«Zur integrierten Druckerei gehört auch Publishing 3.0» UMFRAGE Zum Thema Publishing 3.0 hat «Marketing & Kommunikation» drei innovative Unternehmen der grafischen Industrie um eine Stellungnahme gebeten. Die BVD Druck + Verlag AG ist für die Umsetzung einer Integrationslösung mit einem internationalen Award ausgezeichnet worden. Die FO Print & Media AG und die Linkgroup haben bereits viel Erfahrung mit Web-to-Print-Lösungen. VON RUEDI ULMANN © Heidelberger Druckmaschinen AG
Die BVD Druck + Verlag AG im liechtensteinischen Schaan setzt auf die Integrationslösung Prinect der Heidelberg Druckmaschinen AG. Diese Lösung führt Vorstufe, Druck (Offset- und Digitaldruck) und Weiterverarbeitung in einem Workflow zusammen. Dies macht es möglich, dass die Druckerei den Kunden rund um die Uhr via kostenlosen Online-Zugriff aktuelle Informationen über deren laufende Aufträge bereitstellen kann. Daneben bietet die BVD auch eine Web-to-Print-Lösung für Standard-Drucksachen an. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist der Offsetdruck. Zusätzlich werden mit zwei Digitaldruckmaschinen vor allem Klein- und Vorab-Auflagen produzieren.
Prozesse messbarer machen «Die BVD Druck + Verlag AG beschäftigt sich seit 2003 mit der Integration der Druckerei», erklärt Peter Göppel, Mitglied der Geschäftsleitung. «Wir haben uns damals – was übrigens noch heute Gültigkeit hat – gesagt: Wir wollen genaue Zahlen über den Betrieb haben. Das heisst, wir wollen die BVD transparenter machen und die Prozesse messbarer gestalten.» «Wir sind relativ blauäugig in das Projekt Integration und vernetzte Druckerei eingestiegen», blickt Göppel zurück. «Wir ha-
Heidelberg vereinfacht die Struktur des Druckerei-Workflows. Mit den sechs Manager-Produkten der WorkflowLösung Prinect von Heidelberg lassen sich alle Bereiche einer Druckerei integrieren.
ben gedacht, dass dies in ein paar Monaten erledigt ist.» Die BVDVerantwortlichen haben aber dann schnell realisiert, dass die Integration harte Arbeit bedeutet und dass es noch einige Punkte im Prozess gibt, die noch nicht in der Praxis getestet sind. Göppel: «Heute sind wir in der glücklichen Lage, mit Heidelberg zusammen ein gut eingespieltes Team zu sein. Wir verfolgen zusammen
Cippi Award für BVD Am 7. November 2007 wurde die BVD in der Hofkellerei Vaduz von der Cip4 Organisation mit dem Cippi Award ausgezeichnet. Das Ziel der Organisation ist es, die Standardisierung und Integration der grafischen Industrie voranzutreiben und somit die Abteilungen Arbeitsvorbereitung, Druckvorstufe, Druck und Endfertigung miteinander zu integrieren und zu vernetzen, sodass die Abläufe und Schnittstellen automatisiert und beschleunigt werden. Die BVD gewann die internationale Auszeichnung zum ersten Mal und versetzte namhafte Druckereien auf die weiteren Plätze. Platz 2 ging an eine kanadische Druckerei. www.cip4.org, www.bvd.li
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das gleiche Ziel, und Probleme, die immer wieder auftauchen, werden unbürokratisch und schnell analysiert und gelöst.» Die Integration, dessen müssten sich alle bewusst sein, die sich damit beschäftigten, werde niemals abgeschlossen sein. Das gelte auch für die BVD.
tigen Kunden finden, schlussendlich den Kunden von den Vorzügen überzeugen. Kleine Erfolge können wir vorweisen, aber der grosse Wurf ist uns bisher noch nicht gelungen.» Das Fazit von Peter Göppel lautet: «Zur integrierten Druckerei gehört auch Publishing 3.0.»
Aller Anfang ist schwer
Publishing 3.0 in der Praxis
Publishing 3.0 beschäftigt die BVD ebenfalls und hat laut Peter Göppel auch sehr viel mit Integration zu tun. Ziel ist es, Webto-Print-Lösungen in das CRM- System der BVD zu integrieren, die Prozesse zu vereinfachen und die Kunden anzubinden. Mit der Lösung von XMPIE hat sich die BVD Ende 2008 für eine umfangreiche Web-to-Print-Applikation entschieden. «Wie beim Beginn der Integration 2003 gilt – aller Anfang ist schwer», so Göppel. «Zuerst müssen wir das System intern beherrschen und Spass haben, dann müssen wir die rich-
Die FO Print & Media AG in Egg bei Zürich umfasst sechs eigenständige Geschäftsbereiche, welche automatisierte Informations- und Datenverarbeitung mit modernster Outputvisualisierung verbinden. Die Geschäftsfelder umfassen den Offsetdruck, integrierte Kommunikationsprodukte, Drucksachen mit Sicherheitsmerkmalen, Digital Printing, Service für Autoren und Services für alle Geschäftsbereiche. Boris Wagner, Kundenberater Verkaufsaussendienst der FO Print & Media AG, erläutert, wie das Unternehmen Publishing 3.0 Dossier 21
(Anschaffungs-, Installations-, Wartungs- und Schulungskosten) – die Eigenständigkeit des Sharing-Partners bleibt gewahrt. Ein Beispiel ist die Staffel Druck AG, die auf dieses FO-Tool setzt. Mit den Web-to-Print-Lösungen gelangen Druckerei-Kunden auch ohne gestalterische Vorkenntnisse mit drei Klicks zum jeweiligen Wunschprodukt und sind in der Lage, die einzelnen Prozessabschnitte via Statusübersicht jederzeit zu verfolgen.
Handling gemäss jeweiligem CD und findet demnächst beim Verlag Uster-Info Anwendung.» Das dritte Beispiel von Boris Wagner sind Lösungen auf Basis der Fotobuchproduktion der FO Print & Media AG: «Seit acht Jahren stellen wir Drucksachen auf Basis digitaler Bilddaten mithilfe des Internets her. Bekannte Produkte dieser Art sind Fotobücher. Basierend auf dieser Technik haben wir verschiedene spezielle Anwendungen programmiert, so auch ‹The Congratulator› im Auftrag des Werbehauses Zürich.» Dabei handelt es sich um ein via Internet (www.congratulator. ch) individuell mit persönlichen Glückwünschen in Wort und Bild gestaltbares, gebundenes Hardcover-Buch mit integriertem Wertgutschein. Das vom Werbehaus Zürich AG konzipierte und durch die FO-Cyberfactory programmierte Web-to-Print-Portal erlaubt eine voll automatisierte Produktion durch FO-Smartprint. Der eigentliche Gutschein ist von FOSecurity als Wertschrift mit besonderen Sicherheitsmerkmalen produziert worden.
Fotobücher und mehr
Schlagwort mit Spielraum
Als zweites Beispiel führt Boris Wagner ein individuelles Redaktionstool an: «Verlage müssen kosteneffizient agieren – eine entsprechende Software-Lösung sorgt für optimalen Datenaustausch. Mittels Eingabemaske erhalten alle an einem Verlagswerk Beteiligten direkten Zugriff auf die zu bearbeitenden Dateien. Das System erlaubt Texterfassungen, Korrekturen, Kürzungen, Gestaltungsvorschläge und Anmerkungen via Internet. Spezielle Kenntnisse sind nicht erforderlich – die Software gewährleistet einfaches
«Publishing 3.0 ist ein Schlagwort und lässt entsprechend viel Spielraum für Interpretationen und Anwendungen», erklärt Jürg Trösch, Inhaber Linkgroup (CEO)
FO Print & Media mit Öko-Label Die FO Print & Media AG setzt bereits seit Jahren auf Energieeffizienz, Umweltschutz und Ressourcenersparnis. Mit dem Erhalt des FSC-Zertifikats und der Einführung des klimaneutralen Druckens fördert das Unternehmen das Konzept weiter. Mit Hilfe des myclimate-CO2- Rechners können sämtliche CO2-Emissionen, die während des Herstellungsprozesses entstehen, dem Kunden auf Wunsch monetär verrechnet und in Klimaschutzprojekte investiert werden. Zudem erfüllt der Print- und Medienspezialist seit November 2008 alle Voraussetzungen für die Klassifizierung EN-ISO 14001. Das mittlerweile weltweit gültige Umweltmanagementsystem gewährleistet, dass in Zukunft noch effizienter auf allen Ebenen umweltrelevant gehandelt und produziert werden kann. www.fo-print-media.ch
in der Praxis umsetzt: «Als Mediendienstleister bieten wir diverse, modular aufgebaute, individuelle Web-to-Print-Lösungen an. Diese basieren nicht auf bekannten Standardprodukten, sondern sind Eigenproduktionen, die im Dialog mit dem Kunden entstanden sind. Lizenz-, Wartungs- oder zusätzliche Software-Kosten entfallen.» Als erstes Beispiel erläutert Wagner das vorlagenbasierte FO-System «CyberPrint». Es ermöglicht die Bestellung von standardisierten Geschäftsdrucksachen auf Knopfdruck. Der Vorteil liegt im voll automatisierten Workflow. Dieser garantiert eine fehlerfreie, schnelle, kosteneffiziente Produktion unter Berücksichtigung des jeweiligen Corporate Designs, und eine individuell flexible Generierung der Daten vom Kunden via Internet. «Über eine SaaS-Lösung (Software as a Service) profitieren auch externe Dienstleister von CyberPrint», so Boris Wagner. Die Nutzung und Gestaltung eines kundeneigenen Systems erweitert deren Angebotsportfolio ohne kostspielige Investitionen
Peter Göppel, Mitglied der Geschäftsleitung, BVD Druck + Verlag AG.
Von FO Print & Media realisiert: www.congratulator.ch
und Delegierter des VR. Eindeutig sei, dass technische Innovationen und Standards wie das Internet, Datenbanken, PDF/X, XML, Publishing-Programme und -Systeme sowohl die Medien als auch zahlreiche Prozesse revolutionieren würden. Gedruckte Medien bekämen nochmals stärkere Konkurrenz durch elektronische Lösungen (Web-Publishing), und die Realisationsprozesse würden zunehmend auf dem Internet (Web-to-Print) basieren. Der Digitaldruck bekomme im Zuge davon starkes strategisches Gewicht (Print-on-Demand und variabler Druck). Das Wichtigste ist laut Trösch, dass der Kunde im Zentrum steht und einen höheren Grad an Verantwortung übernimmt. Der Kunde könne die Prozesskette direkt beeinflussen oder gar dominieren. «Der fundamentale Wandel tangiert unsere Rolle als Dienstleister in grossem Ausmass», stellt Jürg Trösch fest. Am direktesten seien die Auswirkungen auf die Vorstufe. Doch da die Linkgroup die Wurzeln genau in diesem Bereich habe, sei man sich Wandel gewöhnt. Das Ge-
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JĂźrg TrĂśsch, Inhaber Linkgroup (CEO) und Delegierter des VR.
schäftsmodell und die Unternehmensstruktur von Linkgroup mit ihren vier spezialisierten Units – Premedia/Prepress, Online Solutions, Digital Printing und Press/Postpress – tragen schnellen Entwicklungen Rechnung.
Online-Publishing-Plattform
Boris Wagner, Kundenberater, FO Print & Media AG.
sollen, erklärt Jßrg TrÜsch. Um die Einhaltung der CD-Richtlinien zu gewährleisten, unterstßtzen wir Unternehmen zudem mit Brand- und Asset-ManagementTools. Erfahrungsgemäss lohne es sich mehrheitlich (noch) nicht, Drucksachen mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad auf Basis von Web-to-Print zu erledigen. Die Systeme dazu seien relativ teuer, die Layouts und Prozesse zu variabel. Zur zukßnftigen Entwicklung sagt Jßrg TrÜsch: Wenn man Adobe beobachtet, ist die Entwicklung noch lange nicht am Ende (CS4, Adobe AIR, Online-Services/Acrobat. com). Und sollte Microsoft einst Quark kaufen, werden die Karten sowieso neu gemischt. n
ÂŤWir konzentrieren uns seit Jahren auf B2B-Anwendungen (Closed Shops)Âť, so der Linkgroup-CEO. ÂŤNationale und internationale Kunden nutzen seit Jahren unsere Online-Publishing-Plattform PublishingSuiteÂŽ. Wir setzen sie erfolgreich als Bestandteil unseres Leistungspakets fĂźr das Corporate und Financial Publishing ein.Âť In diesen Bereichen sind komplexe, anspruchsvolle Arbeiten zu erledigen, welche sich durch einen hohen Abstimmungsbedarf auszeichnen (z.B. Vielsprachigkeit, professionelles Korrektorat, Ăœbersetzungsmanagement). Eine offene Web-to-Print-Anwendung der Linkgroup ist das Portal fĂźr die Postkartenproduktion. Sie richtet sich primär an Privatpersonen (www.cards-linkgroup. ch). Die auf den High-End-Qualitätsoffsetdruck ausgerichtete Unit Printlink ist der grĂśsste Postkartendrucker der Schweiz. ÂŤUnsere Kunden schätzen die kollaborativen MĂśglichkeiten des Zusammenarbeitens. Sie kĂśnnen Teile einer Publikation intern bearbeiten und uns diejenigen Arbeiten Ăźberlassen, welche von Linkgroup-Werk: Helsana PrintSpezialisten ausgefĂźhrt werden und Online-Geschäftsbericht.
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DER Pionier, wenn es um Umwelt im Druck geht: Meilensteine: s 5MWELTGERECHTE 0RODUKTION s 5MWELTCONTROLLING s 5MWELTMANAGEMENT )3/ s 7ASSERLOSER /FFSETDRUCK s &3# #/# s (YBRID &AHRZEUG s +LIMANEUTRAL $RUCKEN +.$ s 5MWELT 5NTERNEHMERPREIS DER 3CHWEIZ
Motto: Wenn drucken, dann mĂśglichst umweltfreundlich!
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Linkgroup ist Censhare-Partner Censhare-Anwendungen integrieren und organisieren alle Medieninformationen eines Unternehmens in einem System. Sie strukturieren damit die Publishing-Prozesse. Linkgroup berät als System- und Realisationspartner Unternehmen bei ihrer Unternehmens-, Finanz- und Marketingliteratur. Als Censhare-Partner sorgt Linkgroup dafĂźr, dass sämtliche ITSysteme, Softwareprogramme und prozessbeteiligten Personen in einem gemeinsamen Workflow integriert werden kĂśnnen, inklusive Management und Steuerung der Ăœbersetzungen. Dadurch resultieren Produktivitätssteigerung und Kostenreduktion bei geringerem Koordinations- sowie Produktionsaufwand. www.linkgroup.ch, www.censhare.com
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Auf der Marcom-BĂźhne:
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Erwin Oberhänsli, Umwelt-Unternehmerpreisträger 08/09 Vortrag: Zeitreise in eine bessere Zukunft – Kommen Sie mit? Dienstag, 25. August 2009 um 15 Uhr Mittwoch, 26. August 2009 um 11 Uhr Donnerstag, 27. August 2009 um 15 Uhr
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