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Rod Laver Arena

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Standort Melbourne, Australien

Bauherr/Betreiber Development Victoria

Architekt COX Architecture Melbourne, Australien www.coxarchitecture.com.au

Autor COX Architecture

Fotos Peter Clarke Photography

Eröffnung September 2019

Baukosten 241 Millionen AUD (154 Millionen EUR)

UMBAU EINER MEHRZWECKARENA IN MELBOURNE, AUSTRALIEN

Die Rod Laver Arena zählt, gemessen an den Ticketverkäufen und Zuschauerzahlen, zu den Top-Veranstaltungsstätten weltweit. Pro Jahr finden im Durchschnitt mehr als 200 Events statt. Die Arena ist die herausragende Anlage auf dem Melbourne & Olympic Parks-Gelände. Die von COX entworfene Arena wurde 1988 eröffnet. Dreißig Jahre später wurde COX mit dem Umbauprojekt beauftragt. Entsprechend der Vision der Regionalregierung bestand die zentrale Zielsetzung darin, bei der Modernisierung der Arena das architektonische Erbe zu erhalten und den Bestand gleichzeitig optimal zu nutzen.

Vier Planungsgrundsätze

Die Modernisierung der Arena basierte auf vier Planungsgrundsätzen: Zunächst sollte die Arena in den Park eingebettet werden mit Verbindungen zum weiteren Umfeld und zur Gartenlandschaft. Der zweite Schwerpunkt lag auf einer Optimierung der Back-of-house-Bereiche zur Erweiterung der vorhandenen Kapazität mit Blick auf die expandierende Event-Landschaft. Dritter Kerngedanke war die Idee, die Arena zu einem urbanen Treffpunkt zu machen, der als öffentlicher Ort von der Bevölkerung genutzt wird. Als viertes Leitmotiv diente das Konzept, die geschwungene Form der alten Arena aufzugreifen und den Bestand mit Neubauten aufzuwerten.

Pragmatische Modernisierung

Das Vorhaben kann in zwei Segmente gegliedert werden – zunächst die Modernisierung des Bestands und danach die Gestaltung des öffentlichen Raums und der Neubauten. Die Gestaltungslösung berücksichtigt pragmatische Anforderungen und bietet eine innovative Infrastruktur unter sorgfältiger Berücksichtigung des Masterplans.

Die Arenaschüssel wurde erweitert, die Zuschauerkapazität wurde erhöht, die Zugänge wurden optimiert. Durch die Erhöhung der Rigging-Kapazität des Daches auf 100 Tonnen mithilfe eines neuen permanenten Tragwerks werden Zeitbedarf, Kosten und visuelle Beeinträchtigung der Sichtlinien erheblich gesenkt.

JURYURTEIL

Der eingereichte Entwurf lässt sich in zwei Segmente gliedern: die Modernisierung der bestehenden Arena und die Gestaltung des öffentlichen Raums und der Neubauten. Die Jury ist der Ansicht, dass das Projekt den Anforderungen an ein nachhaltiges Geschäftsmodell gerecht wird, das neuartige Zuschauerbedürfnisse und die allgemeine soziale Tragfähigkeit des Projekts berücksichtigt. Die vier zentralen Grundsätze des Entwurfs – die Einbettung der Arena in die Umgebung, die Optimierung der BackofhouseBereiche zwecks Erweiterung der vorhandenen Kapazität, die Gestaltung eines neuen urbanen Treffpunkts und das Aufgreifen der geschwungenen Form der alten Arena – haben die Jury überzeugt. Die Anlage erhielt zudem eine Zertifizierung für die Umsetzung spezifischer Initiativen und Nachhaltigkeitsziele. Durch Einbettung der Grundsätze einer wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung in den Stadionumbau ist es gelungen, Nachhaltigkeit beim Umbau der 30 Jahre alten Arena mit veralteten Serviceeinrichtungen und einem riesigen Innenraum zur obersten Priorität zu machen. Zu den umfassenden Veränderungen zählt eine größere Laderampe, an der bis zu 21 Auflieger abgefertigt werden können. Damit ist die Arena einer der wenigen Veranstaltungsorte in Australien, an denen auch Weltstars auf ihren Tourneen Station machen.

Schwebender Pavillon

Der neue Pavillon auf der Ostseite scheint über dem autofreien Vorplatz zu schweben und verleiht der Arena eine neue Identität. Mit seiner menschlichen Dimension dient er als neuer Haupteingang und schafft eine Verbindung zum Hauptgebäude. Im Obergeschoss beherbergt die verglaste Stahl- und Betonkonstruktion ein neues Besucherrestaurant sowie Lounge-Bereiche. Brücken verbinden den organisch geformten Anbau leichtfüßig mit der Arena. Sie führen über ein lichtdurchflutetes Atrium mit Verkehrsflächen und viel Tageslicht.

Um eine einheitliche Architektursprache für alle Anbauten sowie eine harmonische Verbindung zur Bestandsarchitektur zu gewährleisten, entschieden sich die Planer für moderne „Pods“, die an die bestehende Arena „andocken“. Die Fassaden dieser „Pods“ und Pavillons wurden mit kontext-, klima- und konfigurationsbezogenen Themen individuell gestaltet.

Die Planer konzentrierten sich bei der gewählten Modernisierungslösung auf eine Berücksichtigung und Ergänzung der umgebenden Parklandschaft und urbanen Strukturen, eine Integration in den bestehenden Kontext und eine Optimierung der Anlage mittels verbesserter Infrastruktur, Technologie, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Komfort. Ergebnis ist eine lebendige, attraktive und einladende Veranstaltungsstätte.

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