozess des gemeinsamen Machens ergeben. Im Workshop wurde ein D.I.Y.-Roboter gebaut.
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Mitarbeitende: Team der macherSchaft Team der REP-STATT
Projektcoach: Max Spielmann
Abb. 1 Die Selbstreparaturstation der REP-STATT an der Velomarkthalle.
Abb. 2 Ein Do-It-Yourself-Roboter wird in der Gemeinschaftswerkstatt der MacherSchaft gebaut.
Projektinformationen Diplom 2015
Kontakt: manuela.meier@hyperwerk.ch info@unlaut.ch | www.unlaut.ch
[unlaut] Manuela Meier [unlaut] bewegt sich auf einer Gratwanderung zwischen angemessenem und unpassendem Sound. Durch kulturelle Unterhaltung will [unlaut] unser Hören sensibilisieren wie auch Informationen rund um die Begrifflichkeit von Sound und dessen individuelle auditive Wahrnehmung neu erfahrbar machen. Aus verschiedenen Betrachtungs- und Bearbeitungsweisen wird die Zwischenessenz der Differenzierung experimentell erkundet und anhand kultureller Veranstaltungen zugänglich gemacht. [unlaut] setzt somit den Fokus auf eine neue Klangorientierung in unserer mehrheitlich virtuell geprägten Zeit. In diesem Rahmen wurde die Klanginstallation Stör&Ton vom 10. bis 15. Juli in der Markthalle Basel gezeigt und ist noch bis zum 10. Dezember im Schauraum-b in Basel zu sehen. Die konstant bestehende Geräusch- und Klangkulisse prägt und beeinflusst unseren urbanen Lebensraum und ist Material wie auch Thema dieser künstlerischen Auseinandersetzung. In dieser Arbeit werden störende Schallereignisse aus dem urbanen Bereich nach Rhythmik und Klang untersucht sowie neu interpretiert. Durch die synthetisierten und arrangierten Feldaufnahmen unserer lauten Stadtakustik entsteht ein neuartiges klangliches Ambiente. Der Soundmonolith ist Herzstück der Installation und Steuerelement der Klanganordnung. [unlaut] möchte mit der Soundinstallation Stör&Ton einem breiteren Publikum mehr Informationen über unseren lauten Alltag vermitteln sowie auf unser Lärmbewusstsein aufmerksam machen.
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Mitarbeitende: Michel Winterberg Lukas Walker Xheni Alushi
Projektcoaches: Max Spielmann Peter Philippe Weiss
Abb. 1 Soundmonolith von Stรถr&Ton im Schauraum-b, Austrasse 24, 4051 Basel
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Kontakt: romanavongunten@gmail.com
KINO / AUFMACHEN! Romana von Gunten Der Titel meiner Diplomarbeit KINO / AUFMACHEN! enthält für mich zwei zentrale Bedeutungen: Einerseits geht es darum, Ideen für die Kinolandschaft der Zukunft zu finden; Wege zu gestalten, um das langfristige Überleben und Gedeihen von Kleinstadtkinos zu sichern. Andererseits enthält der Titel auch eine persönliche Note, die sich auf meinen Perspektivenwechsel und den Wandel von der betriebswirtschaftlich orientierten Kinobetreiberin zur unvoreingenommen explorierenden Studentin bezieht. Die Fragestellung meiner Arbeit lautet entsprechend: Wie kann ICH Visionen für das Kleinstadtkino finden? Dabei geht es keinesfalls um die Suche nach einem allgemeingültigen Rezept, sondern vielmehr ums Aufspüren von frischen Mentalitäten oder Methoden, die das Identifizieren von Visionen ermöglichen. Um mich mit der Fragestellung vertraut zu machen und den Prozess der Erkenntnisfindung zu initiieren, habe ich eine Reise unternommen. Durch Erkenntnisse aus verschiedenen Begegnungen – unter anderem aus geführten Interviews sowie den Inputs aus dem Utopie-Workshop – konnte ich die Grundpfeiler herausarbeiten, die für ein erfolgreiches Kleinstadtkino von zentraler Bedeutung sind. Die Pfeiler habe ich im «Kern-Diagramm» zu einem Modell zusammengefasst. Die «shared experience» ist das Zentrum des Diagramms. Ziel jeder Vision muss es sein, dieses qualitative Zusammengehörigkeitsgefühl möglichst langanhaltend und intensiv zu kultivieren. Mit dem «Kern-Diagramm» ist es mir gelungen, ein Werkzeug zu finden, das es mir und der Kinobranche ermögBitte fügen Sie dieses Blatt in die Publikation ein. Mehr zu dieser Studentin auf Seite:
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Mitarbeitende: Alexandra Stöckli Daniela Vieli Mariana Egues
Projektcoaches: Catherine Walthard Daniela Kloock
licht, sinnvolle Visionen für die Zukunft des Kleinstadtkinos zu finden. Dies bedingt Veränderung – sowohl im individuellen Kinobetrieb als auch in der gesamten Branche. Ein radikales Umdenken muss stattfinden. Das Kino der Zukunft muss ein dynamisch veränderbares Kino sein. Ich habe vor, die Ergebnisse meiner Arbeit in einem grösseren Rahmen in die Kinobranche selbst einzubringen. Deshalb werde ich im Herbst 2016 einen Kongress veranstalten.
Vielseitigkeit Flexibilität
Medium
Shared Experience
Lokalität
Treffpunkt Ambiente
Abb. 1 Kern-Diagramm
Zuschauer
Zielgruppe Interessen