HyperMap / HyperWerk 2008

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A WIE HYPERWERK ARBEITET

B WORAN HYPERWERK ARBEITET

Ein verdichteter Überblick: Worum es am HyperWerk geht,

Hier werden die bisherigen Jahresthemen und auch das

welchen Abschluss man bekommt, an wen sich das Studium

aktuelle erläutert, das Studienjahr 07⁄08 mit den Modulen und

richtet, wie es aufgebaut ist und wie sich Interessierte zum

Special Interest Groups dargestellt, die Diplomprojekte

Studium anmelden.

2007 und strategische Projekte beschrieben. Ausserdem findet

Seite 18

sich in diesem Teil ein Glossar als Navigationshilfe durch das Studium am HyperWerk und eine Leseliste, die immer wei­ ter fortgeschrieben werden kann. Seite 68

C MIT WEM HYPERWERK ARBEITET Mitarbeitergesichter und -geschichten; die in- und auslän­ dischen Dozierenden und die Studierenden der letzten Jahre; ein historischer Abriss dessen, was bisher geschah. Seite 184


Vorwort Diese HyperMap ist eine Orientierungshilfe für alle, die sich für unseren Studiengang interessieren.

Das Institut HyperWerk, 1999 gegründet und seit 2006 Teil der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (HGK FHNW), hat zwar noch keine sehr lange, dafür aber eine um so bewegtere Geschichte. Zunächst damit beauftragt, neue For­­­­men für Arbeit und Bildung zu entwickeln, haben wir nun ­ die Ausgangslage für diesen zunächst pauschal formulier­­­ten Auftrag durch ebenso viele wie vielfältige Projekte entfal­tet und präzisiert: Die Gestaltung solch neuer Formen lässt sich nur für postindustrielle Gesellschaften sinnvoll entwi­ ckeln, Arbeit und Bildung — selbst stetem Wandel unterworfen ­— sind nur durch prozessuale Gestaltung verstehbar und veränderbar. Bewegung, Veränderung, Prozessgestaltung — das sind Leitmotive von HyperWerk, die für Aussenstehende ebenso faszinierend wie ungreifbar erscheinen. Und da es dabei auch immer um den Verlust von bekannten Wegen und Zielen geht, soll die­se HyperMap eine erste Orientierung ermöglchen, die — das wünschen wir uns — dazu einlädt, mehr über uns zu erfahren, das Studium kennenzulernen, HyperWerkerIn zu werden.








Was ist HyperWerk S.21, Studienstruktur S.31, Studiengef채sse S.45, Wie werde ich StudentIn S.61, Adressen und Links S.66

A WIE HYPERWERK ARBEITET


A1 WAS IST HYPERWERK?

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HyperWerk ist ein Labor, das sich in Ausbildung, Projektarbeit

uferlos wird, bezieht sich die Arbeit von HyperWerk auf drei

und Forschung mit der Gestaltung von Prozessen befasst. Die

Schwerpunkte, nämlich Management, Gestaltung, Technik (und

dabei entstehenden Ergebnisse sind Vorschläge für Partner

auf deren kritische Reflektion).

und Kunden aus Bereichen wie Kultur, Wirtschaft, Technik, die

Am HyperWerk lernen die Studierenden, kommunikative Netz­

damit das Potenzial des gesellschaftlichen Wandels für ihre ei­

werke aufzubauen, welche an vorhandenen Bedürfnissen oder

gene Entwicklung nutzen können. Ein international guter Ruf,

­Pro­­­blemen ausgerichtet sind, um sie dann wieder aufzulösen,

vor allem externe, immer wieder neue Dozierende und die rege

wenn sich das Bedürfnis oder das Problem auflöst. Sie lernen,

genutzte Gastwohnung schaffen am HyperWerk, das in einer

Werkzeuge zu entwickeln, mit denen sie Prozesse initiieren, be­

Barockvilla der Basler Altstadt angesiedelt ist, eine offene, von

gleiten, gestalten können.

Austausch und Weiterqualifizierung geprägte Atmosphäre.

Neben den pragmatisch–nützlichen, den organisatorischen oder

HyperWerk arbeitet im interdisziplinären Erfahrungsmix. Un­

technischen Werkzeugen geht es dabei auch um jene Werk­

terschiedlichste Biografien und Kulturen kommen am Hyper­

zeuge, die unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von

Werk zusammen und verdichten sich zu überraschenden Fra­

der Gestaltung unserer Lebens–, Handlungs– und Orientierungs­

gestellungen und neuen Handlungsentwürfen.

räume schärfen. Sie helfen dabei, digitale Medien subversiv–

HyperWerk ist kein Fachstudium, in dessen Verlauf ein Stoff

produktiv, das heisst gegen die ihnen innewohnende Tendenz

erlernt wird, um ihn an anderer Stelle nach Beendigung des

zur Uniformität und Kontrolle, zu gebrauchen. Das Missver­

Studiums wieder anzuwenden. Ebenso, wie zum Beispiel nach­

ständnis, dass es sich bei HyperWerk um ein technologisch

haltige Entwicklung — sustainable development — nicht nur

orientiertes Studium handelt, bei dem es vor allem um das

an einem Fachgebiet erforscht und verstanden werden kann, ­­

Erlernen von Programmiersprachen geht, sollte spätestens an

so ist auch der kreative Umgang mit neuen Fragestellungen in

dieser Stelle ausgeräumt sein. Vielmehr geht es um den Er­

ei­ner sich verändernden Welt nicht nur an einem Sachgebiet

werb und um die Kultivierung gestalterischer Fähigkeiten, die

abzuhandeln. Diese Arbeit muss quer durch alle gesellschaft­

Prozesse entfalten und Interaktionen auslösen, welche mit den

lichen Bereiche und Disziplinen gehen, welche dabei, und das

Kriterien der Industriegesellschaft weder entworfen noch rea­

ist unvermeidbar, sich auch auflösen, verschwinden oder neue

lisiert werden können.

Allianzen eingehen können. Damit dieses Unterfangen nicht 22

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«Teil der Welt»

Heinz von Foerster

Ich dachte, dass wir mit einer zentralen Haltung beginnen, der wir noch keinen Namen geben, sondern von der wir sagen: «Das ist die Stellung, die wir gerne einnehmen; und jetzt werden wir sehen, was da alles herauskommt.» Und da kommen alle möglichen interessanten Sachen heraus...


Nach drei Jahren Kompetenzen, Perspektiven, Titel

Wer studiert am HyperWerk? Brilliant, sparkling, bright

Die am HyperWerk vermittelten Fähigkeiten umfassen theo­

InteressentInnen sollten einen praktischen, durchaus auch un­

retisch fundierte Kenntnisse im Kontext der Prozessgestaltung

gewöhnlichen Hintergrund mitbringen und englisch sprechen

sowie praktische Fähigkeiten in Management, Technik und Ge­

können. Es gibt keine Altersbeschränkung. Wir schätzen prakti­

staltung für die Entwicklung von Prototypen und für die Um­

sche Erfahrungen und suchen selbständige und team­­fähige

setzung interaktiver Prozesse. Unsere Studierenden üben nach

Per­­s­önlichkeiten, die ihr Studium als eine intensive Ausei­n­an­

Abschluss des Studiums Schlüsselqualifikationen auf leitender

der­­setzung mit den wesentlichen Fragen der Prozess­gestal­­­tung

Ebene aus, gründen eigene Firmen, leiten Forschungsprojekte

angehen wol­len.

und Projekte in der Entwicklungsarbeit, sind im Kulturmanage­

HyperWerk ist kein technisches Studium. Stattdessen geht es

ment oder im Consulting tätig oder treten Hochschulstellen an.

um die Fähigkeit, eine Fragestellung zu analysieren und zu de­

Ab 2008 wird sich die bisherige Jobbezeichnung (Interaktionlei­

ren Bearbeitung ein Team zu bilden. Damit werden die für das

terIn FH) ändern. Voraussichtlich ist der neue Titel «Bachelor of

jeweilige Thema nötigen Kompetenzen versammelt und pro­

Design FH», wobei für die AbgängerInnen von HyperWerk ein

duktiv eingesetzt. Damit sind handwerkliche Fähigkeiten eben­

Zusatz gebildet wird, der Postindustrial Design, Prozessgestal­

so angesprochen wie zum Beispiel geisteswissenschaftliche,

tung, Interaktionsleitung als Vertiefungsrichtung nennt.

soziale oder eben technische. Im HyperWerk lernen alle Beteiligten ständig voneinander. Wir beobachten und nutzen unsere eigene Organisation und die tägliche Projektarbeit als ein praktisches Lernmedium der angewandten Prozessgestaltung. Unsere institutsspezifische Eignungsprüfung, das Assessment, gehen wir deshalb nicht mit dem Tunnelblick des Aussortierens an, sondern wollen dabei vor allem die Fähigkeit zu teamorientierter Arbeit gegenseitig erproben.

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Wer unterrichtet am HyperWerk?

Notizen

Ein flexibles Netzwerk HyperWerk lebt von neuen und ungewohnten Sichtweisen und Kompetenzen. Bewusst werden deshalb neben dem Leitungs­ team kaum Dozierende fest eingestellt, um verschiebbare Stel­ lenprozente für externe Fachleute freizuhalten. Dieses Konzept gilt auch für die Module: HyperWerk sucht jährlich neue Mo­ dulpartner an internationalen Hochschulen und Unternehmen, die im Bereich des jeweiligen Jahresthemas besonders kompe­ tent sind. Diese Fachleute leiten jeweils in dialogischer Abstim­ mung mit einem Mitglied des Leitungsteams eines der sieben Module. Der Aufbau internationaler Partnernetze fördert die Einbindung in Forschungsprojekte und den Austausch von Do­ zierenden und Studierenden.

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A2 Studienstruktur

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Module Modulspirale

Keine Fragmente

Die Module dauern im Durchschnitt etwa fünf Wochen und heissen

analyze! Die Jahresthematik wird recherchiert und im jeweils relevanten Kontext – dem kulturellen, ökonomischen, sozialen, philosophischen oder technologischen - analysiert. Kriterien für die Arbeit in den folgenden Modulen werden eingegrenzt.

manage! Versprechen, Hoffnungen, Schwierigkeiten, Kosten: Szenarien werden als Entscheidungsgrundlage entwickelt und beurteilt. Wie lassen sich Chancen und Nischen erkennen? Wie kann ich grössere Entwicklungszusammenhänge erkennen und wie kann ich sie nutzen? Die Illustration zeigt einen spiralförmigen Bild­-

interact! Wie kann ich eine Botschaft, eine Idee, eine Absicht

ungsweg, der in drei Jahren am HyperWerk zurück­-

kommunizieren? Welche Medien kann ich benutzen? Welche

gelegt wird. Ausgehend vom Einstieg in das Stu­-

sind sinnvoll? Was ist glaubwürdig? Wie kann ich Verbindlichkeit

dium wird man in drei Jahren zur LeiterIn eigener

herstellen, Spielregeln gestalten? Wie gewinne ich Partner?

Vorhaben, die im Austausch mit der Aussenwelt realisiert werden. Das Studium wird nicht in ge-

design! Welche Möglichkeiten kann ich nutzen, um meine Vor­

trennten Jahrgängen durchlaufen, alle Studieren-

stellungen bildlich fassbar zu machen? Wie kann ich einen Pro­

den können also stets im intensiven Erfahrungs–

totypen, ein Modell meiner Ideen gestalten? Welche Form kann

und Wissensaustausch zusammenarbeiten.

ich wählen, welche Form kann ich wie gestalten? 33


Module und Jahresthemen Konzipieren, entwickeln, durchführen

solve! Hier werden technische Probleme gelöst und analysiert.

Das Jahresthema ist die inhaltliche Klammer, die das Modulge­

Die eigene Idee wird im Kontext bestehender Möglichkeiten

schehen verbindet. Es wird von den Studierenden des ersten

auf ihre technische Realisierbarkeit hin überprüft. Dazu gehört

Jahrgangs im dreamlab entwickelt, im folgenden Jahr mit exter­

auch die autodidaktische Aneignung geeigneter Werkzeuge.

nen Partnern vernetzt und schliesslich im dritten Jahr mit dem eigenen Studienabschluss realisiert. Jede Generation hat somit

produce! In diesem Modul werden Prozessdokumentation­en

drei Jahre Zeit, um sich in drei Jahresphasen mit der jeweiligen

evaluiert und aufgearbeitet, abschliessende Formen für ein Me­­­-

Fragestellung kreativ und auf ganz unterschiedliche Weise aus­

di­enprodukt werden gestaltet.

einanderzusetzen. Das im ersten Jahr entwickelte Thema stellt

assemble! Das Jahresthema wird in seiner Durchführung als

duell gestalteten Abschlussarbeiten als auch die konzeptionelle

ein vielschichtiger Prozess erfahrbar, der auf verschiedenen

Vorgabe bei der Gestaltung des Diplomereignisses dar. Das kann

im dritten Jahr sowohl eine inhaltliche Plattform für die indivi­

Ebenen stattgefunden hat und der in der Reflektion zusammen­

zum Beispiel eine Ausstellung, Installation, Tagung, Publikation

geführt wird, um diese Ebenen zum Kommentar von Hyper­

etc. sein. Das Jahresthema 2007 heisst Elementar. — Die Form

Werk zur jeweiligen Jahresthematik zu verdichten. Dieses Modul

der Ideengenerierung im dreamlab steht derzeit zur Diskussion

versammelt also alle Aspekte der Thematik zu einem Produkt

und soll mit den Studierenden neu diskutiert werden.

(Buch, DVD, Modell, Web, Tagung, Ausstellung etc.).

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Module und Partner Suchen, selektieren, kontaktieren

Partner von HyperWerk waren bisher zum Beispiel

Ein tragendes Element im Bildungskonzept von HyperWerk

↓ Ars Electronica, Linz

ist die Interaktion der Ausbildung mit den Bedürfnissen exter­

↓ De:Bug Verlags GmbH, Berlin

ner Partner. Nur so können wir den Sinn unserer Bildungsar­

↓ Fachklasse für Interface Design der FH Potsdam

beit überprüfen. Die Studierenden sind — wie die Institution als

↓ Goldsmiths, University of London

Ganzes — immer aktiv als Go–Between zwischen neuen, das

↓ IN3 HGK FHNW, Basel

bis­her Mögliche übersteigenden Projekten einerseits und den

↓ Institut für Informationsdesign der FH Joanneum, Graz

auf Umsetzbarkeit, Machbarkeit und Akzeptanz angewiesenen

↓ Institute of Electronic Business (IEB), Berlin

externen Partnern andererseits.

↓ MARS Exploratory Media Lab, Fraunhofer IMK, Sankt Augustin

Solche Spin–Offs der Zusammenarbeit sind die Ressource jeder

↓ Medienbüro Projekt51, Darmstadt

Innovation. Deshalb werden die Module eines jeden Jahres mit

↓ Meso, Frankfurt ⁄Main

sieben immer neuen externen Partnern aus Wirtschaft, Kultur,

↓ NextDesign Leadership Institute, New York

Politik und Bildung durchgeführt, die dem Thema entsprechend

↓ TU Dresden, Institut für Philosophie

zur Kooperation eingeladen werden.

↓ Universität der Künste, Berlin

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HyperPhilosophy

Mischa Schaub

Im HyperWerk wollen wir uns durch Kontakte mit der Aussenwelt verunsichern lassen. Wir laden externe Sichtweisen ein und freuen uns über innovative Regelbrüche. Uns interessieren die Un­­­­ge­wis­sheit und der Übergang zwischen den festen Zuständen.


Module und Reflexionen

Module und Produkte

Uebergänge gestalten

Die Jahresthematik entfalten

Bei Abschluss eines Moduls und mit Beginn des neuen Mo­duls

Jedes Modul stellt einen eigenen Beitrag zur jeweiligen Jahres­

findet ein Campus statt. Dort werden die Arbeitsergebnisse

thematik her. Jeder Studierende muss an einem dieser Modul­

vorgestellt, diskutiert und mit den Absichten des Folge­mod­uls,

produkte mitarbeiten. Die jeweiligen Teams werden zu Beginn

das sein Programm auf dem Campus vorstellt, in Verbindung

des Studienjahres gebildet.

gebracht. Getragen sind diese Zusammenkünfte von der jah­ resthematischen Fragestellung. — Der Campus ist ab dem Stu­ dienjahr 2007 ⁄2008 ein Teil des Moduls interact!, wird also in der alten, vollkommen eigenständigen Form nicht weitergeführt. Ein neues Konzept ist in Arbeit.

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«Teil der Welt»

Heinz von Foerster

sprechen; über das Wetter, über dich, über unsere Freundschaft; wo Ethik implizit ist. Das heisst, ich darf das Wort «Ethik» überhaupt nicht mehr verwen­den. Denn es ist tot.

Wenn ich das Wort «Ethik» ausspreche, bin ich sofort für mich selber in dem Verdacht: «Was willst du mit diesem Trick machen, dass du über Ethik redest?» Ich muss daher, das ist meine Anstrengung, aus dieser Sache heraus. Ich muss weg, fort und irgendwie etwas anderes machen. Und da habe ich mich eben an die implizite Ethik erinnert. Das heisst, ich muss über andere Dinge


A3 STUDIENGEFÄSSE AM HYPERWERK

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SIGs Special Interest Groups

Modularisierung und wechselnde Jahresthemen könnten dazu

SIGCOM Hier geht es um Kommunikation.

führen, dass die Kontinuität des Bildungsgeschehens gefähr­

Leitung: Anka Semmig

det wird. Um dem entgegen zu wirken, gibt es sechs Special

anka.semmig@fhnw.ch

Interest Groups, die kontinuierlich über die Module hinweg in verschiedenen fachlichen und thematischen Bereichen arbei­

SIGSIC Texte, Theorie, Diskussion, Reflexion.

ten. Sie dienen unabhängig vom jeweiligen jahresthematischen

Leitung: Regine Halter

Schwerpunkt dem Aufbau von Kompetenzen.

regina.halter@fhnw.ch

Eine weitere Funktion haben die SIGs in Bezug auf Projektar­

SIGPRO Special Interest Group Postindustrial Process Design.

beiten. Jede Projektarbeit von Studierenden — dazu gehören

Leitung: Mischa Schaub

auch Lernstücke, Diplomprojekte, Modulprojekte — wird ei­

mischa.schaub@fhnw.ch

ner the­matisch passenden SIG in Absprache mit der jeweiligen SIG–Leitung zugeordnet und dort organisatorisch (Deliverab­

SIGTEC Hardware, Software, technische Fragen, Lösungen.

les, ECTS, Formulare, Unterschriften etc.) wie auch inhaltlich

Leitung: Andreas Krach

betreut.

andreas.krach@fhnw.ch

SIGDOC Mediale Dokumentation als Werkzeug. Leitung: Max Spielmann

max.spielmann@fhnw.ch

SIGDES Design in allen Formen und Medien. Leitung: Catherine Walthard und Karin Wichert

catherine.walthard@fhnw.ch, karin.wichert@fhnw.ch 46

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SIGs Sitzungszeiten


«Ueber die Wirksamkeit»

François Jullien

Je mehr Regeln und Vorschriften um sich grei­­­­­­­­fen, die ja der schlimmste Ausdruck des poli­­ti­­ schen «Handelns» sind, um so schlimmer wird der Zustand der Welt: je mehr Verbote es gibt, um so ärmer wird das Land; je mehr Gesetze es gibt, um so mehr Verbrecher gibt es.


Workshops

Projekte

State of the Art

Work in Process

Workshops finden innerhalb der Module statt. Voneinigen Pflicht­­­­

Die Mitarbeit an einem Projekt oder die Leitung eines eigenen

workshops abgesehen, die als solche gekennzeichnet wer­den,

Projekts sind wesentliche Bestandteile des HyperStudiums.

sollen sich die Studierenden ihr individuelles, für den jewei­

Projekte gehen jeweils von einer klaren Zieldefinition mit finan­

ligen Arbeitsschwerpunkt sinnvolles Workshop–Pro­gram­m zu­

zi­ellen, zeitlichen und technischen Rahmenbedingungen aus.

sammenstellen. Studentische Vorschläge und Anregun­gen zum

Bei der Auswahl der Zielsetzungen stehen didaktische sowie

Workshop–Angebot sind jederzeit willkommen.

pr­­ak­tische Kriterien im Vordergrund. Um als Studienprojekt Un­­

Anmeldungen für die Workshopteilnahme sind verbindlich und

terstützung zu finden, beispielsweise Ausrüstung und Projekt­

verpflichten zum Besuch des gesamten Workshops sowie zur

coaches, müssen sich mindestens drei der Studierenden enga­

Leistung möglicher Vorbereitungsschritte und Hausaufgaben.

gieren.

Sollte die Teilnahme aus unvorhersehbaren und wichtigen Grün­

Die Projektarbeit sollte das angebotene Wissen aus den Work­

den nicht möglich sein, muss sofort Kontakt mit der inter­nen

shops und SIGs anwenden und weiterführen. Fehlen solche

Modulleitung aufgenommen werden. Unentschuldigte sprich

In­­puts, wäre das eine Gelegenheit, um thematisch für einen

nicht genehmigte Absenzen führen zur Aberkennung der ECTS

grösseren Kreis von Studierenden interessante Workshops vor­

Punkte oder zur Vereinbarung einer Nacharbeit, was von der

zuschlagen.

Modulleitung entschieden wird.

ECTS Punkte können nur für Projektarbeiten vergeben werden, die vor Arbeitsbeginn mit der jeweiligen SIG–Leitung vereinbart wurden. Laufende Projekte sollen sich auf einer permanent aktualisierten Website darstellen, die Informationen über Pro­ jektziel, Zeitbudget, Projektbeteiligte, Projektcoach und die zu­ ständige SIG enthält.

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Diplomprojekte

Modulprojekte

Interaktionsleitung for real

Das Jahresthema, es lebt!

Für Diplomprojekte gilt zusätzlich die modulbezogene Abliefe­

Modulprojekte werden von den jeweiligen Modulleitungen

rung von Deliverables. Diese werden jeweils von den Modullei­

ausgeschrieben. Sie beziehen sich auf das Jahresthema und

tungen und in Absprache mit dem Leitungsteam definiert und

entsprechen dabei der modulspezifischen Herangehensweise.

kom­muniziert. Die termingerechte Abgabe der Deliverables ist

An mindestens einer dieser angebotenen Produktionen müssen

Pflicht und Bestandteil des Diplomgeschehens, das en detail im

sich die jüngsten und mittleren Jahrgänge als Promotionsbe­

jährlich neu formulierten «Addendum» geregelt ist.

dingung beteiligen, wobei die entstehenden Gruppen ca. gleich gross sein müssen. Die Zusammenstellung der Modulprojekt­ teams wird zu Beginn des Studienjahrs ausgehandelt. Die Ge­ samtheit der Modulprojekte soll sich produktiv ergänzen und die Diplomshow oder ein entsprechendes Produkt unterstüt­ zen. Die Arbeit in den Modulprojekten wird mit mindestens zehn ECTS bewertet.

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«Ueber die Wirksamkeit»

François Jullien

der Dinge Zwang auferlegt, erzwingt es auch unsere Berücksichtigung... Aber dieser spektakuläre Aspekt ist nur das Gegenstück zu seiner geringen Einwirkung auf die Realität — weil es zugleich artifiziell und oberflächlich ist: kurz gesagt, nur ein schlichtes Epiphänomen...

Allein durch die Tatsache, dass das Handeln immer in den Lauf der Dinge eingreift, steht es ihnen gegenüber immer in einem Einmischungs­ verhältnis, seine Initiative macht es zu einem Eindringling. (...) Da es willkürlich eingreift und iso­liert ist, tritt es im Lauf der Dinge hervor, es ragt heraus, man bemerkt es also. Indem das Handeln dem Lauf


Lernstücke

Praktika

Spezialkenntnisse erwerben

Reisen bildet

Während maximal zwei Wochen kann man sich intensiv mit

HyperWerk unterstützt die Durchführung von Praktika. Sie ge­

einem abgegrenzten Lernstoff befassen — einer Software oder

hören zum Projektunterricht und sollten nicht mehr als zwei

Programmiersprache, einem Text oder technischen Problem.

Monate der Studienzeit beanspruchen. Im Laufe der dreijähri­

Die in diesem Zeitraum erlernten spezifischen Fähigkeiten müs­

gen Studienzeit können maximal zwei Praktika absolviert wer­

sen in einem Projektbezug stehen, der die Anwendung des Er­

den. Praktika sind nicht zulässig im ersten Studienjahr und im

lernten erforderlich macht. Von der Möglichkeit des Lernstücks

Diplomsemester.

sollte vor allem während des ersten Studienjahres Gebrauch

Praktika müssen von der Studienleitung genehmigt werden,

gemacht werden. Auch Lernstücke werden in einer thematisch

wozu ein Rundmail genügt (leitungsteam@fhnw.ch). Folgende

passenden SIG und in Absprache mit der SIG–Leitung ange­

Fragen müssen beantwortet werden:

meldet und dort betreut. Mit der SIG–Leitung wird vereinbart,

Was für ein Praktikum will ich machen? Warum dieses Prakti­

welche Arbeitsdokumentation am Ende des Lernstücks vorge­

kum? Welche Aufgaben werde ich übernehmen? Welche Quali­

legt wird.

fikationen kann ich mir selbst aneignen? Wo findet das Prakti­ kum statt? Wie heisst die Kontaktperson? Wie lange dauert das Praktikum? Welcher inhaltliche Zusammenhang besteht zum Studium? Welche Module werden davon tangiert? Wie alle Projekte werden Praktika einer SIG zugeordnet, wo mit der jeweiligen Leitung wie in den Projekten die Deliverables nach Abschluss und die dafür zu vergebende Anzahl der ECTS Punkte geklärt wird. Generell muss nach Abschluss des Prak­ tikums eine schriftliche Beurteilung der betreuenden Person vorliegen sowie eine Dokumentation vom ⁄ von der Studieren­ den präsentiert werden. Wo und wie das stattfindet, wird mit der SIG–Leitung vereinbart.

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A4 WIE WERDE ICH STUDENT⁄IN AM HYPERWERK

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Schritt 1 Ich kann eine gymnasiale Maturität mit einjähriger

Schritt 4 Das Assessment war erfolgreich, es steht fest: Im

Praxiserfahrung oder eine Berufsmatur mit einer Lehre im Be­

Herbst beginnt endlich mein Studium am HyperWerk HGK

rufsfeld von HyperWerk nachweisen.

FHNW!

(Wer keine Matura hat: Es muss ein Abschluss auf der Sekun­ darstufe II vorliegen. Dann geht es weiter mit einer schriftlichen

Gebühren Für Studierende aus der Schweiz betragen die Stu­

Prüfung oder – wer dafür noch nicht fit genug ist – mit einem

diengebühren CHF 700.- pro Semester. Für Studierende aus an­

Kurs und abschliessender Prüfung. So werden die in Schritt 1

deren Ländern gelten individuell zu klärende Bedingungen. Bei

genannten Bedingungen erreicht, um dann mit Schritt 2 wei­

der Anmeldung entstehen weitere Gebühren, über die die HGK

terzugehen.)

informiert.

Schritt 2 Ich bewerbe mich rechtzeitig an der HGK Basel für

Studiendauer Das Studium zum Bachelor dauert 6 Semester

das Studium am HyperWerk und schicke alle erforderlichen

und umfasst 180 ECTS–Punkte. HyperWerk ist ein Vollzeitstu­

Angaben und Unterlagen vor Ablauf der Anmeldefrist ein. In­

dium.

formationen dazu und zum Studium finde ich auf dem Netz, an der HGK oder am HyperWerk direkt. Danach werde ich über das

Laptop Ein leistungsfähiger Laptop muss von den Studieren­

weitere Vorgehen zur institutsspezifischen Eignungsabklärung

den mitgebracht werden. Da Hardware bekanntlich sehr rasch

informiert. Achtung: Der Anmeldeschluss für das Studienjahr

veraltet und auch ständig günstiger und leistungsfähiger wird,

2008⁄09 ist der 15.3.2008. Bitte die detaillierten und aktuel­­len

raten wir zu einem Kauf kurz vor Studienbeginn.

Informationen auf der Website www.fhnw.ch⁄hgk⁄ihw und im

Max Spielmann (max.spielmann@fhnw.ch) verfügt über Infor­

Studienführer der HGK beachten!

mationen zu Hochschulaktionen von IBM und Apple, die nor­

Schritt 3 Werde ich zum Assessment eingeladen, arbeite ich in

um bis zu 25% verbilligen kann!

malerweise im September anlaufen, was den Kauf eines Laptop kleinen, interdisziplinären Gruppen mit meinen (potenziellen) StudienkollegInnen und allen Mitgliedern des Leitungsteams zusammen. 62


Workshop-Hotel In Klausur gehen

Seit 2005 betreibt HyperWerk in der ehemaligen Abtei in Se­

auf eine wöchentliche, gründliche Reinigung durch unser Perso­

nones ein Workshop–Hotel. Die HyperStudenten können das

nal und wöchentlich frische Wäsche.

Hotel in Senones für ihre studienbezogenen Arbeiten kosten­

Neben den ausgebauten Arbeitsräumen im Hotel und in der

frei nutzen. Interes­siert sind wir aber auch an der Nutzung

Abt­­wohnung stehen für die experimentelle Workshoparbeit

durch andere In­­s­­titutionen, Firmen oder Hochschulen, die dort

(Instal­lationen, Performances etc.) Provisorien zur freien Ver­

nicht nur die Land­schaft und Ruhe geniessen, sondern auch

fügung, beispielsweise in der grosszügigen ehemaligen Kloster­

konzentriert und ohne störende Ablenkungen eigene Projekte

bibliothek.

initiieren od­er weiterbearbeiten können, die im Zusammen­ hang mit der Entwicklung neuer gesellschaftlicher Ideen und

Interessenten wenden sich bitte an

Interventionen stehen.

elena.mores@fhnw.ch

Neun ehemalige Mönchszellen sind mit je zwei Einzelbetten ausgestattet, wobei sich die Workshop–TeilnehmerInnen vier grosszügig angelegte Badezimmer teilen. Dozierende schlafen in der ehemaligen Abtwohnung, die sich ebenfalls im Kloster befindet. Insgesamt können hier bis zu 18 Studierende und drei Dozierende schlafen und arbeiten. Den Gästen stehen zwei Kü­ chen zur Verfügung. Die Miete beträgt 1500 Euro pro Woche, wobei von fünf bis maximal sechs Nächten ausgegangen wird; werden nur die Mönchszellen gemietet, dann kostet das 850 Euro pro Woche. Um das Angebot den knappen Hochschulbudgets anzupassen, gehen wir von einer selbständigen Tagesreinigung durch un­ sere Gäste aus. Die angebotenen Leistungen beschränken sich 64


Adressen und Links On y va!

Fachhochschule Nordwestschweiz

Jahresthemen 08, 07, 06, 05

Hochschule für Gestaltung und Kunst

www.hyperwerk.ch⁄elementar www.hyperwerk.ch⁄actefact www.hyperwerk.ch⁄translearn www.hyperwerk.ch⁄nomadix

Institut HyperWerk Totentanz 17⁄18 CH–4051 Basel

www.fhnw.ch⁄hgk⁄ihw Strategische Projekte

mischa.schaub@fhnw.ch

www.salm2.org www.acar2.org

Administration Elena Mores

Teilprojekte

elena.mores@fhnw.ch Fon +41 61 269 92 30 Fax +41 61 269 92 26

www.hyperwerk.ch⁄djeuns2 www.hyperwerk.ch⁄jungle2 www.hyperwerk.ch⁄scene2

Institutsleitung Mischa Schaub

Intranet

salm2, Hochschulverein

www2.hyperwerk.ch

16 place Dom Calmet

Alumni

www.hyperwerk.ch

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F–88210 Senones


Jahresthema 04 bis heute S.73, Das Jahresthema Elementar S.81, Special Interest Groups S.93, Diplome 07 S.103, Strategische Projekte S.161

B WORAN HYPERWERK ARBEITET


«Radiointerview zu Travestien der Kybernetik»

Sybille Krämer

tion unmöglich ist. Die Kybernetik hat uns also im Grunde genommen, indem sie den Menschen mit der Maschine interagieren lässt, auch ein Bewusstsein dafür zurück gegeben, was die spezi­ fisch menschliche Domäne ist. Sie ist die Interpretation.

Wahrheit geht nicht auf in Richtigkeit. Das wäre jedenfalls das philosophische Resultat, für das uns die kybernetische Diskussion sensibel gemacht hat. Wahrheit ist mehr als Beweisbarkeit, denn sie hängt mit Interpretation zusammen, und Maschi­ nen können nicht interpretieren. Die gesamte kybernetische Informationstheorie basiert darauf, dass Informationen nicht interpretiert sind. Aber wir wissen natürlich, dass Kultur ohne Interpreta­


B1 JAHRESTHEMEN VON 2004 BIS HEUTE

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nomadix (2004⁄2005) befasste sich mit der Minimierung

stalterischen Handelns nur noch schwer erkennbar. Begriffe

intelligenter Gebrauchsobjekte, mit den Veränderungen in der

wie Nachhaltigkeit, Ökologie, Verantwortung, die dem eigenen

Lebenswelt moderner Nomaden. Mobilität, Digitalisierung des

Handeln so etwas wie Sinn verleihen sollen, driften mehr und

Alltags, Transformationen von Ortsbezügen sowie des Ortes

mehr in den Raum abstrakter Einstellungsfragen ab, in den

selbst bildeten hier die theoretischen Kontexte. Auf der Ebene

Bereich der political correctness. Das Wechselverhältnis von

experimenteller Praxis wurde ein Ausstellungssystem reali­siert,

Zweck und Mittel, Gestaltung und Anwendung, Wissen und Tun

das eben diesen hohen Anforderungen an Mobilität, multimedi­

stand dabei ebenso im Zentrum wie die Frage nach sinnvollen

ale Kommunikation, minimale Dimensionierung und Transport­

Kriterien für Innovation und Qualität. Solche Kriterien könnten

fähigkeit durch geringes Gewicht entsprach.

etwa darin bestehen, die Bedingungen und Folgen gestalte­ rischer Eingriffe als Teil des eigenen Handelns zu erkennen.

translearn (2005⁄2006) setzte sich mit den Veränderungen

Entwickelt wurden deshalb in actefact Methoden und Werk­

des Lernens in postindustriellen Lebenswelten (und für sie)

zeuge nachhaltiger Prozessgestaltung.

auseinander. Das Hauptaugenmerk lag nicht auf Strukturde­ batten, sondern auf der Veränderung des Lernens selbst (zum

Elementar (2007⁄2008) befasst sich mit Komplexität, mit

Beispiel dem sogenannten ‹informellen› Lernen), auf der Verän­

ihrer Darstellung und dem Versuch, sie so weit wie nur irgend

derung von Lernkontexten und –inhalten hin zur Entwicklung

möglich her­unterzubrechen — ohne in die Falle des Simplifi­

kommunikativer Potenziale. Ausserdem wurde an einem erwei­

zierens zu tappen. Elementar ist, was nicht weiter vereinfacht

terten Werkzeugbegriff und dessen Anwendungsmöglichkeiten

werden kann, ohne Inhalt einzubüssen: das Sinnatom der Kom­

gearbeitet, der in Abkehr vom traditionellen, auf Trennung und

plexität. Von wo an geht Informationsgehalt verloren? Welche

(Ab–)Spaltung orientierten Wissenschaftsbegriff für die Ver­

ökonomischen, kulturellen, gesellschaftlichen, analytischen An­

knüpfung und Integration bislang nicht verbundener Bereiche

satzpunkte, welche gestalterischen Strategien lassen sich aus

steht und damit neue Dimensionen des Lernens ermöglicht.

dieser Thematik entwickeln? Eine experimentelle Übersetzung der Jahresthematik ent­

actefact (2006⁄2007) Ausgangslage: Mit der Digitalisierung

steht mit der Entwicklung der Neoanalog Custom–Fab: Pro­

von Werkzeugen und Produkten scheinen die Folgen des ge­

duktentwürfe werden über ein WebInterface angeboten, im

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Notizen

dialogischen Entwurfsprozess mit den jeweiligen Kundenbe­ dürfnissen abgestimmt und als Einzelstück mit hohem Auto­ matisierungsgrad gefertigt und als Bausatz ausgeliefert. Mit der Veränderung entwerferischen Arbeitens durch die Vernetzung von Kreativprozessen wird dieses Projekt das Berufsbild von DesignerInnen nachhaltig beeinflussen. — Eine erste öffentliche Präsentation der Neoanalog Custom–Fab wurde für den Herbst 2008 bereits mit der Ars Electronica vereinbart. In der Diskus­ sion ist ausserdem für 2009, die Abschlussproduktion des Pro­ jekts als einen offiziellen Beitrag der Ars im Rahmenprogramm zur Kulturhauptstadt Linz zu positionieren. (Weitere Informati­ onen zur Neoanalog Custom–Fab im Modultext produce!) Über dieses anwendungsorientierte Projekt und die darin impli­ zierten Aspekte hinaus erforschen, bearbeiten und diskutieren die Module weitere Dimensionen der Jahresthematik. Elementar: Die Idee des Grundbausteins steht inhaltlich immer im Vordergrund, ob es sich um Normbauteile, dialogische Ent­ wurfsprozesse oder um die noch immer gültigen Regeln anti­ ker Rhetorik handelt. Startpunkt eines jeden Arbeitsprozes­­ses soll es sein, die Bausteine einer Konstruktion zu erkennen, um dann auf ihnen aufzubauen, sie zu grösseren, komplexeren Mo­ lekülen zu kombinieren und deren neu gewonnene Eigen­hei­­­ten zu nutzen.

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«Vom Nutzen ungelöster Probleme»

Dirk Baecker

freien Lauf zu lassen.

Denken ist langsam, weil darin seine einzige Chance besteht. Denken heisst innezuhalten, zu zögern, nicht sofort zu reagieren, den Reflex zu unterbinden, dem Instinkt miss–trauisch zu begegnen und dann erst etwas zu tun. Was man dann tut, kann durchaus dem ersten Reflex, dem Instinkt entsprechen, dann jedoch mit dem Bewusstsein, einem Instinkt


B2 DAS JAHRETHEMA ELEMENTAR UND DIE SIEBEN MODULE

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analyze! Was verstehen wir unter elementar? Meinen wir da­

ren. Doch ging es dabei nicht mehr um die Objekte als Erkennt­

mit ein naturwissenschaftliches Erklärungsmodell? Den mathe­

nisgegenstand, sondern um die Beziehungen zwischen ihnen

matischen Elementarsatz? Die Lehre von den letzten Dingen?

und deren Veränderlichkeit. Dies führt zum dritten inhalt­lichen

Eine wegweisende Begebenheit im persönlichen Alltag? Den

Schwerpunkt in analyze!, nämlich zum Begriff der bottom­–up–

Sehnsuchtsort der Sinnsuche? Und wie lässt sich das Denken

Intelligenz, die ein neues, nicht hierarchisches Denken meint.

vom Elementaren überhaupt verstehen? Handelt es von unver­

Die interne Leitung von analyze! liegt bei Regine Halter.

rückbaren, ewig gültigen Wahrheiten? Oder ist es eher ein Den­ ken, welches das Modellhafte elementarer Grundsätze bewusst

manage! Management als Lehrstoff wird elementar durch das

macht und damit deren zeit- und objektgebundene Veränder­

Management von Unternehmungen. Das Gelingen ist dabei ab­

lichkeit in den Vordergrund stellt?

hängig von zwei elementaren Grundsätzen:

Es geht also darum, das Elementare, das theoretisch als das

1. von der sachlichen Durchdringung einer Geschäftsidee. Sie

nicht weiter Zerlegbare verstanden werden kann, auseinander­

ist elementar für die Überführung der Idee in ein Geschäft.

zunehmen. Diese Arbeit soll Grundlage für die folgenden Mo­

manage! setzt sich im Rahmen ökonomischer Überlegungen mit

dule sein, die sich der Jahresthematik Elementar vorwiegend im

Businessmodellen und Businessplänen, mit Management und

pragmatischen Anwendungsbezug nähern.

Projektmanagement auseinander, vermittelt Strukturen, Rege­

analyze! wird sich deshalb zum einen mit Modellgeschichte

ln, Werkzeuge etc.

be­fas­sen, die auch zugleich Ideengeschichte ist. Zum anderen

2. von der persönlichen und oft sehr schmerzhaften Auseinan­

werden die historische Entwicklung der Systemtheorie und ver­

dersetzung mit der selbst entwickelten Geschäfts– oder Projekt­

schiedene systemtheoretische Ansätze unser Thema sein: Im 19.

idee. Deren Mo­del­lierung und Verteidigung gegen Widerstände

und 20. Jahrhundert sind unter der Bezeichnung «Systemtheo­

sind elementar für den Erfolg.

rie» aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen

Der Markt ruft nach Kleinstunternehmen, schnellen Ideen, un­

heraus Modelle entstanden, in denen die jeweiligen wissen­

geahnten Produkten, gewagten Businessmodellen. Wir werden

schaftlichen Untersuchungsbereiche als Systeme elementarer

Grundsteine für die Selbständigkeit legen, Unternehmen grün­

Zusammenhänge und Beziehungen verstanden wurden und

den und ⁄oder die Unternehmensgründung von Elementar mit

damit auf andere wissenschaftliche Disziplinen anwendbar wa­

Businessmodellen und –plänen unterstützen.

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In der Wahl der Partner will manage! sich den Extremen stellen:

führten Campusveranstaltungen werden dabei Fragen der In­

BeraterInnen klassischer Consultingunternehmen oder betrie­

teraktion und Kommunikation als eigener Lehr- und Lerninhalt

bs­­­­wirtschaftlicher Hochschulen werden uns das nötige Sach­

behandelt.

wissen lie­fern — erfahrene UnternehmerInnen werden dieses

Die interne Leitung von interact! liegt bei Anka Semmig.

aufbrechen und die zukünftigen UnternehmerInnen fördern und unterstützen.

design! Erfahrung und Erwerb kreativer Fähigkeiten stellen

Die interne Leitung von manage! liegt bei Sabine Fischer.

sich für uns auf einer Zeitlinie dar, die ständig sprunghaft ver­ lassen wird. Auf der explorativen Reise ins Blaue verschmelzen

interact! Der Begriff elementar bedeutet grundlegend oder

Absicht und Auswirkung, Anfang und Ende. Solch elementarer

we­sen­tlich. Elementare Voraussetzung gelungener Kommuni­

Nichtlinearität gehen wir durch eine Recherche zur Linie nach.

kation ist, dass der Sprechende innere Gewissheit über seine

Welche Interaktionen und Übertragungen finden mit, an und

A­b­­sicht erlangt. Nur wer weiss, was er ausdrücken will, kann die

auf der so definierten elementaren Linie statt? Wie bestimmen

geeigneten Mittel und Medien dafür wählen. Das gilt für den Be­

Aufgabenstellung und Produktion ihre Form? Wie wird sie ge­

reich der Sprache ebenso wie für bildliche Gestaltungsmittel.

nutzt im spontanen Medium der Zeichnung, um Konzepte oder

interact! beschäftigt sich mit den wesentlichen Bedingungen

Emotionen auszudrücken? Die Linie tritt vielfältig in erschei­

erfolgreicher Kommunikation. Dabei wird auf grundlegende,

nung: von der Skizze bis hin zur ausgefeilten Zeichnung, als

bis heute gültige Begriffe der antiken Rhetorik zurückgegrif­

Typografie oder programmierter Code.

fen. Auch die elementaren Merkmale einzelner Medien, insbe­

Durch praktische Übungen erkunden wir Zustände der Linie,

sondere der interaktiven, sollen untersucht und für die Praxis

von der einfachen Form bis zum komplexen Gefüge. Dank klas­

nutzbar gemacht werden.

sischer Zeichentechnik werden Wahrnehmung und Vorstellung

interact! wird über das ganze Jahr verteilt jeweils am Ende des

erfahrbar und mittels der Programmiersprache Processing ver­

vorhergehenden Moduls stattfinden. Es dient unter anderem

folgen wir Vektoren in ihrer räumlichen Entwicklung. Ergänzt

als kog­nitive Pausetaste, damit das im letzten Modul Erlernte

wird dies durch Diskurse, wie sich Handzeichnung und Compu­

re­­flektiert und Wesentliches – Elementares – destilliert und

terästhetik im Designkontext verbinden lassen.

for­­muliert werden kann. In Erweiterung der bisher durchge­

Die interne Leitung von design! liegt bei C. Walthard, K. Wichert.

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solve! erforscht Arbeitsmethoden zwischen Entwurf, Pro­

st sich als Website mit kundenspezifisch modifizierbaren Ent­

grammierung und Resultat, die dem generativen Entwurf und

würfen konzipieren. Aufträge lassen sich aus Plattenmaterial

der Produktion von Einzelstücken Rechnung tragen. In Verzah­

du­­­­rch robotische Stationen nach der Web-Auftragserteilung ab­

nung mit design! und produce! entwickeln wir Prozesse zur

arbeiten, was durch Webcams verfolgt werden kann. Als flaches

generativen Erstellung von Geometrien, die sich mit den am Hy­

Postpaket werden Zusammenbaukits verschickt, abgerechnet

perWerk verfügbaren Technologien in anfassbare Objekte ver­

wird über PayPal. Nicht nur die Rechtsform bleibt zu klären.

wandeln lassen. Zu solch einer Konstruktion von Komplexität

Mögliche Partner sind die Leute, welche die Software für die

bieten objektorientierte Programmiersprachen einen intuitiven

Freitagstaschen-Schnittmuster entwickelt haben (www.beta­

und einfachen Zugang. Zusätzliche Werkzeuge für generative

bong.com), ebenfalls Paul Haeberli, Geschäftsführer von Lami­

Entwurfsformen werden ebenso untersucht wie deren Schnitt­

nadesign (www.laminadesign.com), oder auch das Computati­

stellen und ihre Integration in geeignete Workflow–Modelle.

onal Design Lab der School of Architecture der Carnegie Mellon

Die interne Leitung von solve! liegt bei Andreas Krach.

University (http:⁄⁄code.arc.cmu.edu). Die Designfirma «Because We Can» (www.becausewecan.org) nutzt bereits viele dieser

produce! Die postindustriellen Formen des Austauschs zwi­

neuen Produktions– und Vertriebsformen.

schen Kundin, Designerin und Produzentin ändern sich dras­

Die interne Leitung von produce! liegt bei Mischa Schaub.

tisch — dieser elementaren Situationsverschiebung soll mit produce! nachgegangen werden. Dies geschieht sowohl auf der

assemble! Das Abschlussmodul von Elementar wird gemein­

Ebene der Konzeption als auch als prototypischer Betriebs­

sam von allen bisherigen Modulen bespielt werden – damit soll

versuch einer postindustriellen Designagentur. Falls sich die­

die gesamte Erfahrung des Elementar-Jahres verdichtet und

ser Versuch bewährt, soll er zur Vermarktungsplattform für

reflektiert werden. Die Ergebnisse werden in einer Publikation

HyperWerk und acar2 ausgebaut und den Alumni zur Verfü­

dokumentiert.

gung gestellt werden. Ebenfalls denkbar wäre eine virtuelle

Die Gestaltung von assemble! liegt bei allen über das Jahr am Modulgeschehen Beteiligten.

Diplomshow, deren Exponate Produktion und Vermarktung der Diplomarbeiten beinhalten. Solch eine prototypische postindustrielle Designagentur läs­ 86


Notizen

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MODULPLAN Uebersicht eines Hyperjahres


B3 SPECIAL INTEREST GROUPS SIGs

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SIGDES Catherine Walthardâ „Karin Wichert


SIGDOC

SIGSIC

Max Spielmann

Regine Halter

Wie können Prozesse mit audiovisuellen Medien und Ausstel­

Die SIGSIC wird sich vor allem mit der Lektüre und Diskus­sion

lungen dokumentiert, begleitet und gestaltet werden? Der Ge­

von Texten befassen und heisst deshalb SIGSIC_textlobby. Im

staltung von Prozessen und nicht der Gestaltung der Medien

letzten Studienjahr haben wir von Vilém Flusser Medienkultur

gilt das Interesse der SIGDOC.

und von Richard Sennett Der flexible Mensch gelesen und uns

Im Studienjahr 07⁄08 steht die Begleitung und Mitgestaltung

den Film The Corporation angesehen. Die textlobby befasst sich

so­­zialer Prozesse im Fokus. Wie kann ein audiovisuelles Me­

also mit Themen, die im Kontext von HyperWerk und seinen

dium mithelfen, gesellschaftliche Transformationen zu gestal­

Studien­inhalten relevant sind. Sie setzt sich mit den Verände­

ten? Konkret arbeiten wir mit externen Partnern an der Frage

rungen im gesellschaftlichen Umfeld auseinander und damit

des partizipativen Einsatzes von Video. Wie kann eine soziale

mit den Veränderungen gestalterischer Arbeit. Die Diskussion­

Gruppe das Medium benutzen und für ihre Interessen einsetz­

en eröffnen neue Perspektiven für das eigene Denken und Han­d­

en? Wie können Konflikte auf diese Weise transformiert und

eln. Diese Veranstaltung ist also für alle, die nicht immer wei­

Friedensprozesse unterstützt werden? In einer Serie von Work­

ter im eigenen Saft schmoren und stattdessen neue Kriterien

shops erarbeiten wir die medienhandwerklichen Kenntnisse

entwickeln wollen, für alle, die gemeinsame Denkarbeit dem

und verschaffen uns einen Überblick über die politischen, öko­

isolierten Grübeln vorziehen. Wir fangen im Studienjahr 07⁄08

nomischen und sozialen Dimensionen von Konfliktsitua­tionen.

mit einem neuen Text an, den wir zu Beginn des Treffens ge­

Anschliessend planen und realisieren wir gemeinsam ein kon­

meinsam auswählen. Die Form der SIGSIC_textlobby ist übri­

kretes Projekt. Die Zusammenarbeit mit staatlichen Organisa­

gens nicht allein auf das Lesen beschränkt ­— sie kann kleine

tionen und NGOs sowie mit anderen Bildungsinstitutionen ist

Vorträge, Präsentationen eigener Arbeiten, Spaziergänge, Ki­

geplant.

no– und Theaterbesuche ebenso beinhalten wie das Anschau­ en einer DVD. Die in dieser SIG angesiedelten Projekte werden in die laufende Arbeit einbezogen, wenn sie etwas zu einer im aktuellen Kon­ text relevanten Fragestellung beitragen können.

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SIGCOM

SIGPRO

Anka Semmig

Mischa Schaub

Die SIGCOM beschäftigt sich in theoretischer wie praktischer

Cool durch›s Chaos! Nachdem die SIGPRO ihre Erforschung

Hinsicht mit Kommunikation. Diese ist für das Studium am Hy­

der Prozessgestaltung im letzten Jahr entlang acar2 entwi­

per­Werk in verschiedenster Hinsicht von Bedeutung: In Pro­

ckelt hat, wollen wir diese bewährte Form der pragmatischen

jekt- und Diplomarbeiten hängt die Arbeit im Team von ge­

Annäh­erung weiterhin versuchen. In den kommenden zwei

lungener Verständigung ab. Den externen Partner gilt es von

Jahren will die SIGPRO ihre Rolle als Initiantin der internationa­

Sinn und Po­t­enzial des eigenen Vorhabens zu überzeugen. Die

len Designinitiative acar2 ausbauen, was zur Publikation eines

Dokumen­tation und Präsentation des eigenen Projekts bedarf

umfassenden Handbuchs zum Postindustrial Design, einem wei­

einer Kom­munikationsstrategie und wirkungsvoller Texte.

ter ausgebauten Partnernetz von Designschulen und zu ein­­em

In der SIGCOM werden wir diese Dimensionen anhand von Fall­

radikal veränderten Selbstverständnis der Designarbeit führen

beispielen beleuchten, reflektieren und konkrete Handlungs-

soll, das die Rollen von Hochschulen, Designerinnen, Produzent­

und Kommunikationsstrategien entwickeln. Neben mündlicher

innen, Verkäuferinnen und Kundinnen auf ihren postindustriel­

Präsentation spielt die Entwicklung textrhetorischer Fähigkei­

len Kopf stellen will. Dies alles dürfte, quasi im Vorbeiflug, noch

ten eine zentrale Rolle. Ergänzend und in inhaltlicher Anknüp­

zu weiteren Auftritten an der Ars Electronica führen, deren

fung an Jahresthema und Arbeiten der Studierenden wird Lite­

über­nächster auch noch als Projekt im Rahmen der Kultur­

ratur aus der Kommunikationswissenschaft und der Rhetorik

hauptstadt 2009 wirken soll. Wie man sich in solch einer wilden

hinzugezogen und diskutiert.

Achterbahnfahrt zumindest der Illusion hingeben kann, cool am Steuer zu sitzen, erfahren die TeilnehmerInnen der SIGPRO.

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SIGTEC

Notizen

Andreas Krach Die SIGTEC befasst sich neben der Betreuung technisch orien­ tierter Projekte mit den beiden grossen Themenfeldern Hard­ ware und Software. Wir beginnen im Bereich Hardware mit den Grundlagen elektrischer und elektronischer Bauteile, um auf­ bauend darauf mit Sensorik, Aktorik und Datenübermittlung das Thema «physical computing» in eigenen Miniprojekten zu er­ kunden. Die im letzten Jahr mit viel Vergnügen benutzte Hard­ ware-Plattform Arduino (www.arduino.cc) wird zum Einsatz kommen. Anknüpfend daran starten wir mit einigen Basics für Programmierung und Mediensteuerung. Als Werkzeuge stehen hier Processing (www.processing.org) und vvvv (www.vvvv. org) an erster Stelle. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, sich mit den Programmierumgebungen MAX ⁄ MSP und PD vertraut zu machen. Seit kurzem stehen uns mit Lasercutter und 3D–Fräse ganz neue Werkzeuge für den Umgang mit «real world»–Materialien zur Verfügung, die wir mit den erlernten Softwaretools verbin­ den. Die algorithmische Erzeugung von Formvariationen für die computergesteuerte Umsetzung in verschiedenen Werkstoffen eröffnet ein völlig neues Entwurfsverhalten und verbindet die Themen der SIGTEC mit denen des Moduls solve!.

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B4 DIPLOME 2007 Auf den folgenden Seiten stellen wir 23 Diplomarbeiten vor, die 2007 am HyperWerk auf der Plattform des Jahres­themas actefact entstanden sind. Die Arbeiten sind nach inhaltlichen Aspekten in vier grössere Kontexte eingeteilt. Diese Ein­teilung ist nachträglich entstanden und nur ein Vorschlag zur Lesart. Sie ändert nichts am Eigensinn und an der thematischen Vielfalt der einzelnen Diplomprojekte, welche zugleich den Eigensinn und die Vielfalt der Projektarbeit am HyperWerk insgesamt repräsentieren.

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KOMMUNIKATION Kontext 1

Kom | mu | ni | ka | ti | on, die; [lat. communicatio = Mitteilung, Unterredung]: Verständigung untereinander; zwischenmenschlicher Verkehr bes. mithilfe von Sprache, Zeichen: sprachliche, nonverbale K.; K. durch Sprache; die K. stÜren, verbessern

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communiscore Roman Borer

Ziel dieser Arbeit ist es, ein auf die Interessen von Benutzer­ gruppen ausgerichtetes Bewertungssystem zu realisieren. Entscheidend ist bei den gegebenen informatischen, kosten­ günstigen Bewertungssystemen immer die Frage: Wie lässt sich die Qualität der angebotenen Dienstleistungen durch ein Be­ wert­­ungssystem von den Nutzern optimal und präzise erfassen und darstel­len? Aus der Analyse vorhandener digitaler Bewertungsformen im Netz hat communiscore zukunftsfähige Trends in diesem Feld abgeleitet und darauf aufbauend ein entsprechendes System konzipiert, getestet und ausgewertet. Das Resultat ist eine Übersicht über Studiengänge in der Nordwestschweiz. Beim Aufruf von www.studienplatz.ch werden auf einer Bil­ dermatrix zunächst drei Bilder ausgewählt. Dadurch erreichen wir nicht nur eine Optimierung des Suchresultats für den Be­ nutzer, sondern auch eine Stimmungs-Einschätzung der ent­ sprechenden Studiengänge. Hauptaspekt dieser Arbeit war es aufzuzeigen, wie eine Dienstleistungsumgebung möglichst stim­ mungsvoll und authentisch über das Internet wiedergegeben werden kann.

www.studienplatz.ch 107


Einhornstrategien Laura Hilti

Prozessgestaltung ist ein in der Wirtschaft oft benutzter Be­ griff, kommt aber bezogen auf Kultur kaum vor. Das Projekt Ein­ hornstrategien stellt sich deshalb die Frage, wie Strukturen und Prinzipien der Prozessgestaltung kultureller Projekte erkannt und vermittelt werden können. Innovation und Anders-Sein ist wichtig, in der Wirtschaft wie im Kultursektor. Einhornstrategien befragte mehrere erfolgreiche KulturunternehmerInnen über ihre Visionen, Arbeitsmethoden und Erfahrungen, welche sie in der Durchführung ihrer Kultur­ pro­jekte erworben und gesammelt haben. Die Resultate des Ver­ gleichs wurden zusammen mit Fachleuten aus Kunst und Wi­s­­senschaft überarbeitet, systematisiert und ergänzt. Darauf auf­­bauend entstand ein Leitfaden, der nicht als Gebrauchsanwei­ sung, sondern als Inspirationsquelle für eigene Formen der Pro­ zessgestaltung gelesen werden kann.

www.einhornstrategien.com

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defacto Dominik Imark

Vom Nationaltrainer einer Sportmannschaft wird optimales Se­lektieren der Spieler erwartet. Er muss aus allen diejenigen aus­ wählen, die harmonieren. Die Spieler entwickeln sich dauernd weiter, eine Aufstellung, die im letzten Spiel zum Erfolg führte, mag morgen schon nicht mehr optimal sein. Das gleiche Prinzip wendet defacto auf die Selektion von Da­ ten an. Wie der Trainer sich immer wieder neu für eine Mann­ schaftsaufstellung entscheidet, wählt defacto aus sich bestän­ dig ändernden Daten die bestmögliche Kombination aus, um eine erklärende und vollständige Auflistung sowie ein visuelles Abbild der Daten zu erzeugen. Über defacto erfasst der An­ wender Daten aus verschiedenen Quellen. In wenigen Schritten verknüpft er Zusammengehöriges. Zuletzt setzt er verschiede­ ne Filter, um die momentan erwünschte Zusammenstellung der Da­ten aus dem gesamten Datenpool zu generieren. Werden die Quelldateien aktualisiert, passen sich die Visualisierungen dy­ namisch an ­— einmal erstellte Listen und Visualisierungen blei­ ben immer auf dem aktuellsten Stand.

www.de–facto.ch

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INTERVALL.INFO Eres Oron

intervall.info ist ein audiobasiertes Informationssystem für Seh­ behinderte, das vor allem als Orientierungserleichterung bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Einsatz kommt. Mittels der Durchsage von Tram– und Busliniennummern an aus­gewählten Knotenpunkten werden Betroffene im öffent­ lichen Nahverkehr mehr Selbständigkeit erreichen können. Da­

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zeigetafeln an Haltestellen genutzt. Die eingehenden Informa­ tionen werden durch ein von intervall.info entwickeltes System

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in Audiosignale transformiert.

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für wird die bereits bestehende Infrastruktur von digitalen An­-

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www.intervall.info www.intervall.blogspot.com

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real world tagging Dominik Stocker

Wie wäre es, wenn man in einem realen Raum spontan virtuel­ le Inhalte hinterlassen könnte? Zum Beispiel eine tolle Kurzge­ schichte in einem Café, einen Link zu einem interessanten Ar­ tikel über den Klimawandel im Aufenthaltsraum der Uni oder aber Partyfotos und -videos im Lieblingsclub. Das Projekt real world tagging versucht herauszufinden, wie virtuelle Informationen im realen Raum «gespeichert» und intui­ tiv wieder abgerufen werden können; und das ohne den Einsatz physischer Hinweise. Entstanden ist ein allgemein zugängliches System, von dem alle im gleichen Mass profitieren können. Dieses System ermöglicht das Speichern und Abrufen von standortbezogenen Inhalten immer und überall mit dem Handy.

www.realworldtagging.org

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RAUM Kontext 2

Raum, der; -[e]s, Räume [mhd., ahd. rum, eigtl. subst. Adj. mhd. rum(e), ahd. rumi= weit, geräumig]: 1. Innenraum, Räumlichkeit, Saal, Wohnraum, Zimmer; (landsch., sonst veraltend): Stube; (früher): Kammer. 2. Abstand, Entfernung, Spanne, Strecke, Zwischenraum; (bildungsspr.): Distanz. 3. Auslauf, Bewegungsfreiheit, Platz, Spielraum, Weite; (ugs.): Luft. 4. All, kosmischer Raum, Makrokosmos, Universum, Weltall, Weltraum; (bildungsspr.): Kosmos; (dichter.): Weltenraum. 5. Areal, Bereich, Bezirk, Distrikt, Fläche, Gebiet, Gegend, Gelände, Land[strich], Region, Sektor, Terrain, Territorium, Umgebung, Winkel, Zone; (geh.): Gefilde; (landsch.): Ecke.

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ELIGA Markus Abt

Interaktive Installationen, Feedbacksysteme, Projektionen und Computersysteme — ELIGA will durch Interaktion mit Neuen Medien für Präsentationen gezielt neue Perspektiven eröff­ nen. Die Versuchsanordnung: Im Musiktheaterstück Basel un­ter Wasser wird mit mehreren Projektoren, Sensoren und Com­ putersystemen eine interaktive Unterwasserwelt auf die Bühne projiziert. Durch den Einsatz von halbtransparenten Projektions­ flächen ist es für die Schauspieler möglich, sich vor und hinter der Projektion zu bewegen. Das Theaterstück besteht aus au­ tonomen Nummern, die sich mit dem Projektionssystem inter­ aktiv unterstützen lassen. Als Highlight werden Pauken für eine Paukennummer mit fünf Drummern der Gruppe Top Secret aus Basel mit Sensoren bestückt. Die erfassten Daten werden in Echtzeit im Computer ausgewertet, der daraus Live Visuals generiert. Evaluation: Der Einsatz dieses Systems fand grossen Anklang, wurde weiter entwickelt und verfeinert und im Juli 07 mit der Liestaler Percussionsgruppe Trommelfell erneut bei einem Op­ en Air Konzert eingesetzt.

www.ework.ch

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Mobile Enlarged Martin Fleck

Lästige Wartezeiten gehören zum Alltag auf Haltestellen, Bahn­ höfen und Flughäfen. Um Wartesituationen an stark frequen­ tierten Standorten attraktiver zu gestalten, wurde Mobile En­ larged entwickelt. Das Projekt untersucht, wie die Verbindung von bestehenden di­ gitalen Informationsflächen in diesen öffentlichen Räumen mit Mo­­biltelefonen neues Kommunikationsverhalten schafft. Viele wichtige Verkehrsknotenpunkte sind bereits mit Gros­ sbildschirmen ausgerüstet, die Nachrichten und Informationen für die Reisenden sowie Werbeeinblendungen anzeigen. Mit geringem Aufwand lassen sich zusätzliche Komponenten in die vorhandenen Systeme integrieren, die eine Interaktion des War­ tenden mit dem eigenen Mobiltelefon für alle sichtbar auf den öffentlichen Displays ermöglichen, wenn er mitmachen will. Kurzfristig entsteht so eine Community aus einander fremden Mitspielern, die sich im unmittelbaren Umfeld des zentralen Bildschirms befinden.

www.random–tomorrow.com⁄mobile_enlarged⁄

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stadt2.0 André Freiermuth

stadt2.0 entstand aus der Beobachtung, dass der Stadtraum

mehr und mehr nur noch Durchgangszone ist, während im In­­­­ter­ net community–Plattformen wie myspace, youtube und flickr bo­­omen. Auch wenn durch diese neue Art sozialer Software immer mehr Menschen miteinander virtuell in Beziehung tre­ ten, erreicht der anonyme Kontakt übers Netz nie die Qualität und die Tiefe eines direkten Gesprächs. Im Juli 2007 wurde Kleinbasel deshalb geupdatet: stadt2.0 bringt seitdem die Stadt-Surfer im Erholungsgebiet nahe dem Rheinu­ fer zum Interagieren. Mit welchen Mitteln? Im stadt2.0–Netzwerk bilden farblich gekennzeichnete Telefokabi­nen, unbedruc­kte Plakatwände und die nördlichste der vier Rhein–Fähren tä­glich aktualisierte Hot Spots. Sie sind die Knotenpunkte beim Sur­ fen im stadt2.0–Raum, dort hinterlegen und beziehen die User Informationen. Die übrigen stadt2.0–Anwendungen sind nicht ortsgebunden. Hier sind Vernetzung und Austausch zwischen den Usern auf den gesamten Stadtraum ausgedehnt.

www.stadt2null.ch

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reliveCity Michael Grossmann

Was sind die Visionen der EinwohnerInnen von Basel und Um­ gebung für die zukünftige Stadtgestaltung? Worin unterschei­ den sich die Vorstellungen? Gibt es Gemeinsamkeiten? reliveCity suchte mit gestalterischen Arbeiten Antworten auf di­ ese Fragen. Kinder, Kunstschaffende und Architekten aus Ba­­­sel und Umgebung entwarfen je eine eigene Version ihrer Zukunft­ sstadt. Diese Arbeiten thematisieren spezifische Orte in Basel: Theaterplatz, Barfüsserplatz, Marktplatz, Messeplatz und Rhei­ nufer. Visionär, witzig und kreativ setzten sie sich mit der ge­ wohnten Wahrnehmung der Stadt auseinander und entwickelten überraschende Perspektiven. Die Arbeiten wurden auf Klarsichtfolien gedruckt und am je­ weiligen Ort in einem «Durchguckkasten» ausgestellt. Die Pas­ santen lernten spielerisch die Vorstellungen anderer Stadtbe­ wohner kennen. Ihre Sensibilität für stadtplanerische Fragen wurde geweckt. So vielfältig wie die Ideen zur zukünftigen Stadtentwicklung sind die entstandenen Exponate ­— die mög­ lichen Schau–Plätze der zukünftigen Stadt Basel.

www.relivecity.ch

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EXTRINSIC Lars Henning

Die Kollision von Vertrautem und Unerwartetem erzeugt eine Spannung in unserer sinnlichen Wahrnehmung, die wir auflö­ sen möchten. Diese Spannung erzeugt somit auch den quasinatürlichen Anreiz, zu forschen. Neugierde bewegt also – sie bewegt Menschen und erzeugt die aktive Auseinandersetzung mit unserer Umwelt. Voraussetzung dafür ist allerdings eine ansprechende, unsere Neugierde auch anregende und vor allem ermutigende Umge­ bung, die uns zum Erkunden und Erforschen einlädt, uns auf­ merksam werden lässt. EXTRINSIC schafft durch die Installation in den Kulissen von Orten wie Schauspiel–, Opern– oder Kunsthäusern ein Szena­ rio, das die Neugier von Passanten weckt, sie zu ungewohnten Handlungen verleitet und das Interesse auf die kulturelle Insti­ tution sowie auf deren Angebot lenkt. Aus den Erkenntnissen des Projekts werden neue Potenziale für kommerzielle Anwendungen abgeleitet, die anschliessend von den beteiligten Organisationen genutzt werden können.

www.extrinsic.ch

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p–Arch Florian Suter

p–Arch ist ein neues Werkzeug zur Architekturpräsentation, das die haptische Qualität eines dreidimensionalen Architekturmo­ dells mit den Vorzügen gerenderter Darstellungen vereint: Ein Architekturmodell kann unter dem p–Arch positioniert wer­ den. Dur­­ch Verschieben des p–Arch, eines über der Längsachse des Modells beweglich gelagerten Bogens, wird eine Schnittlinie bestimmt und auf dem Modell anzeigt. Der Computer errechnet für diese Schnittstelle eine dynamische Innenraumdarstellung des CAD–Modells. Per Headtracking wird die Blickrichtung der virtuellen Kameraposition der Betrachterperspektive an­ gepasst. Der Fluchtpunkt der Bildschirmdarstellung passt sich dem natürlichen an, um das zweidimensionale Bild plastischer erscheinen zu lassen. Die Interaktion findet auf zwei Ebenen statt: Bestimmung der Schnittlinie per p–Arch über dem real vorhandenen Modell und Abnahme der Blickrichtung per Kamera. Die Verbindung dieser Komponenten erzeugt beim Laien eine plastischere Vorstellung vom jeweiligen Bauvorhaben, die erweiterte Wahrnehmung macht es ‹begreifbar›.

www.p–arch.ch

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SPRACHE Cluster 3

Spra | che, die; -, -n [mhd. sprache, ahd. sprahha, auch: Rede; Beratung, Verhandlung; zu sprechen]: 1. <o.Pl.> Fähigkeit des Menschen zu sprechen; das Sprechen als Anlage, als Möglichkeit des Menschen sich auszudrücken: die menschliche S.; S. und Denken; *jmdm. bleibt die S. weg, verschlägt es die S. (jmd. ist sehr überrascht, weiß nicht, was er sagen soll); jmdm. die S. verschlagen⁄(geh.:) rauben (jmdn. sehr überraschen, für jmdn. kaum zu fassen sein). 2. (historisch entstandenes u. sich entwickelndes) System von Zeichen u. Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem: die lateinische, englische S.; lebende und tote, neuere und ältere -n; die afrikanischen -n; verwandte, indogermanische -n; etw. in eine andere S. übersetzen; sie unterhalten sich in englischer S.; Ü die S. des Herzens, der Liebe, der Leidenschaft; die S. (Verständigung mithilfe bestimmter Signale) der Bienen, der Buckelwale.

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Zimmer 21 Anna Ackermann "OOB "DLFSNBOO )H

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Ein Hotelzimmer im Hotel Krafft in Basel steht im Mittelpunkt

des Projekts Zimmer 21. Ein Gast wurde inszeniert. Bewusst ge­-

(VZ ,SOFUB $ISJTUPQI 4JNPO (BCSJFM 7FUUFS 7FSFOB 4UzTTJOHFS (SFJT %BOJFM ;BIOP 3FOn 4DIXFJ[FS

setzte Zeichen geben ihm seine Identität. Zufällig liegen gelas­ sene Dinge und Spuren des Gebrauchs charakterisieren ihn. In dieses Zimmer wurden sieben AutorInnen eingeladen: Gabriel Vetter, Christoph Simon, RenÊ Schweizer, Verena StÜs­

singer, Greis, Daniel Zahno und Guy Krneta. Inspiriert von der Szenerie liessen sie ihrer Phantasie freien Lauf. Es entstanden sieben vĂśllig unterschiedliche Geschichten. Diese Geschichten konnte man an einem Wochenende im Juni 2007 hĂśren — in jenem Hotelzimmer, in dem sie ihren Anfang ge­nommen haben. Den KopfhĂśrer am Ohr konnte man sich im Christoph Merian Verlag

Zimmer umsehen und in den Spuren lesen. Zur Vernissage erschien im Christoph Merian Verlag ein HÜr­ buch mit den Texten, gelesen von den AutorInnen. Es sind er­staunliche Geschichten entstanden. Sie erzählen von Liebe, Spi­ o­nage und Vergänglichkeit und erinnern uns daran, was Zim­ mernachbarn und Liebhaber verschweigen. Anna Ackermann (Hg), Gabriel Vetter, Guy Krneta, Christoph Simon, Daniel Zahno, Greis, Verena StÜssinger, RenÊ Schweizer

ZIMMER 21 . Christoph Merian Verlag Basel 2007 133


aporea. Lukas Meyer

aporea. Die Wirtschaft verändert sich. Immer vielfältigere, immer wie­­der veränderte Aufgaben müssen immer schneller und immer wirt­ schaftlicher bewältigt werden: Für Unternehmen eine Heraus­ forderung. Um sie zu meistern, sind MitarbeiterInnen gefragt, die den flexiblen und kooperativen Umgang mit Veränderungen beherrschen. Die interaktive Lernsituation aporea. greift betriebliche Span­

learning on emotions

nungsfelder auf, die den Umgang mit Veränderungen direkt be­­einflussen, und schafft unter gezielter Verwendung audiovisu­ eller Medien einen bewussten Umgang mit Veränderungen am Arbeitsplatz. Besonderer Wert wurde bei der Entwicklung der Lernmodule auf emotionale Lernerfahrungen gelegt. Die TeilnehmerInnen sol­lten in ein Lernerlebnis eintauchen und eine aktive Rolle darin einnehmen. aporea. wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Organisationspsychologie, der Pädagogik sowie einem inter­ disziplinären Team von kreativen Köpfen aus Informatik und Gestaltung durchgeführt.

www.aporea.ch

Change Management learning environment now available on http://learn.aporea.ch

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smartK Moritz Salathé

Man stelle sich einen Ort vor, an dem in einer Wissensgemein­ schaft konstruktiv Ideen gedeihen, Texte entstehen, Projekte starten, Community und Interaktion wachsen, Daten import­ iert⁄exportiert⁄publiziert⁄archiviert werden, Feedback und Be­wer­tung stattfinden, Diskussionen fruchten, Prozess–Visuali­ sierung und traffic–Statistik möglich sind, soziokulturelle Ei­ gendynamik Freiheit kennt. Die Arbeit smartK — where knowledge grows widmet sich der Optimierung von Kommunikationsprozessen in Bereichen webbasierter Dokumentationstechnologie und moderner In­ formationstransmission. Mit externen Partnern sollen konkrete Chancen für ein exemplarisches System erörtert werden, das die genannten Kommunikationsprozesse nicht nur ideal abbil­ det, sondern parallel dazu auch Interaktionen und Dialoge in einem Unternehmen fördert. Das Projekt smartK richtet sich an Unternehmen und Organisa­ tionen, die in Teams, in Netzwerken und in komplexen Struktu­ ren arbeiten, in denen Daten und Informationen entstehen, de­ren Anspruch es sein muss, sinnvolle, erfolgreiche und feh­ lerfreie Kommunikation zu gewährleisten.

www.smartK.ch 137


narrataCOM Jeannine Spozio

Wir kommunizieren tagtäglich in Geschichten miteinander. Mit Geschichten erklären wir die Welt und gestalten sie interessan­ ter und verständlicher. narrataCOM kombiniert die uralte Form des Geschichtenerzählens mit den Kommunikationsformen und –formaten unserer Zeit und entwickelt ein Instrument für die interne Kommunikation. Zusammen mit der Schweizerischen Post erarbeitet narrataCOM eine Kommunikationsplattform, die Erlebnisse und Er­ fahrungen der Mitarbeitenden in einer Umstrukturierung sam­ melt, inszeniert und publiziert. Dabei interessieren gerade jene ­Erfahrungen, Befindlichkeiten, Hoffnungen, Befürchtungen und Wünsche, die im regulären Arbeitsprozess keinen Platz haben, die aber für Zufriedenheit und Motivation eine grosse Rolle spielen. Ein Testlauf prüft das konzipierte Kommunikationsinstru­ment in der Praxis auf sein Potenzial, einen Dialog auszulösen, Hier­ archien aufzubrechen und Interaktionen zu ermöglichen.

www.narratacom.ch

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METAMORPHOSEN Cluster 4

Me|ta | mor | pho | se die; -, -n [lat. metamorphosis < griech. metamórphosis, zu: metá= ver- u. morphe= Gestalt]: Formveränderung, Gestaltwechsel, Umbildung, Umformung, Umgestaltung, Verwandlung; (bes. Med.): Gestaltwandel.

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SUN_D Jonas Burki

SUN_D entwickelte das Konzept eines zukunftsweisenden Sys­ tems der Bildprojektion, das auf der mechanischen Manipu­ lation von Licht und Schatten einer bestehenden Lichtquelle basiert. SUN_D kommt ohne Screens und energieraubende Beamer–Methoden aus und bedient sich ausschließlich be­ stehender Lichtquellen – im öffentlichen Raum etwa des Son­ nenlichts. Auf sinnliche und innovative Weise verbindet SUN_D Information und Kunst, wodurch die natürliche Neugierde der BetrachterInnen geweckt und so ihre Aufmerksamkeit gewon­ nen wird. Durch die angewandten einfachen Mechanismen kann der Entstehungsprozess der projizierten Information nachvoll­ zogen werden. Auf wirkungsvolle wie unaufdringliche Weise heben sich die mit SUN_D dargestellten Botschaften aus der alles überschwemmenden Informationsflut ab. SUN_D ist Gewinner des Ideenwettbewerbs [the next idea] der Ars Electronica und zeigte die in Kooperation mit dem «futur­ elab» realisierte Diplomarbeit auf der Ars Eletronica 2007.

www.sun–d.ch

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rhythmus Raoul Flaminzeanu

rhythmus ist eine beobachtende Studie. Untersucht wird, wie eine von der Norm abweichende Tageseinteilung von Arbeits–, Freizeits– und Schlafblöcken die Gruppendynamik und das Pro­ blemlösungsverhalten im Kreativbereich beeinflusst: Welcher Rhythmus wäre ideal? Drei Teams mit je 3 Probanden wurde die gleiche Aufgabe ge­ stellt, die während einer Workshop–Woche voneinander unab­ hängig zu lösen war, wobei jedes Team einer anderen Einteilung der Arbeits–, Freizeits– und Schlafrhythmen folgte. Alle Teams wur­den während ihrer Arbeit von Studierenden des Soziologi­ schen Instituts der Universität Basel beobachtet, um Rück­ schlüsse auf die Effizienz, die Qualität der Resultate und auf die persönliche Lebensqualität in Abhängigkeit zum Arbeitsrhyth­ mus zu ziehen. Die Untersuchung ist nicht nur als Soziologie– und Managment–Studie von Bedeutung, sondern auch als eine Studie im Feld der experimentellen Gruppenpsychologie. Das Resultat der Stu­die soll das Bewusstsein für alternative Kreativprozesse und von Arbeitsabläufen in zeitlich begrenzten Projekten fördern.

www.rhythm–us.ch

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globâle Sarah Frey

Ziel von globâle ist es, die Basler Bevölkerung für die Verständi­ gung zwischen den Kulturen zu sensibilisieren. Von Kunstschaf­ fenden und⁄oder MigrantInnen gestaltete Schaufenster sollten den BaslerInnen im wahrsten Sinne des Wortes einen Einblick in andere, fremde Kulturen geben. Kunst und Gestaltung sind die Medien der Kommunikation, sie übernehmen die Vermitt­ lung von Inhalten. So wurde die sinnliche Wahrnehmung eines jeden Betrachters angesprochen. globâle will das Nachdenkens über eigene und fremde Identität spontan hervorrufen und so das Verständnis für ausländische Nachbarn fördern. Um möglichst viele Wahrnehmungsebenen an­zusprechen, setzten wir die Gestaltung der Schaufenster in eb­en­so vielfältiger Weise um. Es wurden sowohl visuelle Medi­ en wie Textmedien eingesetzt, szenografische Mittel sind eben­ so vertreten wie solche der bildenden Kunst, der Fotografie oder des Films. globâle konnte bereits mehrere Stadtspaziergänge mit interes­ sierten Basler und Baslerinnen zu den einzelnen Schaufenstern erfolgreich durchführen.

www.expo–globale.ch

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en Fitnessgeräten können Sie ihr eigenes Musikstück kreieren. Die Intensität Geschwindigkeit mit der Sie die Geräte bedienen wird registriert und in Echtin Musik umgewandelt. Jedes Fitnessgerät entspricht einem Element der k.

mieren Sie sich jetzt: www.RhythmNmove.com

RhythmNmove Christoffel Gehring

Über die Hälfte der Weltbevölkerung wohnt heute in Städten. In

healing implement

dieser verdichteten Lebensform gibt es immer weniger Beweg­ ungsräume, die nicht von Hektik geprägt sind, sondern der kör­ perlichen Fitness dienen. Neue Konzepte zur Behebung dieses Bewegungsdefizites sind gefragter denn je.

rider

Durch die Verbindung von Bewegung und Musik will Rhythm­ Nmove dazu einen Beitrag leisten, denn jede Bewegung, und sei­ sie noch so einfach, kann in Musik übersetzt werden. Fünf Fitnes­sgeräte aus China werden durch die Verbindung von Mu­ siksoftware und Elektronik erweitert.

moment waist machine

irwalker

Über die technische Aufgabe hinaus untersucht das Projekt die Interaktion zwischen einander unbekannten Menschen, die sich über Bewegung und Musik kennenlernen. Inspiriert wurde RhythmNmove von China, dem Mutterland der Bewegungslehre. Dort stehen staatlich finanzierte, einfach zu be­dienende Fitnessgeräte im öffentlichen Raum allen Leuten jederzeit zur Verfügung. Projektziel ist es, diese Praxis mit den von RhythmNmove erweiterten Fitnessgeräten auch für die Schweiz anzuregen. rhythmNmove

elliptical crosstrainer

www.rhythmnmove.com

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fitLAB Julie Labhardt

Körperliche Fitness ist heute ein zentrales Thema. Überall bege­ gnen wir neuen Konzepten, Trainingsformen und Ratschlägen. Diesen Boom erfahren zur Zeit auch Consumertechnologien: Über 90% der Schweizer besitzen ein Mobiltelefon, 61% der Haus­halte hatten bereits 2004 Zugang zum Internet. Und wie viele P­e­r­so­nen haben wohl jetzt gerade einen iPod gekauft oder ge­ schenkt bekommen? fitLAB will diese Consumertechnologien in ein neues, webbasiertes Trainingskonzept integrieren. www.fitness–manager.ch ist ein online–tool, das den sportbe­ geisterten Kunden beim Training unterstützt. www.fitness–ma­ nager.ch bietet viele nützliche Tipps und Tricks und vor al­lem einen umfangreichen Übungskatalog. Die Übungen können als Video- oder Bildersequenz auf den iPod geladen, auf dem Mo­ biltelefon gespeichert oder als pdf ausgedruckt werden. Als weiteres Projekt entsteht der Prototyp eines online–games, das mit einem Fitnessgerät (Hometrainer) verknüpft ist. Ziel der Verbindung ist es, einen spielerischen Anreiz zu schaffen und so mehr Spass am Sport zu wecken. Wie dieser Prototyp entstand, ist auf www.fitlab.ch dokumen­ tiert.

www.fitlab.ch, www.fitness–manager.ch 151


inbetween Besim Neziri

inbetween steht zwischen Kosovo und der Schweiz. Mit mein­ em Projekt wollte ich Entwicklungsmöglichkeiten in Kosovo untersuchen und durch Verknüpfungen zur Schweiz ins Rollen bringen. Welche Aufbaumodelle für europäische Nachkriegs­ gebiete sind vor Ort einsetzbar und wirkungsvoll? Welche Ini­ tiativen gibt es, um das dortige Aufbruchspotential zu nutzen und umzusetzen? Wie lässt sich in einer CH–KS–Partnerschaft die gesuchte nachhaltige Aufbauwirkung in Kosovo auslösen und umsetzen? inbetween ist keine Anleitung für den Wiederaufbau nach dem Krieg. Das Projekt zeigt vielmehr Ansätze, zeigt, wo der Fokus liegen sollte und wo auch ein ‹einfacher Student› etwas be­ wegen kann. Das mache ich anhand eines Produktes von ­in­be­tween, dem Pixelshop, deutlich. In diesem Webshop kann man ein Bild uploaden, das in ein Stickmuster umgewandelt und von einer Stickerin in Kosovo gestickt wird.

www.inbetween–ks.ch

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bionicprocess Philipp Reinauer

bionicprocess ist ein Buchprojekt und beschäftigt sich mit der Neugestaltung von Prozessen im Bereich der Organisationsund Projektplanung. Führungs- und Geschäftsstrukturen von Unternehmen werden analog zu natürlichen Prozessen verstan­ den, nach dieser Massgabe analysiert und die Umsetzungs­ möglichkeiten von Veränderungen entsprechend überprüft. Die Übertragung von Prozessformen aus der Natur wird Organi­ sationsbionik genannt. Die Organisationsbionik ist das über­ greifende Arbeitsfeld von bionicprocess. Im Wesentlichen un­ tersucht das Projekt Formen kollektiver Intelligenz und insbe­ sondere der Selbstorganisation von Schwärmen. Bei der Schwarmintelligenz interagieren individuelle Einheiten mit relativ beschränkter ‹Speicherkapazität›: Es entstehen Si­ tuationen, die ein einzelnes, höher entwickeltes Individuum mit der gleichen Summe an ‹Speicherkapazität› in der 20-fachen Zeit nicht bewältigen könnte. Das Buchprojekt verbindet die Schlussfolgerungen und For­ schungsarbeiten von Expertinnen und Experten aus den unter­ schiedlichsten Fachrichtungen zum Thema Organisationsbionik im Sammelband bionicprocess. Dieser erscheint voraussicht­ lich im April 2008.

www.bionicprocess.ch 155


bridging Jinglei Zhang

Einfach strukturierte Kommunikation zwischen unterschiedli­ chen Kulturen funktioniert heute meist problemlos. In komplex­

eren Konstellationen jedoch ­— zum Beispiel in Geschäftsbezi­ ehungen — können Missverständnisse sehr viel Geld und Ver­ trauen, manchmal ganze Existenzen kosten. Für diese anspruchsvollen und riskanten Beziehungen will bridging sensibilisieren und erarbeitete Werkzeuge, die das Kommunikationsverhalten zwischen den jeweiligen Partnern verbessern und kulturell angemessen gestalten. Der Fokus liegt dabei auf dem chinesischen und westeuropäischen Kulturkreis, insbesondere auf Nordchina und der Schweiz. In Video-Interviews wurden die positiven wie negativen Erfah­ rungen gesammelt, die von Unternehmen und Selbständigen im Austausch zwischen der Schweiz und Nordchina bereits ge­ macht werden konnten. Die mit der Evaluation von Wissen und Er­­fahrung entstehenden Überlegungen zum interkulturellen ABC wurden in einem Magazin als Printprodukt zusammenge­ fasst und publiziert. Das Netzwerk bereits bestehender Partner­ schaften wird online dargestellt und kann von den Projektpart­ nern von bridging genutzt werden.

www.bridging.ch


«HyperPhilosophy»

Mischa Schaub

zu dürfen.

Die Entwicklung zur postindustriellen Gesellschaft eröffnet beweglichen Organisationen und Personen viele Türen, denn frische Abläufe, Inhalte, Zielsetzungen und Werkzeuge sind für Arbeit und Bildung angesagt. HyperWerk hat sich der postindustriellen Gestaltung, der Gestaltung von Prozessen verschrieben; das heisst für uns, auch in Zukunft aus Zufällen und Fehlern zu lernen, um weitere Zufälle und Fehler erfahren


B5 STRATEGISCHE PROJEKTE AM HYPERWERK

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salm2 eine Plattform für internationale Projekte

salm2, ein Hochschulverein mit Partnerinnen aus der Schweiz,

Nachdem salm2 bereits mehrere Projekte durchgeführt hat,

Frankreich und Deutschland. Der Name salm2 wurde nach dem

darunter das Hochschulprojekt jungle2, läuft inzwischen die Ar­-

Fürstentum Salm–Salm in den französischen Vogesen gewählt.

beit an acar2 auf Hochtouren: acar2 ist ein Netzwerk von Hoch-

Die Hauptstadt dieses Fürstentums war Senones.

schulen, Handwerksinitiativen und Unternehmen, das eine Aka­

Diese feudale Phase wurde von der Textilindustrie abgelöst,

demie zur Zukunft des Handwerks aufbaut. Dieses Projekt wur­

und in Senones wurden das Kloster und seine Bibliothek zum

de im Herbst 2007 an der Ars Electronica in Linz vorgestellt.

Textilwerk umfunktioniert. Anfang der 90er Jahre kollabierte die Industrie. Heute ist Senones eine wirtschaftlich bedrängte Kleinstadt mit hoher Arbeitslosigkeit. Für HyperWerk ist die gegenwärtige Situation von Senones paradigmatisch für viele Regionen nicht nur in Europa. salm2 ist daher vor allem eine Plattform für Projekte zur Entwick­ lung postindustrieller Szenarien. Der Verein hat die gesamte Ab­tei für zwanzig Jahre zum symbolischen Mietpreis von 100 Euro im Jahr fest gemietet, HyperWerk hat dort seit 2002 eine Ar­­beitswohnung und unterhält seit 2005 ein Workshop-Hotel, das auch von Studierenden und Dozierenden anderer Institute oder Hochschulen gemietet werden kann. Wichtig ist dabei das Anliegen, sich in Senones mit den vielfältigen Fragen postin­ dustrieller Gesellschaften zu befassen. — HyperWerk nutzt das Kloster in Senones seit mehreren Jahren sowohl für eigene Workshops wie auch für die Durchführung von Assessments. 162

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acar2 Wenn die Post abgeht

Manchmal wird ein Kind ja grösser, klüger und schöner als seine

2008 und 2009 wollen wir unsere Erkenntnisse zum Aufbau

Eltern, und so könnte das gute alte HyperWerk auch bald von

einer innovativen Produktionsplattform verdichten, mit welch­

acar2 überholt werden. Im dynamischen Projektverlauf werden

er handwerklich orientierte AbsolventInnen von Designhoch­

drei Entwicklungsphasen erkennbar:

schulen ihre Entwürfe im Web vermarkten können. Dazu wer­

2001 bis 2005 haben wir über die Gründung einer Handwerks­

den wir das Handwerk als Entwurfsmethode, als wertorien­

akademie nachgedacht, welche sinnliche Qualitäten manueller

tierte Haltung und als Einzelstück-Fertigungsmethode nutzen,

Produktionsformen um das Potenzial der Digitaltechnologie er­­-

was wir im Kontext neuer technologischer, ökonomischer und

weitern sollte, wie beispielsweise Interaktion oder die »smart

ökologischer Rahmenbedingungen versuchen wollen. Kompro­

materials”. Von zahlreichen Aktivitäten abgesehen, wurden zu

misslos werden wir die Rollen von Verkauf, Konsum, Produkti­

acar2 bereits zwei Diplomarbeiten geschrieben und viele Work­

on und Design umgestalten und erproben und dabei vielleicht

shops mit Gewerbeschulen durchgeführt.

sogar das ritualisierte Prinzip einer Diplomshow zur jährlichen

2006 und 2007 haben wir eine Machbarkeits- und Lückenstudie

Herbstkollektion verwandeln, welche die Konsumentin im Web

zu acar2 durchgeführt und in unserem Medienkloster in Sen­

besuchen und an ihre Wünsche angepasst in unserem teilau­

ones die Infrastruktur für die werkstattorientierte Seminar­

tomatisierten Produktionszentrum via Paypal bezahlen und

arbeit aufgebaut. Viele Partner, Gespräche, Interviews, Work­

bestellen kann.

shops und Prototypen haben unser ursprüngliches Schulgrün­ dungsvorhaben hin zur vernetzten, dezentralen Metainstitution weiter entwickelt. Dieses Netzwerk soll für vorhandene Infra­ strukturen, Fähigkeiten, Vermittlungsformen und gewachsenes Wissen keine Konkurrenz sein. Es will diese vielmehr ergänzen. Diese Arbeitsphase wird im Herbst mit unserem Auftritt an der Ars Electronica und einer Publikation über die Arbeit, Konzepte, Initiativen und Projekte von acar2 abgeschlossen. 164

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HyperTheorie Eine Navigationshilfe

Hier geht es um Anhaltspunkte zum Weiterdenken und Nach­

erkennenden Tun des Beobachters, die Verwendung von Be­

fra­gen, nicht um meterweise Copy–Pastes aus Wikipedia oder

griffen in Klammern zeigen dies auf, indem das dort Stehende

um eine zudefinierte Begriffslandschaft. — Die Begriffs-Erläu­

als Sprachkonvention markiert wird.

terungen ohne Autorenangaben stammen von uns.

Autopoiesis «An autopoietic system is organized (defined as a

Bottom-Up «Wenn eine Planung ‹von unten nach oben› erfolgt,

unity) as a network of processes of production (transforma­tion

bedeutet dies, dass analytisch die einzelnen Details (Aufgaben,

and destruction) of components that produces the compon­

Arbeitspakete) betrachtet und bewertet werden, um dann

ents that: (1) through their interactions and transformations

durch Integration und Aufsummierung das Gesamtergebnis

con­tinuously regenerate and realize the network of processes

zu erhalten. Der Vorteil einer ‹Bottom–Up–Planung› besteht in

(relations) that produced them; and (2) constitute it (the ma­

der grossen Genauigkeit und der Planungssicherheit. Dem ste­

chine) as a concrete unity in the space in which they exist by

hen der Nachteil des grossen Aufwands und die meist grosse

specifying the topological domain of its realization as such a

Unsicherheit über die tatsächlichen Details entgegen. — Aus­

network.» (Francisco Varela, Principles of Biological Autonomy,

serhalb des Projektmanagements wird ‹Bottom–Up› auch für

New York 1979, S.13)

Organisations­entwicklungsprozesse verwendet, die nicht durch

Die in Klammern stehenden Begriffe sind keine Alternativen, wie

die Führungsebene initiiert und getragen werden, sondern von

sie manchmal in Manuskripten zusätzlich festgehalten wer­

den Mitarbeitern ‹nach oben› getragen werden.» (Georg Anger­

den, bevor schliesslich die Entscheidung für den einen oder

meier, Hg, Projektmanagement–Lexikon, München 2005.) — Der

anderen Begriff gefallen ist. Varela wendet diese Form immer

hier nur auf Organisations– und Managementfragen bezogene

dort an, wo er auf sprachliche Konventionen hinweisen möchte,

Ausdruck interessiert uns auf konzeptionell breiterer Ebene,

die getroffen wurden, um das von ihm Gesagte begrifflich zu

zum Beispiel als bottom–up–Intelligenz und als ein Aspekt des

charakterisieren. Im Grunde nämlich existiert Realität nur im

neuen Jahresthemas Elementar.

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Interaktionsleitung war die bei der Gründung von Hyper­

rischen Organ verbunden sind, das mit seinen Signalen auf die

Werk 1999 vom BBT in Bern definierte Berufsbezeichnung:

Effektoren zurückwirkt. Es ist diese zirkuläre Organisati­on, die

«Eidg. Dipl. Interaktionsleiter⁄in FH». Damit wurde die im Studi­

die kybernetischen Systeme von anders organisierten Syste­

enverlauf erworbene Kompetenz bezeichnet, die in der projekt-

men unterscheidet. Erst Norbert Wiener hat den Begriff ‹Kyber­

bzw. themenbezogenen Zusammenstellung multidisziplinärer

netik› in den wissenschaftlichen Diskurs wieder eingeführt...»

Teams zur Lösung einer Aufgabe besteht, welche sich aus einem neuen Verständnis der jeweiligen Ausgangslage ergibt. Die Fä­

Norbert Wiener: «Das Verhalten derartiger Systeme könnte als

higkeit zur Interaktionsleitung ist nach wie vor die Schlüssel­

eine Anweisung zur Erreichung eines Ziels interpretiert wer­

qualifikation, die am HyperWerk vermittelt wird. Von Beginn an

den...»

ging es am HyperWerk also weder um ein rein technologisches Verständnis von Interaktion (‹interaktive Medien›) noch um die

Margaret Mead: «Als Anthropologin haben mich die Auswir­

blosse Optimierung traditioneller Strategien. Im Mittelpunkt

kungen der Theorien der Kybernetik auf unsere Gesellschaft in­

der Ausbildung steht bis heute die Fähigkeit, das Potenzial von

teressiert. Ich beziehe mich dabei nicht auf Computer oder die

Prozessen zu erkennen und für die Gestaltung postindustriel­

elektronische Revolution als solche oder das Ende der Abhän­

ler Realitäten einzusetzen. Dabei gilt: Dynamische Verhältnisse

gigkeit des Wissens von der Schrift... Insbesondere möchte ich

bedürfen beweglicher Strategien. Die analytischen Fähigkeiten,

auf die Bedeutung der interdisziplinären Begriffe hinweisen,

die zur Beurteilung der jeweiligen Ausgangslage und damit zur

die wir anfangs als ‹feed-back›, dann als ‹teleologische Me­

Entscheidung darüber führen, welche Kompetenzen in einem

chanismen› und dann als ‹Kybernetik› bezeichnet haben – eine

Team vertreten sein oder welche gesellschaftlichen Kräfte zu­

Form interdisziplinären Denkens, die es den Mitgliedern vieler

sammengeführt werden sollen, sind wesentlicher Teil der Aus­

Disziplinen ermöglicht hat, miteinander in einer Sprache zu

bildung am HyperWerk.

kommunizieren, die alle verstehen konnten.»

Kybernetik Heinz von Foerster: «Wie im allgemeinen bekannt

Gregory Bateson: «Kybernetik ist ein Zweig der Mathematik, der

ist, spricht man von Kybernetik, wenn Effektoren, wie z.B. ein

sich mit den Problemen der Kontrolle, der Rekursiviät und der

Motor, eine Maschine, unsere Muskeln usw. mit einem senso­

Information beschäftigt.»

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Stafford Beer: «Kybernetik ist die Wissenschaft von der effek­ tiven Organisation.»

Prozessuale Gestaltung, Prozessgestaltung Die tradierte Vorstellung von Gestaltung ist dingfixiert. Prozessuale Gestal­ tung jedoch geht davon aus, dass der Gebrauch von Erzeug­

Gordon Pask: «Kybernetik ist die Wissenschaft von vertret­ baren Metaphern.»

nissen integraler Bestandteil von Gestaltung selber sein muss. Damit übersteigt dieses Verständnis die bisherige Vorstellung, gelungene Gestaltung von Produkten zeige sich in deren Kon­

Heinz von Foerster: «Es scheint so, dass Kybernetik für die unter­

sum. Prozessuale Gestaltung denkt Entwurf, Erzeugung und Ge­

schiedlichsten Leute etwas ganz verschiedenes bedeutet, was

brauch zusammen. Dies eröffnet völlig neue Dimensionen der

jedoch durch den Reichtum ihrer begrifflichen Grundlagen be­

Gestaltung, indem die Adressaten (die ‹Verbraucher›) als eine

dingt ist. Und das ist gut so, da die Kybernetik ansonsten zu

eigene Gestaltungsmacht mitkonzipiert werden: Das Erzeug­nis

einem stumpfsinnigen Exerzitium würde...»

entsteht so erst im Gebrauch, der wiederum auch das Erzeug­

(Alle Zitate nach: Heinz von Foerster, KybernEthik, Merve Berlin

tet Wahrnehmen, Erkennen, Verstehen und Entwerfen, stellt an

nis verändert: Gebrauchen heisst Verändern, und dies beinhal­ 1993, S. 61–63)

die Gebrauchenden Denk– und Handlungsansprüche. — ‹Pro­ zessgestaltung› ist ein kürzerer Ausdruck zur Kennzeichnung dieser Position, wobei das Objekt der Auseinandersetzung auf

Postindustrielle Gestaltung Der Ausdruck selbst bringt

Prozesse selbst eingegrenzt ist.

bereits die Intention zum Vorschein: Die auf die Produktion von Gü­­tern und Waren gegründete Industriegesellschaft kollabiert

Systemtheorie Von ihrer Entstehung her betrachtet, muss

zusehends, Strategien zur Überwindung der aus ihr hervorge­

zunächst von Allgemeiner Systemtheorie gesprochen werden.

gangenen Probleme sind gefragter denn je. Solche Strategien

Dieser Ausdruck geht auf Ludwig von Bertalanffy (1901 – 1972)

sind jedoch mit den Kriterien der Industriegesellschaft nicht

zurück, der als erster versuchte, auf der Grundlage eines ganz­

mehr zukunftsfähig zu entwickeln, zumal sich auch die Grund­

heitlichen methodischen Denkens gemeinsame Gesetzmässig­

lagen von Gesellschaft mit der Verschiebung auf die Produkti­

keiten in biologischen, physikalischen und sozialen Systemen

on von Informationen radikal verändert haben.

zu finden und zu formalisieren. Ähnlich wie beim Begriff Kyber­

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Notizen

netik gibt es hier auch unterschiedliche Formen in der Anwen­ dung und Ausformulierung des systemtheoretischen Denkens, das sich in der Biologie ebenso zeigt wie in der Kybernetik selbst (die allerdings niemals ausdrücklich auf die Systemtheorie verwiesen hat) bis hin zur Soziologie von Niklas Luhmannn.

System⁄Umwelt «Die Differenz System⁄Umwelt ist der Aus­ gangspunkt der Luhmannschen Systemtheorie. Kein System kann unabhängig von seiner Umwelt gegeben sein, denn es entsteht dann, wenn seine Operationen eine Grenze ziehen, die das System von dem unterscheidet, was als Umwelt ihm nicht angehört: Kein System kann ausserhalb seiner Grenzen operieren (...). Ohne eine Umwelt, von der es sich unterschei­ det, könnte kein System bestimmt werden; das System muss ein autonomer Bereich sein, in dem besondere Bedingungen gelten, die sich einer Eins-zu-Eins-Entsprechung mit den Um­ weltzuständen entziehen (...).» (Claudio Baraldi, Giancarlo Corsi und Elena Esposito, GLU Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1997, S. 195-196)

to be continued

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Notizen

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Literaturliste Für lange Nächte und erleuchtete Tage

Diese Leseliste enthält Anregungen und repräsentiert auf gar keinen Fall alle Texte, die uns lieb und teuer sind. Publikationen

↓ Bateson, Gregory Ökologie des Geistes. Suhrkamp (stw 57 1) Frankfurt am Main 1981

von Autoren wie McLuhan, Watzlawik, Maturana, Bateson, von Foerster oder ähnlich berühmten Menschen sind ausserdem im Netz umfassend dokumentiert und kommentiert. ↓ Ars Electronica (Hg) Philosophien der neuen Technologie. (Jean Baudrillard, Hannes Böhringer, Vilem Flusser), Merve ­Berlin 2002

↓ Bateson, Gregory Geist und Natur. Eine notwendige Einheit. Suhrkamp (stw 691) Frankfurt am Main 1982 ↓ Bergson, Henri Die beiden Formen des Gedächtnisses. In: ders., Materie und Gedächtnis. Eine Abhandlung über die Beziehung zwischen Körper und Geist. Meiner Philosophische

↓ Assmann, Aleida ⁄ Assmann, Jan Das Gestern im Heute. Medien

Bibliothek Hamburg 1991, 68–80

und soziales Gedächtnis. In: Merten, K. u.a. (Hg), Die Wirklichkeit der Medien. Westdeutscher Verlag Opladen 1994, 114–140

↓ Byung–Chul Han Hyperkulturalität. Kultur und Globalisierung. Merve Berlin 2005

↓ Assmann, Jan Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. C.H.Beck München 2001 ↓ Baecker, Dirk Form und Formen der Kommunikation. Suhrkamp (stw 1828) Frankfurt am Main 2007

↓ Dammbeck, Lutz DAS NETZ — die Konstruktion des Unabombers. Edition Nautilus Hamburg 2005 (Buch und DVD) ↓ Düllo, Thomas ⁄ Liebl, Franz (Hg) Cultural Hacking. Kunst des Strategischen Handelns. Springer Wien New York 2005

↓ Baecker, Dirk ⁄ Kluge, Alexander Vom Nutzen ungelöster Probleme. Merve Berlin 2003 ↓ Baecker, Dirk (Hg) Schlüsselwerke der Systemtheorie. VS Verlag

↓ Esposito, Elena Soziales Vergessen. Suhrkamp (stw 1557) Frankfurt am Main 2002

Wiesbaden 2005

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↓ Flusser, Vilém Vom Namen. In: Vom Zweifel, edition flusser\01 Berlin 2006, 36-47 ↓ Flusser, Vilém Kommunikologie. Fischer Frankfurt am Main 1998 ↓ Flusser, Vilém Medienkultur. Fischer Frankfurt am Main 2005 ↓ Flusser, Vilém Design: Hindernis zum Abräumen von Hinder­nissen.

↓ Jullien, François Über die Wirksamkeit. Merve Berlin 1999 ↓ Jullien, François Der Umweg über China. Ein Ortswechsel des Denkens. Merve Berlin 2002 ↓ Jullien, François Vortrag vor Managern über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen. Merve Berlin 2006

In: Wurm, Fabian (Hg), Vom Stand der Dinge. Eine kleine Philosophie des Design. Steidl Göttingen 1993, 40–43

↓ Kleist, Heinrich von Über das Marionettentheater. In: Streller, Siegfried (Hg): Heinrich von Kleist. Werke und Briefe, Band 3. Aufbau Berlin und Weimar 1978, 473-480 (oder als Reclamheft)

↓ Foerster, Heinz von KybernEthik. Merve Berlin 1993 ↓ Foerster, Heinz von Wissen und Gewissen. Versuch einer Brücke. Suhrkamp (stw 876) Frankfurt am Main 1993

↓ Krämer, Sybille (Hg) Medien, Computer, Realität. Wirklichkeits-

↓ Foerster, Heinz von⁄Bröcker, Monika Teil der Welt. Fraktale einer

vorstellungen und Neue Medien. Suhrkamp Frankfurt a.M. 1998

Ethik – oder Heinz von Foersters Tanz mit der Welt. Carl-AuerSysteme-Verlag Heidelberg 2007

↓ Krausse, Joachim (Hg) Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde und andere Schriften. Fundus, Band 137, 1998

↓ Gladwell, Malcolm Blink! Die Macht des Moments. Campus Frankfurt⁄New York 2005

↓ Maturana, Humberto R. Biologie der Realität. Suhrkamp (stw 1502), Frankfurt am Main 1998

↓ Grau, Oliver⁄Keil, Andreas (Hg) Mediale Emotionen. Zur

↓ Maturana, Humberto R. ⁄Pörksen, Bernhard Vom Sein zum Tun.

Lenkung von Gefühlen durch Bild und Sound. Fischer Frankfurt

Die Ursprünge der Biologie des Erkennens. Carl-Auer-Systeme-

am Main 2005

Verlag Heidelberg 2002

↓ Hampe, Michael Erkenntis und Praxis. Studien zum Pragmatismus. www.phil.ethz.ch⁄people⁄hampe.de.html

↓ McLuhan, Marshall Understanding Media. The Extensions of Man. Introduction by Lewis H. Lapham. The MIT Press Cambridge, London, 1994

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↓ Pias Claus (Hg) Cybernetics — Kybernetik. The Macy-Conferences

↓ WWW Travestien der Kybernetik — Die Macy–Konferenzen

1946-1953. Band 1: Transactions⁄Protokolle. Band 2: Dokumente

und ihr Einfluss.

und Reflexionen. diaphanes Zürich 2003 und 2005

www.expolar.de⁄kybernetik ⁄dammbeck_v.html

↓ Pfeifer, Rolf ⁄Bongard, Josh how the body shapes the way we think. a new view of intelligence. The MIT Press Cambridge, London 2007 ↓ Schnitzler, Arthur Der Reigen. (zum Beispiel bei Reclam) ↓ Serres, Michel Die fünf Sinne. Eine Philosophie der Gemenge und Gemische. Suhrkamp (stw 1389) Frankfurt am Main 1998 ↓ Simon, Fritz B. Einführung in Systemtheorie und Konstruk­ti­vis­mus. Carl–Auer–Systeme–Verlag (Reihe Compact) Heidelberg 2007 ↓ Watzlawik, Paul Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn — Täuschung — Verstehen. Piper München 2005 ↓ Wilson, Frank R. Die Hand — Geniestreich der Evolution. Ihr Einfluss auf Gehirn, Sprache und Kultur des Menschen. J.G.Cotta’sche Buchhandlung Stuttgart 2002

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Publikationen von HyperWerk

Notizen

Verlag HyperWerk HGK FHNW

acar2: from artefact to actefact Redaktion: Felix Bossel, Ralf Neubauer, 2007 ISBN: 3–905693–05–4 translearn: learning from and for postindustrial times Herausgegeben von Angelika Overath, 2006 ISBN: 3–905693–03–8 nomadix: interaction on the move Herausgegeben von Angelika Overath, 2005 ISBN: 3–905693–01–1 rtrp — right time right place Herausgegeben von HyperWerk FHBB Verlag HyperWerk FHBB Basel, 2004 ISBN: 3–905693–00–3 Hypertool State of the Art 06⁄07 Redaktion: Felix Bossel, 2006 (ohne ISBN) State of the Art 05⁄06 Redaktion: Mischa Schaub Verlag HyperWerk FHBB, 2005 ISBN 3–905693–02–X

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Who Is Who S.187, Wer bei uns unterrichtet hat S.219, Wer zur Zeit am HyperWerk studiert S.229, Hypergeschichte S.255

C MIT WEM HYPERWERK ARBEITET


C1 WHO IS WHO AT HYPERWERK LEITUNGSTEAM STAFF

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«Teil der Welt»

Heinz von Foerster

Electrical Engeneering lernen, nicht ich!» — «Nein, nein, Sie müssen das machen!» Ich sage: «Na gut, also wenn ihr das machen wollt, soll einer von euch diesen roll call übernehmen.» Also einer macht den roll call; schreibt alle Namen auf. Ich dachte: «Das ist grotesk! Wir sind doch hier nicht in einer Mittelschule!»

Ein junger Mann zeigt auf und sagt: «Sie müssen zuerst einen roll call machen.» Ich frage: «Was ist ein roll call?» — ­«Sie müssen feststellen, wer in dieser Klasse ist.» Ich sage: «Warum soll ich fest­­ stellen, wer in dieser Klasse ist?» — «Ja, weil wir ein Zeugnis abgeben müssen, dass wir tatsächlich in dieser Klasse waren.» Ich sage: «Aber das interessiert mich doch nicht! Ihr wollt doch


Mischa Schaub Leitungsteam

Mischa Schaub ist Leiter von HyperWerk. Nach einer Bild­­hau­erausbildung an der SfG Basel und der Kunstakademie Düsseldorf schloss er 1978 sein Studium mit einem Master of De­sign am Royal College of Art ab. Von 1979–83 gewann er Berufs­ erfahrung als angestellter Designer: Uhrendesign bei Omega, Corporate Identity Design bei Z&L, Zürich. 1983–95 ­ war er Geschäftsführer der D AG und entwickelte 13 Patente. ­1988 veröffentlichte er «Kreative Entwurfsarbeit am Computer», ­um dann 1992 mit «Code_X: Multimediales Design» die Grund­lage für HyperStudio und HyperWerk zu legen. Von 1990–92 baute er das Institut für Bildmedien am ZKM in Karlsruhe auf. Seit 1992 ist Mischa Schaub Dozent an der FHNW, wo er ­seit 1993 als Geschäftsführer von HyperStudio und seit 1999 ­als ­Abteilungsleiter von HyperWerk wirkt. Er ist Präsident des Hochschulvereins salm2.

mischa.schaub@fhnw.ch

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Catherine Walthard Leitungsteam

Prof. Catherine Walthard studierte an der SfG Basel und am Pädagogischen Institut Basel das Fach Lehramt für Bildende Kunst. Sie war viele Jahre als Lehrerin und Dozentin im Bereich ­Gestaltung tätig, arbeitete freischaffend als Kostümbildnerin­ für das Theater Basel, konzipierte und realisierte Künstler­aus­ stellungen für die ART Basel, jurierte in zahlreichen ­Kunst- und Hochschul-Kommissionen. Von 1993–1999 für HyperStudio als Art–Directorin mit zahlreichen preisgekrönten CD–Rom-­Pro­­duktionen aktiv, ist sie heute am HyperWerk für den ­ Bereich Design verantwortlich und stellvertretende Institutsleiterin. ­Neben ihrer Dozententätigkeit am HyperWerk hält sie auf inter­­nationaler Ebene Vorträge, veranstaltet Workshops und ­Se­minare. In zahlreichen Publikationen tritt sie als Illustratorin und mit Textbeiträgen auf.

catherine.walthard@fhnw.ch

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Max Spielmann Leitungsteam

Prof. Max Spielmann studierte Medizin in Basel. Er war zunächst als Berater für Gesundheitsökonomie, Informatik und Kommuni­kation tätig, arbeitet seit 1987 im Bereich Industrieund ­ Dokumentarfilm, hatte viele Jahre ein eigenes Tonstudio (ElephantChateau) für Musikproduktion und Vertonung und ­be­­fasst sich seit 1990 mit interaktiven Medien. Er arbeitete ­­ab 1995 im HyperStudio, ist seit 1999 am HyperWerk.

max.spielmann@fhnw.ch

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Regine Halter Leitungsteam

Prof. Dr. Regine Halter studierte Medienwissenschaft, Philo­so­ phie und Politik. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete ­­sie mehrere Jahre als Theaterdramaturgin am Schauspiel Frank­furt ­am ­Main und war Dozentin an der Universität Frankfurt am ­Main. Sie sammelte umfangreiche berufliche Erfahrungen als ­Journalistin, war Redaktionsmitglied von «frauen und ­film», ­Berlin. ­­Vor ihrer Tätigkeit zunächst für HyperStudio (ab 1997), inzwischen für HyperWerk (seit 2000), war sie Programm­direktorin und Leiter­ in der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Werkbunds, für den sie zahlreiche Ausstellungen ­und ­internationale Symposien zu Architektur, Planung, Design und­­ ­zur Gestaltung im Informationszeitalter konzipierte ­­ und ­ realisierte. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahl­reicher ­Publi­kationen.

regina.halter@fhnw.ch

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Andreas Krach Leitungsteam

Andreas Krach absolvierte nach dem Abitur eine Tischlerlehre und studierte von 1995–2002 Architektur und Medien­ge­stal­tung an der Bauhaus-Universität Weimar. 1990–2000 war er Artist ­­in Residence am ZKM in Karlsruhe. Bevor er 2004 ans Hyper­Werk kam, wo er den Bereich Technologie leitet, arbeitete er ­ von 2002–­­­­­2004 freiberuflich im Bereich interaktiver Medien.

andreas.krach@fhnw.ch

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Anka Semmig Leitungsteam

Anka Semmig studierte in Tübingen und Uppsala Rhetorik, ­Ska­n-

­dinavistik und empirische Kulturwissenschaft sowie ­­Päda­­­­­­­­­­­­­­gogik

mit Schwerpunkt Personalentwicklung. Sie sammelte Berufser­ fahrung als Texterin und als freiberufliche Trainerin für Kommunikation und kreative Problemlösung, ­danach konzi­pierte sie EU–Projekte und Bildungsmassnah­­men.­ ­­Für ihre ­Magisterarbeit leitete sie in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und LKW–­Fa­h-

­rern der Robert Bosch GmBH ein Ideen­findungsprojekt zur Op­ti­mierung des Arbeitumfelds. ­­Ihre ­bisherigen Arbeitschwerpunk­ te lagen in der Kreativitäts­forschung, der Gestaltung von Verän­ derungsprozessen und ­­­­­­­­­­­­­­ in der Frage, wie durch Sprache gehandelt wird. Anka Semmig ist seit September 2007 Mitglied im Leitungs­team von HyperWerk.

anka.semmig@fhnw.ch

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Sabine Fischer Modulleitung manage!

Sabine Fischer ist seit 2001 in freier Mitarbeit als Gastdozentin und Leiterin des Moduls manage! am HyperWerk anzutreffen. Sie ist Medienberaterin in Deutschland und der Schweiz, wo sie ­Unternehmen aller Branchen im Einsatz von Medien berät. ­­Seit 1995 beschäftigt sie sich intensiv mit digitalen Medienformaten, deren Aufbereitung und Vermarktbarkeit, sowie mit Medien­ automation. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen zum «trans­dis­­­­­­­­­­zipli­ nären Management» in Medienentwicklung und Kommunikation sind die Grundlage ihrer Lehrtätigkeit an Hochschulen in Deutschland (Berlin) und der Schweiz (Basel und Bern). 2004 er­hielt Sabine Fischer den Grimme Online Award TV für das Informationsangebot zum Film Stauffenberg (ARD). Im Februar­ 2007 wurde sie in das Bundespräsidialamt als Beraterin zu ­Fragen der politischen Implikation von digitalen Lebens­welten bestellt.

fischer@collective-intelligence.com

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Katrin Wichert Grafik

Karin Wichert hat Grafik–Design an der FH Darmstadt studiert ­­­­­­­­­ und 1997 mit Diplom abgeschlossen. 1998 arbeitete sie für ­A s­sorted Images und 2000 für Abrahams in London.­ ­­An­­­schlies­send ­­ be­gann sie in Basel am HyperStudio ­ als ­ Grafikerin, war ­zunächst ­Projektassistentin und ist ­in­zwischen­ ­wissen­schaft­-liche ­Mitarbeiterin am HyperWerk. ­­Sie ­sammelte ­Erfahrungen in den Bereichen Corporate ­Design, Buch­gestaltung, Typografie, der Gestaltung von ­Filmtiteln, ­Orien­­tierungssystemen und im Webdesign. ­­Sie ist am ­Hyper­-­­Werk als Webadministratorin, ­Pro­jektmentorin ­­­im Bereich ­V isuelle ­Gestaltung sowie als Modulas­ sistentin ­tätig und ­lei­­­tet zusammen mit Catherine Walthard die SIGDES.

karin.wichert@fhnw.ch

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Daniel Hug Forschung

Daniel Hug war als UNO im ersten Jahrgang von HypeWerk dabei und hat noch während des Studiums im KTI–Forschungs­­­projekt HyShop mitgearbeitet. Nach seinem Diplom­ als ­Interaktions­­­­leiter übernahm er die Projektleitung im EU–Forschungs­­projekt ­ShopLab und dessen Nachfolgeprojekt smoove.­ Zur Zeit ­betreut er das Projekt acar2, das eine ­A kademie für die Zukunft des Handwerks konzipiert und aufbaut. ­Daniel Hug ­arbeitet ­ausserdem an der Hochschule für ­Ge­staltung und Kunst in ­Zürich, ­wo er den Schwerpunkt Audio in der Vertiefungsrichtung IAD ­in den Berei­ chen Interaktions– und Gamedesign leitet.

daniel.hug@fhnw.ch

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Thomas Bruhin Verantwortlicher IT

Thomas Bruhin unterrichtet seit den Anfängen von HyperWerk als Gastdozent im vielfältigen Arbeitsbereich der Web­pro­grammierung. Im vergangenem Jahr übernahm er am Hyper­­Werk den durch den FHNW–Zusammenschluss neu ­ge­­-schaffenen Posten des ICT Second Level Supports. In dieser Funktion ­betreut, ­ko­ordiniert und vertritt er die HyperWerk–­IT–Anliegen gegenüber der FHNW. Ausserdem ist Thomas Bruhin als Fachlehr­kraft am Berufbildungszentrum in Olten (ge­stalterische und ge­­sund­heitlich–soziale Berufsmaturität) angestellt und leitet hauptamt­ lich seine eigene OneManShow–Firma, ­in welcher er Webprojekte und Internet–Auftritte von ganz ­klein bis ziemlich gross realisiert und betreut.

thomas.bruhin@fhnw.ch

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Martin Schaffner Videocoaching

Martin Schaffner arbeitet seit 1999 als Videocoach am Hyper­ Werk. Nach dem Studium des AV Design an der SfG Basel ­ar­beitete er als Videokünstler, Produzent von Musikclips und als Filmer in der Schweiz wie im Ausland. 1995 bildete er sich am HyperStudio weiter zum Designer interaktiver Medien ­und wurde danach gleich als Videoproduzent am HyperStudio ­ an­ge­stellt, später am HyperWerk als Assistent.

martin.schaffner@fhnw.ch

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Rasso Auberger Technik und Caretaker

Rasso Auberger besuchte in Basel die Bildhauerklasse an der ­ SfG unter der Leitung von Jürg Stäuble und Guido ­Nussbaum. Seit 1999 stellt er in Galerien und öffentlichen Räumen der ­Region aus. Er ist 2000 zum HyperWerk gekommen, wo er ­diverse administrative Aufgaben wahrnimmt, aber vor allem ein funktionier­ endes Hard– und Softwarelager aufgebaut hat, das er leitet. Sein ständiger Begleiter ist Paco, ein mittlerweile sechsjähriger und bisher als Mischlingshund verkannter Black British Standard, des­sen besondere Begabung im suchen von Wurstbroten, Schwanz­ wedeln und charmanten Einfordern von diversen Streicheleinheiten liegt.

rasso.auberger@fhnw.ch

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Martin Sommer Hausdienst

Martin Sommer wuchs in Münster wo wie in Friedrichshafen auf, mach­te zuerst eine Ausbildung zum Koch. Bis 1992 arbeitete ­er in verschiedenen Anstellungen und selbständig — Restaura­ tion und Galerie — in der Gastronomie. 1992 machte er in Freiburg i.Br. eine Ausbildung zum Werbekaufmann und arbeitete für verschiedene Verlage und Werbeagenturen. Seit 2003 arbeitet er am HyperWerk.

martin.sommer@fhnw.ch

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Elena Mores Administration

Elena Mores hat eine Ausbildung zur kaufmännischen An­ge­ stellten absolviert und ging danach ins Ausland, nach ­Schottland und Frankreich, war Skipperin auf einer Zwei­mast-Segeljacht im Mittelmeerraum, bekam als Hotel–Angestellte wieder festen Boden unter den Füssen und betreute an­schliessend in Paris und Teheran zwei Jugendliche. Sie wurde, nach einem Zwischen­spiel als kaufmännische Angestellte, in Norditalien als Antikschreinerin angelernt und ging dann nach Basel, wo sie erneut im Bereich Administration und Rechnungswesen tätig war, eine Weiterbildung zur Steuersachbearbeiterin abschloss und von 1994 an für HyperStudio arbeitete. Inzwischen leitet Elena Mores die Administration am HyperWerk — und hat seit ­1999 eine Tochter: Nina Giorgia Maria.

elena.mores@fhnw.ch

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C2 WER BEI UNS UNTERRICHTET HAT

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Dozenten aus dem Ausland

Gerhard Nina,

Mack Daniel,

Schültken Lydia,

Gerling Winfried,

Mack Andreas,

Schuster Anke,

Banzi Massimo,

Gommel Matthias,

Miles Michelle,

Schwab Stefan,

Barbosa Da Costa

Gleich Michael,

Möller Bernd,

Seymour Sabine,

Jorge Manuel,

Gross Matthias,

Mühlenberend Andreas,

Sonntag Karlheinz,

Bölsche Jan,

Hales Chris,

Muhr Christian,

Sorg Hartmut,

Boltz Dirk–Mario,

Hanke Michael,

Müller Andreas Alexander,

Spenling Frank,

Breitenstein Peggy H.,

Haug Mark,

Müller Boris Rainer,

Stöhr Markus,

Bremer Claudia,

Hauth Sven,

Muller Natalie,

Strobbe Tillmann,

Buchley Lea,

Hillmann Jan Rikus,

Overath Angelika,

Sussdorf Malte,

Co Elise,

Honzik Martin,

Pastor Elisabeth,

Tamschick Marc,

Cooiman Jurriaan,

Housein Tanju,

Pauen Stefan,

Todd Margolis,

Crämer Christian,

Jendreyko H.–Dieter,

Peterson David,

Trampus Aleksandra,

Cuartielles David,

Jones Hannah,

Reas Casey,

Valentin Claude,

Dammbeck Lutz,

Kahn Paul,

Rieger Heidi,

Voester Cornelia,

Edler Jan,

Kangas Mirette,

Roggenmoser Rainer,

Vogler Andreas,

Eysler Adriana,

Kaudela Stéphanie,

Rohbeck Johannes,

Von Tresckow Stephan,

Diemer Bernd,

Kipcak Orhan,

Ruetz Tim,

Ward Matt,

Fischer Sabine,

Klein Gereon,

Sander Hartmut,

Watz Marius,

Fritze Tom,

Klotzek Timm,

Schäuble Martin,

Wilhelmer Peter,

Fritzsche Karin,

Krüger Gunnar,

Schiffler Andreas,

Wille Katrin,

Fürstner Thomas,

Kubitz Peter Paul,

Schoepf Christine,

Wohlfromm Anja,

Ganss Mario,

Kufus Axel,

Schönwälder Tatjana,

Wölwer Stefan

Geelhaar Jens,

Lavoie Pierre,

Scolari Carlos Alberto,

Gemeinwieser Thomas,

Lehmann Bettina,

Schilling Ole,

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Dozenten aus der Schweiz

Fjeld Morten,

Hofer Markus,

Leber Mischa,

Flucher Thomas,

Hofmüller–Schenk Agnes,

Liptak Katalin,

Abrach Ivo,

Flury Regine,

Hofstetter Christof,

Lüber Heinrich,

Bachmann Daniel,

Fontanilles Enrique,

Hostettler Philipp,

Lüem Barbara,

Bachmann Luzia,

Frei Dominic,

Humbert-Droz Daniel,

Luterbach Franziska,

Balmer Marc,

Fries Roland,

Hürzeler Glenn,

Maurer Martin,

Baumgartner Noah,

Gasser Philipp,

Huser Isabella,

Meier Lukas,

Boillat Nicole,

Ginter Daniel,

Imber Walter,

Michel Christa,

Borer Daniel,

Girardin Luc,

Iten Andrea,

Mickel Gordon,

Breyer Liselotte,

Giurato Davide,

Jendreyko Vadim,

Müller Andreas Alexander,

Buehlmann Vera,

Graf Matthias,

Joos Guido,

Muscheidt Dave,

Cabane Philippe,

Graf Urs,

Jordan Urs,

Nüsseler Hannes,

Cassens Stoian Linda,

Gramelsbacher Urs,

Kasperski Franz,

Osterwalder Alexander,

Chylewski Peter,

Greiner Marco,

Kaufmann Sibylle,

Perret Jean,

Dardas Ania,

Gross Benedikt,

Kazis Cyrille,

Peveling Ralf,

Diemers Daniel,

Gyalog Tibor,

Keller Doris,

Presser Beat,

Dittli Felice,

Hagmann Christina,

Kenel Thomas,

Pulfer René,

Dundakova Maria,

Haller Urs,

Koch Hans,

Reinhardt Stefan,

Ebeling Kirsten Smilla,

Hardmeier Vera,

Koechlin Michael,

Rudolf Werner,

Engeli Maia,

Hardmeier Sonja,

Kraft Daniel,

Ruef Maja,

Engler Gérald,

Haupt Stefan,

Krämer Anne–Christine,

Rüethmüller Matthias,

Fackler Gabriele,

Hefel Matthias,

Küng Walter,

Schiffer Mirjam,

Felix Daniel,

Hidber Claude,

Kunz Barbara,

Schnegg Matthias,

Fischer Reinhart R.,

Hodel Lukas,

Landert Jürg,

Schnell Markus,

Fischer Anne Marie,

Hoessli Andreas,

Landwehr–Sigg Susanna,

Schnyder Reto,

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Notizen

Fortsetzung Scott Jill, Senn Aline, Spiess Valentin, Stampfli Felix, Steiner Bruno, Steiner Rolf, Stettler René, Strom Liatowitsch Hannah, Stücklin Markus, Sunda Sibylle, Urweider Raphael, Vidensky Karin, Voellmy Jan, Voester Cornelia, Wassermann Klaus, Weingart Wolfgang, Weishaupt Matthias, Wenger Andreas, Werner Rudolf, Wespi Claudia, Wisniewska Monika Ewa, Zehnder Miriam, Zingg Martin, Zürcher Renatus 224

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«Soziales Vergessen»

Elena Espositio

erspart es dem System, Informationen jedes mal von neuem zu elaborieren. (...) Das Gedächtnis ist nicht einfach ein ‹Vorrat an vergangenen Ereignissen›, sondern in erster Linie die Organisation des Zugangs zu Information.

Man kann mit Luhmann davon ausgehen, dass das Gedächtnis ein verkürzter Ausdruck für die Rekursivität von Operationen ist, die es er­laubt, jenseits des beständigen Fliessens immer neuer Operationen, das festzuhalten, was sich wiederholt und deshalb erinnert wird, während alles andere dem Vergessen anheim fällt. Wiederholung erzeugt Redundanz und diese


C3 WER ZUR ZEIT AM HYPERWERK STUDIERT SEI SETTE OTTO NOVE Die inszenierten Fotos wurden von den Studierenden zur 足Immatrikulation eingesandt.

228

229


SEI Diplomklasse 2007

Markus Abt Anna Ackermann Jonas Burki Raoul Flaminzeanu

Martin Fleck AndrĂŠ Freiermuth Sarah Frey Christoffel Gehring


SEI

Julie Labhardt Lukas Meyer Bezim Neziri Eres Oron Florian Suter

Michael Grossmann Lars Henning Laura Hilti Dominik Imark


SEI

Notizen

Philipp Reinauer Moritz SalathĂŠ Jeannine Spozio Dominik Stocker Jinglei Zhang

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SETTE 2005 -2008

Angela B端chler Boris B端hlmann Carol Burri Timon Christen

Roman Baumann Ines Blank Felix Bossel Andreas Brunner


SETTE

Lea Jermann CĂŠcile Karlen Claudio KĂźnzler Phillippe Krebs Ramon Mathis

Marco C. Deppler Jan Dusek Elvira Grob Patrick Heinimann Leander Herzog


SETTE

Notizen

Meret Pike Christian Reimann Sacha Roche Alessandro Tellini Lea Zeitman

241


Otto 2006 -2009

Jonathan Beck Luca Beeler Thomas Brunner Julian Buchwalder

Milan B端ttner Fabian Damioli Annette Ebi Iyad El Qirinawi


Otto

Valeria Häberli Adrian Keller Andreas Koller Daniel Kölliker

Florian Erhardt Raphael Faeh André Grellinger Nathan Grieder


Otto

Henning Lemke Franziska Matter Fabian M체ller Gabriel Roth

Stefan Ruefer Christof Sch채fer Moritz Sch채fer Daniel Schmid


Otto

Notizen

Christopher Scott Dylan Spence Roland von Tessin Moritz Walther Reto Z端rcher

249


Nove ab 2007

oben

unten

Viviane Anderegger Bernhard Klaus Nora Born Chantal Eisenhut Brigitte F채ssler

Martin Fuchs Sabrina Grozdanov Sandro Hoffmann Patricia Jordanov Lea Jost


Nove

oben

mitte

unten

Moritz Laass Susanne Lindau Oliver Kalbermatter Jean–François Gärter Louis Daniel Moser

Sebastian Mundwiler Felix Schlatter Simon Siegenthaler Konrad Sigl Mathias Stich

Philip Whitfield Annina Witschi


C4 HYPERGESCHICHTE

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1993 HyperStudio nimmt mit drei MitarbeiterInnen an der da­

1999 Das Pilotstudium startet in der Barockvilla Bockstecher-

maligen Ingenieurschule Beider Basel (IBB) in Muttenz die Ar-

hof in Basel.

beit auf.

2002 HyperWerk feiert erste Diplome und eine erfolgreiche Pe­1994 Das BIGA unterstützt das Vorhaben, ein Medieninstitut

er Review.

an der IBB zu eröffnen, und die Stiftung HyperForum wird ­mit 475’000 CHF gegründet. Das HyperStudio wird zu einer nicht

2003 Gründung des Trägervereins salm2 und Durchführung der

profitorientierten und steuerbefreiten AG; die Mitarbeiterinnen

Hochschulprojekte jungle2 und metaworx.

erhalten Stipendien, die aus den Projektarbeiten von HyperStudio finanziert werden.

2004 Kongress RTRP — Right Time Right Place.

1995 Im Auftrag der Wirtschaftsförderung Basel Landschaft

2005 Das letztjährige Jahresprodukt nomadix ist offizeller ­Ver­-

ensteht das Konzept eines medienorientierten Gründerparks.

treter der Schweiz am WSIS (World Summit on the Information

Das Projekt scheitert an der Novartis–Fusion, was im Rückblick

Society) in Tunis; das folgende Jahresprojekt translearn startet.

gut ist, die dot.com–Krise hätte wohl alles weggefegt.

Das Medienhotel in Senones ist fertig umgebaut, ­das dazugehörende Mobiliar wird von Ikea gestiftet. Das Forschungsvorhaben­

1996 HyperStudio zählt inzwischen 25 Mitarbeitende.

GateWay wird abgeschlossen, ebenso das EU–Forschungs­vor­ haben Shop­Lab.

1997 Mit der Anerkennung von HyperStudio als offizielle ­CH– Vertretung im MIDAS–Netzwerk erfolgt der Aufbruch in die Europäische Medienlandschaft.

2006 Seit Jahresbeginn ist HyperWerk Teil der Hoch­schule ­für Gestaltung und Kunst Basel (HGK). Die ­ Gebert-Rüf ­ Stiftung gibt Förder­mittel, um bis zum Herbst ­2007 die ­Machbarkeit der

1998 HyperWerk wird im Auftrag der IBB konzipiert und mit

Handwerksakademie acar2 nachzuweisen. Das Jahresprodukt

einer sehr erfolgreichen Pressekonferenz angekündigt.

­nomadix tritt an der Ars Electronica 06 auf. Neues Jahresthema ist actefact.

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Notizen

2007 HyperWerk wird eingeladen, den campus der Ars Elec­ tro­nica zu leiten. Seit fünf Jahren stellt diese Plattform die wichtigste Präsentationsmöglichkeit für im Medienbereich tätige Hochschulen dar. Ganz im Sinne der aktuellen Vernetzungs­ mentalität lädt HyperWerk unter dem Label campus2.0 Partner­ hochschulen aus ganz Europa zur Auseinandersetzung mit der neoanalogen Gestaltung ein. Die Ausstellung verzichtet gänzlich auf typische Displaymethoden wie Bildschirme und Video­ beams. — Das Jahresthema 08 heisst Elementar und wird mit dem Neoanalog Custom–Fab ein Kernstück der strategischen Zukunftsplanung der europäischen Hochschulinitia­tive acar2 entwickeln: Produktentwürfe werden über ein Web­Interface angeboten, im dialogischen Entwurfsprozess mit den jeweiligen­ Kundenbedürfnissen abgestimmt, als Einzelstücke mit hohem Automatisierungsgrad gefertigt und als Bausätze ausgeliefert. Bereits mit der Ars Electronica vereinbart wurde die öffentliche Darstellung der Zwischenergebnisse im Herbst 2008. Die Positionierung der Abschlussproduktion 2009 als ein offi­zieller ­Beitrag der Ars zum Rahmenprogramm der europäischen Kultur­hauptstadt Linz ist in der Diskussion.

258

259































Notizen

Impressum Verlag HyperWerk Basel 2007 Redaktion: Regine Halter, Gabriel Roth Gestaltung, Layout & Satz: Jan Dusek, Alessandro Tellini Fotos Leitungsteam & Staff: Leander Herzog Alle anderen Fotos: Karin Wichert, Leander Herzog, Jonathan Beck, Andreas Brunner und weitere Studierende. Gesetzt in: KofiPureSans und NakoticaParker von fontfarm.de Kapitelgrafik realisiert mit Processing, www.processing.org Printed in China Für die freundliche Unterstützung und die Zusammenarbeit danken wir dem Verlag Modo&Modo, Mailand, dem Hersteller der Moleskine Notizbücher.

ISBN 978–3–905693–06–5


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