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Neues Recycling-Konzept für Kunststoffrasen
from sb 5/2021 (deutsch)
by IAKS
DER KREIS WIRD GESCHLOSSEN
NEUES RECYCLING-KONZEPT BEI POLYTAN: VON ENTWICKLUNG BIS RECYCLING ALLES AUS EINER HAND
Autor und Bilder Polytan GmbH, DE – 86666 Burgheim, www.polytan.com
„Der Abfallerzeuger hat die gesamte Erzeugerhaftung, das bedeutet von der Anfallstelle der Abfälle bis zur endgültigen Entsorgung. Darüber hinaus trägt der Erzeuger die Sorgfaltspflicht bei der Auswahl und Beauftragung Dritter. Nach den Hierarchievorgaben hat die Verwertung Vorrang vor der Beseitigung.“ So steht es im Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dieser Paragraf stellt die Hersteller von Kunstrasensystemen vor neue Herausforderungen. Doch inzwischen werden immer mehr Lösungen zur sinnvollen Nutzung der alten Rasenflächen entwickelt.
Die Sport Group, zu der auch die Polytan gehört, schließt jetzt den kompletten Wertstoffkreislauf von der Entwicklung bis zur Wiederverwertung und geht dabei in Sachen Recycling einen ganz neuen Weg. Die Tochterfirma FormaTurf wird in Zukunft in der Lage sein, ein Rasensystem mit allen Komponenten wiederzuverwerten: also den Rasenrücken, die Filamente und das Infill. Dabei werden in einem ersten Schritt die Kunststoffeinfüllgranulate des Rasens vom Sand getrennt. Dieser wird gewaschen und kann mit einem hohen Reinheitsgrad wieder auf dem Sportplatz zum Einsatz kommen. Aus den Kunststoffen, egal ob Rasenrücken, Halme oder Infill-Granulat, entstehen neue Produkte, die zum Beispiel im Umfeld des Sportplatzbaus eingesetzt werden können.
Recycling statt Entsorgung Die Sport Group ist damit das einzige Unternehmen im Bereich Kunstrasen, das den Wertstoffkreislauf komplett schließen kann, ohne auf Fremdfirmen angewiesen zu sein. Der FormaTurf als jüngstem Mitglied der Sport GroupFamilie kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Sie ist das letzte noch fehlende Glied der Kette.
Ein Kunstrasensystem ist nach Meinung der Sport Group am Ende seiner Lebenszeit kein schwer zu entsorgender Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff. Mit der Verarbeitung bei der FormaTurf bekommt es sozusagen ein zweites Leben.
Doch bis man an diesem Punkt angelangt ist, hat der Rasen schon einen langen Weg hinter sich. Startpunkt ist Forschung und Entwicklung. Bereits hier achtet die Polytan auf die Umweltverträglichkeit und auf eine positive Auswirkung der Klimabilanz des Sportbelags. Nur ein Beispiel: Mit dem LigaTurf Cross GTzero hat das Unternehmen einen Rasen entwickelt, dessen Grundmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wird und klimaneutral hergestellt werden kann. Nach der Installation bietet die Polytan eine über den ganzen Lebenszyklus reichende Begleitung an, die die Pflege und eventuelle Reparaturen umfasst. Und am Ende des Tages baut das Unternehmen den Rasen wieder aus und recycelt ihn wie oben beschrieben. Warum betreibt die Sport Group diesen Aufwand? Christoph Böswald, Geschäftsführer der FormaTurf: „Unser Ziel ist es, den Wertstoffkreislauf komplett in eigener Hand zu haben. Mit der FormaTurf schließen wir jetzt diesen Kreislauf und bieten unseren Kunden eine Recyclinglösung an, bei der alle Stoffe des Rasensystems wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.“
Aber warum geht die Sport Group da einen eigenen Weg, obwohl es schon Anbieter im Bereich Kunstrasen-Recycling gibt? Christoph Böswald: „Wir haben uns für eine eigene Lösung entschieden, weil wir vom Konzept unserer Recycling-Idee überzeugt sind. Jetzt können wir unseren Kunden alles aus einer Hand anbieten. Sie können den kompletten Lebenszyklus ihres Produktes verfolgen und bekommen die Garantie, ein bis über den Ausbau hinausreichendes nachhaltiges Rasensystem von hoher Qualität zu bekommen.“