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Neue Eissporthalle in Düsseldorf-Benrath

DIVERSITÄT UND DIGITALISIERUNG BRINGEN DEN WANDEL

Autor FESL ICE SPORTS, DE – 84137 Vilsbiburg, www.feslschlittschuhe.de Fotos Stiftung Eissporthalle Düsseldorf-Benrath

Die neue Eissporthalle in Düsseldorf-Benrath startet in ihre zweite Saison. Auf Betreiberseite koordinierte Anja Mathis den Neubau. Seit 2020 ist sie Betriebsleiterin der Stiftung Eissporthalle Düsseldorf-Benrath. Im Interview spricht sie über die erste Saison und die zukünftigen Herausforderungen.

Welches Betreiberkonzept liegt zugrunde? Welches Publikum möchten Sie als Eishallenbetreiber ansprechen? Wie lautet die Zielsetzung der Eishalle? Sie begleiteten die Bauphase der neuen Eissporthalle. Mit welchen Herausforderungen waren Sie konfrontiert und auf welche Details haben Sie geachtet?

Anja Mathis: Wir sind eine Stiftung, die im unmittelbar gemeinnützigen Zweck als Eissporthalle den Sport fördert. Und zwar Sport für die Öffentlichkeit mit dem Fokus auf der Jugend.

Unsere Aufmerksamkeit richtet sich somit auf die Gewährleistung von öffentlichen Laufzeiten und Eislaufzeiten für den Schulsport, aber ebenso auf die Stabilisierung von Eislauf- sowie Eiskunstlaufkursen und Zeiten für die Eishockeymannschaften. Hier ein gesundes Gleichgewicht herzustellen und zu halten ist jedes Jahr erneut ein Ziel der Stiftung. Neben dem Fokus auf der Öffentlichkeit und dem Breitensport möchten wir das Bild der Eissporthallen dem Zeitbild etwas anpassen. Die Themen wie Inklusion, Diversität und Digitalisierung fehlen gravierend im Bereich der Eissporthallen. Hier sehen wir besonders unseren Auftrag der Einladung und Sichtbarmachung. Bauprojekte sind immer ein Balanceakt. Hier gilt es, gut beraten zu sein und einen Blick für die baulichen und städtischen Bedingungen und Vorgehensweisen zu haben. Unsere Aufgaben lagen von Anfang an klar in definierten Bereichen des Innenausbaus. Hierfür setzten wir uns mit den Experten für die Einrichtung von Eissporthallen zusammen. Zum Beispiel mit dem Team von baa Projektmanagement, die mit sehr viel Engagement Sporthallen und speziell auch Eissporthallen planen, umbauen oder auch bauplanerisch unterstützen. Wir kontaktierten auch Anbieter wie Sie von FESL ICE SPORTS, die als Familienunternehmen schon lange über den Tellerrand des klassischen Schlittschuhverleihs schauen und schon viele Eissporthallen gesehen haben und betreuen. Ihre Erfahrungswerte, Ideen und Umsetzungen sowohl im Verleihbereich als auch im Eishallen-Ausstattungsbereich sind für uns von großer Qualität und großem Wert.

Ihr Fazit nach der ersten Saison im neuen Betrieb?

Nach der Inbetriebnahme blickten wir mit großen Erwartungen der ersten Saison entgegen. Es ist schon etwas ganz Besonderes, den Bau einer Eissporthalle zu begleiten und dann den Weg weiter zu ebnen. Wir hielten alle optimierungsfähigen Bereiche im Blick und stellten uns für die Zeit nach der Saison auf, um dann genau an diesen Optimierungen zu arbeiten. Alles, was wir jetzt stehen lassen, wird schwieriger zu justieren sein. Daher kann ich eigentlich nur sagen, dass nach der Saison vor der Saison ist und wir für die weltweiten Umstände schon während der Saison 2021/2022 sensationell gestartet sind.

Wie lautet Ihre Vision für die Eishalle der Zukunft?

„Eis für alle*“ – bedeutet für mich, eine Erlebniswelt zu schaffen, in der alle Menschen eine gute Zeit und wahrhaftige Glücksmomente erleben können. Dafür müssen im ersten Schritt zwei Kriterien umgesetzt werden: Diversität und Digitalisierung.

Diversität auf dem Eis. Der Ort „Eissporthalle DüsseldorfBenrath“ verbindet seit 1979 Jung und Alt verschiedenster sozialer Schichten. „Gemeinsam Eis erleben“ bedeutet aber auch, neue Möglichkeiten im Bereich der Barrierefreiheit zu erschließen, um auch BesucherInnen mit Beeinträchtigung oder einer Behinderung ein sicheres, neuartiges und einzigartige Erlebnis bieten zu können.

Allgemeine Voraussetzung für diese Erlebniswelt ist die Digitalisierung der 273 Eissporthallen in Deutschland – wovon die meisten um die 40 Jahre alt sind. Viele Eissporthallen müssen dringend ihre Verwaltungsapparate, Kassensysteme und Abläufe im Betrieb digitalisieren, um weiterhin mit der wachsenden Konkurrenz im Freizeit- und Sportbereich mithalten zu können.

Ebenso müssen wir den Fokus auf die Kälteanlagen legen. Denn auch wenn Kälteanlagen heute noch mit Ammoniak gebaut werden, so ist die Technik durch erneuerbare Energien und nachhaltige Energiekonzepte im Kreislauf von Wärme und Kälte auf dem Stand der modernsten Technik und daher eine Erwähnung wert. Wir brauchen aber dennoch mehr Austausch mit der Forschung, um neue Lösungen im Bereich der Energie zu erzielen.

Unsere Stärke ist das gemeinsame Erlebnis auf dem Eis. Hier müssen wir vor Ort die Menschen begeistern.

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