Idea Spektrum Schweiz 04/2010

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Einzelverkaufspreis: Fr. 4.00

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Spektrum Nr. 4

27. Januar 2010

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Paul und Margrit Amacker über „Kindererziehung nach Gottes Plan“ Seite 9: Maja Dätwyler

Grosse Solidarität mit Opfern in Haiti

Eine Aargauer Ärztin engagiert sich in Peru

Seite 13: Winterthur

Seite 23: Willow Creek

Christen nahmen die Kandidaten ins Gebet

Geht die Kirche unter oder ändert sie sich?

HAITI

Die Kinder brauchen unsere Hilfe!

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Seite 8: Katastrophe

Seite 4

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Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen Schulung und Beratung in erlebnisorientierter christlicher Kinder- und Teeniearbeit

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GRÜEZI

Wenn Kinder verloren sind Viele Kinder christlicher Eltern können mit dem Glauben nicht viel anfangen. Man spricht nicht gerne darüber. Aber in der letzten Lebensphase wird die Vorstellung, die eigenen Kinder in der Ewigkeit nicht wiederzusehen, schmerzvoller als alle Gebrechen des Alters. Es ist die grösste Tragödie der Christenheit: dass wir unsere Kids nicht für Jesus begeistern können. Wenn wir deswegen noch nicht bitterlich geweint haben, ist es an der Zeit, dass unsere Gleichgültigkeit über den ewigen Verlust unserer Kinder sich in ernsthaftes Schreien zu Gott verwandelt. Das Problem ist nicht, dass die Kinder einen andern Glaubensstil leben oder sich einer anderen Gemeinde anschliessen. Solange sie Jesus im Herzen tragen, ists okay. Nur wenn sie mit Jesus nichts mehr anfangen können, ist etwas falsch gelaufen. Aber was denn? Erziehung ist eine zentrale Aufgabe, wie wir im Interview auf Seite 4 lesen. Es ist nicht so, dass wir Eltern die Kinder zu wenig verwöhnten. Manche Elternhäuser gleichen Hotels, in denen die Teenager nicht einmal ihr Bett selber machen müssen. Für materielle und geistige Bedürfnisse der Kinder wird bestens gesorgt. Und für die geistlichen Bedürfnisse? Dafür suchen die Eltern eine attraktive Gemeinde, die tolle Programme für die Kinder aller Altersstufen anbietet. Guter Wille und Einsatz der Profis und Mitarbeiterinnen in Ehren. Aber diese Art Delegation geistlicher Verantwortung braucht eine Korrektur. Die Gemeinde sollte den Eltern die geistliche Erziehungsauf-

gabe nicht abnehmen. Vielmehr gilt es, sie zu befähigen, den Priesterdienst an ihren Kindern selbst wahrzunehmen. Sie brauchen Anleitung, wie sie ihren Sprösslingen die Bibel erzählen, vorlesen, mit Legofiguren oder Theater nachspielen können. Viel wichtiger als ein professioneller Sonntagsgottesdienst ist eine tägliche Familienandacht, die den Kindern Freude macht. Auch die Teenager werden sich gerne beteiligen, wenn ihre kritischen Fragen ernstgenommen werden und das Vorbild ihrer Eltern authentisch ist. Wo die Familie als Mini-Kirche gelebt wird, können eigene Fehler offen und ehrlich eingestanden und die Beziehungen bereinigt werden. So erfahren Alt und Jung miteinander die Bibel als Kraftquelle und Orientierungshilfe in den Herausforderungen des Alltags. Ein weiterer Grund, warum unsere Gemeindeaktivitäten dringend einer Familientauglichkeitsprüfung bedürfen: Sobald die Familie sonntags in der Kirche ankommt, wird sie in Altersgruppen gesplittet, als ob es ein Gebot der Generationentrennung gäbe. «Ausdifferenzierung der Lebenswelten» nennen die Soziologen diesen Vorgang, der für die säkulare Gesellschaft typisch ist. Wenn wir unsere Kinder für Jesus gewinnen wollen, ist eine Gegenbewegung nötig. Jesus nahm die Kinder in die Mitte und lebte es vor: Familien stärken, statt Kinder wegorganisieren. Sind wir dazu bereit? BEAT SCHMID Der Autor ist Vater von sechs Kindern, Theologe, Hausmann und Familienberater. Nach 13-jährigem Dienst als Gemeindeleiter plädiert er für eine Rückbesinnung auf Familiengemeinden nach biblischem Vorbild.

3 BIBLISCH Ein Lieblingsbibelvers von Daniel de Roche, Pfarrer, Präsident der Conférence des Eglises protestantes Romandes (CER), Synodalratspräsident in Fribourg:

«Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.» (Johannes 3,16) «Dieser Bibelvers leuchtet für mich wie ein Stern, wie der Polarstern, denn dieser Spruch fasst die Bibel in einem Vers zusammen. Gottes Liebe mit einem ‹Denn so› zeigt ihre unendliche Grösse. Dann haben wir Gottes Gabe in einer Person, die uns zeigt, wer und wie Gottes Liebe ist: der Messias Jesus, der vom Himmel auf die Erde kam, um für die Menschen zu leben und zu sterben. Diese Liebesgaben leuchten hell. Aber da ist noch mehr. Dies ist der Grund meines Glaubens und Vertrauens. Das ist das Licht, das von Jesus ausgeht. Und wenn ich an den Messias Jesus glaube und auf ihn vertraue, gehe ich nicht verloren, sondern habe das ewige Leben.»

WÖRTLICH «Wenn alles drunter und drüber geht, ruhe ich im Grundvertrauen, das ich in mir spüre. Zugute kommt mir dabei mein Gottesglauben. Dank meiner tief verwurzelten Zuversicht kann ich mit Angst umgehen … Wer behauptet, keine Ängste zu haben, der lügt oder strotzt vor Dummheit. Wichtig ist, dass man lernt, Ängste zu managen.» Franz Humer, VR-Präsident von Roche, in der «SonntagsZeitung». Reklame

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BRENNPUNKT

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Paul und Margrit Amacker über ihre Er fahrungen mit einer bibelbezogenen Kindererziehung

«Mütter sollen die Kinder halt schreien lassen» «Kindererziehung nach Gottes Plan» heisst Ihr Kurs. Woher haben Sie Gottes Erziehungsplan? Paul: Unser Kurs basiert ganz auf dem Wort Gottes. Es geht nicht um Methoden, sondern um Prinzipien. Zum Beispiel: Achte den andern höher als dich selbst! Wir möchten erreichen, dass das Kind auch den andern und sein Wohl im Blick hat.

Die Bibel ist auch ein modernes Erziehungsbuch. Das betonen Paul und Margrit Amacker. Das Prediger-Ehepaar aus Amriswil hat gerade wieder einen Kurs «Kindererziehung nach Gottes Plan» begonnen. Es ist kein einfacher Kurs.

«Spektrum»: Was ist in der Erziehung Ihrer beiden Kinder schief gelaufen? Paul Amacker: Wir haben einige Kämpfe gekämpft, die nicht nötig gewesen wären, wenn wir mehr über Gottes Erziehungsprinzipien gewusst hätten. Versagt haben wir vielleicht da, wo wir die Konsequenzen nicht so vorgelebt haben, wie wir es heute lehren. Doch wir haben die Kinder immer zusammen erzogen und viel mit ihnen kommuniziert, so dass wir wohl nicht massiv daneben lagen. Margrit Amacker: Wir hatten einfach keine grundlegende Einführung in die Erziehungsaufgabe. Wir machten es oft so, wie wir es selbst erlebt hatten.

«Sehr viel Arbeit»: Paul und Margrit Amacker möchten Eltern helfen, ihre Kinder nach Gottes Ordnungen zu erziehen.

rigsten. Die Kinder müssen früh lernen, dass Brüllen in solchen Momenten nichts nützt. Als Gesellschaft sind wir gefordert, solchen Müttern mehr Freiraum zu gewähren. Sie sollen nicht immer gleich reagieren müssen. Sie sollen das Kind halt schreien lassen. Vorwurfsvolle Blicke wirken in vielen Fällen antierzieherisch.

Sie beobachten im Coop, wie ein kleiner Tyrann losbrüllt, bis ihm Mami seinen süssen Wunsch erfüllt. Was geht in Ihnen vor? Margrit: Die arme Mutter! Man darf das Kind ja nicht mehr stark zurechtweisen. Ich bin froh, dass ich nicht mehr in diese Situation komme! Ich kritisiere Eltern heute nicht mehr so schnell wie früher. Paul: Kindererziehung in der Öffentlichkeit ist etwas vom Schwie-

Ist das Erziehen in den letzten zehn Jahren schwieriger geworden? Margrit: Ja, wesentlich! Heute darf man nicht mehr so durchgreifen wie früher. Im Kindergarten bekommen die Kinder bereits Tipps, wo sie anrufen können, wenn sie sich schlecht behandelt fühlen. Paul: Die Gesellschaft war sich in gewissen Prinzipien viel mehr ei-

Die Personen

Eltern helfen

Paul und Margrit Amacker, 57 und 54, zwei er wachsene Kinder, wohnhaft in Amriswil. Paul war Bauschlosser, besuchte die Bibelschule Walzenhausen, engagierte sich im Gemeindebau in Bregenz, Rorschach und Bern. Danach theologische Weiterbildung in Kanada, Lehrer und Direktor der Bibelschule Walzenhausen (Nachfolger von Heinz Strupler). 1990 wieder nach Kanada zur Weiterbildung und als Pastor, seit 2000 Pastor der Chrischona-Gemeinde Amriswil. Lernte Margrit 1974 an einer Berner Tankstelle kennen, wo sie Tankwartin war.

Der Kurs «Kindererziehung nach Gottes Plan» stammt von Gar y und Anne Marie Ezzo, einem amerikanischen Ehepaar mit zwei er wachsenen Töchtern. Das Ziel dieses Kurses: «Den Eltern helfen, ein moralisch verantwortliches Kind zu erziehen, das zur Errettung in Jesus Christus findet, dessen Leben durch die Gebote Gottes regiert wird und welches die Liebe Christi widerspiegelt.» Paul und Margrit Amacker haben den Kurs in den letzten 15 Jahren sieben Mal durchgeführt, stets mit acht bis zehn Ehepaaren und oft auch mit einigen Singels.

Bild: idea/av

nig. Da wurde Anstand gefordert und auch durchgesetzt. Für mich hat sich die Kultur der Kindererziehung stark verschlechtert. Das hängt damit zusammen, dass sie heute viel weniger bibelbezogen ist.

Was soll Erziehung bewirken? Paul: Das Kind soll zu einem reifen Menschen heranwachsen, der für andere und für sich selber eine Wohltat ist. Es soll auch in Einheit mit dem Wort Gottes aufwachsen, damit es mit innerem Frieden leben kann. Wann werden die entscheidenden Weichen gestellt? Paul: Das fängt bei der Geburt an! Die Weichen müssen ständig wieder gestellt und angepasst werden. Es geht um eine Grundhaltung, die sich auf das Ziel ausrichtet, das Gott gibt. Margrit: Wer meint, man könne mit fünf Jahren damit beginnen, ist schon fast zu spät. Erziehen wird mit jedem verpassten Jahr schwieriger. Spielt es eine Rolle, wer ein Kind erzieht? Margrit: Ganz klar: Das müssen die Eltern tun. Paul: Manchmal verlangen die Umstände eine andere Lösung. Doch es ist die natürlichste Sache, dass die engste Beziehung zu den Eltern besteht. Diese natürliche Bindung sollte intensiv gelebt werden. Kinder brauchen schon früh eine Beziehung, die über einzelne Stunden des Tages hinausgeht.

Ist die Bibel auch ein modernes Erziehungsbuch? Margrit: Unbedingt, gerade wenn ich an die Sprüche denke. Mit ihren Leitplanken ist die Bibel speziell auch ein Buch für junge Menschen. Paul: Da heisst es sinngemäss: «Höre, mein Sohn, verweigere nicht die Weisung deines Vaters und deiner Mutter!» Ja, die Bibel ist auch ein hilfreiches Buch für Teenager. Auch wenn König Salomo ausgesprochen zur Strenge rät? «Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.» (Sprüche 13,24) Was heisst das für moderne Eltern? Paul: Was meint Salomo mit dem Hassen? Vielleicht soll es ein Schocker sein, um den Eltern zu zeigen, was passiert, wenn ein Kind keine Führung bekommt. Es ist keine Liebe, wenn man sein Kind sich selbst überlässt! Margrit: Führungslos sein ist beängstigend. Ein Kind ohne Führung ist überfordert. Liebe hilft dem Kind, sich zurecht zu finden. Welches sind Schwerpunkte Ihres Kurses? Margrit: Man könnte den Kurs auch umbenennen. Es ist eigentlich ein Kurs für die Elternerziehung. Es geht zuerst darum, wie die Eltern miteinander umgehen. Das ist für Kinder ganz wichtig. Darum müssen wenn irgend möglich beide Elternteile kommen. Paul: Das ist mit ein Grund, warum der Kurs 15 Abende dauert. Es ist kein einfacher Kurs. Eltern müssen lernen, konsequent zu sein. Das ist der Schlüssel. Das Hin und Her schafft grosse Unruhe. Ein anderer Schwerpunkt ist Liebe, Gnade und Vergebung.


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Wenn in der Erziehung etwas nicht klappt, fällt nicht gleich alles zusammen. Die Eltern merken auch, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind.

Wer besucht Ihre Kurse? Margrit: Wir hatten schon Grosseltern, frischgebackene Eltern, aber auch Paare, die noch kein Kind hatten und die dann zum zweiten Mal kamen, als Kinder da waren. Auch Singles kamen schon. Wir limitieren den Kurs jeweils auf zehn Ehepaare. Gibt es nach einer gewissen Zeit auch eine Art Erfolgskontrolle? Paul: Wir führen mit einzelnen Eltern immer wieder Gespräche und reflektieren ihre Situation. Es gibt auch immer wieder Eltern, die den Kurs zweimal besuchen. So erleben sie die Kraft der Wiederholung. Unsere Gemeinde kennt meinen Lieblingsspruch unterdessen: «Erst in der Wiederholung kommt die Sicherheit!» Alles verändert sich – auch die christliche Erziehung? Margrit: Ganz massiv! Fragen Sie nur Sonntagsschullehrer. Paul: Für mich war das der Auslöser für diese Kurse. Ich war Pastor und habe in Kanada in Vertretung Teenies unterrichtet. Danach sagte ich mir: Es muss etwas geschehen in der christlichen Gemeinde! Erschreckend, was ich an Frechheit und Respektlosigkeit erlebt hatte. Inwiefern kann man Erziehung lernen? Paul: Fast alle Menschen können Kinder bekommen. Auch das ist ein Prinzip: Gott schenkt uns nicht nur Kinder, sondern will uns auch helfen, richtig mit ihnen umzugehen. Aber es ist wichtig, dass wir den Schöpfergott einbeziehen. Welche Erziehungsgrundsätze sind besonders schwer zu vermitteln? Margrit: Konsequenz vor allem. Eltern müssen den Mut haben, etwas durchzuziehen, und Kinder müssen lernen, die Folgen zu tragen. Paul: Ob es gelingt, hängt stark von der eigenen Disziplin ab. Sehr oft schwächeln wir da, weil der Kompromiss einfacher scheint. Doch Erziehung ist Arbeit, sehr viel Arbeit! Wie kann man Kinder zur Gottesfurcht erziehen? Margrit: Wenn Kinder Respekt

vor den Eltern haben, finden sie auch viel leichter zur Gottesfurcht. Paul: Von der Schöpfungsordnung her entspricht es einem tiefen Verlangen des Menschen, Frieden mit Gott zu haben. Nur dann kommt die Seele zur Ruhe. Das spüren Kinder. Darum legen wir so viel Wert auf die Beziehung von Vater und Mutter. Wenn in dieser Beziehung Frieden herrscht, ist Gottesfurcht leichter zu vermitteln. Dann ist auch leichter zu verstehen, dass nicht das Kind im Zentrum einer Beziehung stehen soll, sondern Gott.

Soll man schon Fünfjährige bewusst zum Glauben an Jesus führen? Margrit: Eltern sollen den Glauben vorleben und auch darüber reden. Unsere beiden Kinder haben sich sehr früh, noch vor dem Kindergarten, für Jesus entschieden. Doch später brauchte es eine neue Hinwendung, denn es verlief nicht alles rund in ihrem Leben. Paul: Im Alten Testament heisst es im übertragenen Sinn: «Lehre dein Kind tagein, tagaus. Schreibs ihm auf die Stirn.» Das Leben mit Gott ist an kein Alter gebunden. Das soll grundsätzlich zum Lebensstil werden. Die Gesellschaft sagt: «Ihr indoktriniert die Kinder.» Ich sage: «Ihr nicht? Auch ihr wollt sie prägen. Die Frage ist nur, ob die Prägung gut ist oder nicht.» Zwang oder Druck aber sind nie die Lösung und erreichen das Herz nicht. Wie bringt man Kinder dazu, im Gottesdienst ruhig dazusitzen und keine Wettrennen zu veranstalten? Margrit (schmunzelt): Das muss zu Hause eingeübt werden, nicht erst im Gottesdienst! Das Kind muss früh lernen, was gilt. Heute ist manches schwieriger geworden, weil die Gesellschaft in eine andere Richtung läuft. Heute entschuldigt man die Kinder zu schnell. Paul: Wenn ich mit Kindern arbeite, sind sie in der Regel ruhig und hören zu. Sie spüren etwas von meiner Autorität. Doch ich musste auch schon ziemlich deutlich werden. Erstaunlich aber, die Kinder nahmen es mir keineswegs übel. Was soll man tun, wenn in der Schule ein ganz anderer Erziehungsstil gepflegt wird? Paul: Das ist eine grosse Not. Da sind auch unsere Gemeinden oft-

Keine Garantie Wie gross ist die Garantie, dass Kinder mit christlicher Erziehung besser herauskommen? Margrit Amacker: Von Garantie kann man sicher nicht reden! Eine christliche Erziehung ist eine gute Voraussetzung, doch die Kinder müssen ihr Leben selber leben. Paul Amacker: Eltern haben eine Verantwortung und einen Auftrag zur Erziehung, um zu zeigen, wie man in Frieden und Ruhe leben kann. Was daraus wird, liegt in der Verantwortung des Einzelnen.

mals vorgeprescht. Man sagt hier allen Leuten «du», auch die Kinder den Erwachsenen. So können Kinder aber den Unterschied zwischen Kind und Erwachsenwerden gar nicht mehr richtig spüren. Sind die Erziehungsstile unterschiedlich, muss das Kind zu Hause merken, wo mehr Ruhe und Frieden herrscht. Ich muss dem Kind auch erklären, was ich nicht gut finde. Margrit: Eltern kennen den Spruch: «Das machen ja alle!» Eltern müssen darauf achten, mit wem die Kinder verkehren und auch eine gewisse Kontrolle ausüben, ohne alles zu verbieten.

Wie kann Erziehung gelingen, wenn der Vater fehlt? Paul: Das ist gar nicht einfach. Wir haben eine Tochter, die alleinerziehende Mutter ist. In dieser Situation können Grosseltern eine grosse Hilfe sein. Ein soziales Netzwerk ist umso wichtiger. Alleinerzieher sollten sich irgendwo in eine verbindliche Gemeinschaft einbringen. Da haben christliche Gemeinden noch viel aufzuholen. Welche Erziehungsmethoden wählt Gott für seine Kinder? Paul: Über allem steht Gottes Liebe und Gottes Bedürfnis, uns wohl zu tun. Mit viel Geduld versucht er uns zu zeigen, was passieren kann, wenn wir uns nicht an seine Schöpfungsordnung halten. Gott will in seiner Erziehung immer das Beste für uns, auch wenn er uns züchtigen muss. Das sagt er uns klar in Römer 8,28. Margrit: Wir erlebten mit unsern Kindern auch schwere Zeiten. Auch ihnen gab er immer wieder eine Chance. Gott kann wirklich aus dem grössten Mist etwas Gutes wachsen lassen. Inter view: ANDREA VONLANTHEN

5 PODIUM

Familie fördern Prävention ist ein grosses Schlagwort in unserer turbulenten Zeit. Prävention bedeutet, dass Probleme wie Drogensucht, Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus an der Wurzel angepackt und damit verhindert oder mindestens eingedämmt werden sollten. Wenn Zeit und Geld in die Prävention investiert werden, sind das sicher gute Investitionen. Auch Familienförderung hat mit Prävention zu tun. Familien mit Vater, Mutter und Kindern sind eine der wichtigsten Grundlagen zur erfolgreichen Entwicklung unseres Landes. Im geschützten Rahmen der Familie wachsen die Kinder in der Regel zu belastbaren und selbstständigen Persönlichkeiten heran, welche in der Lage sind, die Verantwortung für ihr zukünftiges Leben selber in die Hand zu nehmen. Familienförderung ist nachhaltig. Sie fördert die Zufriedenheit und ein geordnetes, gewaltfreies Zusammenleben. Sozialausgaben, Kriminalität- und Gewaltstatistiken werden sich positiv entwickeln. Wenn Tagesschulen, Kinderkrippen, Kinderhorte und Kindertagesstätten gefördert werden, kann das seine Berechtigung haben. Es hat aber wenig mit Familienförderung zu tun. Wichtig sind Förderungsprogramme für Familien, die ihre Kinder zu Hause betreuen und erziehen. Dies beinhaltet weit mehr als im abschätzigen Ausspruch «Frauen an den Kochherd» angedeutet wird. Immer wieder wird betont, dass die Kinder unsere Zukunft sind. Wenn wir Familienförderung betreiben wollen, müssen wir den Eltern die nötigen finanziellen Entlastungen und den entsprechenden Spielraum zur Verfügung stellen, damit sie ihre Kinder selber zu Hause erziehen und betreuen können. Das ist echte Familienförderung. ANDREAS BRÖNNIMANN

Der Autor ist Nationalrat der EDU und Unternehmer. Er wohnt in Belp BE.


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Die Christliche Schule Bern will die nächste Generation ganzheitlich und auf der Grundlage von Gottes Wort ausbilden. Die Kinder sollen auf dieser Basis ihr Leben gestalten und planen lernen und als Teil der Gesellschaft ihre Verantwortung wahrnehmen.

Die csbern steht in ihrem dritten Jahr. Wir fĂźhren drei Klassen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. FĂźr das neue Schuljahr ab Sommer 2010 suchen wir

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Mittel-/Oberstufenlehrperson 80–100% fßr eine Klasse mit 7–9 SchßlerInnen Schriftliche Bewerbung bis Ende Februar 2010 an: Schulheim Zizers, Daniel Rothenbßhler, Heimleitung Kantonsstrasse 16, 7205 Zizers, Tel. 081 300 01 30, E-Mail: zizers@sghheime.ch

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TAGESSCHAU

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JOURNAL

Fokustag der EVP Schweiz für einen besseren und gerechteren Sozialstaat

Abtreibung selber zahlen

Mehr Stellen für Geringqualifizierte

«Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache». Unter diesem Titel hat am 26. Januar ein überparteiliches Initiativkomitee mit der Unterschriftensammlung für eine neue Volksinitiative begonnen. Das Komitee besteht aus der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der ChristlichDemokratischen Volkspartei (CVP) und der Evangelischen Volkspartei (EVP). Die Initiative hat zum Ziel, den straflosen Schwangerschaftsabbruch aus der Grundversicherung zu streichen. «Wir wollen den Bundesrat unter Druck setzen. Dies, nachdem er eine gleichlautende Motion abgelehnt hat», sagte die Solothurner CVP-Nationalrätin Elvira Bader gegenüber dem «Tages-Anzeiger». (kipa)

Anstoss zum Ausgleich Bereits fiebern Fussballfans in aller Welt dem Ankick zur Fussball-WM vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika entgegen. «Cevi Schweiz», «Mission 21» und «DM – échange et mission» haben die Homepage www.anstoss2010.ch als «Anstoss zum Ausgleich – Fairplay für Afrika» aufgeschaltet. Die Kampagne steht unter dem Patronat von Ottmar Hitzfeld und Adolf Ogi. Die Organisatoren setzen sich dafür ein, dass die Menschen in Südafrika nach der WM nicht vergessen werden. Am 5. und 6. Juni organisieren Cevi-Gruppen Fussball-Benefizspiele in der ganzen Schweiz. Jung und Alt unterstützen damit ein Heim für behinderte Kinder und Jugendliche sowie ein Gesundheitsprogramm in Südafrika. www.anstoss2010.ch (Cevi)

Die Schweiz braucht dringend 200 000 zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit geringen Qualifikationen. Dies fordert Robert Roth. Der Gründer der Weizenkorn-Werkstätten und der Job Factory in Basel sprach am Fokustag der EVP in Bern zum Thema «Sozialstaat Schweiz – wohin?». Die heutige Situation auf dem Arbeitsmarkt mit immer mehr Arbeitslosen gerade unter Jugendlichen dürfe nicht länger hingenommen werden, sagte der Basler Sozialunternehmer Robert Roth am Samstag in Bern. Es gelte, möglichst viele junge Leute in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. «Wenn es weniger ‹Scheininvalide› geben soll, müssen für die weniger Qualifizierten mehr Arbeitsplätze geschaffen werden», sagte Roth. Er will zusammen mit weiteren Unternehmern neue Lösungen entwickeln.

Stabilisierung ist Abbau In seinem Referat stellte Yves Rossier, Direktor des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV), den aktuellen Sozialstaat vor und warnte vor Forderungen nach einer «Stabilisierung der Sozialausgaben». Eine solche bedeute nicht den Erhalt der heutigen Leistungen, sondern eine Reduktion, so Rossier. «Ein soziales Moratorium bedeutet, dass man jedes Jahr etwas opfern muss!» – Wer andererseits seine Ansprüche maximieren wolle, gefährde das ganze System, gab der BSV-Direktor zu bedenken.

Thomas Wipf tritt ab

Sinkende Sozialquote

Der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) tritt nach zwölf Amtsjahren auf Ende der Amtsperiode 2010 zurück. Mit ihm legen vier weitere Mitglieder des Rates ihr Amt nieder. Die Abgeordnetenversammlung wählt im Juni 2010 den neuen Rat. Zeitgleich endet für Wipf sein Mandat als evangelischer Vertreter und Vorsitzender des Schweizerischen Rats der Religionen (SCR). Dieser Rat ist, ebenso wie das jährlich parallel zum Weltwirtschaftsforum stattfindende Open Forum Davos, aus einer Initiative von Thomas Wipf her vorgegangen. (kipa)

Der Soziologe Ueli Mäder, Professor für Soziologie an der Universität Basel, warnte vor dem Missbrauch von Statistiken durch Gegner des Sozialstaates. Es komme sehr darauf an, welche Zahlen man miteinander vergleiche. So sei der Eindruck, dass sich die Demografie stetig Richtung Alter verschiebe, schlicht und einfach falsch. Es gebe in der Schweiz mehr unter 20-Jährige als über 65-Jährige. Obwohl immer wieder die Aufblähung des Sozialstaates beschworen werde, seien die Sozialausgaben nicht stärker gestiegen als das Brutto-Inlandprodukt (BIP), sagte Mäder. Die Sozialquo-

Bild: EVP Schweiz

Sozialstaat Schweiz wohin? Der Basler Sozialunternehmer Robert Roth (im Bild am Pult) am Fokustag der EVP Schweiz in Bern.

te sei im Vergleich zum BIP von 2004 bis 2007 sogar dreimal gesunken! Schliesslich gefährde nichts so sehr den gesellschaftlichen Zusammenhalt wie die enorme Konzentration der Privatvermögen bei einigen wenigen Personen.

Was ist wichtig? Mäder warnte davor, auf Kosten der folgenden Generation zu sparen und durch Sparmassnahmen Schäden anzurichten, die mehr kosten würden, als im Moment gespart werden könne. Er mahnte aber auch zu mehr Privatinitiative im sozialen Bereich. Dabei müsse vermehrt die Frage gestellt werden: «Wozu das alles – was ist eigentlich wichtig im Leben?»

Diakonie mit Ökonomie Paul Kleiner, Rektor des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau, wies auf die vielen diakonischen Bemühungen von Christen hin, welche den Sozialstaat ergänzen, wo er an seine Grenzen kommt. Er wolle aber die Diakonie nicht idealisieren, denn «Diakonie ist in der Bibel realistisch dargestellt. Sie hat mit Ökonomie zu tun». Dies zeige schon das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Dieser habe ziemlich viel Geld eingesetzt und sogar eine Zahlungsgarantie für den Verletzten abgegeben. Die Diakonie müsse jedoch gegen eine Totalisierung des Marktes protestieren. Denn: «Menschen sind keine Waren!» Und Barmherzigkeit lasse sich nicht durch Taxpunkte messen.

Mehr Sozialhilfe Maja Ingold, EVP-Stadträtin und Sozialvorsteherin der Stadt Winterthur, erwartet als Folge der

geplanten 6. IV-Revision und der Sanierung der Arbeitslosenversicherung ein weiteres Ansteigen der Sozialhilfefälle. Schon heute hätten viele Menschen, besonders junge Erwachsene, keinen Anspruch auf Arbeitslosengelder. Tendenz zunehmend. Und immer mehr Menschen drohten in der Sozialhilfe stecken zu bleiben.

Arbeitseinsatz wirkte Barbara Günthard-Maier, Politberaterin und SozialversicherungsFachfrau, wagte eine Neukonzeption der Anreizsysteme im Sozialstaat. Nachdem man in Winterthur Sozialhilfe-Empfänger zu einem einmonatigen Arbeitseinsatz angehalten habe, seien die Fallzahlen zurückgegangen. FRITZ IMHOF

Fokustag EVP Nach einem Fokustag 2009 über den Islam hat die EVP mit dem Thema «Sozialstaat Schweiz – wohin?» einen zweiten Fokustag zu einem heiss diskutierten Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Neben den Hauptreferaten von BSV-Direktor Yves Rossier, Professor Ueli Mäder, Pfarrer Paul Kleiner, der Polit- und Kommunikationsberaterin Barbara Günthard-Maier und dem Sozialunternehmer Robert Roth wurden fünf Fokusgruppen (Workshops) und ein Podium angeboten. Hier diskutierten Praktiker aus Behörde, christlichen Werken, Sozialbehörden, Pensionskassen und Kirche das Thema weiter. www.evppev.ch


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TAGESSCHAU

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Das Erdbeben in Haiti hat eine Welle der Solidarität ausgelöst

Die Schweizer spenden und helfen grosszügig sonen. Die CBM ist mit eigenen Mitarbeitenden vor Ort. Besonders schwierig sei die Koordination der Hilfsgüter, da viele Menschen schlecht erreichbar seien. «Hoffnungsnetz», ein Zusammenschluss verschiedener christlicher Hilfswerke in der Schweiz, setzt sich mit Soforthilfe und persönlicher Beratung für die Erdbebenopfer ein. Die Dachorganisation wolle sich auf die Übergabe von Medikamenten und Nahrungsrationen konzentrieren.

Das Schicksal der Bevölkerung auf Haiti lässt auch die Schweizer Landes- und Freikirchen und die Hilfswerke nicht kalt. Sie spenden tatkräftig oder stehen mit eigenen Mitarbeitenden im Einsatz vor Ort. Die Heilsarmee hat 150 000 Dollar für die Soforthilfe auf Haiti bereitgestellt und steht mit Helfern im Einsatz. Grosszügig hat sich auch die Schweizerische Pfingstmission gezeigt. Sie hat 100 000 Franken aus ihrem Katastrophenfonds an die amerikanische Hilfs- und Partnerorganisation «Convoy of Hope» übergeben, die bereits auf Haiti tätig war.

Hilfe trotz Verlust Die Evangelisch-methodistische Kirche ist über ihr Hilfswerk «Connexio» auch stark engagiert auf Haiti, obwohl durch das Erdbeben zwei ihrer leitenden Mitarbeiter ums Leben kamen. Zurzeit stehen mehrere hundert Freiwillige im Dienste ihrer Kirche im Einsatz auf Haiti. Das Hilfsteam «Rescue 24» der Baptisten ist mit Katastrophenhelfern, Medizinern, Krankenpflegern, Feuerwehrleuten, Traumatologen, Alpinisten, Höhlenrettern, Funkern und Suchhundeführern auf Haiti im Einsatz. Die Mennoniten in der Schweiz leisten Hilfe, indem

Familien zusammenführen Notdürftig: Spital unter freiem Himmel auf den Strassen Haitis

sie ihr internationales Hilfswerk «Mennonite Central Comittee» bei der Soforthilfe unterstützen. Andere Freikrchen wie Chrischona Schweiz oder die Freien Evangelischen Gemeinden überlassen die Initiative ihren Lokalgemeinden. Diese unterstützen zum Beispiel die Bemühungen des Hilfswerks der Evangelischen Allianz «Tear Fund» oder andere Organisationen und Personen, die bereits in ihrem Auftrag auf Haiti arbeiten. Die Schweizerische Evangelische Allianz ruft nicht nur zu Geldspenden, sondern auch zur Fürbitte für die Überlebenden in Haiti auf. Das Hilfswerk der Evangelischen Kir-

chen Schweiz (Heks) stellte den Erdbebenopfern eine Soforthilfe von einer Million Franken zur Verfügung. Das Geld wird eingesetzt, um täglich 2500 Personen eine warme Mahlzeit und Trinkwasser auszuteilen und um später den Wiederaufbau von Wohnhäusern zu finanzieren. Caritas ist mit 500 Mitarbeitenden vor Ort und hat inzwischen elf Verteilzentren von Hilfsgütern in Port-au-Prince aufgebaut. Die Christoffel Blinden Mission (CBM) befürchtet durch die schlechte oder fehlende medizinische Versorgung von Verletzten eine Zunahme behinderter Menschen von bis zu 80 000 Per-

World Vision schickte Hilfsgüter im Wert von 75 000 US-Dollar nach Haiti. Besonders gefragt seien Antibiotika, Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial, Decken, Zelte, Nahrungsmittel und Wasserreinigungstabletten. World Vision hilft bei der medizinischen Versorgung auf offener Strasse, da die noch funktionierenden Spitäler bis aufs Äusserste ausgelastet seien. Für die Organisation hat der Schutz von Kindern jedoch oberste Priorität. World Vision betreut Kinder, die noch auf der Suche nach Angehörigen sind und spricht sich gegen voreilige Adoptionen durch Ausländer aus. Ihr Ziel ist die Zusammenführung von Familienmitgliedern, die überlebt haben. KATHRIN KELLER

Wechsel in der Leitung im Bildungszentrum bcb in Oberägeri

Monika Riwar übergab Stab an Hans-Martin Kromer Monika Riwar, langjährige Ausbildungsleiterin beim Bildungszentrum für christliche Begleitung und Beratung (bcb) in Oberägeri, hat die Leitung an Hans-Martin Kromer übergeben. Hans-Martin Kromer ist Theologe. Seine bisherige Berufstätigkeit ist einerseits geprägt durch die Arbeit mit Menschen, zum anderen durch Aufgaben in Leitung, Administration, Beratung und Schulung. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. «Während Jahren habe ich den Wert einer Bild: World Vision / bcb-schweiz.ch

modularen Kursarbeit im Kontext der Gemeinde erfahren und bin überzeugt, dass wir hier einen wichtigen Schlüssel für unser persönliches Leben und für lebendige christliche Gemeinschaften

haben.» Monika Riwar sagt: «Ich schaue auf gute Jahre als Ausbildungsleiterin beim bcb zurück. Seit der Neustrukturierung der Ausbildung 2001 hat sich das bcb gut konsolidieren können. Wir

Leitungswechsel: Hans-Martin Kromer folgt auf Monika Riwar.

überreichten über 80 Auszubildenden das Diplom in Beratender Seelsorge und stellten rund 280 Zertifikate in Begleitender Seelsorge aus. Auch in der Qualitätsentwicklung haben wir Schritte gemacht. Wir sind zertifiziert beim Verband für christliche Seelsorge und Beratung (ACC) und Mitglied bei der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung (SGfB).» Monika Riwar wird sich als Fachreferentin und Supervisorin weiterhin beim bcb engagieren. (pd bcb) www.bcb-schweiz.ch


TAGESSCHAU

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Maja Dätwyler ist Ärztin, Missionarin, Pastorin und Honorarkonsulin in Peru

ÄXGÜSI

Treue Dienerin Gottes ohne Zuckerguss

Mitleidszentrum Der kleine Junge steht alleine da, inmitten von Trümmern. Voller Verzweiflung schaut er mir direkt in die Augen. Das Zeitungsbild packt mich. Und in diesem Moment passiert es: Mein Mitleidszentrum aktiviert sich. Zum ersten Mal nehme ich das Erdbeben in Haiti nicht einfach als Nachricht aus einem fernen Land wahr, sondern als erschütterndes Schicksal von Tausenden von Menschen.

«Ich gehöre nach Peru», sagt Maja Dätwyler bei einem Treffen in Wettingen. In den letzten 20 Jahren hat sie in der Stadt Cusco in ihrer Wahlheimat Peru mit Einheimischen eine Gemeinde, ein Hilfswerk und eine Bibelschule aufgebaut. Maja Dätwyler traf als Vierzehnjährige eine Lebensentscheidung, als in einem Jugendlager jemand ein prophetisches Wort sprach, demzufolge eines der Kinder später in die Mission gehen würde. Maja wusste, dass sie gemeint war. Sie wanderte jedoch erst viel später aus. Vorher studierte sie in der Schweiz Medizin und arbeitete in ihrem Beruf. Mit 35 Jahren reiste sie 1989 als Missionarin nach Peru.

Vielfältig engagiert In den ersten Jahren arbeitete sie in einer kleinen Missionsgesellschaft, half in medizinischen Projekten und in einer evangelischen Gemeindebewegung mit. 1998 gründete sie zusammen mit Einheimischen das Missionswerk «Ekklesia-una Misión». Maja Dätwyler ist als einzige Ausländerin zwar Leiterin des Werkes, sieht aber in peruanischen Mitarbeitern gleichwertige Gegenüber. Zu den drei evangelischen Gemeinden von Ekklesia gehören heute 180 Erwachsene und 200 Kinder. Die meisten fanden als Neubekehrte zur Gemeinde. Dies führte zum Bedürfnis, Menschen im Glauben zu schulen und Leiter auszubilden. So konzipierte Dätwyler einen Glaubensgrundkurs, aus dem 2002 eine Bibelschule

Dienen und helfen Das 1998 in Cusco (Peru) gegründete Hilfswerk Ekklesia umfasst heute drei evangelische Gemeinden, eine Bibelschule mit Mastergang und sechs Sozial-Projekte: kostenlose Beratungsstelle für Gewaltopfer, Heim für ausgesetzte Neugeborene, Ex-Strassenkinder-Projekt, Grossfamilie für Waisenkinder, Heim für minderjährige Mütter und ein Haus für geschlagene Frauen. Bild: idea / KK.

Besuch in der Schweiz: Maja Dätwyler im Elternhaus.

entstand. Für sie ist ein ganzheitliches Bibelverständnis zentral: «Wir lehren alles, was in der Bibel steht.» Seit kurzem besteht die Möglichkeit, an der Bibelschule einen Mastertitel in Theologie zu erlangen. Dätwyler, die sich ihr biblisches und didaktisches Wissen im Selbststudium erworben hat, wirkt als Lehrerin an der Bibelschule. Ausserdem ist sie eine der Pastorinnen ihrer Gemeinde.

Misshandelte betreuen Als Verein selbständig, aber an Ekklesia angeschlossen, betreibt das Hilfswerk «Oikos» (Zuhause) sechs Sozialprojekte. Ein Problem sei der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen. So kommen Mädchen als werdende Mütter zu Oikos. Auch hier verfolgt Dätwyler einen ganzheitlichen Ansatz. Das Ziel sei nicht bloss, Notleidende aufzufangen, sondern diese wieder in ihr soziales Umfeld einzugliedern. Die psychologische Betreuung misshandelter Menschen beanspruche viel Zeit, lohne sich aber. Wenn nötig, werden rechtliche Schritte ergriffen. Dies sei heute einfacher als vor 20 Jahren, da die Rechtsgrundlage zum Schutz misshandelter Frauen verbessert wurde. Die Wiedereingliederung ist auch in den anderen Sozialprojekten zentral. So leben Ex-Strassenkinder, die in einem ersten Schritt vollzeitlich betreut wurden, heute alle wieder in ihren Familien oder bei Verwandten, kommen aber noch zum Mittagstisch und in die Aufgabenhilfe von Oikos. Die ausgesetzten Neugeborenen, die

bei Oikos neben medizinischer Versorgung auch Liebe und Geborgenheit finden, werden nach Möglichkeit zur Adoption im In- oder Ausland gegeben, statt sie in permanenten Heimen zu betreuen.

Anlaufstelle für Schweizer Seit letzten September ist Maja Dätwyler Schweizer Honorarkonsulin in Cusco. In dieser Funktion ist sie erste Anlaufstelle bei Problemen von ansässigen Schweizern oder Schweizer Touristen und hat eine repräsentative Funktion. Kontakte zu Behörden pflegte sie bereits vorher. Sie ist bekannt und wird geschätzt in Cusco. Sie sei heute mehr eine «Cuscenia» als eine Schweizerin. Aus der Ferne möchte sie ihre Schweizer Landsleute ermutigen, über die Aufgaben als Christen im eigenen Land nachzudenken. Dätwyler vermutet, dass Schweizer oft zu nett sind, statt wie Paulus «zur Zeit und zur Unzeit» von Jesus zu erzählen. Künftig will Maja Dätwyler vermehrt Verantwortung an andere Leiter abgeben, um mehr Zeit für ihre Hobbys zu haben. Diese seien Lehren, Predigen und therapeutische Seelsorge. «Ich arbeite gerne viel, das entspricht meinem Naturell», sagt sie. Und: «Ich mag keinen Zuckerguss». Damit meint sie jede schmeichelnde Anerkennung rund um ihre Person. Wichtig ist ihr die Arbeit für Gottes Reich. Ihr oberstes Ziel sei es, dem Lebensprinzip von Jesus zu folgen, nämlich zu dienen. KAHTRIN KELLER

Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie solche Nachrichten einfach kalt lassen? Dass Sie Fernsehbilder und Zeitungsartikel konsumieren und die Eindrücke zwei Minuten später ohne Probleme wieder zur Seite schieben können? Ich ertappe mich immer wieder dabei. Vor allem dann, wenn ich doch so sehr mit meiner eigenen Welt beschäftigt bin. So war es auch, als uns die ersten Nachrichten aus Haiti erreichten. Ich war gerade an Gürtelrose erkrankt. Die schmerzhafte Viruserkrankung im Gesicht legte mich vollkommen lahm. Zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich am eigenen Körper, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein. Und dass es noch schlimmere Krankheiten als leichte Grippen gibt. Wie sollte ich mich bei diesen Schmerzen noch für ein Erdbeben am anderen Ende der Welt interessieren? Und doch: Meine Krankheit ist nicht lebensbedrohlich. Ich habe zwar Schmerzen – doch auch Zugang zu Ärzten und Medikamenten. Das Bild des verzweifelten Jungen rückte mit einem Schlag die Relationen zurecht. Und macht mir klar, was meine Aufgabe ist: Das Mitleid soll nicht im Mitleidszentrum bleiben. Ich will mich für die einsetzen, denen es viel schlimmer geht als mir. Vor allem auch im Gebet. Denn es gibt nur einen, der den Verzweifelten neue Hoffnung geben kann. DAVID SOMMERHALDER Der Autor ist Redaktor bei den christlichen Internetportalen Livenet.ch und Jesus.ch.


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ideaSchweiz l 04/2010

WIRTSCHAFT

LESERBRIEFE

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SYNERGIE

Plötzlich sieht man alles anders Am Jahresende hat man als Unternehmer alle Hände voll zu tun. Vieles dreht sich um Zahlen. Wenn ein Jahr noch ein ausserordentliches Krisenjahr war wie 2009, so verschärft sich die Situation. Das Transportvolumen etlicher namhafter Kunden ist völlig weggebrochen. Mit dem schwindenden Umsatz sinkt die Auslastung der LKW’s. Besonders schwierig machte es uns die Tatsache, dass der Export von Gütern nach Italien einbrach, während der Import aus Italien fast ungebremst weiterlief. Dann muss man am Ende des Jahres auch über die Löhne reden. Wäre in Anbetracht der Wirtschaftskrise eine Reduktion angebracht? Ein heikles Thema! Wir haben das ganze Jahr über krisenbedingt keine Entlassungen ausgesprochen,

Warum Wein-Werbung? «idea Spektrum» Nr. 3 – «Der Erfolg ist für uns ein Händedruck Gottes» Ich weiss: Jesus schaffte an der Hochzeit zu Kana das Wunder, aus Wasser Wein zu machen. Aber wir lesen in Gottes Wort zig-mal, dass Trunkenheit verwerflich ist. Da meinte ein Ältester einer evangelikalen Gemeinde, als wir im Männerkreis über den Alkoholismus sprachen, für ihn sei das tägliche Glas Wein gefährlich, weil es nicht bei einem Glas bleibe. Unser Sohn Dieter beklagte während seiner mehrjährigen Missionsarbeit in französisch Kamerun, dass die Leute für alkoholische Geträke Geld hätten, aber nicht für Besseres zu haben seien. Wissen wir als Christen, dass gerade unsere Mässigkeit für die Schwachen zur Versuchung werden kann? Ich anerkenne den Fleiss des Ehepaars Gysel-Saxer, sie sind in Winzerfamilien aufgewachsen und sahen sich für den Rebbau berufen. Ich weiss aber auch um einen Hallauer Bürger, der ins Trinken kam. Eigenartig, dass das «Spektrum» dem Alkoholkapital eine sanfte Werbung bietet. Nur einen Tag vorher berichtete die «NZZ» über den «steinigen Weg der Teenager», wie verheerend das Trinken bei Jugendlichen sei – und das auf einer ganzen Seite. Fazit: Ein Lob für die Leistungen der Neftenbacher Winzer familie,

also verstanden es unsere Mitarbeiter auch, dass die Löhne nun nicht wie gewohnt einfach steigen. Dann kann und soll man über das kommende Jahr sprechen. Es muss ein Budget erstellt werden. Was wollen wir erreichen? Verglichen mit 2009 ist unser Ziel für 2010 sehr ehrgeizig, verglichen mit 2008 fast lächerlich. Man muss sich selber aber auch Rechenschaft ablegen, wo man im letzten Jahr falsch entschieden hat, was verändert werden soll, damit die gewünschten Zahlen erreicht werden. Da unsere Kunden dieselben Diskussionen führen, will fast jeder Kunde auch über die Transportpreise reden. Jeder erwartet, dass die Preise sinken angesichts der Krise. Zeigt man sich nicht gesprächsbereit, läuft man schnell Gefahr, den Kunden zu verlieren.

aber bitte keine entsprechende Werbung im «Spektrum». In den frommen Kreisen werden die Blaukreuzler und Abstinenten als störend empfunden. Ganz gleich ging es den Grünen in den 80er-Jahren. Und jetzt erkennen alle Leute, dass die Grünen einen Auftrag hatten. Präzis gleich haben die Abstinenten ihren Auftrag als Warner. JULIUS STÜCKLIN, Basel

Diesmal haben sich all diese Themen bis in den Januar hinein gezogen. Alles drehte sich hektisch darum herum. Dann kam der eine Anruf eines Freundes: «Du Dani, der Ruedi ist vor einer Stunde tödlich verunglückt!» Mit einem Schlag steht das Karussell still. Ruedi ist unser Gemeindepräsident, Grossrat im Kanton Bern und ein persönlicher Freund von mir. Mit einem Schlag erscheinen all die Themen, die vorher den Tag geprägt haben, in einem anderen Licht. Die Gedanken wandern zu den Angehörigen des Verstorbenen – dort herrscht nun grosse Trauer und Unverständnis. Dort wird kein Tag mehr sein wie vorher. Dort kommen die Fragen nach dem Warum. Warum gerade er, warum schon jetzt, warum auf diese Art, wie weiter? Und bald einmal sieht man die eigenen Sorgen und Herausforde-

Geheimnis Gottes «idea Spektrum» Nr. 1-3 – «Die Bibel wörtlich nehmen» In Genesis 1,24 lesen wir, dass am sechsten Tag zuerst die Tiere und dann der Mensch in einem eigenen Schöpfungsakt geschaffen wurden. In Genesis 2,7 aber wird erzählt, dass Gott zuerst den Menschen schuf und erst darnach, als er erkannte, dass es für den Menschen

Die Familie Duggar aus Springdale und ihre grosse Kinderschar.

Verantwortungslos «idea Spektrum Nr. 52/53 – «Christliche Ehepaar hat 19 eigene Kinder» Heute ist es verantwor tungslos und eigensüchtig, so viele Kinder in die Welt zu setzen. Jeder Mensch braucht nämlich eine gewisse Fläche, wo die Ernährung für ein ganzes Leben angepflanzt werden muss. Unseren Planeten

können wir nicht vergrössern. Wir haben schon heute eine Überbevölkerung. So geht parallel mit der Bevölkerungsexplosion auch die Umweltzerstörung einher. So sagt Gott in der Bibel: «... er wird verderben, die die Erde verderbt haben.» (Offenbarung 11,18) MIRJAM PANIZZA, Wettswil ZH

rungen in einem anderen Licht. Wie nichtig sind sie doch! Oft ist es ein Klagen auf hohem Niveau. Noch etwas wurde mir schlagartig bewusst: Wie gut ist es doch, zu wissen, wohin die Reise geht, wenn das Leben hier auf Erden zu Ende ist. So möchte ich all denen, die sich vielleicht auch mit düsteren Gedanken herumschlagen, Mut machen. Vergleiche dich nicht immer mit denen, von welchen du das Gefühl hast, es gehe ihnen besser als dir. Vergleiche dich einmal mit denen, welchen es schlechter geht. Du wirst feststellen, dass deine Situation gar nicht so hoffnungslos ist. DANIEL SCHÖNI

Der Autor ist Inhaber der Schoeni.CH Holding in Hinwil. www.schoeni.ch E-Mail: daniel.schoeni@schoeni.ch

nicht gut sei, allein zu sein, die Tiere. Ich kenne die verschiedenen Nivellierungsversuche, aber wir wollen ja die Bibel «wörtlich» nehmen. Die Welt, so erfahren wir in Genesis 1,31, wurde in sechs Tagen erschaffen. Genesis 2,5 legt uns aber nahe, dass dies an einem Tag geschah: «An dem Tag, als Gott der Herr Erde und Himmel machte…» (Elberfelder Bibel). Diese Aussagen zeigen, dass in Israel zu verschiedenen Zeiten verschieden von der Schöpfung gesprochen wurde, so wie es die damaligen Menschen verstehen konnten. Die Bibel lässt diese verschiedenen Darstellungen der Schöpfung nebeneinander stehen! Sie ist und bleibt letztlich Geheimnis Gottes. Naturwissenschaftliche Erkenntnis kann ich annehmen, ohne immer etwas Schlechtes dahinter vermuten zu müssen, und Hypothesen kann ich interessiert und zugleich gelassen zur Kenntnis nehmen. Denn ich weiss, dass Gott, unser Herr, der Schöpfer ist und alles in seinen Händen hält. Die Schöpfungsberichte haben uns doch mehr zu sagen. Die guten und wichtigen Schöpfungsordnungen über den Menschen, über Mann und Frau, über die Ehe und die Arbeit, über die Bewahrung der Natur will ich für mein Leben und meinen Dienst bedenken und fruchtbar machen. MAX JENNI, Prediger Freie Evangelische Gemeinde, Gossau SG


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WIRTSCHAFT

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Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei der Internationalen Energieagentur

Umsatz und Mitarbeiterzahl wachsen burg um zwei Etagen aufgestockt.

Der Solarunternehmer Josef Jenni hat mit seiner Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei Burgdorf den Umsatz um 20 Prozent gesteigert und zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Josef Jenni reiste letzten Dezember mit seiner Tochter Tabea Jenni nach Paris. Dort stellten sie Vertretern der Internationalen Energieagentur (IEA) ihr mit Solarenergie versorgtes Mehrfamilienhaus und ihre Solarspeicher vor. Die IEA erarbeitet Energieszenarien, welche die Erderwärmung unter 2 Grad halten sollen. Josef Jenni ist überzeugt, dass sonnenbeheizte Häuser dazu einen wichtigen Beitrag leisten, verbrauchen doch Wohnhäuser 40 Prozent aller Energie in der Schweiz. «Im Vergleich zu anderen noch nicht ausgereiften Technologien war unser Vorschlag in Paris der konkreteste, der sofort und zu vernünftigen Kosten um-

MANFRED KIENER

Christliche Werte

Wachstum dank Sonnenenergie: Josef Jenni (vorderste Reihe Mitte mit violettem Pullover) im Kreis seiner Mitarbeitenden in der Werkstatt vor den Solartank-Speichern.

gesetzt werden kann», sagt er dazu.

Gebäude aufgestockt Letztes Jahr hat die Jenni Energietechnik AG erneut mehr Solarspeicher produziert und wie bereits ein Jahr zuvor zehn neue Arbeitsplät-

ze geschaffen. Aktuell wirken 70 Personen im Betrieb. Der Umsatz wuchs 2009 um 20 Prozent auf 13 Millionen Franken. Einen grossen Teil des Ertrages investiert die Familie in die Produktion. So hat sie das Fabrikationsgebäude in Ober-

Josef Jenni besucht eine Freie Missionsgemeinde am Ort. Zu seinem Credo als Unternehmer sagt er: «In der Firma leben wir christliche Werte im Umgang mit Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden sowie Lieferanten.» Angesichts der Energie- und Umweltprobleme betont er: «Wir müssen bescheidener und zufriedener werden!» Er ver weist auf die Verse 6 bis 10 im 1.Timotheusbrief 6. Darin lobt Paulus die Genügsamkeit und warnt vor der Geldgier. Josef Jenni ist Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Klima, Energie, Umwelt der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA). www.jenni.ch; www.sea-aku.ch

«Family Life» bot an Hochzeitsmessen Bausteine für die Liebe an

300 Paare für das Leben beraten

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Manfred Kiener Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Helena Gysin, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

19 000 Besucher verzeichneten die beiden Hochzeitsmessen in Zürich und St. Gallen Mitte Januar. Damit die Liebe ein Leben lang hält, liessen sich 300 Paare am Stand der Ehe- und Familienarbeit «Family Life» beraten. Einen Kontrapunkt zum Kommerz rund um den grossen Tag setzte «Family Life», ein Arbeitszweig von Campus für Christus in Zürich, mit ihrem Stand an den Messen. Unter dem Motto «Bausteine für die Liebe» forderten Mitarbeitende die Heiratswilligen heraus, neben dem Fest auch das gemeinsame Leben vorzubereiten. Die Frage «Wie gut kennen Sie sich schon?» animierte viele Paare, einen Fragebogen auszufüllen. Das Testergebnis lenkte ihre Aufmerksamkeit auf zentrale Themen der Partnerschaft. Im Vergleich der beiden Messen zeigte sich, dass im eher ländlichen und katholischen Einzugsgebiet der St. Galler Messe mehr Verständnis für Ehevorbereitung

Bild: Jenni Energietechnik AG / Bild: Family Life

Wie in die Beziehung investieren? «Family Life»-Mitarbeitende gaben Heiratswilligen Tipps für das gemeinsame Leben.

vorhanden ist als im Raum Zürich. An beiden Orten scheinen offensichtlich zu viele Paare ahnungslos in die Ehe zu starten. Der grosse Andrang bei einem Vortrag über Scheidungsrecht zeigte, dass sich immer mehr Paare durch einen Ehevertrag für den schlimmsten Fall absichern. Die meisten träumen zwar von ewiger Liebe und lebenslanger Treue, doch es fehlt ihnen das Werkzeug, um an ihrer Beziehung zu arbeiten. ROGER GÖTZ

Ehe-Kursleiter gesucht «Family Life» strebt an, dass Kirchen in der Schweiz flächendeckend Ehe- und Ehevorbereitungskurse anbieten. Sie sollen Paare nicht nur für ihren grossen Tag, sondern für die ganze Ehe unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, lädt das Team angehende Kursleiter am 30. April zu einem romantischen «Start-upDinner» nach Winterthur ein. www.familylife.ch


POLITIK

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Evangelische Allianz Winter thur nahm die Kandidaten für den Stadtrat ins Gebet

Werden christliche Institutionen benachteiligt? Am 7. März wird in Winterthur der Stadtrat gewählt. Fünf amtierende Stadträte und fünf neue Kandidaten wurden von der Evangelischen Allianz Winterthur zum Wahl-Talk in die Parkarena geladen. Moderator Andi Kleeli begann mit einem kleinen Spiel, das die amtierenden Stadträte auf Touren brachte: Welcher Wert ist Ihnen besonders wichtig? Matthias Gfeller, Stadtrat der Grünen, sprach sich für Respekt für den Menschen und die Schöpfung aus. Michael Künzle, CVP, legt wert auf Pünktlichkeit: «Zuspätkommen

Alle waren dabei David Schneider, Präsident der Evangelischen Allianz Winterthur, war glücklich über die Teilnahme aller Kandidaten für die Stadtratswahlen. Vor acht Jahren war das noch ganz anders. Schneider: «Wir haben eine gewisse Akzeptanz unter Politikern und Medienleuten erreicht.» Tatsächlich: Der «Tages-Anzeiger» widmete dem Allianz-Talk eine ganze Seite. «Tele Züri» filmte vor Ort, und der «Landbote» und die «NZZ» baten um detaillierte Auskünfte.

ist Zeitdiebstahl.» Auch Verena Gick, FDP, meinte, in der Politik sei der Respekt verloren gegangen. Zur Frage «Warum werden christliche Symbole aus öffentlichen Räumen verbannt?» antwortete Pearl Pedergnana, SP: «Daran ist allein die Feuerpolizei schuld.» Eine Debatte über Jugendgewalt brachte wieder etwas Ernst in die Runde. Michael Künzle, CVP, meinte, in der Familie als kleinster Zelle der Gesellschaft müsste den Jugendlichen Werte vermittelt werden. Matthias Gfeller erinnerte daran, dass Erwachsene eine Vorbildfunktion hätten. «Wo sollen sich Jugendliche orientieren?», fragte Stadtpräsident Ernst Wohlwend. Verena Gick konterte, die Eltern müssten wieder vermehrt in die Verantwortung genommen werden.

«Läbesruum» bekommt genug «Ist es möglich, dass wir Christen in Bezug auf Subventionen immer ein bisschen benachteiligt werden?» Wohlwend stichelte, dass David Schneider genug Geld bekommen habe für seine sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel den «Läbesruum». Verena Gick vom Finanzdepartement setzte nach: «Gerechtigkeit muss sein. Christliche Organisationen haben genauso Anrecht auf Subven-

Alle standen Red und Antwort: Pearl Pedergnana, Nicolas Galladé, Michael Zeugin, Michael Künzle, Verena Gick, Daniel Oswald, Ernst Wohlwend, Stefan Fritschi, Matthias Gfeller, Nick Gugger.

tionen wie andere auch.» Pedergnana begründete den Entscheid des Stadtrates, der SalZH keine Subventionen zu leisten, damit: «Wenn Eltern in einer Notlage sind, wählen sie einfach irgendeinen Krippenplatz, egal, welchen religiösen oder ethischen Hintergrund dieser hat. Das wollen wir verhindern.» Die zweite Runde startete Moderatorin Priska Haupt mit den Neukandidaten. Nick Gugger, EVP, wies klar auf seinen Glauben hin. Stefan Fritschi, FDP, und Daniel Oswald, SVP, schwärmten von ihrer Familie. Michael Zeugin, Grünliberal und Single, warb für Sicherheit, zum Beispiel in der Ökologie. Nicolas Galladé sprach

sich für Liebe aus: «All you need is love.» Und dann begann das HickHack ums Thema Minarette und Integration von Muslimen.

Gugger Favorit des Abends Der eine oder andere Politiker nahm sich aus dem Hick-Hack heraus, blieb deswegen jedoch farblos zurück. Die 600 Zuschauer wissen wohl, dass gute Politik nicht von öffentlichem Schlagabtausch lebt, sondern von harter Arbeit und einer ausreichenden Lebenserfahrung, die manchem Neukandidaten aufgrund seines Alters fehlt. Viele Christen fällten trotzdem eine Entscheidung: Nick Gugger ist ihr Favorit. IRIS MUHL

Mahnwache am Samstag in Bern gegen Massaker an ägyptischen Kopten

Annette Walder: «Ich bin traurig und entsetzt» Mehrere hundert Personen haben in Bern mit einer Mahnwache gegen das Massaker an koptischen Christen in Nag Hamadi protestiert. Am 6. Januar kam es nach der orthodoxen Weihnachtsfeier in Nag Hamadi in Oberägypten zu einem Blutbad gewaltbereiter Muslime. Acht Menschen starben. Am Samstag organisierten in der Schweiz wohnende Kopten auf dem Waisenhausplatz in Bern eine Mahnwache. Mitgetragen hat die Kundgebung die Arbeitsgemeinschaft orthodoxer Kirchen in der Schweiz (AGOK) und die Schweizer Menschenrechtsbewegung Christian Solidarity International (CSI). Bild: Rafael Peier, CSI

Tod an Weihnachten: Mahnwache nach dem Blutbad in Oberägypten.

Hymne auf die Märtyrer Die mehrheitlich syrisch-orthodoxen Christen sangen in arabischer Sprache eine alte koptische Hymne auf die Märtyrer: «Seit mehreren tausend Jahren dauert unser Martyrium. Wir werden bis zum

letzten Blutstropfen Jesu Christi die Treue halten.» In Sprechchören wiesen sie auf die Ereignisse in Nag Hamadi während der orthodoxen Weinnachtsfeier hin: «Statt Geburt Christi Tod der Christen» – «Statt Weihnachtsfrieden Mord

und Tod». «Ich bin traurig und sehr entsetzt über die Ereignisse in Nag Hamadi», erklärte CSI-Geschäftsführerin Annette Walder. Dieser Anschlag sei nur ein weiteres Beispiel für die unablässige Verfolgung und Unterdrückung der christlichen Minderheit in Ägypten. «Was mich ganz besonders herausfordert, sind die zahlreichen Entführungen von jungen Frauen durch Muslime. Sie werden gezwungen, einen Muslim zu heiraten und zum Islam zu konvertieren. Dies trägt dazu bei, die Christen in diesem ursprünglich christlichen Land einzuschüchtern und zu vertreiben», stellte Annette Walder fest. UELI HALDEMANN


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Nachrichten

ideaSpektrum 4/2010

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Irak: Islamische Führer wollen die Erinnerungen an das Judentum auslöschen

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IRAN


Nachrichten

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ideaSpektrum 4/2010

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ZUM SECHSTEN MAL: Der „Marsch für das Leben“ in Paris

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Sorge in USA & Großbritannien: Frommer Hersteller spielt Islamisten in die Hände

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Nachrichten

ideaSpektrum 4/2010

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500 Tote bei Zusammenstößen von Muslimen & Christen im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas

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In der von Bluttaten erschütterten nigerianischen Stadt Jos warten Bewohner vor ihren Häusern.

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MALI NIGER

Muslim-Protest, weil sich unter Berbern das Christentum ausbreitet

Algerien: Kirche in Brand gesteckt

TSCHAD

BENIN N I G ERJosIA Abuja KAMERUN

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Mission

ideaSpektrum 4/2010

Das religiĂśse Haiti: Der Voodoo-Kult ist eine staatlich anerkannte Religion

Leben mit Geistern und Gott Nach dem Erdbeben steht Haiti im Zentrum der Berichterstattung. FĂźr manche ist die Katastrophe eine Folge der geistlichen Situation des Landes. So bezeichnete der US-Prediger Pat Robertson (Virginia Beach/Bundesstaat Virginia) das Beben als Folge eines Pakts mit dem Teufel. FĂźr seine Ă„uĂ&#x;erungen erntete Robertson viel Kritik. Ăœber die religiĂśse Situation in Haiti berichtet Tobias-Benjamin Ottmar.

PHLQVFKDIW '0* DUEHLWHW -HGHQ 6RQQWDJ EHVXFKHQ UXQG 0HQVFKHQ GLH *RWWHVGLHQVWH

Eine populäre Behandlung im okkulten Voodoo-Kult auf Haiti. Schlechte Geister werden auf ein Huhn ßbertragen, indem der KÜrper des Patienten mit dem Tier gebßrstet wird. Dann nimmt ein Medizinmann den Kopf des Huhnes in seinem Mund und wirbelt es herum, bis der Kopf abbricht.

WEINHOLD WEINHO WE HOLD

BAERG G

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*HGHQNHQ DQ HLQHQ $XIVWDQG JHJHQ GLH IUDQ]|VLVFKH .RORQLDOPDFKW $P $XJXVW KDWWHQ HLQLJH 6NOD YHQ ² GLH GHP 9RRGRR DQKLQJHQ ² GHQ .DULELNVWDDW PLW HLQHP 7LHURS IHU 5LWXDO GHP 7HXIHO I U -DKUH YHUVSURFKHQ ZHQQ GDV /DQG YRQ GHU IUDQ]|VLVFKHQ +HUUVFKDIW IUHL ZHUGH $P -DQXDU HUUHLFKWH HV VHLQH 8QDEKlQJLJNHLW ² VRPLW WUDW GHU 3DNW LQ .UDIW 'HU 9HUVXFK $ULVWLGHV GLH VHQ ]X HUQHXHUQ VFKOXJ MHGRFK GDQN GHU *HEHWH YLHOHU &KULVWHQ IHKO $O OHUGLQJV LVW 9RRGRR ELV KHXWH HLQH VWDDWOLFK DQHUNDQQWH 5HOLJLRQ

Die Zahl der Christen wächst $XFK ZHQQ YLHOH GHP 9RRGRR DQ KlQJHQ ZlFKVW GLH =DKO GHU EL EHOWUHXHQ &KULVWHQ 6R VWLHJ EHLP (YDQJHOLVFK %DSWLVWLVFKHQ 0LVVLRQV YHUEDQG YRQ 6 G +DLWL GLH =DKO GHU *HPHLQGHQ LQ GHQ OHW]WHQ -DKUHQ YRQ DXI EHULFKWHW 6XVDQQH %DHUJ GLH VHLW LQ +DLWL DOV 0LV VLRQDULQ GHU 'HXWVFKHQ 0LVVLRQVJH

Angst vor bĂśsen Geistern 'RFK DXFK ZHQQ PDQ VLFK I U HLQ /HEHQ PLW &KULVWXV HQWVFKLHGHQ KDW KHL‰W GLHV LQ +DLWL QLFKW GDVV PDQ PLW GHQ DOWHQ %UlXFKHQ QLFKWV PHKU ]X WXQ KDW VDJW 8OULFK :HLQ KROG 6WXWWJDUW 0LVVLRQVOHLWHU YRQ &KULVWOLFKH )DFKNUlIWH ,QWHUQDWLRQDO &), 6HLW  EHU -DKUHQ KDW GDV :HUN 0LWDUEHLWHU LQ +DLWL GLH GHU ]HLW YRQ LKP EHWUHXW ZHUGHQ :HLQ KROG Ă…-HVXV &KULVWXV ZLUG LQ GDV 6\VWHP GHV 9RRGRR PLW HLQJHEDXW ´ 'LH $QJVW YRU E|VHQ *HLVWHUQ VHL DXFK LQ FKULVWOLFKHQ .UHLVHQ DOOWlJ OLFK (LQ %HLVSLHO ,Q HLQHP 'RUI KDEH HLQH MXQJH )UDX XQWHU HSLOHSWL VFKHQ $QIlOOHQ JHOLWWHQ $OV VLH HLQ PDO LQ HLQHP )OXVV ]XP %DGHQ ZDU KDEH VLH ZLHGHU HLQHQ $QIDOO EHNRPPHQ XQG HUWUDQN 'HU 7RG GHU )UDX VHL YRQ DOOHQ (LQZRKQHUQ GHV 'RUIHV ² HLQVFKOLH‰OLFK GHU &KULVWHQ ² PLW GHP (LQIOXVV E|VHU *HLVWHU HUNOlUW ZRUGHQ $XFK EHL DQGHUHQ 9RUNRPPQLVVHQ Z UGH GLHV RIW DOV %HJU QGXQJ DQJHI KUW HWZD EHL 6FKODJDQIlOOHQ 6HOEVW 6WUDIWDWHQ Z UGHQ XQWHU GHP 'HFN PDQWHO GHV 9RRGRR YHUVFKOHLHUW (LQ 7HLO GHU %HY|ONHUXQJ VHL ELV KHXWH GHU 0HLQXQJ GDVV 'LQJH ² GLH LP =XVDPPHQKDQJ PLW 9RRGRR SDVVLHUHQ ² VWUDIIUHL VLQG EHULFKWHW 0LVVLRQVOHLWHU :HLQKROG Ein schmutziges Geschäft :HOFKH $XVZ FKVH GLH 9RRGRR .XOWH KDEHQ N|QQHQ ZHL‰ -HDQ 5H QDOG %HQRLW DXV GHU HLJHQHQ )DPL OLH 'HU MlKULJH +DLWLDQHU KDW JHPHLQVDP PLW VHLQHU GHXWVFKHQ )UDX XQG GHQ GUHL .LQGHUQ GDV (UG EHEHQ KDXWQDK PLWHUOHEW 6HLW (QGH YHUJDQJHQHQ -DKUHV ZDU GDV (KHSDDU I U GLH .LQGHU (YDQJHOLVDWLRQV %H ZHJXQJ ZLHGHU LQ GHU .DULELN 1DFK Foto: Voodoo-Kult/dpa; Ăźbrige/PR


Mission

ideaSpektrum 4/2010

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Mutter betet Menschen frei %HQRLWV (OWHUQ KDEHQ VLFK DOV EL EHOWUHXH &KULVWHQ YRP 9RRGRR GLV WDQ]LHUW ,PPHU ZLHGHU NRPPHQ ELV KHXWH /HXWH ]X VHLQHU 0XWWHU GLH YRQ GHQ GXQNOHQ 0lFKWHQ IUHL ZHUGHQ ZROOHQ Å0HKUPDOV DP 7DJ ZLUG I U VLH JHEHWHW PDQFKPDO EHU :RFKHQ KLQZHJ´ EHULFKWHW HU 'LH .UDIW GHV *HEHWV KDW HU VHOEVW HUIDKUHQ $Q VHLQHP ]Z|OIWHQ *H EXUWVWDJ VHL HU ]X +DXVH SO|W]OLFK EHZXVVWORV JHZRUGHQ =XYRU KDWWH HU VLFK PLW 7\SKXV XQG 0DODULD JH SODJW 'LH (OWHUQ EHWHWHQ ]X *RWW XQG EUDFKWHQ LKQ LQ HLQ .UDQNHQ KDXV ² GRFK NHLQ $U]W ZDU GD 6WDWWGHVVHQ WUDIHQ VLH DXI HLQH LK QHQ ELV GDKLQ XQEHNDQQWH )UDX GLH LP *HEHW GHQ $XIWUDJ YRQ *RWW EH NRPPHQ KDWWH LQ GDV .UDQNHQKDXV ]X JHKHQ XP JHQDX GLHVH )DPLOLH ]X HUPXWLJHQ ZHLWHU]XEHWHQ 'DV :XQGHU JHVFKDK -HDQ 5HQDOG HU ZDFKWH RKQH lU]WOLFKHQ (LQJULII DXV VHLQHU %HZXVVWORVLJNHLW Voodoo: Problem für Christen 'DVV VHLQH (OWHUQ VLFK GHQ RNNXO WHQ 7UDGLWLRQHQ YHUZHLJHUQ LVW QLFKW VHOEVWYHUVWlQGOLFK ,PPHU ZLHGHU VHL DXFK EHL &KULVWHQ GLH 9HUVXFKXQJ GD LQ HLQHU 1RWODJH YRP 9RRGRRSULHVWHU +LOIH LQ $QVSUXFK ]X QHKPHQ EH ULFKWHW %HQRLW $QGHUH HQWVFKLHGHQ VLFK I U HLQ /HEHQ DOV &KULVW ILHOHQ Fotos: privat

DEHU QDFK HLQLJHU =HLW ZLHGHU LQ RN NXOWH 7UDGLWLRQHQ ]XU FN ) U GLH &KULVWHQ LVW HV DQJHVLFKWV GHU VWlQGL JHQ 3UlVHQ] GHV 9RRGRR VFKZHU VLFK GHP ]X HQW]LHKHQ Å:LH GHU FKULVWOL FKH *ODXEH VR LVW DXFK PDJLVFKHV 'HQNHQ XQG $QJVW YRU 6FKDGHQV]DX EHU DOOWlJOLFK´ VR GHU 0LVVLRQDU GHU 'HXWVFKHQ 0LVVLRQVJHPHLQVFKDIW 9RONHU 6FKQ OO (U LVW JHPHLQVDP PLW VHLQHU )UDX VHLW (QGH LQ +DLWL WlWLJ ,Q /HV &D\HV ² LP 6 G ZHVWHQ GHV /DQGHV ² ELHWHQ VLH *H PHLQGHPLWDUEHLWHUQ XQG 3DVWRUHQ HLQH WKHRORJLVFKH $XVELOGXQJ DQ 6FKQ OO EHULFKWHW YRQ HLQHU )UDX GLH LKQHQ LP *ODXEHQ HLJHQWOLFK RIW HLQ 9RUELOG VHL 'RFK (QGH OHW]WHQ -DKUHV ZDUQWH VLH GDV 3DDU GDYRU XP GHQ -DKUHVZHFKVHO 5LQGIOHLVFK ]X NDX IHQ 'HU *UXQG =X GLHVHU =HLW KlWWHQ 9RRGRR =HUHPRQLHQ +RFKNRQMXQN WXU XQG PDQ ZLVVH QLFKW RE PDQ QLFKW GDV )OHLVFK YRQ HLQHP 0HQ VFKHQ NDXIH GHU LQ HLQH .XK YHUZDQ GHOW ZXUGH VR GLH )UDX

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VDPPHQEUDFK 'HU JUR H FKULVWOLFKH %XFKODGHQ XQG GHUHQ 'UXFNHUHL KLQ JHJHQ EOLHEHQ XQEHVFKDGHW VWHKHQ ² QXU HLQH 3DUDOOHOVWUD H HQWIHUQW

Bekehrungen nach Beben ,QPLWWHQ GHV JUR HQ (OHQGV JLEW HV DXFK EHHLQGUXFNHQGH *ODX EHQV]HXJQLVVH 0LVVLRQDU 6FKQ OO EHULFKWHW YRQ HLQHU .ROOHJLQ GLH LQ 3RUW DX 3ULQFH KDOI $OV VLH QDFKWV HLQ 1DFKEHEHQ DXV GHP 6FKODI DXI VFKUHFNWH K|UWH VLH XP VLFK KHUXP GDV /LHG Å$PD]LQJ *UDFH´ DXV YLH OHQ .HKOHQ VLQJHQ Å) U YLHOH 0HQ SCHNÜLL, SCHNÜ SC ÜL ÜLL VFKHQ VLQG GLH .LUFKHQ GLH HLQ]LJH Missionar in Haiti HLQKHLPLVFKH $QODXIVWHOOH´ EHULFKWHW GHU 0LVVLRQDU =HXJQLVVH YRQ 9HU VFK WWHWHQ GLH VLFK LP $QJHVLFKW GHV 7RGHV EHNHKUW KDEHQ XQG VFKOLH OLFK 6SHQGHQNRQWHQ I U +DLWL JHUHWWHW ZXUGHQ KlXIWHQ VLFK 6HLQH 0LVVLRQVNROOHJLQ %DHUJ VDJW GDVV 'HXWVFKH 0LVVL PDQFKH HLQKHLPLVFKH 3DVWRUHQ PHL RQVJHPHLQVFKDIW QHQ GLH .DWDVWURSKH N|QQWH *RWWHV 6WLFKZRUW +DLWL $QWZRUW DXI LKUH *HEHWH I U LKU %/= /DQG VHLHQ 9LHOH VHLHQ ]XGHP GDQN 9RONVEDQN .UDLFKJDX

EDU GDVV VLH YRQ *RWW EHZDKUW ZXU Warum dieses Beben? GHQ XQG DP /HEHQ VLQG Å6LH OHEHQ .RQWRQU &), /HLWHU :HLQKROG VSULFKW VLFK ]ZDU YRQ GHU +DQG LQ GHQ 0XQG GDI U DXV GLH bQJVWH GHU 0HQVFKHQ $EHU VLH VLQG GDQNEDU GDVV *RWW VLH .LQGHU (YDQJHOL HUQVW ]X QHKPHQ 6FKOLH OLFK VSUH MHW]W YHUVRUJW 8QG VLH YHUWUDXHQ GDU VDWLRQV %HZHJXQJ 6WLFKZRUW FKH DXFK GLH %LEHO YRQ HLQHP DXI GDVV HU VLH DXFK DP QlFKVWHQ )DPLOLH %HQRLW .DPSI GHU XQVLFKWEDUHQ 0lFKWH 7DJ YHUVRUJHQ ZLUG ´ %/= +LQVLFKWOLFK GHU 8UVDFKHQ I U GDV (YDQJHOLVFKH (UGEHEHQ PDKQW HU DEHU ]XU =XU FN Was geschehen muss .UHGLWJHQRVVHQ :HLQKROG KRIIW GDVV GLH &KULV KDOWXQJ :HQQ PDQ GLHV PLW GHU VFKDIW .DVVHO

WHQ LQ +DLWL QDFK GHU .DWDVWURSKH JHLVWOLFKHQ 6LWXDWLRQ LQ GHP /DQG .RQWRQU QXQ HQJHU ]XVDPPHQVWHKHQ XQG EHJU QGH P VVH PDQ VLFK YRU $X VHOEVW 9HUDQWZRUWXQJ EHUQHKPHQ JHQ KDOWHQ ÅGDVV ZLU LQ 'HXWVFK +LOIH I U %U GHU ,Q GHU 9HUJDQJHQKHLW KDEH PDQ ODQG DXFK QLFKW YLHO EHVVHU VLQG´ ,QWHUQDWLRQDO VLFK RIW DXI GLH +LOIH YRQ DX HQ $XFK 0LVVLRQDU 6FKQ OO KlOW VLFK 0XWWHUZHUN YRQ PLW HLQHU WKHRORJLVFKHQ %HZHUWXQJ YHUODVVHQ $XFK %HQRLW Z QVFKW &),

VLFK HLQH JUXQGOHJHQGH 9HUlQGH ]XU FN *RWW ZROOH QLFKW GHQ 7RG 6WLFKZRUW UXQJ GHV /DQGHV (U ZLOO VR EDOG GHV 6 QGHUV VRQGHUQ VHLQH %HNHK 1RWKLOIH +DLWL ZLH P|JOLFK ZLHGHU PLW VHLQHU )D %/= UXQJ (U OHLGH XQWHU MHGHP (LQ]HO QHQ GHU VLFK DOOHQ /LHEHVEHP KXQ PLOLH ]XU FNNHKUHQ XP GLH FKULVW (YDQJHOLVFKH OLFKH %RWVFKDIW ZHLWHU]XYHUEUHLWHQ .UHGLWJHQRVVHQ JHQ ZLGHUVHW]W Å'DV (UGEHEHQ DOV %LV GDKLQ ZLOO HU GLH JHJHQZlUWLJH VFKDIW .DVVHO

*HULFKW" 0|JOLFK DEHU QLFKW RKQH .RQWRQU $XIPHUNVDPNHLW QXW]HQ XP DXI GLHVH ]ZHLWH +lOIWH GHU :DKUKHLW ´ GLH 6LWXDWLRQ VHLQHU +HLPDW DXI Ein geistlicher Ruck PHUNVDP ]X PDFKHQ l %HQRLW KRIIW QDFK GHU YHUKHHUHQ GHQ .DWDVWURSKH DXI HLQH 9HUlQGH Die Familie Benoit hat das Erdbeben überlebt UXQJ GHU JHLVWOLFKHQ 6LWXDWLRQ 9LHOH Z UGHQ GDV (UGEHEHQ DOV HLQH :DU QXQJ *RWWHV VHKHQ Å.HLQH ]HKQ 0L QXWHQ QDFK GHP %HEHQ ZDUHQ DOOH /HXWH DXI GHU 6WUD H 9LHOH ULHIHQ %HNHKUW HXFK UHLQLJW HXFK · ´ %H QRLW HPSIDQG HV VHL HLQ ÅJHLVWOLFKHU 5XFN´ GXUFKV /DQG JHJDQJHQ %H VRQGHUV HLQGU FNOLFK VHL JHZHVHQ GDVV GHU 5HJLHUXQJVSDODVW LQ VLFK ]X


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Gesundheitskongress

ideaSpektrum 4/2010

Rund 1.500 Teilnehmer beim 2. Christlichen Gesundheitskongress – Ergebnis:

Für mehr Miteinander von Medizin & Seelsorge 0LW HLQHP 3OlGR\HU I U HLQ YHU VWlUNWHV =XVDPPHQZLUNHQ YRQ 0H GL]LQ 3IOHJH XQG 6HHOVRUJH LVW GHU &KULVWOLFKH *HVXQGKHLWVNRQJUHVV LQ .DVVHO ]X (QGH JHJDQJHQ $Q GHP GUHLWlJLJHQ 7UHIIHQ QDKPHQ UXQG 0HGL]LQHU 3IOHJHU 7KHRORJHQ X D WHLO Å5HOLJL|VHV

JHQWKDO (LQ SRVLWLYHV )D]LW GHV .RQJUHVVHV ]RJ 3IDUUHU 'LHWHU .HXFKHU &KHPQLW] YRP 7UlJHU NUHLV (V VHL JHOXQJHQ 9HUWUHWHU DXV 3IOHJH XQG *HPHLQGHQ PLWHLQDQGHU VWlUNHU LQV *HVSUlFK ]X EULQJHQ DOV GLHV ELVKHU LP $OOWDJ GHU )DOO VHL

VFKZHU NUDQNH 0HQVFKHQ 'HQ DQ GHUHQ 3UHLV HUKLHOW GDV Å=HQWUXP I U *HVXQGKHLW 7KHUDSLH +HLOXQJ´ LQ .DUOVUXKH 'LH GRUWLJH 1HKHPLD ,QLWLDWLYH ZLOO NUDQNHQ XQG KLOIHVX FKHQGHQ 0HQVFKHQ :HJH ]X HLQHU XPIDVVHQGHQ +HLOXQJ DXI]HLJHQ XQG VLH DXI GLHVHP :HJ EHJOHLWHQ Christlicher Gesundheitspreis 'DEHL DUEHLWHQ SURIHVVLRQHOOH XQG &+5,67/,&+(5 &+ $XI GHP 7UHIIHQ ZXUGH HUVWPDOV HKUHQDPWOLFKH +HOIHU LQWHQVLY ]X *(681'+(,76.21*5(66 HLQ &KULVWOLFKHU *HVXQGKHLWVSUHLV VDPPHQ 'LH 3UHLVH VLQG PLW MH YHUOLHKHQ 'DPLW ZHUGHQ LQQRYDWLYH ZHLOV (XUR GRWLHUW 3URMHNWH DXVJH]HLFKQHW GLH GDV =X Nächster Kongress 2012? VDPPHQZLUNHQ YRQ *HVXQGKHLWV 8QWHU GHQ 7HLOQHKPHUQ GHV .RQ ZHVHQ XQG FKULVWOLFKHU *HPHLQGH JUHVVHV VWHOOWHQ bU]WH PLW GLH I|UGHUQ 'HQ 3UHLV HUKLHOW GDV JU| WH %HUXIVJUXSSH JHIROJW YRQ EDSWLVWLVFKH $OEHUWLQHQ 'LDNRQLH ZHUN LQ +DPEXUJ I U VHLQH ,QLWLDWL 3IOHJHQGHQ XQG 7KHRORJHQ YH ÅVWLOO JHERUHQ´ 6LH EHJOHLWHW (O 9HUDQVWDOWHU GHV *HVXQG KHLWVNRQJUHVVHV ZDU HLQ 7UlJHU WHUQ GHUHQ .LQGHU ZlKUHQG GHU 6FKZDQJHUVFKDIW RGHU (QWELQGXQJ NUHLV YRQ YHUVFKLHGHQHQ 2UJDQLVD WLRQHQ X D GHP $UEHLWVNUHLV VWDUEHQ DXFK EHU GHQ .UDQNHQ KDXVDXIHQWKDOW KLQDXV 'HU 3UHLV &KULVWOLFKHU 0HGL]LQHU GHP .D ZXUGH ]ZHLPDO YHUJHEHQ (LQHQ EH WKROLVFKHQ XQG GHP 'HXWVFKHQ 400 Teilnehmer NDP GDV 3URMHNW Å:RFKHQHQGH I U (YDQJHOLVFKHQ .UDQNHQKDXVYHU mehr als beim (QJDJHPHQW NDQQ DOV VFK W]HQGHU .UDQNH XQG $QJHK|ULJH´ LP .ORV EDQG GHQ &KULVWHQ LP *HVXQG 1. Christlichen XQG JHVXQGKHLWVI|UGHUQGHU )DNWRU WHU 1 WVFKDX 7UDYHQEU FN 6FKOHV KHLWVZHVHQ GHP &KULVWOLFKHQ ,QVWL GesundheitsI U N|USHUOLFKH VHHOLVFKH XQG VR]L ZLJ +ROVWHLQ 'LHVHV $QJHERW ZLOO WXW I U 3IOHJHZLVVHQVFKDIW XQG GHU kongress 2008 *HLVWOLFKHQ *HPHLQGH (UQHXHUXQJ DOH *HVXQGKHLW YHUVWDQGHQ ZHU HLQHQ ÅJHVXQGHQ 8PJDQJ PLW nahmen jetzt LQ GHU (YDQJHOLVFKHQ .LUFKH 'HU GHQ´ HUNOlUWH GHU /HLWHU GHV )RU .UDQNKHLW´ HUP|JOLFKHQ XQG in Kassel am 9RUVWDQG EHUOHJW LQ ]ZHL -DKUHQ VFKXQJVLQVWLWXWV I U 6SLULWXDOLWlW Å6FKULWWH ]XU +HLOXQJ JHKHQ´ (LQ 2. Treffen teil: HLQHQ ZHLWHUHQ &KULVWOLFKHQ *H XQG *HVXQGKHLW DQ GHU 8QLYHUVLWlW 7HDP YRQ DFKW ELV 0LWDUEHLWHUQ insgesamt 1.500. VXQGKHLWVNRQJUHVV ]X YHUDQVWDOWHQ %HUQ GHU $U]W 5HQp +HIWL /DQ EHJOHLWHW ELV FKURQLVFK RGHU

Zwischenruf

Ein Kongress mit Modellcharakter: Heilung lässt sich nicht erzwingen, aber …

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Gesundheitskongress

ideaSpektrum 4/2010

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Leiter der Gemeinde-Erneuerung: Ich habe immer Öl bei mir, um salben zu können

Das Gebet um Heilung erfordert Ausdauer &KULVWHQ VROOWHQ EHLP *HEHW XP +HLOXQJ YRQ .UDQNKHLWHQ QLFKW YRUVFKQHOO DXIJHEHQ 9LHOIDFK VHL $XVGDXHU Q|WLJ VDJWH GHU /HLWHU GHU GHXWVFKHQ *HLVWOLFKHQ *H PHLQGH (UQHXHUXQJ LQ GHU (YDQJH OLVFKHQ .LUFKH 3IDUUHU 'LHWHU .HXFKHU &KHPQLW] EHLP &KULVW OLFKHQ *HVXQGKHLWVNRQJUHVV :LH HU HUOlXWHUWH VHL +HLOXQJ PHLVW HLQ 3UR]HVV XQG NHLQ SXQNWXHOOHV (U HLJQLV 1HEHQ GHP *HEHW XQWHU +DQGDXIOHJXQJ HPSIDKO .HXFKHU DXFK GDV 6HJQHQ PLW 6DOE|O $Q ]ZHL 6WHOOHQ LP 1HXHQ 7HVWDPHQW ZHUGH YRQ GLHVHU 3UD[LV EHULFKWHW

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Der Leiter der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung im (deutschen) Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Pastor Rust: Heilungen sind in der Bibel kein Randthema. Es gibt aber keine Methode, wie man heilt.

Grün: Beim Abschied nicht „tschüss“ sagen, sondern mit Handauflegung ein Segenswort

Christen sollten Rituale wiederentdecken ) U HLQH :LHGHUHQWGHFNXQJ FKULVWOLFKHU 5L ANSELM GRÜN WXDOH KDW VLFK GHU %HQHGLNWLQHUP|QFK XQG %HVWVHOOHUDXWRU $QVHOP *U Q 0 QVWHU VFKZDU]DFK EHL : U]EXUJ DXVJHVSURFKHQ ,Q GHQ VHFK]LJHU -DKUHQ VHLHQ DXFK LQ FKULVW OLFKHQ .UHLVHQ YLHOH 5LWXDOH DOV YHUPHLQW OLFK EHUKROW EHU %RUG JHZRUIHQ ZRUGHQ VDJWH HU DXI GHP &KULVWOLFKHQ *HVXQGKHLWV NRQJUHVV 5LWXDOH VHLHQ HWZDV DQGHUHV DOV *HZRKQKHLWHQ *U Q QDQQWH ] % GDV 7LVFK XQG $EHQGJHEHW XQG GDV 9HUDEVFKLHGHQ 0DQ VROOWH QLFKW HLQIDFK ÅWVFK VV ÅVDJHQ VRQGHUQ GHP DQGHUHQ GLH +DQG DXIOH JHQ PLW GHQ :RUWHQ Å'HU +HUU VHJQH XQG EHK WH GLFK´ 5LWXDOH HULQQHUWHQ GDUDQ GDVV HV HLQH DQGHUH 'LPHQVLRQ JHEH DOV GDV +LHU XQG -HW]W (V VHL JXW VLFK GXUFK 5LWXDOH KHLOLJH 2UWH XQG

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Gesundheitskongress

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ideaSpektrum 4/2010

Psychiater Lütz: Es gibt inzwischen mehr Fitnessstudio-Besucher als katholische Kirchgänger

Die „Gesundheitsreligion“ ist die teuerste Religion 'LH Å*HVXQGKHLWVUHOLJLRQ´ LVW GLH PlFKWLJVWH XQG WHXHUVWH :HOWUHOLJLRQ DOOHU =HLWHQ 'LHVH $QVLFKW YHUWUDW GHU 3V\FKLDWHU 7KHRORJH XQG %HVWVHOOHU DXWRU 0DQIUHG / W] .|OQ DXI GHP &KULVWOLFKHQ *HVXQGKHLWVNRQJUHVV :LH / W] VDJWH VHLHQ GLH EHUVWHLJHU WHQ 9RUVWHOOXQJHQ YRQ *HVXQGKHLW I U GLH .RVWHQVWHLJHUXQJHQ LP *HVXQG KHLWVZHVHQ YHUDQWZRUWOLFK ,Q]ZL LÜTZ VFKHQ JHEH HV PHKU )LWQHVVVWXGLR %H VXFKHU DOV NDWKROLVFKH .LUFKJlQJHU 'DV +HLO ZHUGH KHXWH QLFKW PHKU YRP 3ULHVWHU VRQGHUQ YRP $U]W HUZDUWHW 'LH *HVXQG KHLWVUHOLJLRQ KDEH DXFK GLH .LUFKHQ HUUHLFKW 6HOEVW PDQFKH 3IDUUHU EHWUDFKWHWHQ *HVXQGKHLW DOV K|FKVWHV *XW / W] ]XIROJH JLOW HLQH 3HUVRQ KHXWH QXU QRFK GDQQ DOV JHVXQG ZHQQ VLH QLFKW DXVUHLFKHQG XQWHUVXFKW ZRUGHQ LVW

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Diakoniechef: Ein Gebet vor der Operation anbieten 'HU 3UlVLGHQW GHV 'LDNRQLVFKHQ :HUNHV GHU (.' .ODXV 'LHWHU .RWWQLN %HUOLQ VDJWH 'LDNRQLH YHUELQGH *HVXQGKHLWV DUEHLW XQG GLH 9HUN QGL JXQJ GHV (YDQJHOLXPV 'DEHL VROOWH 6HHOVRUJH Man ist gesund, wenn man mit Krankheit leben kann QDFK 0|JOLFKNHLW LQ GLH 5HDOLVWLVFKHU VHL HV HLQHQ 0HQVFKHQ DOV JHVXQG DQ]XVHKHQ 7KHUDSLH HLQEH]RJHQ ZHU GHU PLW VHLQHQ .UDQNKHLWHQ OHEHQ NDQQ *HVXQGKHLW VHL ]ZDU HLQ GHQ 6R N|QQH PDQ 3DWLHQ KRKHV DEHU QLFKW GDV K|FKVWH *XW 'LH *HVXQGKHLWVUHOLJLRQ HQW WHQ YRU GHU 2SHUDWLRQ HLQ WlXVFKH GDKHU GLH +HLOVVHKQVXFKW GHU 0HQVFKHQ 'HU 8PJDQJ *HEHW DQELHWHQ 6LQQYROO PLW GHP 7RG VHL QLFKW LQ HUVWHU /LQLH HLQ PHGL]LQLVFKHV VRQGHUQ VHLHQ DXFK *RWWHVGLHQVWH HLQ UHOLJL|VHV 7KHPD (V NRPPH GDUDXI DQ VHOLJ ]X VWHUEHQ LQ GHQHQ .UDQNH JHVHJQHW KOTTNIK :LH GHU 9RUVLW]HQGH GHU 2UJDQLVDWLRQ Å&KULVWHQ LP *HVXQG XQG JHVDOEW ZHUGHQ

EKD-Ratsvorsitzende: Nicht leichtfertig über das Leiden anderer hinweggehen

Gott steht auch dem bei, der nicht geheilt wird =X HLQHP VHQVLEOHQ 8PJDQJ PLW .UDQNHQ XQG 7UDXHUQGHQ KDW GLH (.' 5DWVYRUVLW]HQGH /DQGHVEL VFK|ILQ 0DUJRW .l PDQQ +DQQR Anzeige

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Afghanistan-Einsatz: Gebet & Kerzen sind nicht schlecht .l PDQQ JLQJ DXFK DXI GLH .UL WLN DQ LKUHQ bX HUXQJHQ ]XP %XQ GHVZHKUHLQVDW] LQ $IJKDQLVWDQ HLQ ,Q LKUHU 1HXMDKUVSUHGLJW KDWWH GLH 5DWVYRUVLW]HQGH PHKU )DQWDVLH EHL Gesundheit ist kein Beweis GHU 6XFKH QDFK IULHGOLFKHQ /|VXQ :LH GLH 5DWVYRUVLW]HQGH ZHLWHU JHQ JHIRUGHUW 'HU :HKUEHDXIWUDJWH VDJWH LVW *HVXQGKHLW NHLQ %HZHLV GHV 'HXWVFKHQ %XQGHVWDJHV 5HLQ I U *RWWHV *HJHQZDUW XQG NHLQ KDUG 5REEH 63' KDWWH GDUDXIKLQ *UXQG VLFK VHOEVW ]X U KPHQ *RWW JHVDJW Å1LHPDQG KLQGHUW )UDX .l YHUWUDXHQ N|QQH VLFK JHUDGH GDULQ PDQQ GDUDQ VLFK DP +LQGXNXVFK ]HLJHQ GDVV MHPDQG PLW VHLQHU PLW GHQ 7DOLEDQ LQ HLQ =HOW ]X VHW]HQ .UDQNKHLW OHEHQ XQG VWHUEHQ N|QQH XQG EHU LKUH )DQWDVLHQ ]X GLVNXWLH *RWW VWHKH DXFK GHQHQ EHL GLH QLFKW UHQ JHPHLQVDP 5LWXDOH PLW *HEH JHKHLOW ZHUGHQ &KULVWHQ JODXEWHQ DQ WHQ XQG .HU]HQ ]X HQWZL FNHOQ ´ HLQHQ *RWW GHU VHOEVW /HLG 6FKPHU] 'D]X GLH %LVFK|ILQ Å,FK ILQGH *H XQG 2KQPDFKW HUIDKUHQ KDEH *RWW EHW XQG .HU]HQ VLQG QLFKW GDV VHL VRZRKO DOOPlFKWLJ DOV DXFK RKQ 6FKOHFKWHVWH 6LH KDEHQ LPPHUKLQ PlFKWLJ (U KDEH VLFK DXV /LHEH ]X YRU -DKUHQ GLH :HOW YHUlQGHUW ´ Fotos: idea/Kretschel


Interview

ideaSpektrum 4/2010

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Ein praktischer Theologe Ăźber die Gemeinde der Zukunft

„Verändern oder untergehen“ Wie leitet man bestmĂśglich eine Gemeinde? Etwa wie ein Unternehmen? Warum fällt es vielen Pfarrern schwer, Verantwortung zu delegieren? Wie wird die Kirche wieder missionarisch? Ein Experte fĂźr diese Fragen ist Michael Herbst, Professor fĂźr praktische Theologie sowie Leiter des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung im pommerschen Greifswald. Er ist einer der Hauptredner des Willow-Creek-Leitungskongresses vom 28. bis 30. Januar mit Ăźber 8.000 Teilnehmern in Karlsruhe und einer Ăœbertragung nach Winterthur. Mit Herbst sprach Karsten Huhn. idea: +HUU 3URIHVVRU ZLH YHUlQGHUW PDQ

HLQH *HPHLQGH RKQH VLH ]X UXLQLHUHQ" Herbst: ,QGHP PDQ GLH 0HQVFKHQ LQ GHU *HPHLQGH OLHEW XQG DFKWHW ² ZDV QLFKW EHGHXWHW DXFK DOOH ELVKHULJHQ 6WUDWHJLHQ XQG 6WUXNWXUHQ GHU *HPHLQGH OLHE]XJH ZLQQHQ =XGHP EUDXFKW PDQ GLH %HUHLW VFKDIW VHLQH 3OlQH LPPHU ZLHGHU ]X NRUUL JLHUHQ 8QG PDQ EUDXFKW *HGXOG ZHQQ PDQ DOV *HPHLQGHOHLWHU QLFKW QXU HLQ 6WURKIHXHU HQWIDFKHQ ZLOO VRQGHUQ DXI ODQ JH 6LFKW HLQH 9HUlQGHUXQJ EHZLUNHQ ZLOO idea: 0 VVHQ HUVW -DKUH LQV /DQG JH KHQ EHYRU PDQ HLQH 9HUlQGHUXQJ XPVHW ]HQ NDQQ" Herbst: (LQ DOWHU 3DVWRUHQVSUXFK ODXWHW PDQ VROOH LQ VHLQHP HUVWHQ -DKU LQ GHU *H PHLQGH QLFKWV lQGHUQ 'LHVH $QVLFKW WHLOH LFK QLFKW %HYRU LFK HWZDV YHUlQGHUH PXVV LFK GLH 6LWXDWLRQ QDW UOLFK VHKU JH QDX ZDKUQHKPHQ DQGHUHUVHLWV VROOWH LFK PLFK DEHU DXFK QLFKW OlKPHQ ODVVHQ 0DQ KDW QLH ZLHGHU VR YLHO )UHLKHLW ZLH LQ GHQ HUVWHQ 7DJHQ idea: 'LH .LUFKHQ JHOWHQ QLFKW JHUDGH DOV ULVLNRIUHXGLJ XQG LQQRYDWLY Herbst: 'DV LVW HLQHV XQVHUHU JU|‰WHQ 3UREOHPH 'LH HYDQJHOLVFKH .LUFKH KDW VHKU VWDUNH 6WUXNWXUHQ XQG 7UDGLWLRQHQ DXVJHELOGHW =XJOHLFK LVW LKUH 9HUlQGH UXQJVEHUHLWVFKDIW JHULQJ 'DV NDQQ ]X ZHLOHQ GD]X I KUHQ GDVV LKU %HKDUUXQJV YHUP|JHQ JUR‰ LVW $OOHUGLQJV YHUEHVVHUW VLFK VFKRQ GLH Ă…3DSLHUIRUP´ ZHQQ LFK DQ GDV (.' 5HIRUPSDSLHU Ă….LUFKH GHU )UHL KHLW´ DXV GHP -DKU GHQNH ² XQG GXUFK GHQ 5HIRUPSUR]HVV DXFK PDQFKHV GDU EHU KLQDXV 'D]X JHK|UW GDVV HV MHW]W HLQ (.' =HQWUXP LQ 'RUWPXQG I U Ă…0LV VLRQ LQ GHU 5HJLRQ´ JLEW

Vorbild: Anglikanische Kirche idea: :LH NRPPW 0LVVLRQ DXFK LQ GLH 3UD[LV" Herbst: (LQ 9RUELOG LVW GD IÂ U PLFK GLH $QJOLNDQLVFKH .LUFKH 6LH EHKDUUW HLQHU VHLWV DXI GHU %LQGXQJ DQ GLH +HLOLJH 6FKULIW DQ GLH %HNHQQWQLVVH XQG DQ GDV

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Die Kirche ist kein Unternehmen idea: :lUH HV HUIROJYHUVSUHFKHQGHU GLH .LUFKH ZLH HLQ 8QWHUQHKPHQ ]X IÂ KUHQ" Herbst: 1HLQ GHQQ GLH .LUFKH LVW NHLQ 8QWHUQHKPHQ ZLH DQGHUH 6LH KDW QLFKW GDV =LHO 3URILW ]X HUZLUWVFKDIWHQ XQG GLH 0HQVFKHQ PLW GHQHQ VLH ]X WXQ KDW VLQG DXFK NHLQH .XQGHQ 'LH .LUFKH LVW DOOHU

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Fotos: Herbst/Stefan Dinse; Jugendkirche/LUX – Junge Kirche Nßrnberg


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Interview

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ideaSpektrum 4/2010

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Was ein Pfarrer alles soll ... idea: 9LHOHQ 3IDUUHUQ IlOOW HV VFKZHU 9HUDQWZRUWXQJ DE]XJHEHQ Herbst: 3IDUUHU ZXUGHQ EHU -DKUKXQ GHUWH ]X 6ROLVWHQ DXVJHELOGHW :HGHU 3IDU UHU QRFK *HPHLQGHJOLHGHU N|QQHQ DXV GLH VHU 7UDGLWLRQ SO|W]OLFK KHUDXVVSULQJHQ :LU G UIHQ GLHVH *HZRKQKHLW DEHU DXFK QLFKW YHUVWlUNHQ XQG DXI HZLJ ZLHGHUKROHQ idea: (LQ 3IDUUHU VROO HLQ N KOHU 6WUDWH JH XQG HLQ ZDUPKHU]LJHU 6HHOVRUJHU VHLQ HLQ $QLPDWHXU I U .LQGHU ZLH 6HQLRUHQ 9HUZDOWHU YRQ )ULHGK|IHQ XQG .DSHOOHQ HLQ PLWUHL HQGHU $QI KUHU XQG ]XJOHLFK HLQ EHVFKHLGHQHU 0DQQVFKDIWVVSLHOHU VHLQ « Herbst: 'DV LVW HLQH hEHUIRUGHUXQJ GLH ZHGHU GHU QHXWHVWDPHQWOLFKHQ *DEHQOHKUH QRFK GHQ UHIRUPDWRULVFKHQ (LQVLFKWHQ EHU GDV 3IDUUDPW HQWVSULFKW (LQ 3IDUUHU VROO GDV :RUW *RWWHV SUHGLJHQ GLH 6DNUD PHQWH YHUZDOWHQ XQG GHU =XU VWXQJ GHU PHQWOHKUHQ VHLW HLQLJHU =HLW GDV .RQ]HSW *HPHLQGH GLHQHQ 8QVHUH $XV )RUW XQG GHU ÅGLHQHQGHQ /HLWHUVFKDIW´ YHUWUHWHQ :HLWHUELOGXQJ PXVV 3IDUUHU GHVKDOE YLHO 'DEHL JHKW HV GDUXP GDVV HLQ ) KUHU VHL VWlUNHU GDUDXI YRUEHUHLWHQ VLFK DOV 7UDLQHU QH 0LWDUEHLWHU VR VWlUNW XQG I|UGHUW GDVV XQG 0HQWRUHQ LKUHU *HPHLQGHQ ]X YHUVWH GLHVH LKU /HLVWXQJVSRWHQ]LDO YROO DEUXIHQ KHQ (LQ 3IDUUHU EUDXFKW XQEHGLQJW /HLWHU N|QQHQ 'LHVH ,GHH VWDPPW XUVSU QJOLFK DQ VHLQHU 6HLWH GLH VHLQH *DEHQ HUJlQ]HQ YRQ -HVXV GHU VDJW Å'HU *U| WH VHL XQWHU 6R VLHKW GLH *HPHLQGH GHU =XNXQIW DXV HXFK VHL ZLH GHU .OHLQVWH XQG GHU /HLWHU ZLH GHU 'LHQHQGH´ /XNDV 8QWHU Die Gaben wachküssen idea: :LH ILQGHW PDQ VROFKH /HLWHU" QHKPHU KDEHQ HQWGHFNW GDVV LKUH )LUPHQ 'LH PHLVWHQ *HPHLQGHQ OHLGHQ GRFK XQWHU EHVVHUH /HLVWXQJHQ HU]LHOHQ ZHQQ VLH FKURQLVFKHP 0LWDUEHLWHUPDQJHO QDFK GLHVHU 3KLORVRSKLH DUEHLWHQ idea: 9LHOH *HPHLQGHQ HUOHEHQ GXUFK Herbst: *HQDX GDV LVW GLH (UIDKUXQJ HLQHQ WDOHQWLHUWHQ 3IDUUHU HLQHQ HQRUPHQ YLHOHU *HPHLQGHQ %HVRQGHUV LP 2VWHQ $XIVFKZXQJ 'RFK ZHQQ GHU 3IDUUHU LQ 'HXWVFKODQGV ZDQGHUQ VHLW -DKUHQ GLH HLQH .ULVH JHUlW ODQGHW GLH *HPHLQGH /HLVWXQJVVWlUNHUHQ DE 'HU FKULVWOLFKH ZLHGHU DP $XVJDQJVSXQNW :LH NDQQ PDQ *ODXEH KDW DEHU LPPHU VHLQH .UDIW JH]HLJW YHUKLQGHUQ GDVV GLH .ULVH GHV 3IDUUHUV :R 0HQVFKHQ PLW GHP (YDQJHOLXP LQ ]XU .ULVH GHU *HPHLQGH ZLUG" .RQWDNW NRPPHQ ZHUGHQ *DEHQ ZDFKJH Herbst: 3IDUUHU P VVHQ GHU QDKHOLHJHQ N VVW ,FK ELQ GDYRQ EHU]HXJW GDVV GLHV GHQ 9HUVXFKXQJ ZLGHUVWHKHQ VLFK VHOEVW DXFK XQWHU GHQ VFKZLHULJHQ 8PVWlQGHQ ]XP =HQWUXP GHU *HPHLQGH ]X PDFKHQ GLH ZLU KLHU KDEHQ JHVFKHKHQ NDQQ idea: 'DV NOLQJW VHKU YHUOHJHQ « :DV HLQH *HPHLQGH GDXHUKDIW ]XP Herbst: (V LVW HLQH $QWZRUW DXI +RII :DFKVWXP EULQJW LVW YLHOHQ &KULVWHQ 9HU DQWZRUWXQJ ]X EHUWUDJHQ 'DV PDFKW XQ QXQJ ,FK NDQQ PLU QLFKW YRUVWHOOHQ GDVV DEKlQJLJHU YRQ HLQ]HOQHQ 0HQVFKHQ LVW *RWW VHLQH *HPHLQGH LP 6WLFK OlVVW hEUL JHQV ZDUHQ GLH HUVWHQ $SRVWHO JU| WHQ DEHU RIW DQVWUHQJHQG GHQQ 0LWDUEHLWHU WHLOV HLQIDFKH XQG XQJHELOGHWH /HXWH .LU KDEHQ HLQHQ HLJHQHQ :LOOHQ XQG HLJHQH ,GHHQ 'LHVH 0LWDUEHLWHU VWDUN ZHUGHQ ]X FKHQYlWHU ZLH 7KRPDV YRQ $TXLQ 0DUWLQ ODVVHQ ² GDUDQ HUNHQQW PDQ JXWH ) KUXQJ /XWKHU )ULHGULFK 6FKOHLHUPDFKHU XQG .DUO %DUWK VWHKHQ DXI GHQ 6FKXOWHUQ YRQ 'HU DPHULNDQLVFKH 0DQDJHPHQWH[SHUWH -LP &ROOLQV KDW LQ VHLQHP %XFK Å'HU :HJ )LVFKHUQ XQG 7LVFKOHUQ ² VR ZHLW PHLQH YHUOHJHQH $QWZRUW ]X GHQ %HVWHQ 'LH VLHEHQ 0DQDJHPHQW

Bei Visionen zum Arzt? idea: %UDXFKW PDQ HLQH 9LVLRQ XP HLQH *HPHLQGH ]X OHLWHQ" Herbst: -D :HQQ ZLU NHLQH +RIIQXQJV ELOGHU KDEHQ ZHQQ XQV QLFKWV QDFK YRUQH ]LHKW ZHQQ ZLU QLFKW PHKU GDYRQ WUlX PHQ GDVV XQVHUH .LUFKH DXFK JDQ] DQ GHUV DXVVHKHQ N|QQWH YHUZDOWHQ ZLU QXU QRFK GHQ 0DQJHO XQG DUEHLWHQ XQV P GH 9LVLRQHQ VLQG HLQ hEHUOHEHQVHOL[LHU idea: $OWEXQGHVNDQ]OHU +HOPXW 6FKPLGW VDJW Å:HU 9LVLRQHQ KDW VROOWH ]XP $U]W JHKHQ ´ Herbst: (V NRPPW HEHQ GDUDXI DQ GDVV VLFK 9LVLRQHQ DXV QHXWHVWDPHQWOLFKHQ 9HUKHL XQJHQ VSHLVHQ XQG QLFKW DXV XQ UHDOLVWLVFKHQ :XQVFKWUlXPHQ :HQQ ZLU LQ GHU 3IDUUHUZHLWHUELOGXQJ EHU 9LVLRQHQ VSUHFKHQ ZLGPHQ ZLU HLQ GLFNHV .DSLWHO LPPHU GHQ ,OOXVLRQHQ 6FKRQ -HVXV KDWWH PLW GHQ ,OOXVLRQHQ VHLQHU - QJHU YLHO ]X WXQ 6LH ZROOWHQ OLQNV XQG UHFKWV YRQ LKP VLW]HQ XQG PLW LKP KHUUVFKHQ XQG VLH ZDU WHWHQ GDUDXI GDVV GDV *RWWHVUHLFK YRU VHL QHU XQPLWWHOEDUHQ 9ROOHQGXQJ VWHKH 6WDWWGHVVHQ VFKLFNWH -HVXV GLH *HPHLQGH DXI LKUHQ LQ]ZLVFKHQ ]ZHL -DKUWDXVHQGH ZlKUHQGHQ :HJ GXUFK GLH :HOW ² GLH :DUQXQJ YRU ,OOXVLRQHQ JLEW HV DOVR VFKRQ LP 1HXHQ 7HVWDPHQW Wir werden beides erleben idea: :HOFKH LOOXVLRQVIUHLH 9LVLRQ KD EHQ 6LH I U GLH .LUFKH" Herbst: :LU ZHUGHQ EHLGHV HUOHEHQ GHQ =XVDPPHQEUXFK YRQ FKULVWHQW POL FKHQ 9HUKlOWQLVVHQ XQG ]XJOHLFK YRQ *RWW JHVFKHQNWH $XIEU FKH ² KRIIHQWOLFK LQ GHU .LUFKH YLHOOHLFKW DEHU DXFK GDQH EHQ 'LH .LUFKH ZlFKVW LPPHU DQ LKUHQ 5lQGHUQ XQG HUP GHW LQ LKUHU 0LWWH 'DV NDQQ PDQ ZHOWZHLW EHREDFKWHQ 'LH .LU FKH VFKUXPSIW LQ (XURSD VLH ZlFKVW DEHU LQ HLQHP XQJODXEOLFKHQ 0D H LQ $IULND XQG /DWHLQDPHULND 'LH &KULVWHQKHLW LVW DOVR NHLQHVZHJV DXI GHP 5 FN]XJ 0LV VLRQ LVW LPPHU GLH hEHUVFKUHLWXQJ YRQ 5lQGHUQ VLH JHVFKLHKW DQ GHQ *UHQ]HQ GHU .LUFKH 'D VLFK 0HFNOHQEXUJ 9RU SRPPHUQ LQ VR HLQHU PLVVLRQDULVFKHQ 5DQGODJH EHILQGHW ELQ LFK GHVKDOE YROOHU =XYHUVLFKW GDVV KLHU 1HXHV HQWVWHKHQ NDQQ hEHUDOO ZR VLFK 0HQVFKHQ YRQ -H VXV EHJHLVWHUQ ODVVHQ JLEW HV OHEHQGLJH *HPHLQGHQ idea: 'DV (.' 5HIRUPSDSLHU Å.LUFKH GHU )UHLKHLW´ EOLFNW ZHQLJHU ]XYHUVLFKWOLFK DXI GLH *HJHQZDUW ,Q GHP 3DSLHU KHL W HV Å:HU VWlQGLJ PLW VLQNHQGHQ *HPHLQGHJOLH GHU]DKOHQ XQG VFKUXPSIHQGHU $N]HSWDQ] ]X WXQ KDW JHUlW OHLFKW LQ HLQH 'HSUHVVLRQV VFKOHLIH DXV GHU KHUDXV QHXH ,PSXOVH XQG LQQRYDWLYH $XIEU FKH VFKZHUIDOOHQ ´ Fotos: Stefan Dinse


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Wie messe ich Leistung? idea: /lVVW VLFK HUK|KWH /HLVWXQJVEH UHLWVFKDIW EHUKDXSW PHVVHQ" Herbst: =XP %HLVSLHO GXUFK GLH 7HLO QDKPH DQ :HLWHUELOGXQJHQ ,Q YLHOHQ DQ GHUHQ %HUXIHQ ]XP %HLVSLHO EHL bU]WHQ LVW GDV OlQJVW VHOEVWYHUVWlQGOLFK %HL 3DV WRUHQ LVW GDV QRFK ODQJH QLFKW GHU )DOO :lUHQ GLH .XUVH GHU 3DVWRUDONROOHJV DXV JHEXFKW ZlUH VFKRQ HWZDV HUUHLFKW idea: GHU NLUFKOLFKHQ 3HUVRQDODXV JDEHQ VROOHQ N QIWLJ LQ :HLWHUELOGXQJ LQ YHVWLHUW ZHUGHQ ) U ZHOFKH .XUVH Z U GHQ 6LH GDV *HOG DXVJHEHQ" Herbst: 'UHL )UDJHQ KDOWH LFK I U EH VRQGHUV ZLFKWLJ :LH I KUH LFK DOV 3DV WRU HLQ HLJHQHV JHLVWOLFKHV /HEHQ XQG OHU QH HV LQ GHU 1DFKIROJH -HVX ]X ZDFKVHQ" 1DFK PHLQHU (UIDKUXQJ KDEHQ ]XP %HL VSLHO YLHOH 3DVWRUHQ PLW GHP HLJHQHQ *H EHW VHKU ]X NlPSIHQ :LH NDQQ LFK PHLQH *HPHLQGH PLVVLRQDULVFK JHVWDOWHQ" :LH I KUH LFK PHLQH *HPHLQGH XQWHU /HLWXQJ GHV +HLOLJHQ *HLVWHV" idea: 9LHOHQ 'DQN I U GDV *HVSUlFK l


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(147/ (Ü4 ,70)' %*4+56'0

'9#*470) $'+/ '$'0 Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Kurzzeitmissionars (meist junge Christen, die für wenige Wochen in einem anderen Land helfen): Man ist in einem fremden Land und das Chaos bricht plötzlich aus. Dieser Alptraum wurde für die 27-jährige Maike Kraft, ihren fünf Jahre jüngeren Bruder Timo und Christopher W. (16) Wirklichkeit. Die drei Christen aus Flensburg waren in Haiti vor Ort, als am 12. Januar die Erde bebte. Tobias-Benjamin Ottmar hat mit Maike gesprochen. Eigentlich sollte es ein „ganz normaler“ Hilfseinsatz werden: Seit 2007 fliegt Maike Kraft jedes Jahr mit einer Missionsgesellschaft aus den USA über den Jahreswechsel nach Haiti, um bei verschiedenen Projekten in dem Land mitzuhelfen. In diesem Jahr waren erstmals auch ihr Bruder Timo sowie der 16-jährige Christopher W. mit dabei. In Haiti kooperiert das US-amerikanische Werk hauptsächlich mit der „Mission of Hope“ (Mission der Hoffnung), die u. a. ein Waisenhaus und eine Schule betreibt. Maike und Timo gehören in ihrer Heimatstadt Flensburg zum Christlichen Zentrum Nordlicht, einer charismatischen Gemeinde mit rund 100 Mitgliedern. Gemeinsam mit weiteren Christen aus den USA waren sie seit dem 30. Dezember in Haiti. Der Einsatz war bis zum 15. Januar geplant.

Ein Mädchen starb in Maikes Armen Doch das Erdbeben vom 12. Januar veränderte alles: Kurz bevor das erste Mal die Erde erzitterte, waren sie und das gesamte Einsatzteam noch in einem Bergdorf zum Evangelisieren gewesen. Erst zehn Minuten bevor die Katastrophe begann, waren sie in der Zentrale der „Mission of Hope“ in Grand Goave angekommen – etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince und 20 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt. „Plötzlich begann alles zu wackeln“, berichtet Maike. „Wir versuchten uns in Sicherheit zu bringen, indem wir uns unter die Türrahmen stellten. Sobald die ersten Erdstöße vorüber waren, rannten wir raus auf die Straße und erkannten schließlich das Ausmaß der Katastrophe.“ Häuser stürzten vor ihren Augen ein, Menschen schrien, Verletzte und Tote wurden an ihnen vorübergetragen. Ein kleines Mädchen starb in Maikes

Armen: „Uns blieb nichts anderes, als in den letzten Minuten ihres Lebens für sie zu beten.“ Eine andere Frau gebar kurz nach dem Beben direkt neben ihnen mitten im Flüchtlingslager ein Baby. Weil auch nach den ersten Erdstößen der Boden immer wieder erzitterte, campierten alle Bewohner der 117.000-Einwohner-Stadt im Freien.

5 Tage unter freiem Himmel gelebt Fünf Tage lebte auch Maike unter katastrophalen hygienischen Zuständen unter freiem Himmel. 63 Stunden habe sie nicht geschlafen, berichtet sie. Die Nachbeben und die Schreie der Menschen ließen sie in den ersten Tagen kein Auge zutun. „Ich hatte immer Angst, dass der Boden sich unter uns auftun könnte oder Gebäude auf uns stürzen.“ Die Einheimischen hätten mit ständigem Gesang versucht, ihre eigene Angst „wegzusingen“. Die Christen beteten zu Gott, auch wenn einem oft die Worte gefehlt hätten, wie Maike sagt. „Was uns Kraft gegeben hat ist, dass wir wussten: Viele Christen in Deutschland und den USA beten für uns.“

Die Missionszentrale blieb stehen Dass sie und die anderen Missionsmitarbeiter mit dem Leben davongekommen sind, ist für Maike ein Wunder. „Wären wir zum Zeitpunkt des Erdbebens noch in den Bergen gewesen, wären wir wahrscheinlich dort umgekommen.“ Bergrutsche und Felsbrocken so groß wie Lastwagen seien dort heruntergefallen. Die Missionszentrale in Grand Goave sei eines der wenigen Gebäude der Stadt und das einzige Haus des Werks gewesen, das stehen blieb. Alles andere – auch die Unterkunft von Maike, Timo und Christopher – wurde vollständig zerstört. Dank

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So sah es in Grand Goave nahe der haitischen Hauptstadt vielerorts aus: 90% der Gebäude wurden zerstört. In diesem Chaos überlebten drei deutsche Kurzzeitmissionare, die dort Waisenkindern helfen wollten. einer Solaranlage auf dem Dach des Bürogebäudes funktionierte bei ihnen noch das Internet, so dass sie am nächsten Tag ihren Eltern mitteilen konnten, dass sie noch am Leben sind.

Trotz allem: Viele sind Gott dankbar, dass sie überlebt haben Am 18. Januar konnten Maike und die anderen ausländischen Kurzzeitmissionare das Land schließlich verlassen. Ein einheimischer Mitarbeiter des Missionswerks brachte sie nachts nach Port-au-Prince; von dort traten sie mit dem Flugzeug die Heimreise an. Seitdem hat Maike vielen von ihrer Geschichte und der Bewahrung Gottes erzählt, unter anderem in der Spendengala im ZDF am 19. Januar und einen Tag später in Stern. TV (RTL). „Das Reden hilft mir, das Ganze zu verarbeiten“, sagt sie. Die Katastrophe habe ihr gezeigt, „wie sehr unser Leben in Gottes Hand ist. Er ist ein guter und treuer Gott.“ So würden das auch viele Haitianer sehen. Viele Einheimische würden nicht klagen, sondern seien Gott dankbar, dass sie überlebt haben. „Ob das in Deutschland auch so gewesen wäre?“, fragt Maike.

Bald wieder zurück nach Haiti Inzwischen denkt die junge Frau wieder daran, nach Haiti zurückzukehren. „Wir stellen momentan Teams von Ärzten, Krankenschwestern, Bauarbeitern und anderen Helfern zusammen und warten nur darauf, dass normale Flugzeuge wieder nach Port-au-Prince fliegen.“ Sobald die erste Welle der Katastrophenhilfe vorüber ist, wollen Maike und ihr Bruder Timo beim Wiederaufbau helfen. Von ihren Eltern bekämen sie Unterstützung. „Sie sehen, dass das unsere Aufgabe ist. Sie möchten nur gerne, dass wir noch etwas abwarten, bis sich die Situation in Haiti etwas beruhigt.“ Wer das Missionswerk beim Wiederaufbau unterstützen will, kann auf das folgende Konto spenden: Christliches Zentrum Nordlicht e.V. Stichwort Haiti BLZ 217 500 00 (Nord-Ostsee Sparkasse) Kontonr. 163 594 989 Fotos: privat


Theologie

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Kleine

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PROF. THOMAS SCHIRRMACHER

(Bonn), Direktor des Martin-BucerSeminars

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Evangelisches Wochenmagazin ideaSpektrum 4/2010

Porträt

Ein Förster aus Ostwestfalen schnitzt und redet über Gott

Mit der Motorsäge evangelisieren 6LH LVW JHIlKUOLFK XQG PDFKW XQKHLPOL FKHQ /lUP GLH .HWWHQVlJH 6FKXW]DXV U VWXQJ LVW 3IOLFKW ZHQQ &DUVWHQ %|OWV 3HWHUVKDJHQ 2VWZHVWIDOHQ VHLQHP +REE\ Å6SHHG &DUYLQJ´ QDFKJHKW ,Q QHUKDOE ZHQLJHU 0LQXWHQ VFKQLW]W GHU -lKULJH ² GHU KDXSWEHUXIOLFK DOV )|UVWHU DUEHLWHW ² PLW YHUVFKLHGHQHQ 0RWRUVlJHQ (XOHQ %lUHQ $GOHU XQG DQGHUH )LJXUHQ $XI $XVVWHOOXQJHQ XQG 0lUNWHQ YHUNDXIW HU VHLQH .XQVWZHUNH 'RFK VHLQ =LHO LVW QLFKW GDV JUR H *HOG ]X PDFKHQ VRQGHUQ VR PLW GHQ /HXWHQ LQV *HVSUlFK EHU GHQ FKULVWOLFKHQ *ODXEHQ ]X NRPPHQ

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Das Wort der Woche

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